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Elektrische Hochspannungsschaltanlage der offenen Freiluftbauart Die
Montagekosten einer elektrischen Hochspannungsschaltanlage werden im wesentlichen
durch die Anforderungen bestimmt, die an die Genauigkeit der Arbeiten gestellt werden.
Die Kosten bei der Anbringung einzelner unabhängiger Apparate, die durch feste Leitungen
miteinander verbunden werden, sind erheblich geringer als die Kosten beim Aufbau
beweglicher Gestänge usw., bei denen ein Zusammenarbeiten mehrerer Teile notwendig
ist, und bei denen daher die Konstruktionsmaße auf das genaueste eingehalten werden
müssen.
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Gegenstand der Erfindung ist die Verbesserung einer elektrischen Schaltanlage
der Freiluftbauart durch Vereinfachung ihrer Montage. Die Erfindung geht davon aus,
daß man diese Montage dadurch erleichtern kann, daß man nach Art bekannter Konstruktionen
die Fahrbahn für die Leistungsschalter und die Tragkonstruktion für die ausfahrbaren
Schalter aus einem einheitlichen Bauteil herstellt, der in der Fabrik fertiggestellt
wird und an Ort und Stelle einzubauen ist. Erfindungsgemäß wird ein solches Traggerüst,
das lediglich die Fahrbahn der Leistungsschalter und die Abzweiganschlüsse enthält,
auf eine Tragkonstruktion aufgesetzt, die zur Aufnahme der Sammelschienen dient.
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Die nach der Erfindung vorgenommene Unterteilung der Tragkonstruktionen
hat den Vorteil, daß die Konstruktionsteile, bei deren Aufbau genaue Maße einzuhalten
sind, in ihren Dimensionen beschränkt werden- Für die Benutzung der Schaltanlagen
ist es zwar erforderlich, daß die Steckkontakte einen genauen festgelegten Abstand
von der Fahrbahn besitzen, damit die Gegenkontakte der fahrbaren Leistungsschalter
mit den festen Kontakten richtig in Eingriff kommen. Die genaue Lage der Sammelschienen
ist für die Ein- und Ausfahrbewegung der Leistungsschalter jedoch nicht von Einfluß.
Bei einer Freiluftanlage, insbesondere Anlagen für hohe Spannungen von 6o kV und
darüber, die mit ausfahrbaren Leistungsschaltern der Stützerbauart ausgerüstet werden,
erhalten die Tragkonstruktionen für die Sammelschienen erhebliche Dimensionen. Die
Herstellung dieser Sammelschienenkonstruktionen würde wesentlich erschwert werden,
wenn es dabei auf größte Genauigkeit, also Einhaltung der Baumaße von Millimetern,
ankäme. Diese Herstellungsgenauigkeit ist bei der Anlage nach der Erfindung nur
für die verhältnismäßig kleinen Hilfskonstruktionen einzuhalten. Der Aufbau der
die Fahrbahn und die Ausfahrkontakte enthaltenden Hilfskonstruktion wird durch den
Einbau in die Sammelschienentragkonstruktion ebenfalls erleichtert, da diese Hilfskonstruktionen
nicht für den Aufbau auf Fundamenten, sondern für den Einbau in andere Tragkonstruktionen
herzustellen sind. Mit Rücksicht auf Einhaltung eines gewissen Auflagedruckes
usw.
ist die Montage eines Könstruktionsteiles auf Fundamenten erheblich schwieriger
als seine Montage an bereits vorhandenen Traggerüsten. Die Ersparnis besonderer
Fundamente für die Leistungsschalterfahrbahn kommt als weiterer Vorteil hinzu.
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In Fig. i und 2 ist eine Freiluftanlage mit einem Aufbau gemäß der
Erfindung in Seitenansicht und Vorderansicht dargestellt.
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Die Verbindung des Abzweiges i mit den Sammelschienen 2 erfolgt durch
ausfahrbare Expansionsschalter 3, die ebenso wie die Wandler q. auf der Fahrbahn
5 beweglich sind. Während man nun bei bekannten Schaltanlagen prinzipiell gleichen
Aufbaues die Fahrbahn 5 auf einem besonderen Fundament anordnete, ist bei der Konstruktion
nach der Erfindung die Fahrbahn 5 mit dem Traggerüst 6 für die Abzweigtrennstellen
7 zu einem einheitlichen Bauteil vereinigt. Die die Fahrbahn 5 und die die Trennstellen
tragende Eisenkonstruktion 6 kann in der Fabrik fertiggestellt und eingepaßt werden;
an Ort und Stelle sind dann nur nach Aufstellung des Gerüstes die (in der Figur
gestrichelt gezeichneten) Anschlüsse an die Sammelschienen und an die Abzweigleitungen
vorzunehmen, bei denen eine allzu große Genauigkeit nicht - mehr notwendig ist.
Der Aufbau der Tragkonstruktion 6, der mit Rücksicht auf den Eingriff der Steckkontakte
an den Stützern mit größter Genauigkeit vorzunehmen ist, kann in der Werkstatt mit
den dort vorhandenen Einrichtungen auf wesentlich wirtschaftlichere Weise als auf
der Baustelle erfolgen. Beim Ausführungsbeispiel wurden bekannte Leistungsschalter
der Stützerbauart verwendet, deren Leistungsschaltkontakte über drehbare, die Trennmesser
tragende Isolatoren dadurch geschaltet werden, daß die Trennmesser nach Schließung
bzw. vor Öffnung der Spannungstrennstelle durch Drehung um ihre eigene Achse auf
ein in den Leistungsschaltern eingebautes Getriebe einwirken.
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Bei der Ausführungsform nach der Zeichnung ist die Tragkonstruktion
6 in das Gerüst 8 aufgesetzt, das die Sammelschienen 2 trägt. Der Erfindung liegt
die Erkenntnis zugrunde, daß man hierdurch eine Anlage erhält, die wesentlich billiger
ist und daher wirtschaftlicher arbeitet als eine Anlage, bei der die Fahrbahn und
die Träger für die Sammelschienentrennschalter unabhängig für sich an dem Traggerüst
8 angebracht waren.