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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft alkylthio- und aryl(heteroyl)thio-substituierte
p-Phenylendiamine,
ihre Herstellung und Verwendung als Zersetzungsschutzmittel in Kautschukcompounds.
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Diskussion des Standes der
Technik
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Das
Vulkanisieren von Kautschuk-Zusammensetzungen durch das Erwärmen einer
mit Schwefel vulkanisierbaren Kautschuk-Zusammensetzung mit Schwefel
und/oder einem Schwefeldonor und einem Vulkanisationsbeschleuniger
ist seit vielen Jahren bekannt. Durch dieses Verfahren können Vulkanisate
mit akzeptablen physikalischen Eigenschaften einschließlich der
Zugfestigkeit, Rückprallelastizität und Ermüdungsbeständigkeit
erhalten werden, wobei solche Vulkanisate aber dazu neigen, keine
guten Alterungseigenschaften zu haben.
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Ungehärtete sowie
gehärtete
Kautschuke sind für
Alterungseffekte anfällig.
Die ungesättigten
Gruppen in Dienkautschuken, z.B. Styrol-Butadien-Kautschuk (SBR) oder einem Blend aus
SBR mit natürlichem Kautschuk,
Butadienkautschuk oder mit beiden ermöglichen eine Härtung mit
Schwefel, weisen gleichzeitig aber eine Empfindlichkeit gegenüber Sauerstoff,
Ozon und anderen reaktiven Substanzen auf, die Änderungen wie ein Härten des
Vulkanisats bewirken. Ungealterte Dienkautschuke enthalten freie
Doppelbindungen, die den obigen reaktiven Substanzen gegenüber sogar
nach der Vulkanisation reaktiv bleiben. Höhere Temperaturen machen diese
Effekte sogar noch auffälliger.
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Schutzmittel
werden zum Schutz des Kautschukvulkanisats gegen verschiedene Formen
des Alterns, der Ermüdung
und gegen Ozon verwendet. Beispielsweise führt die Einwirkung von Ozon
auf Luftreifen zur Bildung von Ozonrissen insbesondere in den Seitenwandungen
des Reifens. Eine wohlbekannte Klasse von Schutzmitteln sind N,N'-disubstituierte,
insbesondere N-Alkyl-N'-phenyl-p-phenylendiamin-Derivate.
Diese N,N'-disubstituierten
p-Phenylendiamin-Derivate
werden typischerweise auch als Zersetzungsschutzmittel, Ozonschutzmittel
oder Antioxidantien bezeichnet. Der Leser sei auf Hofman, Rubber
Technology Handbook, Hanser Publishers, München 1989, S. 264-277, insbesondere
S. 269-270 verwiesen. Diese Zersetzungsschutzmittel sind unter anderem
unter der Marke Santoflex®, vertrieben von Fiexsys
America L.P., kommerziell erhältlich.
In der Kautschukindustrie ist das am häufigsten verwendete Zersetzungsschutzmittel
N-(1,3-Dimethylbutyl)-N'-phenyl-p-phenylendiamin
oder 6PPD.
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Bekannte
1,4-Benzochinondiimine (QDI) können
in drei Hauptkategorien klassifiziert werden: I, II und III. Verbindungen
der Klasse I enthalten keine Substituenten am Benzochinoidring.
Die Klasse II, die größte Gruppe,
enthält
Aminosubstituenten an den Positionen 2 und 5 des Benzochinoidrings.
Die Klasse III umfasst alle anderen p-Benzochinondiimine.
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Viele
Benzochinondiimine (QDI) wurden zuvor durch die Oxidation von Phenylendiamin-Derivaten
mit Manganat, Eisen(III)-cyanat, Iod, dem Silberion, Silberoxid
und Bleitetraacetat (oder "rotem
Blei") hergestellt.
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Die
Oxidation von N,N'-Diphenyl-p-phenylendiamin
mit Ag2O ergibt N,N'-Diphenyl-p-phenylendiimin. Die
Oxidation von N-(1,3-Dimethylbutyl)-N'-phenyl-1,4-phenylendiamin
(6PPD), einem effektiven Ozonschutzmittel und Antioxidans, das in
der Kautschukindustrie verwendet wird, mit Ag2O
ergibt das entsprechende QDI mit einer Ausbeute von 55 %; ein ähnlicher
Umsatz wird mit einer photokatalytischen Oxidation mittels Ru3 erreicht. Das QDI kann durch zwei aufeinanderfolgende
Photoabspaltungen von NO-Gruppen vom Bisnitroso-Derivat von N,N'-Diphenyl-p-phenylendiamin
hergestellt werden.
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N,N'-Diaryl-2,5-bis(arylamino)-p-benzochinondiimine
oder Azophenine, die zur zweiten Klasse der QDI gehören und
Farbstoffzwischenstufen sind, werden durch eine weite Vielzahl von
Verfahren hergestellt, von denen viele die Trennung resultierender
Mischungen einschließen
und niedrige Ausbeuten ergeben. Die Stammverbindung Azophenin wird
hergestellt, indem p-Benzochinondianil
mit Anilin erwärmt
wird. Substituierte Azophenine werden auch mit Ausbeuten von 25-35
% durch eine Oxidation von Anilinen beim Erwärmen mit 1,1,2,2-Tetrachlorethan
oder Hexachlorethan in Gegenwart von Kupferbronze gebildet. Die
Oxidation von Anilinen mit 3- und 4-Azidopyridin-1-oxiden ergibt ebenfalls Azophenine.
Eine Peroxidase-Oxidation von 4-Chloranilin
ergibt 2-Amino-5-chloranilinobenzochinondi-4-chloranil. Benzochinondiimine
werden als Nebenprodukte bei der Zersetzung des entsprechenden Nitroxids
gebildet.
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N,N-Bis[phenylsulfonyl]-1,4-benzochinondiimin
wird mit Natrium-N-chlor-benzolsulfonamid
sulfanylamidiert, wodurch 2,5-Bis(phenylsulfonylamino)-N,N'-bis(phenylsulfonyl)-1,4-benzochinondiimin
gebildet wird. Auf vergleichbare Weise ergibt eine Amidierung von
N,N'-Bis[phenylsulfonyl]-1,4-benzochinondiimin
mit N-Chloramiden die entsprechenden Sulfonylbenzochinondiimin-Derivate
in einem Schritt.
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Wenige
synthetische Verfahren zur Herstellung von Vertretern der Klasse
III von Benzochinondiiminen sind bekannt. Beispielsweise sind viele
symmetrische und unsymmetrische N,N'-Bis(arylthio)- bzw. N,N'-Bis(arylseleno)chinondiimine
durch eine Behandlung von N,N'-Dichlorchinondiiminen
mit Thiolen bzw. Selenolen hergestellt worden.
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In
jüngster
Zeit haben N,N'-Dicyanochinondiimin-(DCNQI-)Salze
aufgrund ihrer hohen Leitfähigkeit und
Leichtigkeit der Synthese aus Benzochinonen und Bis(trimethylsilyl)carbodiimid
Aufmerksamkeit erregt.
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Eine
synthetische Route zu Poly(chinondiiminen) über die Behandlung von Anthrachinon
(AQ) mit aromatischen Diaminen in Gegenwart von TiCl4 und
1,4-Diazabicyclo[2.2.2]octan (Dabco) ist entwickelt worden.
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Unter
Verwendung desselben Modells wie oben wurden einige heterocyclische
Chinonarylimine durch die Wittig-Addition von (N-Aryl)triphenylarsiniminen
an die Carbonylfunktionalität
von heterocyclischen Benzochinon-Derivaten hergestellt. Polyaromatische
Chinonimine werden durch Reaktionen der entsprechenden Chinone mit
Triphenylarsinoxid und Arylisocyanaten leicht gebildet.
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Die
meisten Reaktionen von p-Benzochinondiiminen fallen unter zwei weite
Typen: Reduktion und Addition. Die Reaktivität von Benzochinondiiminen (QDI)
wird von einer starken Tendenz zur Bildung einer stabilen Benzenoidstruktur
diktiert. Daher sind sie gegenüber
einer nucleophilen Addition sehr reaktiv und erfahren eine Reduktion
leichter als Chinone. Die meisten veröffentlichten Reaktionen von
QDI betreffen Untersuchungen der relativ stabilen Diacyl- und Disulfonylderivate.
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In
der Veröffentlichung
von Snell und Weissberger, The Reaction of Thiol Compounds with
Quinones, JACS 61, 450 (1938), wurden die Reaktionen zwischen Thiolverbindungen
und Benzochinon und substituierten Benzochinonen diskutiert. Im
Artikel wird ausgeführt,
dass zwei Reaktionstypen erwartet werden können: die Oxidation des Thiols
zu einem Disulfid unter Reduktion des Chinons zum Hydrochinon und
die Addition des Thiols zum Chinon unter Erhalt von alkylthiosubstituierten
Chinonen und/oder Hydrochinonen.
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In
Gelling und Knight, Rubber chemistry of N-substituted quinone imines
and N,N'-disubstituted
quinone diimines, Plastics and Rubber Processing, September 1977,
wurden Befunde diskutiert, die zwei getrennte Reaktionen betreffen,
die zwischen 2-Mercaptobenzothiazol (MBT) und N-Cyclohexyl-N'-phenylchinondiimin erfolgen. Die Hauptreaktion
umfasst eine 1,4-Addition des MBT an den Diiminring unter Erhalt
des Additionsprodukts. Es gibt auch eine Oxidations-Reduktions-Reaktion
unter Erhalt von N-Cyclohexyl-N'-phenyl-p-phenylendiamin und
2,2'-Dithiobis(benzothiazol).
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US 2,991,271 offenbart Produkte
der Reaktion eines Schwefelchlorids und bestimmter N,N'-Dialkylphenylendiamine
zur Verwendung als Ozonschutzmittel in Kautschuk.
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US 5,542,952 offenbart Farbstoffzusammensetzungen
zum Färben
von Keratinfasern, die bestimmte schwefelhaltige p-Phenylendiamine
einschließlich
2-Methylthio-p-phenylendiamin und 2-Ethylthio-p-phenylendiamin einschließen, wobei
die letzteren beiden Zusammensetzungen als solche nicht im Schutzbereich
liegen.
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KURZBESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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In
einer Ausführungsform
umfasst die vorliegende Erfindung eine Zusammensetzung, umfassend
2-alkylthio- oder 2-aryl(heteroyl)thio-substituierte p-Phenylendiamine mit
der Formel Formel I:
wobei:
X und Y gleich
oder verschieden sind und aus der Gruppe NH
2 oder
NHR (wobei R H, ein Alkyl, Cycloalkyl oder Aryl ist) ausgewählt sind
und R' ein Alkyl,
Cycloalkyl, Alkylen, Aryl, Arylen, Alkyl-3-propionat, verbrückende Gruppen
mit der Formel: -(R''-Z-R'')-, wobei Z O, NH, NR, S, -SS- oder
-(CH
2)
nCO(R'')OC(CH
2)
n- ist, wobei n = 1 – 3 und R'' nicht
H und aus der Gruppe ausgewählt
ist bestehend aus einem Alkylen, Arylen, Pentaertythrityl und heterocyclischen
Gruppen auf der Grundlage von Kohlenstoff, die wenigstens entweder
S oder N oder sowohl S als auch N enthalten, wobei 2-Methylthio-p-phenylendiamin
und 2-Ethylthio-p-phenylendiamin ausgeschlossen sind.
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In
einer zweiten Ausführungsform
umfasst die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
der obigen Zusammensetzungen, umfassend die Umsetzung eines Chinondiimins
und eines Thiols gemäß der folgenden
Reaktionsgleichung:
Wobei
Z und W gleich oder verschieden sind und aus der Gruppe NH oder
NR ausgewählt
sind, wobei R und R' gleich
oder verschieden sind und aus den Gruppen Alkyl, Cycloalkyl oder
Aryl ausgewählt
sind. | Wobei
X und Y gleich oder verschieden sind und aus den Gruppen NH2 oder NHR ausgewählt sind. |
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In
einer dritten Ausführungsform
umfasst die vorliegende Erfindung eine Zusammensetzung, umfassend
natürlichen
oder synthetischen Kautschuk oder ein Blend davon und eine oder
mehrere Zersetzungsschutzmittel, die aus der obigen Formel I ausgewählt sind.
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Andere
Ausführungsformen
der Erfindung umfassen spezielle p-Phenylendiamine, Einzelheiten
zur Herstellung davon und relative Mengen an Recktanten und natürlichen
oder synthetischen Kautschukzusammensetzun gen, die alle hiernach
in der folgenden Diskussion einer jeden der Facetten der vorliegenden
Erfindung offenbart sind.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Chinondiimine
sind als primäre
Zwischenstufen bei der Wirkung von p-Phenylendiaminen als Antioxidantien
und Ozonschutzmittel beschrieben worden. Chinoidstrukturen sind
hochreaktiv, indem sie Additionsreaktionen mittels entweder eines
freien Radikals oder polarer Mechanismen eingehen. Die Bildung von
2-Alkylthio- und 2,5-Bisamino-1,4-phenylendiaminen kann durch die
Zugabe von Thiolen und Aminen zu N-(1,3-dimethylbutyl)-N'-phenyl-1,4-chinondiimin in Gegenwart
von Luft bewerkstelligt werden.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung ist gefunden worden, dass durch eine Zugabe von zweckmäßigen Mengen
der obigen 2-alkylthio- oder 2-aryl(heteroyl)thio-substituierten
p-Phenylendiamine der Formel I zu einer vulkanisierbaren Kautschuk-Zusammensetzung,
die natürlichen
Kautschuk oder andere Kautschuke umfasst, Vulkanisate erhalten werden
können,
aus denen beispielsweise Luftreifen mit Alterungsschutz-, Ermüdungs- und
Ozonbeständigkeits-Eigenschaften
hergestellt werden können.
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In
dieser Anmeldung bedeutet die Abkürzung "phr" die
Zahl der Gewichtsteile auf 100 Gew.-Teile Kautschuk. Im Fall eines
Kautschukblends ist sie auf 100 Gew.-Teile des gesamten Kautschuks
bezogen.
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Beim
Verfahren der Erfindung kann entweder natürlicher Kautschuk (NR), Styrol-Butadien-Kautschuk (SBR)
oder ein Blend aus NR und SBR oder NR und SBR mit einem oder mehreren
anderen Kautschuken verwendet werden, wobei als vereinbart gilt,
dass zu Zwecken dieser Erfindung der Begriff "Kautschuk" ein Elastomer bedeutet, das eine Kohlenwasserstoffeinheit
enthält,
bei dem es sich um ein Polymer mit einigen ungesättigten chemischen Bindungen
handelt. Typischerweise werden SBR, ein Blend von SBR mit natürlichem
Kautschuk (NR), ein Blend aus SBR mit Polybutadien-Kautschuk oder
Butadienkautschuk (BR) oder ein Blend aus SBR mit NR und BR verwendet.
Der Kautschuktyp oder die Kautschukmischung haben eine gewisse Auswirkung
auf die präzisen
Mengen des zu verwendenden Zersetzungsschutzmittels.
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Typischerweise
beträgt
die in der Kautschukzusammensetzung der vorliegenden Erfindung verwendete
Menge an Zersetzungsschutzmittel wenigstens etwa 0,5 phr. Die bevorzugte
Obergrenze beträgt
etwa 5,0 phr, am meisten bevorzugt 3,0 phr.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Zusammensetzung von Formel I ein heteroylthiosubstituiertes
p-Phenylendiamin, wobei R' ein
heterocyclischer Rest ist, der aus der aus 2-Pyrazinen, 3-Pyrimidinen,
2,3,4-Pyridinen,
2-Pyrimidinen, 2-(4,6-Dimethyl)pyrimidinen und substituierten Triazenen
bestehenden Gruppe ausgewählt
ist.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
kann die obige 2-alkylthio- oder
2-aryl(heteroyl)thiosubstituierte p-Phenylendiaminstruktur von Formel
I ein heteroylthiosubstituiertes p-Phenylendiamin umfassen, wobei
R' ein heterocyclischer
Rest ist, der aus der aus 2-Pyrazinen, 3-Pyrimidinen, 2,3,4-Pyridinen, 2-Pyrimidinen,
2-(4,6-Dimethyl)pyrimidinen und substituierten Triazenen bestehenden
Gruppe ausgewählt
ist.
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Wenn
R' von Formel I
eine verbrückende
Gruppe ist, ist S an die verbrückende
Gruppe gebunden, und die bevorzugte verbrückende Gruppe hat die Formel:
-(R''-Z-R'')-, wobei Z O, NH, NR, S, -SS- oder -(CH2)nCO(R'')OC(CH2)n- ist,
wobei n = 1 – 3
und R'' nicht H und aus
der Gruppe ausgewählt
ist bestehend aus einem Alkylen, Arylen, Pentaertythrityl und heterocyclischen
Gruppen auf der Grundlage von Kohlenstoff, die wenigstens entweder
S oder N oder sowohl S als auch N enthalten. Eine hochgradig bevorzugte
Zusammensetzung ist ein heteroylthio-substituiertes p-Phenylendiamin,
wobei R' ein heterocyclischer
Rest ist, der aus der aus 1,3,5-Triazinyl, 2,5-Thiadiazolyl und
2,6-Pyridyl bestehenden Gruppe ausgewählt ist.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
von Formel I ist X ein unsymmetrisches p-Phenylendiamin mit einer
Aminoalkylgruppe, ist Y ein Aminoarylrest, und ist die 2-Alkylthio-
oder 2-Aryl(heteroyl)thio-Gruppe der substituierten p-Phenylendiamine
in Position 2 in Bezug auf die Aminoalkylgruppe des unsymmetrischen
p-Phenylendiamins.
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Bei
der obigen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung für
ein Verfahren zur Herstellung von 2-alkylthio- oder 2-aryl(heteroyl)thio-substituierten
p-Phenylendiaminen
beträgt
die bevorzugte in der Reaktion verwendete Menge an R'SH von 10 % bis 90
% der Stöchiometrie,
die erforderlich ist, um ein 1:1-Addukt herzustellen, was zu einem
Reaktionsprodukt führt,
das ein Blend aus 2-alkylthio- oder 2-aryl(heteroyl)thiosubstituierten
p-Phenylendiaminen und nicht umgesetztem Chinondiimin führt.
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Die
am meisten bevorzugte Ausführungsform
der obigen Formel I der vorliegenden Erfindung für ein Verfahren zur Herstellung
von 2-alkylthio- oder 2-aryl(heteroyl)thio-substituierten p-Phenylendiaminen
erfolgt gemäß der folgenden
Reaktionsgleichung 1 (wobei R' wie
in Formel I definiert ist):
Gleichung
1
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Bevorzugte
Reaktionsbedingungen für
die Additionsreaktion der vorliegenden Erfindung umfassen das Rühren der
Recktanten, die in einem zweckmäßigen Lösungsmittel
wie Ethanol gelöst
sind, für
nur etwa 2 h unter einem konstanten Luftstrom von 20 °C bis 25 °C. Überraschenderweise
führen
die oxidativen Bedingungen zu einer einfachen und selektiven Addition
des Mercaptans an den chinoidalen Ring, ohne dass Disulfid-Nebenprodukte
gebildet werden, was unter oxidativen Bedingungen erfolgen kann,
die im Stand der Technik beschrieben sind.
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Die
Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung und die Additionsreaktion,
mit der sie erhalten wird, erfordert, dass die Alkylthio- oder Aryl(heteroyl)thio-Gruppe
am aromatischen Ring in der Position 2 neben der Alkylaminogruppe
des unsymmetrisch substituierten p-Phenylendiamins substituiert
ist. Die Bestimmung, ob das Produkt der Additionsreaktion die Anforderung
erfüllt,
umfasst zwei Analysen. Die erste Analyse ist eine Elementaranalyse
des Produkts, die dazu dient, zu bestätigen, dass die gewünschte Additionsreaktion zwischen
dem speziellen Mercaptoderivat und dem Stamm-QDI-Molekül erfolgt ist.
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Eine
Elementaranalyse kann mit vielen im Fachgebiet bekannten Verfahren
erfolgen, wobei das herkömmliche
Verfahren ein Verbrennen der Probe und die Messung der verschiedenen
Verbrennungsprodukte wie Wasser, Kohlendioxid und freiem Stickstoff
umfasst.
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Die
zweite Analyse dient zur Verifizierung der oben aufgeführten Anordnung
an der Position 2. Für
diese Analyse wird die magnetische Kernresonanz(NMR-)Spektroskopie
verwendet. Mit den speziellen NMR-Techniken des Kern-Overhauser-Effekts
(NOE), der Korrelationsspektroskopie (COSY) und der heteronuclearen
Korrelation (HetCor) wird auch die Position 2 als Bindungsstelle
verifiziert.
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Wenn
2-alkylthio- oder 2-aryl(heteroyl)thiosubstituierte p-Phenylendiamine
hergestellt werden, indem entsprechende Chinondiimine und Thiole
gemäß dem Verfahren
der vorliegenden Erfindung umgesetzt werden, wird in allen Fällen nur
ein einziges Regioisomer beobachtet. Unter Bezugnahme auf das folgende
Diagramm und die begleitende Erläuterung
ist die Zuordnung von (27) statt der isomeren 3-substituierten Struktur (30)
voll gerechtfertigt.
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Im 1H-NMR-Spektrum von 26 sind die Protonen
Hb1, Hb2 und Hc als Multiplett bei 1,67 – 1,38 ppm
dargestellt. Die Signale des Protons Ha erscheint
als Multiplett bei 4,07 – 3,94
ppm (Schema 1). Dass die Thiolgruppe an Position C-3 von QDI 26
addiert wird, wodurch die Verbindungen 27a – h erhalten werden, wird durch
die Tatsache gestützt,
dass die Protonen Hb1, Hb2 bzw.
Hc in drei getrennte Multipletts bei 1,82 – 1,52 ppm,
1,51, – 1,36
ppm bzw. 1,30 – 1,16
ppm aufgespalten werden und das Proton W ein Multiplett bei 3,54 – 3,42 ppm
ist. Aufgrund der freien Drehung um die N-C(4)-Bindung in 27 a – h (im
Gegensatz zur starren E/Z-Konformation für N=C(4) in Verbindung 26)
erzeugt die Thiolgruppe an C-3 im Phenylendiamin-Ring eine neue
Umgebung für
die Protonen Hb1, Hb2 und
Hc, was zu drei weiteren verschiedenen chemischen
Verschiebungen führt.
Davon abgesehen, dass sie die charakteristischen 13C-NMR-Signale
für die
quaternären
Kohlenstoffatome der beiden N-C-Bindungen der Phenylendiamin-Gruppen
bei 145,9 – 142,4
ppm aufweisen, verfügen
die Verbindungen 27 a – h über den
neu gebildeten quaternären
Kohlenstoff bei C-3 mit einer chemischen Verschiebung von etwa 128,0 – 122,1
ppm, wenn eine Alkylgruppe an das Schwefelatom gebunden ist, bzw. von
135,7 – 131,2
ppm für
die heterocyclischen Derivate.
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Die
Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung kann einen natürlichen
oder synthetischen Kautschuk oder ein Blend davon und ein oder mehrere
Zersetzungsschutzmittel umfassen, die aus der Zusammensetzung von
Formel I ausgewählt
sind. Ein bevorzugter Kautschuk ist Polyisopren. Das am meisten
bevorzugte Zersetzungsschutzmittel ist das Reaktionsprodukt von
Gleichung I.
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Der
natürliche
oder synthetische Kautschuk oder ein Blend davon kann eine Mischung
von zwei oder mehr Zersetzungsschutzmitteln umfassen, die aus den
Zersetzungsschutzmitteln der Formel I oder einem oder mehreren Zersetzungsschutzmitteln
ausgewählt
sind, die aus den Zersetzungsschutzmitteln der Formel I in Kombination
mit einem Nicht-Thio-Zersetzungsschutzmittel ausgewählt sind.
Bevorzugte nicht-thiosubstituierte Zersetzungsschutzmittel sind
aus der Gruppe bestehend aus Phenylendiaminen, Dihydrochinolinen und
Phenolen oder einer Mischung davon ausgewählt.
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Es
ist bevorzugt, dass die Alkyl-, Cycloalkyl-, Aryl-, Arylen- und
Alkylengruppen der Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung 2
bis 18 Kohlenstoffatome und am meisten bevorzugt 2 bis 12 Kohlenstoffatome
haben.
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Eine
typische Kautschukzusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung
umfasst einen Kautschuk, 0,1 bis 5 phr Schwefel, 0,5 bis 2 phr eines
Vulkanisationsbeschleunigers, vorzugsweise eines Sulfenamid-Beschleunigers,
0,1 bis 5 phr (vorzugsweise 2 bis 3 phr) des Zersetzungsschutzmittels
der Erfindung und eine C12-C20-Fettsäure wie
Stearinsäure.
Typischerweise werden Metalloxide wie Zinkoxid zu Kautschukzusammensetzungen
gegeben.
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Die
Kautschukzusammensetzung der vorliegenden Erfindung umfasst typischerweise
auch ein verstärkendes
Füllmittel
in einer herkömmlichen
Menge. Ein beliebiger Ruß oder
eine beliebige Kombination von Ruß mit einem beliebigen Siliciumdioxid
kann verwendet werden.
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Herkömmliche
Kautschukadditive können
auch in die Kautschukzusammensetzung der vorliegenden Erfindung
eingearbeitet werden. Beispiele umfassen Antireversionsmittel, Verarbeitungsöle, Klebrigmacher, Wachse,
phenolische Antioxidantien, Pigmente, z.B. Titandioxid, Harze, Weichmacher
und Gummiersatzstoffe. Diese herkömmlichen Kautschukadditive
können
in Mengen zugegeben werden, die dem Fachmann auf dem Gebiet des
Compoundierens von Kautschuk bekannt sind. Der Leser sei auch auf
die unten beschriebenen Beispiele verwiesen.
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Herkömmliche
Kautschukadditive können
auch in die mit Schwefel vulkanisierbare Zusammensetzung gemäß der vorliegenden
Erfindung eingearbeitet werden. Beispiele umfassen Verstärkungsmittel
wie Ruß,
Siliciumdioxid, Ton, Weißungs-
und andere mineralische Füllmittel,
Verarbeitungsöle,
Klebrigmacher, phenolische Antioxidantien, Phenylendiamin-Zersetzungsschutzmittel,
Ozonschutzmittel, Pigmente, z. B. Titandioxid, Harze, Weichmacher,
Gummiersatzstoffe und Vulkanisationsaktivatoren wie Stearinsäure und
Zinkoxid. Diese herkömmlichen
Kautschukadditive können
in Mengen zugegeben werden, die dem Fachmann auf dem Gebiet des
Compoundierens von Kautschuk bekannt sind. Der Leser sei auch auf
die unten beschriebenen Beispiele verwiesen.
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Für weitere
Einzelheiten zu diesen typischen Kautschukadditiven und Vulkanisationsinhibitoren
siehe W. Hofmann, Rubber Technology Handbook, Hanser Publishers,
München
1989.
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Schließlich kann
es in speziellen Anwendungen auch wünschenswert sein, Stahlcord-Haftungsvermittler
wie Kobaltsalze und Bisthiosulfate in herkömmlichen, bekannten Mengen
einzuschließen.
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Die
Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung ist bei der Herstellung
von vielen Gegenständen einschließlich Luftreifen
beispielsweise für
PKW und LKW und industrielle Kautschukgüter brauchbar, die das mittels
des Verfahrens der Erfindung erhaltene Kautschukvulkanisat umfassen.
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Die
Erfindung wird durch die folgenden Beispiele veranschaulicht.
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Beispiele
1–15 Jedes
dieser Beispiele umfasste die Herstellung von N'-(1,3-Dimethylbutyl)-2-(sulfanyl-substituiert)-N'-phenyl-1,4-benzoldiaminen
durch die Umsetzung von N'-(1,3-Dimethylbutyl)-N'-phenyl-p-chinondiimin
mit einem Mercaptoderivat gemäß der Zusammenfassung
in Tabelle 1. In jedem Beispiel wurde das p-Chinondiimin (0,80 g,
3,0 mmol) in Ethanol (25 ml) gelöst
und mit dem Mercaptoderivat (0,33 ml, 3,0 mmol) unter einem konstanten,
gelinden Luftstrom behandelt. Die dunkle Reaktionsmischung wurde
weiter nur 2 h lang bis zu 20 h lang in einem Temperaturbereich
von 20-25 °C
gerührt.
Dann wurde das Lösungsmittel abgedampft,
und die dunkelbraune Aufschlämmung
wurde mittels Chromatographie an einer Kieselgelsäule gereinigt,
wodurch das entsprechende p-Phenylendiamin erhalten wurde.
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Die
Oxidationsinduktionszeiten (OIT) eines jeden Mercaptoderivats der
Beispiele 1–15
(ebenfalls in Tabelle 1 aufgeführt)
wurden erhalten, wodurch ihre jeweilige Fähigkeit als Antioxidantien
aufgezeigt wurden. Beim OIT-Verfahren
wird eine Probe von 0,5 Gew.-% Antioxidans in einem Polymer zur DSC-Oxidationsinduktions-Zeitanalyse
verwendet.
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Die
Probe wird mit einem Differentialscanning-Kalorimeter 2910 von TA
Instruments analysiert, das mit einer Stickstoffzufuhr von 30 ml/min
und einer 100-%-Sauerstoffzuführung
mit 70 ml/min ausgestattet ist. Ein isothermes Programm wird bei
160 °C:
unter Sauerstoff verwendet, bis eine Oxidationsexotherme nachgewiesen
wird. Die Probe wird zuerst bei
160 °C unter Stickstoff äquilibriert.
Dann wird Sauerstoff angestellt, wenn die isotherme Stufe des Programms
beginnt. Die Oxidationsinduktionszeit wird von demjenigen Punkt,
an dem Sauerstoff eingestellt wird, bis zum Einsetzen der Oxidationsexotherme
gemessen.
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Oxidationsinduktionszeiten
wurden in Polyisopren bei 160 °C
bestimmt, und sie wurden auch für N-(1,3-Dimethylbutyl)-N'-phenyl-p-phenylendiamin
bestimmt, das eine mittlere OIT von 13,5 min unter denselben Bedingungen
wie die Produkte der Beispiele 1–15 aufwies (siehe Tabelle
1).
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Somit
wird von den Verbindungen der vorliegenden Erfindung im Vergleich
zu N-1,3-Dimethylbutyl-N'-phenyl-p-phenylendiamin
eine überlegene
antioxidative Kapazität
gezeigt. Aus den OIT-Daten von Tabelle 1 geht hervor, dass die Verwendung
des Zersetzungsschutzmittels der vorliegenden Erfindung in Polyisopren
in fast jedem Fall derjenigen von N-(1,3-Dimethylbutyl)-N'-phenyl-p-phenylendiamin überlegen
ist. Tabelle 1 – Beispiele für thiosubstituierte
p-Phenylendiamine und deren
jeweilige Oxidationsinduktionszeiten (OIT)
Beispiel
Nr. | Mercaptoderivat | OIT – min |
1 | Methyl-3-mercaptopropionat | 88,5 |
2 | Cyclohexylmercaptan | 70,1 |
3 | Dodecylmercaptan | 150,4 |
4 | Isopropylmercaptan | 34,3 |
5 | n-Butylmercaptan | 55,7 |
6 | 2-Mercaptopyrimidin | 23,0 |
7 | 4,6-Dimethyl-2-mercaptopyrimidin | 6,8 |
8 | t-Butylmercaptan | 24,4 |
9 | 2-Mercaptotoluimidazol | 31,2 |
10 | Phenylmercaptan | 60,4 |
11 | Benzylmercaptan | 44,5 |
12 | 2-Chlorbenzylmercaptan | 61,7 |
13 | 2-Carboxyphenylmercaptan | 16,1 |
14 | 1,5-Dimercaptoethylether | 121,0 |
15 | 3-Hydroxy-2-mercaptopyridin | 89,0 |
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Beispiel 16
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Jedes
der thiosubstituierten p-Phenylendiamine der Beispiele 1 – 15 wurde
einer Elementaranalyse auf Stickstoff unterzogen, um festzustellen,
dass die erwünschte
Additionsreaktion erfolgt war. Die Analyse auf Stickstoff wird durchgeführt, indem
die zu analysierende Probe gewogen und in einem Helium- und Sauerstoffstrom
bei Temperaturen von mehr als 1000 °C einer quantitativen Oxidation
unterzogen wird. Nach der vollständigen
Verbrennung werden die Gase durch eine mit Kupferdraht oder -geflecht
gefüllte
Reduktionsvorrichtung geleitet, die auf 650 °C erwärmt ist. Die Reduktionsvorrichtung
hält durch
eine Eliminierung des überschüssigen Sauerstoffs
die drei Verbrennungsgase (Stickstoff, Kohlendioxid und Wasser)
zur Injektion in den Gaschromatographen bereit und kann als Schnittstelle
zwischen dem Verbrennungsabschnitt und dem Mess-(Gaschromatographie-)Abschnitt
angesehen werden. Der gaschromatographische Abschnitt trennt die einzelnen
Komponenten des Gasstroms, so dass sie vom Nachweissystem einzeln
gemessen werden können. Die
chromatographischen Daten werden digitalisiert, integriert und mathematisch
verarbeitet, wodurch die elementare Zusammensetzung der Probe erhalten
wird.
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In
Tabelle 2 sind die Ausbeuten, die physikalische Beschaffenheit und
die Analyse auf Stickstoff der thiosubstituierten p-Phenylendiamine
der Beispiele 1–15
aufgeführt.
Der gefundene Stickstoff sowie der theoretische Stickstoffgehalt
der fraglichen Struktur sind angegeben. Der Unterschied zwischen
den beiden liegt innerhalb erwarteter Normen. Tabelle 2
Nr. | Mercaptoderivat | Ausbeute | Zustand-Schmelz-Punkt °C | N,
gefunden (Theorie) |
1 | Methyl-3-mercaptopropionat | 90 | Gelbes Öl | 7,53
(7,25) |
2 | Cyclohexylmercaptan | 81 | Gelbes Öl | 7,22
(7,32) |
3 | Dodecylmercaptan | 93 | Gelbes Öl | 6,20
(5,98) |
4 | Isopropylmercaptan | 74 | Orangefarbenes Öl | 8,50
(8,18) |
5 | n-Butylmercaptan | 76 | Orangefarbenes Öl | 7,76
(7,86) |
6 | 2-Mercaptopyrimidin | 71 | Geiger
Feststoff 103-106 | 14,37 (14,81) |
7 | 4,6-Dimethyl-2-mercaptopyrimidin | 87 | Geiger
Feststoff 88-91 | 13,83 (13,78) |
8 | t-Butylmercaptan | 85 | Orangefarbenes Öl | 7,72
(7,86) |
9 | 2-Mercaptotoluimidazol | 50 | Gelber
Feststoff 73-75 | |
10 | Phenylmercaptan | 75 | Bernsteinfarbenes Öl | |
11 | Benzylmercaptan | 89 | Braunes Öl | 7,46
(7,17) |
12 | 2-Chlorbenzylmercaptan | 88 | Braunes Öl | 6,74
(6,59) |
13 | 2-Carboxyphenylmercaptan | 80 | Gelber
Feststoff 119-121 | 6,66
(6,64) |
14 | 1,5-Dimercaptoethylether | 93 | Brauner
Teer | |
15 | 3-Hydroxy-2-mercaptopyridin | 65 | Schwarzes Öl | |
-
Beispiel 17
-
Das
Produkt eines jeden der Beispiele 1–15 wurde weiterhin einer NMR-Analyse unterzogen,
um einen spektroskopischen Beweis für eine selektive Bildung eines
Regioisomers, insbesondere zur Bestätigung, dass das Mercaptoderivat
an Position 2 des substituierten p-Phenylendiamins gebunden ist,
zu erhalten. Unter Bezugnahme auf Schema 1 waren die Protonen- und 13C-NMR-Signale mit einer Substitution in
Position 2 des Produkts konsistent, die mit Position 3 des Ausgangs-Chinondiimins
identisch ist.
-
NOE-Experimente
wurden unter Verwendung des 3-Mercaptopropionat-Addukts von Beispiel 1 (siehe 27a in
Schema 1) als typisches Beispiel durchgeführt. Wenn das Anilino-NHd-Proton bestrahlt wurde, erzeugte es NOE-Effekte
an den Protonen He1 (8,2 %), He2 (8,2
%), Hf (7,1 %) und Hg (7,1
%) (Siehe die Isomere). Auf vergleichbare Weise erzeugte die Bestrahlung
der Protonen He1, He2 NOE-Effekte
an den Protonen Hd (5,0 %), Hh1 (8,1 %)
bzw. Hh2 (8,1 %). COSY- und HetCor-Experimente
stützen
auch die strukturelle Konfiguration der Verbindung 27a. Es besteht
eine Korrelation zwischen dem Proton Hg (im 1H-NMR als Dublett dargestellt) und dem Proton
Hf (im 1H-NMR als
Dublett von Dubletts dargestellt). Eine COSY- und HetCor-Analyse der Verbindung
27a offenbart auch eine Korrelation zwischen den Protonen Hf und Hl. Diese Ergebnisse
unterstützen auch
unsere vorgeschlagene Struktur für
die Verbindung 27a. Somit erfolgt eine Addition des Thiolnucleophils an
der Position C-3, wodurch die Verbindungen 27 a – h statt 30 erhalten werden.
-
Die
Stickstoff-Elementaranalyse sowie die NMR-Analyse führten zur
Bestimmung, dass die Strukturen der thiosubstituierten p-Phenylendiamine
der Beispiele 1–15
den Angaben in Tabelle 3 entsprechen.
-
Tabelle
3 – Thiosubstituierte
p-Phenylendiamine
-
-
Beispiel 18
-
Ein
Masterbatch aus Kautschuk, Ruß,
Gleitmittel/Erweichungsmittel (aromatisches Öl) und Zersetzungsschutzmittel
wurde in einem Innenmischer hergestellt. Der Schwefel, der Beschleuniger
und das Zersetzungsschutzmittel wurden bei etwa 70–80 °C mit einer
Zweiwalzenmühle
vermischt.
-
Die
Härtungsmerkmale
wurden mit einem Monsanto-Rheometer ODR 2000E (Bereich 0–100 dNm/Bogen
1,0°, ASTM
D2084-93) bestimmt. Die Drehmomentdifferenz (Delta S) ist das maximale
Drehmoment (MH) minus dem Mindest-Drehmoment
(ML). Die Scorchzeit oder Anvulkanisationssicherheit (ts2) ist der Zeitpunkt einer 2 %igen Zunahme
des minimalen Drehmoments (ML). Die optimale
Vulkanisations- oder Härtungsdauer (t90 + 5 min) ist die Zeit, die zum Erreichen
des maximalen Drehmoments (MH) erforderlich
ist.
-
Kautschukcompounds
wurden vulkanisiert, indem sie bei 150 °C für die t90 formgepresst
wurden. Nach einem 24-stündigen
Abkühlen
der vulkanisierten Kautschuktafeln wurden Teststücke ausgeschnitten und analysiert.
-
Zugmessungen
wurden durchgeführt,
indem eine Zugprüfmaschine
T-1 0 von Alpha Technologies (Hantel gemäß ASTM D412-C) verwendet wurde.
-
Die
Zug-Dehnungs-Eigenschaften wurden gemäß ASTM D412 bestimmt, die Reißfestigkeit
wurde gemäß ASTM D624-91
bestimmt, und der Schwingungsbruch (Dehnung 0–100 %) wurde gemäß ASTM 4482/85 bestimmt.
-
Die
Ozonbeständigkeit
wurde getestet, indem die Ozonschutzmittelfähigkeit von experimentellen Compounds
in Kautschuk mit derjenigen von kommerziellen Zersetzungsschutzmitteln,
z.B. Santoflex 6PPD, und ungeschütztem
Kautschuk verglichen wurde. Zug-Dehnungs-Tafeln, die eine Kautschukformulierung
umfassen, die eine Zersetzungsschutzmittel-Zusammensetzung enthalten
kann, werden in einer Form für
eine Dauer gehärtet,
die zu derjenigen äquivalent
ist, die erforderlich ist, um ein Optimum des Rheometer-Drehmoments
bei 150 °C
zu erreichen. Ozon-Teststücke
werden aus diesen gleichmäßigen Zug-Dehnungs-Tafeln
unter Verwendung einer T-50-Stanze
(ASTM D2137 mit Abmessungen von 2,54 mm Breite × 50,8 mm Länge mit einem Quadrat von 6,35
mm an jedem Ende, um das Kautschukprobestück zum Testen befestigen zu
können) ausgeschnitten.
Diese markierten Proben werden in einer standardmäßigen Zugprüfmaschine
gestreckt, wodurch die zum Strecken um 100 % erforderlich Kraft
erhalten wurde (F0). Die Test-Probestücke werden
dann 16 h lang in einer Ozonkammer bei 40 °C einer Ozonkonzentration von
25 pphm ausgesetzt.
-
Während der
Einwirkung von Ozon werden die Probestücke in Ständern mit einer konstanten
Dehnung von 25 % (statisch) gestreckt und auch zwischen zwei beweglichen
Scheiben eingeführt,
die ein Biegen (Dehnung 25 %) der Kautschuk-Probestücke mit
intermittierenden und kontinuierlichen (dynamischen) Zyklen ermöglichen.
Somit werden 3 Probestücke
eines jeden Kautschukcompounds gleichzeitig getestet, und zwar einer
statisch, einer intermittierend und einer dynamisch. Sowohl die
dynamischen als auch die intermittierenden Scheiben biegen die Proben
96-mal pro Minute. Die Proben werden von den intermittierenden Scheiben 18
min lang alle 2 h gebogen, während
das dynamische Biegen kontinuierlich verläuft. Nach 16 h Ozoneinwirkung
werden die Probestücke
wiederum mit der Zugprüfmaschine
getestet, um die Kraft nach dem Altern zu erhalten (Ft).
Der Retentionswert Ft/F0 wird
berechnet, und der Vorgang des Einwirkenlassens und der Zugprüfung wird
wiederholt, bis der Retentionswert für alle Proben auf weniger als
70 abgefallen ist oder das Probestück aufgrund einer katastrophalen
Rissbildung gerissen ist. Die Stunden bis zum Versagen oder bis
zu einer 70 %igen Retention der Anfangskraft werden mittels eines
Regressionsanalyse-Programms
bestimmt und dienen als Maß für die Ozonbeständigkeit.
Ungealterte und gealterte (Heißluft
für 100 °C, 24 h lang)
T-50-Probestücke
werden auf diese Weise getestet, um die Persistenz des Ozonschutzmittels
im Vulkanisat zu messen.
-
Die
Kautschuk-Teststücke
wurden unter einer der folgenden Bedingungen gealtert, um die Lebensdauer
des Kautschuks während
der Verwendung, beispielsweise als Reifen, zu simulieren. Die Test-Probestücke wurden
24, 48 und 72 h lang bei 100 °C
in einem Heißluftschrank
altern gelassen.
-
Die
bei den Zusammensetzungen verwendeten Masterbatches wurden gemäß der Angaben
in den Tabellen 4 und 7 compoundiert. Die verschiedenen Rohmischungen
umfassten die in den Tabellen 5 und 8 aufgeführten Zusammensetzungen. Die
jeweiligen kinetischen und physikalischen Eigenschaften sind in
den Tabellen 6 und 9 aufgeführt.
-
Zu
Vergleichszwecken wurden die bekannten Zersetzungsschutzmittel Santoflex® 6PPD3, Flectol® TMQ4 und Wingstay® 1005 zum Formulieren der verschiedenen Kontrollcompounds "C" verwendet.
-
Die
Begriffe "Beispiel
Nr. 1" und "Beispiel Nr. 3", die in der folgenden
Diskussion verwendet werden, sollen die Produkte des obigen Beispiels
Nr. 1 bzw. des Beispiels Nr. 3 bedeuten. Tabelle 4: SBR-Masterbatch
Bestandteile | phr |
SBR
1500 | 100 |
N-330
Ruß | 50 |
Flexon
5806 | 10 |
Zinkoxid | 4 |
Stearinsäure | 2 |
| 166 |
Tabelle 5: Zusammensetzungen von SBR-Kautschukmischungen
Mischung Nr. | 1 | 2C | 3C | 4C | 5 | 6 |
SBR
Masterbatch | 166,0 | 166,0 | 166,0 | 166,0 | 166,0 | 166,0 |
Schwefel | 2,0 | 2,0 | 2,0 | 2,0 | 2,0 | 2,0 |
Santocure® CBS7 | 1,2 | 1,2 | 1,2 | 1,2 | 1,2 | 1,2 |
Santoflex® 6PPD | --- | 2,0 | -- | -- | -- | --- |
Flectol® TMQ | -- | --- | 2,0 | -- | -- | --- |
Wingstay® 100 | -- | -- | --- | 2,0 | -- | --- |
Beispiel
Nr. 1 | -- | -- | -- | --- | 2,0 | --- |
Beispiel
Nr. 3 | -- | -- | -- | -- | --- | 2,0 |
- 3(1,3-Dimethylbutyl)-N'-p-phenylendiamin
- 4 2,2,4-Trimethyl-1,2-dihydrochinolin
- 5 Phenylorthotolyl-p-phenylendiamin
- 6 Petroleumöl, ASTM-Typ 103
- 7 N-Cyclohexyl-2-benzothiazolsulfenamid
-
Tabelle 6: Kinetische und physikalische
Eigenschaften in SBR (für
die Mischungszusammensetzungen sei auf Tabelle 5 verwiesen)
Mischung Nr. | 1 | 2C | 3C | 4C | 5 | 6 |
Mooney-Scorch
bei 135 °C |
Mindestviskosität | 36,1 | 32,7 | 34,4 | 33,6 | 33,3 | 33,3 |
t
5, min | 29,1 | 24,3 | 29,8 | 25,0 | 27,3 | 28,8 |
t
35, min | 38,8 | 30,8 | 38,4 | 34,4 | 36,2 | 39,3 |
Rheometer
bei 150 °C |
Max.
Drehmoment, dNm | 43,0 | 41,1 | 40,5 | 41,8 | 41,3 | 39,7 |
Min.
Drehmoment, dNm | 6,0 | 5,5 | 5,7 | 5,7 | 5,8 | 5,7 |
t
2, min | 12,2 | 11,0 | 12,5 | 11,1 | 11,7 | 12,6 |
t
90, min | 34,7 | 27,8 | 31,6 | 29,8 | 31,1 | 32,7 |
t
90-t2, min | 22,5 | 16,8 | 19,1 | 18,7 | 19,4 | 20,1 |
Zug-Dehnungs-Daten
(ungealtert) |
Gehärtet (t
90 + 5) min bei 150 °C |
Zugfestigkeit,
MPa | 21,4 | 24,2 | 23,8 | 24,5 | 21,9 | 23,3 |
100-%-Modul,
MPa | 2,4 | 2,2 | 2,2 | 2,3 | 2,2 | 2,1 |
300-%-Modul,
MPa | 12,3 | 11,4 | 11,2 | 11,8 | 11,5 | 10,9 |
Prozentuale Dehnung | 465 | 557 | 548 | 546 | 496 | 553 |
Shore-"A"-Härte | 61 | 61 | 61 | 61 | 61 | 60 |
(Fortsetzung) |
Mischung Nr. | 1 | 2C | 3C | 4C | 5 | 6 |
Zug-Dehnungs-Daten
(ungealtert) |
Heißluftgehärtet (48
h bei 100 °C) |
Zugfestigkeit,
MPa | 17,1 | 18,7 | 19,8 | 17,7 | 18,2 | 18,1 |
100-%-Modul,
MPa | 4,8 | 4,4 | 4,8 | 4,5 | 4,5 | 4,5 |
200-%-Modul,
MPa | 12,9 | 11,8 | 12,7 | 12,0 | 12,1 | 12,2 |
Prozentuale Dehnung | 249 | 300 | 295 | 281 | 282 | 278 |
Shore-" A"-Härte | 64 | 68 | 65 | 70 | 69 | 67 |
T50-Ozontest
(ungealtert) |
Statisch (Stunden
bis zu einer Ret. des Moduls von 70 %) | 17 | 214 | 15 | 46 | 30 | 22 |
Intermittierend
(Stunden bis zu einer Ret. des Moduls von 70 %) | 35 | 162 | 41 | 75 | 60 | 50 |
Dynamisch (Stunden
bis zu einer Ret. des Moduls von 70 %) | 25 | 116 | 41 | 93 | 72 | 53 |
T50-Ozontest
(gealtert) |
24 h bei
100 °C |
Statisch (Stunden
bis zu einer Ret. des Moduls von 70 %) | 17 | 32 | 18 | 32 | 27 | 24 |
Intermittierend
(Stunden bis zu einer Ret. des Moduls von 70 %) | 24 | 61 | 31 | 62 | 42 | 44 |
Dynamisch (Stunden
bis zu einer Ret. des Moduls von 70 %) | 31 | 64 | 48 | 87 | 67 | 53 |
Tabelle 7: NR-Masterbatch
Bestandteile | phr |
SMR-CV
608 | 100 |
N-330
Ruß | 50 |
Flexon
580 | 5 |
Zinkoxid | 5 |
Stearinsäure | 2 |
| 162 |
- 8 Viskositätsstabilisiert
(Mooney-Viskositätsgrad
60), qualitativ hochwertige natürlichen
Kautschuks
Tabelle 8: Zusammensetzungen von NR-Mischungen Mischung Nr. | 1 | 2C | 3C | 4C | 5 | 6 |
NR-Masterbatch | 162,0 | 162,0 | 162,0 | 162,0 | 162,0 | 162,0 |
Schwefel | 2,0 | 2,0 | 2,0 | 2,0 | 2,0 | 2,0 |
Santocure® CBS | 0,8 | 0,8 | 0,8 | 0,8 | 0,8 | 0,8 |
Santoflex® 6PPD | --- | 2,0 | -- | -- | -- | --- |
Flectol® TMQ | -- | --- | 2,0 | -- | -- | --- |
Wingstay® 100 | -- | -- | --- | 2,0 | --- | |
Beispiel
Nr. 1 | -- | -- | -- | --- | 2,0 | --- |
Beispiel
Nr. 3 | -- | -- | -- | -- | --- | 2,0 |
Tabelle 9: Kinetische und physikalische
Eigenschaften in NR (für
die Mischungszusammensetzungen sei auf Tabelle 8 verwiesen) Mischung Nr. | 1 | 2C | 3C | 4C | 5 | 6 |
Mooney-Scorch
bei 135 °C |
Mindestviskosität | 16,3 | 14,9 | 14,9 | 15,3 | 15,2 | 14,5 |
t
5, min | 14,2 | 13,5 | 14,6 | 13,1 | 13,5 | 15,0 |
t
35, min | 15,7 | 15,1 | 16,3 | 14,8 | 15,3 | 16,9 |
Rheometer
bei 150 °C |
Max.
Drehmoment, dNm | 33,9 | 33,3 | 32,8 | 34,2 | 33,0 | 32,1 |
Min.
Drehmoment, dNm | 2,4 | 2,3 | 2,2 | 2,4 | 2,3 | 2,1 |
t
2, min | 5,9 | 5,8 | 6,0 | 5,7 | 5,6 | 6,3 |
t
90, min | 11,4 | 11,1 | 11,2 | 10,9 | 11,0 | 11,8 |
t
90-t2, min | 5,5 | 5,3 | 5,2 | 5,2 | 5,4 | 5,5 |
Reversion | 13,9 | 17,2 | 16,5 | 18,0 | 17,0 | 18,3 |
Zug-Dehnungs-Daten
(ungealtert) |
Gehärtet (t
90 + 5) min bei 150 °C |
Zugfestigkeit,
MPa | 26,6 | 26,2 | 27,2 | 27,4 | 26,6 | 25,3 |
100-%-Modul,
MPa | 2,3 | 25 | 2,6 | 2,6 | 2,5 | 2,5 |
300-%-Modul,
MPa | 12,4 | 11,6 | 12,4 | 12,3 | 12,0 | 11,8 |
Prozentuale Dehnung | 541 | 567 | 565 | 570 | 560 | 548 |
Shore-" A"-Härte | 61 | 59 | 60 | 61 | 59 | 58 |
Zug-Dehnungs-Daten
(ungealtert) |
Heißluftgehärtet (72
h bei 100 °C) |
Zugfestigkeit,
MPa | 8,7 | 19,9 | 21,6 | 17,0 | 20,0 | 18,5 |
100-%-Modul,
MPa | 2,8 | 4,2 | 4,4 | 4,4 | 4,0 | 4,0 |
300-%-Modul,
MPa | 0,0 | 16,2 | 17,1 | 16,3 | 15,6 | 15,5 |
Prozentuale Dehnung | 244 | 370 | 383 | 314 | 390 | 361 |
Shore-"A"-Härte | 58 | 64 | 65 | 68 | 66 | 61 |
(Fortsetzung) |
Mischung Nr. | 1 | 2C | 3C | 4C | 5 | 6 |
Ermüdung D4482-85
(ungealtert) |
1000
Zyklen bis zum Versagen (Nocken Nr. 8) Ermüdung (7 Tage bei 70 °C gealtert) | 51 | 293 | 125 | 212 | 99 | 72 |
1000
Zyklen bis zum Versagen (Nocken Nr. 8) | 43 | 130 | 86 | 136 | 134 | 71 |
C-Stanze,
Reißen |
(ASTM D624-91)
21 °C |
Spitzen-Zugbelastung, N/mm | 99,3 | 100,4 | 108,8 | 115,2 | 113,0 | 102,1 |
Dehnung,
% | 739 | 778 | 825 | 858 | 854 | 808 |
C-Stanze,
Reißen |
(ASTM D624-91)
100 °C |
Spitzen-Zugbelastung, N/mm | 64,4 | 60,4 | 62,0 | 65,1 | 67,0 | 66,6 |
Dehnung,
% | 830 | 738 | 799 | 795 | 882 | 903 |
T50-Ozontest
(ungealtert) |
Statisch (Stunden
bis zu einer Ret. des Moduls von 70 %) | 20 | 65 | 19 | 48 | 46 | 42 |
Intermittierend
(Stunden bis zu einer Ret. des Moduls von 70 %) | 26 | 90 | 35 | 62 | 59 | 48 |
Dynamisch (Stunden
bis zu einer Ret. des Moduls von 70 %) | 15 | 77 | 32 | 70 | 55 | 49 |
T50-Ozontest
(gealtert) |
24 h bei
100 °C |
Statisch (Stunden
bis zu einer Ret. des Moduls von 70 %) | 20 | 31 | 24 | 44 | 46 | 40 |
Intermittierend
(Stunden bis zu einer Ret. des Moduls von 70 %) | 21 | 28 | 22 | 53 | 53 | 48 |
Dynamisch (Stunden
bis zu einer Ret. des Moduls von 70 %) | 16 | 26 | 27 | 50 | 52 | 37 |
-
Unter
Bezugnahme auf die SBR-Zusammensetzungen, Tabelle 5, wurden die
Beispiele Nr. 1 und Nr. 3 auf der Grundlage gleicher Gewichte mit
Santoflex® 6PPD,
Flectol® TMQ
und Wingstay® 100
verglichen. Die höhere
Molmasse der Beispiele Nr. 1 und Nr. 3 bedeutet, dass im Vergleich
zu den Kontrollmischungen (2–4C) weniger
Stoffmengenäquivalente
des Zersetzungsschutzmittels vorhanden sind, um den Kautschuk gegen eine
Zersetzung zu schützen.
Trotz dieses Nachteils zeigen die Beispiele Nr. 1 und Nr. 3 nach
einem 48-stündigen
Altern an Luft bei 100 °C
eine vergleichbare oxidative Kapazität (siehe Tabelle 5). Überraschenderweise weisen
die Beispiele Nr. 1 und Nr. 3 eine stabile Ozonschutzmittel-Aktivität auf, insbesondere
nach einem Altern unter schwierigen dynamischen Bedingungen, wie
für die
Mischungen 5 und 6 gezeigt wird. Obwohl die anfängliche Ozonschutzmittel-Aktivität durch
die Beispiele Nr. 1 und Nr. 3 mäßig ist,
bleibt sie nach dem Altern erhalten. Der Vergleich des Verhaltens
gegenüber
Ozon bei einer dynamischen Bewegung im ungealterten gegenüber dem
gealterten Zustand lässt
vermuten, dass die Beispiele Nr. 1 und Nr. 3 mit einer höheren Molmasse
langsamer als 6PPD zur Kautschukoberfläche diffundieren, wobei die
Geschwindigkeit aber ausreichend ist, um einen längerfristigen Schutz gegenüber einem
Ozonangriff zu fördern.
-
Die
NR-Formulierung und die ausgewerteten Zusammensetzungen sind in
den Tabellen 7 und 8 aufgeführt.
Wiederum erfolgt der Vergleich der Beispiele Nr. 1 und Nr. 3 mit
Santoflex® 6PPD,
Flectol® TMQ
und Wingstay® 100
auf der Grundlage gleicher Gewichte. Als Anzeichen für das Antioxidationsvermögen in compoundiertem
NR zeigt Beispiel Nr. 1 (Mischung 5) die beste Beibehaltung der
Dehnung, nämlich
70 %, nach einem Altern, und Beispiel Nr. 3 (Mischung 6) ist hinsichtlich
der Beibehaltung der Dehnung mit den Kontrollmischungen 2C und 4C
konkurrenzfähig
(siehe Tabelle 9). Auch in Tabelle 9 zeigen die Materialien 5 und
6 gute Ermüdungs-
und Reißfestigkeitseigenschaften,
was auf eine bessere Erhaltung des Polysulfid-Netzwerks hindeutet.
Diese Stabilisierung der Vernetzung wird weiterhin durch eine bessere
Heißreißfestigkeit
(100 °C) und
Dehnung (Dehnung, %) gestützt,
die sowohl die beiden Beispiele Nr. 1 bzw. Nr. 3 in den Mischungen
5 bzw. 6 aufweisen.
-
Darüber hinaus
weisen die Beispiele Nr. 1 und Nr. 3 auch eine gute Beibehaltung
des Moduls während des
Testens mit Ozon unter Alterung auf, wobei sie gegenüber Santoflex® 6PPD
in NR einen klaren Vorteil hinsichtlich der Ozonschutzmittel-Aktivität im gealterten
Zustand aufweisen; vergleiche die T50-Ozon-Testergebnisse der Mischungen
5 und 6 mit Mischung 2 in Tabelle 8.
-
Überraschenderweise
zeigen die Beispiele Nr. 1 und Nr. 3 sowohl in SBR als auch in NR
eine breite zersetzungsschützende
Aktivität,
die einen langfristigen Schutz von Vulkanisaten begünstigt,
was der Molekülgröße, der
Molekülform
und einem doppelten Wirkungsmodus, z.B. als Kettenstopper und der
Zersetzung von Peroxiden in Kautschuk, zugeschrieben werden kann.