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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich allgemein auf Instrumente zum
Ausführen
einer Wirbelsäulenoperation.
Genauer betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Verwendung mit
laparoskopischen Techniken und Instrumenten bei Wirbelsäulenoperationen.
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Verschiedene
chirurgische Techniken und Instrumente sind für eine Verwendung bei laparoskopischen
Prozeduren entwickelt worden, um einen anatomischen Raum zu erschließen sowie
eine Visualisierung der Prozeduren zu ermöglichen. Zum Beispiel offenbart
die internationale PCT-Veröffentlichung
Nr.
WO 97/30666 an Zdeblick
u. a. laparoskopische chirurgische Techniken und Instrumente zur Vorbereitung
eines Bandscheibenraums für
eine Implantation von Versteifungsvorrichtungen oder Implantaten.
Dieses Dokument wird als der nächstliegende
Stand der Technik betrachtet und bildet die Grundlage des Oberbegriffs
von Anspruch 1. Das laparoskopische Instrumentarium schafft einen
abgedichteten Arbeitskanal zum Bandscheibenraum, durch den eine
Distraktion des Bandscheibenraums erfolgt, Wirbelendplatten und
umgebende Bandscheiben ausgeräumt
und das Wirbelimplantat eingeführt
werden, wobei alles durch einen laparoskopischen Port erfolgt, der
mit dem Ende der Hülse
in Eingriff ist. Bei dieser Technik wird das Instrumentarium direkt
durch das Gewebe durch einen Einschnitt in der Haut platziert. Ein
mit dieser Technik verbundener Nachteil besteht darin, dass das
Instrumentarium Kanten, Ecken oder dergleichen aufweist, die am
Gewebe hängen bleiben
oder es erfassen können,
während
das Instrumentarium durch das Gewebe hindurch vorgeschoben wird,
wobei im Ergebnis der Prozedur die Gewebeverletzung und die Blutung
zunehmen. Ein weiterer mit dieser Technik verbundener Nachteil besteht
darin, dass, obgleich das Instrumentarium mit einem abgedichteten
Arbeitskanal versehen ist, der Raum zwischen dem Gewebe und dem
Instrument einen Weg für
einen Verlust des Aufblasdrucks schafft.
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US-A-5.830.191 offenbart
außerdem
ein laparoskopisches chirurgisches Instrument mit einer elastischen
anpassbaren Hülse.
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Während die
oben beschriebenen Instrumente und Prozeduren verschiedene Lösungswege gegenüber früheren chirurgischen
Instrumenten und Prozeduren für
eine Wirbelsäulenoperation
repräsentieren,
bleibt die Notwendigkeit für
Verbesserungen. Insbesondere werden Prozeduren und Instrumente benötigt, die
eine Verletzung des Gewebes, das die Operationsstelle umgibt, minimieren,
während
sie die chirurgischen Prozeduren, die ausgeführt werden sollen, ermöglichen.
Außerdem
werden Instrumente und Techniken benötigt, die die abgedichtete
Umgebung des Arbeitsraums während
chirurgischer Prozeduren aufrechterhalten. Die vorliegende Erfindung
ist unter anderem auf diese Anforderungen gerichtet.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung umfasst eine Vorrichtung, die an ein chirurgisches
Instrument anpassbar ist und das Einführen des Instruments durch
Gewebe während
einer laparoskopischen Prozedur erleichtert.
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Die
vorliegende Erfindung schafft eine Vorrichtung zum Ausführen von
laparoskopischen chirurgischen Prozeduren durch eine Gewebeöffnung in einem
Patienten. Die Vorrichtung umfasst ein lang gestrecktes Organ, dessen
Länge sich
zwischen einem distalen Ende und einem proximalen Ende erstreckt,
wobei das lang gestreckte Organ auf bzw. entlang seiner Länge eine äußere Form
besitzt. Die Vorrichtung umfasst außerdem eine Hülse mit
einem proximalen Ende, einem distalen Ende und einer Innenwand,
die einen Hohlraum definiert, der sich dazwischen erstreckt. Der
Hohlraum ist an dem proximalen Ende offen und nimmt das lang gestreckte
Organ auf. Die Hülse
ist elastisch und an die äußere Form
wenigstens eines distalen Abschnitts des lang gestreckten Organs
anpassbar. Die Hülse
umfasst ferner wenigstens eine Rippe, die sich von der Innenwand
in den Hohlraum erstreckt. Bei einer bevorzugten Form erstreckt
sich die wenigstens eine Rippe längs
wenigstens eines Abschnitts der Länge der Hülse.
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Die
distale Stirnwand der Hülse
kann ferner Mittel aufweisen, um die Stirnwand zu öffnen, damit sich
das lang gestreckte Organ durch sie hindurch erstrecken kann.
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Die
vorliegende Erfindung kann ferner ein Flanschorgan mit einer Öffnung,
durch die hindurch die Hülse
gleitend und abdichtend aufgenommen wird, umfassen. Das Flanschorgan
ist an dem Gewebe des Patienten positionierbar, um die Gewebeöffnung abzudichten.
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Weitere
Aufgaben, Vorzüge,
Merkmale, Ausführungsformen,
Aspekte sowie Vorteile werden anhand der lediglich beispielhaft
gegebenen folgenden schriftlichen Beschreibung und der beigefügten Figuren
erkennbar.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
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1 ist
eine perspektivische Ansicht proximal auf eine chirurgische Vorrichtung
gemäß einem Aspekt
der vorliegenden Erfindung gesehen.
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2 ist
eine Ansicht eines Wirbelsäulenabschnitts
von einem vorderen Zugang aus gesehen.
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3 ist
eine perspektivische Ansicht distal auf die Hülse gesehen, die einen Abschnitt
der Vorrichtung von 1 umfasst.
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4 ist
eine perspektivische Ansicht proximal auf die chirurgische Vorrichtung
von 1 gesehen, wobei die Hülse durch ein Flanschorgan
gesteckt und das Kappenelement entfernt ist.
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5 ist
eine linksseitige Seitenansicht des Flanschorgans von 4.
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6 ist
eine perspektivische Ansicht distal auf die Hülse und das Flanschorgan von 4 gesehen.
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7 ist
eine perspektivische Ansicht proximal auf die Hülse und das Flanschorgan von 4 gesehen.
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8 ist
eine Querschnittsansicht längs
der Linie 8-8 von 7.
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9 ist
eine Querschnittsansicht längs
der Linie 9-9 von 7.
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BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN
AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Zur
Förderung
eines Verständnisses
der Prinzipien der Erfindung wird nun auf die in der Zeichnung veranschaulichte
Ausführungsform
Bezug genommen, wobei spezifische Ausdrücke verwendet werden, um diese
zu beschreiben. Dennoch ist dadurch selbstverständlich keine Einschränkung des Umfangs
der Erfindung beabsichtigt. Der Umfang der Erfindung ist durch die
Ansprüche
definiert.
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Eine
chirurgische Vorrichtung in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung ist in 1 veranschaulicht
und allgemein mit 45 angegeben. Die chirurgische Vorrichtung 45 ist
insbesondere für einen
Zugriff auf einen Bandscheibenraum und seine Vorbereitung von vorn,
wie in 2 gezeigt, über
einen laparoskopischen Zugang zum Einsetzen eines Wirbelimplantats
oder von Versteifungsvorrichtungen zwischen ein oberes Wirbelelement
V1 und einen unteren Wirbelkörper
V2 nützlich.
In einem Aspekt der vorliegenden Erfindung ermöglicht die chirurgische Vorrichtung
ein Ausführen
chirurgischer Prozeduren in einer relativ abgedichteten und geschützten insufflierten
Umgebung innerhalb der Körperhöhle. Dies
verhindert ein Durchsickern von Bauchauftreibungsfluiden in den
Arbeitskanal und den Bandscheibenraum und hilft bei der Visualisierung
der Operationsstelle. Die hier beschriebene chirurgische Prozedur
wird über
einen vorn liegenden Zugang auf die Wirbelsäule ausgeführt. Allerdings sind die chirurgischen
Instrumente der vorliegenden Erfindung nicht auf einen solchen Zugang
beschränkt
und können ebenso
bei seitlich, vorn seitlich, hinten und hinten seitlich liegenden
Zugängen
Anwendung finden. Außerdem
umfasst die chirurgische Vorrichtung der vorliegenden Erfindung
eine Hülse 100,
die mit allen Arten chirurgischer Instrumente sowie in anderen Bereichen
als der Wirbelsäulenchirurgie
Anwendung findet.
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Wie
nunmehr in den 1 bis 3 gezeigt ist,
weist die Vorrichtung 45 eine Hülse 100 mit einem distalen
Ende 102, einem proximalen Ende 104 und einem
Hohlraum 106, der sich dazwischen längs einer Längsachse L erstreckt, auf.
Die Hülse 100 umfasst
ferner eine distale Stirnwand 108, wobei sie in der veranschaulichten
Ausführungsform
eine Perforation oder Löcher 112 in
der distalen Stirnwand 108 aufweist. Mehrere Rippen 110 sind
an einer In nenwand 114 der Hülse 100 vorgesehen
und erstrecken sich in den Hohlraum 106. In der veranschaulichten Ausführungsform
sind sechs Rippen 106 vorgesehen. Die Rippen erstrecken
sich vorzugsweise mit der Längssachse
L längs
wenigstens eines Abschnitts der Länge der Hülse 100. Die Hülse 100 nimmt
im Hohlraum 106 wenigstens einen distalen Endabschnitt
eines lang gestreckten Organs wie etwa ein chirurgisches Instrument,
eine Tunnelvorrichtung oder eine Kanüle auf, wie unten weiter beschrieben
ist. Die Hülse 100 ist
aus einem elastischen Material hergestellt, so dass die Hülse 100 ihre Form
von 1 annehmen kann, wenn das lang gestreckte Organ
entfernt ist. Die Innenwand 114 weist eine Form auf, die
der Form des lang gestreckten Organs, das im Hohlraum 106 platziert
wird, entspricht, um eine Schlichtpassung zu schaffen. Die Hülse 114 kann
sich gegebenenfalls vorzugsweise strecken, um das lang gestreckte
Organ aufzunehmen. Die Rippen 110 erleichtern ein gleitendes
Vorwärtskommen
des lang gestreckten Organs in der Hülse 100 durch eine
Verringerung des Kontaktoberflächenbereichs
zwischen der Hülse 100 und
dem lang gestreckten Organ.
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Die
Hülse 100 ist
aus einem nicht starren Material hergestellt, das Haut und Gewebe
des Patienten nicht erfasst oder daran hängen bleibt, wenn die Hülse 100 und
das in ihr platzierte lang gestreckte Organ zur Operationsstelle
vorgeschoben werden. Die Hülse 100 deckt
irgendwelche scharfen Kanten, Vorsprünge oder andere Abschnitte
des Organs ab, so dass das lang gestreckte Organ durch das Gewebe
vorgeschoben werden kann, während
das Gewebe durch die Hülse 100 geschützt ist.
In einer Ausführungsform
ist die Hülse 100 aus
Silikon hergestellt. Andere Ausführungsformen
gehen davon aus, dass die Hülse 100 aus
Latex oder einem anderen geeigneten Elastomermaterial hergestellt
ist. In einer Ausführungsform
hat die Hülse 100 eine
Wanddicke, derart, dass die Hülse 100 im
Wesentli chen nicht dehnbar ist, wobei die Wanddicke für Festigkeit
gegenüber
einem Zerreißen
oder Durchstoßen
der Hülse 100 durch
das lang gestreckte Organ während
des Einführens
sorgt. Wenn die Hülse 100 und
das lang gestreckte Organ in der Nähe der Operationsstelle positioniert
sind, kann das lang gestreckte Organ durch die distale Stirnwand 108 der
Hülse 100 zur Operationsstelle
vorgeschoben werden, um die gewünschte
chirurgische Prozedur auszuführen.
Die Perforationen 112 erleichtern das öffnen der Stirnwand 108,
wenn das Organ durch sie hindurchgedrückt wird. Die Hülse 100 kann
außerdem
konisch zulaufend sein, so dass sie sich im Querschnitt vom distalen
Ende 102 zum proximalen Ende 104 vergrößert, um
ein Eindringen und Einführen
durch die Haut und das Gewebe sowie das Herausziehen der Hülse 100 weiter
zu erleichtern.
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Es
wird in Betracht gezogen, dass die Stirnwand 108 zerbrechlich
ist, wobei sie an Stelle von Perforationen 112 mit einer Öffnung versehen
sein kann, die zum Einführen
gesäumt,
verklebt oder anderweitig in einem dichten Zustand verschlossen
ist und beim Vorrücken
des lang gestreckten Organs geöffnet
wird. Bei einer weiteren Form weist die Stirnwand 108 einen
Abschnitt mit verringerter Dicke auf, der von dem lang gestreckten
Organ durchdrungen werden kann. Weitere Formen ziehen eine offene distale
Stirnwand 108 in Betracht. Es wird ferner in Betracht gezogen,
dass die Hülse 100 ohne
Rippen 110 vorgesehen sein kann, wobei die Innenwand 114 der
Hülse 100 direkt
mit dem lang gestreckten Organ in Kontakt ist. Bei weiteren Ausführungsformen
wird in Betracht gezogen, dass eine reibungsmindernde Beschichtung
oder ein reibungsminderndes Material mit der Innenwand 114 enthalten
sein kann, um eine relative Bewegung zwischen dem lang gestreckten Organ
und der Hülse 100 zu
erleichtern.
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Nunmehr
wird anhand der 4-7 ein weiterer
Aspekt der vorliegenden Erfindung bezüglich der chirurgischen Vorrichtung 45' beschrieben. Ein
Flanschorgan 150 ist mit einer Öffnung 152 durch das
Flanschorgan hindurch versehen, um die Hülse 100 aufzunehmen
und eine relativ abgedichtete Umgebung zwischen der Hülse 100 und
dem Gewebe aufrechtzuerhalten. Das Flanschorgan 150 weist
einen geriffelten Abschnitt 154 um die Öffnung 152 und einen
Lagerabschnitt 156, der sich von dem geriffelten Abschnitt 154 nach
außen
erstreckt, auf. Bei der veranschaulichten Ausführungsform liegt der Lagerabschnitt 156 in
Form einer flachen Platte vor, die auf der Haut des Patienten aufliegt.
Der Lagerabschnitt 156 kann an die Haut geklammert oder
anders an ihr festgehalten werden und/oder mit Öffnungen für Fäden oder andere Befestigungsmittel
versehen sein.
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Der
geriffelte Abschnitt 154 ist vorzugsweise flexibel, damit
die Hülse 100 und
das lang gestreckte Organ, die durch die Öffnung 152 platziert
werden, darin allgemein geschwenkt werden können, wie durch die Pfeile
R angezeigt ist, wenn die Hülse 100 durch
sie hindurch vorgeschoben wird. Der flexible geriffelte Abschnitt 154 hält den Kontakt
zwischen dem Wandabschnitt 158 und der Hülse 100 während des
Schwenkens und Einführens
aufrecht, um den relativ abgedichteten Zustand zwischen der Hülse 100 und
dem Gewebe zu erhalten, wobei ein Verlust des Aufblasdrucks um die
Hülse 100 verhindert
wird. Es wird ferner in Betracht gezogen, dass ein O-Ring um den
Wandabschnitt 158 vorgesehen sein kann, um den abgedichteten
Zustand weiter aufrechtzuerhalten.
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Bei
den in den
1 bzw.
4 veranschaulichten
spezifischen Ausführungsformen
45 und
45' der chirurgischen
Vorrichtung sind ein lang gestrecktes Tunnel- oder Einführungsorgan
in Form einer Kanüle
50 sowie
eine Distraktor- Baueinheit
80 vorgesehen.
In der Beschreibung, die folgt, bezieht sich proximal auf die durch
das Bezugszeichen "P" angegebene Richtung,
wobei sich distal auf die durch das Bezugszeichen "D" angegebene Richtung bezieht. Bei der
veranschaulichten Ausführungsform weist
die Kanüle
50 einen
inneren Arbeitskanal
52 auf, der sich zwischen einem proximalen
Ende
54 und einem distalen Ende
56 erstreckt,
wobei die Distraktor-Baueinheit
80 in dem Arbeitskanal
52 angeordnet
ist. Ein Kappenelement
200 ist an einem Flanschring
70 am
proximalen Ende
54 befestigt. Die Kanüle
50, die Distraktor-Baueinheit
80 und
das Kappenelement
200 sind jenen ähnlich, die in der am 15. März 2000
eingereichten anhängigen
US-Patentveröffentlichung 20030060687 mit
dem Titel "Methods and
Instruments for Laparoscopic Surgery" beschrieben sind. Allerdings zieht
die vorliegende Erfindung selbstverständlich in Betracht, dass die
vorliegende Erfindung außerdem
Anwendung mit anderen Arten lang gestreckter Organe findet, die
Trokare, Kanülen, Sichtinstrumente,
Schneidinstrumente, Dilatatoren, Distraktoren oder Distraktor-Baueinheiten
oder andere Instrumente, die durch die Haut und das Gewebe zu einer
Stelle in einem Patienten eingeführt
werden, umfassen. Die Kanüle
50 nimmt
verschiedene Werkzeuge und chirurgische Instrumente durch sie hindurch
auf, um chirurgische Prozeduren an der Stelle im Patienten auszuführen.
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Bei
einer bevorzugten Form besitzt die Kanüle 50 eine ausreichende
Länge,
um sich von der Wirbelsäule
durch die Haut des Patienten zu erstrecken, so dass der Chirurg
auf die Wirbelsäule
zugreifen kann. Die Kanüle 50 umfasst
gegenüberliegende
Finger 58a und 58b, die sich von dem distalen
Ende 56 erstrecken. Die Finger 58a, 58b können entsprechend
einer gewünschten
Höhe des
einzelnen Bandscheibenraums sowie der Tiefe des Bandscheibenraums,
in den die Kanüle 50 eingeführt werden
soll, bemessen sein. Die Finger 58a, 58b halten
den Abstand zwischen den be nachbarten Wirbeln während der chirurgischen Prozeduren
aufrecht, verhindern, dass umgebendes Gewebe und Gefäße in den
Bandscheibenraum wandern und schützen
das umgebende Gewebe und Gefäße während der
chirurgischen Prozeduren. Außerdem
können
die Finger 58a, 58b längs ihrer gesamten Länge oder
eines Abschnitts ihrer Länge
konisch zulaufend oder abgerundet sein, um einem normalen Winkel
zwischen benachbarten Wirbeln auf der instrumentierten Höhe zu entsprechen.
An Stelle der Distraktor-Baueinheit 80 erfolgt bei einer
alternativen Form eine Distraktion des Bandscheibenraums durch die
Finger 58a, 58b während des Einführens in
ihn. Bei einer weiteren Form ist die Kanüle 50 ohne Finger 58a, 58b vorgesehen.
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Die
Kanüle 50 besitzt
eine Wand 51, die einen nicht kreisförmigen Umfang bildet. Bei der
veranschaulichten Ausführungsform
besitzt die Wand 51 einen rennbahnförmigen Umfang. Außerdem sind andere
Formen für
den Umfang der Wand 51 in Betracht gezogen, die eine kreisförmige, eine
elliptische, eine rechteckige oder eine andere Form, wie sie dem
Fachmann auf dem Gebiet in den Sinn kommt, einschließen. Der
Arbeitskanal 52 umfasst einen ersten Abschnitt 52a und
einen angrenzenden zweiten Abschnitt 52b. Die veranschaulichte
Ausführungsform
der Kanüle 50 besitzt
ein verkleinertes Profil, das die Breite des Kanals 52 zwischen
den Fingern 58a, 58b minimiert, wobei es, wie
unten weiter beschrieben ist, eine zweiseitige Implantateinführung vorsieht.
Es sind außerdem
weitere Formen für den
Arbeitskanal 52 in Betracht gezogen, die einen kreisförmigen Arbeitskanal,
der keinen ersten und zweiten Abschnitt aufweist; elliptische, rennbahnförmige, quadratische
oder rechteckige Arbeitskanäle; Arbeitskanäle, die
durch aneinander grenzende kreisförmige Kanülen gebildet werden; oder andere Arbeitskanalformen,
wie sie dem Fachmann auf dem Gebiet in den Sinn kommen, einschließen.
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Die
Distraktor-Baueinheit 80 umfasst einen ersten Distraktor 82 und
einen zweiten Distraktor 92 für eine Distraktion eines Bandscheibenraums,
die im Arbeitskanal 52 angeordnet sind. Die Distraktoren 82 und 92 weisen
zwischen dem ersten Distraktionsfinger 58a und dem zweiten
Distraktionsfinger 58b angeordnete Distraktorspitzen 83 bzw. 93 auf,
die sich von dem distalen Ende 56 erstrecken. Die Distraktoren 82 und 92 umfassen
außerdem
Schäfte 84 bzw. 94,
die sich durch den Arbeitskanal 52 zum proximalen Ende 54 der
Kanüle 50 erstrecken.
Außerdem sind
weitere Abwandlungen und Formen der Distraktor-Baueinheit 80, wie sie dem
Fachmann auf dem Gebiet in den Sinn kommen, in Betracht gezogen.
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Der
Flanschring 70 ist am proximalen Ende 54 befestigt,
wobei ein Kappenelement 200 auf dem Flanschring 70 positioniert
ist. Das Kappenelement 200 ist durch eine Federklemme oder
dergleichen am Flanschring 70 befestigt. Der Flanschring 70 umfasst ein
Hülsenelement 72,
das eine sich durch den Flanschring 70 erstreckende Kanülenbohrung
definiert, um die Kanüle 50 in
einer Schlichtpassungsverbindung aufzunehmen. Der Flanschring 70 kann
ferner an die Kanüle 50 geschweißt, geschraubt
oder anders an ihr befestigt sein. Ein Flanschorgan 74 erstreckt
sich von dem Hülsenelement 72 nach
außen und
ist an einem proximalen Ende des Hülsenelements 72 so
positioniert, dass das Flanschorgan 74 auf die proximale
Endöffnung
der Kanüle 50 ausgerichtet
ist. Das Flanschorgan 74 besitzt eine Seitenwand 75,
die eine darin gebildete Nut 76 aufweist (4).
Das Flanschorgan 74 besitzt einen Flanschfortsatz 78,
der sich hiervon zum distalen Ende des Hülsenelements 72 erstreckt.
Der Flanschfortsatz 78 weist ein Arretierungsstiftloch 79 auf,
das sich durch ihn hindurch und außerdem durch das Hülsenelement 72 erstreckt,
so dass es mit dem Arbeitskanal 52 in Verbindung steht.
Ein Arretierungsstift 95 ist wahlweise in dem Arretierungsstiftloch 79 positionierbar,
um mit der Distraktor-Baueinheit 80 von der Kanüle 50 in
und außer
Eingriff zu gelangen.
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Das
Kappenelement
200 besitzt ein Gehäuse
202 und einen
Zugangsport
204, der auf einen entsprechenden der Arbeitskanalabschnitte
52a und
52b ausrichtbar
ist. Bei der veranschaulichten Ausführungsform wird der Zugangsport
204 durch
Drehen des Kappenelements
200 um das proximale Ende der
Kanüle
50 ausgerichtet.
Selbstverständlich sind
hier auch andere Arten von Kappenelementen zum Abdichten des Arbeitskanals
52 in
Betracht gezogen. Siehe z. B. das laparoskopische Instrument und
das Ventil, die in der internationalen PCT-Veröffentlichung Nr.
WO 97/30666 beschrieben sind. Bei der
veranschaulichten Ausführungsform
von
1 ist der Zugangsport
204 auf den Arbeitskanalabschnitt
52a ausgerichtet.
Der Zugangsport
204 verschafft dem Chirurgen Zugriff auf
wenigstens einen Abschnitt des Arbeitskanals
52 zur Ausführung chirurgischer
Prozeduren. Ein Ventilelement wie etwa ein Scheibenventil, ein Entenschnabelventil
oder ein anderer dem Fachmann auf dem Gebiet bekannter Ventiltyp
ist im Inneren des Gehäuses
202 angeordnet, um
den Zugangsport
204 dicht zu verschließen und den abgedichteten Arbeitskanal
52 aufrechtzuerhalten.
Ferner kann der Zugangsport einen O-Ring oder dergleichen aufweisen,
der sich um die Instrumentenöffnung
erstreckt, um Instrumente abdichtend aufzunehmen, die sich durch
den Zugangsport
204 erstrecken, wobei ein abgedichteter
Arbeitskanal
52 aufrechterhalten wird.
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Ferner
wird anhand der 8 und 9 nun ein
weiterer Aspekt der Hülse 100 beschrieben.
Am distalen Ende 102 ist ein Aufnahmeabschnitt 115 vorgesehen.
Der Aufnahmeabschnitt 115 weist eine Innenwand auf, die
so ausgebildet ist, dass sie dem Profil des distalen Abschnitts
des Organs, das in die Hülse 100 eingeführt wird,
entspricht. Die Hülse 100 kann
unter Verwendung des Organs als die Gussform für das Innenwandprofil gebildet
werden. Der Aufnahmeabschnitt 115 sieht eine Schlichtpassung mit
dem Profil des distalen Endabschnitts des Organs und der Hülse 100 vor,
was ein Einschnüren
oder Verwinden der Hülse 100 verhindert,
während
die schützende
Abdeckung über
dem distalen Endabschnitt des Organs aufrechterhalten wird. Vorzugsweise
behält
die Außenwand 111 der
Hülse 100 ein
glattes Profil längs
der Länge
der Hülse 100 bei, um
ein Einführen
zu erleichtern.
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In
der veranschaulichten Ausführungsform ist
der Aufnahmeabschnitt 115 so konfiguriert, dass er dem
distalen Endabschnitt der Kanüle 50 und
der Distraktor-Baueinheit 80 entspricht. Der Instrumentenaufnahmeabschnitt 115 weist
einen Distraktorschaft-Kontaktabschnitt 116 auf, um mit
dem Abschnitt der Distraktorschäfte 84, 94 der
Distraktoren 82, 92, die sich über das distale Ende 56 der
Kanüle 50 hinaus
erstrecken, in Kontakt zu gelangen. Ein Distraktorspitzen-Kontaktabschnitt 118 erstreckt
sich von dem Schaft-Kontaktabschnitt 116 zur distalen Stirnwand 108 und
definiert einen Nasenabschnitt 122. Der Spitzen-Kontaktabschnitt 118 steht
in Kontakt mit der Oberseite und der Unterseite der Distraktorspitzen 83, 93,
die sich in den Nasenabschnitt 122 erstrecken. Wie in 8 gezeigt
ist, hat der Aufnahmeabschnitt 115 eine Höhe H, die
sich von dem Schaft-Kontaktabschnitt 116 zu einer verringerten Höhe bei der
distalen Stirnwand 108 konisch verjüngt. Ein Distraktionsfinger-Kontaktabschnitt 120 ist längs der
Seiten der Hülse 100 zur
Kontaktherstellung und Aufnahme der Distraktionsfinger 58a, 58b vorgesehen.
Wie in 9 gezeigt ist, hat die Hülse 100 eine Breite
W, die sich von den distalen Spitzen der Distraktionsfinger 58a, 58b zu
einer verringerten Breite an der distalen Stirnwand 108 konisch
verjüngt.
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Bei
einer bestimmten Verwendung der Vorrichtungen 45 und 45' werden die
Kanüle 50 und
die Distraktor-Baueinheit 80 durch den Hohlraum 106 der
Hülse 100 platziert,
bis die Distraktorspitzen 83, 93 an die distale
Stirnwand 108 angrenzen. Der Patient wird für eine laparoskopische
Wirbelsäulenprozedur
vorbereitet, wobei ein Einschnitt zum Einführen der Vorrichtung 45 ausgeführt wird.
Bei Prozeduren unter Verwendung der Vorrichtung 45' wird das Flanschorgan 150 um
den Einschnitt platziert. Die Hülse 100,
die Kanüle 50 und
die Distraktor-Baueinheit 80 werden durch den Einschnitt
zu einer Stelle in der Nähe
des Bandscheibenraums eingeführt.
Die Einführung
kann endoskopisch, röntgenologisch
oder bei direkter Sicht ausgeführt,
bestätigt
und/oder überwacht
werden.
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Die
Hülse 100 schafft
eine Schutzbarriere zwischen der Haut sowie dem Gewebe und der Kanüle 50 sowie
der Distraktor-Baueinheit 80. Die Kanüle 50 und die Distraktor-Baueinheit 80 werden
relativ zur Hülse 100 distal
bewegt und unter Verwendung einer Impaktorkappe oder bekannter Techniken durch
die distale Stirnwand 108 geschoben, um die Distraktorspitzen 83, 93 und
die Finger 58a, 58b in den Bandscheibenraum einzuführen. Wenn
eine Distraktion des Bandscheibenraums in der gewünschten Höhe erfolgt
ist, können
die Distraktoren 82, 92 gleichzeitig oder abwechselnd
aus dem Arbeitskanal 52 entfernt werden, wobei Prozeduren
in dem Bandscheibenraum über
die Kanüle 50 in
einer abgedichteten Arbeitsumgebung ausgeführt werden können, die
durch das Kappenelement 200 sowie bei Prozeduren unter
Verwendung der Baueinheit 45' durch das
Flanschorgan 150 geschaffen wird. Die Konfiguration der
Kanüle 50 ermöglicht das
Ausführen
chirurgischer Prozeduren innerhalb des Bandscheibenraums D, um z.
B. den Band scheibenraum vorzubereiten und Wirbelimplantate an einer
linken zweiseitigen Stelle IL und einer
rechten zweiseitigen Stelle IR (2)
einzusetzen.
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Bei
einer weiteren alternativen Ausführungsform
und Technik ist eine der Hülse 100 ähnliche
Hülse 100' mit einer dünnen Wand
versehen, so dass die Hülse 100' schlaff ist.
Die Hülse 100' wird auf einen Stab
aufgerollt und durch einen Port eines Instruments wie etwa eine
Kanüle
oder eine starre Hülse eingeführt, das
bereits in einer laparoskopischen Prozedur in die Haut und das Gewebe
eingeführt
ist. Alternativ kann die Hülse 100' auf einen Stab
aufgerollt und direkt durch einen Hauteinschnitt eingeführt werden.
Die schlaffe Hülse 100' nimmt eine
verringerte Größenkonfiguration
an und verbleibt in ihr, während
sie eingeführt
wird. Mit der Hülse 100' an der gewünschten
Position werden das Instrument, wenn es verwendet wird, und der
Stab herausgezogen, wobei die Hülse 100' im Einschnitt
in ihrer verringerten Größenkonfiguration
zurückgelassen
wird. Ein lang gestrecktes Organ wie etwa die Kanüle 50 und
die Distraktor-Baueinheit 80 wird durch die proximale Öffnung der
Hülse 100' in den Hohlraum 106' platziert,
wobei die Hülse 100' aus ihrer verringerten Größenkonfiguration
zu einer Form zurückkehrt,
die der Form des lang gestreckten Organs entspricht, während dieses
durch den Hohlraum 106' vorrückt.