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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft eine Polyhydroxyalkanoat-Synthase (Polyhydroxyalkanoat
wird hier nachstehend als "PHA" bezeichnet), ein
diese PHA-Synthase codierendes Gen, einen rekombinanten Vektor,
der dieses Gen enthält,
eine Transformante, die die PHA-Synthase ausprägen kann, die durch diesen
rekombinanten Vektor transformiert worden ist, ein Verfahren zur
Herstellung der PHA-Synthase unter Verwendung der Transformante
und ein Verfahren zur Herstellung des PHA unter Verwendung dieser
Transformante. Insbesondere betrifft die Erfindung eine von Mikroorganismen
stammende PHA-Synthase, die ein Polyhydroxyalkanoat produzieren
kann, und ein die PHA-Synthase codierendes Gen, das für die Ausprägung der
PHA-Synthase durch Transformation verwendet wird.
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Einschlägiger Stand
der Technik
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Es
ist von einer Anzahl von Mikroorganismen berichtet worden, die Poly-3-hydroxybuttersäure (PHB) oder
ein anderes PHA produzieren und im Inneren speichern ("Biodegradable Plastic
Handbook", herausgegeben
von Biodegradative Plastic Research Society, NTS Co. Ltd., S. 178–197). Diese
Polymere können
wie herkömmliche
Kunststoffe für
die Herstellung einer Vielzahl von Produkten, zum Beispiel durch
Verarbeitung aus der Schmelze, verwendet werden. Da sie biologisch
abbaubar sind, haben sie den Vorteil, daß sie von Mikroorganismen in
der Natur vollständig
abgebaut werden können
und nicht zu einer Verschmutzung führen, weil sie wie viele herkömmliche
Polymerverbindungen in der Natur zurückbleiben. Außerdem haben
sie eine hervorragende Biokompatibilität, und somit ist die Verwendung
bei Anwendungszwecken, wie ein weiches medizinisches Teil, zu erwarten.
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Es
ist bekannt, daß die
Zusammensetzung und Struktur eines solchen von einem Mikroorganismus produzierten
PHA beträchtlich
variieren kann, wobei dies von der Art des für die Produktion verwendeten
Mikroorganismus, der Zusammensetzung des Kulturmediums und den Züchtungsbedingungen
abhängt.
Die Forschungen haben sich deshalb hauptsächlich auf die Steuerung einer
solchen Zusammensetzung oder Struktur konzentriert, um die physikalischen
Eigenschaften eines PHA zu verbessern.
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Die
japanischen Patentanmeldungen Nr. 6-15604, 7-14352 und 8-19227 beschreiben
zum Beispiel, daß Alcaligenes
eutropus H16 (ATCC Nr. 17699) und dessen Varianten 3-Hydroxybuttersäure (3HB)
und dessen Copolymer mit 3-Hydroxyvaleriansäure (3HV)
mit unterschiedlichen Verhältnissen
der Zusammensetzung produzieren können, wenn während der
Züchtung
die Kohlenstoffquelle geändert
wird.
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Die
japanische Patentveröffentlichung
Nr. 2642937 offenbart, daß PHA,
bei dem eine Monomereinheit 3-Hydroxyalkanoat mit 6 bis 12 Kohlenstoffatomen
ist, erzeugt werden kann, wenn Pseudomonas oleovorans (ATCC Nr.
29347) ein nicht-cyclischer aliphatischer Kohlenwasserstoff als
Kohlenstoffquelle zugeführt wird.
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Die
offengelegte japanische Patentanmeldung Nr. 5-74492 offenbart Verfahren,
bei denen Methylobacterium sp., Paracoccus sp., Alcaligenes sp.
und Pseudomonas sp. mit einem primären Alkohol mit 3 bis 7 Kohlenstoffatomen
in Kontakt gebracht werden, wodurch ein Copolymer von 3HB und 3HV
erzeugt wird.
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Die
offengelegten japanischen Patentanmeldungen Nr. 5-93049 und 7-265065
offenbaren, daß Aeromonas
caviae unter Verwendung von Oleinsäure oder Olivenöl als Kohlenstoffquelle
gezüchtet
wird, wodurch ein Zweikomponenten-Copolymer von 3HB und 3-Hydroxyhexansäure (3HHx)
erzeugt wird.
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Die
offengelegte japanische Patentanmeldung Nr. 9-191893 offenbart,
daß Comamonas
acidovorans IF013852 unter Verwendung von Gluconsäure und
1,4-Butandiol als Kohlenstoffquellen gezüchtet wird, wodurch ein Polyester
erzeugt wird, der 3HB und 4-Hydroxybuttersäure als Monomereinheiten aufweist.
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J.
of Bacteriology 180 (1998), S. 6459–6467 offenbart, daß der Stamm
Pseudomonas sp. 61–3,
der ein Gemisch des Homopolymers [P(3HB)] und eines statistischen
Copolymers [P(3HB-co-3HA)] erzeugt, das aus 3HA-Einheiten mit 4
bis 12 Kohlenstoffatomen besteht, auf molekularem Niveau geklont
und analysiert worden ist.
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Außerdem wird
berichtet, daß bestimmte
Mikroorganismen PHA produzieren, die eine Vielzahl von Substituenten,
wie einen ungesättigten
Kohlenwasserstoffrest, Ester-, Aryl- (aromatisch) und Cyanogruppen, Halogenkohlenwasserstoff
und Epoxid, aufweisen. Kürzlich
gab es Versuche zur Verbesserung der physikalischen Eigenschaften
eines PHA, das unter Anwendung eines solchen Verfahrens von einem
Mikroorganismus produziert worden ist, Makromol. Chem., 191, 1957–1965 (1990),
Macromolecules, 24, 5256–5260
(1991) und Chirality, 3, 492–494
(1991) beschreiben zum Beispiel die Herstellung eines PHA, das 3-Hydroxy-5-phenylvaleriansäure (3HPV)
als Monomereinheit enthält,
durch Pseudomonas oleovorans, wobei Änderungen der physikalischen
Eigenschaften des Polymers beobachtet wurden, die möglicherweise
auf dem Vorhandensein von 3HPV beruhen.
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Wie
vorstehend beschrieben wurden von Mikroorganismen produzierte PHA
mit unterschiedlichen Kombinationen der Zusammensetzung und der
Struktur erhalten, wenn Faktoren, wie die Art des verwendeten Mikrooganismus,
die Zusammensetzung des Kulturmediums und die Züchtungsbedingungen, geändert wurden.
Jeder Mikroorganismus weist eine intrinsische PHA-Synthase mit einer
Substratspezifität
auf, die sich deutlich voneinander unterscheidet. Folglich war es
problematisch, PHA, die unterschiedliche Monomereinheiten aufweisen,
die für
eine Vielzahl von Anwendungszwecken geeignet sind, unter Verwendung
bekannter Mikroorganismen oder PHA-Synthasen in solchen bekannten
Mikroorganismen zu produzieren.
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Wie
vorstehend beschrieben kann inzwischen erwartet werden, daß ein PHA
mit einer Vielzahl von Substituenten in seinen Seitenketten ein "funktionelles Polymer" ist, das aufgrund
der Eigenschaften der eingeführten
Substituenten deutlich vorteilhafte Funktionen und Eigenschaften
aufweist. Es ist folglich äußerst nützlich und
wichtig, einen Mikroorganismus zu erforschen und zu entwickeln,
der ein sehr nützliches
Polymer produzieren und speichern kann, das sowohl Funktionalität als auch
biologische Abbaubarkeit aufweist. Außerdem können es uns die Identifizierung
einer PHA-Synthase, die an der Produktion des sehr nützlichen
PHA beteiligt ist, und die Gewinnung eines diese PHA-Synthase codierenden
Gens erlauben, einen neuen transformierten Mikroorganismus zu produzieren,
der das gewünschte
PHA produzieren kann. Das heißt,
die Konstruktion eines rekombinanten Vektors, der ein Gen aufweist,
das eine PHA-Synthase
codiert, und die Bereitstellung eines mit diesem rekombinanten Vektor
transformierten Mikroorganismus können es uns ermöglichen, unter
Verwendung dieses transformierten Mikroorganismus ein PHA herzustellen
oder einen rekombinanten Typ der PHA-Synthase auszuprägen. Wie
vorstehend beschrieben kann es wichtig sein, für die Herstellung eines gewünschten
PHA einen transformierten Mikroorganismus zu verwenden, um ein sehr
nützliches
Hilfsmittel für
die Verbesserung der Produktivität
für das
PHA und für
eine bessere Ausnutzung des PHA bereitzustellen.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Aufgaben
dieser Erfindung, die die vorstehend genannten Probleme lösen können, sind
die Erforschung eines neuen Mikroorganismus, der im Mikroorganismus
ein PHA mit neuer Seitenkettenstruktur produzieren und speichern
kann, die Identifizierung eines Enzymproteins, das mit der Fähigkeit
zur Erzeugung des neuen PHA in Zusammenhang steht, das heißt einer
neuen PHA-Synthase, und die Bestimmung eines Gens, das dessen Aminosäuresequenz
codiert. Spezieller ist eine Aufgabe der Erfindung die Bereitstellung
einer neuen PHA-Synthase, herrührend
von einem Mikroorganismus, der ein PHA mit einer neuen Seitenkettenstruktur
produzieren kann, sowie einer DNA, die dessen Aminosäuresequenz
codieren kann. Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung
eines rekombinanten Vektors mit einer eingeführten DNA, die eine verfügbare PHA-Synthase
codiert und für
die Transformation eines Mikroorganismus verwendet wird, sowie eines
transformierten Mikroorganismus, der unter Verwendung dieses rekombinanten
Vektors erzeugt worden ist. Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist
die Bereitstellung eines Verfahrens zum Ausprägen und Produzieren einer rekombinanten
PHA-Synthase im transformierten Mikroorganismus und eines Verfahrens
zur Herstellung eines gewünschten
PHA unter Verwendung des transformierten Mikroorganismus.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung einer modifizierten
PHA-Synthase, deren Aminosäuresequenz
modifiziert ist, sofern die Enzymaktivität bei der Ausprägung der
rekombinanten PHA-Synthase im transformierten Mikroorganismus nicht
beeinflußt
wird, wie sie vorstehend beschrieben ist, und einer DNA, die diese
modifizierte Aminosäuresequenz
codiert.
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Für die Entwicklung
eines PHA mit einer neuen Struktur der Seitenkette, die zum Beispiel
als Material für
Vorrichtungen oder als medizinisches Material nützlich ist, haben die Erfinder,
als sie sich der Lösung
der vorstehend genannten Probleme zugewandt haben, einen neuen Mikroorganismus
erforscht, der das gewünschte
PHA produzieren und im Inneren speichern kann. Außerdem haben
die Erfinder ausgewählte
neue Mikroorganismen intensiv erforscht, die ein neues PHA produzieren,
um eine PHA-Synthase zu identifizieren, die an der Produktion des
neuen PHA beteiligt ist, und um ein Gen zu erhalten, das diese PHA-Synthase codiert.
Außerdem
haben die Erfinder Untersuchungen durchgeführt zur Konstruktion eines
rekombinanten Vektors mit einem Gen für die erhaltene PHA-Synthase,
zur Transformation eines Wirtsmikroorganismus unter Verwendung dieses
rekombinanten Vektors, zur Ausprägung
einer rekombinanten PHA-Synthase im erhaltenen transformierten Mikroorganismus
und zur Bestimmung der Produktion des gewünschten PHA.
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Im
Verlauf der vorstehend genannten Untersuchung haben die Erfinder
5-(4- Fluorphenyl)valeriansäure (FPVA)
der Formel (II) synthetisiert:
und aus dem Boden einen neuen
Mikroorganismus abgetrennt, der die vorstehend genannte Verbindung
(II) als Ausgangsmaterial (Substrat) in die entsprechende 3-Hydroxy-5-(4-fluorphenyl)valeriansäure (3HFPV)
der Formel (III) überführen kann:
und ein neues PHA produzieren
und speichern kann, das eine Monomereinheit der Formel (I) aufweist:
die von 3HFPV stammt. Dieser
abgetrennte neue Mikroorganismus wird als Stamm YN2 bezeichnet.
Die Erfinder haben auch festgestellt, daß zusätzlich zur vorstehend genannten
Enzymaktivität
für die Überführung von
FPVA in 3HFPV der Stamm YN2 auch 4-Cyclohexylbuttersäure (CHxBA)
der Formel (IV):
als Ausgangsmaterial (Substrat)
verwenden kann, um es in 3-Hydroxy-4-cyclohexylbuttersäure (3HCHxB) der Formel (V):
zu überführen und ein PHA zu produzieren
und zu speichern, das eine Monomereinheit der Formel (VI) aufweist:
die vom 3HCHxB stammt.
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Die
mikrobiologische Eigenschaften des Stamms YN2 sind wie folgt:
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Mikrobiologische Eigenschaften
des Stamms YN2
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(Morphologische Eigenschaften)
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- Zellform und -größe: Bacillusform
0,8 μm × 1,0 bis
1,2 μm
- Polymorphie der Zellen: keine
- Motilität:
ja
- Sporulation: nein
- Gramfärbung:
negativ
- Koloniebildung: kreisförmig,
entlang des gesamten Umfangs glatt, wenig konvex, glatte Oberfläche, glänzend, gelblich-weiß
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(Physiologische Eigenschaften)
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- Katalase: positiv
- Oxidase: positiv
- O/F-Test: oxidierte Form
- Reduktion eines Nitrats: negativ
- Indolproduktion: negativ
- Ansäuerung
von Dextrose: negativ
- Arginin-Dihydrolase: negativ
- Urease: negativ
- Esculinhydrolyse: negativ
- Gelatinehydrolyse: negativ
- β-Galactosidase:
negativ
- Fluorchromerzeugung auf King B-Agar: positiv
- Bildung mit 4% NaCl: negativ
- Ansammlung von Poly-β-hydroxybuttersäure: negativ
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(Fähigkeit zur Substratassimilation)
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- Dextrose: positiv
- L-Arabinose: negativ
- D-Mannose: positiv
- D-Manitol: positiv
- N-Acetyl-D-glucosamin: positiv
- Maltose: negativ
- Kaliumgluconat: positiv
- n-Caprinsäure:
positiv
- Adipinsäure:
negativ
- dl-Äpfelsäure: positiv
- Natriumcitrat: positiv
- Phenylacetat: positiv
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Anhand
dieser mikrobiologischen Eigenschaften haben die Erfinder versucht,
den Stamm YN2 entsprechend dem Bergey Manual of Systematic Bacteriology,
Band 1 (1984) und dem Bergey Manual of Determinative Bacteriology
9. Aufl. (1994) zu kategorisieren, um zu bestimmen, daß dieser
Stamm zu Pseudomonas cichorii gehört. Somit wurde er als Pseudomonas
cichorii YN2 bezeichnet.
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Es
gab keine Berichte zu einem Stamm bei Pseudomonas cichorii, der
PHA produzieren kann, so wie es der Stamm YN2 zeigt. Die Erfinder
haben folglich festgestellt, daß der
Stamm YN2 ein neuer Mikroorganismus ist. Der Anmelder hat den Pseudomonas
cichorii YN2 beim Patent Microorganism Depository Center in the
National Institute of Bioscience and Human Technology, Agency of
Industrial Science and Technology, Ministriy of International Trade
and Industry unter der Hinterlegungsnummer FERM BP-7375 hinterlegt.
Der Stamm YN2 wurde auf der Basis des Budapester Vertrags international
hinterlegt, und dessen internationale Zugangsnummer lautet "FERM BP-7375".
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Den
Erfindern gelang das Klonen eines Gens für eine PHA-Synthase aus dem
neuen Mikroorganismenstamm YN2, und sie haben das Gen sequenziert.
Die Erfinder haben auch die Aminosäuresequenz für die PHA-Synthase
bestimmt, die von diesem Gen codiert wird. Auf der Basis der vorstehend
genannten Beobachtung gelangten sie zur vorliegenden Erfindung.
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Insbesondere
ist die erfindungsgemäße PHA-Synthase
eine Polyhydroxyalkanoat-Synthase mit der Aminosäuresequenz mit der Sequenzidentifizierungsnummer
1 oder 3. Außerdem
kann die erfindungsgemäße PHA-Synthase
eine PHA-Synthase sein, die die Aminosäuresequenz der Sequenzidentifizierungsnummer
1 im wesentlichen beibehält
und eine modifizierte Aminosäuresequenz
aufweist, bei der Aminosäuren
deletiert, substituiert oder hinzugefügt sind, sofern dies die Aktivität als Polyhydroxyalkanoat-Synthase
nicht beeinträchtigt,
oder eine PHA-Synthase sein, die die Aminosäuresequenz der Sequenzidentifizierungsnummer
3 im wesentlichen beibehält
und eine modifizierte Aminosäuresequenz
aufweist, bei der Aminosäuren
deletiert, substituiert oder hinzugefügt sind, sofern dies die Aktivität als Polyhydroxyalkanoat-Synthase
nicht beeinträchtigt.
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Das
erfindungsgemäße PHA-Synthase-Gen
ist ein Gen für
eine Polyhydroxyalkanoat-Synthase, das eine DNA umfaßt, die
die Aminosäuresequenz
der Sequenzidentifizierungsnummer 1 oder die Sequenz ihrer modifizierten
Aminosäure
codiert, oder ein Gen für
eine Polyhydroxyalkanoat-Synthase,
das eine DNA umfaßt, die
die Aminosäuresequenz
der Sequenzidentifizierungsnummer 3 oder die Sequenz ihrer modifizierten
Aminosäure
codiert. Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen PHA-Synthase-Gens, die
von einem Genomgen im Stamm YN2 stammen, schließen ein PHA-Synthase-Gen, das
eine DNA-Sequenz der Sequenzidentifizierungsnummer 2 als eine DNA
codierende Aminosäuresequenz der
Sequenzidentifizierungsnummer 1 einschließt, und ein PHA-Synthase-Gen
ein, das eine DNA-Sequenz der Sequenzidentifizierungsnummer 4 als eine
DNA aufweist, die die Aminosäuresequenz
der Sequenzidentifizierungsnummer 3 codiert.
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Die
Erfindung stellt auch einen rekombinanten Vektor bereit, der eine
Gen-DNA, die die vorstehend genannte Aminosäuresequenz codiert, als Polyhydroxyalkanoat-Synthase-Gen
aufweist. Diese Erfindung stellt auch einen transformierten Mikroorganismus
bereit, der durch Einführen
eines an einen Wirt angepaßten rekombinanten
Vektors transformiert worden ist.
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Die
vorliegende Erfindung gibt auch ein Verfahren zur Herstellung eines
Polyhydroxyalkanoats an, das die Schritte des Züchtens des transformierten
Mikroorganismus, in den ein rekombinanter Vektor eingeführt worden
ist, in einem Kulturmedium, das ein Substrat für eine Polyhydroxyalkanoat-Synthase
enthält,
und des Auffangens des Polyhydroxyalkanoats aus dem Kulturpräparat umfaßt. Die
vorliegende Erfindung gibt auch ein Verfahren zur Herstellung eines
Polyhydroxyalkanoats an, das die Schritte des Züchtens des transformierten
Mikroorganismus, in den ein rekombinanter Vektor eingeführt worden
ist, und des Bewirkens, daß dieser transformierte
Mikroorganismus das Polyhydroxyalkanoat produziert, umfaßt.
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Ein
bevorzugtes Verfahren zur Herstellung eines Polyhydroxyalkanoats
kann die Substratspezifität ausnutzen,
die für
eine Polyhydroxyalkanoat-Synthase charakteristisch ist, die vom
Stamm YN2 stammt: zum Beispiel die Herstellung eines Polyhydroxyalkanoats,
das eine Monomereinheit der Formel (I) umfaßt, die von 3HFPV stammt, unter
Verwendung des vorstehend genannten transformierten Mikroorganismus
oder die Herstellung eines Polyhydroxyalkanoats, das eine Monomereinheit
der Formel (VI) umfaßt,
die von 3HCHxB stammt.
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Die
PHA-Synthase und das die PHA-Synthase codierende Gen der vorliegenden
Erfindung stammen von einem neuen Mikroorganismus, dem Stamm Pseudomonas
cichorii YN2, und zeigt eine solche Substratspezifität, daß sie selektiv
ein PHA produziert, das eine Monomereinheit mit einer neuen Struktur
der Seitenkette aufweist. Ein rekombinanter Vektor, der das PHA-Synthase-Gen
aufweist, und ein durch diesen rekombinanten Vektor transformierter
Mikroorganismus können
ein PHA produzieren, das eine Substratspezifität zeigt, die der von Pseudomonas
cichorii YN2 ähnlich
ist. Folglich codiert das erfindungsgemäße PHA-Synthase-Gen ein Enzym,
das die selektive Herstellung eines PHA ermöglicht, das eine Monomereinheit
mit einer neuen Struktur der Seitenkette aufweist, und erlaubt es
uns, einen transformierten Mikroorganismus zu schaffen, der für die Herstellung
eines PHA mit verschiedenen vorteilhaften physikalischen Eigenschaften
nützlich ist,
bei dem die Verwendung als funktionelles Polymer erwartet werden
kann.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 erläutert eine
Basensequenz, die die erste PHA-Synthase codiert, die von Pseudomonas
cichorii YN2 (FERM BP-7375) stammt;
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2 erläutert eine
Basensequenz, die die erste PHA-Synthase codiert, die von Pseudomonas
cichorii YN2 (FERM BP-7375) stammt;
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3 erläutert eine
Basensequenz, die die erste PHA-Synthase codiert, die von Pseudomonas
cichorii YN2 (FERM BP-7375) stammt;
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4 erläutert eine
Basensequenz, die die erste PHA-Synthase codiert, die von Pseudomonas
cichorii YN2 (FERM BP-7375) stammt;
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5 erläutert eine
Basensequenz, die die erste PHA-Synthase codiert, die von Pseudomonas
cichorii YN2 (FERM BP-7375) stammt;
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6 erläutert eine
Basensequenz, die die zweite PHA-Synthase codiert, die von Pseudomonas
cichorii YN2 (FERM BP-7375) stammt;
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7 erläutert eine
Basensequenz, die die zweite PHA-Synthase codiert, die von Pseudomonas
cichorii YN2 (FERM BP-7375) stammt;
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8 erläutert eine
Basensequenz, die die zweite PHA-Synthase codiert, die von Pseudomonas
cichorii YN2 (FERM BP-7375) stammt;
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9 erläutert eine
Basensequenz, die die zweite PHA-Synthase codiert, die von Pseudomonas
cichorii YN2 (FERM BP-7375) stammt; und
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10 erläutert eine
Basensequenz, die die zweite PHA-Synthase codiert, die von Pseudomonas
cichorii YN2 (FERM BP-7375) stammt.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die
erfindungsgemäße PHA-Synthase
ist ein Enzymprotein, das von einem neuen Mikroorganismus stammt,
der von den hier genannten Erfindern abgetrennt worden ist, Pseudomonas
cichorii YN2 (FERM BP-7375). Insbesondere kann sie 5-(4-Fluorphenyl)valeriansäure (FPVA)
in die entsprechende 3-Hydroxy-5-(4-fluorphenyl)valeriansäure (3HFPV)
oder 4-Cyclohexylbuttersäure (CHxBA)
in die entsprechende 3-Hydroxy-4- cyclohexylbuttersäure (3HCHxB) überführen und
hat folglich eine Enzymaktivität,
die an der Produktion eines PHA beteiligt ist, das die entsprechende
Monomereinheit aufweist.
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Die
PHA-Synthase und ein das Enzym codierende Gen dieser Erfindung werden
ausführlicher
beschrieben.
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Aus
dem Stamm YN2 haben die Erfinder ein Gen geklont, das in eine PHA-Synthase translatiert
worden ist, die die vorstehend genannte Substratspezifität aufweist,
um das Vorhandensein einer PHA-Synthase zu bestimmen, die zumindest
zwei Aminosäuresequenzen
umfaßt.
Insbesondere umfaßt
die erfindungsgemäße PHA-Synthase
in einem Chromogen im Stamm YN2 zwei Enzyme, das heißt die PHA-Synthase
umfaßt
die Aminosäuresequenz
der Sequenzidentifizierungsnummer 1, die von einer DNA mit der Sequenz
der Sequenzidentifizierungsnummer 2 codiert wird, und eine PHA-Synthase,
die die Aminosäuresequenz
der Sequenzidentifizierungsnummer 3 umfaßt, die von einer DNA mit der
Sequenz der Sequenzidentifizierungsnummer 4 codiert wird. Gen-DNA mit den Sequenzen
der Sequenzidentifizierungsnummern 2 und 4 können nach folgenden Verfahren
geklont werden.
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Da
PHA-Synthase ein Enzymprotein ist, das von einem Chromgen im Stamm
Pseudomonas cichorii YN2 translatiert worden ist, wird zuerst eine
Chromosomen-DNA erhalten, die die gewünschte PHA-Synthase enthält. Eine
Chromosomen-DNA kann nach einem bekannten Abtrennungsverfahren von
Zellen des Stamms YN2 abgetrennt werden. Der Stamm YN2 wird zum
Beispiel im Medium LB oder im Medium M9 gezüchtet, das mit einer geeigneten
Kohlenstoffquelle ergänzt
ist, aufgebrochen und behandelt, wie es zum Beispiel bei Marmer
et al. im Journal of Molecular Biology, Bd. 3, S. 208 (1961) beschrieben
ist, wodurch eine Chromosomen-DNA hergestellt wird.
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Dann
wird aus der so erhaltenen Chromosomen-DNA eine Genbank hergestellt.
Die Chromosomen-DNA wird unter Verwendung eines geeigneten Restriktionsenzyms
(zum Beispiel Sau3AI) abgebaut, und ein Fragment mit der geeigneten
Länge wird
mit einem ligationsfähigen
Vektor ligiert, der mit einem Restriktionsenzym (zum Beispiel BamHI)
abgeschnitten worden ist, wodurch eine Genbank erzeugt wird.
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Die
geeignete Länge
des Fragmentes ändert
sich in Abhängigkeit
von dem für
die Herstellung der Bank verwendeten Vektor, zum Beispiel etwa 4.000
bis 25.000 bps für
einen üblichen
Plasmidvektor und etwa 15.000 bis 30.000 bps für einen Cosmid- oder Phagenvektor.
Eine geeignete Länge
des DNA-Fragmentes kann
nach einem bekannten Verfahren gewonnen werden, zum Beispiel nach
einem Verfahren, das den Dichtegradienten von Saccharose verwendet
oder ein Agarosegel benutzt, wie es in Molecular Cloning, Cold Spring
Harbor Laboratory (1982) beschrieben ist.
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Da
bei einer Genbank E. coli als Wirtsmikroorganismus verwendet wird,
ist der Vektor ein Phagenvektor oder ein Plasmidvektor, der im Wirtsmikroorganismus
(E. coli) autonom wachsen kann. Zu Beispielen der Phagen- oder Cosmidvektoren,
die allgemein verwendet werden, gehören pWE15, M13, λEMBL3, λEMBL4, λFIXII, λDASHII, λZAPII, λgt10, λgt11, Charon4A
und Charon21A. Zu Beispielen der häufig verwendeten Plasmidvektoren
gehören
pBR-, pUC-, pBluescriptII-, pGEM-, pTZ- und pET-Gruppen. Zusätzlich zu
E. coli können verschiedene
Schuttle-Vektoren verwendet werden, zum Beispiel Vektoren, die zu
einer autonomen Replikation in einer Vielzahl von Wirtsmikroorganismen,
wie Pseudomonas sp., in der Lage sind. Diese Vektoren können zum
Beispiel in Abhängigkeit
von der Chromosomen-DNA, die mit ihnen ligiert werden soll, wiederum
mit einem geeigneten Restriktionsenzym abgeschnitten werden, wodurch
das gewünschte
Fragment bereitgestellt wird.
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Das
Chromosomen-DNA-Fragment kann unter Verwendung von DNA-Ligase mit
einem Vektorfragment ligiert werden. Es kann zum Beispiel ein handelsübliches
Ligations-Kit (Takara Shuzo Co., Ltd., usw.) verwendet werden. Folglich
können
zum Beispiel verschiedene Chromosomen-DNA-Fragmente mit einem Plasmidvektor-Fragment
ligiert werden, um ein Gemisch rekombinanter Plasmide herzustellen,
die verschiedene DNA-Fragmente umfassen (hier nachstehend als "Genbank" bezeichnet).
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Zusätzlich zu
einem Verfahren, das eine geeignete Länge des Chromosomen-DNA-Fragmentes verwendet,
kann die Genbank nach einem Verfahren hergestellt werden, bei dem
alle mRNA aus dem Stamm YN2 herausgelöst, gereinigt und für die Herstellung
eines cDNA-Fragmentes verwendet werden, wobei reverse Transkriptase
benutzt wird, wie es in Molecular Cloning, Cold Spring Harbor Laboratory,
1982 beschrieben ist. Nach einer anderen Ausführungsform wird ein vorbereiteter
Vektor in einer Genbank verwendet, um E. coli zu transformieren
oder zu transduzieren, und dann wird der Wirt E. coli gezüchtet, um
die Genbank zu einer großen
Menge zu amplifizieren, wie es in Molecular Cloning, Cold Spring
Harbor Laboratory, 1982 beschrieben ist.
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Ein
rekombinanter Vektor, der ein Gen-DNA-Fragment umfaßt, kann
nach einem bekannten Verfahren in einen Wirtsmikroorganismus eingeführt werden.
Wenn zum Beispiel E. coli als Wirtsmikroorganismus verwendet wird,
kann ein rekombinanter Plasmidvektor eingeführt werden, wobei das Calciumchloridverfahren (Journal
of Molecular Biology, Bd. 53, S. 159 (1970)), das Rubidiumchloridverfahren
(Methods in Enzymology, Bd. 68, S. 253 (1979)), die Elektroporation
(Current Protocols in Molecular Biology, Bd. 1, S. 1.8.4 (1994))
angewendet werden. Wenn ein Cosmidvektor oder Phagenvektor verwendet
wird, kann die Transduktion im Wirt E. coli unter Anwendung der
in vitro Verpackung durchgeführt
werden (Current Protocols in Molecular Biology, Bd. 1, S. 5.7.1
(1994)). In einer anderen Ausführungsform
kann der Konjugationstransfer mit einem Stamm ausgenutzt werden,
der einen rekombinanten Vektor beibehält, wodurch ein den Vektor
beibehaltender Stamm erzeugt wird.
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Aus
der Genbank wird dann eine Probe hergestellt, um ein DNA-Fragment
zu erhalten, das ein PHA-Synthase-Gen des Stamms YN2 umfaßt.
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Für PHA-Synthase-Gene
in bekannten Mikroorganismen sind bereits einige Basensequenzen
genannt worden; zum Beispiel bei Peoples, O. P. und Sinskey, A.
J., J. Biol. Chem., 264, 15293 (1989); Huisman, G. W. et al., J.
Biol. Chem., 266, 2191 (1991); Pieper, U. et al., FEMS Microbiol.
Lett., 96, 73 (1992); Timm, A. und Steinbuchel, A., Eur. J. Biochem.,
209, 15 (1992); Matsusaki, H. et al., J. Bacteriol., 180, 6359 (1998).
Diese aufgeführten
Sequenzen werden verglichen, um eine Region auszuwählen, bei
der die Sequenz in einem höheren
Ausmaß konserviert
ist, und somit ein Oligonucleotid für einen Primer zu gestalten,
der bei der Polymerase-Kettenreaktion (hier nachstehend als "PCR" bezeichnet) verwendet
wird. Zu solchen Oligonucleotiden für einen Primer, die ein gemeinsames
Merkmal von PHA-Synthase-Genen
ausnutzen, gehört
eine Sequenz, die bei Timm, A. und Steinbuchel, A., Eur. J. Biochem.,
209, 15 (1992) beschrieben ist, sie sind jedoch nicht darauf begrenzt.
Ein Oligonucleotid kann zum Beispiel unter Verwendung einer handelsüblichen
DNA-Synthesevorrichtung, wie Custom Synthesis Service, Amersham-Pharmacia
Biotech., synthetisiert werden, wobei dies von der gestalteten Sequenz
abhängt.
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Für ein erfindungsgemäßes PHA-Synthase-Gen,
das von YN2 stammt, wurden synthetische DNA gestaltet, die die Sequenzen
der Sequenzidentifizierungsnummern 5 und 6 aufweisen.
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Dann
wird das gestaltete Oligonucleotid als Primer der Polymerase-Kettenreaktion (PCR)
unterzogen, wobei als Templat eine Chromosomen-DNA im Stamm YN2
verwendet wird, wodurch ein durch die PCR amplifiziertes Fragment
erhalten wird. Das durch die PCR amplifizierte Fragment, das vom
Primer stammt, umfaßt an
beiden Enden eine Sequenz, die in PHA-Synthase-Genen üblich ist. Eine Teilsequenz,
die vom PHA-Synthase-Gen selbst im Stamm YN2 stammt, ist als Templat
an beiden Enden zwischen den Sequenzen enthalten, die dem Primer
komplementär
sind.
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Das
erhaltene, durch PCR amplifizierte Fragment ist folglich dem PHA-Synthase-Gen im Stamm YN2 fast
100% homolog, und es wird erwartet, daß es als Probe bei der Koloniehybridisierung
ein höheres
S/N-Verhältnis
zeigt. Außerdem
kann es die Kontrolle der Striktheit bei der Hybridisierung erleichtern.
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Das
vorstehend genannte, durch PCR amplifizierte Fragment wird mit einem
geeigneten Reagens markiert und als Probe verwendet, um die vorstehend
genannte Chromosmen-DNA-Bank einer Koloniehybridisierung zu unterziehen,
um einen rekombinanten Stamm E. coli auszuwählen, der das PNA-Synthase-Gen beibehält (Current
Protocols in Molecular Biology, Bd. 1, S. 6.0.3 (1994)). Das durch
PCR amplifizierte Fragment kann zum Beispiel unter Verwendung eines üblichen
Nachweissystems markiert werden, wobei ein markiertes Enzym oder
ein handelsübliches
Kit, wie AlkPhosDirect (Amersham-Pharmacia Biotech) verwendet wird.
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Ein
rekombinanter Stamm E. coli, der ein Genfragment beibehält, das
ein PHA-Synthase-Gen
aufweist, kann zusätzlich
zum vorstehend beschriebenen Verfahren, das einen Gentyp verwendet,
durch ein Verfahren ausgewählt
werden, das einen Phenotyp benutzt, wobei die PHA-Synthese direkt
ausgewertet wird. Insbesondere wird bei der Expression einer PHA-Synthase aus
einem erhalten gebliebenen PHA-Synthase-Gen in einem rekombinanten
Stamm E. coli das PHA durch die PHA-Synthase produziert. Die PHA-Synthese
kann nachgewiesen werden, um einen rekombinanten Stamm E. coli auszuwählen, in
dem die PHA-Synthase ausgeprägt
wird. Die PHA-Synthese kann zum Beispiel durch Färben mit Sudanschwarz B (Archives
of Biotechnology, Bd. 71, S. 283 (1970)) oder durch Bestimmung der
Ansammlung von PHA durch Phasenkontrast-Mikroskopie nachgewiesen
werden.
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Ein
Plasmid wird aus einem rekombinanten E. coli aufgefangen, der nach
irgendeinem der vorstehend genannten Verfahren ausgewählt worden
ist, wobei ein Alkaliverfahren angewendet wird (Current Protocols
in Molecular Biology, Bd. 1, S. 1.6.1 (1994)). Das aufgefangene
Plasmid kann verwendet werden, um ein DNA-Fragment, das ein PHA-Synthase-Gen
aufweist, oder mehrere DNA-Fragmente
bereitzustellen, die teilweise ein PHA-Synthase-Gen enthalten. Das
erhaltene DNA-Fragment kann zum Beispiel nach dem Sanger-Sequenzierungsverfahren
sequenziert werden (Molecular Cloning, Bd. 2, S. 13.3 (19891). Insbesondere kann
dies nach einem Farbstoff-Primer-Verfahren oder einem Farbstoff-Terminator-Verfahren
durchgeführt werden,
wobei eine automatische Sequenziervorrichtung, wie der DNA Sequencer
377A (Perkin Elmer), verwendet wird. Da die Sequenz des Vektors
selbst, in dem das DNA-Fragment
aufgenommen worden ist, bekannt ist, kann die Sequenz des darin
geklonten DNA-Fragmentes zweifelsfrei analysiert werden.
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Nach
der Sequenzierung aller erhaltenen DNA-Fragmente, die ein PHA-Synthase-Gen aufweisen, kann
eine Hybridisierung durchgeführt
werden, wobei ein DNA-Fragment
verwendet wird, das nach einem geeigneten Verfahren, wie der chemischen
Synthese, der PCR unter Verwendung von Chromosomen-DNA als Templat
oder den Abbau des diese Sequenz umfassenden DNA-Fragmentes mit einem
Restriktionsenzym, als Probe hergestellt worden ist, wodurch die
DNA des erfindungsgemäßen PHA-Synthase-Gens
bereitgestellt wird.
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Die
Erfinder haben nach dem vorstehend genannten Verfahren ein Gen ausgewählt, das
in eine PHA-Synthase translatiert worden ist, die die vorstehend
genannte Substratspezifität
vom Stamm YN2 aufweist, wodurch eine PHA-Synthase gefunden worden
ist, die mindestens zwei Aminosäuresequenzen
aufweist. Insbesondere haben die Erfinder ein PHA-Synthase-Gen, das
aus der Chromosomen-DNA des Stamms YN2 aufgefangen worden ist und
die Sequenz der Sequenzidentifizierungsnummer 2 umfaßt, und
eine PHA-Synthase, die von diesem Gen codiert wird und die Aminosäure der
Sequenzidentifizierungsnummer 1 umfaßt, sowie auch ein PHA-Synthase-Gen,
das die Sequenz der Sequenzidentifizierungsnummer 4 umfaßt, und
eine PHA-Synthase
gefunden, die von diesem Gen codiert wird und die Aminosäure der
Sequenzidentifizierungsnummer 3 umfaßt.
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Das
erfindungsgemäße PNA-Synthase-Gen
kann ein degeneriertes Isomer einschließen, das das gleiche Polypeptid
codiert, das die gleiche Aminosäuresequenz
hat und in einem Degenerierungscodon verschieden ist. Insbesondere
schließt
es in Abhängigkeit
vom Wirt durch die Auswahl und Umwandlung eines häufiger verwendeten
degenerierten Codons, das die gleiche Aminosäure codiert, auch ein degeneriertes
Isomer ein. Neben der PHA-Synthase,
die die Aminosäuresequenz
der Sequenzidentifizierungsnummer 1 umfaßt, die dem Stamm YN2 inhärent ist,
und der PHA-Synthase, die die Aminosäuresequenz der Sequenzidentifizierungsnummer
3 umfaßt,
kann die erfindungsgemäße PHA-Synthase
eine Mutation, wie eine Deletion, Substitution oder Addition verschiedener
Aminosäuren,
aufweisen, sofern deren Aktivität
zur Erzeugung von PHA und Substratspezifität nicht beeinträchtigt werden
können
oder die Aminosäuresequenz
erhalten bleiben kann. Eine Mutation, wie Deletion, Substitution
oder Addition kann durch ein Verfahren zur Einführung einer ortsspezifischen
Mutation eingeführt
werden, das auf einem PHA-Synthase-Gen basiert, das dem Stamm YN2 inhärent ist,
das die Sequenzidentifizierungsnummer 2 oder 4 aufweist (Current
Protocols in Molecular Biology Bd. 1, S. 8.1.1 (1994)).
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Ein
erfindungsgemäßer rekombinanter
Vektor wird bei einer Anwendung benutzt, bei der eine erfindungsgemäße rekombinante
PHA-Synthase unter Verwendung von Pseudomonas sp. oder eines Mikroorganismus,
wie E. coli, als Wirt ausgeprägt
wird. Es ist folglich bevorzugt, daß sich der erfindungsgemäße rekombinante
Vektor in einem verwendeten Wirt selbst autonom replizieren kann,
der einen Promotor für
die Expression, eine DNA eines erfindungsgemäßen PHA-Synthese-Gens und eine
Transkriptions-Terminationssequenz umfaßt, die
für den
Wirt geeignet ist. Außerdem
ist es bevorzugt, daß nach
der Einführung
des rekombinanten Vektors ein Vektor verwendet wird, der verschiedene
Markergene umfaßt,
die für
dessen Auswahl benutzt werden.
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Für verschiedene
Arten von bakteriellen Wirten, wie Pseudomonas sp. und E. coli,
geeignete Expressionsvektoren schließen pLA2917 (ATCC 37355) mit
einem RK2-Replikationsursprung, der repliziert und von einem Bereich
von Wirten beibehalten werden kann, oder pJRD215 (ATCC 37533) mit
einem RSF1010-Replikationsursprung ein. Ohne darauf begrenzt sein
zu wollen, kann irgendein Vektor verwendet werden, der einen Replikationsursprung
hat, der repliziert und von einem Bereich von Wirten beibehalten
werden kann. Es kann irgendein Promotor verwendet werden, der in
einem Bakterium als Wirt ausgeprägt
werden kann; zum Beispiel Promotoren, die von E. coli, einem Phagen
usw. stammen, wie die Promotoren trp, trc, tac, lac, PL, PR, T7
und T3.
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Wenn
eine Hefe als Wirt verwendet wird, kann der Expressionsvektor der
Vektor YEp13, YCp50, pRS oder pYEX sein. Ein Promotor kann zum Beispiel
der Promotor GAL oder AOD sein.
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Ein
erfindungsgemäßer transformierter
Mikroorganismus kann erzeugt werden, indem ein erfindungsgemäßer rekombinanter
Vektor in einen Wirt eingeführt
wird, der für
einen Expressionsvektor geeignet ist, der während der Herstellung des rekombinanten
Vektors verwendet wurde. Zu Beispielen der Bakterien, die als Wirt
verwendet werden können,
gehören
Escherichia sp., Pseudomonas sp., Ralstonia sp., Alcaligenes sp., Comamonas
sp., Burkholderia sp., Agrobacterium sp., Flabobacterium sp., Vibrio
sp., Enterobacter sp., Rhizobium sp., Gluconobacter sp., Acinetobacter
sp., Moraxella sp., Nitrosomonas sp., Aeromonas sp., Paracoccus
sp., Bacillus sp., Clostridium sp., Lactobacillus sp., Corynebacterium
sp., Arthrobacter sp., Achromobacter sp., Micrococcus sp., Mycobacterium
sp., Streptococcus sp., Streptomyces sp., Actinomyces sp., Norcadia
sp. und Methylobacterium sp. Eine rekombinante DNA kann nach einem
geeigneten Verfahren, wie dem vorstehend genannten Calciumchloridverfahren
und der Elektroporation, in ein Bakterium eingeführt werden.
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Neben
den vorstehend genannten Bakterien können als Wirt Hefen und Schimmel,
wie Saccharomyces sp. und Candida sp., verwendet werden. Eine rekombinante
DNA kann zum Beispiel durch Elektroporation (Methods Enzymol., 194,
182–187
(1990)), ein Sphäroplastverfahren
(Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 84, 1929–1933 (1978)) und ein Lithiumacetatverfahren
(J. Bacteriol., 153, 163–168
(1983)) in eine Hefe eingeführt werden.
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Eine
erfindungsgemäße PHA-Synthase
kann hergestellt werden, indem eine erfindungsgemäße Transformante,
die nach dem vorstehend angegebenen Verfahren hergestellt worden
ist, gezüchtet
wird und bewirkt wird, daß ein
entsprechendes PNA-Synthase-Gen in einem eingeführten Expressionsvektor die
Synthase als rekombinantes Protein erzeugt. Die erfindungsgemäße PHA-Synthase wird in
der Kultur erzeugt und gespeichert (gezüchtetes Bakterium oder Kulturüberstand)
und von der Kultur abgetrennt, um sie für die Herstellung eines rekombinanten
Enzymproteins zu verwenden. Für
diesen Zweck kann eine erfindungsgemäße Transformante nach einem üblichen
Verfahren gezüchtet
werden, das für
die Züchtung
eines Wirts verwendet wird. Die Züchtung kann nach irgendeinem
der üblichen
Verfahren erfolgen, die für
die Züchtung
eines Mikroorganismus angewendet werden, wie eine Batch-, Flow-batch-,
kontinuierliche Züchtungs-
und Reaktorart. Diese Züchtung
kann durchgeführt
werden, indem zum Beispiel ein Medium verwendet wird, das einen
Induktor für
die Expression des vorstehend genannten Polyhydroxyalkanoat-Synthase-Gens
enthält.
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Für eine Transformante,
die unter Verwendung eines Bakteriums, wie E. coli, als Wirt erhalten
worden ist, kann das für
die Züchtung
verwendete Medium ein komplettes Medium oder ein synthetisches Medium,
wie das Medium LB oder das Medium M9, sein. Ein Mikroorganismus
kann durch eine 8- bis 72stündige
aerobe Züchtung
bei einer Züchtungstemperatur
von 25 bis 37°C
gezüchtet
werden. Dann werden die Bakterien aufgefangen, um die in diesen
gespeicherte PHA-Synthase zu erhalten. Zu Beispielen einer Kohlenstoffquelle
für den
Mikroorganismus gehören
Zucker, wie Glucose, Fructose, Saccharose, Maltose, Galactose und
Stärken; niedere
Alkohole, wie Ethanol, Propanol und Butanol; Polyalkohole, wie Glycerol;
organische Säuren,
wie Essigsäure,
Citronensäure,
Succinsäure,
Weinsäure,
Milchsäure
und Gluconsäure;
und aliphatische Säuren,
wie Propionsäure,
Butansäure,
Pentansäure,
Hexansäure,
Heptansäure,
Octansäure,
Nonansäure,
Decansäure, Undecansäure und
Dodecansäure.
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Zu
Beispielen einer Stickstoffquelle gehören Ammoniak; Ammoniumsalze,
wie Ammoniumchlorid, Ammoniumsulfat und Ammoniumphosphat; und Derivate
von Naturprodukten, wie Pepton, Fleischextrat, Hefeextrakt, Malzextrakt,
Zersetzungsprodukte von Casein und die Quellflüssigkeit von Mais. Zu Beispielen
eines anorganischen Materials gehören Kaliumdihydrogenphosphat,
Kaliummonohydrogenphosphat, Magnesiumphosphat, Magnesiumsulfat und
Natriumchlorid. Das Kulturmedium kann irgendein Antibiotikum, wie
Kanamycin, Ampicillin, Tetracyclin, Chloramphenicol und Streptomycin,
enthalten, wobei dies zum Beispiel von der Art des als Markergen
verwendeten Wirkstoffresistenzgens abhängt.
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Wenn
ein induzierbarer Promotor in einem Expressionsvektor verwendet
wird, kann die Expression verbessert werden, wenn während der
Züchtung
eines transformierten Mikroorganismus in Abhängigkeit von der Art des Promotors
ein geeigneter Induktor zugesetzt wird. Der Induktor kann zum Beispiel
Isopropyl-β-D-thiogalactopyranosid
(IPTG), Tetracyclin oder Indolacrylsäure (IAA) sein.
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Die
PHA-Synthase kann abgetrennt und gereinigt werden, indem die erhaltene
Kultur zentrifugiert und aufgefangen und nach einem Verfahren, wie
der Affinitätschromatographie,
der Kationen- oder Anionenaustauschchromatographie und der Gelfiltration,
entsprechend der jeweiligen Anwendung allein oder in Kombination
behandelt wird. Ob das gereinigte Material ein gewünschtes
Enzym darstellt, wird nach einem üblichen Verfahren, wie der
SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese und dem Western-Blotting, festgestellt.
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Diese
Erfindung ist nicht auf die Verfahren begrenzt, wie sie vorstehend
für die
Züchtung
eines erfindungsgemäßen transformierten
Mikroorganismus, die erfindungsgemäße Produktion einer PHA-Synthase durch
den transformierten Mikroorganismus und dessen Speicherung in Bakterienzellen
und das Auffangen und Reinigen der PHA-Synthase aus den Zellen beschrieben
worden sind.
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Ein
erfindungsgemäßer transformierter
Mikroorganismus kann für
die Expression einer rekombinanten PHA-Synthase verwendet werden,
wodurch durch dessen Züchtung
ein gewünschtes
PHA erzeugt wird. Der Mikroorganismus kann zum Beispiel unter den
vorstehend genannten Züchtungsbedingungen
gezüchtet
werden, wodurch eine rekombinante PHA-Synthase erzeugt wird, während dem
Medium ein Substrat zugesetzt wird, das dem gewünschten PHA entspricht, auf
das die PHA-Synthase einwirkt. Am bequemsten kann das PHA durch
Extraktion mit einem gewöhnlich
verwendeten organischen Lösungsmittel,
wie Chloroform, aus der Kultur und den erzeugenden Bakterien aufgefangen
werden. In einer Umgebung, in der die Verwendung eines organischen
Lösungsmittels,
wie Chloroform, unerwünscht
ist, kann die Kultur mit einem oberflächenaktiven Mittel, wie SDS,
einem Enzym, wie Lysozym, oder einem Mittel, wie EDTA, Natriumhypochlorit
und Ammoniak, behandelt werden, um die vom PHA verschiedenen Bakterienkomponenten
zu entfernen, wodurch das PHA aufgefangen wird. Diese Erfindung
ist nicht auf die vorstehend genannten erfindungsgemäßen Verfahren
für die
Züchtung
eines transformierten Mikroorganismus für die Erzeugung eines PHA,
die Produktion eines PHA durch einen gezüchteten Mikroorganismus und
dessen Speicherung in einem gezüchteten
Mikroorganismus und das Auffangen des PHA aus einem rekombinanten
Mikroorganismus begrenzt.
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Beispiele
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Die
Erfindung wird unter Bezugnahme auf Beispiele ausführlicher
beschrieben, obwohl diese Beispiele als beste Ausführungsformen
dieser Erfindung erläutert
werden und den technischen Bereich dieser Erfindung nicht einschränken.
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(Beispiel 1) Klonen eines
PHA-Synthase-Gens des Stamms YN2
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Der
Stamm YN2 wurde über
Nacht bei 30°C
in 100 ml Medium LB (1% Polypeton, 0,5% Hefeextrakt, 0,5% Natriumchlorid,
pH = 7,4) gezüchtet,
und danach wurde eine Chromosomen-DNA abgetrennt und aufgefangen,
wie es bei Marmer beschrieben ist. Die erhaltene Chromosomen-DNA
wurde unter Verwendung des Restriktionsenzyms BgIII vollständig aufgeschlossen.
Der Vektor pUC18 wurde mit dem Restriktionsenzym BamHI gespalten.
Nach der Dephosphorylierung der Termini (Molecular Cloning, Bd.
1, S. 5.7.2 (1989), Cold Spring Harbor Laboratory) wurden die Spaltstelle
des Vektors (Klonierungsstelle) und das Chromosomen-DNA-Fragment
nach dem vollständigen
Aufschließen
mit BgIII vereinigt, wobei das DNA-Ligations-Kit Ver. II (Takara
Shuzo Co., Ltd.) verwendet wurde. Der Plasmidvektor, in den das
Chromosomen-DNA-Fragment integriert worden war, wurde für die Transformation
von Escherichia coli HB101 verwendet, um eine Chromosomen-DNA-Bank für den Stamm
YN2 herzustellen.
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Um
ein DNA-Fragment auszuwählen,
das ein PHA-Synthase-Gen des Stamms YN2 enthält, wurde dann eine Probe für die Koloniehybridisierung
hergestellt. Es wurde ein Oligonucleotid hergestellt, das aus den Sequenzen
mit den Sequenzidentifizierungsnummern 5 und 6 bestand (Amersham-Pharmaca
Biotech), und als Primer für
die PCR benutzt, wobei die Chromosomen-DNA als Templat verwendet
wurde. Als Probe wurde ein durch PCR amplifiziertes DNA-Fragment verwendet.
Das Markieren der Probe erfolgte unter Verwendung eines handelsüblichen
Markerenzymsystems AlkPhosDirect (Amersham-Pharmacia Biotech). Die
so erhaltene markierte Probe wurde verwendet, um durch Koloniehybridisierung
aus der Chromosomen-DNA-Bank des Stamms YN2 einen Stamm E. coli
auszuwählen,
der ein rekombinantes Plasmid enthält, das das PNA-Synthase-Gen
umfaßt.
Aus dem ausgewählten
Stamm wurde das Plasmid durch ein Alkaliverfahren aufgefangen, wodurch
ein DNA-Fragment erzeugt wurde, das ein PHA-Synthase-Gen umfaßt.
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Das
so erhaltene Gen-DNA-Fragment wurde in den Vektor pBBR122 (Mo BiTec)
rekombiniert, der einen weiten Wirtsbereich der Replikationsregion
umfaßt,
die in einer inkompatiblen Gruppe nicht zu IncP, IncQ oder IncW
gehört.
Das rekombinante Plasmid wurde durch Elektroporation in den Stamm
Pseudomonas cichorii YN2m1 transformiert (ein Stamm, bei dem das
PHA-Synthesevermögen
stark verringert ist), und danach gewann der Stamm YN2m1 das PHA-Synthesevermögen wieder
zurück
und zeigte sich komplementär.
Das zeigt, daß das
ausgewählte
Gen-DNA-Fragment eine Region eines PHA-Synthase-Gens umfaßt, die
in eine PHA-Synthase in Pseudomonas cichorii YN2m1 translatiert
werden kann.
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Das
DNA-Fragment, das ein PHA-Synthase-Gen umfaßt, wurde nach dem Sanger-Sequenzierungsverfahren
sequenziert. Somit wurde festgestellt, daß die bestimmte Sequenz die
Sequenzen der Sequenzidentifizierungsnummern 2 und 4 umfaßt, die
jede eine Peptidkette codieren. Wie nachfolgend beschrieben wurde festgestellt,
daß beide
Proteine, die aus einer Peptidkette bestehen, eine Enzymaktivität aufwiesen
und daß die
Sequenzen der Sequenzidentifizierungsnummern 2 und 4 folglich PHA-Synthase-Gene
waren. Insbesondere wurde festgestellt, daß die Sequenzen der Sequenzidentifizierungsnummern
2 und 4 die Aminosäuresequenzen
der Sequenzidentifizierungsnummern 1 bzw. 3 codierten und daß ein Protein,
das eine dieser Aminosäuresequenzen
allein umfaßt,
ein PHA erzeugen kann.
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(Beispiel 2) Rekombination
eines PHA-Synthase-Gens des Stamms YN2 zu einem Expressionsvektor
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Ein
PHA-Synthase-Gen mit der Sequenz der Sequenzidentifizierungsnummer
2 wurde der PCR unterzogen, wobei eine Chromosomen-DNA als Templat
verwendet wurde, wodurch die gesamte Länge eines PHA-Synthase-Gens
reproduziert wurde. Ein Oligonucleotid mit einer Sequenz, die einen
stromaufwärtigen Primer
zur Sequenz der Sequenzidentifizierungsnummer 2 war und stromaufwärts ihres
Startcodons eine Sequenz aufwies (Sequenzidentifizierungsnummer
7), und ein Oligonucleotid mit einer Sequenz, die ein stromabwärtiger Primer
zur Sequenz der Sequenzidentifizierungsnummer 2 war und stromabwärts ihres
Stopcodons eine Sequenz aufwies (Sequenzidentifizierungsnummer 8)
wurden gestaltet und hergestellt (Amersham-Pharmacia Biotech). Unter
Verwendung dieser Oligonucleotide als Primer wurde eine PCR durchgeführt, um
die gesamte Länge
des PHA-Synthase-Gens
zu amplifizieren (LA-PCR-Kit; Takara Shuzo Co., Ltd.).
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In ähnlicher
Weise wurde ein PHA-Synthase-Gen mit der Sequenz der Sequenzidentifizierungsnummer
4 der PCR unterzogen, wobei eine Chromosomen-DNA als Templat verwendet
wurde, um die gesamte Länge
eines PHA-Synthase-Gens zu reproduzieren. Ein Oligonucleotid mit
einer Sequenz, die ein stromaufwärtiger
Primer zur Sequenz der Sequenzidentifizierungsnummer 4 war und stromaufwärts ihres
Startcodons eine Sequenz aufwies (Sequenzidentifizierungsnummer
9), und ein Oligonucleotid mit einer Sequenz, die ein stromabwärtiger Primer
zur Sequenz der Sequenzidentifizierungsnummer 4 war und stromabwärts ihres
Stopcodons eine Sequenz aufwies (Sequenzidentifizierungsnummer 10),
wurden gestaltet und erzeugt (Amersham-Pharmacia Biotech). Mit diesen Oligonucleotiden
als Primer wurde eine PCR durchgeführt, um die gesamte Länge des
PHA-Synthase-Gens zu amplifizieren (LA-PCR-Kit; Takara Shuzo Co.,
Ltd.).
-
Jedes
erhaltene, durch PCR amplifizierte Fragment, das die gesamte Länge des
PHA-Synthase-Gens enthielt, wurde unter Verwendung des Restriktionsenzyms
HindIII vollständig
aufgeschlossen. Getrennt davon wurde auch ein Expressionsvektor
pTrc99A mit dem Restriktionsenzym HindIII abgeschnitten und dephosphoryliert
(Molecular Cloning, Bd. 1, S. 5.7.2 (1989), Cold Spring Harbor Laboratory).
Mit der Schnittstelle des Expressionsvektors pTic99A wurde das DNA-Fragment
ligiert, das die gesamte Menge des PHA-Synthase-Gens umfaßt, von dem die unnötigen Sequenzen
an beiden Enden entfernt worden waren, wobei ein DNA-Ligations-Kit
Ver. II (Takara Shuzo Co., Ltd.) verwendet wurde.
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Unter
Verwendung der erhaltenen rekombinanten Plasmide wurde Escherichia
coli HB101 (Takara Shuzo Co., Ltd.) nach dem Calciumchloridverfahren
transformiert. Die Rekombinanten wurden gezüchtet, und die rekombinanten
Plasmide wurden amplifiziert und einzeln aufgefangen. Das rekombinante
Plasmid, das die Gen-DNA der Sequenzidentifizierungsnummer 2 zurückbehält, wurde
als pYN2-C1 bezeichnet (stammt von der Sequenzidentifizierungsnummer
2), während
das rekombinante Plasmid, das die Gen-DNA der Sequenzidentifizierungsnummer
4 zurückbehält, als
pYN2-C2 bezeichnet wurde (stammt von der Sequenzidentifizierungsnummer
4).
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(Beispiel 3) PHA-Produktion
(1) unter Verwendung eines PHA-Synthase-Gens von rekombinantem E.
coli
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Unter
Verwendung der in Beispiel 2 erhaltenen rekombinanten Plasmide pYN2-C1 (stammt von der Sequenzidentifizierungsnummer
2) und pYN2-C2 (stammt von der Sequenzidentifizierungsnummer 4)
wurde Escherichia coli HB101fB (Stamm mit fadB-Mangel) nach dem
Calciumchloridverfahren transformiert, wodurch rekombinante Stämme E. coli,
die das rekombinante Plasmid beibehielten, die rekombinanten Stämme pYN2-C1
bzw. pYN2-C2, erzeugt wurden.
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Jeder
der rekombinanten Stämme
pYN2-C1 und pYN2-C2 wurde in 200 ml Medium M9 geimpft, das 0,5%
Hefeextrakt und 0,1% FPVA enthielt, und das Medium wurde bei 37°C mit einer
Rate von 125 Ausschlägen/min
geschüttelt.
Nach 24 Stunden wurden die Zellen durch Zentrifugieren aufgefangen,
einmal mit kaltem Methanol gewaschen und gefriergetrocknet.
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Das
gefriergetrocknete Pellet wurde in 100 ml Chloroform suspendiert,
und die Suspension wurde 20 Stunden bei 60°C gerührt, um ein PHA herauszulösen. Nach
dem Filtrieren des Extraktes durch einen Membranfilter mit einer
Porengröße von 0,45 μm wurde das
Filtrat durch Rotationsverdampfen eingeengt. Dann wurde das Konzentrat
erneut in kaltem Methanol suspendiert, und der Niederschlag wurde
aufgefangen und vakuumgetrocknet, wodurch ein PHA bereitgestellt
wurde. Das so erhaltene PHA wurde wie üblich der Methanolyse unterzogen
und unter Verwendung einer Gaschromatographie-Massenspektrometrie-Vorrichtung (GC-MS,
Shimadzu QP-5050, EI-Methode) analysiert, wodurch mit Methyl veresterte
PHA-Monomereinheiten identifiziert wurden. Tabelle 1 zeigt das Trockengewicht
der Zelle, das Trockengewicht des Polymers für das aufgefangene PHA, die
Polymerausbeute pro Zelle (Trockengewicht des Polymers/Trockengewicht
der Zelle) sowie die Identität
der Monomereinheiten für
jeden Stamm.
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-
Diese
Ergebnisse zeigen, daß die
rekombinanten Stämme
pYN2-C1 als auch pYN2-C2 aus dem Substrat 5-(4-Fluorphenyl)valeriansäure PHA
produzieren, die als Hauptkomponente eine Monomereinheit der Formel
(I) umfassen, die von der entsprechenden 3-Hydroxy-5-(4-fluorphenyl)valeriansäure stammt.
Es wird folglich nachgewiesen, daß beide Stämme, obwohl die rekombinanten
Stämme
pYN2-C1 und pYN2-C2 ausschließlich
PHA-Synthasen mit den Aminosäuresequenzen
der Sequenzidentifizierungsnummern 1 und 3 produzieren, die aus
den PHA-Synthase-Genen translatiert wurden, die die Sequenzen der
Sequenzidentifizierungsnummer 2 bzw. 4 umfassen, das Substrat 5-(4-Fluorphenyl)valeriansäure in ähnlicher
Weise in die Monomereinheit überführen, die
mit der Formel (I) angegeben wird, die von der entsprechenden 3-Hydroxy-5-(4-fluorphenyl)valeriansäure stammt,
und ein PHA produzieren, das diese Monomereinheit enthält.
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(Beispiel 4) PHA-Produktion
(2) unter Verwendung eines PHA-Synthase-Gens von rekombinantem E.
coli
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Unter
Verwendung der in Beispiel 2 erhaltenen rekombinanten Plasmide YN2-C1
(stammt von der Sequenzidentifizierungsnummer 2) und YN2-C2 (stammt
von der Sequenzidentifizierungsnummer 4) wurde Escherichia coli
HB101fB (Stamm mit fadB-Mangel) nach dem Calciumchloridverfahren
transformiert, wodurch aus dem vorstehend genannten rekombinanten
Plasmid die rekombinanten Stämme
E. coli erzeugt wurden.
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Jeder
der rekombinanten Stämme
pYN2-C1 und pYN2-C2 wurde in 200 ml Medium M9 geimpft, das 0,5%
Hefeextrakt und 0,1% 4-Cyclohexylbuttersäure enthielt,
und das Medium wurde bei 37°C
mit einer Rate von 125 Ausschlägen/min
geschüttelt.
Nach 24 Stunden wurden die Zellen durch Zentrifugieren aufgefangen, einmal
mit kaltem Methanol gewaschen und gefriergetrocknet.
-
Das
gefriergetrocknete Pellet wurde in 100 ml Chloroform suspendiert,
und die Suspension wurde 20 Stunden bei 60°C gerührt, um ein PHA herauszulösen. Nach
dem Filtrieren des Extraktes durch einen Membranfilter mit einer
Porengröße von 0,45 μm wurde das
Filtrat durch Rotationsverdampfen eingeengt. Dann wurde das Konzentrat
erneut in kaltem Methanol suspendiert, und der Niederschlag wurde
aufgefangen und vakuumgetrocknet, wodurch ein PHA bereitgestellt
wurde. Das so erhaltene PHA wurde wie üblich der Methanolyse unterzogen
und unter Verwendung einer Gaschromatographie- Massenspektrometrie-Vorrichtung (GC-MS,
Shimadzu QP-5050, EI-Methode) analysiert, wodurch mit Methyl veresterte
PHA-Monomereinheiten identifiziert wurden. Tabelle 2 zeigt das Trockengewicht
der Zelle, das Trockengewicht des Polymers für das aufgefangene PHA, die
Polymerausbeute pro Zelle (Trockengewicht des Polymers/Trockengewicht
der Zelle) sowie die Identität
der Monomereinheiten für
jeden Stamm.
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Diese
Ergebnisse zeigen, daß die
rekombinanten Stämme
pYN2-C1 als auch pYN2-C2 aus dem Substrat 4-Cyclohexylbuttersäure PHA
produzieren, die als Hauptkomponente eine Monomereinheit der Formel (VI)
umfassen, die von der entsprechenden 3-Hydroxy-4-cyclohexylbuttersäure stammt.
Es wird folglich nachgewiesen, daß beide Stämme, obwohl die rekombinanten
Stämme
pYN2-C1 und pYN2-C2
ausschließlich PHA-Synthasen
mit den Aminosäuresequenzen
der Sequenzidentifizierungsnummern 1 und 3 produzieren, die aus
den PHA-Synthase-Genen
translatiert wurden, die die Sequenzen der Sequenzidentifizierungsnummer
2 bzw. 4 umfassen, das Substrat 4-Cyclohexylbuttersäure in ähnlicher Weise in die Monomereinheit überführen, die
mit der Formel (IX) angegeben wird, die von der entsprechenden 3-Hydroxy-4-cyclohexylbuttersäure stammt,
und ein PHA produzieren, das diese Monomereinheit enthält.
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Die
Ergebnisse zeigen zusammen mit denen in Beispiel 3, daß die PHA-Synthasen mit den
Aminosäuresequenzen
der Sequenzidentifizierungsnummern 1 und 3 eine Enzymaktivität aufweisen,
die der Substratspezifität
wechselseitig ähnlich
ist.
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