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Potentiell
lebensbedrohende Toxizität
bleibt eine hauptsächliche
Limitierung bei der optimalen Verabreichung von Antifolaten. (Siehe
allgemein Antifolat Drugs in Cancer Therapy, herausgegeben von Ann
L. Jackman, Humana Press, Totowa, NJ, 1999). In einigen Fällen wird
eine unterstützende
Intervention routinemäßig verwendet,
um eine sichere, maximale Dosierung zu erlauben. Beispielsweise
können
Steroide, wie Dexamethon, verwendet werden, um die Bildung von Hautausschschlägen zu vermeiden,
die durch das Antifolat verursacht werden (Antifolat, Seite 197).
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Die
Antifolate stellen eine der am besten untersuchten Klassen von antineoplastischen
Mitteln dar, wobei Aminopterin vor etwa 50 Jahren als erstes eine
klinische Aktivität
gezeigt hat. Methotrexat wurde kurz danach entwickelt und ist heute
eine Standardkomponente von effektiven Chemotherapieplänen für Malignitäten, wie
Lymphome, Brustkrebs und Kopf- und Halskrebs. (G. Bonnadonna, M.
Zambetti, P. Valagussa, Sequential or alternating doxorubicin and
CMF regimes in breast cancer with more than three positive nodes:
Ten year results. JAMA 1995, 273 (7): 542-547, G. Bonnadonna, P.
Valagussa, A. Moliterni, M. Zambetti, C. Brambilla, Adjuvant cyclophosphamide,
methotrexate and fluorouracil in nodepositive breast cancer: The
results of 20 years of follow-up. N. Engl. J. Med. 1995, 332 (14):
901-906 und W.K. Hong, S. Schaefer, B. Issell et al. A prospective
randomized trial of methotrexate versus cisplatin in the treatment
of recurrent squamous cell carcinoma of the head and neck, Cancer
1983, 52: 206-210). Antifolate hemmen ein oder mehrere Folat-benötigende Schlüsselenzyme
der Thymidin- und Purinbiosynthesewege, insbesondere Thymidylatsynthase
(TS), Dihydrofolatreduktase (DHFR) und Glycinamidribonukleotidformyltransferase
(GARFT), indem sie mit reduziertem Folat um die Bindung dieser Enzyme
konkurrieren. (C. Shih, L.L. Habeck, L.G. Mendelsohn, V.J. Chen,
R.M. Schultz, Multiple folate enzyme inhibiton: Mechanism of a novel
pyrrolopyrimidin-based antifolate LY231514 (MTA), Advan Enzyme Regul,
1998, 38: 135-152 und C. Shih, V.J. Chen, L.S. Gossett et al., LY231514,
a pyrrolo[2,3-d]pyrimidin-based
antifolate that inhibits multiple folate-requiring enzymes, Cancer
Res. 1997, 57: 1116-1123). Mehrere Antifolatarzneimittel sind derzeit
in Entwicklung. Beispiele für
Antifolate, die Thymidylatsynthasehemmende ("TSI")
Eigenschaften aufweisen, umfassen 5-Fluoruracil und Tomudex®.
Ein Beispiel für
ein Antifolat, das eine Dihydrofolatreduktase-hemmende ("DHFRI") Eigenschaft hat,
ist Methotrexat®. Ein
Beispiel für
ein Antifolat, das Glycinamidribonukleotidformyltransferase-hemmende
("GARFTI") Eigenschaften aufweist,
ist Lometrexol. Viele dieser Antifolatarzneimittel hemmen mehr als
einen Biosyntheseweg. Beispielsweise ist Lometrexol auch ein Inhibitor
der Dihydrofolatreduktase und Pemetrexeddinatrium (Alimta®, Eli
Lilly and Company, Indianapolis, IN) hat ebenfalls eine Hemmung
der Thymidylatsynthase, Dihydrofolatreduktase und Glycinamidribonukleotidformyltransferase
gezeigt.
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Eine
Beschränkung
der Entwicklung dieser Arzneimittel ist die cytotoxische Aktivität und die
anschließende
Wirksamkeit der Antifolate kann mit einer substanziellen Toxizität für einige
Patienten assoziiert sein. Zusätzlich
sind Antifolate als Klasse mit einer sporadisch schweren Mylosuppression
mit gastrointestinaler Toxizität
assoziiert, die, obwohl sie selten ist, ein hohes Mortalitätsrisiko
trägt.
Die Unfähigkeit
diese Toxizitäten zu
kontrollieren, führt
zum Ausschluss der klinischen Entwicklung von einigen Antifolaten
und hat die klinische Entwicklung von anderen verkompliziert, wie
Lometrexol und Raltitrexed. (A.L. Jackman, A.H. Calvert, Folate-Based
Thymidylate Synthase Inhibitors as Anticancer Drugs, Ann. Oncol.
1995, 6 (9): 871-881, S. Laohavinij, S.R. Wedge, M.J. Lind et al.,
A phase I clinical study of the antipurine antifolate Lometrexol
(DDATHF) given with oral folic acid, Invest New Drugs 1996, 14:
325-335 und T.S. Maughan, R.D. James, D. Kerr et al., British NRC
Colorectal Cancer Working Party, Preliminary results of a multicancer
randomized trial comparing 3 chemotherapy regimens (deGramont, Lockich
and Raltitrexed) in metastatic colorectal cancer, Proc. ASCO 1999, 18:
Abst 1007).
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Anfänglich wird
Folsäure
zur Behandlung von Toxizitäten
verwendet, die mit GARFTI assoziiert sind, siehe beispielsweise
US 5 217 974 A .
Von Folsäure
wurde gezeigt, dass es die Homocysteinspiegel senkt (siehe beispielsweise
Homocysteine Lowering Trialist's
Collaboration. Lowering blond homocysteine with folic acid based
supplements: meta-analysis of randomized trials. (BMJ 1998, 316:
894-898 und H.J. Naurath, E. Joosten, R. Riezler, S.P. Stabler,
R.H. Allen, J. Lindenbaum). Die Rolle von Folsäure bei der Modulierung der
Toxizität
und der Wirksamkeit des mehrfach wirksamen Antifolats LY 231514
(Pemetrexed) wird in Worzalla et al. diskutiert (Anticancer Research
18: 3235-3240 (1998), J.F. Worzalla, S. Chuan und R.M. Schultz).
Die
EP 0 546 870 A betrifft
Ernährungszusammensetzungen,
die Infektionserkrankungen verhindern und heilen sollen und die
Patienten verabreicht werden sollen, denen Antikrebsmittel verabreicht
werden, um Infektionskrankheiten aufgrund der durch die Antikrebstherapie
induzierten Immunsuppresion zu verhindern und zu behandeln. Die
Zusammensetzungen der
EP
0 546 870 A werden so charakterisiert, dass sie eine bestimmte
Menge an Retinoidverbindung umfassen, wie Vitamin A, von dem angenommen
wird, dass es für
die Immunreaktivität verantwortlich
ist. Die Effekte von Vitamin B12, Folat und Vitamin B6 Supplementen
bei älteren
Personen mit normalen Serumvitaminkonzentrationen (Lancet 1995,
346: 85-89) und Homocysteinspiegel haben sich als Vorhersage von
cytotoxischen Ereignissen herausgestellt, die mit der Verwendung
von GARFT Inhibitoren in Zusammenhang stehen, siehe beispielsweise
US 5 217 974 A .
Jedoch bleibt sogar mit dieser Behandlung die cytotoxische Aktivität von GARFT
Inhibitoren und Antifolaten als Klasse eine ernste Besorgnis bei
der Entwicklung von Antifolaten als pharmazeutische Arzneimittel.
Die Fähigkeit
zur Verringerung der cytotoxischen Aktivität stellt einen wichtigen Vorteil
bei der Verwendung dieser Mittel dar.
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Überraschenderweise
und unerwarteterweise wurde nun festgestellt, dass bestimmte toxische
Effekte, wie Mortalität
und nicht-hämatologische
Ereignisse, wie Hautausschläge
und Müdigkeit,
die durch Antifolate als Klasse verursacht werden, signifikant in
Gegenwart eines Methylmalonsäure
verringernden Mittels reduziert werden können, wie Vitamin B12, ohne
die therapeutische Wirksamkeit nachteilig zu beeinflussen. Die vorliegende
Erfindung betrifft daher allgemein die Verwendung zur Herstellung
eines Arzneimittels zur Verbesserung der therapeutischen Brauchbarkeit
von Antifolatarzneimitteln durch die Verabreichung eines Methylmalonsäure verringernden
Mittels, wie Vitamin B12, an den Wirt, der einer Behandlung unterzogen
wird. Es wurde festgestellt, dass erhöhte Spiegel an Methylmalonsäure ein
Vorläufer
von toxischen Ereignissen bei Patienten sind, die ein Antifolatarzneimittel
erhalten und dass die Behandlung der erhöhten Methylmalonsäure, wie
die Behandlung mit Vitamin B12, die Mortalität und die nicht-hämatologischen
Ereignisse verringert, wie Hautausschläge und Müdigkeitsereignisse, die vorher
mit den Antifolatarzneimitteln assoziiert waren. Daher betrifft
die Erfindung im allgemeinen die Verwendung zur Herstellung eines
Arzneimittels zur Verringerung der Toxizität, die mit der Verabreichung
von Antifolat an einen Säuger
assoziiert ist, durch Verabreichung einer wirksamen Menge des Antifolats
in Kombination mit einem Methylmalonsäure verringernden Mittel, wie
Vitamin B12 and den Säuger.
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Zusätzlich wurde
festgestellt, dass die Kombination eines Methylmalonsäure verringernden
Mittels, wie Vitamin B12, und Folsäure synergistisch die toxischen
Ereignisse verringert, die mit der Verabreichung von Antifolatarzneimitteln
assoziiert sind. Obwohl die Behandlung und Prävention der cardio vaskulären Erkrankung
mit Folsäure
in Kombination mit Vitamin B12 bekannt ist, war die Verwendung der
Kombination zur Behandlung der Toxizität, die mit der Verabreichung
von Antifolatarzneimitteln assoziiert ist, bisher unbekannt.
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Ferner
betrifft die vorliegende Erfindung allgemein die Verwendung zur
Herstellung eines Arzneimittels zur Hemmung des Tumorwachstums bei
Säugern
durch die Verabreichung einer wirksamen Menge eines Antifolats in
Kombination mit einem Methylmalonsäure verringernden Mittel an
diese Säuger.
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Ferner
betrifft die vorliegende Erfindung im allgemeinen die Verwendung
zur Herstellung eines Arzneimittels zur Hemmung des Tumorwachstums
in Säugern
durch die Verabreichung einer wirksamen Menge eines Antifolats in
Kombination mit einem Methylmalonsäure verringernden Mittel und
eines FBP Bindemittels an diese Säuger.
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Ferner
betrifft die vorliegende Erfindung im allgemeinen die Verwendung
eines Methylmalonsäure
verringernden Mittels, wie Vitamin B12, alleine oder in Kombination
mit einem FBP Bindemittel zur Verringerung der Säugertoxizität eines Antifolats. Ein bevorzugtes
FBP Bindemittel ist Folsäure.
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Die
Erfindung liefert speziell die Verwendung des Antifolats Pemetrexeddinatrium
zur Herstellung eines Arzneimittels zur Verwendung in der Kombinationstherapie
zur Hemmung des Tumorwachstums bei Säugern, worin das Arzneimittel
in Kombination mit einem Methylmalonsäure verringernden Mittel verabreicht
wird, das aus Vitamin B12 und pharmazeutischen Derivaten hiervon
ausgewählt
ist.
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Die
Erfindung liefert auch speziell die Verwendung des Antifolats Pemetrexeddinatrium
zur Herstellung eines Arzneimittels zur Verwendung in der Kombinationstherapie
zur Hemmung des Tumorwachstums bei Säugern, worin das Arzneimittel
in Kombination mit einem Methylmalonsäure verringernden Mittel verabreicht wird,
das aus Vitamin B12 und pharmazeutischen Derivaten hiervon und einem
FBP Bindemittel ausgewählt ist,
das aus Folsäure,
(6R)-5-Methyl-5,6,7,8-tetrahydrofolsäure und (6R)-5-Formyl-5,6,7,8-tetrahydrofolsäure oder
einem physiologisch annehmbaren Salz oder Ester hiervon ausgewählt ist.
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Ferner
betrifft die vorliegende Erfindung spezifisch die Verwendung eines
Methylmalonsäure
verringernden Mittels, das ausgewählt ist aus Vitamin B12 und
pharmazeutischen Derivaten hiervon zur Herstellung eines Arzneimittels,
das zur Verringerung der Säugertoxizität brauchbar
ist, die mit dem Antifolat Pemetrexeddinatrium assoziiert ist und
das Arzneimittel in Kombination mit dem Antifolat Pemetrexeddinatrium
verabreicht wird.
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Ferner
betrifft die vorliegende Erfindung spezifisch die Verwendung eines
Methylmalonsäure
verringernden Mittels, das aus Vitamin B12 und pharmazeutischen
Derivaten hiervon ausgewählt
ist, zur Herstellung eines Arzneimittels, das zur Verringerung der
Säugertoxizität brauchbar
ist, die mit dem Antifolat Pemetrexeddinatrium assoziiert ist und
das Arzneimittel in Kombination mit dem Antifolat Pemetrexeddinatrium
und einem FBP Bindemittel verabreicht wird, das aus Folsäure, (6R)-S-Methyl-5,6,7,8-tetrahydrofolsäure und
(6R)-5-Formyl-5,6,7,8-tetrahydrofolsäure oder einem physiologisch
verfügbaren
Salz hiervon ausgewählt
ist.
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Ferner
betrifft die vorliegende Erfindung spezifisch die Verwendung eines
Methylmalonsäure
verringernden Mittels, das ausgewählt ist aus Vitamin B12 und
pharmazeutischen Derivaten hiervon zur Herstellung eines Arzneimittels
zur Verwendung in einem Verfahren zur Hemmung des Tumorwachstums
bei Säugern,
wobei das Verfahren die Verabreichung dieses Methylmalonsäure verringernden
Mittels, das aus Vitamin B12 und pharmazeutischen Derivaten hiervon
ausgewählt
ist, in Kombination mit dem Antifolat Pemetrexeddinatrium umfasst.
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Ferner
liefert die vorliegende Erfindung spezifisch ein Produkt, das umfasst
ein Methylmalonsäure
verringerndes Mittel, welches ausgewählt ist aus Vitamin B12 und
pharmazeutischen Derivaten hiervon, das Antifolat Pemetrexeddinatrium
und optional ein FBP Bindemittel, das aus Folsäure, (6R)-5-Methyl-5,6,7,8-tetrahydrofolsäure und
(6R)-5-Formyl-5,6,7,8-tetrahydrofolsäure oder einem physiologisch
verfügbaren
Salz hiervon ausgewählt
ist, als kombinierte Präparation
zur gleichzeitigen, getrennten oder sequenziellen Verwendung bei
der Hemmung des Tumorwachstums.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Feststellung, dass die Verabreichung
eines Methylmalonsäure verringernden
Mittels, wie Vitamin B12 oder eines pharmazeutischen Derivats hiervon,
in Kombination mit einem Antifolatarzneimittel, wie Pemetrexeddinatrium
die Toxizität
dieses Antifolatarzneimittels verringert.
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Der
Ausdruck "hemmen" bezieht sich, wenn
er sich auf Antifolatarzneimittel bezieht, auf die Verhinderung,
Linderung, Besserung, das Anhalten, das Zurückdrängen, die Verlangsamung oder
die Umkehr der Progression oder die Verringerung des Tumorwachstums.
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Wie
hierin verwendet, bezieht sich der Ausdruck "wirksame Menge" auf eine Menge einer Verbindung oder
eines Arzneimittels, das zur Durchführung des gewünschten
Ergebnisses fähig
ist. Beispielsweise ist eine wirksame Menge eines Antifolatarzneimittels,
das bei einem Versuch zur Verringerung des Tumorwachstums verabreicht
wird, die Menge, die zur Verringerung des Tumorwachstums erforderlich
ist.
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Wie
hierin verwendet bezieht sich der Ausdruck 'Toxizität" auf ein toxisches Ereignis, das mit
der Verabreichung eines Antifolats assoziiert ist. Solche Ereignisse
umfassen unter anderem Neutropenie, Thrombopenie, toxischer Tod,
Müdigkeit,
Anorexie, Erbrechen, Hautausschlag, Infektion, Diarrhöe, Mukositis
und Anämie.
Für eine
weitere Erläuterung
der Typen der Toxizität,
die durch Patienten erlebt werden, die Antifolate erhalten, siehe
allgemein Antifolate Drugs in Cancer Therapy. Vorzugsweise bezieht
sich Toxizität
auf toxischen Tod, Müdigkeit,
Neutropenie, Thrombopenie und Mukositis.
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Wie
hierin verwendet bezieht sich der Ausdruck "nicht-hämatologisches Ereignis" auf das Auftreten von
Hautausschlag oder Müdigkeit
aufgrund der Verabreichung eines Antifolats.
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Wie
hierin verwendet bezieht sich der Ausdruck "in Kombination mit" auf die Verabreichung von Vitamin B12
oder eines pharmazeutischen Derivats, Pemetrexeddinatriums und optional
der Folsäure
in jeder Reihenfolge, so dass ausreichende Mengen an Methylmalonsäure verringerndem
Mittel und optional Folsäure vorhanden
sind, um die Toxizität
eines Antifolats bei einem Säuger
zu verringern. Die Verabreichung der Verbindungen kann simultan
als einzelne Zusammensetzung oder als zwei getrennte Zusammensetzungen
erfolgen oder kann sequenziell als separate Zusammensetzungen verabreicht
werden, so dass eine wirksame Menge des zuerst verabreichten Mittels
im Körper
des Patienten vorhanden ist, wenn das zweite und/oder dritte Mittel
verabreicht wird. Das Antifolatarzneimittel Pemetrexeddinatrium
kann dem Säuger
zuerst verabreicht werden, wonach die Behandlung mit dem Methylmalonsäure verringernden
Mittel Vitamin B12 erfolgt. Alternativ dazu kann dem Säuger das
Antifolatmittel simultan mit dem Methylmalonsäure verringernden Mittel Vitamin B12
verabreicht werden. Vorzugsweise wird der Säuger mit dem Methylmalonsäure verringernden
Mittel Vitamin B12 vorbehandelt und dann mit dem Antifolat Pemetrexeddinatrium
behandelt. Falls Folsäure
zusätzlich zum
Methylmalonsäure
verringernden Mittel Vitamin B12 verabreicht wird, kann die Folsäure zu jeder
Zeit vor, nach oder gleichzeitig zur Verabreichung entweder dem
Methylmalonsäure
verringernden Mittel Vitamin B12 oder dem Antifolat verabreicht
werden. Vorzugsweise wird der Säuger
mit dem Methylmalonsäure
verringernden Mittel Vitamin B12 vorbehandelt, dann mit Folsäure behandelt,
wonach eine Behandlung mit dem Antifolat Pemetrexeddinatrium erfolgt.
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Die
Ausdrücke "Antifolat" und "Antifolatarzneimittel" beziehen sich allgemein
auf eine chemische Verbindung, die zumindest ein Folat-benötigendes
Schlüsselenzym
der Thymidin- oder Purinbiosynthesewege hemmt, vorzugsweise Thymidylatsynthase
("TS"), Dihydrofolatreduktase
("DHFR") oder Glycinamidribonukleotidformyltransferase
("GARFT"), indem sie mit
den reduzierten Folaten um die Bindungsstellen dieser Enzyme konkurriert.
Das "Antifolat" oder "Antifolatarzneimittel" zur Verwendung in
der Erfindung ist Pemetrexeddinatrium (ALIMTA®),
wie es von Eli Lilly & Co
hergestellt wird.
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Die
Ausdrücke "Methylmalonsäure" und "MMA" beziehen sich auf
ein Strukturisomer der Bernsteinsäure, das in geringen Mengen
in gesundem, humanem Urin vorkommt.
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Der
Ausdruck "Methylmalonsäure verringerndes
Mittel" bezieht
sich im allgemeinen auf ein Substrat, das die Konzentration an Methylmalonsäure bei
einem Säuger
verringert. Ein bevorzugtes Beispiel eines solchen Substrats zur
Verwendung in der bereitgestellten Erfindung ist Vitamin B12. Für Verfahren
zur Bestimmung der Methylmalonsäure
und Substrate hierfür
siehe beispielsweise D.B. Matchar, J.R. Feussner, D.S. Millington
et al., Isotope dilution assay for urinary methylmalonic acid in
the diagnosis of vitamin B12 deficiency. A prospective clinical
evaluation. Ann. Intern. Med. 1987, 106: 707-710, E.J. Norman, J.A.
Morrison, Screening elderly populations for cobalamin (vitamin B12)
deficiency using the urinary methylmalonic acid assay by gas chromatohgraphy
mass spectrometry. Am. J. Med. 1993, 94, 589-594, E.J. Norman, Gas
Chromatography mass spectrometry screening of urinary methylmalonic
acid:early detection of vitamin B12 (cobalamin) deficiency to prevent
permanent neurologic disability. GC/MS News 1984, 12: 120-129, D.C.
Martin, J. Francis, J. Protech, F.J. Huff, Time dependency of cognitive
recovery with cobalamin replacement: report of a pilot study, JAGS
1992, 40: 168-172, E.J. Norman, C. Cronin, Cobalamin deficiency,
Neurol. 1996, 47: 310-311, K. Rasmussen, I. Moelby, M.K. Jensen,
Studies on methylmalonic acid in humans, D.G. Savage, J. Lindenbaum,
S.P. Stabler, R.H. Allen, Sensitivity of methylmalonic acid and
total homocysteine determination for diagnosing cobalamin and folate
deficiency, Am. J. Med. 1994, 96: 239-246.
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Das "Methylmalonsäure verringernde
Mittel" wird zum
Zweck der Erfindung aus Vitamin B12 (Cyanocobalamin) und dessen
pharmazeutischen Derivaten ausgewählt, wie Hydroxycobalamin,
Cyano-10-chlorcobalamin,
Aquocobalaminperchlorat, Aquo-10-chlorcobalaminperchlorat, Azidocobalamin,
Chlorcobalamin und Cobalamin. Vorzugsweise bezieht sich der Ausdruck
auf Vitamin B12, Cobalamin und Chlorcobalamin.
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Die
in der Erfindung verwendete Dosierung wird im allgemeinen in Form
eines Vitaminsupplements bereitgestellt, nämlich als oral verabreichte
Tablette, wie als verlängert
freisetzende Formulierung, als wässrige Lösung, die
zum Trinkwasser zugegeben wird oder als wässrige parenterale Formulierung.
Vorzugsweise wird das Methylmalonsäure verringernde Mittel in
einer intramuskulär
injizierbaren Formulierung verabreicht. Solche Formulierungen sind
in der Technik bekannt und sind im Handel erhältlich.
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Der
Fachmann erkennt, dass die Methylmalonsäure verringernden Mittel zur
Verwendung in der Erfindung über
einen weiten Dosierungsbereich wirksam sind. Wenn beispielsweise
Cobalamin als Methylmalonsäure
verringerndes Mittel verwendet wird, kann die Dosierung des Cobalamins
im Bereich von 0,2 μg
bis 3000 μg
Cobalamin von einmal täglich
für einen
Monat bis einmal alle 9 Wochen für
ein Jahr reichen. Vorzugsweise wird das Cobalamin als intramuskuläre Injektion
von 500 μg
bis 1500 μg
dosiert, die alle 24 Stunden bis alle 1680 Stunden verabreicht wird.
Vorzugsweise ist es eine intramuskuläre Injektion mit etwa 1000 μg, die 1
bis 3 Wochen vor der Verabreichung des Antifolats und alle 24 Stunden
bis alle 1680 Stunden wiederholt verabreicht wird ohne Rücksicht
wann die Behandlung mit dem Antifolat gestartet wird und fortgesetzt,
bis die Verabreichung des Antifolats beendet ist. Am bevorzugtesten
ist eine intramuskuläre
Injektion von etwa 1000 μg, die
anfänglich
alle 1 bis 3 Wochen vor der ersten Verabreichung des Antifolats
begonnen und alle 6 bis 12 Wochen, vorzugsweise alle etwa 9 Wochen
wiederholt wird und fortgesetzt wird, bis die Antifolatverabreichungen eingestellt
werden. Es ist jedoch verständlich,
das die Menge des Methylmalonsäure
verringernden Mittels, das tatsächlich
verabreicht wird, von einem Arzt in Anbetracht der relevanten Umstände bestimmt
wird, einschließlich
des zu behandelnden Zustands, des gewählten Verabreichungswegs, des
tatsächlich
verabreichten Mittels, dem Alter, dem Gewicht und der Reaktion des
einzelnen Patienten und der Schwere der Symptome des Patienten und
daher sollen die obigen Dosierungsbereiche den Schutzumfang der
vorliegenden Erfindung in keiner Weise beschränken. In einigen Fällen können Dosierungsmengen,
die unter der unteren Grenze des vorher erwähnten Bereichs liegen, passender
sein, während
in anderen Fällen
größere Dosen
verwendet werden können,
ohne eine schädliche
Nebenwirkung zu verursachen.
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Der
Ausdruck "FBP Bindemittel" bezeiht sich, wie
er hierin verwendet wird, auf ein Folsäurebindeproteinmittel, das
Folsäure,
(6R)-5-Methyl-5,6,7,8-tetrahydrofolsäure und (6R)-5-Formyl-5,6,7,8-tetrahydrofolsäure oder
ein physiologisch annehmbares Salz oder einen Ester hiervon umfasst.
Die letztere Verbindung ist as (6R)-Isomer von Leucovorin, wie dies
in J. Am. Chem. Soc. 74, 4215 (1952) beschrieben ist. Beide Tetrahydrofolsäureverbindungen
liegen in der unnatürlichen
Konfiguration an der Position 6 vor. Sie sind 10 bis 20 fach wirksamer
bei der Bindung an das Folatbindeprotein im Verglich zu ihrem jeweiligen
(6S)-Isomer, siehe Ratnam, et al., Folate and Antifolate Transport
in Mammalian Cells Symposium, 21-22. März 1991, Bethesda, MD. Diese
Verbindungen werden gewöhnlich
als Gemisch mit ihrer natürlichen
Form (6S) der Diastereomere durch eine nicht-stereoselektive Reduktion
aus den entsprechenden Dehydrovorläufern, gefolgt von einer Trennung über chromatographische
oder enzymatische Techniken hergestellt. Siehe beispielsweise WO
88 0844 A (auch Derwent Abstract 88-3684647/51) und
CA 1 093 554 A . Siehe beispielsweise
Dietary Reference Intakes for Thiamin, Riboflavin, Biacin, Vitamin
B6, Folat, Vitamin B12, Pantothensäure, Biotin und Cholin (2000),
8 Folate, Seiten 196-305.
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"Physiologisch annehmbares
Salz" bezieht sich
auf Kalium-, Natrium-, Lithium-, Magnesium- oder vorzugsweise Calciumsalz
des FBP Bindemittels. "Physiologisch
verfügbarer
....Ester" bezieht
sich auf Ester, die nach einer Verabreichung an einen Säuger unter
Bereitstellung der freien Säure
des entsprechenden FBP Bindemittels hydrolysiert werden, wie beispielsweise
C1-C4 Alkylester
und gemischte Anhydride.
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Das
zu verwendende FBP Bindemittel gemäß der Erfindung kann in Form
der freien Säure
vorliegen oder kann in Form eines physiologisch annehmbaren Salzes
oder Esters vorliegen, der in einem biologischen System in die Ausgangssäure umgewandelt
wird. Die Dosierung wird im allgemeinen in Form eines Vitaminsupplements
bereitgestellt, nämlich
als oral verabreichte Tablette, vorzugsweise als anhaltend freisetzende Formulierung,
als wässrige
Lösung,
die zu Trinkwasser gegeben wird, als wässrige parenterale Formulierung, beispielsweise
als intravenöse
Formulierung.
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Das
FBP Bindemittel wird gewöhnlich
dem Säuger
vor der Behandlung mit dem Antifolat Pemetrexeddinatrium verabreicht.
Die Vorbehandlung mit der geeigneten Menge des FBP Bindemittels
von 1 bis 24 Stunden ist gewöhnlich
ausreichend, um das Folatbindeprotein vor der Verabreichung des
Antifolats zu binden und zu blockieren. Obwohl eine einzelne Dosis
des FBP Bindemittels, vorzugsweise eine orale Verabreichung der Folsäure, ausreichen
sollte, um das Folatbindeprotein ausreichend zu beladen, kann die
Mehrfachdosierung des FBP Bindemittels für Perioden von bis zu Wochen
vor der Behandlung mit dem Wirkstoff verwendet werden, um sicherzustellen,
dass das Folatbindeprotein ausreichend bindet, um den von einer
solchen Vorbehandlung stammenden Nutzen zu maximieren.
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In
der speziell bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung werden 0,1 mg bis 30 mg, vor allem 0,3 mg bis 5 mg
Folsäure
oral an einen Säuger
etwa 1 bis 3 Wochen vor der Verabreichung des Methylmalonsäure verringernden
Mittels als Vitamin B12 und 1 bis 24 Stunden vor der parenteralen
Verabreichung der Menge an Antifolat Pemetrexeddinatrium verabreicht.
Es ist jedoch verständlich,
dass die Menge des Methylmalonsäure verringernden
Mittels, wie Vitamin B12, die tatsächlich verabreicht wird, von
einem Arzt in Anbetracht der relevanten Umstände bestimmt wird, einschließlich des
zu behandelnden Zustands, des gewählten Verabreichungswegs, des
tatsächlich
verabreichten Mittels, dem Alter, dem Gewicht und der Reaktion des
einzelnen Patienten und der Schwere der Symptome des Patienten und
daher sollen die obigen Dosierungsbereiche den Schutzumfang der
Erfindung in keiner Weise beschränken.
In einigen Fällen
können
Dosierungsmengen, die unter der unteren Grenze des vorher erwähnten Bereichs
liegen, passender sein, während
in anderen Fällen größere Dosen
verwendet werden können,
ohne eine schädliche
Nebenwirkung zu verursachen.
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Im
allgemeinen bezieht sich der Ausdruck "pharmazeutisch", wenn er als Adjektiv verwendet wird,
auf im wesentlichen nicht toxisch für lebende Organismen.
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Verfahren
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Um
die Wirkung eines Methylmalonsäure
verringernden Mittels, wie Vitamin B12 alleine oder in Kombination
mit Folsäure
auf die Antitumorwirksamkeit des Antifolats Pemetrexeddinatrium
in einem humanen Xenotransplantattumormodell zu untersuchen, werden
weibliche Nacktmäuse,
die das humane MX-1 Brustcarzinom tragen, mit Pemetrexeddinatrium
(ALIMTA®)
alleine oder zusammen mit superphysiologischen Dosen an Folsäure oder
Vitamin B12 (Cobalamin) behandelt.
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Die
Tiere werden auf sterilisierter Standardlabornahrung zur freien
Verfügung
und sterilisiertem Wasser zur freien Verfügung gehalten. Die humanen
MX-1 Tumorzellen (5 × 106), die von Donortumoren erhalten werden,
werden subkutan in einen Oberschenkel von Nacktmäusen implantiert, die 8 bis
10 Wochen alt sind. Mit Beginn des Tags 7 nach der Tumorzellimplantierung
werden die Tiere mit Pemetrexeddinatrium (ALIMTA®) (100
mg/kg oder 150 mg/kg) einmal täglich
an den Tagen 7 bis 11 und 14 bis 18 durch intraperitoneale Injektion alleine
oder zusammen mit Folsäure
(6 mg/kg oder 60 mg/kg) und/oder Vitamin B12 (165 mg/kg) durch intraperitoneale
Injektion im selben Plan behandelt.
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Die
Tumorreaktion wird durch Tumorvolumenmessungen zweimal wöchentlich über den
Verlauf des Experiments verfolgt. Die Toxizität wird durch Körpergewichtsmessungen
verfolgt, die zur selben Zeit wie die Tumorvolumenmessungen ausgeführt werden.
Die Tumorwachstumsverzögerung
ist der Unterschied in Tagen für
die behandelten Tumoren und die Kontrolltumoren, um 1000 mm3 zu erreichen.
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Das
humane MX-1 Brustcarzinomxenotransplantat reagiert auf die Behandlung
mit Pemetrexeddinatrium (ALIMTA®) mit
Dosen von 100 mg/kg und 150 mg/kg, was jeweils Tumorwachstumsverzögerungen
von 17 Tagen und 21 Tagen hervorruft. Es wird Folsäure an die
Tiere alleine mit zwei Dosen von 6 mg/kg und 60 mg/kg im selben
Plan verabreicht, wie Pemetrexeddinatrium (ALIMTA®) und
bildet Tumorwachstumsvezögerungen
von jeweils 7 Tagen und 12 Tagen. Vitamin B12 alleine bei einer
Dosis von 165 mg/kg verabreicht, führt zu einer Tumorwachstumsverzögerung von
12 Tagen. Kombinationen aus Pemetrexeddinatrium (ALIMTA®) werden
bei jeder dieser zwei Dosen zusammen mit jedem der Vitamine als
simultane Kombinationspläne
verabreicht. Die Verabreichung von Folsäure (6 mg/kg) zusammen mit
Pemetrexeddinatrium (ALIMTA®) verändert die Tumorwachstumsverzögerung nicht,
die mit Pemetrexeddinatrium (ALIMTA®) alleine
erhalten wird. Die Zugabe von Folsäure mit der höheren Dosis
(60 mg/kg) führt
zusammen mit jeder Dosis an Pemetrexeddinatrium (ALIMTA®) zu
kleinen Zunahmen der Tumorwachstumsverzögerung von 22 Tagen und 23
Tagen bei Dosen von Pemetrexeddinatrium (ALIMTA®) von
jeweils 100 mg/kg und 150 mg/kg. Die Tumorwachstumsverzögerungen betragen
bei einer Behandlung mit Pemetrexeddinatrium (ALIMTA®) und
Vitamin B12 (165 mg/kg) jeweils 22 Tage und 24 Tage bei Pemetrexeddinatriumdosen
(ALIMTA®)
von jeweils 100 mg/kg und 150 mg/kg.
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Das
Körpergewicht
wird als allgemeines Maß der
Toxizität
für jeden
der Behandlungspläne
verwendet. Das Körpergewichtsverlustmuster
spiegelt die Behandlungspläne
mit Gewichtsabnahmen während
der Behandlungszeiten der Tage 7 bis 11 und 14 bis 18 wider, wobei
während
der zwei Tage zwischendrin eine leichte Gewichtserholung stattfindet.
Der Gewichtsverlust aufgrund von Pemetrexeddinatrium (ALIMTA®)
ist dosisabhängig,
aber insgesamt gering (3 %). Folsäure verursacht alleine entweder
bei 6 mg/kg oder bei 60 mg/kg keinen Gewichtsverlust, tatsächlich halten
mit Folsäure
behandelte Tiere das Gewicht und nehmen im Verlauf des Experiments
besser an Gewicht zu als Kontrolltiere. Die mit Pemetrexeddinatrium
(ALIMTA®)
(100 mg/kg) und Folsäure
(60 mg/kg) behandelten Tiere gewinnen über den Verlauf des Experiments
an Gewicht (etwa 20 %).
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Die
Verabreichung von Vitamin B12 verhindert keine Gewichtszunahme in
den Tieren über
den Zeitverlauf des Experiments. Die mit Pemetrexeddinatrium (ALIMTA®)
(100 mg/kg) zusammen mit Vitamin B12 behandelten Tiere gewinnen
an Gewicht, während
jene, die mit Pemetrexeddinatrium (ALIMTA®) (150
mg/kg) zusammen mit Vitamin B12 behandelt werden, das Gewicht über den
Verlauf des Experiments halten.
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Zusammengefasst
verändert
die Verabreichung von superphysiologischen aber nicht toxischen
Dosen der Vitamine, Folsäure
und Vitamin B12 nicht die Antitumoraktivität von Pemetrexeddinatrium (ALIMTA®)
im humanen MX-1 Brustcarzinomxenotransplantattumor in der Nacktmaus
und verändert
die Toxizität
von Pemetrexeddinatrium (ALIMTA®) nicht,
wie dies durch Körpergewichtsmessungen
der Tiere bestimmt wurde.
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Der
Effekt von Vitamin B12 alleine oder in Kombination mit Folsäure auf
Antifolate kann in Standardtests gezeigt werden, die herkömmlich zur
Bestimmung der Antitumoraktivität
und der toxischen Effekte der Antifolate selbst verwendet werden.
In einem solchen Test werden Mäuse
mit dem C3H Stamm des Mammaadenocarzinoms durch die Insertion eines
2 mm auf 2 mm Abschnitts des Tumors in die Achselregion der Maus durch
einen Trocar beimpft. Die zeitliche Verabreichung des Methylmalonsäure verringernden
Mittels alleine oder in Kombination mit der Folsäure und dem Antifolat kann
variiert werden. Es werden 10 Tiere bei jedem Dosislevel verwendet.
Die Antitumoraktivität
wird am Tag 10 (wenn der Tag 1 die erste Dosierung des Antifolats ist)
durch Messung der Länge
und Breite des Tumors mit feinjustierten Schublehren untersucht
und die Aktivität
wird als prozentuale Hemmung des Tumorwachstums ausgedrückt.
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Wenn
das Antifolat an infizierte Mäuse
verabreicht wird, die mit einer Nahrung, die vollkommen frei von Vitamin
B12 und optional Folsäure
ist, für
2 Wochen vor und während
der Behandlung gehalten werden, zeigt es eine moderate Antitumoraktivität bei sehr
geringen Dosen, aber verursacht auch eine schwere Toxizität bei einer
sehr geringen Dosis (gemessen als Tod der Mäuse).
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Eine
Testgruppe an Mäusen
wird auf Vitamin B12 und optional Folsäure freier Nahrung für 2 Wochen vor
der Behandlung gehalten. Dann wird Vitamin B12 und optional Folsäure während der
Behandlung durch eine intramuskuläre Injektion von 0,0003 % an
Vitamin B12 (Gewicht / Volumen) und einer optionalen Bereitstellung
von Trinkwasser an die Tiere verabreicht, das 0,0003 % Folsäure (Gewicht
/ Volumen) enthält.
Diese Konzentration übersetzt
sich auf etwa 1,75 mg an Vitamin B12 und optional Folsäure pro
Quadratmeter Körperoberfläche pro
Tag. Wie die vorangehenden Ergebnisse zeigen, führt die Zugabe der angegebenen
Menge an Vitamin B12 zur Nahrung eines Individuums, das ein Antifolat
erhält,
zu einer ausgezeichneten Antitumoraktivität bei geringen Dosen mit geringen
oder keinen toxischen Effekten.
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Der
vorangehende Test zeigt, dass für
Tumor-tragende Mäuse,
die auf einer Vitamin B12 und optional Folsäure freien Nahrung vor der
Behandlung mit einem Antifolat gehalten werden, die Toxizität des Antifolats sehr
hoch ist, wobei 1 mg/kg für
die meisten Mäuse
letal ist und eine geringe Antitumoraktivität bei nicht toxischen Arzneimitteldosen
beobachtet wird. Sehr geringe Dosen an Vitamin B12 kehren teilweise
die Arzneimitteltoxizität
um und verbessern die Antitumoraktivität. Größere Dosen an Vitamin B12 verringern
die Antifolattoxizität
sogar noch signifikanter. Die Vorbehandlung der Maus mit Vitamin
B12 und einer anschließenden
Verabreichung der Folsäure
vor der Verabreichung des Antifolats zeigt eine eindrucksvolle Verringerung
der Toxizität,
was die Antifolattoxizität
fast vollständig
eliminiert. Daher verringert die Verwendung von Vitamin B12 in Kombination
mit einem Antifolat die Arzneimitteltoxizität ohne schädliche Beeinflussung der Antitumoraktivität und die
Verwendung von Vitamin B12 in Zusammenhang mit Folsäure verringert
die Arzneimitteltoxizität
synergistisch.
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In
einer typischen klinischen Evaluierung, die Krebspatienten umfasst,
von denen alle eine histologisch oder cytologisch bestätigte Diagnose
von Krebs haben, wird ein Antifolat in Kombination mit Vitamin B12 verabreicht.
Vitamin B12 wird als intramuskuläre
1000 μg
Injektion 1 bis 3 Wochen vor der Behandlung mit dem Antifolat verabreicht
und eine intramuskuläre
1000 μg
Injektion an Vitamin B12 wird etwa alle 9 Wochen ausgeführt, bis
der Patient die Therapie einstellt. Das Antifolat wird in vier Dosen über einen
Zeitraum von 2 Wochen durch schnelle intravenöse Injektion verabreicht, wonach
2 Wochen ohne Therapie folgen. Die Dosierung wird an den Tagen 1,
4, 8 und 11 jeder zweiwöchigen
Periode ausgeführt.
Die Patienten haben einen anfänglichen
Therapieverlauf mit einer Dosis von 5 mg/m2/Dosis
und in Abhängigkeit
von den toxischen Effekten, die beim anfänglichen Verlauf beobachtet
werden, können anschließende Durchgänge mit
derselben Dosis ausgeführt
werden oder auf 6 mg/m2 gesteigert werden
oder auf 4 mg/m2 verringert werden.
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Bei
der Vorbereitung der vorhergehenden klinischen Studie haben Pilotstudien
beim Menschen gezeigt, dass Vitamin B12, das Patienten verabreicht
wird, die Pemetrexeddinatrium (ALIMTA®) erhalten,
verringerte Nebenwirkungen des Pemetrexeddinatrium (ALIMTA®)
bewirkt. Ein oder zwei Wochen vor der Verabreichung von Pemetrexeddinatrium
(ALIMTA®)
wird Urin gesammelt und es wird Blut aus den Menschen entnommen
und es werden die Vitaminmetabolitspiegel Methylmalonsäure und
Homocystein bestimmt. Die Homocysteinspiegel werden im Blut durch
einen Fluoreszenzpolarisationsimmuntestkit bestimmt, der von Abbott
Laboratories hergestellt wird. Die Methylmalonsäurespiegel werden durch Urinspiegel
mittels eines 24 Stunden Urinsammlungskits bestimmt, der von Biolab
Medical Unit (eine englische Firma) erhalten werden kann. Zusätzlich können Urin
und Blut eine Woche vor der Verabreichung von Pemetrexeddinatrium
(ALIMTA®)
(nach zumindest 5 Tagen Folsäuresupplementierung
und zumindest 1 Woche Vitamin B12 Supplementierung) und bis zu 4
Tage vor jedem Zyklus gewonnen werden.
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Verabreichungsverfahren und Dosierungsverfahren:
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1. Folsäure:
-
Die
Folsäure
wird als eine der folgenden Optionen mit einer Bevorzugung in der
Reihenfolge von Option Nr. 1 bis Option Nr. 3 bereitgestellt.
- 1. 350 bis 600 μg Folsäure
- 2. Ein Multivitamin, das Folsäure im Bereich von 350 μg bis 600 μg enthält, ist
annehmbar, falls die Option Nr. 1 nicht verfügbar ist.
- 3. Eine Folsäuredosis
zwischen 350 μg
und 1000 μg
ist annehmbar, falls keine der Optionen Nr. 1 oder Option Nr. 2
verfügbar
ist.
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Für die Zwecke
der Studie sollten die Patienten eine orale Folsäure täglich nehmen und etwa 1 bis
3 Wochen vor der Behandlung mit Pemetrexeddinatrium (ALIMTA®)
plus Cisplatin oder Cisplatin alleine einnehmen und dies täglich fortsetzen,
bis die Studientherapie endet.
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2. Vitamin B12
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Vitamin
B12 wird als 1000 μg
intramuskuläre
Injektion erhalten und verabreicht. Eine Vitamin B12 Injektion muss
etwa 1 bis 3 Wochen vor der Behandlung mit Pemetrexeddinatrium (ALIMTA®)
verabreicht werden und sollte etwa alle 9 Wochen wiederholt werden,
bis der Patient aus der Studientherapie ausscheidet.
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Die
Folsäuresupplementierung
mit 350 bis 600 μg
oder einem Äquivalent
sollte oral täglich
beginnend etwa 1 bis 3 Wochen vor der ersten Dosis an Pemetrexeddinatrium
(ALIMTA®)
plus Cisplatin eingenommen werden und täglich fortgesetzt werden, bis
der Patient aus der Studientherapie ausscheidet. Eine Vitamin B12 Injektion
mit 1000 μg
muss intramuskulär
etwa 1 bis 3 Wochen vor der ersten Dosis an Pemetrexeddinatrium (ALIMTA®)
verabreicht werden und sollte etwa alle 9 Wochen wiederholt werden,
bis der Patient aus der Studientherapie ausscheidet.
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Es
erfolgt ein Vergleich der Präsupplementierung
von Homocystein und Methylmalonsäurespiegel
mit a) dem Spiegel unmittelbar vor der anfänglichen Dosis des Studienarzneimittels
und b) mit dem Spiegel unmittelbar vor der zweiten Dosis des Studienarzneimittels
(das heißt
nach einem vollen Zyklus der Supplementierung) und es erfolgt ein
Vergleich der Prävalenz
spezifischer Toxizitäten,
die in den ersten sieben Zyklen der Therapie bei Patienten auftreten,
die von der Grundlinie bis zur Prävalenz supplementiert wurden,
die bei früheren
Patienten beobachtet wird (n = 246), die nicht supplementiert wurden
(Farber et al.).
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Die
Toxizität
kann in spezifischen Patienten in den nicht supplementierten Zyklen
gegenüber
den supplementierten Zyklen verglichen werden (Crossover Patienten).
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Die
zu vergleichenden Daten sind:
- 1) Patientenzahlen
und demographische Grundliniendaten für jene, die von der Grundlinie
supplementiert werden.
- 2) Homocystein- und Methylmalonsäurespiegel, Spiegel an der
Grundlinie, vor der ersten Dosis, vor der zweiten Dosis und vor
jedem Therapiezyklus in Abhängigkeit
des zu untersuchenden Krebses.
- 3) Hämatologische
Toxizität
vom Grad 3 und 4 bei diesen voll supplementierten Patienten.
- 4) Nicht-hämatologische
Toxizität
vom Grad 3 und 4 bei diesen voll supplementierten Patienten.
-
Die
Einteilung an Toxizitäten
in chemotherapeutischen klinischen Versuchen ist einem Fachmann
gut bekannt. Beispiele für
Müdigkeits-
und Hautauschschlagsbewertung werden im folgenden bereitgestellt.
-
Müdigkeitsbewertung – neuromotorische
-
- Grad 0 – Keine
oder keine Veränderung
- Grad 1 – Subjektive
Schwäche,
keine objektiven Feststellungen
- Grad 2 – Milde
objektive Schwäche
ohne signifikante Störung
der Funktion
- Grad 3 – Objektive
Schwäche
mit gestörter
Funktion
- Grad 4 – Paralyse
-
Hautausschlagbewertung – Haut
-
- Grad 0 – Keiner
oder keine Veränderung
- Grad 1 – Verteilte
makuläre
oder papuläre
Erhebungen oder Erythem, das asymptomatisch ist.
- Grad 2 – Verteilte
makuläre
oder papuläre
Erhebungen oder Erythem mit Pruritus oder anderen assoziierten Erhebungssymptomen
- Grad 3 – Generalisierte
symptomatische makuläre,
papuläre
oder vesikuläre
Erhebung
- Grad 4 – Exfoliative
Dermatitis oder ulcerative Dermatitis
-
Die
Vitamine (sowohl Folsäure
als auch B12), die in den folgenden Studien verwendet werden können, können von
Zenith Gold Line, Centrum, Folvite oder in Canada Apo-Folic erhalten
werden. Cyanocobalamin wird in diesen Studien als Methylmalonsäure verringerndes
Mittel verwendet.
-
Derzeitige
und frühere
klinische Versuche zeigen 4 % arzneimittelbezogene Gesamttodesfälle, 50
% Grad 3/4 Neutropenie, 7 % Grad 4 Thrombocytopenie und 10 % Grad
3/4 Diarrhöen
und Mukositis bei Patienten, denen Pemetrexeddinatrium (ALIMTA
®)
und Folsäure
verabreicht werden, wie dies in
US 5 217 974 A beschrieben ist. Die Vitamin
B12 Supplementation mit Pemetrexeddinatrium (ALIMTA
®) hat
einen moderaten Effekt auf die arzneimittelbezogene Toxizität, wobei
die arzneimittelbezogenen Todesfälle
auf 3 % und die schweren Toxizitäten
auf etwa 25 % verringert werden. Die Kombination von Vita min B12
und Folsäure
mit Pemetrexeddinatrium (ALIMTA
®) hat
die arzneimittelbezogenen Todesfälle
in über
480 so behandelten Individuen auf < 1
% verringert. Die Kombination von Vitamin B12 und Folsäure hat
die arzneimittelbezogenen Grad 3/4 Todesfälle verringert, wie dies in
Tabelle 1 zu sehen ist.
-
-
Zusätzlich werden
62 chemonaive Patienten, die eine chemotherapeutische Behandlung
benötigen,
in zwei Gruppen eingeteilt. 17 dieser Patienten erhalten Pemetrexeddinatrium
(ALIMTA®),
aber erhalten kein Vitamin B12 oder keine Folsäure, wie dies oben beschrieben
ist. Die verbleibenden Patienten erhalten eine Behandlung mit Vitamin
B12, Folsäure
und Pemetrexeddinatrium (ALIMTA®),
wie dies oben beschrieben ist. Von den Patienten, die die Kombinationsbehandlung
erhalten, sprechen 8 aus 45 auf die Chemotherapie an. Von den Patienten,
die die Kombination nicht erhalten, sondern nur eine Behandlung
mit Pemetrexeddinatrium (ALIMTA®) erhalten,
spricht nur 1 aus 17 Patienten an.