-
Hintergrund der Erfindung
-
Diese
Erfindung betrifft Luftreifen und insbesondere eine neue Karkassenstruktur
spezifisch zur Verwendung in Flugzeugreifen.
-
Ein
Flugzeugreifen wird extremen Betriebsbedingungen unterzogen, die
sehr hohen Innendruck, hohe Geschwindigkeiten über 300 Stundenkilometer und
sehr hohe Einfederungen umfassen. Während des Rollens und Startens
kann das Einfedern mehr als 30% betragen, und beim Landen findet 45%
Einfedern oder mehr unter Aufprallbedingungen statt. Diese extremen
Drücke,
Belastungen und Einfedervorgänge
unterziehen die Seitenwand zwischen der Schulter des Reifens und
dem Wulst schweren Prüfungen.
Der hohe Druck und die hohen Belastungen setzen die Lagenkorde schweren
Zugbelastungen aus. Die Korde in den Lagen, insbesondere im unteren
Seitenwandbereich, werden oft aufgrund hoher Wärmeentwicklung in Nähe der Wülste während des
Rollens des Flugzeugs oder während
des Starts mechanisch ermüdet.
-
Im
Stand der Technik war es herkömmlich, die
Anzahl von Lagen des Reifens zu erhöhen, um die Steifigkeit zu
erhöhen
und die Verformung unter Last zu verringern. Auch ist viel Arbeit
auf die Verstärkung
des Lagenumschlagteils von Reifen zur Verbesserung der Haltbarkeit
verwendet worden.
-
US-A-5,105,865 von
Togashi et al. beschreibt diese herkömmlichen Lösungen und schlägt vor,
dass die Haltbarkeit des Reifens durch Vermeiden von Biegeverformungen
der Lagenoberflächen verbessert
werden kann. Das Patent beschreibt eine Reifenkrümmung, die gestattet, eine
Erhöhung
der Haltbarkeit ohne eine Erhöhung
des Gewichts zu erzielen.
-
US-A-4,029,137 von
Robert Suydam lehrt, dass eine Verbesserung der Haltbarkeit durch
ein neuartiges Umschlagen der Lagenstruktur um die Wülste erzielt
werden kann. Diese Erfindung verbessert ebenfalls die Haltbarkeit,
ohne das Gewicht zu erhöhen.
-
In
GB-A-2 087 806 an
Kaisha ist ein Diagonal-Flugzeugreifen
offenbart, wobei Korde der Karkassenlagen weiter voneinander beabstandet
sind, um eine verbesserte Haltbarkeit zu erzielen.
-
Zusätzlich zu
den normalen Belastungsbedingungen von Flugzeugreifen müssen Militärflugzeuge,
insbesondere Marineflugzeuge, oft auf den Decks von Flugzeugträgern landen.
Die Landungen sind aufgrund des verkürzten Landebereichs routinemäßig schroff
und schnell. Zum Anhalten des Flugzeugs wird ein Bremsseil eingesetzt.
-
Das
Bugrad oder Hauptfahrgestellrad des Flugzeugs prallt bei Landungen
gegen dieses Bremsseil von 4,127 cm (1-5/8 Zoll) Durchmesser und
kann den Reifen schwer beschädigen.
An dem F/A-18E/F-Marineflugzeug kann der Hauptreifen einen Sturzwinkel
von 10,2° erfahren.
Das bedeutet, dass eine Seitenwand den anfänglichen Aufprall etwa beim
Fünffachen
der normalen Nennlast aufnehmen wird. Das quetscht die aufgeprallte
Seitenwand stark, was zu zerschnittenen oder beschädigten Karkassenlagen
führen
kann. Wiederholte Landungen führen
zu kumulativer Beschädigung.
Zur Verlängerung
der Nutzlebensdauer des Hauptreifens sind zusätzliche Karkassenlagen voller
Breite verwendet worden; das erlegt jedoch ein zusätzliches Gewicht
auf. Eine neue Herangehensweise an die Verbesserung der Seitenwandhaltbarkeit
unter Ermöglichung
einer Verringerung des Gesamt-Reifengewichts
wurde in
US-A-5,637,764 offenbart.
In diesem Patent wurden kordverstärkte Seitenwandeinsätze verwendet,
um volle Lagen zu ersetzen und dennoch eine zusätzliche Seitenwandstoßfestigkeit und
erhöhte
Haltbarkeit der Reifenkarkasse bereitzustellen.
-
Fortschritte
in der Lagenstärke
und die Verwendung dieser Einsätze
hat zu ausreichend starken Karkassen geführt. Die Karkassen sind so
stark geworden, dass Tests an dem Hauptfahrgestell des F/A 18E/F-Marinekampfflugzeugs
erwiesen haben, dass, wenn die Wulstkerne ausreichend belastet würden, die
Wulstkerne während
einer Platzprüfung
vor der Zenitverstärkung
versagen würden.
Dieser Reifen des Standes der Technik ist in den 1 und 2 abgebildet.
Wie illustriert, wies der Reifen ursprünglich 12 Lagen und drei Wulstkerne
gleicher Größe und Konstruktion
auf. Eine robustere Karkassenkonstruktion wurde angefordert, und
es wurde festgestellt, dass die herkömmliche Gestaltung mit drei Wulstkernen
zu einem einschränkenden
Faktor wurde, wobei die Wülste
während
der Reifenplatzprüfung
vor dem Zenit der Karkasse versagen würden. Als generelle Regel versucht
ein Reifenkonstrukteur, den Reifen so zu konstruieren, dass Reifen
im Zenitbereich versagen, wenn sie Platzprüfungen unterzogen werden.
-
Es
ist zu würdigen,
dass die Felge und die Wülste
des Reifens auf einen begrenzten Raum beschränkt sind. Folglich bedeutet
die einfache Hinzufügung
von Karkassenlagen, dass die Wulstform oder -konfiguration angepasst
werden muss, während
noch stets eine gute Passung an der Felge gestattet wird. Idealerweise
bemühen
Reifenkonstrukteure sich bei der Verbesserung der Haltbarkeit der Reifen
sehr darum, sicherzustellen, dass die Felgengestaltung unverändert bleiben
kann. Neue Felgengestaltungen sind sehr kostenintensiv und schränken generell
die Anwendung verbesserter Reifengestaltungen an Fahrzeugen oder
Flugzeugen der nächsten
Generation ein.
-
WO-A-98/56605 offenbart
einen Diagonal-Flugzeugreifen nach dem Oberbegriff von Anspruch
1.
US-A-5,637,164 offenbart
einen Flugzeugreifen mit drei Wulstkernen mit einer runden Querschnittsform.
Die Drähte
sind nicht in Reihen und Spalten angeordnet.
JP-A-63-222908 offenbart
einen Reifen für
einen Motorschrapper mit drei Wulstkernen mit einem im Wesentlichen
rechteckigen Aufbau. Wiederum sind die Drähte nicht in Reihen und Spalten
angeordnet.
-
Es
war ein Gegenstand der vorliegenden Erfindung, den Reifen so zu
gestalten, dass er auf die Felge des Standes der Technik passte,
während doch
die Wulstfestigkeit und die allgemeine Karkassenfestigkeit verbessert
wurde. Es war ein weiterer Gegenstand der Erfindung, einen Flugzeugreifen
mit drei Wulstkernen in jedem Wulstbereich zu gestalten, mit im
Wesentlichen viel größerer Festigkeit
als bei herkömmlichen
Reifen des Standes der Technik, die sie ersetzen sollten.
-
Zusammenfassung der Erfindung
-
Ein
verbesserter Diagonal-Flugzeugreifen weist eine durch sechs oder
mehr Lagenpaare verstärkte
Karkasse auf. Die sechs oder mehr Lagenpaare erstrecken sich von
einem Wulstbereich durch einen Zenitbereich zu einem gegenüberliegenden Wulstbereich.
Jeder Wulstbereich weist drei Wulstkerne auf, einen ersten Fußwulstkern,
einen mittleren Wulstkern und einen dritten Zehenwulstkern. Jeder Wulstkern
weist ein oder mehrere Lagenpaare auf, die um ihn herumgeschlagen
sind und sich in Bezug auf den Wulstkern radial aufwärts erstrecken.
-
Die
drei Wulstkerne in jedem Wulstbereich haben jeder einen im Wesentlichen
rechteckigen Querschnitt mit einem halb abgerundeten radial innersten
Teil. Jeder der drei Wulstkerne hat seitliche Reihen und vertikale
Spalten von Wulstdrähten.
Wobei der mittlere Wulstkern mindestens eine Reihe oder eine Spalte
von Wulstdrähten
weniger aufweist als der erste Fußwulstkern.
-
Jeder
Wulstkern hat einen Innendurchmesser d. Der mittlere Wulstkern hat
einen Durchmesser dm, der kleiner als der
Durchmesser dh des ersten Fußwulstkerns
ist.
-
Der
Zehenwulstkern hat eine oder mehr Reihen oder Spalten mehr als der
mittlere Wulstkern. Der Zehenwulstkern hat einen Innendurchmesser
dT gleich dem oder größer als der Durchmesser dm des mittleren Wulstkerns minus die Differenzen
im Durchmesser dH des ersten Fußwulstkerns
minus der Durchmesser dM des mittleren Wulstkerns,
oder dt > dm' – (dh – dm).
-
In
dem Reifen der bevorzugten Ausführungsform
sind die Paare von Karkassenlagen gleich 7. Der Fußwulstkern
hat 12 Reihen und 8 Spalten von Draht, was im Querschnitt gesehen
eine Gesamtsumme von 96 Drähten
ergibt. Der Zehenwulstkern hat dieselbe Konstruktion wie der Fußwulstkern,
hat also ebenfalls eine 12 × 8
= 96 Drähte-Konstruktion. Der
mittlere Wulstkern hat einen 11 × 8-Konstruktion mit 88 Drähten.
-
In
dem bevorzugten Reifen einer Größe 32 × 11.5–15 ist
der Innendurchmesser dh gleich 39,878 cm
(15,70 Zoll), dm ist gleich 39,726 cm (15,64
Zoll) und dt ist gleich 39,472 cm (15,54
Zoll), wodurch das Verhältnis
erfüllt
wird, wobei der mittlere Wulstkern einen kleineren Durchmesser als
der Fußwulstkern hat,
während
der Zehenwulstkern dt größer oder gleich dm- – (dh – dm) ist. In dem bevorzugten Reifen dt ≥ 39,624
cm (15,60 Zoll) – [39,878 – 39,624
cm (15,70 – 15,60
Zoll)] oder dt = 39,472 cm (15,54 Zoll), was
größer als
39,37 cm (15,50 Zoll) ist.
-
Beschreibung der Figuren
-
1 ist
eine Querschnittsansicht des Reifens des Standes der Technik von
US-A-5,637,764 .
-
2 ist
eine vergrößerte Querschnittsansicht,
die eine Hälfte
des Reifens des Standes der Technik von 1 veranschaulicht.
-
3 ist
eine Querschnittsansicht, die den nach der vorliegenden Erfindung
hergestellten verbesserten Flugzeugreifen veranschaulicht;
-
4 ist
eine weitere vergrößerte Querschnittansicht,
die eine Seite oder Hälfte
eines nach der vorliegenden Erfindung hergestellten Reifens darstellt.
-
Definitionen
-
- „Kernprofil" bedeutet ein radial über einem
Wulstkern positioniertes, nicht verstärktes Elastomer.
- „Aspektverhältnis" des Reifens bedeutet
das Verhältnis
seiner Querschnittshöhe
(SH) zu seiner Querschnittsbreite (SW), multipliziert mit 100% zum
Ausdruck als Prozentsatz.
- „Axial" bedeutet Linien
oder Richtungen, die parallel zur Drehachse des Reifens verlaufen.
- „Wulst" bedeutet denjenigen
Teil des Reifens, der ein ringförmiges
Zugelement umfasst, das durch Lagenkorde eingeschlagen und, mit
oder ohne andere Verstärkungselemente,
wie etwa Kernfahnen, Wulstverstärker,
Kernprofile, Zehen-Gummistreifen und Wulstschutzstreifen, dazu geformt
ist, auf die Konstruktionsfelge zu passen.
- „Gürtel- oder
Protektorverstärkungsstruktur" bedeutet mindestens
zwei Lagen paralleler Korde, gewebt oder nicht gewebt, die unter
der Lauffläche
liegen, nicht am Wulst verankert, und sowohl linke als auch rechte
Kordwinkel im Bereich von 17 Grad bis 33 Grad in Bezug auf die Äquatorebene
des Reifens aufweisen.
- „Diagonalreifen" bedeutet einen Reifen
mit Verstärkungskorden
in der Karkassenlage, die von Wulstkern zu Wulstkern in einem Winkel
von etwa 25°–50° in Bezug
zur Äquatorebene
des Reifens diagonal über
den Reifen verlaufen. Die Korde verlaufen in abwechselnden Lagen
in entgegengesetzten Winkeln.
- „Karkasse" bedeutet die Reifenstruktur
außer
der Gürtelstruktur,
Lauffläche,
Unterlauffläche
und Seitenwandkautschuk über
den Lagen, jedoch einschließlich
der Wülste.
- „Umfangsgerichtet" oder "in Umfangsrichtung" bedeutet Linien
oder Richtungen, die sich entlang dem Außenumfang der Oberfläche der
ringförmigen
Lauffläche
lotrecht zur axialen Richtung erstrecken.
- „Wulstschutzstreifen" bezieht sich auf
schmale Materialstreifen, die um die Außenseite des Wulsts plaziert
sind, um Kordlagen vor der Felge zu schützen, das Walken über der
Felge zu verteilen und den Reifen abzudichten.
- „Wulstverstärker" bedeuten eine im
Wulstbereich des Reifens befindliche Verstärkungsstruktur.
- „Kord" bedeutet eine der
Verstärkungslitzen,
woraus die Lagen in dem Reifen bestehen.
- „Äquatorebene
(EP)" bedeutet die
Ebene lotrecht zur Rotationsachse des Reifens und durch das Zentrum seiner
Lauffläche
verlaufend.
- „Kernfahne" bedeutet ein um
den Wulstkern und das Kernprofil herumgeschlagenes verstärktes Gewebe.
- „Aufstandsfläche" bedeutet die Kontaktstelle
oder den Kontaktbereich der Reifenlauffläche mit einer flachen Oberfläche bei
null Geschwindigkeit und unter normaler Last und Druck.
- „Innenisolierung" bedeutet die Lage
oder Lagen von Elastomer oder anderem Material, die die Innenfläche eines
schlauchlosen Reifens bilden und die das Füllfluid innerhalb des Reifens
enthalten.
- „Netto-Brutto-Verhältnis" bedeutet das Verhältnis des Reifenprofilgummis,
der mit der Fahrbahn in Kontakt kommt, während er in der Aufstandsfläche ist,
dividiert durch die Fläche
des Profils in der Aufstandsfläche,
einschließlich
nicht in Kontakt kommender Teile, wie etwa Rillen.
- „Felgen-Nenndurchmesser” bedeutet
den durchschnittlichen Durchmesser des Felgenhorns an der Stelle,
wo der Wulstbereich des Reifens sitzt.
- „Normalfülldruck" bezieht sich auf
den durch die zuständige
Normenorganisation für
den Betriebszustand des Reifens zugeordneten spezifischen Konstruktionsfülldruck
bzw. Last.
- „Normallast" bezieht sich auf
den den durch die zuständige
Normenorganisation für
den Betriebszustand des Reifens zugeordneten spezifischen Konstruktionsfülldruck
bzw. Last.
- „Lage" bedeutet eine durchlaufende
Schicht kautschuküberzogener
paralleler Korde.
- „Radial" bedeutet Richtung
radial zu oder weg von der Drehachse des Reifens.
- „Radialreifen" bedeutet einen mit
Gürteln
versehenen oder in Umfangsrichtung zurückgehaltenen Luftreifen, worin
die sich von Wulst zu Wulst erstreckenden Lagenkorde in Kordwinkeln
zwischen 65° und
90° in Bezug
auf die Äquatorebene
des Reifens verlegt sind.
- „Querschnittshöhe" (SH) bedeutet den
radialen Abstand von dem Felgen-Nenndurchmesser zu dem Außendurchmesser
des Reifens an seiner Äquatorebene.
-
Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
-
Bezugnehmend
auf 3 ist dort ein Reifen 10 veranschaulicht,
der in der veranschaulichten spezifischen Ausführungsform ein Reifen der Größe 32 × 11.5–15 ist.
Der Reifen hat einen maximalen befüllten Außendurchmesser von 81,3 cm
(32 Zoll), und die maximale Breite des befüllten Reifens in axialen Richtungen
beträgt
29,2 cm (11,5 Zoll), und der Reifen hat einen Wulst-Nenndurchmesser
von 38,1 cm (15 Zoll).
-
Der
Reifen 10 umfasst einen am Boden angreifenden, in Umfangsrichtung
verlaufenden Laufflächenteil 12,
ein Paar Seitenwände 14, 16,
die sich von den axial äußeren Kanten
des Laufflächenteils radial
einwärts
erstrecken und an ihren radialen Enden in einem Paar Wulstbereichen 18, 20 enden.
Die Seitenwände 14, 16 weisen
jede einen oberen Teil 14A, 16A im Schulterbereich
des Reifens radial einwärts
von der Lauffläche
und radial auswärts
von der maximalen Querschnittsbreite auf, und einen unteren Teil 14B, 16B radial
einwärts
von der maximalen Querschnittsbreite des Reifens. Eine kordverstärkte Karkassenstruktur 22 erstreckt
sich in Umfangsrichtung um den Reifen und von Wulstbereich 18 zu Wulstbereich 20.
-
Die
besondere Ausführungsform
der Kordverstärkungsstruktur 22 umfasst
sieben Paare von Lagen von Reifenkordgewebe 36, 37, 38, 39, 40, 41 und 42.
Bei jedem Lagenpaar verläuft
eine seiner Lagen in einem Diagonalwinkel in Bezug zur Äquatorebene
oder umfangsgerichteten Mittellinie des Reifens und die andere Lage
in demselben Winkel, jedoch in der entgegengesetzten Richtung in
Bezug zur Äquatorebene
verlaufend. Der Winkel, den die Korde in den individuellen Karkassenlagen
in Bezug zur Äquatorebene
beschreiben, nimmt von einem Winkel von etwa 34° in dem radial inneren Lagenpaar 36 progressiv
bis auf 30° in
dem radial äußeren Lagenpaar 41 ab.
-
In
der Karkassenstruktur ist auch ein Paar Laufflächenprotektorlagen 44 enthalten,
die sich in Umfangsrichtung über
die Karkasse und generell von einer Kante des Laufflächenbereichs 12 zu
der axial entgegengesetzten Kante des Laufflächenbereichs 12 erstrecken.
Der Winkel der Korde in den Laufflächenprotektorlagen in Bezug
auf die Äquatorebene ist
etwa 26°.
Das Material der Korde in allen Lagen in der Karkassenstruktur 22 ist
Nylon, obwohl jedes geeignete Material oder jede geeignete Kombination von
Materialien genutzt werden kann. Man glaubt, dass es zu bevorzugen
ist, dass die Korde ein Textilmaterial sind. Weiter können, während spezifische Winkel
für die
Karkassen- und Laufflächenlagen
spezifiziert worden sind, diese Winkel im normalen Bereich von Diagonal-Flugzeugreifen variiert
werden. Beispielsweise könnten
die Winkel der Karkassenlagen 25° bis
45° betragen,
während
der Winkel der Laufflächenprotektorlagen
für einen
Diagonal-Flugzeugreifen etwa 20° bis
45° betragen
kann.
-
Eine
Puffergumschicht 19 ist zwischen die Laufflächenprotektorlagen 44 und
die Karkassenlagen positioniert.
-
Die
Wulstbereiche 18, 20 umfassen jeder drei ringförmige unausdehnbare
Wulstkerne 50, 52 und 54.
-
Zwei
Paare Karkassenlagen 36 und 37 erstrecken sich
radial einwärts
von dem Reifen benachbart. zu der axial inneren Seite des axial
inneren Wulstkerns 50. Die jeweiligen Endteile 36a und 37a sind
axial auswärts
um den Wulstkern 50 umgeschlagen und die Lagenenden 37a sind
radial auswärts
um den Wulstkern 50 umgeschlagen, während das Lagenende 36a sich
radial auswärts
um den Wulstkern 54 umschlägt.
-
Gleichermaßen erstreckt
die Karkassenlage 38 sich radial einwärts benachbart zu der axial
inneren Seite des zentralen oder mittleren Wulstkerns 52 und
sind ihre Endteile 38a radial auswärts von dem Wulstkern 52 umgeschlagen.
-
Die
Karkassenlagen 39 erstrecken sich radial einwärts um die
axial äußere Seite
des mittleren Wulstkerns 52 und die Lagenenden 39a sind
benachbart zu den radial inneren Seiten der unausdehnbaren Wulstkerne 50 und 52 axial
einwärts
umgeschlagen. Da die Paare von Karkassenlagen 39 um zwei Seiten
des Wulstkerns 52 herumgeschlagen sind, wenn sie sich radial
einwärts
von der Lauffläche 12 fortsetzen,
wird die durch Fülldruck
und Belastung auf den Reifen verursachte Zuglast dieser Lagen von dem
Wulstkern 52 unterstützt.
-
Der
axial äußere Wulstkern 54 hat
zwei Paare Karkassenlagen 40, 42, die sich radial
einwärts
benachbart zu der axial inneren Seite des Wulstkerns erstrecken,
und seine Enden 40a, 42a sind benachbart zu der
radial inneren Seite des Wulstkerns axial auswärts umgeschlagen. Die Umschlagenden 40a sind
radial auswärts
umgeschlagen benachbart zu den Umschlagenden 42a, die benachbart
sind und um die axial äußere Seite
des Wulstkerns 54 umgeschlagen sind.
-
Die
Karkassenlagen 41 verlaufen radial einwärts zwischen die Umschlagenden 36a und
die axial äußere Seite
des Wulstkerns 54 positioniert. Die Karkassenlagenendteile 41a sind
jedes benachbart zu der radial inneren Seite des Wulstkerns 54,
die sich einwärts
zu der radial inneren Seite des Wulstkerns 50 erstreckt,
axial einwärts
umgeschlagen. Das Ende 41a ist zwischen die radial inneren
Seiten der Wulstkerne 50, 52 und 54 und
das Ende 36a positioniert. Die Enden 36a enden
in dem unteren Seitenwandbereich an einem Punkt radial einwärts von
dem Punkt 62 der maximalen Querschnittsbreite des befüllten Reifens.
-
Für die Zwecke
dieser Erfindung sollen Endteile diejenigen Teile eines Karkassenlagenpaars sein,
die um einen Wulstkern herumgeschlagen sind oder radial auswärts davon
verlaufen. Wenn die Endteile kurz vor dem Punkt 62 der
maximalen axialen Breite des Reifens enden, werden sie nicht als
wirkende Teile der Lagen betrachtet, da sie keinen signifikanten
radial auswärts
gerichteten Zug auf den Wulstkern ausüben. Ein Wulstkern, der einen
größeren, radial
auswärts
gerichteten Zug der Karkassenlagen absorbiert, ist ein aktiver oder
wirkender Wulstkern und ist für
Zwecke dieser Erfindung ein an gleich welcher axialen Seite und
einer radial inneren Seite durch die Wirkteile der Karkassenlagen
begrenzter Wulstkern. Die Wirkteile der Karkassenlagen sind derjenige
Teil der Lagen, der sich von einem Wulst an einer Seite des Reifens
zu dem Wulst der entgegengesetzten Seite erstreckt, und für die Zwecke
dieser Erfindung wird der Wirkteil der Karkassenlagen die Lagenseite
genannt; der nicht wirkende Teil ist der Umschlag- oder Endteil
der Lagen.
-
Bezugnehmend
auf 4 der veranschaulichten Ausführungsform ist dort die in
den Reifen eingesetzte Gruppe struktureller Komponenten gezeigt.
-
Radial
oberhalb jeden Wulstkerns 50, 52, 54 befindet
sich ein Elastomerkernprofil 57. Eine Kernfahne 55 ist
um jeden Wulstkern herumgeschlagen und jedem Kernprofil axial benachbart.
Ein Wulstschutzstreifen 56 ist um die gesamte Wulststruktur herumgeschlagen.
Der Wulstschutzstreifen 56 verläuft radial einwärts von
einem axial äußeren Ende
zu dem Wulstfuß 59,
wendet sich axial einwärts,
wobei er sich zu der Wulstzehe erstreckt, wo der Wulstschutzstreifen 56 sich
radial auswärts
zu einem axial inneren Ende erstreckt. In der Ausführungsform
wie veranschaulicht ist die von dem Reifen gebildete Luftkammer
von einer sich von Wulst zu Wulst erstreckenden, generell luftundurchlässigen Innenisolierung 17 umgeben.
-
Wie
in den 3 und 4 veranschaulicht, befindet
sich ein Verstärkungseinsatz 90 radial
auswärts
von dem Paar von Lagen 40, 41. Wie gezeigt, sind
die Einsätze 90 an
der radial äußeren Seite
der Lagen positioniert und erstrecken sich von benachbart zu oder
geringfügig über den
Wulstkernen radial und axial auswärts zu einem radial äußeren Ende
unter der Lauffläche 12 in
dem oberen Seitenwandbereich 14A, 16A zwischen
der Karkasse 22 und der Seitenwand.
-
In
der besten Art und Weise des Praktizierens der Erfindung bestehen
die Verstärkungseinsätze 90 aus
einem Paar kordverstärkter
Elemente 91, 92. Die Korde in den verstärkten Elementen 91, 92 sind
in diagonalen Winkeln in Bezug zu der umfangsgerichteten Mittellinie,
wobei der Kordwinkel eines Elements eines Paars gleich, jedoch in
der Orientierung entgegengesetzt, in Bezug auf die Korde des benachbarten
Elements desselben Paars ist.
-
Man
glaubt, dass es vorzuziehen ist, dass die Einsatzkorde eine Zugverlängerung
bei Bruch aufweisen, die im Wesentlichen gleich der des Nylonkords
der Lagen ist. Aus diesem Grund wurden die Korde in der bevorzugten
Ausführungsform
aus Nylon hergestellt. Alternativ könnten die Korde aus jedem anderen
geeigneten Material vom Textiltyp sein.
-
Man
glaubt, dass der Verstärkungseinsatz 90 aus
einem Elastomermaterial mit faserverstärkten Materialien gefertigt
werden könnte.
-
In
der bevorzugten Ausführungsform
erstreckt sich der Verstärkungseinsatz 90 an
beiden Seiten in Umfangsrichtung um den Reifen 10. Zweck des
Verstärkungseinsatzes 90 ist,
die Schlagfestigkeit der unteren bis oberen Seitenwand der Karkasse 22 zu
erhöhen,
bei einer entsprechenden Gewichtsabnahme im Vergleich zu herkömmlichen
Diagonal-Flugzeugreifen. Die Schlagfestigkeit der Karkasse wird
durch das Anordnen stoßabsorbierender
Verstärkungseinsätze 90 in
den Seitenwänden 14, 16 erhöht.
-
In
einer ersten Anwendung dieser Erfindung, wie in 1 veranschaulicht,
waren die Einsätze 90 Gewebelagen 91, 92 mit
dem gleichen Winkel im unvulkanisierten Zustand wie die benachbarten
vollen Mantellagen. Die Einsatz-Gewebelagen 91, 92 waren
in Paaren in dem Reifen 10 angeordnet, ein Gewebeelement 91 in
einem Winkel links und ein Gewebeelement 92 in einem gleichen
Winkel rechts. Ein solcher zweilagiger Gewebeeinsatz 90 war
benachbart zu der axial äußeren Seite
des Wulstkerns 54 angeordnet und erstreckte sich radial
auswärts
zu dem oberen Seitenwandteil 16A. Die Einsätze 90 befanden
sich radial auswärts
von den vollen Bandlagen, und ihre radial inneren Enden waren absichtlich
beendet, sodass die Einsatzenden sich nicht um die Unterseite des
Wulsts 54 erstreckten.
-
Obwohl
in der frühen
Beurteilung dieser Erfindung ein Satz von Einsätzen 90 pro Reifenseite
erwogen wurde, wurde ermittelt, dass ein Satz an jeder Seite in
der ausgewerteten Anwendung ausreichend war. Ein, zwei, drei oder
vier Sätze
von Einsätzen 90 pro
Reifenseite können
verwendet werden, abhängig davon,
wieviel zusätzliche Karkassenstoßfestigkeit erforderlich
ist.
-
Obwohl
die Einsätze 90 verwendet
wurden, die Paare diagonal angewinkelter kordverstärkter Elemente 91, 92 aufwiesen,
glaubt man, dass die kordverstärkten
Elemente 91, 92 einzeln verwendet werden können. Ebenfalls
in der obigen Beschreibung hatten die kordverstärkten Elemente Diagonalwinkel
in demselben Bereich wie die Karkassenlagen. Alternativ könnten größere Winkel
bis zu 90° verwendet
werden.
-
Historisch
sind Diagonal-Flugzeugreifen mit Karkassenlagen voller Breite gestaltet
worden, welche letzteren sich von einem Wulstbündel an einer Seite des Reifens
zu dem Wulstbündel
an der anderen Seite des Reifens erstrecken. Zur Erhöhung der Karkassenfestigkeit
in gleich welchem Bereich des Reifens war es die übliche Praxis,
Lagen voller Breite zu der Karkasse hinzuzufügen. Indem die vorliegende
Erfindung Gewebe- oder
Fasereinsätze
zwischen die Lagen und die Seitenwand des Reifens hinzufügt, verstärkt sie
nur das Gebiet, das die Zunahme an Stoßfestigkeit erfordert. Da keine
vollen Lagen verwendet werden, liegt eine erhebliche Reifengewichtsersparnis
vor.
-
Ein
nach der Erfindung des Standes der Technik, wie in den 1 und 2 gezeigt,
gebauter Flugzeugreifen 10 wurde gegenüber Flugzeugreifen aus Standardproduktion
auf Stoßfestigkeit
geprüft.
Der Standard- oder Kontrollreifen war Größe 32 × 11.5–15 und der Testreifen 10 war
aus denselben Materialien und von ähnlicher Konstruktion wie der Standardreifen
hergestellt, außer
der Hinzufügung der
gewebeverstärkten
Einsatzlagen 91, 92 an jeder Reifenseite. Der
Testreifen 10 nach der vorliegenden Erfindung wies eine
deutliche Verbesserung gegenüber
der Stoßfestigkeit
des Standardreifens ohne Einsätze
auf.
-
Eine
der drastischsten Anforderungen des MacDonald Douglas F/A-18E/F-Diagonal-Hauptflugzeugreifens
ist, dass der Reifen 10 den 4,127 cm (1-5/8'')-Durchmesser-Kabellasttest auf mehr als das Fünffache
der Reifen-Nennlast,
angewendet in einem Sturzwinkel von 10,2 Grad, überstehen muss. Dieser Härtetest
quetscht die Reifenseitenwand zwischen dem Rad und dem Kabel an
einer Seite des Reifens, was zum Durchschneiden der Karkassenlagen
führen
kann und im Übermaß ein Versagen
der Reifenstruktur verursachen kann.
-
Zum
Schutz der Reifenkarkasse 22 im Seitenwandgebiet vor einem
solchen Vorgang wurden zwei Lagen Gewebe 91, 92 beginnend
ab dem Reifenschulterbereich 16A bis gerade über dem
Wulstbereich 20 zwischen die Reifenkarkasse 22 und
Seitenwand 16 eingesetzt. Die zwei Lagen 91, 92 sind aus
demselben Material und haben denselben Lagenwinkel wie die Karkassenlagen
und sind um 1,27 cm (0,5'') versetzt, um eine
hohe Spannungskonzentration an den Lagenkanten zu vermeiden. Das
Karkassenmaterial ist 1260/2-Nylon.
-
Dieser
Original-F-18-Reifen wurde mit sechs Lagenpaaren und drei identischen
Wulstkernen mit 8 Spalten und 7 Reihen von Wulstdraht in jedem Bündel konstruiert.
Der Reifen hatte einen Mindestberstdruck von 8,27 MPa (1200 psi).
Dieser Reifen des Standes der Technik erfuhr während drastischen Zellen-Falltests
und Flugtests einige Schnitte im Felgenhornbereich. Eine höhere Konstruktionsnorm
wurde angefragt, die einen Mindestberstdruck von 9,65 MPa (1400
psi) erforderte.
-
Eine
modifizierte Konstruktion unter Verwendung von 14 Lagen, zwei Seitenwandeinsätzen und 3–9 × 7 Wulstkernen
wurde in einem Testreifen versucht. Während der Leistung des Reifens
wurde festgestellt, dass das Versagen in dem dichtesten bei dem
Fuß gelegenen
Wulstkern auftrat. Finite Elementanalyse bestätigte, dass der Wulstkern benachbart
zu dem Fuß genug
gespannt war, um einen Zugspannungsbruch vor dem Zenitversagen zu
verursachen.
-
Die
Analyse dieser Art von Versagen führte zur Entwicklung einer
Kombination von Wulstkernen, wobei der Fußwulstkern eine Reihe Wulstdraht
mehr aufwies als der mittlere Wulstkern.
-
Der
Testreifen nach der vorliegenden Erfindung verwendete eine 12 × 8 (96
Wulstdrähte-)Konstruktion
am Wulstfußkern,
eine 11 × 8
(88 Wulstdrähte-)Konstruktion
in der Mitte, während
der Wulstzehenkern eine 12 × 8
(96-Wulstdrähte-)Konstruktion verwendete.
Der Wulstfußkern
hatte einen Innendurchmesser dh von 39,878
cm (15,70 Zoll), der mittlere Kern einen Innendurchmesser dm von 39,624 cm (15,60 Zoll), und ein Wulstzehenkern
hatte einen Innendurchmesser dt von 39,472
cm (15,54 Zoll).
-
Von
14 Testreifen, die einem Mindestberstdruck über 9,65 MPa (1400 psi) ausgesetzt
wurden, platzten alle 14 Testreifen im Zenitbereich.
-
Die
Gesamtwulstdrahtkräfte
in der erfinderischen Konstruktion sind geringer als die der Konstruktion
des Standes der Technik.
-
Die äquivalente
Spannung (von Mises) in den drei Wulstbündeln bei 6,55 MPa (950 psi)
Fülldruck
für die ursprüngliche
und die neue Konstruktion wurden verglichen. Für die ursprüngliche Konstruktion, wie in
den 1 und 2 gezeigt, hat die Hälfte des
Fersenwulstbündels
die Streckgrenze überschritten.
Wohingegen die Strecknachgiebigkeit in der neuen Konstruktion der 3 und 5 auf nur einige Wulstdrähte beschränkt ist.
-
In
der Metallplastizität
verhält
Material sich für
Spannungsniveaus, die niedriger als die Streckgrenze sind, elastisch
und das plastische Fließen
findet für
ein Spannungsniveau über
der Streckgrenze statt. Die gesamte Dehnungsenergiedichte kann in elastische
und plastische Energiedichten zerlegt werden. Während plastischen Fließens akkumuliert
sich die plastische Dehnungsenergie bis zum letztendlichen Versagen.
-
Die
plastische Energiedichte ist ein Maß der permanenten Verformung
(Beschädigung).
Die gesamte plastische Energiedichte in der neuen Konstruktion ist
viel geringer als bei der alten Konstruktion, und diese Differenz
nimmt bei steigendem Reifenfülldruck
zu. Beispielsweise beträgt
bei einem Fülldruck
von 6,55 MPa (950 psi) die plastische Energiedichte in der ursprünglichen
Konstruktion das zehnfache von der der neuen Konstruktion. Das heißt, die
alte Konstruktion versagt bei viel niedrigerem Druck als die neue
Konstruktion. Das stimmt mit der experimentellen Beobachtung überein.
-
Die
Reifenkonstruktion der vorliegenden Erfindung wird gegenüber dem
Reifen des Standes der Technik einer gleichartigen Größe unter
Verwendung der gleichen Felge für
weit überlegen
gehalten. Bis dato glaubte man, dass insgesamt ein Anstieg in Reifengröße und Felgenkonstruktion
erforderlich sein könnte,
um den viel höheren
Belastungen und Missbräuchen
zu entsprechen, die der Reifen in Zukunft durchstehen werden muss.
Die vorliegende Erfindung ermöglicht
es, dass das Hauptfahrgestell des Flugzeugs nicht zwecks Anpassung
an größere Reifen
verändert
werden muss. Dies wird für
eine sehr wertvolle Konstruktionsverbesserung gehalten.