DE60124212T2 - Vorrichtung zur Befestigung einer Schädelklappe an der Schädelhöhle - Google Patents

Vorrichtung zur Befestigung einer Schädelklappe an der Schädelhöhle Download PDF

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Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Befestigung einer Schädelklappe an der Schädelhöhle.
  • Bekanntermaßen ist eine Kraniotomie, also die Inzision und das Herausschneiden einer Knochenklappe aus der Schädelhöhle, ein erforderliches neurochirurgisches Verfahren zur Behandlung von Gehirnschäden.
  • Dieses Verfahren wird in der Regel auf die folgende Weise durchgeführt: Nach einer korrekten Lagerung des Patienten in Abhängigkeit von der beabsichtigten Aktion und der Planung der Klappe wird die Kopfhaut desinfiziert und ein Hautinzisionsumriss aufgezeichnet und der Kopf mit sterilem Abdecktuch bedeckt.
  • Die Hautinzision wird in kurzen Schnitten ausgeführt, während die Hämostase durch bipolare Gerinnung und die Anbringung von Hautklammern gesteuert wird.
  • Nach der Inzision wird die Kopfhautklappe von dem darunter liegenden Pericranium gelöst, und das Pericranium und der Muskel werden durch einen diathermischen Schnitt entlang der beabsichtigten Knochenklappenumrisses aufgeschnitten, wobei gelegentlich ein Schaft gelassen wird, um einen gewissen Blutfluss zum Knochen zu ermöglichen.
  • Bei bestimmten Klappen, im Besonderen bei denen vom Typ frontal oder pterional, kann die Dissoziation dieser Ebenen vermieden werden, um die Nervenenden des Gesichtsnervs zu schonen.
  • Die Knochenklappe wird dann durch Bohren eines oder mehrerer Löcher aufgeschnitten, je nachdem, ob eine Schneideklinge oder ein Bohrer auf einem Pressluftbohrer angewendet werden, so dass die darunter liegende Schädelhöhle freihändig vom Hauptzugang aus gelöst werden kann, während gleichzeitig der Knochen oder der harte Teil des Knochens zwischen einem Bohrloch und dem nächsten mit einem gebogenen Knochenhaut-Ablösegerät freigelegt werden kann. Danach wird ein Sägedraht von Hand an den Endpunkten durchgeführt und nach oben gezogen, wodurch der Knochen in einzelnen Segmenten herausgeschnitten wird.
  • Die Knochenklappe wird in feuchten Verbandmull gewickelt und vom Operationsbereich durch Befestigungsvorrichtungen fern gehalten, wenn sie mit einem Schaft versehen ist, oder frei in einer physiologischen Lösung in einer Schale aufbewahrt.
  • Am Ende der neurochirurgischen Operation, nachdem die Schädelhöhle zugenäht und die Knochenkanten nach oben aufgerichtet wurden, wird die Klappe wieder in die Öffnung eingesetzt und mit eigenen Metallzapfen oder Drähten befestigt, die durch die kleinen Bohrlöcher geführt werden, die paarweise entlang der freien Kante des Schädelknochens bestehen.
  • Die Schädelklappe wird gelegentlich ganz frei gelassen, mit Ausnahme eines Seidenfadens, der an der Schädelhöhle angebracht ist, der durch zwei Bohrlöcher geführt ist und am Zentrum der Knochenklappe befestigt ist.
  • Es ist dennoch offensichtlich, dass derartige Lösungen im Allgemeinen keine ästhetisch akzeptable Verschlussnaht gewährleisten können, da sie nicht immer in der Lage sind, die Knochenklappe davon abzuhalten, wegzuschlüpfen, sich zu biegen, schräg zu liegen oder sich zu drehen.
  • Um diese Nachteile zu vermeiden, wurden vor kurzem Titan-Mikro-Blättchen angewendet, indem sie an drei Punkten der Knochenklappe und entlang der Schädelhöhle verdrahtet wurden. Dennoch leidet auch diese Lösung unter dem Nachteil, dass diese aus Titan gefertigten Mikro-Blättchen nicht ausreichend elastisch sind, um sicherzustellen, dass in der Zeit nach der Operation kein übermäßiger Druck auf das Gehirn entstehen wird.
  • Ein weiteres Beispiel einer Befestigungsvorrichtung einer Schädelklappe wird in US-A-5800436 offen gelegt, wobei zwei jeweils mit einer Reihe Zähne ausgestattete Platten auf einem Stift befestigt sind, die einander zur Fixierung des Knochens zugewandt sind.
  • Das Ziel dieser Erfindung ist daher, eine Vorrichtung zum Befestigen einer Schädelklappe an der Schädelhöhle herzustellen, die eine korrekte Ossifikation der Knochenklappe entlang der Kante der Schädelhöhle gewährleisten kann.
  • Ein weiteres Ziel der Erfindung ist die Herstellung einer Vorrichtung zur Befestigung einer Schädelklappe an der Schädelhöhle, die einen geringeren Druck auf das Gehirn sicherstellen kann, selbst wenn sich in der Zeit nach der Operation ein Gehirnödem entwickeln sollte.
  • Diese und weitere Ziele werden nach Anspruch 1 durch die Vorrichtung zur Befestigung einer Schädelklappe an der Schädelhöhle erreicht, auf den hier der Kürze halber Bezug genommen wird.
  • Weitere Merkmale der Erfindung sind in den weiteren Ansprüchen definiert, die dieser Patentanmeldung beigefügt sind.
  • Weitere Geltungsbereiche und Vorteile dieser Erfindung werden aus der folgenden Beschreibung und den beigefügten Zeichnungen deutlich, die nur zur Erläuterung und nicht als Einschränkung vorgesehen sind, und in denen:
  • 1 eine Ansicht der Vorrichtung zur Befestigung einer Schädelklappe an der Schädelhöhle nach dieser Erfindung in einer geschlossenen Gestaltung darstellt,
  • 2 eine Ansicht der Vorrichtung von 1 in einer geöffneten Gestaltung darstellt,
  • 3 eine Ansicht der Vorrichtung der Erfindung in einer ersten Anwendungsphase darstellt,
  • 4 eine Ansicht der Vorrichtung der Erfindung in einer zweiten Anwendungsphase darstellt, und
  • 5 eine Ansicht der Vorrichtung der Erfindung in einer weiteren Anwendungsphase darstellt.
  • Mit besonderer Bezugnahme auf die oben erwähnten Fig. wird die Vorrichtung zur Befestigung einer Schädelklappe an der Schädelhöhle nach dieser Erfindung in ihrer Gesamtform durch die Kennziffer 10 bezeichnet. Die Vorrichtung 10 umfasst einen oberen Ring 11 und einen unteren Ring 12, die miteinander durch eine Säule 13 verbunden sind.
  • Der Gesamtaufbau der Vorrichtung 10 ist aus einem einzigen Draht gefertigt; diese bestimmte Gestaltung hat einen oberen Ring 11, der im Besonderen aus den beiden Abschnitten 18 und 19 zusammengesetzt ist, und einen geschlossenen unteren Ring 12 ausgebildet.
  • Darüber hinaus wird durch die Tatsache, dass der Aufbau von Vorrichtung 10 aus einem einzigen Draht gefertigt ist, eine Säule 13 ermöglicht, die von zwei nebeneinander liegenden Drahtabschnitten gebildet wird. Die Elastizität der Säule 13, die die beiden Ringe 11 und 12 verbindet, ermöglicht die Nutzung von nur wenigen Größen bezüglich der Knochendicke 20, beispielsweise von nur drei Größen, während die ringförmige Form eine beliebige Drehbewegung erlaubt, einschließlich der Verschiebung der Ringe aus einer parallelen Ebene.
  • Der für die Herstellung von Vorrichtung 10 verwendete Draht ist vorzugsweise aus einer Nickel-Titan-Legierung mit einer gespeicherten Form gefertigt.
  • Wenn man bei den Anwendungen der Schädelbefestigungsvorrichtung 10 weiter ins Detail geht, ist es erwähnenswert, dass der Medizintechniker mehrere Vorrichtungen 10 herrichtet, um eine Kraniotomie in verschiedenen Größen zu berücksichtigen, indem diese in eine kleine Schale (nicht dargestellt) mit einer gekühlten physiologischen Lösung gelegt werden, beispielsweise bei einer Temperatur von –8°C.
  • Der Medizintechniker greift den oberen Ring 11 mit einer eingeschnittenen Klemmzange und dreht die Abschnitte 18 und 19 des Rings 11 mit einer geriffelten Zange seitlich, bis sie wie in 2 dargestellt geöffnet sind.
  • Mit der Klemmzange setzt der Operateur die Vorrichtung 10 dann so ein, dass die Säule 13 in Kontakt mit der Knochenkante 20 kommt, wobei der untere Ring 11 durch den Raum zwischen den Knochen 15 und der Schädelhöhle 16 geführt wird.
  • Diese Vorgänge werden ausgeführt, indem bezüglich der Größe und der Form der Kraniotomie die am besten für die Dicke der Knochen 15 geeigneten Größen und die am besten geeignete Anzahl von Vorrichtungen 10 gewählt werden, wie in 3 dargestellt.
  • Der Knochendeckel 17 wird auf dem unteren Ring 12 der Vorrichtung 10 abgelegt, wie in 4 dargestellt.
  • Der Operateur stellt dann die korrekte Position des Deckels 17 sicher, spült die Vorrichtung 10 mit einer warmen physiologischen Lösung (zum Beispiel bei einer Temperatur von 45°C) bis der obere Ring 11 vollständig geschlossen ist. Dieser Vorgang wird in 5 dargestellt.
  • Die Schädelbefestigungsvorrichtung 10 dieser Erfindung ist für jede Kraniotomie geeignet, da die Form und die unterschiedlichen Größen, in denen sie je nach Knochendicke hergestellt werden kann, es ermöglichen, die Schädelklappe an der Kante der Schädelhöhle zu befestigen, sowohl im Innen- als auch im Außenumriss, um so einen korrekten Ossifikationsprozess zu gestatten.
  • Die Vorrichtung kann dazu benutzt werden, eine Volé zu befestigen, die in die Schädelhöhle eingeführt wurde, anstatt beispielsweise auf die Verwendung von Mikroblättchen und Schrauben zurückzugreifen.
  • Gleichzeitig stellt die außergewöhnliche Elastizität der Nickel-Titan-Legierung einen geringeren Druck auf das Gehirn in der Zeit nach der Operation sicher, wenn Ödeme und daher Phänomene, die das Gehirn anschwellen lassen, auftreten können.
  • Die obige Beschreibung fasst klar die Merkmale wie auch die Vorteile der Vorrichtung zur Befestigung einer Schädelklappe an der Schädelhöhle als ein Ziel der Erfindung zusammen.
  • Es ist ebenso offensichtlich, dass als ein Ziel dieser Erfindung vielzählige Varianten für die Vorrichtung zur Befestigung einer Schädelklappe an der Schädelhöhle angewendet werden können, ohne hierbei von den Grundsätzen der Neuheit, die in dem Konzept dieser Erfindung vorliegen, abzuweichen.
  • Schließlich und in der praktischen Verwirklichung der Erfindung können die Materialien, Formen und Größen der oben dargelegten Einzelheiten in Abhängigkeit von den Anforderungen von beliebiger Art sein, und diese können durch andere eines technisch gleichwertigen Typs ersetzt werden.

Claims (5)

  1. Vorrichtung (10) zur Befestigung einer Schädelklappe (17) an der Schädelhöhle (16), dadurch gekennzeichnet, dass sie aus einem einzigen Draht gefertigt ist, welcher derart geformt ist, dass ein oberer ringartiger Abschnitt (11) bereitgestellt ist, welcher eine Öffnung aufweist, wo die Enden des Drahts sich treffen, wodurch zwei Abschnitte (18, 19) ausgebildet werden, und ein geschlossener unterer ringartiger Abschnitt (12), welcher mit dem oberen ringartigen Abschnitt (11) durch eine Säule (13) verbunden ist, welche durch zwei benachbarte Drahtabschnitte gebildet ist, wobei der obere ringartige Abschnitt (11) aus zwei biegbaren Abschnitten (18, 19) zusammengesetzt ist und eine erste Konfiguration, in welcher die genannten Abschnitte (18, 19) angenähert sind und die Enden des Drahts eng benachbart sind, und eine zweite Konfiguration, in welcher die genannten Abschnitte (18, 19) auseinandergespreizt sind, einnehmen kann.
  2. Vorrichtung (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Säule (13) in Kontakt mit der Knochenkante (20) positioniert werden kann, indem der untere Ring (11) durch den Raum zwischen dem Knochen (12) und der Schädelhöhle (16) geführt wird, so dass eine Knochenklappe (17) anschließend auf den unteren Ring (12) gelegt werden kann.
  3. Vorrichtung (10) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Abschnitte (18, 19) des oberen Rings (11) bis zur Öffnung seitlich gedreht werden können, um es der genannten Knochenklappe (17) zu ermöglichen, auf denselben gelegt zu werden, und anschließend angenähert werden können, bis der obere Ring (11) geschlossen ist, um die genannte Knochenklappe (17) zu halten, während sie mit einer warmen physiologischen Lösung gespült werden.
  4. Vorrichtung (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Einzeldraht aus einem Material ist, welches eine gespeicherte Form aufweist.
  5. Vorrichtung (10) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Draht aus einer Nickel-Titan-Legierung hergestellt ist.
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