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BEREICH DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine chirurgische Vorrichtung zur
Immobilisierung und Evakuierung von Fremdkörpern, vorzugsweise aus einem menschlichen
Körper.
Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung chirurgische Extraktoren,
die zur Verwendung bei urologischen Behandlungen wie der Extraktion
von im Gallen- oder Harnsystem auftretenden Steinen verwendet werden.
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Es
sei jedoch darauf hingewiesen, dass die vorliegende Erfindung nicht
auf die urologische Behandlung eines menschlichen Körpers begrenzt
ist. Sie kann auch für
chirurgische Behandlungen von Tieren mit Erfolg eingesetzt werden.
Außerdem
ist die vorliegende Erfindung nicht strikt auf die Extraktion von
Steinen in der urologischen Behandlung begrenzt. Sie eignet sich
auch für
andere chrirurgische Behandlungen, bei denen die Extraktion von
Fremdkörpern
aus dem Körpersystem,
z.B. aus Blutgefäßen usw.,
erforderlich sein könnte.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Durch
die verfügbare
moderne videogestützte
endoskopische Instrumentierung sind zwar deutliche Fortschritte
bei der minimal-invasiven urologischen Behandlung im Allgemeinen
und bei der Extraktion von Fremdkörpern im Besonderen erzielt worden,
jedoch bleibt die Entfernung solcher Fremdkörper wie z.B. Steine aus dem
Körper
für den
Chirurgen eine Herausforderung.
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Als
Beispiel für
eine komplizierte und zeitaufwändige
chirurgische Behandlung ist die Entfernung von Steinen verschiedener
Größe und mit
verschiedenen Eigenschaften von verschiedenen Stellen entlang des
Harntraktes und von verschiedenen Stellen im Körper zu nennen; z.B. die Entfernung
von Gallensteinen und Nierensteinen. Das Ergebnis dieser Herausforderung
ist die Entwicklung vielfältiger
chirurgischer Werkzeuge für
die Steinextraktion ohne die Notwendigkeit eines großen Eingriffs.
Die Steinextraktionswerkzeuge oder so genannten chirurgischen Extraktoren
umfassen üblicherweise
einen flexiblen, schlauchförmigen
Katheter, der als schlauchförmige Scheide
ausgebildet ist, die zum Einführen
entlang der Körperdurchgänge geeignet
ist, um die Stelle zu erreichen, an der das zu evakuierende Objekt
sich befindet. Innerhalb des Katheters ist ein Draht oder ein Kabel
angeordnet, das von außen
am proximalen Ende des Katheters manipuliert werden kann. Das Kabel
ist mit einem körbchenartigen
Element verbunden, das in dem Blatt (sheet) am distalen Ende des Katheters
verwendet wird. Das körbchenartige
Element besteht aus flexiblen Drähten,
die entweder aus rostfreiem Stahl, aus einem Material mit Formgedächtnis oder
aus jedem anderen Material bestehen, das dem Körbchen Elastizität verleihen
kann. Je nach der Manipulation kann das Körbchen entweder in das Blatt
eingezogen werden, um das Einführen des
Katheters durch den Körperdurchgang
zu ermöglichen,
oder aus dem Katheter herausgeschoben werden. In der herausgeschobenen
Stellung öffnen sich
die Drähte
aufgrund der Elastizität
ihres Materials und bilden einen Käfig, wodurch ermöglicht wird, dass
das Objekt durch die zwischen den benachbarten Drähten verbleibenden
offenen Zwischenräume in
das Körbchen
gelangt. Eine weiteres Einziehen des Körbchens in die Scheide bewirkt,
dass der Käfig sich
zusammenlegt und das Objekt in dem Körbchen gefangen wird. Durch
Entfernung des Katheters kann das Ganze zusammen mit dem im Körbchen immobilisierten
Objekt aus dem Körperorgan
entfernt werden. Ein Beispiel für
den oben beschriebenen chirurgischen Extraktor ist in der
FR 1197808 offenbart.
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Es
ist leicht ersichtlich, dass für
eine einfache Immobilisierung und ein zuverlässiges Festhalten des Objektes
während
der Evakuierung die besondere Ausgestaltung des körbchenartigen
Elementes entscheidend ist.
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Im
Stand der Technik sind daher unterschiedliche Versuche bekannt,
ein solches körbchenartiges
Element zu entwickeln, beispielsweise unter http://www.bsci.com.
Gemäß einer
von der Boston Scientific Corporation vorgeschlagenen neueren Klassifikation
lassen sich die gegenwärtig
eingesetzten körbchenartigen
Elemente für
die Steinextraktion grob in folgenden Gruppen kategorisieren:
- 1. Flachdrahtkörbchen
- 2. Helixförmige
Körbchen
- 3. Mehrfachdrahtkörbchen
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Die
obige Situation hat ihren Grund darin, dass immer noch großer Bedarf
an einem einfachen, preiswerten und praktischen chirurgischen Instrument
besteht, das zum zuverlässigen
und effizienten Evakuieren von Fremdkörpern aus dem Körper geeignet
ist, und zwar unabhängig
von der Größe des Objektes
und der Körperstelle,
an der es sich befindet.
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Ein
Beispiel für
ein Flachdrahtkörbchen
ist in der
US6183482 offenbart.
Dieses Körbchen
umfasst einen oder mehrere Arme zum Aufnehmen der Steine. Wenigstens
einer der Arme hat eine innere und äußere Oberfläche, die gekrümmt ist,
wodurch das Körbchen
atraumatisch wird. Die innere Fläche
kann flach sein, so dass der Arm eine D-förmige Querschnittsgestaltung
hat. In der Literatur wird berichtet, dass Flachdrahtkörbchen die
Bewegung von Körbchendrähten in
Querrichtung minimieren und dies das Einfangen von Steinen erleichtert
und verbessert. Außerdem öffnen sich
Flachdrahtkörbchen
zuverlässig
selbst in einem ungedehnten Harnleiter. Flachdrahtkörbchen sind
in vielfältigen
Größen und Drahtkonfigurationen
erhältlich.
Ein Verfahren zur Herstellung solcher Körbchen wird in der
US 5792145 beschrieben.
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Leider
ist es der immanente Nachteil von Flachdrahtkörbchen, zum Einfangen und Immobilisieren
relativ kleiner Steine ungeeignet zu sein, da die Menge der Drähte bei
solchen Körbchen
auf sehr wenige begrenzt ist und die Größe von offenen Zwischenräumen zwischen
den benachbarten Drähten zu
groß bleibt.
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In
dem Versuch, dieses Problem zu lösen und
ein Einfangen und Festhalten kleiner Steine zu ermöglichen,
wurden so genannte helixförmige
Körbchen
entwickelt. Beispiele für
chirurgische Extraktoren mit helixförmigen Körbchen finden sich in der
US 3496330 , der
US 6190394 , der
US 4347846 .
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Der
Literatur zufolge weisen helixförmige Körbchen eine
spiralförmig
gestaltete, feste, flexible Drahtkonstruktion auf. Die stromlinienförmige Spiralform
ist zum effizienten und effektiven Einfangen von Steinen gut geeignet.
Beim Zurückziehen
des Körbchens über die
eingefangenen Steine wird der Stein durch die Konfiguration der
Drähte
in das Körbchen "gefegt".
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In
der
US 5496330 wird
ein helixförmiges Körbchen offenbart,
das als eine Vielzahl von Strängen
ausgebildet ist, die in einer Scheide eingeschlossen und in Helixform
gewickelt sind. Durch Versetzen eines Abschnittes der Drahtgarne
aus der Scheide werden diese in eine breite, abgewinkelte Anordnung gebracht,
so dass ein Körbchen
zum Extrahieren des Objektes gebildet wird. Die Drahtgarne umfassen eine
Vielzahl einzelner Fäden,
die durch die Länge des
Körbchens
hindurch eng beabstandet sind. Durch Stränge, die als mehrere, eng aneinander
angeordnete, angrenzende Drähte
ausgebildet sind, wird die Anzahl der Kontaktpunkte mit eingefangenen
Steinen erhöht,
ohne dass es dadurch erforderlich würde, gleichzeitig die Größe der darüberliegenden
Scheide oder die Schwierigkeit zu erhöhen, das Körbchen über den Steinen zu platzieren.
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Dennoch
ist anzunehmen, dass durch den oben genannten Vorteil im Zusammenhang
mit der erhöhten
Anzahl der Kontaktpunkte dieses Körbchen auf die Behandlung kleiner
Steine beschränkt
sein kann und dieses Körbchen
dadurch für
die Immobilisierung relativ großer
Steine weniger geeignet wird. Der Grund hierfür ist die enge, abgewinkelte
Anordnung der Fäden,
die verhindert, dass große
Steine leicht in den begrenzten offenen Zwischenraum zwischen den
benachbarten Fäden
gelangen.
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In
der
US 619034 wird ein
medizinisches Extraktionskörbchen
offenbart, das als Vielzahl von flexiblen Elementen ausgebildet
ist, welche nach außen angeordnet
sind, um einen Käfig
zum Einfangen von Objekten zu bilden.
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Das
Körbchen
wurde entwickelt, um ein effizientes Einfangen der Objekte und ein
zuverlässiges Festhalten
derselben in dem Käfig
zu ermöglichen. Um
dieses Ziel zu erreichen, wird das Körbchen durch Drehen manipuliert,
und es werden flexible Elemente mit unterschiedlichen Größen, unterschiedlicher
Querschnittsgestaltung und/oder unterschiedlicher Beabstandung verwendet.
In einer Ausführungsform
besteht der Käfig
aus nicht verdrillten, flexiblen Elementen wie bei der Flachdrahtkörbchen-Gestaltung.
In der anderen Ausführungsform sind
die flexiblen Elemente helixförmig
verdrillt. In beiden Ausführungsformen
ist der Käfig
hinsichtlich einer Ebene symmetrisch, die senkrecht zu der Mitte der
Käfiglänge verläuft. Es
ist jedoch anzunehmen, dass die oben genannten, mit den Flachdraht-
und Helixkörbchen
verbundenen, immanenten Nachteile auch das in diesem Patent offenbarte
Körbchen kennzeichnen
dürfen.
Der weitere Nachteil des Helixkörbchen
hängt damit
zusammen, dass parallel ausgerichtete, helixförmige Fäden sich leicht verwickelen.
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In
der
US 4347846 wird
ein chirurgischer Extraktor beschrieben, bei dem ein Käfig oder
Körbchen verwendet
wird, der bzw. das aus Stahldrähten
gebildet und in einer helixförmigen
Bahn angeordnet ist. Einige der Drähte folgen einer Helix im Uhrzeigersinn,
während
andere Drähte
in gleicher Zahl einer Helix entgegen dem Uhrzeigersinn folgen.
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Durch
diesen Extraktor wird die Zuverlässigkeit
des Festhaltens des Körpers
während
der Evakuierung verbessert, da der Körper in die Extraktorscheide
gelangen kann, wenn der Käfig
zurückgezogen
wird. Dies verhindert ein versehentliches Austreten des Körpers aus
dem Käfig.
Außerdem
wird durch die Gegenläufigkeit
der helixförmigen
Fäden jedes
Risiko vermieden, dass der Käfig
sich verdrillt oder verwickelt.
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Es
sei betont, dass die allgemeine Form des in diesem Extraktor verwendeten
Käfigs
der Form des in der
US 6190394 offenbarten
Käfigs
sehr ähnlich
ist. Auch diese Form ist symmetrisch zu einer Ebene, die senkrecht
zu der Mitte der Länge
des Körbchens
verläuft.
Daher sind dieselben oben erwähnten,
immanenten Nachteile auch für
dieses helixförmige
Körbchen
kennzeichnend. Da außerdem die
Fäden nicht
zusammen befestigt werden und nur passive Kontaktpunkte aufweisen,
an denen sie sich überlappen,
ist anzunehmen, dass der Käfig
weder ausreichende radiale Stefigkeit, um ein Austreten der Steine
zwischen benachbarten Fäden
zu verhindern, noch ausreichende Dehnbarkeit aufweist, um genügend Platz
zwischen den eingefangenen Steinen und dem Gewebe des Durchgangs
zur Verfügung
zu stellen. Somit könnte
es bei der Behandlung entweder zum Verlust von Steinen während der
Evakuierung oder zu einer Beschädigung
des angrenzenden Gewebes kommen.
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In
dem Versuch, die mit dem Einfangen und Festhalten von Steinen verschiedener
Größen verbundenen
Nachteile zu überwinden,
wurde eine Mehrdraht-Fallschirmgestaltung des Körbchens entwickelt.
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Zwei
Abschnitte bestimmen dieses Körbchen.
In dem ersten Abschnitt ist die Anzahl der Fäden gering, und sie stehen
in einem Abstandsverhältnis,
um ein leichtes Hindurchtreten der Steine durch die Zwischenräume zwischen
den Fäden
zu ermöglichen.
Der zweite Abschnitt ist als Vielzahl von Fäden ausgebildet, die sich von
den Fäden
des ersten Abschnittes erstrecken und einen Mehrdrahtkäfig bilden.
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Da
in diesem Käfig
die Fäden
in engem Verhältnis
zueinander stehen, ist es möglich,
einen vollständigeren
Eingriff der eingefangenen Steine im herausgeschobenen Zustand des
Körbchens
und ein zuverlässigeres
Festhalten beim Einziehen des Körbchens
in die Scheide zu gewährleisten.
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Ein
früher
Versuch, ein Körbchen
entsprechend dem Fallschirm-Konzept zu entwickeln, wird in der
US 3472230 beschrieben.
In diesem Patent wird ein Extraktionskörbchen beschrieben, das aus
vier Federdrähten
besteht, die mit einem Gleitelement verbunden sind. Ein Schirm aus
geeignetem flexiblem Webstoff ist mit den distalen Enden der Drähte verbunden,
so dass beim Einsatz des Körbchens
die Kanten des Schirms einen Schaber bilden. Das Einziehen des Körbchens
erfolgt in Verbindung mit einem Schaben der Gewebereste aus einem
Körperdurchgang
und ihrem Festhalten in dem Schirm.
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Das
andere Beispiel des mit dem Webstoffschirm versehenen Extraktionsfallschirmkörbchens wird
in der
US 4790812 dargestellt.
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Der
Nachteil von mit Webstoffschirm versehenen Fallschirmkörbchen hängt mit
der Schwierigkeit der Fertigung und mit den relativ großen Maßen zusammen,
die der Webstoffschirm im zusammengefalteten Zustand erfordert.
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Weiterer
Fortschritt bei Fallschirmkörbchen wurde
durch Entwicklung von Mehrdraht-Fallschirmkörbchen erzielt.
Der frühe
Versuch der Gestaltung solcher Körbchen
wird beispielsweise in der
SU 1036325 beschrieben.
Die neueren Beispiele sind in der
SU
202528 und der
US 6168603 offenbart.
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Der
in der
SU 1036325 beschriebene
chirurgische Extraktor ist mit einem Mehrdraht-Fallschirmkörbchen versehen, das mit einem
ersten Abschnitt, der proximal zu der Scheide ist, und mit einem
zweiten Abschnitt, der dazu distal ist, ausgebildet ist. Der proximale
Abschnitt umfasst zwei separate Zweige, die von der Scheide V-förmig abstehen.
Die Zweige umfassen Drahtschnüre,
die aus einzelnen Drahtfäden
verwoben sind. Aus distalen Enden der Zweige treten einzelne Drahtfäden aus,
die zu länglichen,
elliptischen Schlingen gebogen sind. Die aus den Zweigen austretenden
Schlingen treffen sich an einem gemeinsamen Punkt an dem distalen
Ende des Extraktors. Innerhalb der Schlingen sind in Längsrichtung verlaufende
zusätzliche
Drahtfäden
vorgesehen. Diese Fäden
unterteilen die Schlingen in ergänzende Zweige,
die zusammen den zweiten Abschnitt des Körbchens ausbilden.
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Der
Nachteil dieses Körbchens
hängt damit zusammen,
dass auch dieses noch nicht immer ein zuverlässiges Festhalten der Steine
gewährleistet, da
die Menge der Zweige entlang des Körbchens unveränderlich
ist und ihre Fäden
parallel und separat sind. Somit könnten kleine Steine durch den
Zwischenraum zwischen den Zweigen des zweiten Abschnittes austreten.
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Andererseits
verhindern die länglichen,
elliptisch ausgestalteten, separaten Zweige nicht eine mögliche Beschädigung des
in der Nähe
befindlichen Gewebes durch die großen Steine, die nach außen vorstehen
könnten.
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Ein
im Wesentlichen ähnlicher
Aufbau eines Mehrdraht-Fallschirmkörbchens wird in der
US6168603 offenbart. In
diesem US-Patent wird ein chirurgischer Extraktor beschrieben, an
dessen distalem Ende eine Vielzahl von Drähten angeordnet ist, die ein
Extraktionskörbchen
bestimmen. Jeder Draht umfasst einen ersten Abschnitt, der einen
einzelnen Strang aufweist, und einen zweiten Abschnitt, der eine
Vielzahl von Fäden
umfasst. Wenn eine Festhaltescheide des Extraktors eingezogen wird,
erweitern sich die aus einem Formgedächtnismaterial gebildeten Drähte. Jeder
Strang tritt in ein beabstandetes Verhältnis ein, um einen ersten
Abschnitt des Körbchens
zu bestimmen. Eine Vielzahl von Fäden bestimmt einen zweiten
Abschnitt des Körbchens.
Weit beabstandete Drähte
des ersten Abschnittes fördern das
Einfangen des Objektes, und eng beabstandete Drähte des zweiten Abschnittes
ermöglichen
ein Festhalten des eingefangenen Objektes. Es ist erwähnenswert,
dass in einer der Ausführungsformen der
zweite Abschnitt aus Fäden
gebildet ist, die helixförmig
gewunden und winkelförmig
beabstandet sind.
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In
der
SU 202258 wird ein
chirurgischer Extraktor offenbart, der mit einem Körbchen versehen ist,
das aus wenigstens zwei Zweigen aus Metalldrahtschnüren ausgebildet
ist. Die Hauptzweige bilden den ersten Abschnitt des Körbchens,
der zum Einbringen des Steins in das Körbchen bestimmt ist.
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Jeder
Zweig bildet an seinem distalen Ende Teilzweige, die aus zwei Hauptteilzweigen
und einem Hilfsteilzweig gebildet sind. Die Teilzweige bestimmen
den zweiten Abschnitt des Körbchens.
Die Teilzweige und die Hilfszweige haben unterschiedliche Dicke
und unterschiedliche Elastizität.
Durch dieses Körbchen
wird die Zuverlässigkeit
des Einfangens und der Immobilisierung des eingefangenen Steins
verbessert, da sein Aufbau eine Variation der Menge und Anordnung
der Teilzweige ermöglicht.
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Leider
lösen die
oben genannten Mehrdraht-Fallschirmkörbchen die Aufgabe des zuverlässigen Einfangens,
Immobilisierens und Festhaltens von Steinen unanhängig von
deren Größe nur teilweise.
Der Grund hierfür
ist die Größe des offenen
Zwischenraums entlang der Zweige, die der Länge der Fäden des zweiten Abschnittes
entspricht. Steine, deren Größe kürzer als
diese Länge
ist, können
leicht aus dem Körbchen
herausgelangen. Außerdem
sind bei den obigen Körbchen
die Fäden
von benachbarten Zweigen entweder vollständig separat (wie bei der
SU 1036325 ) oder überlappen
sich nur passiv (wie bei der
US
6168603 , der
SU 2022528 ),
und sie sind nicht verschlungen.
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Durch
diese Gestaltung ist die radiale Steifigkeit des Käfigs sehr
begrenzt und könnte
nicht ausreichen, um die Möglichkeit
zu verhindern, dass die angrenzenden Fäden durch den eingefangenen Stein
auseinander gespreizt werden und daher der Stein hinausgelangen
kann. Eine unzureichende radiale Steifigkeit ist auch mit der Möglichkeit
verbunden, angrenzende Körpergewebe
dadurch zu beschädigen,
dass der eingefangene Stein durch den offenen Zwischenraum vorsteht,
der durch die gespreizten Fäden
ausgebildet wird.
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Die
unzureichende radiale Steifigkeit beeinträchtigt die Dehnbarkeit des
gesamten Körbchens und
trägt damit
zu dem Risiko bei, dass die Körpergewebe
in der Nähe
beschädigt
werden.
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Zusammenfassend
sei betont, dass zwar zahlreiche chirurgische Extraktoren entwickelt
worden sind, bei denen Extraktionskörbchen zum Evakuieren von Steinen
oder anderen Objekten aus dem Körper
zum Einsatz kommen, dass aber nach wie vor Bedarf an einer neuen
und verbesserten Vorrichtung besteht, die effiziente, zuverlässige, leichte
und sichere chirurgische Behandlung von Fremdkörpern gewährleistet.
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AUFGABE DER ERFINDUNG
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Gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Extraktionskörbchen bereitgestellt, wie
in Anspruch 1 spezifiziert.
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Hauptaufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein neues und verbessertes chirurgisches
Werkzeug bereitzustellen, das es ermöglicht, die oben genannten
Nachteile der im Stand der Technik bekannten Werkzeuge ausreichend
zu verringern oder zu überwinden.
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Insbesondere
ist es die erste Aufgabe der Erfindung, ein neues und verbessertes
chirurgisches Werkzeug bereitzustellen, wobei zuverlässige Immobilisierung
und Entfernung eines Objektes aus dem Körperlumen unabhängig von
der Größe und Gestalt des
Objektes ermöglicht
wird.
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Eine
wiederum weitere Aufgabe der Erfindung ist es, ein neues und verbessertes
chirurgisches Werkzeug bereitzustellen, das mit einem Extraktionskörbchen versehen
ist, welches sich durch erhöhte
strukturelle Steifigkeit und Dehnbarkeit auszeichnet und dadurch
die Wahrscheinlichkeit einer Schädigung
von angrenzenden Körpergeweben
verringert.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung ist es, ein verbessertes chirurgisches
Werkzeug bereitzustellen, das sich durch leichtes und schnelles
Herausschieben und Einziehen aus der Scheide auszeichnet und dadurch
ein zuverlässigeres
Funktionieren während
der chirurgischen Behandlung ermöglicht.
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Wiederum
eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, ein neues und preiswertes
chirurgisches Werkzeug bereitzustellen, mit dem eine Anpassung an
elastische Eigenschaften der umgebenden Körpergewebe gewährleistet
wird.
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Die
obigen und andere Aufgaben und Vorteile der vorliegenden Erfindung
können
gemäß der folgenden
Kombination ihrer wesentlichen Merkmale bezüglich verschiedener Ausführungsformen
derselben als chirurgische Vorrichtung und als Extraktionskörbchen erreicht
werden.
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Gemäß der Ausführungsform
der Erfindung, die sich auf eine Vorrichtung bezieht, umfasst diese ein
Extraktionskörbchen
und ein Körbchensteuermittel.
Das Körbchen
eignet sich zum Immobilisieren des Objektes und zum Festhalten desselben
während
der Evakuierung und wird bestimmt durch einen ersten, zum Einfangen
des Objektes geeigneten Abschnitt und einen zweiten, zum Festhalten
des eingefangenen Objektes geeigneten Abschnitt. Der erste Abschnitt
umfasst wenigstens zwei Zweige, wobei distale Enden von wenigstens
einigen der Zweige mit Schlingen versehen sind, die aus den distalen
Enden austreten und die Schlingen aus einzelnen Drahtfäden ausgestaltet
sind, um zusammen den zweiten Abschnitt des Körbchens zu bestimmen. Das Körbchensteuermittel
ist dazu geeignet, das Körbchen
zu dem Objekt zu bringen, und ist zum Manipulieren des Körbchens
angepasst. Das Körbchensteuermittel umfasst
ein schlauchförmiges
Scheidenlelement, das in den Körper
eingeführt
werden kann. Das Körbchensteuermittel
eignet sich entweder zum Einziehen des Körbchens in die Scheide, um
zu ermöglichen,
die Scheide in den Körper
einzuführen,
oder zum Herausschieben des Körbchens
aus der Scheide, um eine Öffnung
des Körbchens
zu ermöglichen.
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Gemäß der Ausführungsform
der Erfindung, die sich auf ein Körbchen bezieht, ist dasselbe
durch einen ersten, zum Einfangen des Objektes geeigneten Abschnitt
und einen zweiten, zum Festhalten des eingefangenen Objektes geeigneten
Abschnitt bestimmt. Der erste Abschnitt umfasst wenigstens zwei Zweige,
wobei distale Enden von wenigstens einigen der Zweige mit Schlingen
versehen sind, die aus den distalen Enden austreten, die Schlingen
sind aus einzelnen Drahtfäden
ausgestaltet, um zusammen den zweiten Abschnitt des Körbchens
zu bestimmen, wobei distale Enden von wenigstens einigen der Schlingen
des zweiten Abschnittes in einer überlappenden Beziehung stehen,
um eine dichte Maschenstruktur zu bilden, die dem zweiten Abschnitt
des Körbchens, wenn
dieses geöffnet
ist, strukturelle Steifigkeit und Dehnbarkeit zu verleihen.
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Die
vorliegende Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen
ist nur kurz zusammengefasst worden. Zum besseren Verständnis der
vorliegenden Erfindung sowie ihrer Vorteile wird nun auf die folgende
Beschreibung ihrer Ausführungsformen unter
Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen verwiesen.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
eine allgemeine Ansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
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2a–2d stellen
verschiedene Ansichten des mit zwei Zweigen versehenen Körbchens dar,
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3a–3d stellen
verschiedene Ansichten des mit drei Zweigen versehenen Körbchens dar,
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4a–4d sind
verschiedene Ansichten des Körbchens,
das mit drei Zweigen versehen ist, von denen jeder mit zwei Schlingen
ausgestaltet ist,
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5a–5d sind
verschiedene Ansichten des Körbchens,
das mit vier Zweigen versehen ist, von denen jeder mit einer Schlinge
ausgestattet ist,
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6a–6d sind
verschiedene Ansichten des in 5a–5d gezeigten
Körbchens,
bei dem die Schlingen in Form einer "8" ausgestaltet sind,
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7a–7f zeigen schematisch, wie distale Enden
der Schlingen verschlungen sind.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
SPEZIFISCHER AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Unter
Bezugnahme auf 1 wird eine allgemeine Ansicht
einer chirurgischen Vorrichtung 100 gezeigt, die zur Extraktion
verschiedener Steine oder anderer Objekte aus dem Körper eines
Menschen oder Tieres während
einer Behandlung des Gallen- oder Harnsystems entwickelt ist.
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Zu
dieser Behandlung kann das Entfernen von Steinen aus Harnleitern,
das Entfernen von Gallensteinen, Nierensteinen usw. gehören. Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
kann auch bei anderen chirurgischen Behandlungen in Kombination
mit anderen chirurgischen Instrumenten und Geräten verwendet werden, z.B.
zur Zertrümmerung
von Steinen usw. Die erfindungsgemäße Vorrichtung umfasst einen
Extraktionskörbchenabschnitt 112 und
einen Steuermittelabschnitt 114. Der Extraktionskörbchenabschnitt
eignet sich sowohl zur Immobilisierung des zu evakuierenden Objektes
als auch zum Festhalten desselben während der Evakuierung. Der
Steuermittelabschnitt eignet sich zum Manipulieren des Extraktionsabschnittes.
Der Kürze
halber wird der Extraktionskörbchenabschnitt
im Weiteren als Extraktionskörbchen
und der Steuermittelabschnitt als Steuermittel bezeichnet. Der Aufbau
der chirurgischen Vorrichtung der vorliegenden Erfindung ist bereits
erwähnten
chirurgischen Extraktoren ähnlich.
Er umfasst einen flexiblen, schlauchförmigen Katheter und ein Extraktionskörbchen.
Der Katheter ist als Scheide 116 ausgestaltet, die dazu
angepasst ist, entlang der Körperdurchgänge in die
Nähe der
Stelle eingeführt zu
werden, an der sich das Objekt befindet. Das Körbchen ist mit einer bzw. einem
in dem Katheter angeordneten und mit einem Manipulator 120 verbundenen
Schubstange 118 bzw. -kabel oder -draht verbunden. Ein
Chirurg kann durch den Manipulator die Schubstange manipulieren,
und somit kann das Körbchen
entweder in den Katheter eingezogen werden oder daraus herausgeschoben
werden. Durch Halten des Manipulators kann der Chirurg auch den Katheter
innerhalb des Körperorgans
manövrieren, um
in z.B. durch Drehen, Schieben oder Ziehen zu versetzen. In der
Praxis bringt der Chirurg den Katheter hinter das zu evakuierende
Objekt Lind schiebt dann das Körbchen
aus dem Katheter heraus. Sobald das Körbchen herausgeschoben ist, öffnet es sich
aufgrund einer federnden Eigenschaft und ist zur Aufnahme des darin
einzufangenden Objektes bereit. Der Chirurg zieht den Katheter zusammen
mit dem Körbchen,
bis das Körbchen
auf das Objekt aufgesetzt ist, und damit kann die Evakuierung des
eingefangenen Objektes aus dem Körperorgan
beginnen.
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Das
Extraktionskörbchen
umfasst einen ersten Abschnitt 122, der zu dem Steuermittel
proximal ist, und einen zweiten Abschnitt 124, der dazu
distal ist. Der erste Abschnitt besteht aus Strängen 126, die zu Zweigen
angeordnet sind, welche sich an einem Schnittpunkt 128 treffen,
wo das Extraktionskörbchen
mit der Schubstange des Steuermittels verbunden ist. Die Stränge bestehen
aus Drahtfäden,
die in der Weise verschlungen und räumlich angeordnet sind, dass
sie sich beim Herausschieben aus der Scheide leicht spreizen. Die
Fäden können einen Durchmesser
von 0,1–0,4
mm aufweisen. Die Zweige bestimmen den ersten Abschnitt des Körbchens. Im
offenen Zustand weist der erste Abschnitt des Körbchens große offene Zwischenräume 130, 132 auf,
die zwischen den angrenzenden Zweigen verbleiben. Es ist leicht
ersichtlich, dass während
der ersten Phase der Behandlung, wenn der Chirurg den Katheter mit
dem auf das Objekt aufgesetzten Körbchen zu ziehen beginnt, die
Immobilisierung des Objektes und die Aufnahme desselben in dem ersten Abschnitt
aufgrund der offenen Zwischenräume
einfach und praktisch werden.
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Wie
in 1 zu sehen, sind die Stränge zu drei Zweigen angeordnet
und bestimmen den ersten Abschnitt des Körbchens. In der Praxis könnte es ausreichen,
wenn nur zwei Zweige den ersten Abschnitt bilden.
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Aus
den distalen Enden der Zweige treten Schlingen 134 aus,
die aus einzelnen Drahtfäden ausgestaltet
sind. Die Schlingen sind aus denselben Drahtfäden ausgestaltet, aus denen
die Zweige verschlungen sind. Es ist jedoch möglich, dass die Schlingen aus
separaten Drahtfäden
gefertigt und z.B. durch Löten
mit den jeweiligen Zweigen verbunden sind. Die am weitesten distalen
Enden der Schlingen sind mit einer Spitze 136 zusammen
befestigt. Hinter der Spitze sind die Drahtfäden verschlungen, um einen
geraden, kurzen Abschnitt 138 des Körbchens zu bilden. Dieser Abschnitt
dient als Führung,
um das Versetzen des Körbchens
in der Scheide zu vereinfachen und das Einführen sowie die Bewegung der
gesamten Vorrichtung innerhalb der Körperorgane zu vereinfachen.
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Gemäß der Erfindung
sind die Spitzen der Schlingen nebeneinander räumlich so angeordnet, dass
sich wenigstens einige davon überlappen.
Die einander überlappenden
Drahtfäden überschneiden sich
und bestimmen zusammen den zweiten Abschnitt des Körbchens.
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Außerdem sind
erfindungsgemäß distale
Enden von wenigstens einigen der Schlingen auch miteinander verschlungen.
Durch diese Anordnung ist der zweite Abschnitt des Körbchens
als räumliches Netz
ausgestaltet, das Zellenstruktur aufweist und aus relativ kleinen
Zellen 140 besteht, die dazu geeignet sind, eingefangene
Objekte zuverlässig
darin festzuhalten. Natürlich
verringert sich die Anzahl der Zellen 140 zu dem distalen
Ende hin.
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Es
hat sich empirisch herausgestellt, dass diese Zellenstruktur eine
verbesserte radiale Steifigkeit und Dehnbarkeit aufweist, so dass
das gesamte Körbchen
weniger gewebeschädigend
wird.
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Die
Haltefähigkeit
des Körbchens
hängt von der
Größe und Form
der Zellen ab, die ihrerseits durch die Größe von Schlingen, ihre Menge
und räumliche
Anordnung ihrer distalen Enden bestimmt sein könnte. Diese Merkmale der Erfindung
werden unten unter Bezugnahme auf weitere Zeichnungen beschrieben.
Des Weiteren wird darauf hingewiesen, dass gemäß der Erfindung die Menge der
aus den Zweigen austretenden Schlingen, und ebenso ihre Größe, gleichartig
oder ungleichartig sein könnte, auch
wenn dies in den Zeichnungen nicht eigens dargestellt ist.
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Die
Zweige und Schlingen sind aus Drahtfäden ausgestaltet, die aus metallischem
oder nichtmetallischem Material bestehen, das ausreichende Elastizität aufweist,
um ein Öffnen
des Körbchens
zu ermöglichen,
wenn dieses aus der Scheide herausgeschoben wird. Dieses Material
sollte auch biologisch inaktiv sein. In der Praxis könnten die
Drahtfäden
aus metallischem Material bestehen, z.B. rostfreiem Stahl oder organischem
Material, z.B. Capron. Außerdem
ist es zu empfehlen, Metalldrahtfäden mit einem chemisch inaktiven
Material wie z.B. Teflon zu beschichten.
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Unter
Bezugnahme auf 2a–c wird nun detaillierter die
Ausgestaltung des Extraktionskörbchens
gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung beschrieben. In dieser Ausführungsform, die allgemein der
in 1 gezeigten Ausführungsform ähnlich ist, bestimmen nur zwei
Zweige 202, 204 den ersten Abschnitt des Körbchens 200,
und somit ist zwischen den Zweigen relativ großer offener Zwischenraum verfügbar, so
dass eine einfache Immobilisierung großer Steine ermöglicht wird.
Der Zweig 202 ist mit einem Paar Schlingen 206, 208 versehen,
und der Zweig 204 ist mit einem entsprechenden Paar Schlingen 210, 212 versehen,
die ungleiche Größe aufweisen.
Es ist zu sehen, dass die Schlinge 206 kleiner ist als
die Schlinge 208 und die Schlinge 210 kleiner
ist als die Schlinge 212. Distale Enden der Schlingen überlappen
sich und überschneiden
sich an mehreren Punkten. Der Einfachheit halber sind in 2b nur
zwei Punkte, nämlich 214 und 216 bezeichnet,
um die Überschneidung
der Drähte
anzuzeigen, aus denen die Schlingen 210 und 206 ausgestaltet
sind. Es ist zu sehen, dass aufgrund dieser räumlichen Anordnung eine netzartige
Struktur gebildet wird, die aus kleinen Zellen besteht, von denen zwei
in 2b mit den Ziffern 218, 220 bezeichnet sind.
Es ist zu beachten, dass es aufgrund der ungleichen Größen der
Schlingen möglich
ist, zusätzliche Zellen
zu bilden, ohne neue Zweige einzuführen.
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Es
wird nicht eigens dargestellt, versteht sich aber, dass Drahtfäden, aus
denen die Schlingen bestehen, auch miteinander verschlungen sein
können, so
dass der netzartigen Struktur zusätzliche strukturelle Steifigkeit
verliehen wird. Es ist ersichtlich, dass durch diese Ausgestaltung
ein sehr zuverlässiges Festhalten
des eingefangenen Steins oder Objektes gewährleistet wird, wenn dieser
bzw. dieses aus dem Körperorgan
evakuiert wird.
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Dementsprechend
besteht in dieser Ausführungsform
das Extraktionskörbchen
aus einem ersten Abschnitt, der durch die Zweige 202, 204 gebildet wird,
und aus einem zweiten Abschnitt, der durch die Schlingen 206, 208, 210, 212 und
kleine Zellen gebildet wird. In der Praxis ist es vorteilhaft, wenn
die Länge
des ersten Abschnittes etwa 2/3 der gesamten Körbchenlänge und die Länge des
zweiten Abschnittes etwa 1/3 der gesamten Länge ausmacht. Dies wird in 2a schematisch
dargestellt; die Ziffer L bezeichnet die gesamte Länge.
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Wiederum
eine weitere Ausführungsform
der Erfindung wird in 3a–3d dargestellt.
Hier bilden drei gleichartige Zweige 310, 312, 314 den
ersten Abschnitt des Körbchens 300.
Jeder Zweig ist mit einer eigenen Schlinge 316, 318, 320 versehen,
die aus dem distalen Ende des entsprechenden Zweiges austritt. Distale
Enden der Schlingen überlappen
sich räumlich
und überschneiden
sich. Wie am besten aus 3d ersichtlich,
schneiden sich die Schlingen 316 und 318 in den
Punkten 322 und 324, die Schlingen 320 und 316 überschneiden
sich in den Punkten 326, 328, und die Schlingen 320, 318 überschneiden
sich in den Punkten 330, 332. Durch diese Ausgestaltung wird
eine netzartige Struktur gebildet, die aus kleinen Zellen besteht,
von denen einige in 3d mit den Ziffern 334, 336, 338, 340 bezeichnet
sind. Die Schlingen und Zellen bestimmen zusammen den zweiten Abschnitt
des Körbchens 300,
in dem das eingefangene Objekt während
der Evakuierung zuverlässig
festgehalten werden kann. Ähnlich
wie in der vorherigen Ausführungsform
können
wenigstens einige der einzelnen Drahtfäden, aus denen die Schlingen
bestehen, auch miteinander verschlungen sein, und dementsprechend
wird eine netzartige Struktur gebildet, die verbesserte strukturelle
Steifigkeit aufweist.
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Unter
Bezugnahme auf 4a–4c wird nun
eine weitere Ausführungsform
des Extraktionskörbchens
erläutert.
In dieser Ausführungsform
besteht das Extraktionskörbchen 400 aus
drei Zweigen 402, 404, 406. Jeder Zweig
besteht aus vier verschlungenen Drahtfäden. Am distalen Ende jedes Zweiges
sind die Fäden
so angeordnet, dass sie zwei Schlingen bilden, von denen eine regelmäßige Form hat,
während
die andere verdrillt ist und eine 8-förmige Ausgestaltung aufweist.
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Beispielsweise
ist in 4a und 4b zu sehen,
dass die Drähte 408, 410, 412, 414 aus
dem Zweig 406 austreten. Zwei Drahtfäden 408 und 410 bilden
eine regelmäßige Schlinge,
während
zwei andere Drahtfäden 412 und 414 verdrillt
sind und eine 8-förmige
Schlinge bilden.
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Distale
Enden der Schlingen stehen in einer überlappenden Beziehung, und
ihre Drahtfäden überschneiden
sich. Einige der Drahtfäden
sind auch verschlungen. In 4a ist
beispielsweise zu sehen, dass der Drahtfaden 410 der Schlinge
sich bezüglich des
Zweiges 406 mit Drahtfäden 416, 418 von
zwei Schlingen überschneidet,
die aus dem Zweig 402 austreten. Gleichzeitig ist der Drahtfaden 416 der Schlinge
bezüglich
des Zweiges 402 mit den Drahtfäden 410 und 412 der
Schlinge, die aus dem Zweig 406 austritt, verschlungen.
Es ist leicht ersichtlich, dass durch diese Anordnung der gesamte
zweite Abschnitt des Körbchens
zu einem Netz wird, das eine dichte Maschenstruktur aufweist, da
verdrillte Schlingen ebenfalls zur Bildung von Zellen beitragen.
Die durch Überschneidung
der distalen Enden gebildeten Zellen und die durch Verdrillung gebildeten
Zellen bestimmen zusammen die netzartige Struktur, die besonders
zum zuverlässigen
Festhalten kleiner Objekte bzw. Steine geeignet ist. Gleichzeitig
ist noch genügend
Raum zwischen den Zweigen reserviert, um ein einfaches Einfangen
von relativ großen
Objekten bzw. Steinen zu ermöglichen.
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Unter
Bezugnahme auf 5a–5d wird nun
eine weitere Ausführungsform
der Erfindung erläutert.
Wie am besten in 5a zu sehen ist, weist das Körbchen 500 seinen
ersten Abschnitt auf, der durch vier Zweige 510, 512, 514, 516 bestimmt
ist. Jeder Zweig ist am distalen Ende desselben mit einer Schlinge
versehen, die längliche
Form hat. In 5b ist eine solche Schlinge,
die aus dem Zweig 512 austritt, mit der Ziffer 517 bezeichnet.
Distale Enden der Schlingen stehen in überlappendem Verhältnis, und ihre
Drahtfäden überschneiden
sich unter Bildung einer Vielzahl kleiner Zellen. Einige der Zellen
sind mit den Ziffern 518, 520, 522, 524, 526, 528 bezeichnet. Die
Zellen zusammen mit den Schlingen bilden räumlich den zweiten Abschnitt
des Körbchens.
Es ist in den Zeichnungen nicht zu sehen, versteht sich jedoch,
dass ähnlich
wie in der vorigen Ausführungsform
wenigstens einige der Fäden,
aus denen die Schlingen gebildet sind, auch verschlungen sein können, wodurch
der so entstehenden Struktur zusätzliche
strukturelle Steifigkeit verliehen wird.
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Unter
Bezugnahme auf 6a–6e wird
wiederum eine weitere Ausführungsform
der Erfindung gezeigt. Gemäß der Ausführungsform
bilden vier Zweige 610, 612, 614, 616,
die an ihren distalen Enden mit entsprechenden Schlingen 618, 620, 622, 624 versehen
sind, das Körbchen 600 aus.
Im Gegensatz zu den vorigen Ausführungsformen
sind die Schlingen in ungleichartiger Form vorgesehen. Die Schlingen
sind in der Weise gebogen, dass am distalen Ende jeder Schlinge
zusätzliche
kleine Schlingen ausgebildet werden. In 6e wird
eine solche Schlinge 618 gezeigt, die aus dem Zweig 610 austritt und
in der zusätzlichen
kleinen Schlinge 626 endet. Die zusätzlichen Schlingen sind kreisförmig vorgesehen,
und sie schneiden sich und sind miteinander verschlungen, so dass
die dichte, netzartige Struktur des zweiten Abschnittes des Körbchens
bestimmt wird.
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Es
ist leicht ersichtlich, dass es durch Vorsehen der Schlingen mit
unterschiedlicher Form möglich
ist, auch die Größe und Form
der Zellen zu variieren, die am Schnittpunkt der Schlingen ausgebildet sind,
und somit die Haltefähigkeit
des Körbchens
zu steuern. In der Praxis beträgt
die Größe der Zellen 2–10 mm,
und sie ermöglichen
ein effizientes Einfangen von Steinen mit einer Größe von mehr
als 2 mm.
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Unter
Bezugnahme auf 7a–7f wird
erläutert,
wie einzelne Drahtfäden,
aus denen die Schlingen bestehen, sich überschneiden oder verschlungen
sein könnten.
Mit "Überschneidung" ist hier eine solche
Anordnung der Fäden
gemeint, bei der ein Element durch den senkrecht ausgerichteten Faden
hindurchführt
und sie einander überlappen, d.h.
sich immer einer der Fäden über oder
unter dem anderen Faden befindet. Mit "verschlungen" ist hier die Situation gemeint, in
der wenigstens ein Faden mit den senkrecht ausgerichteten Fäden verschlungen
ist, d.h. zuerst über
und dann unter ihnen hindurchfährt.
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In 7a–7f werden schematisch und nicht maßstabsgerecht
verschiedene Muster entsprechend der möglichen Anordnung einzelner
Fäden gezeigt,
welche die Zellen bestimmen. Der Einfachheit halber sind die Drahtfäden als
vertikale und horizontale Bänder
dargestellt, die sich im rechten Winkel schneiden und ein orthogonales
Muster bilden, das aus vier vertikalen und vier horizontalen Bändern besteht.
Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass in Wirklichkeit dünne Drahtfäden die
Zellen bilden. Die Fäden
sind zueinander nicht unbedingt im rechten Winkel ausgerichtet,
und ihre Menge ist nicht auf ein Vier-mal-Vier-Muster begrenzt.
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In 7a wird
ein Muster dargestellt, bei dem alle Drahtfäden miteinander verschlungen
sind, d.h. jeder horizontale Drahtfaden mit allen vertikalen Fäden verschlungen
ist und umgekehrt. Es ist beispielsweise zu sehen, dass der vertikale
Faden 710 zunächst
unter dem horizontalen Faden 712, dann über dem horizontalen Faden 714,
dann wieder unter dem horizontalen Faden 716 und schließlich wieder über dem
horizontalen Faden 718 verläuft. Der horizontale Faden 712 dagegen
verläuft
zuerst über
dem vertikalen Faden 710, dann unter dem vertikalen Faden 720,
dann wieder über
dem vertikalen Faden 722 und dann wieder unter dem vertikalen
Faden 724. Die restlichen Fäden sind ähnlich angeordnet.
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In 7b ist
eine andere Situation abgebildet, in der die Fäden sowohl verschlungen sind
als sich auch mit Überschneidung überlappen.
Es ist zu sehen, dass der vertikale Faden 726 mit den horizontalen
Fäden 728, 730, 734 verschlungen
ist und sich mit dem senkrecht ausgerichteten Faden 732 überschneidet.
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In 7c wird
wiederum ein neues Muster gezeigt, das aus verschlungenen und sich überschneidenden
Fäden besteht.
Beispielsweise ist zu sehen, dass die beiden benachbarten vertikalen
Fäden 736, 738 unter
zwei benachbarten horizontalen Fäden 740, 742 und
dann über
den nächsten
beiden horizontalen Fäden 744, 746 verlaufen.
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In 7d–7f sind weitere mögliche Muster gezeigt, die
aus verschlungenen und einander überschneidenden
Fäden bestehen.
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In
dem letzten Muster, das in 7f zu sehen
ist, überschneidet
sich jeder Faden mit drei senkrechten Fäden und ist mit nur einem Faden
verschlungen.
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Es
ist erkennbar, dass die in 7a und 7f abgebildeten Muster zwei extreme Situationen
darstellen, die dem Muster entsprechen, bei dem alle Fäden miteinander
verschlungen sind, bzw. dem Muster, bei dem nur ein Faden verschlungen
ist, während
die anderen Fäden
einander überschneiden.
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Nach
dieser Erklärung
unterschiedlicher Zellenmuster, in denen die Schlingen angeordnet
sein könnten,
wird noch eine weitere Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Vorrichtung
offenbart. In dieser Ausführungsform
wird das Öffnen
des Körbchens nicht
wie bei den vorigen Ausführungsformen
durch Elastizität
des Drahtmaterials gewährleistet,
sondern durch die thermomechanische Formgedächtniseigenschaft des Materials,
aus dem die Drähte
bestehen. Bei der geeigneten Legierung kann es sich um eine überelastische
Legierung auf Ni- und Ti-Basis wie z.B. Nitinol oder jede andere
geeignete, auf dem Markt befindliche Legierung handeln, welche Formgedächtnisfähigkeit
aufweist, d.h. die Fähigkeit,
eine zuvor bestimmte Form oder Größe wiederzuerlangen, wenn sie
dem entsprechenden thermischen Verfahren unterzogen wird. In dieser
Ausführungsform
umfasst das Körbchensteuermittel
eine Stromzufuhrquelle zum Hindurchleiten von elektrischem Strom
durch die Drähte,
die außerdem
fähig ist,
zu bewirken, dass sie durch Erwärmung
ihre Form verändern.
Die Drähte
sind mit einer isolierenden Beschichtung, die aus Teflon bestehen
kann, beschichtet. Der Vorteil von Teflon ist dessen Wärmebeständigkeit
und niedriger mechanischer Reibungskoeffizient, der zu einer weiteren
Verringerung der Gewebeschädigung
führt.
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Außerdem wird
durch Fertigung der Körbchendrähte aus
Nitinol die Fähigkeit
des gesamten Körbchens,
eine reversible Verformung zu durchlaufen, auf bis zu 10% gesetzt,
was nahe an der Dehnbarkeit lebender Gewebe liegt. Es ist leicht
ersichtlich, dass ein aus Nitinol gefertigtes Körbchen sowohl biologisch als
auch mechanisch mit den angrenzenden Geweben verträglich wird,
da es besser in der Lage ist, die Topographie des Organs nachzuahmen, in
dem sich das Körbchen
befindet. Durch die verbesserte Verträglichkeit wird das Körbchen weniger
gewebeschädigend.
Ein wiederum weiterer Vorteil der Verwendung von Nitinol hängt mit
den "überelastischen" Eigenschaften dieses
Materials und der Fähigkeit
dieser Legierung zusammen, ihre "Steifigkeit" bei ansteigender
Temperatur zu verbessern. Das Einführen eines Katheters mit darin
verwendetem Nitinolkörbchen
in ein Körperorgan
mit höherer
Temperatur als der Umgebungstemperatur erhöht die Elastzität des Körbchens
und seine Dehnbarkeit, was die Fähigkeit
des Körbchens
verbessert, das zu extrahierende Objekt bzw. die zu extrahierenden
Steine zuverlässig
einzufangen und festzuhalten. Es sei auch erwähnt, dass aufgrund der "überelastischen" Eigenschaften von
Nitinol chirurgische Extraktoren, bei denen daraus hergestellte
Körbchen
verwendet werden, eine längere
Lebensdauer aufweisen als Extraktoren mit Körbchen aus rostfreiem Stahl.
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Es
ist ersichtlich, dass durch den oben beschriebenen Aufbau des mit überlappenden
Schlingen versehenen Extraktionskörbchens die gesamte chirurgische
Vorrichtung der vorliegenden Erfindung sehr einfach, preiswert sowie
leicht und zuverlässig in
der Anwendung wird. Das chirurgische Werkzeug der Erfindung kann
sowohl kleine als auch große
Objekte auf praktische Weise immobilisieren und und zuverlässig festhalten
und ist gleichzeitig aufgrund verbesserter struktureller Steifigkeit
und Dehnbarkeit des Körbchens
weniger gewebeschädigend.
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Es
wird darauf hingewiesen, dass die vorliegende Erfindung nicht auf
die oben beschriebenen Beispiele und Ausführungsformen begrenzt werden sollte.
Der Durchschnittsfachmann kann Veränderungen und Abwandlungen
vornehmen, ohne dabei von dem Umfang der Erfindung abzuweichen.
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Es
ist zu beachten, dass die in der vorangehenden Beschreibung und/oder
in den folgenden Ansprüchen
und/oder in den beigefügten
Zeichnungen offenbarten Merkmale sowohl separat als auch in jeder
Kombination zur Umsetzung der vorliegenden Erfindung in ihren verschiedenen
Formen relevant sein können.