DE601956C - Verfahren zum Trocknen von Torf durch Selbsterwaermung - Google Patents

Verfahren zum Trocknen von Torf durch Selbsterwaermung

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DE601956C
DE601956C DED63632D DED0063632D DE601956C DE 601956 C DE601956 C DE 601956C DE D63632 D DED63632 D DE D63632D DE D0063632 D DED0063632 D DE D0063632D DE 601956 C DE601956 C DE 601956C
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10FDRYING OR WORKING-UP OF PEAT
    • C10F5/00Drying or de-watering peat

Description

  • Verfahren zum, Trocknen von Torf durch Selbsterwärmung Beim Trocknen von Torf oder ähnlichen organischen Massen ist das Aufschütten zu Haufen bekannt, in denen eine Selbsterwärmung durch gärungsähnliche Vorgänge erfolgt, die gegebenenfalls durch Zusatz von Mikroorganismen oder chemischen Stoffen gefördert werden. Bekannt ist dabei auch die Bedeckung der Haufenoberfläche durch Deckschichten von körnigem oder staubförmigem Stoff. Schwierigkeiten ergaben sich bei dieser Trockenart durch die Unsicherheit des Eintretens der Selbsterhitzung und durch die Unmöglichkeit von deren Regelung.
  • Die Erfindung besteht darin, daß auf der zum Errichten eines großen Haufens bestimmten Grundfläche zunächst eine Anzahl kleiner Haufen errichtet und je für sich mit fernem Stoff abgedeckt werden und daß darüber der große Gesamthaufen errichtet wird. Die kleinen Haufen bilden hierbei vermöge ihrer wärmeschützenden Deckschichten einzelne Wärmekammern oder Wärmeherde, in denen ohne Schwierigkeit mehr Wärme erzeugt werden kann als abfließt. Von ihnen aus dringen dann bei der Erwärmung Wasserdämpfe durch die Deckschicht hindurch, und hierdurch wie auch durch sonstigen Wärmeübergang durch die porös werdende Deckschicht tritt dann eine wirksame .Erwärmung des ganzen Haufens ein unter gleichzeitiger Wärmeverminderung in den kleinen Wärmeherden.
  • Der Grund für diese wesentlich verbesserte Erwärmungs- und Trocknungswirkung liegt im folgenden: Die Selbsterwärmung der Masse ist zunächst von der Einlagerungsart und der Größe ihrer einzelnen Körper abhängig. Wenn. nun in üblicher Art die ganze Masse zum Haufen aufgeschüttet wird, iergeben die durcheinanderliegenden großen und kleinen Stücke meistens so große Zwischenräume, daß die Wärme vorzeitig aus dem Haufen abfließt und somit eine ungenügende Erwärmung entsteht, während an anderen Stellen, wo größere Mengen feinerer Körper zusammenliegen, sogar Selbsterwärmung bis zur Selbstentzündung entstehen kann. Wird dagegen nach dem neuen Verfahren finit kleineren Wärmeherden aus Masse geeigneter Korngröße gearbeitet, so ergibt sich hier eine zuverlässige schnelle Erwärmung, zumal schon bei verhältnismäßig niedriger Gärtemperatur diejenigen Bestandteile des Torfes, die sich schnell umbilden, eine klebrige Feuchtigkeit absondern, die sich in der wasseraufsaugenden Deckschicht absetzt und verdichtend wirkt, so daß dann die Erwärmung schnell steigt, bis eine merkliche Wasserverdampfung eintritt- und damit die Überleitung der Erwärmung in den ganzen Haufen @erfolgt.
  • Da die Selbsterwärmung auch vom Vorhandensein urzersetzter Stoffe abhängt, besteht eine weitere wertvolle Ausgestaltung des neuen Verfahrens darin, daß der Masse der Wärmeherde humose oder frische organische Stoffe für die zuverlässige Einleitung einer aer oben Gärung und einer Oxydation zugesetzt werden, um gerade richtige Wärmemengen'und Erwärmungsgeschwindigkeiten zu erzeugen. 'Beispielsweise wird einem schon hochgradig zersetzten Moor Torfmull oder Streu oder auch frisch gemähtes Gras beigemischt. Bitumenarmem Torf werden zweckmäßig an einzelnen Stellen kleine Mengen organischer Öle, wie Leinöl oder Terpentin, zugesetzt, so daß die Selbsterwärmung sicher eintritt. Es ist zwar bekannt, Torf u. dgl. mit Sapropel, Fluß- und Meeresschlick und gegebenenfalls irgendwelchen Nährstoffen in Senkgruben einzuscblemmen, dann zu trocknen und zu pressen; aber hierbei findet wegen des gänzlichen Luftmangels eine anaerobe Gärung .ohne wesentliche Temperaturerhöhung und eine Inkohlung unter Entweichen von Methan statt. Nach dem neuen Verfahren dagegen entsteht eine aerobe Gärung unter kräftiger Kohlensäurebildung und somit eine Selbsterwärmung, die dann nach dem Absterben der Mikroorganismen durch weitere Oxydation weitergeführt wird.
  • Eine günstige Einzelheit ergibt sich bei dem neuen Verfahren ferner, wenn die Aufschüttung des Haufens und insbesondere der Wärmeherde so locker erfolgt, daß die in den Zwischenräumen der Masse vorhandene Luft nicht äusgepreßt wird. Der dabei miteingeschlossene Luftinhalt begünstigt die Entwickelung einer aeroben Gärung und einer leichteren Oxydation der Torfbitumina oder öle sowie der Huminsäuren. Wenn dann später die Masse beim Erweichen und Schwinden zusammensinkt, ist die Erwärmung schon so weit vorgeschritten, daß sie durch eine dabei entstehende Luftauspressung nicht mehr wesentlich behindert wird, indem dann die weitere Kohlensäurebildung auf Kosten der Masse erfolgt.
  • Zum Regeln der Selbsterwärmung, die bei Torf oder ähnlichen organischen Massen bis auf 200 oder ' 3oo° steigen und dann bei Luftzutritt zur Selbstentzündung führen kann, kann insbesondere für Torf die beispielsweise für Kohlenlager übliche Wärmeregelung durch eingebaute vollwandige Rohre oder Siebrohre nicht verwendet werden. Einerseits werden die Rohre oder Löchef durch die schrumpfende und sich fortgesetzt umlagernde Masse verstopft, während andererseits durch sie zuviel Wärme entweichen und dadurch eine Unterbindung genügender Selbsterwärmung entstehen kann. Auch in den Torfhaufen eingebaute oben und unten dauernd -offene Kamine sind nicht verwendbar, da die ständige Luftzufuhr zur Selbstentzündung und Abbrennen des Torfhaufens führt. Die Wärmeregelung bei dem neuen Verfahren erfolgt dementsprechend mit Vorteil auf andere Weise, nämlich indem zum Regeln und Verteilen der Selbsterwärmung an ihren unteren Enden geschlossene Löcher von oben in den Haufen gestoßen und nötigenfalls nach Abfluß der überflüssigen Wärmemengen wieder verstopft werden. Damit ist eine beliebig begrenzte Wärmeableitung möglich, und die nach dem Verstopfen der Löcher sich weiterentwickelnde Wärme verteilt sich in dem ganzen Haufen.
  • Ein Ausführungsbeispiel für das neue Verfahren ist das folgende: Auf der zur Errichtung eines Trocknungshaufens bestimmten Grundfläche werden dicht nebeneinander kegelförmige Einzelhaufen von beispielsweise i m Höhe aus gröberem und nötigenfalls feinerem Torf errichtet. Ist der Torf durchschnittlich wenig zersetzt, so wird etwas höher zersetzter Torf beigemischt. Ist er andererseits stark zersetzt, so wird Torfmull oder Streu oder in Ermangelung solcher Masse etwas frisch gemähtes Gras zugesetzt. Ist der Bitumengehalt in dem Torf gering, so werden ferner einige Stücke jedes Wärmeherdes mit geringen Mengen von Lein'ä1 oder sonstigem verfügbaren organischen Öl befeuchtet. Die so gebildeten Wärmeherde werden mit einer Schicht von nur feinem Torf oder Mull etwa i oo mm hoch abgedeckt. Danach können diese Wärmeherde zunächst eine Zeitlang der Selbsterwärmung überlassen, oder es kann auch sogleich der weitere zu trocknende Torf aufgeschüttet werden, beispielsweise bis zu einem Haufen von 6 bis 8 m Höhe.
  • Nach einiger Zeit werden dann von oben her mit Stangen oder Rohren von beispielsweise 2o mm Durchmesser Löcher in den Haufen gestoßen und durch Einführung von Thermometern die Temperaturen gemessen. Die Löcher werden verstopft, falls die Temperatur im Haufen noch nicht auf 6o° gestiegen ist; ist die Temperatur bereits höher, so bleiben sie offen, bis die Temperatur auf 6o° gefallen ist und werden dann geschlossen. Eine nochmalige.Selbsterwärmung der so behandelten Masse ist ausgeschlossen.
  • Hilfsmaßnahmen zur Förderung der Gärung und Oxydation, wie beispielsweise Impfung der Wärmeherde mit psychro- oder thermophilen Mikroorganismen, Benutzung einer Anfangserwärmung durch zweiteilige Wärmezufuhr von außen und ähnliche Hilfsmittel, können in bekannter Art zusätzlich verwendet werden.

Claims (3)

  1. PATRNTANSPRÜcHP: i. Verfahren zum Trocknen von Torf oder ähnlichen Massen in Haufen durch Selbsterwärmung, dadurch gekennzeichnet, daß aus der zu behandelnden Masse mehrere als Wärmeherde und Wärmekammern dienende kleine Haufen nebeneinander @errichtet und mit einer Schicht von feinem Material abgedeckt werden .und darüber der eigentliche große Trockenhaufen errichtet wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Masse der Wärmeherde hurnose oder frische organische Stoffe für die zuverlässige Einleitung einer aeroben Gärung und einer Oxydation zugesetzt werden, insbesondere wenig zersetzte Torfteile, frische Pflanzenteile oder organische öle.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die kleinen Haufen und, soweit möglich, auch der große Haufen so locker gelagert werden, daß sie genügend Luftmengen zur Einleitung einer aeroben Gärung und Kohlensäurebildung in ihren Zwischenräumen einschließen. q.. Verfahren nach einem der Ansprüche i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zum Regeln und Verteilen der Selbsterwärmung an ihrem unteren Ende geschlossene Löcher von oben in den Haufen gestoßen werden.
DED63632D 1932-06-03 1932-06-03 Verfahren zum Trocknen von Torf durch Selbsterwaermung Expired DE601956C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0316294A1 (de) * 1987-11-11 1989-05-17 Josef Berger Verfahren zum Herstellen getrockneter Hackschnitzel

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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EP0316294A1 (de) * 1987-11-11 1989-05-17 Josef Berger Verfahren zum Herstellen getrockneter Hackschnitzel

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