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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein hydraulische Bremsen. Insbesondere
betrifft die vorliegende Erfindung hydraulische Bremsen, die die Funktion
sowohl einer Feststellbremse als auch einer Betriebsbremse zur Verfügung stellen.
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Hintergrund
der Erfindung
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Bremsvorrichtungen
mit einer kombinierten Betriebsbremse und Feststellbremse werden
allgemein in Fahrzeugen wie etwa verfahrbaren Auslegern, Gabelladern
usw. verwendet. Die 1 und 2 veranschaulichen
einen Typ einer Bremsvorrichtung 20 des Standes der Technik,
der in der Lage ist, sowohl als Feststellbremse als auch als Betriebsbremse
zu arbeiten. Die Bremsvorrichtung 20 weist eine Drehwelle 26 auf,
die sich durch eine Mehrzahl von koaxial fluchtenden Rotor- und
Statorplatten 22 und 24 erstreckt. Ein erstes
Ende 28 der Welle ist für die
Verbindung mit einem Rad ausgelegt, während ein zweites Ende 30 der
Welle für
die Verbindung mit einer Antriebsquelle wie etwa einem Hydromotor ausgelegt
ist. Die Rotorplatten 22 sind dazu ausgelegt, als Einheit
mit der Welle 26 zu drehen, während die Statorplatten 24 an
einer gemeinsamen Drehung mit der Welle 26 gehindert sind.
Die Platten 22, 24 sind von einem Gehäuse 23 umschlossen.
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Die
Platten 22, 24 der Bremsvorrichtung 20 sind
in einem Stapel 21 angeordnet, von dem ein erstes axiales
Ende 32 entgegengesetzt zu einem zweiten axialen Ende 34 positioniert
ist. Eine Federanordnung 36 ist an dem ersten axialen Ende 32 des
Stapels 21 positioniert. Die Federanordnung 36 stellt eine
Federkraft zur Verfügung,
welche die Rotor- und Statorplatten 22, 24 zusammen
vorspannt, um die Feststellbremse zur Verfügung zu stellen. Wenn die Feststellbremse
betätigt
ist, werden die Platten 22, 24 zwischen der Federanordnung 36 und
dem Gehäuse 23 so
zusammengedrückt,
dass die Reibung zwischen den Platten 22, 24 ein
freies Drehen der Welle 26 verhindert.
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Die
Feststellbremse wird durch einen ersten Kolben 38 gelöst, der
an dem zweiten axialen Ende 34 des Stapels 21 positioniert
ist. Eine axiale Verlängerung 40 ist
dazu vorgesehen, Kraft von dem ersten Kolben 38 auf eine
Feststellbremsen-Freigabeplatte 39 zu ü bertragen, an der die Federanordnung 36 angreift.
Wenn ein Hydraulikdruck auf den ersten Kolben 38 beaufschlagt
wird, stellt der erste Kolben 38 eine Kraft zur Verfügung, welche
die Vorspannung der Federanordnung 36 überwindet und die Feststellbremsen-Freigabeplatte 39 von
dem Rest der Platten 22, 24 weg bewegt. Sobald
die Federkraft von dem Plattenstapel 21 abgenommen ist,
werden die Platten 22, 24 nicht mehr zusammengedrückt, und
die Feststellbremse ist freigegeben.
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Die
Bremsvorrichtung 20 weist auch einen zweiten Kolben 42 zum
Betätigen
der Betriebsbremse der Bremsvorrichtung 20 auf. Der zweite
Kolben 42 ist an dem ersten axialen Ende 32 des
Stapels 21 montiert. Wenn die Betriebsbremse betätigt wird,
wie in 2 gezeigt ist, veranlasst der auf den zweiten Kolben 42 beaufschlagte
Hydraulikdruck den zweiten Kolben 42, den Plattenstapel 21 zusammenzudrücken. Um
an dem Plattenstapel 21 anzugreifen, bewegt sich der zweite
Kolben 42 durch eine Öffnung 37,
die durch die Feststellbremsen-Freigabeplatte 29 definiert
ist. Wenn der Stapel 21 gemäß der Darstellung in 2 zusammengedrückt wird,
stellt die Reibung zwischen den Platten 22, 24 eine
Reibungsbremswirkung auf die Welle 26 zur Verfügung.
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Die
Hydraulikbremsenindustrie ist stark wettbewerbsorientiert, und Kosten
sind ein wichtiger Faktor im Zusammenhang mit dem Erfolg oder Misserfolg
eines jeglichen Produktes. Wie durch die Bremsvorrichtung der 1 und 2 gezeigt
ist, sind herkömmliche
kombinierte Feststell- und Betriebsbremsen für gewöhnlich ziemlich kompliziert;
vgl. z.B. die Schrift US-A-4.263.991. Daher sind solche Bremsen für gewöhnlich ziemlich
kostspielig in der Herstellung. Es besteht ein Bedarf nach einer
vereinfachten und kostengünstigen
Bremsvorrichtung, die sowohl als Feststellbremse als auch als Betriebsbremse dient.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Ein
Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft eine Bremsvorrichtung
gemäß Anspruch
1 mit einer Betriebsbremse und einer Feststellbremse. Die Bremsvorrichtung
weist ein Gehäuse
auf sowie eine Welle, die sich zumindest teilweise durch das Gehäuse erstreckt.
Die Welle ist relativ zu dem Gehäuse
um eine Längsachse
drehbar. Die Bremsvorrichtung weist ferner einen Stapel von Platten
auf, die in Axialrichtung entlang der Welle beabstandet sind. Mindestens
eine der Platten ist dazu ausgelegt, gemeinsam mit der Welle zu
drehen. Der Plattenstapel weist ein erstes axiales Ende auf, das
entgegengesetzt zu einem zweiten axialen Ende positioniert ist.
Ein Federaufbau ist dazu vorgesehen, den Stapel von Platten zusammenzudrücken, um
die Feststellbremse zur Verfügung zu
stellen. Der Federaufbau ist an dem ersten axialen Ende des Stapels
von Platten montiert. Die Bremsvorrichtung weist ferner einen ersten Kolben
zum Lösen
der Feststellbremse und einen zweiten Kolben zum Betätigen der
Betriebsbremse auf. Der zweite Kolben ist an dem zweiten axialen Ende
des Stapels von Platten montiert. Bei der Verwendung drückt der
zweite Kolben die Platten in Axialrichtung auf die Federanordnung
hin, um die Betriebsbremse zu betätigen.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren
zum Betätigen
einer Betriebsbremse einer Bremsvorrichtung gemäß Anspruch 14, die auch eine
Feststellbremse aufweist. Die Bremsvorrichtung weist eine Welle
auf, die um eine Längsachse
drehbar ist und für
die Verbindung mit einem Rad ausgelegt ist. Die Bremsvorrichtung weist
auch einen Stapel von Platten auf, die in Axialrichtung entlang
der Welle beabstandet sind, wobei mindestens eine der Platten dazu
ausgelegt ist, gemeinsam mit der Welle zu drehen. Die Bremsvorrichtung
weist ferner einen Federaufbau auf, der eine Vorspannung zum Zusammendrücken der
Platten ausübt,
um die Feststellbremse zur Verfügung
zu stellen. Die Betriebsbremse der Bremsvorrichtung wird betätigt, indem
der Stapel von Platten in Axialrichtung auf den Federaufbau hin
gedrückt
wird, wodurch veranlasst wird, dass die Platten zusammengedrückt werden,
um die Betriebsbremse zur Verfügung
zu stellen.
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Kurzbeschreibung
der Zeichnung
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Die
beigefügte
Zeichnung, die in diese Beschreibung eingegliedert ist und einen
Teil davon bildet, veranschaulicht mehrere Aspekte der Erfindung und
dient zusammen mit der Beschreibung zur Erläuterung der Grundgedanken der
Erfindung. Eine kurze Beschreibung der Zeichnung ist wie folgt:
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1 ist
eine Querschnittansicht einer Bremsvorrichtung des Standes der Technik,
wobei die Bremsvorrichtung in einem Feststellbremsenmodus gezeigt
ist;
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2 ist
eine Querschnittansicht der Bremsvorrichtung von 1,
die in einem Betriebsbremsenmodus gezeigt ist;
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3 ist
eine auseinandergezogene perspektivische Ansicht einer gemäß den Grundgedanken
der vorliegenden Erfindung aufgebauten Bremsvorrichtung;
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4 ist
eine Querschnittansicht in Längsrichtung
der Bremsvorrichtung von 3, in der die Bremsvorrichtung
im zusammengebauten Zustand und in einem Feststellbremsenmodus gezeigt
ist;
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5 ist
eine Querschnittansicht in Längsrichtung
der Bremsvorrichtung von 3, in der die Bremsvorrichtung
im zusammengebauten Zustand bei gelöster Feststellbremse gezeigt
ist; und
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6 ist
eine Querschnittansicht in Längsrichtung
der Bremsvorrichtung von 3, in der die Bremsvorrichtung
im zusammengebauten Zustand und in einem Betriebsbremsenmodus gezeigt
ist.
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Ausführliche
Beschreibung
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Es
soll nun im Detail auf veranschaulichende Aspekte der vorliegenden
Erfindung Bezug genommen werden, die in der beigefügten Zeichnung
veranschaulicht sind. Nach Möglichkeit
werden in der gesamten Zeichnung gleiche Bezugszeichen verwendet,
um gleiche oder ähnliche
Teile zu bezeichnen.
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3 veranschaulicht
eine gemäß den Grundgedanken
der vorliegenden Erfindung aufgebaute Bremsvorrichtung 120.
Die Bremsvorrichtung 120 weist ein Gehäuse 122 mit einer
Abdeckung 124 auf, die an einer Druckplatte 126 montiert
ist. Eine ringförmige
Gehäusedichtung 128 ist
zwischen der Abdeckung 124 und der Druckplatte 126 zum
Abdichten des Gehäuses 122 angebracht.
Die Abdeckung 124 und die Druckplatte 126 sind
bevorzugt durch herkömmliche
Befestigungseinrichtungen 127 (z.B. Schrauben, Schraubbolzen
usw.) miteinander verbunden. Eine Stapelanordnung 130 ist
im Inneren des Gehäuses 122 montiert.
Die Stapelanordnung 130 weist eine Rotorplatte 132 auf,
die zwischen einer ersten und einer zweiten Statorplatte 134 und 136 montiert
ist. Es ist eine Welle 138 vorgesehen, die relativ zu dem
Gehäuse 122 um
eine Längsachse 139 (in
den 4–6 gezeigt)
drehbar ist. Die Welle 138 ist bevorzugt zumindest teilweise
im Inneren des Gehäuses 122 angebracht
und erstreckt sich bevorzugt durch die Platten 132–136.
Im zusammengebauten Zustand dreht die Rotorplatte 132 gemeinsam
mit der Welle 138, und die Statorplatten 134, 136 sind
an einer gemeinsamen Drehung mit der Welle 138 gehindert.
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Die
Bremsvorrichtung 120 weist auch eine Federanordnung 140 zum
Zusammendrücken
der Platten 132–136 auf,
um eine Feststellbremsenfunktion zur Verfügung zu stellen. Die Federanordnung 140 weist
eine Mehrzahl von Schraubenfedern 162 auf. Die Schraubenfedern 162 sind
an Zapfen 164 angebracht, die an einer ringförmigen Federhalterung 166 ausgebildet
sind. Wie in den 4–6 gezeigt
ist, ist die Federhalterung 166 im Inneren einer durch
die Gehäuseabdeckung 124 definierten Ringkammer 168 angebracht.
Bei dieser Anbringungsweise sind die Schraubenfedern 162 zwischen der
Gehäuseabdeckung 124 und
der zweiten Statorplatte 136 der Stapelanordnung 130 positioniert.
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Die
Bremsvorrichtung 120 weist ferner einen ersten Kolben 142 zum
Freigeben oder Lösen
der Feststellbremse, und einen zweiten Kolben 144 zum Anwenden
der Betriebsbremse auf. Der erste und der zweite Kolben 142 und 144 sind
bevorzugt innerhalb der Druckplatte 126 des Gehäuses 122 montiert. Wenn
der erste Kolben 142 betätigt wird, gibt er die Feststellbremse
frei, indem er die zweite Statorplatte 136 von der Rotorplatte 132 weg
drückt,
so dass die Platten 132–136 nicht mehr von
der Federanordnung 140 zusammengedrückt werden. Wenn der zweite Kolben 144 betätigt wird,
drückt
er die Platten 132–136 zusammen
und stellt dadurch eine Betriebsbremsenfunktion zur Verfügung.
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Die
Welle 138 der Bremsvorrichtung 120 weist ein erstes
Ende 146 auf, das entgegengesetzt zu einem zweiten Ende 148 positioniert
ist. Wenn die Welle 138 gemäß der Darstellung in den 4–6 in
dem Gehäuse
montiert ist, ragt das erste Ende 146 der Welle 138 bevorzugt
aus dem Gehäuse 122 hervor.
Ein Lager 150 ist zwischen der Welle 138 und dem
Gehäuse 122 montiert,
um ein freies Drehen der Welle 138 relativ zu dem Gehäuse 122
um die Längsachse 139 zu
ermöglichen.
Das Lager 150 ist im Gehäuse 122 durch einen
Sprengring 170 gehalten. Das erste Ende 146 der
Welle 138 ist bevorzugt für die Verbindung mit einem
Aufbau wie etwa einem Rad 152 (in 4 schematisch
gezeigt) ausgelegt. Beispielsweise kann das erste Ende 146 der
Welle 138 Zahnwellenprofile aufweisen, die dazu ausgelegt
sind, mit entsprechenden Zahnnabenprofilen (nicht gezeigt) des Rades 152 einzugreifen.
Das zweite Ende 148 der Welle 138 ist bevorzugt
für die Verbindung
mit einer Antriebseinheit 154 (in 4 schematisch
gezeigt) wie etwa einem Hydromotor ausgelegt. Das zweite Ende der
Welle 148 ist beispielhaft mit Zahnnabenprofilen gezeigt,
die dazu ausgelegt sind, mit entsprechenden Zahnwellenprofilen (nicht
gezeigt) der Antriebseinheit 154 einzugreifen. Auch wenn
das erste und das zweite Ende 146, 148 der Welle 138 mit
einer Keilwellenverbindung gezeigt sind, sollte es verständlich sein,
dass jegliche Verbindung benutzt werden könnte, die für die Übertragung eines Drehmomentes
geeignet ist. Beispiele für
andere Typen von Aufbauten für
die Übertragung eines
Drehmomentes umfassen Keilnuten, nicht-kreisförmige Querschnittsbereiche, hexagonale Querschnittsbereiche,
oder jeglichen anderen Typ eines Querschnittsbereichs mit Abflachungen
oder unregelmäßig geformten
Oberflächen
zum Verhindern einer Relativdrehung.
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Die
erste und die zweite Statorplatte 134 und 136 der
Bremsvorrichtung 120 weisen einen Aufbau auf, der die Statorplatten
an einer gemeinsamen Drehung mit der Welle 138 hindert.
Wie beispielhaft in 3 gezeigt ist, weisen die Statorplatten 134, 136 radiale
Laschen 156 auf, die im Gehäuse 122 montierte
Führungszapfen 158 aufnehmen.
Die Stapelanordnung 130 weist auch ein Paar von Federklemmen 160 auf,
welche die Funktion haben, die erste Statorplatte 134 auf
die Druckplatte 126 hin vorzuspannen.
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Die
Rotorplatte 132 der Bremsvorrichtung 120 weist
bevorzugt einen Aufbau auf, der die Rotorplatte 132 veranlasst,
als Einheit mit der Welle 138 zu drehen. Beispielhaft ist
die Rotorplatte 132 mit Zahnnabenprofilen gezeigt, die
mit entsprechenden, von der Welle 138 definierten Zahnwellenprofilen
in Eingriff stehen. Obgleich im Besonderen eine Keilwellenverbindung
gezeigt wird, sollte es verständlich sein,
dass jeglicher Typ eines Aufbaus verwendet werden könnte, der
geeignet ist, um ein Drehmoment zwischen zwei Bauteilen zu übertragen.
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Unter
Bezugnahme auf 3 besitzen sowohl der erste
als auch der zweite Kolben 142 und 144 der Bremsvorrichtung 120 eine
allgemein ringförmige
Konfiguration. Wie in den 4–6 gezeigt ist,
sind der erste und der zweite Kolben 142 und 144 in
jeweils einer entsprechenden ersten bzw. zweiten ringförmigen Kolbenkammer 172 und 174 montiert, die
von der Druckplatte 126 des Gehäuses 122 definiert
werden. Die erste und die zweite Kolbenkammer 172 und 174 sind
beide um die Längsachse 139 der Welle 138 konzentrisch.
Die zweite Kolbenkammer 174 ist im Inneren der ersten Kolbenkammer 172 positioniert.
Um die erste ringförmige
Kolbenkammer 172 abzudichten, sind zwei Ringdichtungen 176, 178 ausserhalb
des ersten Kolbens 142 montiert, und zwei Ringdichtungen 180 und 182 sind
innerhalb des ersten Kolbens 142 montiert. Um die zweite
ringförmige
Kolbenkammer 174 abzudichten, ist eine einzelne Ringdichtung 175 innerhalb
der zweiten ringförmigen
Kolbenkammer 174 vorgesehen. Es könnten selbstverständlich auch
andere Konfigurationen (z.B. eine Mehrzahl von Dichtungen) verwendet
werden.
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Unter
erneuter Bezugnahme auf die 4–6 definiert
die Druckplatte 126 bevorzugt separat einen ersten und
einen zweiten Hydraulikfluidkanal 186 und 188.
Der erste Fluidkanal 186 erstreckt sich von der ersten
ringförmigen
Kolbenkammer 172 zu einem ersten Anschluss 190,
und der zweite Fluidkanal 188 erstreckt sich von der zweiten Ringkammer 174 zu
einem zweiten Anschluss 192. Der erste und der zweite Anschluss 190 und 192 sind so
ausgelegt, dass der erste und der zweite Fluidkanal 186 und 188 in
Fluidverbindung an Hydraulikdruckquellen 194, 195 (z.B.
Hauptzylinder, hydraulische Stellglieder, Pumpen, Fahrzeughydrauliksysteme,
Servobremsventile usw.) angeschlossen werden können. Die Druckquelle 194 wird
zum Betätigen
des ersten Kolbens 142 (d.h. zum Bewegen des ersten Kolbens 142 in
der ersten Kammer 172) verwendet, und die Druckquelle 195 wird
zum Betätigen
des zweiten Kolbens 144 (d.h. zum Bewegen des zweiten Kolbens 144 in
der zweiten Kammer 174) verwendet. Zusätzliche Anschlüsse können vorgesehen
sein, um die Verbindung von Hydraulikleitungen mit der Bremsvorrichtung 120 zu
erleichtern. Wenn solche zusätzlichen
Anschlüsse
nicht in Verwendung sind, sind sie bevorzugt verstöpselt.
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Unter
erneuter Bezugnahme auf die 4–6 weist
die erste Statorplatte 134 eine Aussenfläche 196 auf,
welche ein erstes axiales Ende der Stapelanordnung 130 definiert.
Die Aussenfläche 196 ist
auf den zweiten Kolben 144 hin gerichtet. Auf ähnliche
Weise weist die zweite Statorplatte 136 ein Plattenteil 198 mit
einer Aussenfläche 200 auf,
das ein zweites axiales Ende der Stapelanordnung 130 definiert.
Die Aussenfläche 200 ist
auf die Federanordnung 140 der Bremsvorrichtung 120 hin
gerichtet. Zusätzlich
zu dem Plattenteil 198 weist die zweite Statorplatte 136 auch
zwei axiale Verlängerungen 202 auf,
die sich in Axialrichtung von dem Plattenteil 198 zu dem
ersten Kolben 142 erstrecken. Wie im weiteren Verlauf der
Beschreibung noch zu sehen sein wird, sind die axialen Verlängerungen 202 so
konfiguriert, dass sie es dem ersten Kolben 142 ermöglichen,
die zweite Statorplatte 136 auf die Abdeckung 124 hin
zu drücken,
um die Feststellbremse freizugeben.
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4 zeigt
die Bremsvorrichtung 120 in einem Feststellbremsenmodus.
Im Feststellbremsenmodus wird ein Hydraulikdruck bevorzugt weder
an die erste noch an die zweite Kolbenkammer 172 und 174 geliefert.
Zusätzlich
spannen die Schraubenfedern 162 der Federanordnung 140 die
zweite Statorplatte 136 in einer Axialrichtung auf die
Druckplatte 126 hin vor, so dass die Platten 132–136 zwischen den
Federn 162 und der Druckplatte 126 zusammengedrückt werden.
In dieser zusammengedrückten Konfiguration
stellt die Anlage zwischen der Rotorplatte 132 und den
Statorplatten 134, 136 eine Reibung zur Verfügung, die
einer Drehung der Welle 138 entgegen wirkt, wodurch eine
Bremswirkung erhalten wird.
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5 zeigt
die Bremsvorrichtung 120 in dem freigegebenen Zustand der
Feststellbremse. Um die Feststellbremse zu lösen, wird Hydraulikdruck von der
Druckquelle 194 auf die erste Kolbenkammer 174 beaufschlagt,
wodurch der erste Kolben 142 veranlasst wird, sich gleitend
in Axialrichtung auf die Gehäuseabdeckung 124 hin
zu verschieben. Während sich
der erste Kolben 142 gleitend auf die Abdeckung 124 hin
verschiebt, greift der erste Kolben 142 an den axialen
Verlängerungen 202 der
zweiten Statorplatte 136 an und schiebt die zweite Statorplatte 130 mit
einer Kraft, die ausreichend ist, um die von den Schraubenfedern 162 zur
Verfügung
gestellte Federkraft zu überwinden,
von der Rotorplatte 132 weg. Auf diese Weise löst sich
die zweite Statorplatte 136 von der Rotorplatte 132.
Somit werden die Platten 132–136 nicht mehr von
den Federn 162 zusammengedrückt, und die Rotorplatte 132 ist
frei, mit minimaler Reibung relativ zu den Statorplatten 143, 136 zu drehen.
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Bei
gelöster
Feststellbremse wird die Betriebsbremse betätigt, indem Hydraulikdruck
von der Druckquelle 195 auf die zweite Kolbenkammer 174 beaufschlagt
wird, so dass der zweite Kolben 144 veranlasst wird, sich
in Axialrichtung auf die Gehäuseabdeckung 124 hin
zu bewegen. Während
sich der zweite Kolben 144 auf die Gehäuseabdeckung 124 hin
bewegt, greift der zweite Kolben 144 an der ersten Statorplatte 134 an,
wodurch veranlasst wird, dass die Platten 132–136 zwischen
dem zweiten Kolben 144 und der Gehäuseabdeckung 124 zusammengedrückt werden. 6 zeigt
die Bremsvorrichtung 120 mit den Platten in dem oben erwähnten zusammengedrückten Zustand.
Während
die Statorplatten 134, 136 so zusammengedrückt sind,
befinden sie sich in Reibschluss mit der Rotorplatte 132 und
stellen eine Wirkung zum Abbremsen der Welle 138 zur Verfügung. Auf
diese Weise bewirkt die Axialverschiebung des zweiten Kolbens 144 auf
die Abdeckung 124 hin eine Betätigung der Betriebsbremse der
Bremsvorrichtung 120.
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Es
ist ein wichtiger Aspekt der vorliegenden Erfindung, dass die Federanordnung 140 und
der zweite Kolben 144 an entgegengesetzten axialen Enden
der Stapelanordnung 130 montiert sind. Um die Betriebsbremse
der Bremsvorrichtung 120 zu betätigen, bewegt sich daher der
zweite Kolben 144 in Axialrichtung auf die Federanordnung 140 hin.
Dadurch, dass der zweite Kolben 144 entgegengesetzt von
der Federanordnung 140 montiert ist, können sowohl der erste Kolben 142 als
auch der zweite Kolben 144 in einem gemeinsamen Abschnitt
des Gehäuses 122 montiert
werden. Dies ist insofern von Vorteil, als eine solche Montagekonfiguration
einfacher und kostengünstiger
als herkömmliche
Montagekonfigurationen wie etwa die in den 1 und 2 gezeigte
Konfiguration ist.
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Der
Ausdruck "axial" wird vorliegend
so verwendet, dass er eine Richtung allgemein entlang oder parallel
zu der Längsachse 139 der
Welle 138 bezeichnet. Auch wenn ferner Schraubenfedern
als Teil der Federanordnung 140 gezeigt wurden, sollte es
dennoch ver ständlich
sein, dass jeglicher Aufbau verwendet werden könnte, der in der Lage ist,
eine Vorspannkraft auf die Stapelanordnung 130 aufzubringen.
Beispielsweise könnten
alternative Federanordnungen oder Aufbauten Elastomerteile oder
flache Federelemente umfassen.
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Hinsichtlich
der voraus gegangenen Beschreibung sollte es verständlich sein,
dass im Detail Änderungen
vorgenommen werden können,
ohne den Schutzbereich der vorliegenden Erfindung zu verlassen,
insbesondere was die verwendeten Konstruktionsmaterialien und die
Form, Größe und Anordnung
der Teile betrifft. Beispielsweise sollte es verständlich sein,
dass eine verschiedene Anzahl von Platten verwendet werden könnte, ohne
den Schutzbereich der vorliegenden Erfindung zu verlassen, auch
wenn eine Rotorplatte und zwei Statorplatten gezeigt wurden. Ebenso
könnte
die Bremse auch für
jegliche Art von Vorrichtung verwendet werden, bei der die Steuerung
der Drehung eines drehenden Teils angestrebt wird, obwohl die vorliegende
Bremse für
die Verwendung mit dem Rad eines Fahrzeugs beschrieben wurde.