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Technisches
Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf direkt komprimierbare, kristalline
oder halbkristalline Trehalosefeststoffe und ein Verfahren zur Herstellung
der Feststoffe und die Anwendung in Tabletten.
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Hintergrund
der Erfindung
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Trehalose
(α-D-Glucopyranosyl-α-D-glucopyranoside)
ist seit langer Zeit als nicht-reduzierendes Saccharid, das aus
zwei Glukosemolekülen
besteht, bekannt. Es wurde beispielsweise in Mikroorganismen, wie in
Pilzen und in bestimmten Hefen, entdeckt. Es wurde auch in Insekten,
Speisepilzen und in bestimmten dürreresistenten
Pflanzen entdeckt. Es kann durch Fermentation mit bestimmten Hefestämmen hergestellt
werden. Trehalose schmeckt süß und ist
für die
Verwendung als Süßungsmittel
mit verringerter Kariesförderung in
Kaugummi und dergleichen vorgeschlagen worden. Ferner zeigt Trehalose
befriedigende pH- und thermische Beständigkeit.
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WO
97/28788 beschreibt Tabletten, umfassend eine Hauptfraktion von
Trehalose als Streck- oder Bindemittel. Die resultierenden Tabletten
können
als Vehikel für
die orale Verabreichung therapeutischer Substanzen verwendet werden.
Die Tabletten können
durch direktes Komprimieren hergestellt werden.
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GB
2,353,933 stellt eine Zuckerzusammensetzung für die Tablettierung durch direkte
Komprimierung, umfassend eine Nebenfraktion einer bestimmten Trehalose
in Kombination mit einer Hauptfraktion einer oder mehrerer Substanzen,
die selbst nicht direkt in einem ausreichenden Umfang zur Bildung
der Tabletten mit hoher Integrität
komprimierbar sind, bereit.
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JP
2001-213890-A bezieht sich auf die Verbesserung der Fließfähigkeit
einer Trehalose und die Verbesserung der Formpreßeigenschaften durch Kontrollieren
der physikalischen Eigenschaften von Trehalose.
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Es
besteht ferner der Bedarf nach Trehalosefeststoffen mit verbesserten
Komprimierbarkeitseigenschaften.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein solches Produkt und ein Verfahren
zu dessen Herstellung bereit.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf kristalline oder halbkristalline
Trehalosefeststoffe, dadurch gekennzeichnet, daß
- a) die
Feststoffe eine spezifische Oberfläche von größer als 0,25 m2/g,
vorzugsweise größer als
0,30 m2/g, stärker bevorzugt eine spezifische
Oberfläche
von mindestens 0,40 m2/g, aufweisen, und
- b) die Feststoffe eine Kristallform enthalten, ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus Trehalosedihydrat und Gemischen aus Trehalosedihydrat
und wasserfreier Trehalose.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf Trehalosefeststoffe mit einer
durchschnittlichen Teilchengröße von größer als
100 μm,
vorzugsweise größer als
150 μm,
vorzugsweise größer als
200 μm,
stärker
bevorzugt größer als
250 μm.
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Ferner
bezieht sich die vorliegende Erfindung auf ein Verfahren zur Herstellung
kristalliner oder halbkristalliner Trehalosefeststoffe, die eine
spezifische Oberfläche
von größer als
0,25 m2/g, vorzugsweise größer als
0,30 m2/g, stärker bevorzugt eine spezifische
Oberfläche
von mindestens 0,40 m2/g aufweisen, und
die eine Kristallform enthalten, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus Trehalosedihydrat und Gemischen aus Trehalosedihydrat und wasserfreier
Trehalose, wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfaßt:
- a) Erhitzen einer Lösung aus Trehalose über deren
Löslichkeitstemperatur,
- b) Scheranwendung und Kühlen,
um Trehalosefeststoffe zu erhalten, und
- c) gegebenenfalls Trocknen der Trehalosefeststoffe.
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Insbesondere
ist die Trehaloselösung
in Schritt a) eine wässerige
Lösung
und wird aus einer Trehalose hergestellt, zu der mindestens 5 %
Wasser, basierend auf der Trehalosetrockensubstanz, zugegeben werden. Zusätzlich beträgt die Löslichkeitstemperatur
in diesem Verfahren mindestens 80 °C.
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Die
Trehalosefeststoffe der vorliegenden Erfindung werden in Nahrungsmittelanwendungen,
Futter, Pharmaanwendungen, Kosmetika, Reinigungsmitteln, Düngemittel-
oder agrochemischen Produkten verwendet.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich ferner auf die Verwendung der
Trehalosefeststoffe als Frostschutzmittel, als Träger, als
Bindemittel bei der Tablettenbildung oder die Feststoffe sind integraler
Teil der Tabletten.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf Produkte für die Nahrungsaufnahme
durch Menschen oder Tiere, die die vorbenannten kristallinen oder
halbkristallinen Trehalosefeststoffe enthalten.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich ferner auf Produkte für Reinigungsmittel,
Kosmetika, Düngemittel
oder Agrochemikalien, die die vorbenannten kristallinen oder halbkristallinen
Trehalosefeststoffe enthalten.
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Des
weiteren bezieht sich die vorliegende Erfindung auf Tabletten, enthaltend
kristalline oder halbkristalline Trehalosefeststoffe, die eine spezifische
Oberfläche
von größer als
0,25 m2/g aufweisen, und eine Kristallform
enthalten, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus Trehalosedihydrat und Gemischen aus
Trehalosedihydrat und wasserfreier Trehalose, und worin die Tabletten
eine Bruchfestigkeit von mindestens 4 N/mm2,
vorzugsweise von mindestens 6 N/mm2, stärker bevorzugt
mehr als 7 N/mm2, aufweisen.
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Beschreibung der Figuren
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1:
DSK-Thermogramm für
Trehalosefeststoffe, umfassend zwei Kristallformen. Das DSK-Thermogramm (Erhitzungsgeschwindigkeit
5 °C/min,
hermetisch abgeriegelte DSK-Pfanne) zeigt, daß das Material vollständig kristallin
ist (keine Tg). Sowohl Dihydrat als auch wasserfreie Kristalle waren
vorhanden.
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2:
Diagramm der Bruchfestigkeit von Tabletten, die mit Trehalosefeststoffen
hergestellt wurden. Die Bruchfestigkeit wird als Funktion der Erhöhung der
Kompressionskraft ausgedrückt.
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3:
Diagramm der Bruchfestigkeit von Tabletten, die mit Trehalosefeststoffen
hergestellt wurden, im Vergleich mit der Bruchfestigkeit von Tabletten,
die mit einem physikalischen Gemisch aus Trehalosedihydrat und wasserfreier
Trehalose hergestellt wurden (gleiches Verhältnis).
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4:
Diagramm der Masseänderung
von Trehalosefeststoffen als Funktion der Erhöhung der relativen Feuchte
(%).
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf kristalline oder halbkristalline
Trehalosefeststoffe, dadurch gekennzeichnet, daß
- a) die
Feststoffe eine spezifischen Oberfläche von größer als 0,25 m2/g,
vorzugsweise größer als
0,30 m2/g, stärker bevorzugt eine spezifischen
Oberfläche
von mindestens 0,40 m2/g aufweisen, und
- b) die Feststoffe eine Kristallform enthalten, ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus Trehalosedihydrat und Gemischen aus Trehalosedihydrat
und wasserfreier Trehalose.
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Trehalosefeststoffe
mit einer spezifischen Oberfläche
von 0,70 m2/g und mehr sind erhältlich.
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Die
vorliegende Erfindung kann α,α-Trehalose, α,β-Trehalose
und β,β-Trehalose
als Rohmaterial verwenden. Die natürlich vorkommende α,α-Trehalose
ist jedoch bevorzugt.
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Die
erfindungsgemäßen Trehalosefeststoffe
weisen eine hohe spezifische Oberfläche und trotzdem eine niedrige
Hygroskopizität
auf. Die niedrige Hygroskopizität
ist aus dem Diagramm ersichtlich, das die Masseänderung der Trehalosefeststoffe
als Funktion der relativen Feuchte darstellt (siehe 4).
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Die
Trehalosefeststoffe der vorliegenden Erfindung weisen wesentlich
bessere Eigenschaften auf, als die bestehende Trehalose in fester
Form und diese Eigenschaften beruhen zumindest teilweise auf der
besonders hohen spezifischen Oberfläche dieses Produktes.
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Die
beiden Kristallformen, die in den Feststoffen vorliegen können, entsprechen
Trehalosedihydrat und wasserfreier Trehalose. Das Verhältnis von
Trehalosedihydrat und wasserfreier Trehalose liegt in dem Bereich
von 100/0 bis 10/90, vorzugsweise von 80/20 bis 20/80, stärker bevorzugt
beträgt
das Verhältnis
von 60/40 bis 40/60. Außerdem
ist ein Verhältnis
von Trehalosedihydrat und wasserfreier Trehalose von 50/50 oder 45/55
Teil der vorliegenden Erfindung. Die Eigenschaften dieser Trehalosefeststoffe
unterscheiden sich signifikant von den Eigenschaften eines herkömmlichen
(physikalischen) Gemisches aus Trehalosedihydrat und wasserfreier
Trehalose. Die Trehalosefeststoffe der vorliegenden Erfindung profitieren
von einer Art synergistischem Effekt, der zu besseren Eigenschaften,
wie direkter Komprimierung, niedrigerer Hygroskopizität als wasserfreie
Trehalose und verbesserter Fließfähigkeit
im Vergleich zu amorpher Trehalose, führt.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf Trehalosefeststoffe mit einer
durchschnittlichen Teilchengröße von größer als
100 μm,
vorzugsweise größer als
150 μm,
vorzugsweise größer als
200 μm,
stärker
bevorzugt größer als
250 μm.
Sogar eine durchschnittliche Teilchengröße von 275 μm und 300 μm kann erreicht werden. Ist
die Teilchengröße kleiner
als 100 μm,
erhöht
sich die Kohäsion
der Teilchen und die Fließfähigkeit verschlechtert
sich. Die Trehalosefeststoffe der vorliegenden Erfindung weisen
einen ausgezeichneten Fließgrad
auf. Die Fließfähigkeit
der Pulver wird mit dem Flodex-Pulverfließfähigkeitsprüfgerät von Hanson Research aus Chatsworth,
Kalifornien, gemessen. Die Ergebnisse werden als der Durchmesser
(in mm) des Loches ausgedrückt,
durch das drei verschiedene Proben desselben Produktes in nachfolgenden
Tests frei fließen.
Das bedeutet, je kleiner der Wert, desto besser der Fluß. Gemäß diesem
Test können
Flodex-Fließfähigkeitswerte
von 30 und niedriger erhalten werden.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung
von kristallinen oder halbkristallinen Trehalosefeststoffen, die
eine Kristallform enthalten, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus Trehalosedihydrat und Gemischen aus Trehalosedihydrat und wasserfreier
Trehalose, und die eine spezifische Oberfläche von größer als 0,25 m2/g,
vorzugsweise größer als
0,30 m2/g, stärker bevorzugt eine spezifische Oberfläche von
mindestens 0,40 m2/g aufweisen, und wobei
das Verfahren die folgenden Schritte umfaßt:
- a)
Erhitzen einer Lösung
aus Trehalose über
deren Löslichkeitstemperatur,
- b) Scheranwendung und Kühlen,
um Trehalosefeststoffe zu erhalten, und
- c) gegebenenfalls Trocknen der Trehalosefeststoffe.
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Die
Löslichkeitstemperatur
ist die Temperatur, bei der es in der Lösung keine festen Trehaloseteilchen mehr
gibt und die Lösung
transparent wird.
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Trehalose
kann in irgendeinem geeigneten polaren Lösungsmittel solubilisieren,
vorzugsweise wird Trehalose in Wasser solubilisiert. Die wässerige
Lösung
kann aus Trehalose hergestellt werden, zu der mindestens 5 % Wasser,
basierend auf der Trehalosetrockensubstanz, zugegeben wird. Die
Trehalose kann Trehalosedihydrat, wasserfreie Trehalose, oder physikalische
Gemische, oder Trehalosesirups sein. Vorzugsweise werden Trehalosedihydrat,
wasserfreie Trehalose, physikalische Gemische angewandt, da die
Reinheit der bestehenden Trehalosesirups meistens zu niedrig ist.
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Eine
solche wässerige
Lösung,
hergestellt aus Trehalosedihydrat, wasserfreier Trehalose oder physikalischen
Gemischen, hat eine Löslichkeitstemperatur
von mindestens 80 °C.
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Während des
Erwärmens
der Trehaloselösung
auf über
Löslichkeitstemperatur,
kann die Lösung
gerührt
werden, um die Wärmeübertragung
zu verbessern.
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Die
Scheranwendung ist für
den Erhalt von Trehalosefeststoffen wesentlich, die eine Kristallform
enthalten, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus Trehalosedihydrat und Gemischen aus
Trehalosedihydrat und wasserfreier Trehalose, und die eine spezifische
Oberfläche
von größer als
0,25 m2/g, vorzugsweise größer als
0,30 m2/g, stärker bevorzugt eine spezifische
Oberfläche
von mindestens 0,40 m2/g aufweisen.
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Gegebenenfalls
werden die Trehalosefeststoffe getrocknet. Jeder Trocknungstyp kann
angewandt werden.
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Ferner
bezieht sich die vorliegende Erfindung auf die Verwendung der Trehalosefeststoffe
in Nahrungsmittelanwendungen, Futter, Pharmaanwendungen, Kosmetika,
Reinigungsmitteln, Düngemittel-
oder agrochemischen Produkten. Tatsächlich können die Trehalosefeststoffe
der vorliegenden Erfindung in Nahrungsmittelprodukten, Tierfutter,
Reformkost, Diätprodukten,
Tiermedizin, für
Badezusätzen,
in agrochemischen Produkten, für
Düngemittel,
für Pflanzengranulate,
für Pflanzensamen
oder Samenkörner,
und irgendein anderes Produkt, das von Menschen und/oder Tieren
aufgenommen wird, oder irgendein anderes Produkt, das von den verbesserten
Eigenschaften der Trehalosefeststoffe der vorliegenden Erfindung
profitieren kann, verwendet werden.
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Insbesondere
können
die Trehalosefeststoffe der vorliegenden Erfindung als Frostschutzmittel,
als Träger,
als Bindemittel bei der Tablettenbildung verwendet werden, oder
die Trehalosefeststoffe können
ohne die Zugabe irgendeines Bindemittels als solche tablettiert
werden. Die Tabletten können
in Nahrungsmittel-, Futter-, Kosmetika-, Reinigungsmittel- und/oder
Pharmaanwendungen angewandt werden. Die Trehalosefeststoffe der
vorliegenden Erfindung können
für Träger als
Zusatzstoffe, die auf Enzymen oder Mikroorganismen basieren, Reinigungstabletten,
Vitamine, Aromastoffe, Duftstoffe, Säuren, Süßungsmittel oder verschiede Wirkstoffe
mit medizinischen oder nichtmedizinischen Verabreichungen verwendet
werden. Es können
auch Gemische von Additiven angewandt werden.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf Produkte für die Nahrungsaufnahme
durch Menschen oder Tieren, die die vorbenannten kristallinen oder
halbkristallinen Trehalosefeststoffe enthalten. Diese Produkte enthalten
ferner eßbare
Inhaltsstoffe.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich ferner auf Produkte für Reinigungsmittel,
Kosmetika, Düngemittel
oder Agrochemikalien, die die vorbenannten kristallinen oder halbkristallinen
Trehalosefeststoffe enthalten. Diese Produkte enthalten ferner Inhaltsstoffe,
die für
die speziellen Anwendungen, beispielsweise Reinigungsmittel, Kosmetika
usw., geeignet sind.
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Außerdem bezieht
sich die vorliegende Erfindung auf Tabletten, enthaltend kristalline
oder halbkristalline Trehalosefeststoffe, die eine spezifische Oberfläche von
größer als
0,25 m2/g, vorzugsweise größer als 0,30
m2/g, stärker
bevorzugt eine spezifische Oberfläche von mindestens 0,40 m2/g aufweisen, und eine Kristallform enthalten,
ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus Trehalosedihydrat und Gemischen aus
Trehalosedihydrat und wasserfreier Trehalose, und worin die Tabletten
eine Bruchfestigkeit von mindestens 4 N/mm2,
vorzugsweise von mindestens 5 N/mm2, stärker bevorzugt
mehr als 7 N/mm2, aufweisen. Wenn notwenig,
können
Wirkstoffe während
des Tablettiervorgangs zugegeben werden. Die Feststoffe der vorliegenden Erfindung
fungieren als Bindemittel in den Tabletten und sie können mit
oder ohne Bindemittel verwendet werden.
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Die
Bruchfestigkeit von Tabletten kann durch als Funktion der Kompressionskraft
ausgedrückt
werden (siehe 2). Ein Plateau wird bei 15
kN Kompressionskraft erreicht. Eine Bruchfestigkeit zwischen 4 und
5 N/mm2 wird erhalten.
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Aufgrund
ihrer hohen Komprimierbarkeit ist die mechanische Festigkeit der
Tabletten, die mit den Trehalosefeststoffen der vorliegenden Erfindung
erhalten werden, im Vergleich mit der der Tabletten, die mit den kommerziellen
Produkten erhalten werden, tatsächlich
besonders hoch. Es gibt auch einen signifikanten Unterschied zwischen
den Eigenschaften der Tabletten, die mit den vorliegenden offenbarten
Trehalosefeststoffen hergestellt wurden, und den Eigenschaften der
Tabletten, die mit physikalischen Gemischen aus Trehalosedihydrat
und wasserfreier Trehalose hergestellt wurden (siehe Vergleichsbeispiel).
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Als
Gleitmittel bei der Tablettenbildung können Magnesiumstearat, Calciumstearat,
Stearinsäure,
Saccharosefettsäureester
und/oder Talk und dergleichen angewandt werden.
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Die
vorliegende Erfindung hat die folgenden Vorteile:
- – Aufgrund
der Gegenwart einer Kristallform, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
Trehalosedihydrat und Gemischen aus Trehalosedihydrat und wasserfreier
Trehalose, sind die Trehalosefeststoffe weniger hygroskopisch als
wasserfreie Trehalose und weisen verbesserte Lagerungsstabilität auf.
- – Trehalosefeststoffe
der vorliegenden Erfindung zeigen eine gute Fließfähigkeit.
- – Trehalosefeststoffe
mit einer solchen erhöhten,
spezifische Oberfläche
sind für
die direkte Komprimierung geeignet.
- – Tabletten,
die aus Trehalosefeststoffen der vorliegenden Erfindung hergestellt
wurden, haben ausgezeichnete Bruchfestigkeitseigenschaften.
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Die
vorliegende Erfindung wird durch die folgenden Beispiele veranschaulicht.
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Beispiel 1
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Herstellung von Trehalosefeststoffen.
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Trehalosedihydrat
(Treha® HS)
wurde bei 80 % Trockensubstanz in heißem Wasser (90 °C) gelöst (unter
Berücksichtigung
des Kristallwassers).
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Die
wässerige
Lösung
wurde in einem Versuchs-Readco-Extruder unter den folgenden Betriebsparametern
behandelt:
Pumpgeschwindigkeit: | 29
U/min |
Readco-Geschwindigkeit: | 50
U/min |
Produktzufuhr: | 53
kg/h |
Einlaßtemperatur: | 99 °C |
Auslaßtemperatur: | 38 °C |
Kühlwassereinlaß: | 14 °C |
Kühlwasserauslaß: | 23 °C |
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Die
Kristallbildung des Produktes war einfach und die erhaltenen Fäden oder
Flocken wurden bei 25 °C
und 30 % RF in einer Klimakammer getrocknet. Nach dem Trocknen wurden
die Fäden
zerbrochen, gemahlen und durch in 500 μm-Sieb gesiebt, um Trehalosefeststoffe
zu erhalten. Das Verhältnis
von Trehalosedihydrat und wasserfreier Trehalose betrug 45/55.
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DSK-Thermogramme
zeigen die Gegenwart zweier Kristallformen (siehe 1).
Das Schmelzen der Dihydratkristalle beginnt bei 94 °C und wird
von dem Schmelzen der wasserfreien Kristalle gefolgt. Der Schmelzpunkt
von wasserfreien Kristallen wird durch Kristallwasser abgesenkt,
das während
des Schmelzens der Dihydratkristalle freigesetzt wurde, da die DSK-Messung
in einer hermetisch abgeriegelten DSK-Pfanne stattfand.
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Weitere
physikochemische Eigenschaften werden in Tabelle 1 dargestellt.
Diese physikochemischen Eigenschaften wurden gemäß den folgenden Verfahren gemessen:
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Fließfähigkeit
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Die
Fließfähigkeit
der Pulver wurde mit dem Flodex-Pulverfließfähigkeitsprüfgerät gemessen. Die Ergebnisse
werden als der Durchmesser des Loches ausgedrückt, durch das drei verschiedene
Proben desselben Produktes in nachfolgenden Tests frei fließen. Das
bedeutet, je kleiner der Wert, desto besser der Fluß.
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Feuchtigkeitsgehalt
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Der
Feuchtigkeitsgehalt (einschließlich
Hydratwasser) wurde unter Verwendung einer IR-Waage bestimmt. Die
Probe wurde getrocknet, bis das Gewicht stabilisiert war. Es wurde
eine ungefähr
2 g-Probe verwendet.
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Teilchengröße
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Die
Teilchengröße wurde
mit dem Sympa TEC Teilchengrößenanalysator
bestimmt, der auf Laserbrechung basiert.
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Eine
repräsentative
Probe passiert den Laserstrahl und es tritt Beugung auf. Dieses
Beugungsmuster wird durch den Photomultiplier ermittelt, der mit
einem PC vernetzt ist, der das Teilchengrößenprofil der Probe angibt.
Der durchschnittliche Mittelwert wird aufgezeichnet. Der Wert wird
in μm ausgedrückt.
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Spezifische
Oberfläche
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Die
spezifische Oberfläche
der Proben wurde auf einem Gemini 2360 gemessen.
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9
cm3-Röhrchen
wurden verwendet. Dieses Teströhrchen
wurde mit Glasperlen gefüllt.
Das Gewicht der Probe betrug ungefähr 5 g. Vor der Messung wurden
die Proben 30 min mit Helium gespült.
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Dichte
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Die
Dichte wurde gemessen, indem ein voller Tiegel von 100 cm3 gewogen wurde.
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Tablettierung
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Das
gemahlene und gesiebte Produkt der Readco-Behandlung wurde für die Herstellung
von Tabletten auf den Fette Tablettierer (Type Perfecta 1000) aufgetragen.
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1
% Magnesiumstearat, basierend auf der Trockensubstanz der Trehalosefeststoffe,
wurde zugegeben. Das Produkt wurde für 3 Minuten in einem Niederscherdrehröhrenmischer
(Twist PBI 10975) gemischt und auf den Fette Tablettierer aufgetragen,
und 22 Stanzen wurden verwendet.
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Das
Material wurde bei einer Geschwindigkeit von 20.000 Tabletten/h
komprimiert. Die Tabletten hatten einen Durchmesser von 1,1 cm und
ein Gewicht von 350 mg.
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Die
Eigenschaften der hergestellten Tabletten wurden bewertet, indem
ihre Bruchfestigkeit als Funktion der Kompressionskraft gemessen
wurde. Die Kompressionskraft wurde zwischen 5 und 30 kN verändert. Die
Härte wurde
erneut als Bruchfestigkeit berechnet (N/mm2),
wobei die Dimensionen der Tabletten berücksichtig wurden.
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Die
Bruchfestigkeit wurde mit einem Checkmaster gemessen (siehe 2).
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In 2 wird
die Bruchfestigkeit von Readco-extrudierten Trehalosefeststoffen
als eine Funktion der Kompressionskraft dargestellt. Ein Plateauwert
wird bei einer Kompressionskraft von 15 kN erreicht.
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Vergleichsbeispiel
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Physikalische Gemische
aus Trehalosedihydrat und wasserfreier Trehalose
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Ein
physikalisches Gemisch aus 66 % Dihydrat (Treha® HS)
und 33 % wasserfreier Trehalose (HS) wurde durch Mischen der beiden
Pulver in einem Niederscherdrehröhrenmischer
(Twist PBI 10975) für
10 min hergestellt. Das Material hatte eine spezifische Oberfläche von
0,099 m2/g.
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Nach
der Zugabe von 1 % Magnesiumstearat, basierend auf der Trockensubstanz
des physikalischen Gemisches, wurde das Produkt für weitere
3 min gemischt.
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350
mg-Tabletten wurden auf einem Fette Tablettierer, unter Verwendung
derselben Apparatur wie in Beispiel 1, hergestellt.
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Die
Eigenschaften der hergestellten Tabletten wurden bestimmt, indem
ihre Bruchfestigkeit als eine Funktion der Kompressionskraft gemessen
wurde.
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Die
Bruchfestigkeit der Tabletten, die aus den Readco-extrudierten Trehalosefeststoffen
hergestellt wurden, und der Tabletten, die aus einem physikalischen
Gemisch aus Dihydrat und wasserfreien Trehalosekristallen hergestellt
wurden, wurden verglichen (siehe 3).
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In 3 wird
gezeigt, daß die
Bruchfestigkeit der Tabletten, die mit den physikalischen Gemischen hergestellt
wurden, wesentlich niedriger ist, als die Bruchfestigkeit der Tabletten,
die mit den Trehalosefeststoffen der vorliegenden Erfindung hergestellt
wurden.