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ERFINDUNGSGEBIET
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Halbleiterbauelemente, insbesondere
Mikro- beziehungsweise Millimeterwellen-Bauelemente, die in eine
Verbindungsplattform eingebettet sind, und Herstellungsverfahren
dafür.
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Allgemeiner Stand der Technik
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Die
zunehmende Verwendung von MMICs (MMIC = Monolithic Millimeterwave
Integrated Circuit) in Anwendungsgebieten wie der Automobilbranche
stellt einen starken Antriebsfaktor für die Entwicklung alternativer
Technologien mit gleichem Leistungsniveau, jedoch geringeren Kosten
dar. Bei der standardmäßigen MMIC-Technik
werden das aktive Element und die passiven Schaltungen auf monolithische
Weise auf einem einzigen Substrat ausgebildet. Dieses Substrat muss
beispielsweise hinsichtlich dem Aufwachsen von Halbleiterschichten,
Hochfrequenzleistung, Herstellbarkeit und Kosten allen Anforderungen
gerecht werden. Eine alternative Technologie ist die Hybridintegration
einzelner HEMTs (High Electron Mobility Transistor.) mit passiven Schaltungen
auf preisgünstigen
Substraten. Auf diese Weise lässt
sich der Epitalflächenverbrauch
pro Chip drastisch verringern.
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In
dem Dokument
US-A-5,675,295 wird
ein Mikrowellenoszillator-Bauelement für einen Empfänger oder
einen Sender beschrieben. Dieses Oszillator-Bauelement umfasst eine
Hochfrequenzschwingschaltung mit einem aktiven Bauelement. Das aktive Bauelement,
d.h. eine vertikale Diode, wird auf einem undotierten, halbisolierenden
GaAs-Substrat ausgebildet. Dieses Herstellungsverfahren umfasst
das Abscheiden einer Opferschicht auf diesem GaAs-Substrat, ge folgt
von dem Abscheiden auf dieser Opferschicht und dem nachfolgenden
Strukturieren der Schichten, z.B. Halbleiterschichten, die das aktive Bauelement
zusammensetzen. Ein Beispiel eines Herstellungsverfahren für solche
aktiven Elemente ist in "W-band
high-gain amplifier using InP dual-gate HEMT technology" von K. van der Zanden
et al. in Proc. InP and related Materials, 1pp7, S.249-252, zu finden.
Das somit ausgebildete vertikale aktive Bauelement (siehe
1b)
wird dann von dem undotierten GaAs-Substrat getrennt, beispielsweise
durch Anwendung der ELO-Technik (ELO = Epitaxial Lift-Off), bei
der die zwischen dem aktiven Bauelement und dem halbisolierenden
Substrat liegende Opferschicht gezielt geätzt wird. Nach der Trennung wird
das aktive Bauelement auf ein zweites Substrat transferiert und
daran angebracht. Bei diesem zweiten Substrat kann es sich um ein
beliebiges anderes Substrat handeln, das passive Schaltungen und
Leiterbahnen umfasst.
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US-A-5,391,501 beschreibt
ein Verfahren für die
Herstellung eines IC-Halbleiterbauelements, welches das Ausbilden
mehrerer jeweils eine integrierte Halbleiterschaltung auf einer
Halbleiterschicht eines SOI-Substrats (SOI = Silicon On Insulator)
umfassender Makrozellen, das Durchführen einer Nassätzung an
einer Isolierschicht für
die Elementtrennung sowie an einer Isolierschicht im Substrat, wodurch eine
unnötige
Makrozelle entfernt wird, und das Anbringen einer erwünschten
separat hergestellten Makrozelle im Bereich der entfernten Makrozelle
umfasst. Es wird außerdem
das IC-Halbleiterbauelement beschrieben, das keine Defekte aufweist
und multifunktional sowie äußerst zuverlässig ist.
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Ziel der Erfindung
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Ein
erstes Ziel der Erfindung nach Anspruch 1 besteht darin, verbesserte
Hochfrequenzbauelemente bereitzustellen, die mindestens ein Halbleiterbauelement
umfassen, das mit passiven Schaltungen verbunden ist.
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Ein
weiteres Ziel der Erfindung besteht darin, ein Herstellungsverfahren
für die
Hybridintegration einzelner Halbleiterbauelemente mit passiven Schaltungen
bereitzustellen.
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Ein
weiteres Ziel der Erfindung besteht darin, ein Herstellungsverfahren
für das
Ausbilden von Tandemsolarzellen zu offenbaren.
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Kurzdarstellung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung nach Anspruch 1 betrifft ein Verfahren für die Herstellung
einer Vorrichtung, die mindestens ein Halbleiterbauelement umfasst.
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Gemäß einer
Ausführungsform
umfasst das erfindungsgemäße Verfahren
des Weiteren die Schritte zum Ausbilden von Widerständen, Kondensatoren
und Leiterbahnen auf dem zweiten Substrat, wobei diese Schritte
nach dem wesentlichen Entfernen des vereinzelten Stücks des
ersten Substrats ausgeführt
werden.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
umfasst das erfindungsgemäße Verfahren
des Weiteren die Schritte zum Ausbilden von Widerständen und Kondensatoren
auf dem zweiten Substrat, wobei diese Schritte vor dem Anbringen mindestens
eines der Teilstücke
an dem zweiten Substrat ausgeführt
werden, und des Weiteren das Ausbilden von Leiterbahnen auf dem
zweiten Substrat, wobei dieser Schritt nach dem wesentlichen Entfernen
des vereinzelten gelösten
Stücks
des ersten Substrats ausgeführt wird.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform erfolgen
die Schritte zum Ausbilden der Widerstände, Kondensatoren und Leiterbahnen
gemäß einem MCM-D-Prozessablauf
(MCM-D = Multi-Chip Module Dielectric).
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform handelt
es sich bei dem auf dem zweiten Substrat ausgebildeten Halbleiterbauelement
um einen High Electron Mobility Transistor (HEMT).
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform handelt
es sich bei der Vorrichtung um eine aktive Mikrowellenschaltung.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform handelt
es sich bei dem ersten Substrat um ein Ge-Substrat.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform wird
nach dem Anbringen der Teilstücke
das Ge-Substrat bei einer CF4-O2-Plasmaätzung entfernt.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform umfasst
das erfindungsgemäße Verfahren
des Weiteren das Ausbilden eines optischen Wellenleiters in der
Vorrichtung.
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Die
Erfindung betrifft gleichermaßen
ein Verfahren für
die Herstellung einer Vorrichtung durch Ausbildung eines ersten
Halbleiterbauelements mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens,
das des Weiteren das Ausbilden einer Leiterbahnstruktur und einer
dielektrischen Isolierung sowie das Ausbilden eines zweiten Halbleiterbauelements
auf dem ersten Halbleiterbauelement umfasst, wobei das zweite Bauelement
gleichermaßen
mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens
ausgebildet wird.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform handelt
es sich bei der Vorrichtung um eine Tandemsolarzelle.
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Die
Erfindung betrifft gleichermaßen
eine Vorrichtung, die mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens
hergestellt wird.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 Querschnitt durch eine auf ein Ge-Substrat
aufgewachsene, metamorphe HEMT-Struktur nach dem Stand der Technik,
a: Querschnitt durch einen Bauelementstapel nach dem Abscheiden,
b: Querschnitt durch das Bauelement nach dem Entfernen des Ge-Substrats
und der Pufferschicht
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2 schematische
Darstellung einer MCM-D-Technik
nach dem Stand der Technik
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3 Verfahren für das Einbetten eines aktiven
Bauelements, z.B. HEMT, in eine Verbindungstechnik, z.B. MCM-D,
mit passiven Bauelementen gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung
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4 Verfahren für das Einbetten eines aktiven
Bauelements, z.B. HEMT, in eine Verbindungstechnik, z.B. MCM-D,
mit passiven Bauelementen gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung
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5 REM-Bild
der Oberseite eines integrierten Transistors gemäß einer Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung
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6 schematische
Darstellung des Systemaufbaus für
ein Nahbereichsradarsystem, das die gewerbliche Anwendung der vorliegenden
Erfindung veranschaulicht
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7:
schematischer Querschnitt durch eine Mikrowellen-Patch-Antenne in
MCM-D-Technologie, die die gewerbliche Anwendung der vorliegenden
Erfindung veranschaulicht
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8:
Integration von Komponenten, die mit der gleichen oder einer anderen
Technologie verarbeitet worden sind, auf einem MCM(-D)-Substrat, das
eine Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung veranschaulicht
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9:
Querschnitt durch einen Photodetektor-HEMT und einen optischen Wellenleiter,
die eine Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung veranschaulichen
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10:
Ausbilden eines optischen Wellenleiters in einem Stapel aus BCB-Schichten
und außerdem
Einbetten eines Photodetektor-HEMT gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung
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11 schematischer
Querschnitt durch eine Tandemsolarzelle gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung
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12 entsprechender
Schaltplan für
den in 11 zu sehenden Querschnitt
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Ausführliche Beschreibung der Erfindung
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1 gibt eine schematische Übersicht über ein
aktives Bauelement, bei diesem Beispiel eine metamorphe HEMT-Struktur
mit einem abgestuften InAlAs-Puffer und einer doppelt dotierten
Heterostruktur, die auf ein Ge-Substrat 1 aufgewachsen
wird. Ein solcher Stapel aus Halbleiterschichten kann auf verschiedene
Substrate, wie beispielsweise Ge, GaAs, InP, aufgewachsen werden.
Als Substrat wird vorzugsweise Ge verwendet, da sich ein solches
Substrat sehr gut für
das Aufwachsen von InGaAs/InAlAs-HEMT (HEMT = High Electron Mobility
Transistor) eignet. Ge-Substrate sind im Vergleich zum GaAs des
InP-Substrats besser geeignet, da sie größer sein können, weniger brüchig und
kostengünstiger
sind. Der hohe dielektrische Verlust des Ge-Substrats bei der Kombination
von passiven Schaltungen und aktiven Bauelementen weist jedoch einige
Nachteile auf: Zum Beispiel sinkt die Grenzfrequenz fT der Transistoren
auf 45 GHz, während
vergleichbare auf GaAs- oder InP-Substraten ausgebildete Bauelemente
eine Grenzfrequenz fT von mindestens 90
GHz aufweisen können.
Darüber
hinaus wird der Verlust bei den Übertragungsleitungen
in den auf Ge-Substraten ausgebildeten Mikrowellenschaltungen sehr groß.
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Als
zweites Substrat können
verschiedene preisgünstige
Substrate verwendet werden. Eine sehr gut geeignete, bekannte Technologieplattform ist
die so genannte MCM-D-Technologie,
die auch in
US 5,675,295 verwendet
wird. Beim MCM-D (Multi Chip Module-Dielectric) handelt es sich
um eine Dünnschichttechnik,
bei der abwechselnd dünne Schich ten
aus Isoliermaterial und leitendem Material auf einem preisgünstigen
Substrat wie Glas oder Saphir abgeschieden werden. Die Metallleitungen
in einer leitenden Schicht verlaufen senkrecht zu den Metallschichten
in einer anderen leitenden Schicht. Bei dieser MCM-D-Technik können feste,
passive Komponenten wie Widerstände
oder Kondensatoren auch gleichzeitig ausgebildet werden, während oben auf
dem MCM-Stapel Chips
mit Hilfe von Lötkontakthöcker- oder
Flip-Chip-Techniken
gebondet werden können. Öffnungen,
d.h. Kontaktlöcher,
in diesen Isolierschichten werden geschaffen, um die passiven Komponenten,
die Chips und die Leitungsschichten miteinander zu verbinden. Im
Vergleich zur standardmäßigen MMIC-Technologie
bietet die MCM-D-Technologie
ein Substrat mit geringerem dielektrischem Verlust zu einem geringeren
Preis. Der Querschnitt in
2 zeigt
ein Beispiel für
eine solche preisgünstige Substrat-Technologie.
Diese MCM-D-Technologie besteht aus einem Aufbau von 3 Metallschichten (
15–
16,
17,
18),
die in BCB (
12,
13) eingebettet sind, ein dielektrisches
Material mit niedriger Dielektrizitätskonstante (ε
r =
2,7) und geringem dielektrischem Verlust (Verlustwinkel tan = 8
10
–4).
Bei der Schicht
15 handelt es sich um eine Al-Schicht von
beispielsweise 2 μm
Dicke, und bei der Schicht
16 handelt es sich ebenfalls
um eine Al-Schicht von beispielsweise 1 μm Dicke. Die Schicht
17 kann
aus 5 μm
Ti/Cu/Ti und die Schicht
18 aus 2 μm Ti/Cu bestehen. Bei der Schicht
19 kann
es sich um Ni/Au handeln. Die Dicke der BCB-Schichten
12 und
13 kann
jeweils 5 μm
betragen. Die gesamte Struktur wird auf einem Glassubstrat
9 mit
geringem dielektrischem Verlust aufgebaut. Während des Aufbaus des Stapels
aus leitenden und dielektrischen Schichten werden passive Komponenten
ausgebildet. Dieser mehrschichtige Metall-Dielektrikum-Stapel umfasst
TaN-Widerstände
14,
Ta
2O
5-Kondensatoren
(
10–
11),
Induktoren und verteilte Mikrowellenkomponenten. TaN-Widerstände werden
hauptsächlich
als 50-Ohm-Hochfrequenzabschlüsse
verwendet. Ta-Kondensatoren werden für die Realisierung großer Kondensatoren
eingesetzt. Für
kleine Kondensatoren kann ein BCB-Parallelplattenkondensator verwendet
werden. Sowohl die TaN-Widerstände
als auch die Ta-Kondensatoren können
für das
Realisieren einer stabilen Vorspannung bei aktiven Schaltungen verwendet
werden.
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Die
vorliegende Erfindung wird nachfolgend in Bezug auf die beiliegenden
Zeichnungen ausführlich
beschrieben. Es ist jedoch offensichtlich, dass sich ein Fachmann
verschiedene andere, gleichwertige Ausführungsformen oder andere Arten
der Ausführung
der vorliegenden Erfindung vorstellen kann, so dass der Gedanke
und der Schutzbereich der vorliegenden Erfindung lediglich durch
die Formulierung der beiliegenden Ansprüche eingeschränkt werden.
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Unter
einem ersten Aspekt der Erfindung wird die Integration von extrem
dünnen
Halbleiterbauelementen mit passiven Schaltungen auf einem preisgünstigen
Substrat mit guten dielektrischen Eigenschaften offenbart. Das Halbleiterbauelement umfasst
einen Stapel aus Schichten, z.B. Halbleiterschichten, die auf ein
erstes Substrat aufgewachsen werden. Nach dem Ausbilden des Halbleiterbauelements
wird dieses erste Substrat vereinzelt (d.h. in einzelne Teile oder „Einzelchips" zerteilt), und die Einzelchips
werden auf ein zweites Substrat transferiert. Nach dem Entfernen
des ersten Substrats werden die angebrachten Einzelchips auf diesem
zweiten Substrat mit passiven Elementen verbunden, wobei eine Verbindungstechnik
eingesetzt wird. Schließlich
erhält
man eine aktive Mikrowellenschaltung.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
dieses ersten Aspekts wird ein auf ein Ge-Substrat aufgewachsener
metamorpher HEMT in eine MCM-D-Verbindungsplattform eingebettet.
Diese Ausführungsform
verwendet die Rückseitenverbindung
der HEMTs mit den MCM-D-Leitungen, wie dies in 3a–e dargestellt
ist. Diese Technik kombiniert die Vorteile eines preisgünstigeren
Substrats mit guten Aufwachseigenschaften mit einer aktiven Hochleistungs-Mikrowellenschaltung.
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Das
Ge-Substrat misst 50 × 50mm
2 und weist eine Dicke von 200 μm auf. Es
sind zwar Ge-Substrate mit hohem Widerstand erhältlich, es wird jedoch aus
Kostengründen
ein Ge-Substrat
1 mit einem
spezifischen Widerstand von 50 Ohm cm gewählt, was die Einschränkungen
hinsichtlich der Materialreinheit lockert. Da das Germanium, wie
später noch
erläutert
wird, lediglich als Opfersubstrat dient, ist seine Leitfähigkeit
für die
Leistung des Endbauelements oder der Endschaltung nicht ausschlaggebend.
Die mittels Molekularstrahlepitaxie (MBE = Molecular Beam Epitaxy)
aufgewachsene Schichtstruktur ist in
1a abgebildet
und dem ähnlich,
was auf GaAs aufgewachsen werden kann. Nach einer ersten GaAs-Keimbildungsschicht
2 wird
der Puffer
3 von AlAs auf In
0,57Al
0,43As abgestuft, worauf ein umgekehrter
Schritt zu In
0 , 52Al
0 , 48As folgt, um eine Spannungsentlastungsschicht
4 auszubilden.
Die doppelt Si-δ-dotierte Struktur
(das obere Dotierungsniveau beträgt
5·10
12 cm
–2 und das untere 2,
5·10
12 cm
–2) wird mit übereinstimmendem
Gitter auf dieses virtuelle Substrat aufge wachsen. Das Substrat
wird „virtuell" genannt, da die
Gitterkonstante von GaAs, das auf das Ge-Substrat aufgewachsen wird,
durch die relativ dicke Pufferschicht
3 in die Gitterkonstante von
InP umgewandelt wird. Die aktiven HEMT-Schichten sind so zusammengesetzt,
als ob sie auf einem vollständigen
InP-Substrat aufgewachsen wären.
Dieser Stapel aus aktiven HEMT-Schichten umfasst einen Puffer
5a,
einen Abstandshalter
5b, den Kanal
6, gefolgt
von dem Abstandshalter
7b und einer Schottky-Schicht
7a.
Schließlich
wird eine Kapselschicht aus einer Si-dotierten In
0 , 53Ga
0 , 47As-Schicht
8 für die ohmsche
Kontaktbildung abgeschieden. Das aktive Gebiet des HEMT-Bauelements
erhält
man durch Mesa-Nassätzen,
Abscheiden und Legieren von ohmschen Ni/Au/Ge-Kontakten (
20a,
20b)
und Cr/Au-c-Gatter-Metallabscheiden
20c. Das Ge-Substrat
wird vereinzelt, so das sich einzelne Bauelemente oder ein Array
aus Bauelementen ergeben. Da bei diesem Verarbeitungsschritt Kontaktebenen
angebracht werden, können
einige Bauelemente in Form eines Arrays miteinander verbunden werden.
1b zeigt
einen Querschnitt durch das HEMT-Bauelement nach dem Entfernen des
Ge-Substrats und der Pufferschicht. Die Kontaktflächen zu
Source
20a und Drain
20b sind frei und können von
der Rückseite
aus verbunden werden. Im Stand der Technik, z.B.
US 5,675,295 , wäre das in
1 gezeigte
Bauelement für
den Transfer auf ein anderes Substrat bereit.
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Ge
kann zwar als Substratmaterial, z.B. für das Aufwachsen metamorpher
Bauelemente mit hoher Leistung und einem mit Bauelementen auf GaAs-Basis
vergleichbaren Gleichstromverhalten verwendet werden, es ist jedoch
weniger wahrscheinlich, dass Ge bei der Konstruktion von performanten
HF-Schaltungen als Substrat verwendet wird. Da die Grenzfrequenz
fT und die maximale Schwingungsfrequenz fmax für
die Bauelemente auf Ge-Basis (45 beziehungsweise 68 GHz) im Vergleich zu ähnlichen
Bauelementen auf GaAs-Basis
(fT=90 und fmax=130
GHz) gering sind, sollte das Ge-Substrat
entfernt werden, damit vom leitenden Ge verursachte kapazitive Störeffekte
ausgeschlossen werden können.
Bei dieser bevorzugten Ausführungsform
wird ein MCM-D-Substrat verwendet, z.B. Glas, da ein solches Substrat
preisgünstig
ist und gute dielektrische Eigenschaften aufweist. Der Hauptnachteil einer
solchen Technologieplattform besteht im Fehlen von aktivem Material,
beispielsweise für
das Konstruieren von Hochfrequenzkomponenten wie Mikrowellenschaltungen.
Zum Realisieren vollständiger Mikrowellenschaltungen
werden zum passiven Mikrowellen-MCM-D mit Hilfe der Flip-Chip-Technik
aktive Komponenten hinzugefügt.
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Die
InAlAs/InGaAs-HEMTs werden durch Flip-Chip-Verbinden des HEMT 21 (siehe 3e) auf
dem Glassubstrat 9 in den MCM-D-Stapel integriert, wie
durch 3a veranschaulicht wird. Nach dem
Ausbilden des Bauelements und der Vereinzelung des Ge-Substrats
in einzelne HEMT-Bauelemente werden die HEMT-Bauelemente 21 auf
dem Ge-Substrat 1 auf das MCM-D-Substrat 9 transferiert.
Da das relativ dicke Ge-Substrat 9 bei
diesem Transfer noch vorhanden ist, lassen sich die HEMT-Bauelemente
sehr einfach handhaben, und der Transferprozess eignet sich besser
für die
gewerbliche Anwendung.
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Eine
dünne,
nicht ausgehärtete
BCB-Schicht 22 wird für
das Kleben zwischen dem Glassubstrat 9 und dem HEMT 21 verwendet.
Es wird vorzugsweise eine dünne
Schicht (z.B. 1 μm
oder weniger) aus BCB durch Aufschleudern auf der Oberseite des Substrates 9 abgeschieden.
Das HEMT-Bauelement 21 ist umgedreht oder per Flip-Chip-Technik
mit dieser Klebeschicht 22 verbunden. Die BCB-Schicht wird
dann ausgehärtet,
um die Klebewirkung weiter zu verbessern (3a). Es
wird eine BCB-Schicht als Klebeschicht verwendet, da sie mit den
anderen in der MCM-D-Technik benutzten Materialien kompatibel ist.
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Wenn
der Stapel aus HEMT-Bauelement und Ge-Substrat an dem MCM-D-Substrat
angebracht worden ist, wird als Nächstes bei einer CF4-O2-Plasmaätzung das
Ge-Substrat 1 entfernt (siehe 3b). Es
ist ein hochgradig selektiver Ätzprozess
entwickelt worden, der auf reaktivem Ionenätzen (RIE = Reactive Ion Etching)
mit CF4- und O2-Plasma
beruht, bei dem es sich im Vergleich zum GaAs-Ausdünnen um
ein unkompliziertes Verfahren handelt. Der Rahmen für diesen
selektiven Ätzprozess
lautet folgendermaßen:
der CF4-Durchfluss
beträgt
100 sccm (Standard-Kubikzentimeter pro Minute), der O2-Durchfluss
10 sccm und der Druck 300 mTorr. Das Ätzen der Ge-Substrate erfolgt
bei 30°C
und 50 Watt HF-Eingangsleistung.
Die Ätzrate
von Ge beträgt
in der Regel 3,5 μm/min,
was eine Ätzdauer
von ungefähr
60 Minuten für
das Entfernen des gesamten 200 μm
dicken Substrats ergibt, wonach nur die 2 μm dicke Epitaxieschicht übrig bleibt.
In 70 min werden mit einer Selektivität zur GaAs-Pufferschicht 2 von
etwa 1/100 ungefähr
200 μm Ge
geätzt.
Das Ge kann wiederverwendet werden, indem es aus der Reaktionsgasströmung an
der Auslassöffnung
der RIE-Prozesskammer
aufgefangen wird. Das zurückgewonnene
Ge kann wieder für
das Aufwachsen von Ge-Substraten verwendet werden. Wie in 3b zu erkennen
ist, wird auch die BCB-Schicht,
die nicht von dem HEMT-Stapel bedeckt ist, im Verlauf des RIE-Schrittes
geätzt,
das Glassubstrat bleibt jedoch im Wesentlichen unberührt. Der
GaAs-Puffer 2 wird durch eine nicht selektive H2SO4-H2O2-Lösung
entfernt. Durch diesen Nassätzschritt
wird das HEMT-Bauelement einschließlich der Kontaktflächen auf
ungefähr
3-5 μm,
vorzugsweise auf weniger als 3 μm
ausgedünnt,
und führt
zu der Struktur von 3b. Es verbleiben lediglich
die InGaAs/InAlAs-HEMT-Schichten
(3–8)
und die Au-Kontakte 20. Eine so dünne Struktur kann in den MCM-D-Stapel integriert
werden, ohne dass sich die planarisierenden Eigenschaften des MCM-D-Substrats verschlechtern,
und ermöglicht
die Weiterverarbeitung des MCM-D-Stapels sowie das Befestigen von
Chips auf diesem MCM-D-Substrat. Die durch das Einbetten des transferierten
HEMT-Bauelements erzeugte Stufenhöhe ist geringer als die Dicke
der aufgebrachten BCB-Schichten. Die folgenden Schritte stellen
die Realisierung der Ta- und TaN-Strukturen auf dem MCM-D dar, die
z.B. für
das Ausbilden des Widerstands 14 und der Kondensatoren
(10–11)
verwendet werden. Die untere Al-Schicht 15 bedeckt die HEMT-Struktur
und schützt
sie im Verlauf dieser Verarbeitungsschritte (3c).
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Nach
dem Strukturieren der Ta- und TaN-Strukturen wird eine (in 3d nicht
gezeigte) Photolackschicht abgeschieden und strukturiert um die
Ta/TaN-Strukturen (14, 10) und den aktiven Bereich
(23) des Transistors zu bedecken. Durch die Verwendung
einer Phosphorsäurelösung verbleibt
lediglich der aktive Bereich des Transistors, und die Kontakte (20a, 20b),
die ursprünglich
vor ihrem Transfer auf das zweite Substrat 9 auf dem HEMT-Stapel
ausgebildet wurden, werden freigelegt (3d).
Zu den letzten Schritten gehört
das Stapeln und Strukturieren der BCB-(12, 13) und der Kupferschichten
(17, 18) für
die Realisierung der passiven Strukturen. Die Metallisierung (17, 18-19) wird
auch für
das Verbinden des HEMT verwendet. Dadurch ergibt sich schließlich die
aktive Mikrowellen-MCM-D-Struktur (3e).
Die Ni/Au-Komponentenschicht 19 wird ausgebildet und ermöglicht das Bonden
von Chips oder anderen Komponenten an den MCM-D-Stapel. Es können Chips
angebracht werden, die Signale von und zu der aktiven Mikrowellen-MCM-D-Struktur weiterverarbeiten.
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Bei
einer zweiten Ausführungsform
der Erfindung wird nach dem Ausbilden von Widerständen und
Kondensatoren ein auf ein Ge-Substrat aufgewachsener metamorpher
HEMT in eine MCM-D-Verbindungsplattform eingebettet. Diese zweite
Ausführungsform
benutzt eine optimierte Flip-Chip-Verbindung, bei der Indium als
Bond-Material statt als Material für die Kontakthöcker verwendet
wird.
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Gemäß dieser
Ausführungsform
wird eine alternative Integration von InAlAs/InGaAs-HEMTs in MCM-D
realisiert, indem ein Flip-Chip des HEMT auf dem Glassubstrat mit
Indium (In) als Bond-Material durchgeführt wird. Diese Herangehensweise
ist in 4a–e dargestellt.
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Zuerst
werden die TaN-14 und die Ta-Schichten (10–11)
mit Hilfe eines standardmäßigen MCM-D-Prozesses
realisiert. Dieser Prozess realisiert ebenfalls die unteren Al-Kontakte 25 für das HEMT-Bauelement
(4a). Es wird eine dünne In-Schicht 26 verdampft
und auf Al strukturiert (4b). Die
(beispielsweise 300 nm oder weniger) dünne In-Schicht wird als mechanische
und elektrische Verbindungsschicht zwischen dem MCM-D-Substrat und
dem HEMT verwendet. Der HEMT 21 wird von dem Flip-Chip-Sonder
auf die In-Bond-Schicht 26 gelegt und danach auf 150°C erhitzt
(4c). Als Nächstes
wird das Ge-Substrat 1 durch eine CF4-O2-Plasmaätzung
entfernt, die, wie bereits offenbart wurde, der GaAs-Schicht 2 gegenüber selektiv
ist. Der GaAs-Puffer 2 wird,
wie bereits offenbart wurde, durch eine nicht selektive H2SO4-H2O2-Lösung
entfernt. Das HEMT-Bauelement wird somit wieder auf 3-5 μm oder weniger
ausgedünnt,
was die Struktur in 4d ergibt. Zu den letzten Schritten
gehört
das Stapeln und Strukturieren der BCB- (12, 13)
und der Kupferschichten (17, 18–19)
für die
Realisierung der passiven Strukturen. Die Kupfermetallisierung wird
auch für
das Verbinden des HEMT verwendet. Dadurch ergibt sich schließlich die
in 4e gezeigte aktive Mikrowellen-MCM-D-Struktur.
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5 zeigt
eine REN-Ansicht einer solchen Struktur von oben. Es wird ein Transistor 21 gezeigt, der
in ein MCM-D-Substrat 9 integriert ist. Um das Bauelement 21 herum
befinden sich die Kontakte 25. Es sind kleine Rechtecke 36 zu
sehen, die für
das Ausrichten der HEMTs auf der MCM-D-Struktur verwendet werden. Der aktive
Bereich wird wie in 4d dargestellt durch den letzten Ätzschritt
isoliert.
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Die
oben dargestellte Hybridintegration kann für zahlreiche Anwendungen im
Mikrowellen- und sogar im Millimeterwellenbereich verwendet werden. Als
Beispiel wird die Integration von zwei HEMT-Bauelementen angegeben,
um ein Nahbereichsradarsystem zu erhalten, das bei Kollisionsvermeidungssystemen
verwendet werden kann. In 6 ist ein Nahbereichsradarsystem
auf der Grundlage von Frequenzmodulationstechniken skizziert. Ein
Oszillator 29 kann in der Frequenz abgestimmt werden und
ein frequenzmoduliertes Signal an die Antenne senden, die nach vorn
abstrahlt. Die Abstrahlung wird an einem metallischen Objekt wie
einem Auto reflektiert und kommt an einer zweiten Antenne wieder
an. Dieses Empfangssignal wird mit dem gesendeten Signal gemischt 30,
so dass ein niederfrequentes Taktsignal entsteht, dessen Frequenz
proportional zur Entfernung und der Annäherungsgeschwindigkeit des
Objektes ist. Um ein komplettes System in MCM-D zu erzeugen, wird
die MCM-D-Technologie durch einen Rückseiten-Verarbeitungsschritt
erweitert, bei dem eine Patch-Antenne 27 entsteht, die
durch eine koplanare Leitung 28 innerhalb des MCM-D-Layouts versorgt
wird (7). Solche Patch-Antennen können für das Abstrahlen des frequenzmodulierten
Signals oder für
das Erfassen des reflektierten Signals verwendet werden. Für die Konstruktion
des Doppler-Radars reicht im Prinzip ein HEMT aus, wenn man ein
Konzept mit selbstoszillierendem Mischer verwendet. Bei einer solchen
Struktur wird dieser einzelne HEMT gleichzeitig für das Erzeugen
der Mikrowellenschwingung und die Abwärtsumwandlung des reflektierten
Signals verwendet. Diese Schaltung stellt jedoch einen Kompromiss
zwischen der Ausgangsleistung des Oszillators und der Lärmentwicklung
im Mischer dar. Dies schränkt
praktisch die Reichweite des Radars auf ein paar Meter ein. Durch das
Verwenden von zwei Transistoren, einem für den Oszillator 29 und
einem für
den Mischer 30, lässt
sich das Vorspannen und Anpassen beider Bauelemente optimieren,
so dass man eine ausreichende Ausgangsleistung des Oszillators mit
einer angemessenen Rauschzahl für
den Mischer erhält.
Das ist die in 6 angegebene Topologie. Alle
Mikrowellenschaltungen, z.B. Anpassungsschaltungen, Vorspannungsschaltungen
und Antennen, werden in MCM-D-Technik realisiert. Die beiden HEMT-Bauelemente
können über Flip-Chip-Technik
gemäß einer der
oben kurz dargestellten Optionen integriert werden. Die quasimonolithische
Technik gemäß einer der
obigen Optionen dürfte
durch Einbetten und Verbinden der Rückseite der HEMTs die parasitischen Effekte
der Verbindung so weit wie möglich
beseitigen und insbesondere in den höher liegenden Millimeterfrequenzen
zu wesentlich besseren Ergebnissen führen.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung wird ein optisches Verbindungssystem auf dem preisgünstigen
Substrat offenbart. Die auf das erste Substrat aufgewachsenen Halbleiterbauelemente
können
auf das zweite Substrat transferiert werden, in dem sich ein optischer
Wellenleiter ausbildet. Die Halbleiterbauelemente werden als optischer Empfänger/Sender
zum Umwandeln elektrischer Signale in optische Signale und umgekehrt
verwendet.
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Wie
in vorhergehenden Ausführungsformen bereits
offenbart wurde, können
HEMT-Bauelemente in eine Schaltung integriert oder eingebettet werden, die
auf dem MCM-Substrat definiert ist oder in den sich zusammensetzenden
Schichten. Die MCM-Techniken (z.B. MCM-D) bieten eine Plattform für das Kombinieren
verschiedener Technologien, wie beispielsweise III-V oder BiCMOS 31,
was die Integration von Bauelementen, die jeweils hinsichtlich der
Datenverarbeitung und der Betriebsfrequenz optimierte Eigenschaften
aufweisen, auf einem einzelnen Substrat ermöglicht wie in 8 gezeigt.
Wie bereits erwähnt
wurde, können
Chips an dem MCM-D-Stapel angebracht werden, um die Signale von
und zu der das HEMT-Bauelement umfassenden aktiven Mikrowellen-MCM-D-Struktur
weiterzuverarbeiten. Der Datenaustausch zwischen den Komponenten
in oder an einem MCM-D-Stapel erfolgt normalerweise über elektrische
Signale. Wenn diese Datenübertragung
jedoch über
Lichtsignale erfolgen könnte,
könnten
sehr hohe Datenübertragungsraten erzielt
werden. Für
eine solche Kommunikation sind „Lichtkanäle" oder „Lichtwellenleiter" und „Wandlerbauelemente" erforderlich. Die
Lichtkanäle
werden das Licht von einem Wandlerbauelement zum anderen transportieren.
Das Wandlerbauelement wird das von dem Lichtkanal empfangene Lichtsignal
in ein elektrisches Signal übertragen
oder umwandeln, das von normalen elektronischen Schaltungen weiterverarbeitet
werden kann.
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Die
Lichtkanäle
werden durch das Bilden eines Grabens aus einem ersten Material
(Kernschicht) in einem Substrat aus einem zweiten Material (Umhüllungsschicht)
erzeugt. Beide Materialien besitzen unterschiedliche optische Kennwerte,
wie beispielsweise ihren Brechungsindex n. In 9 ist ein
schematischer Querschnitt der Funktionsweise eines solchen Lichtkanals
zu sehen. Das in dem ersten Material (Kern) 35 transportierte
Licht ist nicht vollständig
in diesem ersten Material eingekapselt, sondern, da Licht ein elektromagnetisches
Signal ist, erstreckt sich ein Teil der elektromagnetischen (EM) Welle
(32: gestrichelt dargestellte Kreise) über diesen Graben hinaus in
die Umhüllungsschicht 13.
Dieser exponentiell gedämpfte
Teil der Lichtwelle wird als „abklingendes
Feld" (Evanescent
Field) bezeichnet, da er sich außerhalb des Kerns des Lichtwellenleiters
befindet. Die BCB-Schichten (BCB = Benzocyclobuten) (12, 13),
die für
die elektrische Isolierung der leitenden Schichten in dem MCM-D-Metall-Dielektrikumsstapel
verwendet werden, sind in verschiedenen Varianten erhältlich,
von denen jede andere optische Eigenschaften aufweist. Ein optischer
Wellenleiter oder Lichtwellenleiter lässt sich mit Hilfe des Unterschieds
optischer Kennwerte der verschiedenen Varianten von BCB erzeugen.
Ein Überblick über die
optischen Eigenschaften von BCB ist in „Fabrication and Characterization
of Singlemode Polymeric Optical Waveguides" von Daniel Schneider, Dissertation
an der Universität
Trondheim, Norwegen 1998, zu finden. BCB kann in der Variante 4022
als erstes Material (Kern: 35) verwendet werden und in
der Variante 3022 als zweites Material (Umhüllung: 13). Die erste
Variante 4022 ähnelt
einem lichtempfindlichen Harz und kann somit belichtet und hinterher
nass entwickelt werden. Die zweite Variante 3022 ist nicht lichtempfindlich
und muss mit Hilfe standardmäßiger Belichtungs-
und Ätztechniken
strukturiert werden. Diese Variante 3022 wird normalerweise als
dielektrische Schicht in dem MCM-Stapel verwendet. Das Strukturieren
der BCB-Schichten erfolgt, wenn Kontaktlöcher (z.B. 33) erzeugt
werden, um Barunterliegende Metallschichten zu verbinden. In diesem
Stadium in der MCM-D-Verarbeitung kann gleichzeitig ein Graben gebildet
werden, der den optischen Wellenleiter abgrenzt. Nach dem Entfernen
des bei diesem Strukturierungsschritt verwendeten Lacks kann der
Graben mit der optischen Variante BCB4022 gefüllt werden. Das Füllen kann
beispielsweise durch Aufschleudern des BCB-Materials erfolgen, auf
das ein Rückätzen des
BCB folgt, nach dem der Graben nur mit BCB4022 gefüllt bleibt.
Da BCB4022 harzähnliche
Eigenschaften besitzt, kann es auf den unteren Teil (13a)
der Umhüllungsschicht
(13) aufgeschleudert, unter Verwendung einer Maske belichtet und
nass entwickelt werden, so dass nur die Leitung des optischen Wellenleiters 35 übrig bleibt.
Danach wird der restliche Teil (13b) der Umhüllungsschicht abgeschieden
und die gesamte Struktur planarisiert.
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Bei
dem in 8 dargestellten Beispiel wird der Photo-HEMT auf
den MCM-Stapel gelegt und der optische Wellenleiter in der oberen
BCB-Schicht 13 ausgebildet. Eine weitere Herangehensweise
ist in 10 dargestellt. Der optische
Wellenleiter wird auf dem MCM-D-Substrat 9 ausgebildet,
indem zunächst der
Stapel aus der Umhüllungsschicht 34,
die den optische Wellenleiter 35 umfasst, gebildet wird.
Auf diesem Stapel kann die Verarbeitung wie in den 3a–e dargestellt
weitergeführt
werden.
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Ein
HEMT-Bauelement weist lichtempfindliche Eigenschaften auf, da beispielsweise
der Strom zwischen Drain- und
Source-Kontakten des HEMT durch einfallendes Licht in geringem Ausmaß moduliert
werden kann. Es ist somit keine bestimmte Verarbeitung erforderlich,
wenn man fest zugeordnete Lichtwandler herstellen will, da ein solcher „lichterfassender
Transistor" gleichzeitig
mit den anderen HEMTs, die wie oben erläutert beispielsweise bei Mischern 29 oder
Abwärtswandlern 30 verwendet werden,
erstellt wird und diesen gleichwertig ist. Nur die Verbindung zu
einem solchen als lichterfassendes Bauelement verwendeten HEMT ist
im Vergleich zu einem als elektronisches Bauelement verwendeten
HEMT anders, was aber lediglich Änderungen
an der Bauweise, nicht jedoch bei der Verarbeitungstechnologie erforderlich
macht. Sowohl die Hochfrequenzbauelemente als auch die optischen
Bauelemente können
auf dem gleichen Substrat, vorzugsweise einem den optischen Wellenleiter
umfassenden MCM-D-Substrat, ausgebildet werden.
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Wenn
ein HEMT-Bauelement verarbeitet und ähnlich wie bei anderen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung auf hybride Weise auf die Oberseite des
MCM-D-Stapels transferiert wird, dann kann das Gatter des Bauelements 20c wie
in 9 gezeigt direkt auf einem solchen Lichtkanal
ausfindig gemacht werden. Wie in dieser Figur zu erkennen ist, dringt
ein Teil des Lichts in die Heteroschichten (5a–8)
der Bauelemente ein und beeinflusst beispielsweise den Gatter-Kriechstrom.
Dieses eingedrungene Licht wird in diesen Halbleiterschichten absorbiert
und erzeugt Elektron-Loch-Paare.
Ein HEMT-Bauelement besteht aus III-V-Verbindungshalbleitermaterial.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung wird das Stapeln von extrem dünnen Halbleiterbauelementen
zum Bilden von Tandemsolarzellen offenbart.
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Wenn
Halbleiterbauelemente auf ein erstes Opfersubstrat aufgewachsen
und dann nach dem Vereinzeln auf ein zweites Substrat transferiert
werden, kann man diese Technik dafür verwenden, einen Stapel aus
Halbleiterscheiben herzustellen. Bei Tandemsolarzellen werden Scheiben
aus Halbleitermaterial mit unterschiedlichen Bandabständen gestapelt.
Da jede Scheibe ein Halbleiter- oder Verbindungshalbleitermaterial
mit einem anderen Bandabstand als die Materialien in den anderen
Scheiben umfasst, ist jede Scheibe für einen bestimmten Bereich
elektromagnetischer Strahlung empfindlich. Während standardmäßige Silizium-Solarzellen nur Licht
mit Energiequanten gegenüber
empfindlich sind, die größer sind
als der Bandabstand von Silizium (1,1 eV), kann eine Tandemsolarzelle,
die beispielsweise eine Scheibe aus Silizium und eine Scheibe aus
GaAs umfasst, nicht nur Licht im Wellenlängenbereich von 1,1 eV erfassen,
sondern auch größere Wellenlängen, da
der Bandabstand von GaAs geringer ist (ungefähr 0,92 eV). Der Gesamtwirkungsgrad
einer solchen Tandemsolarzelle ist höher als der einer einzelnen
Solarzelle. Die vorliegende Erfindung ermöglicht das Stapeln mehrerer
Scheiben aus Halbleitermaterial. 11 veranschaulicht diese
Ausführungsform.
Die beiden gegenüberliegenden
Seiten der Halbleiterscheiben (40, 41) werden
mit einem Satz senkrechter Metallleitungen (44, 43)
verbunden, um die gegenüberliegenden
Seiten der in diesen Halbleiterscheiben gebildeten Übergänge zu verbinden.
Zum Verbinden dieser beiden Scheiben, von denen jede einen serielle
pn-Übergang
bildet, wird die Metallebene in einer Richtung auf einer gegebenen
Ebene mit den Metallleitungen in der gleichen Richtung auf einer
höheren
Ebene angeschlossen. Die Metallleitungen (44) werden durch Öffnungen
(45) in der Isolierschicht (42) verbunden. Die
Metallleitungen (43) werden mit Öffnungen (46) in der
Isolierschicht (42) verbunden. Die Isolierschicht sorgt
für die
elektrische Isolierung der pn-Übergänge und
der Leitungen. 12 zeigt den entsprechenden
Schaltplan für
die in 11 zu sehende Struktur. Sie
stellt die parallele Verbindung der pn-Übergänge deutlich
dar. Der Stapel in 11 kann mit Hilfe anderer Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung gebildet werden. Die Halbleiterscheibe 40 kann
auf ein anderes Substrat aufgewachsen werden, damit sich der gewünschte pn-Übergang
ergibt. Dieses Substrat kann zu einer Scheibe mit den gewünschten
Abmessungen vereinzelt werden. Das Bauelement kann auf ein zweites Substrat 47 transferiert
und daran angebracht werden, z.B. unter Verwendung einer BCB-Klebeschicht. Wie
bei anderen Ausführungsformen
offenbart wurde, wird das erste Substrat, auf dem diese Halbleiterscheibe
ausgebildet wurde, z.B. im Verlauf eines Trockenätz-Verarbeitungsschrittes entfernt.
Die Metallleitungen können
vor oder nach dem Anbringen des Einzelchips 40 ausgebildet
werden. Auf den ersten Metallleitungen 44 und auf der Scheibe 40 wird
eine zweite BCB-Schicht
abgeschieden. Zweite Metallleitungen 43 werden in einer
im Wesentlichen senkrecht zu den ersten Metallleitungen verlaufenden Richtung
abgeschieden. Diese zweiten Metallleitungen berühren die gegenüberliegende
Seite des in der Halbleiterscheibe gebildeten pn-Übergangs.
Es wird wieder eine Schicht aus BCB abgeschieden, um die verschiedenen
Ebenen der Metallleitungen elektrisch zu isolieren und um als Klebeschicht
zur Befestigung einer auf diesen Stapel transferierten zweiten Scheibe 41 zu
fungieren. Die oben offenbarte Verarbeitungssequenz kann wiederholt
werden. In den dielektrischen Schichten 42 wurden Öffnungen
zur Verbindung der entsprechenden Ebenen der Metalleitungen gebildet,
um beispielsweise eine Reihen- oder Parallelschaltung der Bauelemente
zu erhalten.