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Die
Erfindung betrifft chirurgische Vorrichtungen für das Zerteilen von Knochen
und Gewebe. Ferner betrifft die Erfindung ein chirurgisches Schneideinstrument,
welches hilfreich bei der Durchführung von
Craniotomien ist, sowie eine Fußbefestigung
für ein
solches Instrument.
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Hintergrund der Erfindung
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Bei
einer Craniotomie wird ein Knochenabschnitt vom Schädel chirurgisch
entfernt, um an den darunter liegenden Geweben, normalerweise dem Gehirn,
operieren zu können.
Wenn der Chirurg den Eingriff am Zielgewebe abgeschlossen hat, wird
der entfernte Knochenabschnitt, welcher als Knochenlappen bezeichnet
wird, wieder eingesetzt und der Schädel kann heilen.
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Eine
Craniotomie kann in Fällen
von Trauma, Infektion und Tumorwachstum innerhalb des Schädels erforderlich
sein. Bei einigen der Abnormalitäten,
bei denen eine Craniotomie notwendig sein kann, handelt es sich
um verschiedene Läsionen,
die im Schädel
und im Gehirn auftreten. Zu Beispielen für diese Läsionen zählen: gutartige Tumore des
Schädels;
Tumore der Gliazellen, den Stützzellen
des Gehirns; Krebserkrankungen, die von anderen Organen ausgehen
und ins Gehirn metastasiert sind; Abszesse oder lokal begrenzte
Infektionen sowie Meningiome, gutartige Tumore der Meningen, welche,
wenn sie weiter wachsen, das Hirn komprimieren und somit zu Schädigungen
führen
können.
Weitere Abnormalitäten
können
Aneurysmen umfassen, welche ruptieren und zu Hirnblutungen führen können, sowie
arteriovenöse
Fehlbildungen, wie beispielsweise abnormale Knäuelbildung der Arterien und
Venen, wodurch es zu Blutungen und zur Entstehung eines Gerinnsels
im Hirn kommen kann. Patienten mit hohem Blutdruck können ein
Risiko für
das Ruptieren eines Blutgefäßes innerhalb
des Gehirns tragen, was dann zu einem intrazerebralen Hämatom führen kann.
Zu den weiteren Abnormalitäten
gehört
ein Hydrocephalus, welcher durch die Obstruktion der Zirkulation
der Zerebrospinalflüssigkeit,
in welcher das Gehirn gelagert ist, hervorgerufen werden kann. Bei
Patienten, die an einer dieser Schädel- und Gehirnabnormalitäten leiden,
ist möglicherweise
eine Craniotomie erforderlich, um die betroffenen Areale zu behandeln
oder zu entfernen.
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Chirurgische
Schneideinstrumente, welche als Craniotome bezeichnet werden, werden
eingesetzt, um diese kranialen chirurgischen Interventionen auszuführen. Siehe
zum Beispiel
US 4071030 ,
US 2698621 ,
US 3308828 und
US 5628748 . Craniotome weisen typischerweise
eine rotierende Klinge oder einen Bohrer an einem Ende und ein Handstück oder
Griffteil an dem anderen Ende auf. Bei den meisten dieser Schneidewerkzeuge
ist auch ein Schutzelement an dem Schnittende angebracht, um zu
verhindern, dass das Instrument zu weit in den Schädel eindringt
und die darunter liegenden Membranen verletzt.
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Das
Verfahren für
das Entfernen des Knochenlappens schließt mit ein, dass eine Reihe
von kleinen Löchern,
welche Bohrlöcher
oder Führungslöcher genannt
werden, in den Schädel
gebohrt werden. Normalerweise werden drei Löcher in einem Winkel senkrecht
zur Oberfläche
des Schädels
gebohrt. Die Löcher
sind um die Peripherie des ausgewählten Knochenlappen herum positioniert.
Dann wird ein Craniotom eingesetzt, um den Knochen fortschreitend
zwischen den jeweils benachbarten Löchern zu schneiden, bis der
Knochenlappen vom umgebenden Schädel
abgetrennt ist. Das Schutzelement, welches an dem Craniotom befestigt
ist, verhindert, dass sie rotierende Säge durch die Dura, die Membran,
die das Gehirn schützt,
hindurch in das Gehirn selbst penetriert, was zu schweren Schäden führen könnte. Nachdem
der Knochenlappen entfernt ist, ist die spezielle Läsion oder
Abnormalität,
welche gefunden wurde, für
den Chirurgen zugänglich,
und er kann den notwendigen Eingriff ausführen. Wenn die Chirurgie beendet
ist, wird der Knochenlappen wieder eingesetzt und an dem Schädel mit
Drahtnähten,
Titanplatten und -schrauben oder Haftmitteln verankert.
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Um
die Führungslöcher abzudecken,
werden kleine Titanplatten verwendet; der Schädel kann dann heilen.
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Alternativ
können
Titanplatten an dem Knochenlappen angebracht werden, bevor dieser
von dem Schädel
entfernt wird. Nach dem Schritt des Bohrens der Führungslöcher können kleine
Titanplatten mit mehreren Schraublöchern an dem Knochenlappen
in der Nähe
dieser Führungslöcher angeordnet
werden. Die Platte kann an dem Knochenlappen mit einer einzigen
Schraube befestigt werden. An dem Knochenlappen kann eine Vielzahl
von Platten angebracht werden, wobei jede Platte so an dem Knochenlappen
befestigt ist, dass sie ein Führungsloch,
welches an den Knochenlappen angrenzt, abdeckt.
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Der
Chirurg bewegt die Platten von der Schnittlinie weg, während er
das Craniotom benutzt, um zwischen den Führungslöchern zu schneiden, und um
so den Knochenlappen zu lösen,
damit er Zugang zu dem darunter liegenden Gewebe erhält. Die Platten,
welche an dem Knochenlappen befestigt sind, können verhindern, dass der Lappen
in die Öffnung
fällt.
Wenn der intrakraniale Eingriff beendet ist, kann der Knochenlappen
wieder eingesetzt und die Titanplatten können erneut ausgerichtet werden,
um die Führungslöcher abzudecken.
Die verbleibenden Schraublöcher
auf den Platten werden dann zugeschraubt, um für eine Verankerung und starre
Fixierung des Knochenlappens am Schädel zu sorgen.
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Bei
diesen standardmäßigen Craniotomieverfahren
wird ein hohes Maß an
Vertrauen in das Fixierungssystem gesetzt, um den Knochenlappen
in seiner Position zu halten, bis der natürliche Heilungsprozess des
Knochens einsetzt. Da der Knochenlappen und die Löcher geradkantig
sind, d. h. Kanten aufweisen, welche senkrecht zu der Oberfläche des Craniums
ausgerichtet sind, könnte
der Knochenlappen möglicherweise
in das Schädelloch
hineinfallen oder aus dem Schädel
herausfallen, wenn sich der Patient bewegt. Solch ein Verfahren
ist in sich nicht stabil und erfordert die Verwendung von externen
Fixierungselementen, um den Knochenlappen in Position zu halten.
Da externe Fixierungselemente oftmals das Ausmaß an Schmerzen und Trauma,
an denen der Patient leidet, vergrößern können, die Dauer des chirurgischen
Eingriffs verlängern,
zu unnötiger und
vermeidbarer Narbenbildung führen
und Unbequemlichkeiten für
den Patienten aufgrund zeitaufwändiger
Nachbehandlungen beim Chirurgen, um die Fixierungselemente entfernen
zu lassen, mit sich bringen können,
besteht ein Bedarf für
ein in sich stabiles System, welches ohne externe Fixierungsmittel auskommt
oder bei welchem weniger externe Fixierungselemente benötigt werden
als bei den derzeit verfügbaren
Verfahren.
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Die
Merkmale der Erfindung, welche aus
US 4071030 bekannt
sind, wurden in dem Oberbegriff von Anspruch 1 und Anspruch 17 angeführt.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Mit
der Erfindung werden die Nachteile, welche bei Verfahren und Vorrichtungen
gemäß dem Stand
der Technik systembezogen vorkommen, überwunden, indem eine Schutzvorrichtung
nach Anspruch 1 mit einer abgewinkelten Craniumführung, welche an dem vorhandenen
Craniotom lösbar
und austauschbar angeordnet sein kann, um ein stabiles Knochenlappensystem
herzustellen, bereitgestellt wird. Der Duraschutz umfasst einen
verlän gerten Schaft,
welcher eine longitudinale Achse zwischen einem proximalen und einem
distalen Ende definiert. An dem proximalen Ende des Schafts ist
die Duraführung
so angepasst, dass sie an dem Craniotom befestigt werden kann. Eine
Fußplatte
erstreckt sich von dem distalen Ende des Schafts in einem Winkel relativ
zu der longitudinalen Achse des Schafts. Die Fußplatte ist benachbart zu,
aber beabstandet von dem Schnittbereich des Craniotoms positioniert
und verhindert, dass der Schnittbereich zu weit in den Schädel eindringen
kann und möglicherweise
die Dura verletzt. An einer Seite des Schafts befindet sich eine
gewinkelte Craniumführung,
welche zwischen dem proximalen und distalen Ende des Schafts positioniert
ist und sich aus dem Schaft und von dem Schnittbereich des Craniotoms
weg erstreckt. Der Duraschutz mit seiner gewinkelten Craniumführung ermöglicht es
dem Chirurgen, die Craniumführung
auf die Oberfläche
des Craniums zu stützten
und das Craniotom in einem festen Winkel zu halten, während er
den Schädel
aufschneidet. Indem das Craniotom in einem festen Winkel gehalten
wird, ist der Chirurgen dazu in der Lage, einen durchgehend schräg geschnittenen
Knochenlappen sowie ein Loch, welche gewinkelte Kanten oder Abgrenzungen
aufweisen, anzufertigen. Durch die gewinkelten Kanten des Lochs
in dem Cranium und die gewinkelten Kanten des Knochenlappens ist
es möglich,
den Lappen wieder auf stabile Weise an dem Loch zu befestigen.
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Gemäß der Erfindung
ist die Fußplatte
des Duraschutzes relativ zu ihrem Schaft in einem stumpfen Winkel
angeordnet. Der Winkel der Fußplatte
relativ zu dem Schaft kann gleich dem Winkel sein, der zwischen
der Craniumführung
und dem Schaft gebildet ist. In einer alternativen Ausführungsform
kann sich die Fußplatte
in einem anderen Winkel als dem Winkel der Craniumführung erstrecken.
In einer weiteren Ausführungsform
erstreckt sich der Schaft parallel zum Schnittbereich des Craniotoms,
könnte
sich aber auch in einem Winkel zum Schnittbereich erstrecken.
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Die
Erfindung stellt auch ein chirurgisches System nach Anspruch 17
bereit.
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Die
Anmeldung offenbart auch ein Verfahren für die Verwendung eines Craniotoms
mit einem Duraschutz, welcher eine gewinkelte Craniumführung aufweist.
Das Verfahren umfasst die Schritte der Bereitstellung eines Craniotoms,
an welchem ein Duraschutz mit einer gewinkelten Craniumführung befestigt
ist, wobei die Craniumführung
sich auf die Oberfläche
des Schädels
stützt
und das Craniotom in einem festen Winkel nach vorne entlang der
Knochenoberfläche
führt und
dabei einen gewinkelten Schnitt ausführt, um einen schräg geschnittenen Knochenlappen
anzufertigen. Der Knochenlappen wird nach der kra nialen Chirurgie
wieder eingesetzt und verheilen lassen. Optional können Fixierungssysteme,
die auf dem Fachgebiet bekannt sind, wie zum Beispiel Titanplatten
und -schrauben, Drahtnähte
oder Haftmittel eingesetzt werden, um den Knochenlappen an dem Schädel zu verankern.
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Weitere
Merkmale der Erfindung, deren Wesen und verschiedene Vorteile werden
anhand der beiliegenden Zeichnungen und der folgenden detaillierten
Beschreibung der Zeichnungen und den bevorzugten Ausführungsformen
offensichtlicher werden.
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Beschreibung von bevorzugten
Ausführungsbeispielen
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Die
Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
au Figuren einer Zeichnung näher
erläutert.
Hierbei zeigen:
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1 eine
perspektivische Ansicht eines Craniotoms gemäß dem Stand der Technik;
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2 ein
Querschnitt eines Knochenlappens, welcher mithilfe eines Craniotoms
gemäß dem Stand
der Technik, wie in 1, angefertigt wurde;
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3 eine
perspektivische Ansicht eines Craniotoms und eines Duraschutzes
mit einer Craniumführung
der Erfindung;
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4 eine
Teilansicht im Schnitt, die den Querschnitt einer Befestigungsvorrichtung
zeigt, welche mit der Erfindung verwendet wird;
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5 eine
Teilansicht im Schnitt, die den Querschnitt der Befestigungsvorrichtung
aus 4 mit dem Craniotom aus 1 zeigt;
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6 ein
Querschnitt eines Knochenlappens, welcher mithilfe des Craniotoms
und dem Duraschutz mit Craniumführung
aus 3 angefertigt wurde;
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7 eine
perspektivische Ansicht des Craniotoms und des Duraschutzes mit
Craniumführung aus 3 im
Einsatz während
einer Craniotomie; und
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8 eine
auseinander gezogene Darstellung der Knochenlappen aus 6 und 7.
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Unter
Bezugnahme nun auf die Zeichnungen und insbesondere unter Bezug
auf 1 ist ein chirurgisches Instrument 10 gemäß dem Stand
der Technik für
das Zerteilen von Knochen gezeigt. Das Instrument 10 umfasst
ein Gehäuse 12,
in welchem sich ein Motor zum Antreiben einer Antriebswelle befindet.
Die Antriebswelle treibt einen Schnittbereich oder einen Drehbohrer 14 an,
welcher sich von einem Ende des Gehäuses 12 erstreckt.
An einem gegenüberliegenden
Ende von Gehäuse 12 ist
ein Greifbereich 18 angebracht. Während des chirurgischen Eingriffs
kann der Chirurg das Instrument 10 mithilfe des Greifbereichs 18 manipulieren.
An dem Gehäuse 12 ist
ebenfalls ein Schutz 20 mit einem sich lateral erstreckenden
Fuß 22 befestigt.
Der Fuß 22 verhindert, dass
die Spitze 16 des Schnittbereichs 14 zu tief in den
Schädel
eindringt und die unter dem Knochen liegende Membran verletzt.
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Während einer
Craniotomie wird das Instrument 10 dazu verwendet, einen
Knochenlappen 34 aus dem Cranium 30 herauszupräparieren.
Zu dem Verfahren gehört
typischerweise, dass eine Reihe von kleinen Löchern, welche als Bohrlöcher oder Führungslöcher bekannt
sind, in den Schädel
hinein gebohrt werden. Gewöhnlich
werden drei Löcher
in einem Winkel senkrecht zu der Oberfläche des Craniums gebohrt. Die
Löcher
sind um die Peripherie des gewählten
Knochenlappens 34 herum positioniert. Der Chirurg verwendet
dann Schneideinstrument 10, um den Knochen fortschreitend
zwischen den jeweils benachbarten Löchern zu schneiden, bis der
Knochenlappen 34 vom umgebenden Schädel 30 abgetrennt
ist. Der Schutz 20 und der Fuß 22 verhindern, dass
der Schnittbereich 14 des Instruments 10 durch
die Dura, die Membran, welche das Gehirn schützt, hindurch in das Gehirn
selbst eindringt, was zu schweren Verletzungen führen könnte. Nachdem der Knochenlappen 34 entfernt
wurde, ist die spezielle Läsion
oder Abnormalität,
welche gefunden wurde, für
den Chirurgen zugänglich
und er kann den notwendigen Eingriff ausführen. Wenn die Chirurgie beendet
ist, wird der Knochenlappen 34 wieder eingesetzt und an
dem Schädel
mit externen Fixierungselementen 36, wie zum Beispiel Drahtnähten, Titanplatten
und -schrauben oder Haftmitteln verankert. Um die Führungslöcher abzudecken,
werden kleine Titanplatten verwendet; der Schädel kann dann heilen.
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Wie
in 2 dargestellt, führt dieses Verfahren zu einem
in sich instabilen System, wobei für den Knochenlappen 34 externe
Fixierungelemente 36 erforderlich sind, um diesen in seiner
Position innerhalb des Lochs in dem Cranium 30 zu halten.
Da der Knochenlappen 34 Kanten 32 aufweist, welche
normal zur Oberfläche
des Craniums 30 geschnitten sind, könnte der Knochenlappen 34 möglicherweise
ohne externe Fixierungselemente 36 durch das Loch in das
Cranium 30 hineinfallen oder auch aus dem Cranium 30 herausfallen,
wenn sich der Patient bewegt.
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Während dieses
Knochenlappensystem für manche
Situationen annehmbar ist, besteht ein Bedarf für ein verbessertes System,
welches das mit dem Gebrauch externer Fixierungselemente 36 assoziierte
Ausmaß an
Trauma für
den Patienten vermindert. Zum Beispiel könnte ein System, bei welchem
keine externen Fixierungselemente 36 benötigt werden
oder die Anzahl dieser Fixierungselemente reduziert ist, die erforderlich
sind, um einen Knochenlappen 34 wieder einzusetzen, die
erforderliche Operationszeit zur Durchführung der Operation verkürzen. Des
Weiteren bedeuten weniger oder gar keine Fixierungselemente 36 für den Patienten
weniger Schmerzen und Trauma. Für
den Patienten könnten auch
zusätzliche
und unnötige
Narbenbildungen bedingt durch die Fixierungselemente vermieden werden.
Schlussendlich könnten
dem Patienten die unbequemen und zeitaufwändigen Nachbehandlungen im
Krankenhaus zum Entfernen der Fixierungselemente nach der vollständigen Heilung
erspart bleiben.
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Die
Erfindung, die in 3 dargestellt ist, sieht auch
einen verbesserten Schutz 40 vor, welcher so angepasst
ist, um an einem chirurgischen Schneidewerkzeug 10 oder
Craniotom angebracht zu werden, wie zum Beispiel dem in 1 gezeigten
Craniotom. Der Duraschutz 40 weist einen Schaft 42 auf, welcher
ein proximales Ende 44, ein distales Ende 46 und
eine longitudinale Achse, welche sich dazwischen erstreckt, definiert.
In einer bevorzugten Ausführungsform
ist der Schaft 42 parallel zu dem Schnittbereich 14 des
Craniotoms 10 positioniert. Es ist jedoch auch vorgesehen,
dass der Schaft 42 relativ zu dem Schnittbereich 14 gewinkelt
ausgeführt sein
kann.
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Eine
Fußplatte 48 erstreckt
sich lateral von dem distalen Ende 46 des Schafts 42.
Wenn der Duraschutz 40 an dem Craniotom 10 befestigt
ist, wird die Fußplatte 48 so
angepasst, dass sie benachbart zu und beabstandet von dem Schnittbereich 14 des Craniotoms 10 positioniert
ist.
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Wie
in 3 dargestellt, ist die Fußplatte 48 unterhalb
des Schnittbereichs 14 positioniert und verfügt über eine
ausreichende Länge,
um sich lateral über
die Spitze 16 des Schnittbereichs 14 hinaus zu erstrecken.
Die Fußplatte 48 ist
effektiv dabei, zu verhindern, dass der Schnittbereich 14 des
Craniotoms 10 während
der Chirurgie durch die Dura eines Pati enten eindringt. Die Fußplatte 48 erstreckt
sich in einem stumpfen Winkel relativ zu dem Schaft 42.
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Während Fußplatte 48 mit
flacher innerer und äußerer Fläche abgebildet
ist, ist beabsichtigt, dass Fußplatte 48 auch
andere Formen umfassen kann. Zum Beispiel könnte Fußplatte 48 eine gekrümmte Spitze
oder eine J-Form aufweisen. Alternativ dazu könnte Fußplatte 48 auch konturierte
Flächen
zeigen. Fußplatte 48 könnte eine
konkave innere Fläche
und eine konvexe äußere Fläche haben, welche
der Fußplatte
eine schalenförmige
Gestalt verleiht.
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Der
Duraschutz 40 beinhaltet auch eine Craniumführung 50,
welche sich von dem Schaft 42 in einer entgegengesetzten
Richtung von der Fußplatte 48 aus
erstreckt. Die Craniumführung 50 ist
so geformt wie ein dreieckiger Vorsprung, wobei eine Seite des Dreiecks
der Schaft 42 ist. Eine zweite Seite 52 des Vorsprungs
erstreckt sich von dem Schaft 42 und dem Schnittbereich 14 in
eine entgegengesetzte Richtung von der Fußplatte 48 weg. Eine
dritte Seite oder Basis 54 verbindet die zweite Seite 52 mit
dem Schaft 42 und ist als der Boden des Vorsprungs in 3 dargestellt.
In einer Ausführungsform
ist das Dreieck, welches durch Führung 50 gebildet
ist, ein rechtwinkliges Dreieck, wobei der Winkel, der durch die
zweite Seite 52 und Basis 54 gebildet ist, ein rechter
Winkel ist. Die Basis 54 ist relativ zu dem Schaft 42 gewinkelt
und so angepasst, um während der
Chirurgie an einem Cranium zu passen. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist der Winkel (∀),
der durch den Schaft 42 und die Basis 54 gebildet
wird, ein stumpfer Winkel. Der Winkel ∀ kann im Bereich von etwa
100° bis
etwa 135° liegen.
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Während die
Craniumführung 50 in 3 als integral
mit dem Schaft 42 dargestellt ist, ist beabsichtigt, dass,
die Craniumführung 50 auch
andere Konfigurationen aufweisen könnte und dennoch alle Vorteile,
welche mit dieser Erfindung einhergehen, bereitstellen würde. Zum
Beispiel kann die Craniumführung 50 als
ein separates Element aus dem Schaft 42 gebildet werden.
In einer solchen Ausführungsform
könnte
die Craniumführung 50 einen
festen Keil umfassen, wobei eine Seite selektiv an dem Schaft 42 des
Duraschutzes 40 anordbar ist und eine angrenzende Seite
die Fläche
bereitstellt, auf welcher das Craniotom 10 gegen das Cranium
abgestützt
ist. Die Befestigungselemente könnten
eine Schnappverschluss-Konfiguration an einer Seite der Craniumführung 50 und
dem Schaft 42 aufweisen, was ein leichtes Befestigen und
Lösen der
Craniumführung 50 ermöglichen
würde.
Diese Ausführungsform
gibt dem Chirurgen die Flexibilität, den Winkel des Duraschutzes 40 durch
selektives Befestigen einer bestimmten Craniumführung 50 mit einer
entsprechend gewinkelten Basis zu kontrollieren.
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Ferner
ist es auch nicht erforderlich, dass die Craniumführung 50 fest
ist. In einer anderen vorgesehenen Ausführungsform könnte die
Craniumführung 50 einen
L-geformten Draht oder eine Reihe von gebogenen Drähten mit
einer Fläche,
auf welcher das Craniotom 10 gegen das Cranium abgestützt werden könnte, umfassen.
Der Draht oder die Drähte
könnte/könnten an
dem proximalen Ende 44 des Schafts 42 befestigt
sein und an dem gegenüberliegenden Ende
nicht befestigt sein. In dieser Ausführungsform könnte der
Draht oder könnten
die Drähte
auch aus einem formbaren Metall gebildet sein, um es dem Chirurgen
zu ermöglichen,
den Draht oder die Drähte manuell
in einem bestimmten Winkel zu biegen, den er für wünschenswert erachtet.
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Das
proximale Ende 44 des Duraschutzes 40 ist so angepasst,
dass es lösbar
und wieder einsetzbar an dem Craniotom 10 angebracht werden
kann. Der Duraschutz 40 kann an dem Craniotom 10 durch beliebige
konventionelle Mittel, die auf dem Fachgebiet bekannt sind, befestigt
sein. Vorzugsweise ist der Duraschutz drehbar befestigt, sodass
der Chirurg nach Bedarf den Duraschutz 40 entweder zu der
linken oder zu der rechten Seite des Schnittbereichs 14 bewegen
kann, ohne dafür
den Duraschutz 40 während
der Chirurgie entfernen und wieder anbringen zu müssen.
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4 und 5 zeigen
eine beispielhafte Ausführungsform
für eine
Befestigungsvorrichtung 100 zum Befestigen des Duraschutzes 40 an
dem Craniotom 10. Wie in 4 dargestellt,
umfasst die Befestigungsvorrichtung 100 eine Manschette 110, welche
ein proximales Ende 112 und ein distales Ende 114 aufweist,
das an dem Duraschutz 40 der Erfindung befestigt ist. Die
innere Fläche 116 der Manschette 110 ist
so konfiguriert und dimensioniert, um ein standardmäßiges Craniotom 10 aufzunehmen.
Die äußere Fläche 118 der
Manschette 110 weist Gewinde 120 auf, welche sich
um die Manschette 110 herum nahe dem proximalen Ende 112 erstrecken.
Angrenzend an die Gewinde 120 befindet sich eine Nut 122,
welche rund um das proximale Ende 112 verläuft. Manschette 110 umfasst
auch longitudinal verlaufende Schlitze beziehungsweise Sacklöcher 124,
welche sich von dem proximalen Ende 112 der Manschette 110 aus
erstrecken, wobei die Schlitze 124 in lateralen Schlitzen 126 enden.
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Um
Befestigungsvorrichtung 100 anwenden zu können, wird
ein standardmäßiges Craniotom 10, wie
beispielsweise das in 1 abgebildete Craniotom, in
die Manschette 110 an der breiten Öffnung 128 an dem
proximalen Ende 112 eingeführt. Manschette 110 wird
danach über
das Craniotom 10 entlang der longitudinalen Achse LA geschoben,
bis sich der Schnittbereich 14 vollständig aus der schmalen Öffnung 130 an
dem distalen Ende 114 erstreckt. Das Craniotom 10 sollte
eine festen Passung mit der inneren Fläche 116 der Manschette 110 erreichen,
deren innere Fläche 116 so
geformt und größenmäßig bemessen
ist, um sich mit der äußeren Fläche von
Craniotom 10 zu ergänzen.
Wenn die Manschette 110 angebracht ist, wird ein Kompressionsring 132,
wie in 5 gezeigt, in Nut 122 eingeführt. Druckschraube 134 mit
Innengewinden 136 wird dann auf das proximale Ende 112 der
Manschette 110 aufgeschraubt und fest gezogen, um Manschette 110 gegen
Craniotom 10 zu sicheren.
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Befestigungsvorrichtung 100 ermöglicht es einem
Chirurgen, den Schutz 40 in Abhängigkeit seiner speziellen
Anforderungen einfach und schnell um den Schnittbereich 14 zu
drehen. Wenn der Chirurg den Duraschutz 40 drehen muss,
kann er die Schraube 134 lösen und die Manschette 110 drehen,
bis der Duraschutz 40 richtig positioniert ist. Befindet
sich der Duraschutz in der gewünschten
Position, wird die Druckmutter 134 angezogen und die Manschette 110 gegen
das Craniotom 10 nochmals gesichert.
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6 stellt
das stabile System dar, welches durch den verbesserten Duraschutz 40 der
Erfindung hergestellt wird. Nachdem die Führungslöcher gebohrt sind, wird das
Craniotom 10 mit dem verbesserten Duraschutz 40 daran
befestigt und innerhalb des Lochs positioniert. In 7 liegt
die Basis 54 des Duraschutzes 40 an der Oberfläche des
Craniums 60 an, während
der Chirurg das Craniotom 10 vorwärts bewegt und dabei einen
gewinkelten Schnitt in dem Cranium 60 ausführt, wie
in 6, 7 und 8 dargestellt
ist. Der Knochenlappen 64, welcher angefertigt wird, weist
eine schräg
geschnittene Kante 62 auf, wodurch, wenn diese wieder an
das Cranium 60 angebracht wird, das in sich stabile System
aus 4 bereitstellt wird. Der Knochenlappen 64 ist dazu
in der Lage, gegen die externen Kräfte des Systems zu bestehen
und innerhalb des Lochs in dem Cranium 60 zu verbleiben.
Externe Fixierungselemente 66, welche auf dem Fachgebiet
bekannt sind, wie zum Beispiel Drahtnähte, Titanplatten und -schrauben
oder Haftmittel können,
falls gewünscht, ebenfalls
eingesetzt werden. Es können
auch kleine Titanplatten dazu benutzt werden, die Führungslöcher abzudecken.
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Die
gewinkelte Craniumführung 50 des
Duraschutzes 40 ermöglicht
es dem Chirurgen, leicht und mühelos
das in 6, 7 und 8 dargestellte
stabile System herzustellen. Unter Verwendung der Craniumführung 50 kann
der Chirurg einen durchgehend winkligen Schnitt ausführen, da
das Craniotom 10 in einem festen Winkel gehalten wird. Des
Weiteren ermöglicht
es die Craniumführung 50 dem
Chirurgen den schrägen
Knochenlappen rasch zu schneiden. In einer bevorzugten Ausführungsform ist
der Winkel der Fußplatte 48 relativ
zu dem Schaft 42 identisch mit dem Winkel der Basis 54 zu
dem Schaft 42. Allerdings kann sich die Fußplatte 48 auch in
einem anderen Winkel aus dem Schaft 42 erstrecken, wie
zum Beispiel in einem rechten Winkel. Ungeachtet des Winkels der
Fußplatte 48 ist
es wichtig, dass die Dicke des Knochenlappens konstant bleibt. Und
während
beabsichtigt ist, dass die gewinkelte Basis 54 des Duraschutzes 40 die
primäre
Struktur bildet, die es dem Chirurgen ermöglicht, den gewinkelten Schnitt
auszuführen,
ist es auch möglich,
den Schaft 42 relativ zu dem Schnittbereich 14 des
Craniotoms 10 winklig anzubringen, um diesen Effekt herbeizuführen.
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Es
ist selbstverständlich,
dass das Vorausgehende nur zur Veranschaulichung der Grundgedanken
der Erfindung dient und dass zahlreichen Abänderungen durch den Fachmann
auf diesem Gebiet vorgenommen werden können, ohne dabei vom Anwendungsbereich
der Erfindung abzuweichen.