-
ERFINDUNGSGEBIET
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft faseroptische Kommunikationssysteme
und insbesondere ein Filter zum Kompensieren von Polyrisationsmodendispersion
in derartigen Systemen.
-
STAND DER TECHNIK
-
Faseroptische
Kommunikationssysteme beginnen, ihr großes Potential für die schnelle Übertragung von
enormen Informationsmengen zu erfüllen. Im wesentlichen umfaßt ein faseroptisches
System eine Lichtquelle, einen Modulator zum Aufprägen von
Informationen auf das Licht, eine faseroptische Übertragungsleitung zum Übermitteln
des optischen Signals und einen Empfänger zum Erkennen der Signale
und Demodulieren der von ihnen geführten Informationen. Die optischen
Signale sind zunehmend Wellenmultiplexsignale (WDM – Wavelength
Division Multiplexed) mit einer Mehrzahl von Signalkanälen ausgeprägter Wellenlänge.
-
In
der hochratigen Übertragung über weite
Entfernungen in Lichtleitfaser stellt die Polarisationsmodendispersion
(PMD – Polarization
Mode Dispersion) ein bedeutsames Problem dar. PMD wird durch geringe
Unregelmäßigkeiten
der Form oder Beanspruchung des Lichtleitfaserkerns verursacht.
Durch Unregelmäßigkeiten
der Form des faseroptischen Kabels und seines Kerns wird Verzerrung
erzeugt. Durch Beanspruchung oder Kernasymmetrien wird das ankommende
Licht veranlaßt,
in Abhängigkeit
von der Orientierung seines elektrischen Feldes bzw. seiner Polarisation
mit einer anderen Geschwindigkeit zu laufen. Da die Faser die Polarisation
nicht bewahrt, erleidet ein ankommender Impuls Dispersion aufgrund
der Laufweise in verschiedenen Polarisationszuständen und Kopplung zwischen
den Polarisationszuständen.
Die Folge ist, daß die
zwei Teile zu etwas unterschiedlichen Zeiten (im Picosekundenabstand)
ankommen, wodurch der Impuls verzerrt wird und die Bitfehlerrate
(BER – Bit
Error Rate) erhöht
wird. So wird durch PMD die Bitrate und Übertragungsentfernung in Lichtleitfaser
begrenzt.
-
Es
besteht dementsprechend ein Bedarf zur Bereitstellung von Kompensation
von PMD in einer hochratigen Lichtleitfaser.
-
KURZE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
-
Gemäß der Erfindung
teilt ein Polarisationsmodendispersionskompensator ein optisches
Signal in zwei optische Signale. Auf einem ersten optischen Weg
wird Polarisationsdrehung von einem der zwei optischen Signalen
bereitgestellt. Die zwei optischen Signale werden durch eine Kombination
von Allpaß-Filtern und
mindestens einem 2x2-Koppler gefiltert. Auf einem zweiten optischen
Weg wird dann Polarisationsdrehung des anderen der zwei optischen
Signale bereitgestellt, ehe die zwei optischen Signale vereinigt
werden.
-
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
-
Ein
vollständigeres
Verständnis
der Vorteile, Beschaffenheit und verschiedenen zusätzlichen
Merkmale der vorliegenden Erfindung kann aus Betrachtung der nachfolgenden
Beschreibung in Verbindung mit den Zeichnungen erhalten werden.
In den Zeichnungen ist:
-
1a eine
schematische Darstellung des PMD-Kompensators
der vorliegenden Erfindung;
-
1b eine
schematische Darstellung einer beispielhaften APF-/Kopplerstufe;
-
1c eine
schematische Darstellung einer beispielhaften Ausführungsform
eines abstimmbaren 2x2-Kopplers;
-
1d eine
schematische Darstellung einer beispielhaften Ausführungsform
einer 2x2-Koppler-Polarisationssteuerung;
-
1e–1g schematische
Darstellungen verschiedener Elemente, aus denen ein typisches APF bestehen
könnte;
-
2 eine
schematische Darstellung von einstufigen abstimmbaren Allpaß-Filtern
(APF) mit einem abstimmbaren Koppler;
-
3 eine
schematische Darstellung von einstufigen abstimmbaren Allpaß-Filtern
(APF) mit einem Mach-Zehnder-Interferometer;
-
4 ein
zweistufiges FIR-Filter;
-
5 ein
vierstufiges IIR-2x2-Filter;
-
6 ein
beispielhaftes Filter, bei dem zweistufige APF für jede Polarisation gefolgt
von einem zweistufigen 2x2-FIR-Filter benutzt werden; und
-
7 ein
beispielhafter APF/Koppler.
-
Es
versteht sich, daß diese
Zeichnungen zur Erläuterung
der Konzepte dienen und nicht unbedingt maßstabgetreu sind.
-
AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER VERSCHIEDENEN
BEISPIELHAFTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
-
Für hochratige
optische Kommunikationssysteme ist Kompensation von PMD-Verzerrung
von kritischer Bedeutung. Im Idealfall sollte Kompensation mit möglichst
wenigen Filterstufen und Steuersignalen durchgeführt werden und dadurch die
Komplexität
der Vorrichtung, die Optimierungszeit für den Steuerungsalgorithmus
und die Gesamtkosten der Vorrichtung minimiert werden.
-
Die
PMD einer Übertragungsfaser
ist zeitlich veränderlich,
weshalb ein adaptives Filter vorteilhaft ist, dessen Parameter als
Reaktion auf ein oder mehrere Rückkopplungssignale
verändert
werden können.
Es wird eine Architektur betrachtet, die aus zwei Filterteilen besteht:
ein Teil kompensiert polarisationsabhängige Verzögerung und chromatische Dispersion,
während
der zweite Teil frequenzabhängige
Kopplung zwischen Polarisationen kompensiert.
-
Der
PMD-Kompensator der vorliegenden Erfindung teilt ein optisches Signal
in zwei optische Signale. Nach Verarbeitung durch die Kombination
von Allpaß-Filtern
und 2x2-Kopplern wird auf dem zweiten optischen Weg dann Polarisationsdrehung
des anderen der zwei optischen Signale bereitgestellt, ehe die zwei
optischen Signale kombiniert werden.
-
Bezug
nehmend auf 1a ist dort ein schematisches
Blockschaltbild des PMD-Kompensators 100 dargestellt. Das
Eingangssignal ist optisch an einen Polarisationsstrahlteiler (PBS – Polarization
Beam Splitter) 102 angekoppelt. Ein erster Ausgang des
PBS 102 ist optisch an ein erstes Allpaß-Filter (APF – Allpass
Filter) 104 angekoppelt. Ein zweiter Ausgang des PBS 102 ist
optisch an ein erstes Halbwellen-Blättchen 106 angekoppelt,
das eine Polarisationsdrehung von 90° des optischen Signals bereitstellt.
Der Ausgang des ersten Halbwellen-Blättchens 106 ist
optisch an ein zweites APF 108 angekoppelt. Der Ausgang
des ersten APF 104 und der Ausgang des zweiten APF 108 sind
optisch an ein 2x2-Filter 110 angekoppelt.
Ein erster Ausgang des 2x2- Filters 110 ist
optisch an ein zweites Halbwellen-Blättchen 112 angekoppelt,
das eine Polarisationsdrehung von 90 Grad des optischen Signals
bereitstellt. Der Ausgang des zweiten Halbwellen-Blättchens 112 und ein
zweiter Ausgang des 2x2-Filters 110 sind optisch an eine
Polarisationsstrahlenvereinigungsvorrichtung (PBC – Polarization
Beam Combiner) 114 angekoppelt. Das erste APF 104 und
das zweite APF 108 kompensieren die Verzögerung und
chromatische Dispersion für
jede orthogonale Polarisation, während
das 2x2-Filter 110 annähernd
zu der gewünschten
Leistung komplementären
Amplitudengänge
entspricht. ARF 104, APF 108 und 2x2-Koppler 110 sind
für eine
Ausführungsform
einer APF-/Kopplerstufe 116 repräsentativ.
Die ARF-/Kopplerstufe 116 kann ebensogut in der in 1b gezeigten
umgekehrten Reihenfolge implementiert werden, wobei der 2x2-Koppler 110 dem
ersten ARF 104 und dem zweiten APF 108 vorgeschaltet
ist, wie auch durch andere Kombinationen von APF und 2x2-Kopplern.
-
Bezug
nehmend auf 1c ist dort eine schematische
Darstellung einer beispielhaften Ausführungsform eines abstimmbaren
2x2-Kopplers dargestellt. Der 2x2-Koppler 128 weist zwei
Eingänge 130 und
zwei Ausgänge 132 auf
und tauscht Leistung zwischen den zwei Eingängen aus. Eine Weise, auf die
der abstimmbare 2x2-Koppler 128 implementiert werden könnte, ist
durch Ändern
der Kopplungsstärke
im Kopplungsbereich eines Richtkopplers oder durch Verwendung eines
symmetrischen Mach-Zehnders mit einem Phasenschieber in einem oder
beiden Armen. Die Kopplungsstärke
kann durch thermische oder elektrooptische Funktionen geändert werden.
-
Bezug
nehmend auf 1d ist dort eine schematische
Darstellung einer beispielhaften Ausführungsform einer 2x2-Koppler-Polarisationssteuerung
dargestellt. Die 2x2-Koppler-Polarisationssteuerung 134 umfaßt einen
abstimmbaren Koppler 136 und einen Phasenschieber 138.
-
Bezug
nehmend auf 1e–1g sind
dort verschiedene Elemente dargestellt, aus denen ein typisches
APF bestehen könnte.
APF können
aus einem oder mehreren der folgenden Elemente bestehen: einer festen
Verzögerung 140;
einer veränderlichen
Verzögerung 150;
oder einem frequenzabhängigen
Allpaßfilter 160 mit
mindestens einem Rückkopplungsweg 162.
-
Ein
verlustloses APF weist eine Übertragungsfunktion
der Form A(ω)
= e
jΦ A(ω) auf,
und eine durch
definierte Verzögerung auf.
Die Übertragungsmatrix
des Allpaß-Teils
wird durch
bezeichnet. Zusätzlich zum
PMD-Phasengang können
APF auch jede ungewünschte,
durch das H(ω)-Filter eingeführte Phase
kompensieren.
-
Die 2 ist
eine schematische Darstellung eines einstufigen abstimmbaren APF
mit abstimmbarem Koppler. Das einstufige abstimmbare APF mit einem
abstimmbaren Koppler 200 ist eine beispielhafter Ausführungsform
eines APF in dem in 1a gezeigten PMD-Kompensator 100.
Das APF umfaßt
einen durch den Koppler 206 an einen wellenleitenden optischen
Ringresonator 204 angekoppelten Lichtwellenleiter 202.
Der wellenleitende optische Ringresonator 204 ist mit einem
Phasenschieber 208 versehen. Der Phasenschieber 208 ist
typischerweise ein örtlich
wirkendes Heizelement, das die Brechzahl des optischen Weges ändert.
-
3 ist
eine schematische Darstellung eines einstufigen abstimmbaren APF
mit einem Mach-Zehnder-Interferometer.
Das einstufige abstimmbare APF mit einem Mach-Zehnder-Interferometer 300 ist
eine beispielhafte Ausführungsform
eines alternativen APF in dem in 1a gezeigten
PMD-Kompensator 100. Ein Lichtwellenleiter 302 ist
durch zwei Koppler 306 und 308 an einen koplanaren
Ringresonator 304 angekoppelt. Durch das Segment des Wellenleiters 302 zwischen
den Kopplern 306 und 308 und dem Nachbarteil des
Resonators 304 wird ein Mach-Zehnder-Interferometer (MZI) 310 gebildet.
Zum Abstimmen des APF kann ein erster Phasenschieber 312 im
Wellenleiter und ein zweiter Phasenschieber 314 im Resonator
benutzt werden.
-
Ein
den Wellenleiter 302 durchlaufender Lichtimpuls wird teilweise
in den Resonator 304 eingekoppelt. Nach Durchlaufen des
Resonators wird das Licht wieder in den Wellenleiter 302 eingekoppelt.
Interferenz zwischen dem Licht vom Resonator 304 und auf
dem Wellenleiter 302 übertragenem
Licht bewirkt eine frequenzabhängige
Zeitverzögerung,
die Dispersion kompensiert. Der Frequenzganz der Vorrichtung ist
periodisch und die Periode wird der freie Spektralbereich (FSR – Free Spectral
Range) genannt.
-
Die
Leistung des APF ist von dem optischen Weg des Resonators und der
Kopplungsstärke
zwischen dem Resonator und dem Wellenleiter abhängig. Durch die Resonator-Weglänge wird
der FSR der Vorrichtung bestimmt, und die Kopplungsstärke bestimmt
die maximale Gruppenlaufzeit und die Bandbreite der Laufzeit. Durch
Steuern der Phasenschieber 312, 314 kann das APF
abgestimmt werden. Die Phasenschieber 312, 314 sind
typischerweise örtlich
wirkende Heizelemente, die die Brechzahl des optischen Weges ändern. Durch Steuern
des zweiten Phasenschiebers 314 kann die Resonator-Weglänge mit
der FSR abgestimmt werden. Durch Steuerung des ersten Phasenschiebers 312 kann
die Phasendifferenz zwischen dem Wellenleiterarm und dem Resonatorarm
des MZI abgestimmt werden. Durch diese Steuerung wird wiederum die
Kopplungsstärke
geändert
und damit die Gruppenlaufzeit und Bandbreite abgestimmt.
-
Für H(ω) gibt es
zwei Klassen von 2x2-Filtern mit leistungskomplementären Ausgängen: FIR
und IIR. Die Architekturen sind insofern allgemein gültig, daß jeder
beliebige Amplitudengang durch Erhöhen der Anzahl von Filterstufen
mit beliebiger Genauigkeit approximiert werden kann. Bezug nehmend
auf 4 ist dort ein vollständig abstimmbares 2x2-FIR-Filter 400 dargestellt,
das eine beispielhafte Ausführungsform
des in 1a gezeigten 2x2-Kopplers 110 ist.
Das 2x2-FIR-Filter 400 besteht
aus gekoppelten symmetrischen Mach-Zehnder-Interferometern (MZI) 402 und
asymmetrischen MZI 404. Das FIR-Filter 400 weist
eine mit der Gl. 2 unten identische Übertragungsmatrix auf. Für ein N-stufiges FIR-Filter
gibt es 2N+1 Phasenschieber und 2N Wege zum Implementieren eines
bestimmten Amplitudengangs. Jede Lösung weist einen anderen Phasengang
auf, der als Minimalphase, Maximalphase oder Mischphase gekennzeichnet
ist. In Abhängigkeit
von der bestimmten Lösung
kann durch den Phasengang des FIR-Filters die Gesamtphasenkompensation
entweder verbessert oder verschlechtert werden.
-
Während es
mehrere allgemeine IIR-Architekturen gibt, betrachte man die in 5 gezeigte
IIR-Architektur als eine weitere Ausführungsform des in 1 gezeigten 2x2-Kopplers 110.
Ein vierstufiges IIR-2x2-Filter 500 besteht
aus vier APF 502 und zwei Kopplern 504. Diese
Architektur besitzt die einmalige Eigenschaft, daß die Schiene
und Queranschlüsse
den gleichen Phasengang aufweisen; so ist ΦG(ω)= ΦH(ω)
in der unten stehenden Gl. 2. Für
ein Filter mit N APF enthält
jede Übertragungsfunktion
N Pole und N Nullen. Im verlustlosen Fall erzeugen die Nullen einen
linearen Phasengang, so daß die
Filterdispersion nur von den Polen kommt.
-
PMD-Kompensation
-
Der
Frequenzgang einer Übertragungsfaser
mit PMD und Länge
L ist gegeben durch eine 2x2-Übertragungsmatrix
T(ω)= e
–[a(ω)+jβ(ω)]LM(ω), wobei
die Polarisationsabhängig keit
durch die Jones-Matrix
beschrieben wird. Die Analyse
wird durch die Annahme vereinfacht, daß die Faser einen vernachlässigbaren polarisationsabhängigen Verlust
aufweist, so daß M(ω) eine unitäre Matrix
ist. Zusätzlich
wird angenommen, daß der
Verlust α(ω) und die
fortpflanzungskonstante β(ω) anderweitig
kompensiert werden. Um alle Größenordnungen
von PMD zu kompensieren, wird ein Filtergang benötigt, der die inverse Jones-Matrix
approximiert. Es wird die unitäre
Eigenschaft von M(ω),
|u(ω)|
2 + |v(ω)|
2 = 1 angewandt, um den Kehrwert zu erhalten.
-
-
Zwei
orthogonale Haupt-Polarisationszustände (PSP – Principal States Of Polarization),
die zur ersten Ordnung frequenzunabhängig sind, sind durch die Eigenvektoren
von M–1 ∂M / ∂ω definiert.
PMD der ersten Ordnung ist die Differenz der Gruppenlaufzeit zwischen
den PSP, die als differenzielle Gruppenlaufzeit (DGD – Differential
Group Delay) bezeichnet wird. PMD höherer Ordnung ist mit der Frequenzabhängigkeit
der PSP und DGD verbunden.
-
Zur
PMD-Kompensation betrachte man einen Gesamt-Filtergang mit zwei Eingängen und
zwei Ausgängen.
-
-
Wenn
die Filter-Übertragungsmatrix
unitär
sein soll, muß das
Filter verlustlos sein. Der Gesamt-Filtergang ist so ausgelegt,
daß er
die inverse Jones-Matrix so approximiert, daß
wobei T
d eine
willkürliche
Laufzeit ist. Es können
andere Kriterien gewählt
werden, wie beispielsweise
oder das erste Nyquist-Kriterium
für eine
Zwischensymbolinterferenz Null.
-
Die
kompensierenden Filtergänge
können
in einem einzelnen oder mehreren Filterteilen realisiert werden,
wo kohärente
Interferenz in jedem Teil auftritt. Durch Minimieren der Stufenzahl
in einem Teil wird die Empfindlichkeit des Filterganges für Variationen
der Filterparameter verringert. Die Amplituden- und Phasenerfordernisse
werden durch getrennte Filterteile behandelt und minimieren die
Filterordnung jedes Teils. Es sei M(ω)–1 ≈ H(ω)D(ω), wobei
H(ω) die
gewünschte
Amplitude approximiert und D(ω)
die gewünschte
Phase approximiert. Zum Realisieren von D(ω) werden APF benutzt, die die
Approximierung eines bestimmten Phasenganges ohne Änderung
des Amplitudenganges zulassen. APF bieten aufgrund ihrer unendlichen
Impulsantwort große
Laufzeiten; mit steigender Laufzeit verringert sich jedoch die Bandbreite, über die
die Laufzeit annähernd
konstant ist. Glücklicherweise
gilt das gleiche für
PMD, wo die Bandbreite, über
die die PSP beinahe konstant bleiben, sich mit zunehmender mittlerer
DGD der Faser erhöht.
-
Im
allgemeinen approximieren IIR-Filter Bandpaß-Frequenzgänge ganz wirkungsvoll. So können Fasern
mit hoher DGD mit scharfen Bandpaßeigenschaften im Amplitudengang
durch IIR-Filter mit weniger Stufen, als für FIR-Filter erforderlich sind,
kompensiert werden. Für
glatte Merkmale oder Nullstellen im Amplitudengang erzeugen FIR-Filter
niedriger Ordnung gute Approximierungen. Bei Wahl des Zustandes
F(ω)M(ω)
sind die über das Kanalpaßband zu approximierenden
gewünschten
Filtergänge
G(ω) ≈ V(ω), H(ω) ≈ U(ω), Φ
1(ω) ≈ ωT
d – Φ
U(ω) – Φ
H(ω)
und Φ
2(ω) ≈ ωT
d – Φ
V(ω) – Φ
G(ω).
Für jeden
Filtertyp stehen Algorithmen zur Verfügung, die den Frequenzgang
mit den Filterparametern in Bezug bringen.
-
Um
eine Einsicht in PMD-Kompensation für optische Filter niedriger
Ordnung zu bieten, wurden Filter unter Verwendung von Monte-Carlo-Simulationen
von Faser-PMD geprüft.
Dadurch werden entsprechende Eigenschaften identifiziert, die auf
die Auslegung von Filtern zum Kompensieren von PMD einen Einfluß haben. Es
wurde eine Übertragungsfaser
mit einer mittleren DGD von 18 ps durch Hintereinanderschalten von
1000 zufallsmäßig orientierten
linear doppelbrechenden Teilen mit einer Normalverteilung von DGD
simuliert. Die Jones-Matrix wurde unter Verwendung von 1,25-GHz-Schrittgrößen über ein
um 1550 nm zentriertes 200-GHz-Spektrum berechnet. Die Jones-Matrix
wurde mit ihrer inversen Eigenvektor-Matrix multipliziert, die aus den bei
der Mittenwellenlänge
berechneten PSP besteht, so daß die
Hauptzustände
in das Kompensationsfilter eingegeben wurden. Wenn die DGD der doppelbrechenden
Teile erhöht
wird, weist der Frequenzgang mehr örtliche Extremwerte über eine
gegebene Bandbreite auf; es sind daher mehr Filterstufen erforderlich, um
das gleiche Approximierungskriterium zu erfüllen. Als Eingangssignal wird
ein durch eine PRBS mit Länge 2
5 – 1
moduliertes 40-GB/s-NRZ-Signal benutzt. Die Augendiagramme sind
auf die gleiche Spitzenleistung normiert und für jedes Diagramm ist eine optimale
Abtastzeit und Schwellwert bestimmt. Die Augenhöhe ist durch
quantifiziert, wobei m und σ die mittlere
bzw. Standardabweichung der 1- und 0-Schiene am optimalen Abtastpunkt
sind. Bei Annahme von Gaußschen
Rauschstatistiken steht der Q-Wert in Beziehung mit der Bitfehlerrate
(BER – Bit
Error Rate).
-
Der
Einfachheit halber wurde angenommen, daß die Filter einen periodischen
Frequenzgang aufweisen. Es wurde eine Periode von 100 GHz gewählt, und
die Filterparameter wurden optimiert, um die maximale Q zu erhalten.
-
Bezug
nehmend auf 6 ist dort eine beispielhafte
Ausführungsform
des in 1a gezeigten PMD-Kompensators 100 dargestellt.
Der PMD-Kompensator 600 benutzt eine APF-/Kopplerstufe 618,
die zweistufige APF für
jede Polarisation gefolgt von einem zweistufigen 2x2-Koppler umfaßt, wobei
H(ω) ein
zweistufiges FIR-Filter
ist und D(ω)
aus einem zweistufigen APF für
jede Polarisation besteht. Zur Vereinfachung der APF-Konstruktion wurde
eine veränderliche
Verzögerungsleitung 602 zur
Einstellung von Td eingebaut. Die Laufzeit
nach der Kompensation ist wie gewünscht für beide Polarisationen über das
Paßband
hinweg konstant. Das Eingangssignal ist optisch an einen PBS 604 angekoppelt.
Ein erster Ausgang des PBS 604 ist optisch an die veränderliche
Verzögerungsleitung 602 angekoppelt.
Ein zweiter Ausgang des PBS 604 ist optisch an ein erstes
Halbwellen-Plättchen 606 angekoppelt,
das eine Polarisationsdrehung von 90 Grad des optischen Signals
bereitstellt. Der Ausgang der veränderlichen Verzögerungsleitung 602 ist
optisch an ein erstes zweistufiges APF 608 angekoppelt.
Der Ausgang des ersten Halbwellen-Blättchens 606 ist optisch
an ein zweites zweistufiges APF 610 angekoppelt. Der Ausgang
des ersten zweistufigen APF 608 und Ausgangs des zweiten
zweistufigen APF 610 sind optisch an ein 2x2-Filter 612 angekoppelt.
Ein erster Ausgang des 2x2-Filters 612 ist
optisch an ein zweites Halbwellen-Plättchen 614 angekoppelt,
das eine Polarisationsdrehung von 90 Grad des optischen Signals
bereitstellt. Der Ausgang des zweiten Halbwellen-Blättchens 614 und
ein zweiter Ausgang des 2x2-Filters 612 sind optisch an
eine PBC 616 angekoppelt. Durch das erste zweistufige APF 608 und
das zweite zweistufige APF 610 werden die Laufzeit und
chromatische Dispersion für
jede orthogonale Polarisation kompensiert, während das 2x2-Filter 612 annähernd zu
der gewünschten
Leistungkomplementären
Amplitudengängen
entspricht.
-
Bezug
nehmend auf 7 ist dort eine weitere beispielhafte
Ausführungsform
der APF-/Kopplerstufe 116 des in 1a gezeigten
PMD-Kompensators 100 dargestellt.
-
Angesichts
der obigen Beschreibung werden dem Fachmann zahlreiche Abänderungen
und alternative Ausführungsformen
der Erfindung offenbar sein. Dementsprechend ist die vorliegende
Beschreibung als nur beispielhaft auszulegen und ist dafür bestimmt,
dem Fachmann die beste Art zur Ausführung der Erfindung zu lehren.
Einzelheiten des Aufbaus können
bedeutsam verändert
werden, ohne von der in den Ansprüchen definierten Erfindung
abzuweichen.