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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft ein neues Salz von einem Azoderivat von 5-Aminosalicylsäure und
spezieller das Natriumsalz von (Z)-2-Hydroxy-5-[[4-[3-[4-[(2-methyl-1H-imidazo[4,5-c]pyridin-1-yl)methyl]-1-piperidinyl]-3-oxo-1-phenyl-1-propenyl]phenyl]azo]-benzoesäure. Die
vorliegende Erfindung betrifft auch die pharmazeutischen Zusammensetzungen,
die dieselbe enthalten, ein Verfahren zu deren Herstellung und deren
Anwendung für
die Herstellung von Medikamenten, die für die Behandlung oder Verhinderung
bzw. Vorbeugung von entzündlicher
Darmkrankheit verwendbar sind.
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Hintergrund der Erfindung
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Entzündliche
Darmkrankheit ist eine chronische entzündliche Krankheit von den Gedärmen, deren Ätiologie
noch unbekannt ist. Die meist vorherrschenden Formen von dieser
Krankheit sind ulcerative Colitis und Crohn'sche Krankheit.
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Die
Patentanmeldung
WO 97/09329 offenbart
eine Reihe von Azoderivaten von 5-Aminosalicylsäure (5-ASA), die für die Behandlung
von entzündlicher
Darmkrankheit nützlich
sind. Diese Verbindungen kombinieren in dem gleichen Molekül 5-ASA
und eine Verbindung mit PAF-Antagonistenaktivität über eine Azobindung und sind
aufgebaut, um in dem Dickdarm durch die Darmbakterien in einer ähnlichen
Weise zu jener, die für
die Bezugsverbindung Sulfasalazin beschrieben wurde, um 5-ASA und
den PAF-Antagonisten freizusetzen, metabolisiert zu werden. Eine
der in dieser Patentanmeldung beschriebenen Verbindungen ist (Z)-2-Hydroxy-5-[[4-[3-[4-[(2-methyl-1H-imidazo[4,5-c]pyridin-1-yl)methyl]-1-piperidinyl]-3-oxo-1-phenyl-1-propenyl]phenyl]azo]- benzoesäure, die
in der Literatur als UR-12746 bekannt ist und deren Formel nachstehend
gezeigt wird:
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Die
Erfinder haben gefunden, dass die mit dieser Verbindung beobachteten
Spiegel an Azoreduktion niedrig sind, wenn Studien über die
Metabolisierung der Azobindung ausgeführt werden. Da diese Art von
Verbindungen genau aufgebaut sind, um in dem Dickdarm 5-ASA zu metabolisieren
und den PAF-Antagonisten abzugeben,
welche die aktiven Moleküle
darstellen, entsteht das Problem des Auffindens von Verbindungen, die
in dem Dickdarm in einem größeren Ausmaß metabolisiert
werden. Dieses Problem wird mit dem neuen Salz, das der Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist, gelöst.
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Kurzdarstellung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft das Natriumsalz von (Z)-2-Hydroxy-5-[[4-[3-[4-[(2-methyl-1H-imidazo[4,5-c]pyridin-1-yl)methyl]-1-piperidinyl]-3-oxo-1-phenyl-1-propenyl]phenyl]azo]-benzoesäure der
Formel I:
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Es
wurde gefunden, dass das Natriumsalz der Erfindung (das heißt das Natriumsalz
von UR-12746) in verschiedenen Formen, insbesondere in amorpher
oder nicht kristalliner Form und in kristalliner Form vorliegen
kann. Es wurde weiterhin gefunden, dass das Natriumsalz der Erfindung
in zwei verschiedenen kristallinen Formen vorliegt, bezeichnet Polymorph
I und Polymorph II, in Abhängigkeit
von den Herstellungsbedingungen, wie nachstehend genauer erläutert. Die
vorliegende Erfindung betrifft das Natriumsalz von UR-12746 in beliebigen
von seinen Formen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung
des Natriumsalzes der Formel I.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft weiterhin eine pharmazeutische Zusammensetzung,
die eine wirksame Menge des Natriumsalzes der Formel I und einen
oder mehrere pharmazeutisch verträgliche Exipienten umfasst.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch die Verwendung des Natriumsalzes
der Formel I zur Herstellung eines Medikaments für die Behandlung oder Verhinderung
bzw. Vorbeugung von entzündlicher
Darmkrankheit. Innerhalb der gesamten vorliegenden Beschreibung
ist der Begriff „entzündliche
Darmkrankheit" so zu
verstehen, dass er ulcerative Colitis, Crohn'sche Krank heit sowie beliebige andere
Form von entzündlicher Darmkrankheit
umfasst.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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1 zeigt
ein repräsentatives
Infrarotspektrum des Natriumsalzes von (Z)-2-Hydroxy-5-[[4-[3-[4-[(2-methyl-1H-imidazo-[4,5-c]pyridin-1-yl)methyl]-1-piperidinyl]-3-oxo-1-phenyl-1-propenyl]phenyl]azo]benzoesäure in amorpher
Form.
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2 zeigt
ein repräsentatives
Pulverröntgenbeugungsdiagramm
des Natriumsalzes von (Z)-2-Hydroxy-5-[[4-[3-[4-[(2-methyl-1H-imidazo[4,5-c]pyridin-1-yl)methyl]-1-piperidinyl]-3-oxo-1-phenyl-1-propenyl]phenyl]azo]benzoesäure in amorpher
Form.
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3 zeigt
ein repräsentatives
Differentialscanningcalorimetrie-(DSC)Diagramm von Polymorph I von dem
Natriumsalz von (Z)-2-Hydroxy-5-[[4-[3-[4-[(2-methyl-1H-imidazo[4,5-c]pyridin-1-yl)methyl]-1-piperidinyl]-3-oxo-1-phenyl-1-propenyl]-phenyl]azo]benzoesäure.
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4 zeigt
ein repräsentatives
Infrarotspektrum von Polymorph I von dem Natriumsalz von (Z)-2-Hydroxy-5-[[4-[3-[4-[(2-methyl-1H-imidazo[4,5-c]pyridin-1-yl)methyl]-1-piperidinyl]-3-oxo-1-phenyl-1-propenyl]phenyl]azo]benzoesäure.
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5 zeigt
ein repräsentatives
Pulverröntgenbeugungsdiagramm
von Polymorph I von dem Natriumsalz von (Z)-2-Hydroxy-5-[[4-[3-[4-[(2-methyl-1H-imidazo[4,5-c]pyridin-1-yl)methyl]-1-piperidinyl]-3-oxo-1-phenyl-1-propenyl]phenyl]azo]benzoesäure.
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6 zeigt
ein repräsentatives
Infrarotspektrum von Polymorph II von dem Natriumsalz von (Z)-2-Hydroxy-5-[[4-[3-[4-[(2-methyl-1H-imidazo[4,5-c]pyridin-1-yl)methyl]-1-piperidinyl]-3-oxo-1-phenyl-1-propenyl]phenyl]azo]benzoesäure.
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7 zeigt
ein repräsentatives
Pulverröntgenbeugungsdiagramm
von Polymorph II von dem Natriumsalz von (Z)-2-Hydroxy-5-[[4-[3-[4-[(2-methyl-1H-imidazo[4,5-c]pyridin-1-yl)methyl]-1-piperidinyl]-3-oxo-1-phenyl-1-propenyl]phenyl]azo]benzoesäure.
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8 zeigt
ein repräsentatives
Differentialscanningcalorimetrie-(DSC)Diagramm von Polymorph II von
dem Natriumsalz von (Z)-2-Hydroxy-5-[[4-[3-[4-[(2-methyl-1H-imidazo[4,5-c]pyridin-1-yl)methyl]-1-piperidinyl]-3-oxo-1-phenyl-1-propenyl]-phenyl]azo]benzoesäure.
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Beschreibung der Erfindung
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Wie
vorstehend erwähnt,
betrifft die vorliegende Erfindung das Natriumsalz von (Z)-2-Hydroxy-5-[[4-[3-[4-[(2-methyl-1H-imidazo[4,5-c]pyridin-1-yl)methyl]-1-piperidinyl]-3-oxo-1-phenyl-1-propenyl]phenyl]azo]benzoesäure der
Formel I:
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Innerhalb
der gesamten vorliegenden Beschreibung beziehen wir uns auf das
neue Natriumsalz, das Gegenstand der Erfindung ist, wie das Natriumsalz
von (Z)-2-Hydroxy-5-[[4-[3-[4-[(2-methyl-1H-imidazo[4,5-c]pyridin-1-yl)methyl]-1-piperidinyl]-3-oxo-1-phenyl-1-propenyl]phenyl]azo]benzoesäure, das
Natriumsalz der Formel I oder das Natriumsalz von UR-12746, ohne
Unterscheidung.
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Überraschenderweise
haben die Erfinder gefunden, dass das Natriumsalz der Formel I in
dem Dickdarm zu einem größeren Ausmaß metabolisiert
wird, als die entsprechende Säureverbindung,
die im Stand der Technik beschrieben wurde, das heißt UR-12746. Deshalb ist
das neue Salz, das Gegenstand der Erfindung ist, eine geeignetere
Verbindung für
die Herstellung von Medikamenten für die Behandlung oder Verhinderung bzw.
Vorbeugung von entzündlicher
Darmkrankheit.
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Wie
vorstehend erwähnt,
wurde gefunden, dass das Natriumsalz der Erfindung, in Abhängigkeit
von den Bedingungen, unter denen es erhalten wird, wie nachstehend
genauer beschrieben, in einer amorphen oder nicht kristallinen Form
und in kristalliner Form vorliegen kann. Die vorliegende Erfindung
betrifft das Natriumsalz von UR-12746 in beliebigen von seinen Formen.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung wird das Natriumsalz der Formel I in amorpher Form
bereitgestellt.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung wird das Natriumsalz der Formel I in kristalliner
Form bereitgestellt.
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In
einer weiteren Ausführungsform
stellt die Erfindung den Polymorph I von dem Natriumsalz der Formel
I bereit, der ein Pulverröntgenbeugungsdiagramm
zeigt, erhalten bei λ =
1, 542 Å,
und unter Verwendung einer Strahlungsquelle von Cu Kα, umfassend
die Peaks bei einem Winkel 2 θ von
6,04, 6,38, 8,01, 8,54, 11,73, 13,18, 13,65, 14,55, 14,97, 16,08,
16,90, 17,23, 19,10, 19,53, 20,15, 21,12, 21,86, 22,48, 23,71 und 24,23° ± 0,2°.
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In
einer weiteren Ausführungsform
hat der Polymorph I von dem Natriumsalz der Formel I ein Pulverröntgenbeugungsdiagramm,
das im Wesentlichen jenem, das in 5 gezeigt
wird, entspricht.
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In
einer weiteren Ausführungsform
hat der Polymorph I von dem Natriumsalz der Formel I ein Infrarotspektrum,
das im Wesentlichen jenem, das in 4 gezeigt
wird, entspricht.
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In
einer weiteren Ausführungsform
hat der Polymorph I von dem Natriumsalz der Formel I ein Pulverröntgenbeugungsdiagramm,
das im Wesentlichen jenem, das in 5 gezeigt
wird, entspricht und ein Infrarotspektrum, das im Wesentlichen jenem,
das in 4 gezeigt wird, entspricht.
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In
einer weiteren Ausführungsform
stellt die Erfindung den Polymorph II von dem Natriumsalz der Formel
I bereit, der ein Pulverröntgenbeugungsdiagramm
zeigt, erhalten bei λ =
1, 542 Å und
unter Verwendung einer Strahlungsquelle von Cu Kα, umfassend Peaks bei einem
Winkel 2 θ von
6,07, 8,30, 8,82, 11,71, 12,52, 13,24, 15,72, 17,77, 18,96, 19,67,
20,33, 20,84, 21,39, 21,71, 22,77, 22,97, 23,50, 23,95 und 29,50° ± 0,2°.
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In
einer weiteren Ausführungsform
hat der Polymorph II von dem Natriumsalz der Formel I ein Pulverröntgenbeugungsdiagramm
im Wesentlichen gemäß jenem,
das in 7 gezeigt wird.
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In
einer weiteren Ausführungsform
hat der Polymorph II von dem Natriumsalz der Formel I ein Infrarotspektrum,
das im Wesentlichen jenem, das in 6 gezeigt
wird, entspricht.
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In
einer weiteren Ausführungsform
hat der Polymorph II von dem Natriumsalz der Formel I ein Pulverröntgenbeugungsdiagramm,
das im Wesentlichen jenem, das in 7 gezeigt
wird, entspricht und ein Infrarotspektrum, das im Wesentlichen jenem,
das in 6 gezeigt wird, entspricht.
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Die
vorliegende Erfindung stellt weiterhin eine pharmazeutische Zusammensetzung
bereit, die das Natriumsalz der Formel I in beliebigen von seinen
Formen und einen oder mehrere pharmazeutisch verträgliche Exzipienten
umfasst.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die pharmazeutische Zusammensetzung zur oralen Verabreichung
angepasst.
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Die
vorliegende Erfindung stellt weiterhin die Verwendung von dem Natriumsalz
der Formel I in beliebigen von seinen Formen für die Herstellung eines Medikaments
für die
Behandlung oder Verhinderung bzw. Vorbeugung von entzündlicher
Darmkrankheit, einschließlich
ulcerativer Colitis und Crohn'scher
Krankheit, bereit.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch die Verwendung von dem Natriumsalz
der Formel I in beliebigen von seinen Formen für die Behandlung oder Verhinderung
bzw. Vorbeugung von entzündlicher
Darmkrankheit, einschließlich
ulcerativer Colitis und Crohn'scher
Krankheit.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft weiterhin das Natriumsalz der Formel
I in beliebigen von seinen Formen zur Verwendung in der Therapie
und insbesondere für
die Behandlung oder Verhinderung bzw. Vorbeugung von entzündlicher
Darmkrankheit, einschließlich
ulcerativer Colitis und Crohn'scher
Krankheit.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum Behandeln
oder Verhindern bzw. Vorbeugen von entzündlicher Darmkrankheit, einschließlich ulcerative
Colitis und Crohn'sche
Krankheit, bei einem Säuger
bei Bedarf davon, speziell einem Menschen, das Verabreichen an den
Säuger
einer therapeutisch wirksamen Menge des Natriumsalzes von Formel
I in beliebigen von seinen Formen, umfasst.
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Das
Natriumsalz der Formel I kann durch jedes herkömmliche Verfahren zum Herstellen
von Salzen erhalten werden. Zum Beispiel kann es aus (Z)-2-Hydroxy-5-[[4-[3-[4-[(2-methyl-1H-imidazo[4,5-c]pyridin-1-yl)methyl]-1-piperidiny]-3-oxo-1-phenyl-1-propenyl]phenyl]azo]benzoesäure durch
Behandlung mit einem Äquivalent
von Natriumhydroxid in einem geeigneten Lösungsmittel hergestellt werden.
Als Beispiele für
geeignete Lösungsmittel
können
Ethanol und Methanol erwähnt
werden.
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Das
Natriumsalz der Formel I wird als eine amorphe feste Form von einer
Lösung
des Natriumsalzes von UR-12746, entweder durch Verdampfung des Lösungsmittels
oder durch Ausfällung,
zum Beispiel durch die Zugabe über
ein zweites apolareres Lösungsmittel,
wie nachstehend in Beispiel 1 genauer erläutert, erhalten.
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Das
Natriumsalz der Formel I wird in kristalliner Form durch Kristallisation
einer Lösung
des Natriumsalzes von UR-12746
in einem geeigneten Lösungsmittel
oder Lösungsmitteln
erhalten.
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In
Abhängigkeit
von den Bedingungen, unter denen die Kristallisation ausgeführt wird,
wird das Natriumsalz der Formel I als Polymorph I oder Polymorph
II erhalten.
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Die
Ausgangslösung
des Natriumsalzes von UR-12746 zum Ausführen der Kristallisation kann
entweder durch Behandlung von UR-12746 mit Natriumhydroxid, wie
vorstehend erwähnt,
erhalten werden oder kann aus dem Natriumsalz von UR-12746, das
vorher erhalten wurde, hergestellt werden.
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Um
Polymorph I zu erhalten, wird Kristallisation vorzugsweise unter
Verwendung von Ethanol als dem Lösungsmittel
ausgeführt.
Wir haben gefunden, dass das Produkt gut aus einer Lösung in
Ethanol bei einer Kristallisationstemperatur in dem Bereich 20 bis
70°C kristallisiert.
Vorzugsweise enthält
die Lösung
eine Konzentration des Natriumsalzes von UR-12746 (ausgedrückt als
ml Lösungsmittel/g
UR-12746, das als Ausgangsmaterial verwendet wird) in dem Bereich
1,9-6,0 ml/g und muss die geringst mögliche Menge Wasser enthalten,
in jedem Fall unter 4% Gewicht/Gewicht. Die Herstellung von Polymorph
I des Natriumsalzes von UR-12746 wird genauer in Beispiel 2 erläutert.
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Polymorph
II wird vorzugsweise aus Gemischen von Ethanol oder Methanol mit
einem zweiten unpolareren Lösungsmittel,
wie Essigsäureethylester,
Acetonitril oder Heptan, und gegebenenfalls in Gegenwart einer kleinen
Menge Wasser erhalten. Zum Beispiel haben wir gefunden, dass Polymorph
II gut in einem Gemisch von Ethanol-Essigsäureethylester-Wasser kristallisiert.
Vorzugsweise enthält
die Lösung
eine Konzentration des Natriumsalzes von UR-12746 (gegeben als ml
Lösungsmittel/g
Ausgangsmaterial (das heißt UR-12746
oder UR-12746 Natriumsalz) ausgedrückt als g UR-12746) von 2,8-6,6
ml Ethanol/g, 5,4-15 ml Essigsäureethylester/g
und 0,13-0,33 ml Wasser/g und die Kristallisation wird bei einer
Temperatur in dem Bereich zwischen 25 und 70°C ausgeführt. Die Herstellung von Polymorph
II von dem Natriumsalz von UR-12746 wird genauer in Beispielen 3
und 4 erläutert.
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Wie
dem Fachmann deutlich sein wird, kann die Kristallisation stimuliert
werden, falls erwünscht
durch Beimpfen der Lösung
mit reinen, vorher erhaltenen Impfkristallen aus der kristallinen
Form, die zu erhalten gewünscht
ist.
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Polymorph
I und Polymorph II zeigen deutlich verschiedene Pulverröntgenbeugungsdiagramme
und Infrarotspektren und können
somit unter Verwendung von jeder der von diesen zwei Techniken unterschieden werden.
Pulverröntgenbeugungsdiagramme,
die für
Polymorph I und Polymorph II repräsentativ sind, werden in 5 beziehungsweise 7 gezeigt,
während
repräsentative
Infrarotspektren in 4 und 6 gezeigt werden.
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Der
Bereich von Pulverröntgenbeugungsdiagrammen,
die verwendbarer sind, um Polymorph I und Polymorph II zu unterscheiden,
ist der Bereich, der zwischen 16,5° und 18° (Winkel 2 θ) auftritt. Polymorph I zeigt einen
starken Peak bei 16,90°,
der nicht im Polymorph II vorliegt, während der letztere einen starken
Peak bei 17,77° zeigt,
der nicht in Polymorph I vorliegt.
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Im
Fall, dass Infrarotspektroskopie zum Unterscheiden der zwei Polymorphe
verwendet wird, sind die Bereiche der Spektren, die verwendbarer
sind, um die zwei Polymorphe zu unterscheiden, zwischen 800 und 900
cm–1 und
zwischen 550 und 650 cm–1.
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DSC
ist im Gegensatz dazu kein geeignetes Verfahren zum Unterscheiden
der zwei Polymorphe, weil sie sehr ähnliche Schmelzpunkte zeigen.
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Wie
dem Fachmann klar sein wird, können
die Werte von dem Winkel 2 θ in
den Pulverröntgenbeugungsdiagrammen
sowie die relative Intensität
der Peaks in Abhängigkeit
von angewendetem Instrument sowie von der Herstellung der Probe
abhängen.
Aus diesem Grund sollten die 2 θ Werte,
die zum Beschreiben der Polymorphe I und II erwähnt werden, nicht als Absolutwerte
betrachtet werden, sondern um ±0,2° variieren können.
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Das
Natriumsalz von UR-12746, das der Gegenstand der vorliegenden Erfindung
ist, ist, wie vorstehend erwähnt,
für die
Behandlung oder Verhinderung bzw. Vorbeugung von entzündlicher
Darmkrankheit bei Säugern,
einschließlich
Menschen, verwendbar. Die erfindungsgemäße Verbindung wird vorzugsweise
oral verabreicht, obwohl sie auch an andere Verabreichungsmodi,
insbesondere rektale Verabreichung, angepasst sein kann.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch pharmazeutische Zusammensetzungen,
die die Verbindung der vorliegenden Erfindung und ein oder mehrere
Exipienten oder andere Hilfsmittel, falls erforderlich, umfassen.
Die Zusammensetzungen können
analog zu den vorstehend in der Patentanmeldung
WO 97/09329 für UR-12746 beschriebenen, welche
hierin durch Hinweis einbezogen ist, sein und können gemäß pharmazeutischen Standardformulierungstechniken
hergestellt werden.
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Feste
Zusammensetzungen zur oralen Verabreichung schließen Tabletten,
dispergierbare Pulver, Granulate und Kapseln ein. In Tabletten wird
die Wirkstoffkomponente mit mindestens einem inerten Verdünnungsmittel,
wie Laktose, Stärke,
Mannit oder Calciumphosphat; Bindemitteln, zum Beispiel Maisstärke, Gelatine,
mikrokristalline Cellulose oder Polyvinylpyrrolidon; und Gleitmitteln,
zum Beispiel Magnesiumstearat, Stearinsäure oder Talkum, angemengt.
Die Tabletten können
gemäß dem in
der normalen pharmazeutischen Praxis gut bekannten Verfahren beschichtet
werden. Formulierungen zur oralen Verwendung schließen auch Kapseln
von absorbierbarem Material, wie Gelatine, enthaltend den Wirkbestandteil
mit oder ohne die Zugabe von inerten festen Verdünnungsmitteln oder anderen
Exipienten, ein.
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Orale
Zusammensetzungen können
auch als dispergierbare Pulver und Granulate dargereicht werden,
die zur Herstellung einer Suspension durch die Zugabe von Wasser
oder anderen geeigneten Trägern geeignet
sind. Diese Zubereitungen umfassen den Wirkbestandteil und Exipienten,
wie dispergierende oder Netzmittel, suspendierende Mittel, wie Natriumcarboxymethylcellulose,
Methylcellulose, Hydroxypropylmethylcellulose, Natriumalginat, Polyvinylpyrrolidon,
Tragacantgummi, Xanthamgum mi, Akaziengummi und Konservierungsmittel,
wie p-Hydroxybenzoesäuremethyl-
oder -propylester. Zusätzliche
Exipienten, zum Beispiel Süßungsmittel,
Geschmacks- und färbende
Mittel, können
ebenfalls vorliegen.
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Flüssige Zusammensetzungen
zur oralen Verabreichung schließen
Emulsionen, Lösungen,
Suspensionen, Sirupe und Elixiere, die üblicherweise angewendete inerte
Verdünnungsmittel,
wie destilliertes Wasser, Ethanol, Sorbit, Glycerin oder Propylenglycol,
enthalten, ein. Solche Zusammensetzungen können auch herkömmliche
Additive, wie Benetzungsmittel, suspendierende Mittel, Süßungs-,
Geschmacks-, Konservierungsmittel und Puffer, umfassen.
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Die
erfindungsgemäße Verbindung
kann auch rektal, zum Beispiel in Form von Suppositorien oder Klistieren,
verabreicht werden, die wässrige
oder ölige
Lösungen
sowie Suspensionen und Emulsionen einschließen. Solche Zusammensetzungen
werden gemäß Standardtechniken,
die dem Fachmann gut bekannt sind, hergestellt. Zum Beispiel können auch
Suppositorien durch Vermischen des Wirkbestandteils mit einer herkömmlichen
Suppositoriengrundlage, wie Kakaobutter oder anderen Glyceriden,
hergestellt werden.
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Die
Dosierung und Häufigkeit
der Dosis kann in Abhängigkeit
von verschiedenen Faktoren, einschließlich Symptomen, Alter und
Körpergewicht
des Patienten, variieren. Im Allgemeinen kann die erfindungsgemäße Verbindung
oral oder rektal an menschliche Patienten bei einer täglichen
Dosierung von etwa 500 bis etwa 10000 mg für einen Erwachsenen, die entweder
als eine Einzeldosis oder als geteilte Dosen verabreicht werden
können,
verabreicht werden. Jedoch in speziellen Fällen und nach Ermessen des
behandelnden Arztes können
Dosen außerhalb
dieser Grenzen erforderlich sein.
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Die
nachstehenden Beispiele erläutern,
begrenzen jedoch den Umfang der vorliegenden Erfindung nicht.
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Geräte, die
verwendet wurden:
- – Infrarotspektren wurden in
KBr-Scheiben unter Verwendung eines Spektrofotometers Perkin Elmer
983 (Beispiele 1 und 2) oder Bomen MB-100 (Beispiel 3) aufgezeichnet;
- – DSC-Spektren
wurden unter Verwendung einer Mettler TA-3000 Apparatur und eines
DSC-20, gekuppelt an ein Computersystem, ausgestattet mit dem Mettler
Toledo STARe System Software, aufgezeichnet;
- – Pulverröntgenbeugungsdiagramme
wurden mit Hilfe eines Philips Xpert-MPD automatisierten Pulverbeugungsspektrometers
und unter Verwendung einer Strahlungsquelle von Cu Kα (λ = 1,542 Å) aufgezeichnet.
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Beispiel 1
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Herstellung von dem Natriumsalz von (Z)-2-Hydroxy-5-[[4-[3-[4-[(2-methyl-1H-imidazo[4,5-c]pyridin-1-yl)methyl]-1-piperidinyl]-3-oxo-1-phenyl-1-propenyl]phenyl]azo]benzoesäure in amorpher
Form
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107
mg NaOH wurden in 67 ml siedendem Methanol gelöst. 1,7 g (Z)-2-Hydroxy-5-[[4-[3-[4-[(2-methyl-1H-imidazo[4,5-c]pyridin-1-yl)methyl]-1-piperidinyl]-3-oxo-1-phenyl-1-propenyl]phenyl]azo]benzoesäure (erhalten
gemäß dem in
der Patentanmeldung
WO 97/09329 beschriebenen Verfahren)
wurden zugegeben und das Gemisch wurde für 10 min. weiter erhitzt. Das
Gemisch wurde, während
noch heiß,
filtriert, im Vakuum auf 5 ml aufkonzentriert und die erhaltene
Lösung
wurde tropfenweise zu Essigsäureethylester
(30 ml) bei Raumtemperatur und unter Rühren gegeben, um einen feinen
gelben Feststoff zu ergeben. Der Feststoff wurde filtriert und im
Vakuum bei 70°C
getrocknet, um 1,5 g von dem Natriumsalz von (Z)-2-Hydroxy-5-[[4-[3-[4-[(2-methyl-1H-imidazo[4,5-c]pyridin-1-yl)methyl]-1-piperidinyl]-3-oxo-1-phenyl-1-propenyl]phenyl]azo]benzoesäure in amorpher
Form zu ergeben.
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Das
erhaltene Produkt zeigt ein flaches DSC-Diagramm, das für amorphe
Produkte charakteristisch ist, mit einer geringen Wärmeabsorption
bei etwa 260°C.
Ein repräsentatives
Infrarotspektrum von diesem Produkt wird in 1 gezeigt.
Mit Hilfe des Pulverröntgenbeugungsdiagramms
wurde gezeigt, dass die Verbindung amorph ist, ihr entsprechendes
Beugungsdiagramm wurde in 2 gezeigt.
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Beispiel 2
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Herstellung von Polymorph I von dem Natriumsalz
von (Z)-2-Hydroxy-5-[[4-[3-[4-[(2-methyl-1H-imidazo[4,5-c]pyridin-1-yl)methyl]-1-piperidinyl]-3-oxo-1-phenyl-1-propenyl]-phenyl]azo]-benzoesäure
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Zu
einer Suspension von 100,0 g von (Z)-2-Hydroxy-5-[[4-[3-[4-[(2-methyl-1H-imidazo[4,5-c]pyridin-1-yl)methyl]-1-piperidinyl]-3-oxo-1-phenyl-1-propenyl]-phenyl]azo]benzoesäure (93,3%
Assay) in 1,5 l absolutem Ethanol wurden 6,58 g Natriumhydroxid
gegeben und das Gemisch wurde bei 60-65°C bis zur Auflösung gerührt. Die
erhaltene Lösung
wurde filtriert und durch Destillation im Vakuum zu einem Volumen
von 200-300 ml aufkonzentriert. Diese aufkonzentrierte Lösung wurde
bei 55-65°C
für etwa
4 Stunden gerührt,
was reichlich Ausfällung
ergab. Das Erhitzen wurde gestoppt und das Gemisch wurde bei Raumtemperatur
(18-22°C)
für etwa
16-20 Stunden weitergerührt.
Das Produkt wurde zentrifugiert, in der Zentrifuge mit absolutem
Ethanol (2 × 10
ml) gewaschen und im Vakuum bei 80°C getrocknet. 85-87 g von dem
Polymorph von dem Natriumsalz von (Z)-2-Hydroxy-5-[[4-[3-[4-[(2-methyl-1H-imidazo[4,5-c]pyridin-1-yl)methyl]-1-piperidinyl]-3-oxo-1-phenyl-1-propenyl]phenyl]azo]benzoesäure wurden
erhalten.
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Ein
repräsentatives
DSC-Diagramm von Polymorph I wird in
3 gezeigt.
Das Produkt zeigt einen DSC-Schmelzpeak, gewöhnlich in dem Bereich von 263-267°C. Ein repräsentatives
Infrarotspektrum von Polymorph I wird in
4 gezeigt.
Ein repräsentatives
Pulverröntgenbeugungsdiagramm
von Polymorph I wird in
5 gezeigt. Die Werte von Winkel
2 θ (in
Grad), Abstand „d" (in Angström) und relative
Intensität
(%) von dem Röntgenbeugungsdiagramm
werden in Tabelle 1 in numerischer Form für die Peaks mit einer relativen Intensität gleich
oder höher
als 10% gezeigt. Tabelle 1
Winkel
2 θ (°) | d
(Å) | Relative
Intensität
(%) |
6,035 | 14,645 | 74 |
6,375 | 13,865 | 36 |
8,010 | 11,038 | 15 |
8,535 | 10,360 | 18 |
11,725 | 7,548 | 16 |
13,180 | 6,718 | 22 |
13,650 | 6,487 | 17 |
14,545 | 6,090 | 19 |
14,970 | 5,918 | 15 |
16,080 | 5,512 | 26 |
16,895 | 5,248 | 100 |
17,225 | 5,148 | 35 |
17,580 | 5,045 | 11 |
18,200 | 4,874 | 14 |
18,445 | 4,810 | 15 |
19,095 | 4,648 | 71 |
19,530 | 4,545 | 46 |
20,145 | 4,408 | 39 |
21,115 | 4,208 | 61 |
21,430 | 4,146 | 37 |
21,565 | 4,121 | 41 |
21,855 | 4,067 | 40 |
22,480 | 3,955 | 40 |
23,710 | 3,753 | 32 |
24,060 | 3,699 | 44 |
24,230 | 3,673 | 41 |
25,140 | 3,542 | 18 |
25,535 | 3,488 | 17 |
26,065 | 3,419 | 12 |
27,400 | 3,255 | 16 |
27,905 | 3,197 | 10 |
28,330 | 3,150 | 16 |
30,815 | 2,902 | 14 |
32,880 | 2,724 | 11 |
-
Beispiel 3
-
Herstellung von Polymorph II von dem Natriumsalz
von (Z)-2-Hydroxy-5-[[4-[3-[4-[(2-methyl-1H-imidazo[4,5-c]pyridin-1-yl)methyl]-1-piperidinyl]-3-oxo-1-phenyl-1-propenyl]phenyl]azo]benzoesäure von
Polymorph I von dem Natriumsalz von UR-12746
-
41
g des Polymorphs I von dem Natriumsalz von UR-12746 wurden in 160
ml absolutem Ethanol und 11 ml Wasser bei 60-65°C gelöst. Zu dieser Lösung wurden
langsam 500 ml Essigsäureethylester
unter Halten der Temperatur bei 65-70°C gegeben. Die Lösung wurde über 2 Stunden
auf Raumtemperatur heruntergekühlt,
wobei das Produkt kristallisierte und wurde in einem Eisbad für 2 weitere
Stunden weiter gekühlt.
Das Produkt wurde zentrifugiert und im Vakuum bei 80°C getrocknet,
was 30 g Polymorph II ergab.
-
Ein
repräsentatives
DSC-Diagramm von Polymorph II wird in
8 gezeigt.
Das Produkt hat gewöhnlich
einen DSC-Schmelzpeak
von 264-275°C.
Ein repräsentatives
Infrarotspektrum von Polymorph II wird in
6 gezeigt.
Ein repräsentatives
Pulverröntgenbeugungsdiagramm
von Polymorph II wird in
7 gezeigt. Die Werte von Winkel
2 θ (in
Grad), der Abstand „d" (in Angström) und relative
Intensität
(%) von dem Röntgenbeugungsdiagramm
werden in Tabelle 2 in numerischer Form für die Peaks mit einer relativen
Intensität gleich
oder höher
als 10% gezeigt. Tabelle 2
Winkel
2 θ (°) | d
(Å) | Relative
Intensität
(%) |
6,065 | 14,573 | 27 |
8,295 | 10,659 | 23 |
8,820 | 10,026 | 28 |
11,710 | 7,557 | 63 |
12,520 | 7,070 | 29 |
13,235 | 6,690 | 55 |
13,400 | 6,608 | 34 |
13,695 | 6,466 | 15 |
15,155 | 5,846 | 11 |
15,715 | 5,639 | 86 |
17,165 | 5,166 | 15 |
17,770 | 4,991 | 51 |
18,955 | 4,682 | 100 |
19,670 | 4,513 | 23 |
20,330 | 4,368 | 92 |
20,835 | 4,264 | 43 |
21,390 | 4,154 | 54 |
21,710 | 4,094 | 46 |
22,080 | 4,026 | 29 |
22,770 | 3,905 | 41 |
22,965 | 3,873 | 39 |
23,495 | 3,787 | 50 |
23,950 | 3,716 | 59 |
24,270 | 3,667 | 19 |
25,060 | 3,553 | 31 |
25,605 | 3,479 | 21 |
26,230 | 3,398 | 24 |
26,640 | 3,346 | 25 |
27,135 | 3,286 | 27 |
27,960 | 3,191 | 13 |
28,495 | 3,132 | 12 |
28,960 | 3,083 | 23 |
29,500 | 3,028 | 31 |
29,895 | 2,989 | 13 |
30,480 | 2,933 | 14 |
31,725 | 2,821 | 12 |
32,220 | 2,778 | 13 |
33,400 | 2,683 | 11 |
40,720 | 2,216 | 11 |
-
Beispiel 4
-
Herstellung von Polymorph II von dem Natriumsalz
von (Z)-2-Hydroxy-5-[[4-[3-[4-[(2-methyl-1H-imidazo[4,5-c]pyridin-1-yl)methyl]-1-piperidinyl]-3-oxo-1-phenyl-1-propenyl]phenyl]azo]-benzoesäure aus
UR-12746
-
14,80
g von UR-12746 und 0,96 g Natriumhydroxid wurden in 225 ml Ethanol,
enthaltend 3,15% (Gewicht/Gewicht) Wasser, gelöst. Das Gemisch wurde auf 45-50°C bis zur
Auflösung
erhitzt und wurde dann filtriert. Das Filtrat wurde im Vakuum aufkonzentriert
und von etwa 180 ml Ethanol aus der Lösung abdestilliert. Zu der
konzentrierten Lösung
wurden 2 ml Wasser gegeben und die erhaltene Lösung wurde auf 65°C erhitzt. Bei
60-65°C
wurden langsam und in Portionen 80 ml Essigsäureethylester zugegeben. Die
erhaltene Lösung wurde
innerhalb 3 Stunden auf Raumtemperatur heruntergekühlt, wobei
das Produkt kristallisierte. Das erhaltene Produkt wurde zentrifugiert
und im Vakuum bei 80°C
getrocknet, was 4,75 g Polymorph II ergab.
-
Beispiel 5
-
Vergleichsstudie der Azoreduktion von
UR-12746 und dem Natriumsalz von UR-12746 nach oraler Verabreichung
-
Wie
vorstehend erwähnt,
ist UR-12746 eine Verbindung, die aufgebaut ist, um in dem Dickdarm
durch die Darmbakterien metabolisiert zu werden, um 5-ASA und ein
Amin mit PAF-Antagonistenaktivität, UR-12715, freizusetzen.
-
-
Der
Spiegel an Azoreduktion wurde durch Bestimmen der Verteilung von
UR-12746 und UR-12715 im Stuhl nach oraler Verabreichung von UR-12746
und dessen Natriumsalz in Ratten und Affen untersucht.
-
i) Studie in Ratten
-
Für die Studie
in Ratten wurden 6 weibliche Sprague-Dawley-Ratten mit dem Gewicht zwischen
169 und 185 g verwendet. UR-12746 und das Natriumsalz von UR-12746
(Polymorph I) wurden an drei Ratten jeweils als eine Suspension
in 0,2% Carboxymethylcellulose (CMC) bei einer Dosis von 50 mg/kg
(100 mg von Testverbindung/10 ml von 0,2% CMC) oral verabreicht.
-
Die
Ratten wurden in metabolische Käfige
gegeben, sodass Urin und Kot getrennt gesammelt werden konnten und
der Kot während
der Perioden 0-24 Stunden und 24-48 Stunden gesammelt wurde. Der
in dem gleichen Zeitraum gesammelte Kot wurde gewogen und zerkrümelt. Wasser
wurde zugegeben (2 ml Wasser/g Kot) und die erhaltene Paste wurde
homogen verrührt.
Das Gesamtgewicht des Homogenisats wurde dann bestimmt.
-
Eine
aliquote Menge von diesem Homogenisat (etwa 2 g) wurde mit 4 ml
MeOH vermischt, in einem Vortex gerührt und für 10 Minuten bei 4500 U/min
(3000 g) zentrifugiert. Der Überstand wurde
durch ein 0,45 μm
Filter filtriert und die Konzentrationen des verabreichten Produkts
von in der Probe vorliegenden Metaboliten wurden durch ein chromatographisches
HPLC-Verfahren mit Gradientenelution und Ultraviolettnachweis unter
den nachstehend im Einzelnen angegebenen Bedingungen bestimmt:
Säule: Hypersil-Elite
C18 5 μm
(4,6 × 150
mm)
Elutionsmittel: Pumpe A: Acetonitril-Methanol (25:75)
Pumpe
B: Phosphatpuffer, 25 mM pH: 7,5
0,54 g KH
2PO
4 3,74 g Na
2HPO
4·2
H
2O in 1 Liter Wasser Gradiententabelle:
Zeit | Pumpe
A | Pumpe
B | Fluss |
Start | 30 | 70 | 1
ml/min |
1
Minute | 30 | 70 | 1
ml/min |
26
Minuten | 80 | 20 | 1
ml/min |
30
Minuten | 80 | 20 | 1
ml/min |
32
Minuten | 30 | 70 | 1
ml/min |
42
Minuten | 30 | 70 | 1
ml/min |
Einspritzvolumen: 50 μl
Detektion: U.V., λ: 210 nm
Retentionszeit:
UR-12746: 24,2 min; UR-12715: 20,1 min (ungefähr)
-
Der
Spiegel an Azoreduktion wurde aus den Mengen von Produkt und UR-12715,
die im Kot gefunden wurden, bestimmt. Der relative Prozentsatz von
den Mengen entsprechend dem Produkt (UR-12746 oder Natriumsalz von
UR-12746) und dem Metaboliten (UR-12746), die nach oraler Verabreichung
in dem Kot gefunden wurden, werden in Tabelle 3 gezeigt. Die Ergebnisse
werden als die Mittelwerte angegeben. Tabelle 3
| UR-12746 | Natriumsalz
von UR-12746 |
Produkt | UR-12715 | Produkt | UR-12715 |
0-24
h | 78,8% | 21,2% | 21,1% | 78,9% |
24-48
h | 52,5% | 47,5% | 12,1% | 87,9% |
0-48
h | 76,1% | 23,9% | 20,8% | 79,2% |
-
Ähnliche
Ergebnisse wurden erhalten, wenn das Natriumsalz von UR-12746 in
amorpher Form verwendet wurde.
-
ii) Studien bei Affen
-
6
Cynomolgus-Affen wurden für
diese Studie verwendet. Jedes Testprodukt wurde an drei Affen entsprechend
verabreicht. UR-12746 wurde als eine Suspension in 0,2% CMC, bei
einer Dosis in 100 mg/kg p.o. (100 mg UR-12746/10 ml 0,2% CMC) verabreicht,
während
das Natriumsalz von UR-12746 (Polymorph I) als einzelne Kapseln
für jedes
Tier bei einer Dosis von 100 mg/kg p.o. verabreicht wurde.
-
Die
Affen wurden in metabolische Käfige
gesetzt, sodass Urin und Kot getrennt gesammelt werden konnten und
der Kot entsprechend den Perioden 0-24 h, 24-48 h und 48-72 h gesammelt
wurde.
-
Die
Behandlung des Kots und die Bestimmung der Menge an verabreichtem
Produkt und in den Proben vorliegendem Metaboliten wurden gemäß dem gleichen
vorstehend für
die Studie in Ratten beschriebenen Verfahren ausgeführt.
-
Wie
bei der Studie von Ratten wurde der Azoreduktionsspiegel aus den
Mengen an Produkt und UR-12715, die im Kot gewonnen wurden, bestimmt.
Die erhaltenen Ergebnisse werden in Tabelle 4 gezeigt: Tabelle 4
| UR-12746 | Natriumsalz
von UR-12746 |
Produkt | UR-12715 | Produkt | UR-12715 |
0-24
h | > 99% | 0% | 12,6% | 87,4 |
24-48
h | > 99% | 0% | 6,5% | 93,5% |
48-72
h | > 99% | 0% | 5,0% | 95,0% |
0-72
h | > 99% | 0% | 9,7% | 90,3% |
-
Die
Ergebnisse von diesen Studien zeigen deutlich, dass das Natriumsalz
von UR-12746 in dem Dickdarm zu einem größeren Ausmaß als UR-12715 metabolisiert
wird. Somit, während
gerade 24% Azoreduktion nach oraler Verabreichung von UR-12746 bei
Ratten stattfindet, wird viel höhere
Azoreduktion, rund 79%, beobachtet, wenn das Natriumsalz von UR-12746
verabreicht wird. Das unterschiedliche Verhalten wird noch deutlicher
bei Affen beobachtet, wo keine Azoreduktion nach Verabreichung von
UR-12746 beobachtet
wird, während
ein sehr hoher Spiegel an Metabolisierung im Dickdarm (rund 90%)
beobachtet wird, wenn das Natriumsalz von UR-12746 verabreicht wird.
Das Natriumsalz von UR-12746 ist deshalb eine geeignetere Verbindung,
um für
die Behandlung oder Verhinderung bzw. Vorbeugung von entzündlicher
Darmkrankheit verwendet zu werden.