-
Technischer Bereich der
Erfindung
-
Die
Erfindung bezieht sich auf Clathratkomplexe zwischen Hyaluronsäurederivaten,
die mithilfe von physikalischem-chemischem Quervernetzen der Derivate
von hoch molekularer Hyaluronsäure
oder Salzen daraus erhalten werden.
-
Technischer Hintergrund
-
Arthritis
ist gegenwärtig
eine der häufigsten
Erkrankungen beim Menschen. Unter den annähernd einhundert unterschiedlichen
Arten von Arthritis, gehört
die Osteoarthritis (OA) zu der Art, welche die stärksten finanziellen
Investitionen erfordert und somit eine große wirtschaftliche Belastung
bedeutet [L. S Simon, Osteoarthritis 25 (1999) 345]. Bei der OA
kommt es zu einem vermehrten Auftreten von Synovialflüssigkeit,
die weniger viskos ist, während
die Konzentration von Synovialhyaluronan (HA) sowie dessen Molekulargewicht
abnimmt [J. G. Peyron, J. Rheum. 20, Suppl. 39 (1993) 10]. Diese
Veränderungen
gelten als mitverantwortlich für
den nachfolgenden beschleunigten Abbau des Knorpels. Die Verabreichung
von hochmolekularem HA in das Gelenk (Injektion) des Patienten (diese
Therapie wird gegenwärtig
als „Viskosupplementation" bezeichnet) wird
als ein wirksames Verfahren bei der Behandlung von traumatisierten
arthritischen Gelenken beschrieben [T. Kikuchi et al., Osteoarthritis
and Cartilage 4 (1996) 99].
-
Das
durchschnittliche Molekulargewicht des Synovial-HA von gesunden
Menschen liegt im Bereich von (1,6–10,9) × 106 Da,
während
seine Konzentration 2–3
mg/ml entspricht [E. A. Balazs et. al., Arthritis Rheum. 10 (1967)
357]. Die Molekulargewichtswerte von kommerziell verfügbaren HA-Präparationen,
die aus verschiedenen (natürlichen)
Quellen, wie z.B. den Bakterien Streptococcus zooepidemicus oder
Streptococcus equii oder aus Hahnenkämmen, usw. gewonnen werden,
variieren in dem Bereich von Hunderttausenden von Da bis zu etwa
1–2 Millionen
Da (1). Hochmolekulares HA bindet bis zu 1000-mal
mehr Wasser als sein eigenes Gewicht ausmacht und bildet pseudoplastische,
elastoviskose Lösungen,
die sich wie weiche Gele verhalten, welche eine so genannte von
der Scherrate abhängige
Viskosität
und von der Frequenz abhängige Elastizität [N. E.
Larsen and E. A. Balazs. Adv. Drug Delivery Rev. 7 (1991) 279] offenbaren.
Bei dem geringen Ausmaß der
Scherspannung, zeigen Lösungen
von hochmolekularem HA eine hohe Viskosität und niedrige Elastizität, während bei
steigenden Werten der Scherspannung die Lösungen immer elastischer werden
[L. S. Simon, Osteoarthritis 25 (1999) 345]. Solches Nicht-Newton'sche Verhalten von
Synovialflüssigkeit
ist wichtig für
die Schmierung der Gelenke während
der (schnellen) Bewegung. Die Knorpeloberfläche ist überzogen mit einem dünnen Film
von SF (Synovialflüssigkeit),
welcher die Unebenheit der Gelenkstruktur glättet (verfeinert). Mängel an
dieser Schicht führen
zu einem erhöhten
Reibungskoeffizienten zwischen den beweglichen Teilen des Gelenks,
was zu starken Schmerzen führt
[M. Nishimura et al., Biochim. Biophys. Acta 1380 (1998) 1]. Ultrareine
(für die
Injektion bereite) Präparationen
der elastoviskosen Lösungen
des Hyaluronan-Natriumsalzes (HEALON®; Pharmacia,
Uppsala, Schweden), das aus Hahnenkämmen gewonnen wurde, haben
einen breiten Anwendungsbereich gefunden, vor allem in der Ophthalmologie
(Viskochirurgie) [A. Nimrod et al., J. Ocular Pharmacol. 8 (1992)
161] sowie in der Rheumatologie (Viskosupplementation) [J. G. Peyron,
J. Rheumatology 20, Suppl. 39, (1993) 10; T. Kikuchi et al., Osteoarthritis
and Cartilage 4 (1996) 99].
-
Kürzlich wurde
in den USA und einigen anderen Ländern
eine weitere Präparation
für die
intraartikuläre
Verabreichung an OA-Patienten zugelassen. Dieses neue Produkt enthält hochmolekulares
HA, das aus Hahnenkämmen
stammt und als HYLAN® (Biomatrix Inc., Ridgefield,
NJ, USA) bezeichnet wird, sowie zusätzlich quervernetztes HA [L.
S Simon Osteoarthritis 25 (1999) 345]. Der Grundgedanke (dieser
Erfindung) bezieht sich auf die Tatsache, dass der Zeitabschnitt,
während
welchem das im Gelenk abgelagerte Hyaluronan seine Aktivität entfaltet,
relativ kurz ist. Die biologische Halbwertszeit von HA nach seiner
intraartikulären
Verabreichung in das Kniegelenk von Kaninchen betrug 13 Stunden
[T. J. Brown et. al., Exp. Physiol. 76 (1991) 125]. (Der Umsatz
von endogenem Hyaluronan in den Gelenken dauert 12–48 Stunden
[J. Drobnik, Adv. Drug Delivery Rev. 7 (1991) 295]. Die wasserlöslichen
Präparationen
HYLAN® mit
ultrahohem Molekulargewicht (durchschnittlich etwa 6 × 106 Da), welche durch chemisches Quervernetzen
von HA mit Formaldehyd hergestellt wurden, zeigen eine bedeutend
längere
biologische Halbwertszeit [L. S. Simon, Osteoarthritis 25 (1999) 345].
Die Präparationen
HYLAN®,
die auf diese Weise hergestellt werden, d.h. unter Verwendung einer
chemischen Quervernetzung, stellen die wirksamsten Viskosupplementations(Bio)materialien
dar. In den anderen (wasserunlöslichen)
Präparationen
HYLAN® (Gele,
Membranen, Mikropartikeln) ist HA quervernetzt durch das Einführen von
Vinylsulfongruppen mit daraus entstehender Bildung des „unendlichen" Poly(makro)molekularen
Netzes [N. E. Larsen and E. A. Balazs. Adv. Drug Delivery Rev. 7
(1991) 279].
-
Aus
der Zusammenfassung aller Literaturdaten bezüglich präklinischer und klinischer Studien,
die die Injektion von Lösungen
an HYLAN® betrafen
[N. E. Larsen and E. A. Balazs. Adv. Drug Delivery Rev. 7 (1991) 279;
S. Al-Assaf et. al., Radiat. Phys. Chem. 46 (1995) 207; M. Wobig
et al., Clin. Ther. 20 (1998) 410; L. S. Simon, Osteoarthritis 25
(1999) 345], lässt
sich allerdings schließen,
dass zusammen mit ihren bemerkenswerten nützlichen Eigenschaften wie
beispielsweise Biokompatibilität,
(biologische) Abbaubarkeit, (komplette) Resorption, Nicht-Immunogenität, sehr
niedrige bis seltene Pyrogenität,
ihr offensichtlicher Nachteil in ihrer sehr hohen Viskosität besteht.
Aufgrund der Tatsache, dass die intraartikulär verabreichten (durch Injektion)
Hyaluronane mit ultrahohem Molekulargewicht (HYLAN®) enorm
viskose pseudoplastische Gele sind, wodurch ihr Eindringen in die
schmalen Spalten/Schlitze der beschädigten Gelenkstruktur (offensichtlich)
größtenteils
behindert ist.
-
Technisches Problem
-
Es
bestand die Notwendigkeit eine Hyaluronsäure zu besitzen (verfügbar zu
haben) mit einem hohen Molekulargewicht sowie mit den zuvor erwähnten Vorteilen
und gleichzeitig ohne eine übermäßige Viskosität.
-
Darstellung der Erfindung
-
Die
Anmelderin hat unerwartet herausgefunden, dass es möglich ist,
die zuvor erwähnten
Nachteile zu überwinden,
indem ein neues Verfahren von physikalisch-chemischem Quervernetzen
an den entsprechenden Derivaten der hochmolekularen Hyaluronsäure oder
ihren Salzen angewandt wird.
-
Tatsächlich bezieht
sich die vorliegende Erfindung auf ein Clathrat, welches gebildet
wird durch:
- • Hyaluronsäurederivat (a)
- • Hyaluronsäurederivat
(b1) unterschiedlich zu (a) und dazu in der Lage, mit (a) ein Clathrat
zu bilden und/oder
- • Verbindung
(b2) ohne Hyaluronsäureanteil,
die aber die Fähigkeit
zur Clathratbildung mit (a) besitzt.
-
Die
erforderliche Zunahme des Molekulargewichts von HA oder die Bildung
des (dreidimensionalen) polymerischen Netzes aufgrund der Bildung
von Clathratkomplexen wird vorzugsweise in situ an der Stelle des gewünschten
Wirkungseintritts stattfinden. Auf diese Weise kann die geeignete
Flüssigpräparation
für die
Viskosupplementation (z. B. für
die OA-Behandlung) oder ein weiches/elastisches und sogar ein festes/starres Gel
(geeignet z. B. für „Remodeling" des fehlenden (Anteils
von einem) Gewebe) erhalten werden. Das Verfahren für die Herstellung
der zuvor erwähnten
Clathratkomplexe arbeitet mit den so genannten sich (selbst)-assoziierenden
supramolekularen Verbindungen. Die wirksamere Viskosupplementationstherapie wird
erreicht unter Verwendung einer ursprünglichen Vorgehensweise, welche
entweder beinhaltet:
- i) zwei nacheinander folgende
intraartikuläre
Injektionen der sich assoziierenden Verbindungen (a), (b1) und/oder
(b2). Als ein Ergebnis der erhöhten
Penetration und der Permeabilität
der niederviskosen injizierten Flüssigkeiten bei ihrer Assoziation,
wird ein gewünschtes
Viskosupplementationsprodukt direkt an dem Zielort gebildet, oder
- ii) die intraartikuläre
Verabreichung der zuvor erwähnten
sich assoziierenden Verbindungen zusammen mit einer geeigneten Substanz
mit niedrigem Molekulargewicht, nämlich einem aktiven Inhaltsstoff,
dessen primäre
Rolle darin besteht, den Prozess der Assoziation zu blocken (mit
diesem zu konkurrieren). (Bei der Injektion eines solchen „Cocktails" blockieren Moleküle des (niedermolekularen)
Agens (Arzneimittels) anfänglich
den Prozess der Assoziation vollständig, aber bei der Elimination
(Ausscheidung) des Arzneimittels aus der Gelenkumgebung wird die
gewünschte
(in situ) Selbstassoziation der Polymerkomponenten eintreten).
-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich daher auf 2 verschiedenen Typen
von pharmazeutischen Zusammensetzungen vorzugsweise in der Form
von injizierbaren Lösungen,
die als aktiven Inhaltsstoff (a), (b1) und/oder (b2) enthalten sowie
ein Arzneimittel, das das genannte Clathrat und optional einen weiteren
aktiven Inhaltsstoff enthält.
-
Vorzugsweise
wird dieses Arzneimittel aufgrund der Assoziation der genannten
pharmazeutischen Zusammensetzungen verabreicht und enthält das Clathrat,
welches in situ an der Stelle des gewünschten Wirkstoffeintritts
gebildet wird, wobei das genannte Arzneimittel optional einen weiteren
aktiven Inhaltsstoff enthalten kann.
-
Beschreibung der Abbildungen
-
1 stellt
die chemische Struktur von Hyaluronsäure dar.
-
2 zeigt
die chemische Struktur (a) und die schematische räumliche
Darstellung (A) von Amantadin; die chemische Struktur (b) und die
schematische räumliche
Darstellung (B) von β-Cyclodextrin;
die schematische räumliche
Darstellung (A-B) des Clathratkomplexes davon.
-
3 stellt
eine schematische räumliche
Darstellung des Clathratkomplexes dar, der durch das Hyaluronsäurederivat
mit β-Cyclodextrin
und dem Hyaluronsäurederivat
mit Adamantin gebildet wird.
-
Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
-
Bevorzugte
Clathrate gemäß der vorliegenden
Erfindung sind diejenigen, die aus der Gruppe ausgewählt werden,
enthaltend:
- • Clathrat (A), wobei es sich
bei Komponente (a) um ein Hyaluronsäurederivat mit einem Cyclodextrin
handelt; Verbindung (b1) ist eine Hyaluronsäure mit Amantadin,
- • Clathrat
(B), wobei es sich bei Komponente (a) um eine Hyaluronsäure mit
Cyclodextrin handelt und (b2) ein wasserlösliches, natürliches,
halbsynthetisches oder synthetisches Polymer ist.
- • Clathrat
C, wobei es sich bei Komponente (a) um Hyaluronsäure mit Amantadin und bei Komponente
(b2) um polymerisiertes Cyclodextrin handelt.
-
Natürliche Polymere,
welche als Komponente (b2) in Clathrat (B) verwendet werden können, sind
zum Beispiel Kollagen, Kopräzipitate
von Kollagen und Gykosaminoglykanen, Cellulose, Polysaccharide wie
beispielsweise Chitin, Chitosan, Pektin oder Pektinsäure, Agarose,
Xanthan, Gellan, Alginsäureester
und Salze davon, Polymannan oder Polyglykane, Stärke und natürliche Gummis.
-
Die
halbsynthetischen Polymere, die als Komponenten (b2) in Clathrat
(B) verwendet werden können, sind
zum Beispiel aus der Gruppe auswählbar,
die aus Kollagen quervernetzt mit Agenzien wie beispielsweise Aldehyden
oder Vorstufen der gleichen, Dicarboxylsäuren oder ihren Halogeniden,
Diaminen, Derivaten von Zellulose, Hyaluronsäure, Chitin, Chitosan, Gellan,
Xanthan, Pektin oder Pektinsäure,
Polyglykanen, Polymannan, Agar, Agarose, natürlichem Gummi und Gykosaminoglykanen
besteht.
-
Schlussendlich
können
als Komponente (b2) in Clathrat (B) diejenigen synthetischen Polymere
verwendet werden, welche zum Beispiel ausgewählt werden können aus
der Gruppe bestehend aus Poloxameren.
-
Ein
Clathrat ist ein Einschlusskomplex, der durch ein Molekül gebildet
wird, nämlich
den Gast, der in einem Käfig
eingeschlossen ist, welcher durch ein anderes Molekül gebildet
wird, nämlich
den Wirt.
-
Die
Theorie der „Clathratbildung" bezieht sich insbesondere
auf eine Komplexierung zwischen Wirt- und Gastmolekülen, die
durch die folgende Gleichung beschrieben wird:
WIRT + GAST ↔ WIRT – GAST.
-
Wenn
die Stöchiometrie
der interagierenden Moleküle
[WIRT]:[GAST] (wobei [] für
die molare Konzentration steht) gleich 1:1 ist, dann kann, im Fall
des thermodynamischen Gleichgewichts, die Komplexierungskonstante – K – wie folgt
definiert werden:
-
Diese
Gleichung bedeutet, dass in dem Fall einer äquimolaren Mischung ([WIRT]
= [GAST] = 1 mol/l), die (molare) Konzentration des gebildeten Komplexes
[WIRT--- GAST] einzig von der Größe des Parameters K
abhängt.
-
Der
logarithmische Wert von K bei der Komplexierung von Clathrat (A)
mit β-Cyclodextrin (β-CD), wobei β-CD einen
Wirt darstellt mit dem Gastmolekül
von Amantadin oder in der Form von 1-Aminoadamantan-Hydrochlorid
(AMANT), einem Arzneimittel, das zu den Medikamenten gegen die Parkinson'sche Krankheit gehört [C. J.
Gean and F. H. Meyers, POCKET DRUG GUIDE – Second Ed., Willimas & Wilkins, Baltimore, MD,
USA, 19 bis 25°C,
pH 7,2), entspricht 3,92 + 0,02 oder 5,04 [M. V. Rekharsky and Y.
Inoue, Chem. Rev. 98 (1998) 1875]. Das Komplexierungsverfahren des
Amantadinmoleküls
mit einem Molekül
von β-CD
ist in 2 dargestellt.
-
Die
Adamantylgruppe (fast sphärische
Form) ist eine der besten Gaststrukturen, die eng in den Wirtshohlraum
des β-CD-Moleküls passt
[W. C. Cromwell et al., J. Phys. Chem. 89 (1985) 325; C. Amiel and
B. Sébille,
J. Inclusion Phenom. Mol. Recognit. Chem. 25 (1996) 61 ]. Der Wert
der Gleichgewichtskomplexierungskonstante K von verschiedenen Adamantanderivaten
mit nicht-substituierten und substituierten β-Cyclodextrinen liegt im Bereich
von 104–105 mol/l. (Einer der höchsten logarithmischen K-Werte
7,8 ± 0,1
(bei 25°C)
wird mit der Indol-Komplexierung mit α-CD erreicht [M. Y. Rekharsky
and Y. Inoue, Chem. Rev. 98 (1998) 1875].) 3 (schematisch)
zeigt den Assoziationsprozess von zwei Derivaten des Hyaluronans
mit hohem Molekulargewicht. Ihre makromolekularen Ketten tragen
entweder Substituenten vom Gasttyp (AMANT) oder vom Wirttyp (β-CD), welche
dazu in der Lage sind, sich eng aneinander zu klammen/aneinander
zu heften (wie Haken und Öse).
Im Fall von mehreren Wirt-Gast-Anklammerungen/Anheftungen
zwischen den Hyaluronan-Derivaten, wie es im Fall von Clathratkomplexen
gemäß der vorliegenden
Erfindung vorkommt wird eine stabile polymakromolekulare Verbindung/ein
stabiles polymakomolekulares Aggregat gebildet. In dem Clathrat
gemäß der vorliegenden
Erfindung beträgt
das molare Verhältnis
von Hyaluronsäurederivat
mit Cyclodextrin zu Hyaluronsäurederivat
mit Amantadin vorzugsweise zwischen 10:90 und 90:10, insbesondere
zwischen 80:20 und 50:50, wohingegen das Molekulargewicht dieses
Komplexes vorzugsweise für
die weichen Gele zwischen 500 und 25000 kDa, insbesondere zwischen
2000 und 20000 kDa liegt. Für
die harten Gele allerdings überschreitet
dieser Wert die obere Grenze und ist nicht bestimmbar.
-
Das
Molekulargewicht der Start-Hyaluronsäure, welche für die Herstellung
des Clathrats gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet wird, umfasst vorzugsweise zwischen 100 und
2000 kDa.
-
Die
Hyaluronsäurederivate
mit Cyclodextrinen sind vorzugsweise diejenigen, welche durch direkte Veresterung
der Carboxylgruppe von Hyaluronsäure
mit Cyclodextrin erhalten werden, während die Substitution an den
primären
Hydroxylgruppen (-CH2-OH) der α-D-Glukopyranosyleinheiten
von Cyclodextrin über
ein Verfahren erfolgt, das in „Cyclodextrin
derivative of hyaluronan",
L. Soltes et al(Carbohydrate Polymers 39 (1999) Seiten 17–24) beschrieben
ist.
-
Gemäß einer
anderen bevorzugten Ausführungsform
handelt es sich bei den Hyaluronsäureestern der Cyclodextrine
um diejenigen, die mit Cyclodextrinen und Hyaluronsäuren mithilfe
eines Spacers erhalten werden.
-
Gemäß einer
besonders bevorzugten Lösung
handelt es sich bei dem Spacer um Adipinsäuredihydrazid. In diesem Fall
bezieht sich das Verfahren zur Herstellung der Hyaluronsäurederivate
mit Cyclodextrin gemäß der vorliegenden
Erfindung auf:
- a) eine ursprüngliche
Hydrazidgruppen(-CO-NH-NH)bildung zwischen Adipinsäuredihydrazid
(NH2-NHCO(CH2)4CONH-NH2) und den
Carboxylgruppen von voraktivierter Hyaluronsäure, und
- b) die nacheinander ablaufende Reaktion zwischen der zweiten
Hydrazidfunktion (NH2-NHCO-) des Adipinsäurehydrazidderivats von Hyaluronsäure mit
voraktivierten primären
Hydroxylen von Cyclodextrtin, wodurch das Endprodukt entsteht, welches
dargestellt werden kann als HA-CO-NH-NH-(CH2)4-CO-NH-NH-COO-CYCLODEXTRIN.
-
In
diesem Verfahren wird Schritt (a) vorzugsweise in Anwesenheit einer
wässrigen
Pufferlösung
bei pH 5,5 durchgeführt,
die aus Natrium 2(N-morpholino)-ethansulfonat besteht, und Adipinsäuredihydrazid
wird zu Hyaluronsäure,
aktiviert mit 1-Ethyl-3(3-dimethyl-aminopropyl)-carbodiimid,
zugegeben. Das Hyaluronsäurederivat
mit Adipinsäuredihydrazid
wird vorzugsweise aus der Reaktionsmischung mithilfe von Dialysieren
und Gefriertrocknen zurückgewonnen.
Schritt (b) wird bevorzugt ausgeführt durch Zugabe von Adipinsäuredihydrazidderivat
von Hyaluronsäure
zu einer wässrigen
Lösung
von Cyclodextrin, welche zuvor mit 1-cyano-4-dimethyl-aminopyridiniumtetrafluorborat
in Acetonitril in Anwesenheit von Triethylamin aktiviert wurde,
und gestoppt wird die Reaktion durch Zugabe von Ethanolamin. Das
Produkt wird wieder gewonnen durch Dialyse-Ultrafiltration und zum
Schluss durch Gefriertrocknen. Cyclodextrine für die Herstellung der Hyaluronsäurederivate, die
in Clathrat (A) und (B) verwendet werden, werden bevorzugt aus der
Gruppe ausgewählt,
enthaltend: α-Cyclodextrin, β-Cyclodextrin, γ-Cyclodextrin,
Propyl-β-Cyclodextrin,
Sulfobutyl-β-Cyclodextrin, Amino-
oder Hydrazino-β-Cyclodextrin.
-
Diese
Hyaluronsäurederivate
haben vorzugsweise einen Substitutionsgrad der Carboxylfunktion (nämlich dem
Prozentsatz von Carboxylgruppen von Hyaluronsäure, die mit Cyclodextrin reagieren
und welcher auf der Gesamtanzahl von Carboxylsäurefunktionen, die in dem genannten
Molekül
vorliegen, berechnet wird), welcher vorzugsweise zwischen 0,5 und
50, insbesondere zwischen 2 und 20 % liegt. Das Verfahren zur Herstellung
der Hyaluronsäurederivate
mit Amantadin, das für
die Herstellung der Clathrate (A) und (C) gemäß der vorliegenden Erfindung
verwendet wird, umfasst insbesondere die Bildung der amidischen
Bindung zwischen der voraktivierten Hyaluronsäure und Amantadin in einer
wässrigen
Lösung
in Gegenwart eines Puffers. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
handelt es sich bei dem Amantadin-Aktivator um 1-ethyl-3(3-dimethyl-aminopropyl)-carbodiimid
und bei dem Puffer um Natrium 2(N-morpholino)-ethansulfonat.
-
Die
Hyaluronsäurederivate
mit Adamantin weisen vorzugsweise einen Substitutionsgrad (nämlich dem Prozentsatz
von Carboxylgruppen von Hyaluronsäure, die mit Amantadin reagieren
und welcher auf der Gesamtanzahl von Carboxylsäurefunktionen, die in dem genannten
Molekül
vorliegen, berechnet wird), welcher vorzugsweise zwischen 0,5 und
25, insbesondere zwischen 2 und 10 % umfasst.
-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich ferner auf pharmazeutische Zusammensetzungen,
welche als aktiven Inhaltsstoff ein Hyaluronsäurederivat mit Cyclodextrin
oder als Alternative das Hyaluronsäurederivat mit Amantadin in
Kombination mit geeigneten Trägerstoffen
und/oder Verdünnern
enthalten.
-
Die
pharmazeutischen Zusammensetzungen gemäß der vorliegenden Erfindung
können
geeignet sein für
orale, parenterale und topische Behandlung und insbesondere auf
all den Gebieten verwendet werden, in welchen eine Wiederherstellung
der Viskoelastizität
benötigt
wird, und die einfache Injektion ebenfalls von Bedeutung ist. Dazu
gehören
Allgemeinchirurgie (als Materialien für das Füllen künstlicher Prothesen), maxillofaziale
Chirurgie (zum Beispiel als Materialien für die Injektion zum Auffüllen von
Falten, bei der Substitution von Weichteilgewebe und für das Wachstum
von Gewebe), arthroskopische Chirurgie (zum Beispiel als Gleitmittel)
oder für
die Viskosupplementation der Gelenke, selbst von denjenigen mit
geringerer Größe, wie
beispielsweise Fingerknochen, Fußknöchel, temporomandibulare Gelenke.
-
Darüber hinaus
können
HA-Derivate mit Cyclodextrin vorteilhaft für die Herstellung von pharmazeutischen
Formulierungen sein, die für
den Transport oder die kontrollierte Freisetzung von Arzneimitteln
und/oder von biologisch aktiven Substanzen eingesetzt werden, die
bei der Behandlung von Erkrankungen in den Bereichen Dermatologie,
Ophthalmologie, Gynäkologie,
Onkologie, Angiologie, Neurologie, Orthopädie und Rheumatologie verwendet
werden. Bei solchen Substanzen kann es sich um antiinfektiöse Agenzien,
antimikrobielle Agenzien, antiinflammatorische Agenzien, Zytostatika,
zytotoxische Agenzien, antivirale Agenzien sowie Anästhetika
und Wachstumsfaktoren handeln. Das Derivat kann in Verbindung mit
radioaktiven Substanzen und nicht- radioaktiven Substanzen, die in Kontrastsystemen
eingesetzt werden als Marker für
In-vivo-Diagnostik
verwendet werden, um Tumorgewebe oder geschädigtes Gewebe zu identifizieren
und zu behandeln.
-
Präparationen,
die auf HA basierte Biomaterialien gemäß der Erfindung mit Arzneimitteln
und/oder biologisch aktiven Substanzen kombinieren, sind geeignet
für eine
innovative therapeutische Vorgehensweise, bei welcher auf die Freisetzung
des pharmakologisch aktiven Inhaltsstoffs die Selbstassoziation
in situ der Polymerkomponenten folgt. Die pharmakologische Aktivität der freigesetzten
Substanz steht daher im Zusammenhang mit der Gleitfähigkeit
und der gewebeschützenden
Wirkung des quervernetzten Materials in situ. Diese Vorgehensweise
ist vorteilhaft in den Bereichen wie beispielsweise Dermatologie,
Orthopädie
und Rheumatologie (zum Beispiel für die Therapie von Osteoarthritis
und rheumatoider Arthritis), Ophthalmologie (zum Beispiel bei der
Therapie von Augeninfektion und Augenentzündung).
-
Wie
zuvor angeführt,
liegen die oben erwähnten
pharmazeutischen Zusammensetzungen im Anwendungsbereich der Erfindung
vorzugsweise in der Form von injizierbaren Lösungen vor und stehen vorzugsweise
in Verbindung mit der Formulierung eines Arzneimittels, welches
Clathrat gemäß der vorliegenden
Erfindung enthält,
das in situ gebildet wird.
-
Das
Arzneimittel gemäß der vorliegenden
Erfindung kann neben dem Clathrat auch einen aktiven Inhaltsstoff
enthalten, welcher vorzugsweise aus der Gruppe ausgewählt wird,
die aus nicht-steroidalen oder steroidalen antiinflammatorischen
Arzneimitteln, Antibiotika, Tumorstatika besteht. Diese Arzneimittel
mit niedrigem Molekulargewicht können
anfänglich
als Kompetitoren (Blocker) für
die Assoziation zwischen den beiden Hyaluronsäurederivaten dienen und werden
graduell entfernt, um die Clathratbildung zu ermöglichen.
-
Besonders
bevorzugt wird das Arzneimittel gemäß der vorliegenden Erfindung,
welches Piroxicam enthält.
-
Das
Arzneimittel gemäß der vorliegenden
Erfindung kann zusätzlich
oder alternativ zu den zuvor bereits erwähnten aktiven Inhaltsstoffen
eine biologisch aktive Substanz enthalten, die ausgewählt wird
aus der Gruppe bestehend aus Wachstumsfaktoren, Zytokinen und/oder
zellulärem
Material, welches aus der Gruppe ausgewählt wird, enthaltend Osteocyten,
Chondrocyten, Stammzellen und Mesenchymalzellen.
-
Bei
den Arzneimitteln gemäß der vorliegenden
Erfindung werden die aktiven Inhaltsstoffe bevorzugt mit Cyclodextrin
verbunden.
-
Der
viel versprechendste Anwendungsbereich des Clathrat-(HA basierten)Biomaterials
und der -Arzneimittel liegt in der Behandlung von Patienten sowie
in der Verbesserung ihres Gesundheitsmanagements bei den Diagnosen
solcher Erkrankungen wie beispielsweise Gelenkentzündungen – Arthritis,
Augenentzündungen
(Konjunktivitis), bösartigen
Tumoren, Hautverletzungen usw.
-
Die
Beispiele, die unten aufgelistet sind, veranschaulichen die Herstellung
der Hyaluronsäurederivate mit
Cyclodextrin und mit Amantadin sowie die Clathratbildung, schränken aber
den Anwendungsbereich der Erfindung nicht ein.
-
In
den folgenden Beispielen 1 und 2 wurde Hyaluronsäure mit hohem Molekulargewicht
verwendet, während
in den Beispielen 3–7
ihr (Natrium-)Salz eingesetzt wurde.
-
Die
molekularen Parameter des verwendeten HA waren wie folgt: durchschnittliche
Anzahl (Mn), durchschnittliches Gewicht
(Mw) und z-Durchschnitt (Mz),
Molekulargewichtswerte: 350,7 (326,5) kDa, 647,1 (659,4; 666,0)
kDa beziehungsweise 1050,4 (1066,1) kDa. Die Parameter <Rgz 2>½,
nämlich
der quadratische Mittelwert des Rotationsradius und A2,
nämlich
der zweite Virialkoeffizient, bestimmt in wässrigem NaCl (0,15 mol/l) lagen
bei 97,4 (97,2) nm beziehungsweise 1,94 × 10–3 mol.ml/g2.
-
Beispiel 1. Herstellung
von HA-β-CD-Derivat
mithilfe eines Spacers:
-
HA
(106 mg) wird aufgelöst
in wässriger
Pufferlösung
von Natrium 2-(N-morpholino)-ethansulfonat (MES;
0,05 mol/l; 57 ml; pH 5,5). Ein Spacer – Adipinsäuredihydrazid (ADH; 600 mg)
und ein Aktivator (von den HA-Carboxylgruppen) – 1-ethyl-3-(3-dimethyl-aminopropyl)carbodiimid
(EDC; 127 mg) wurden nacheinander zu der Lösung hinzu gegeben.
-
Nach
der Zugabe des gesamten EDC wurde die Reaktionsmischung dialysiert
und das Zwischenprodukt HA-ADH wurde durch Gefriertrocknung erhalten.
-
Zu
der wässrigen
Lösung
von β-CD
(100 mg/30 ml) wurde der Aktivator der Hydroxylgruppen – 1-cyano-4-dimethylaminopyridinium-tetrafluorborat
(CDAP; 20 mg) zugegeben in einer Acetonitirillösung (2 ml) mit einer Beigabe
von Triethylamin (0,2 mol; pH 7,8). Nach 2 Minuten wurde wässrige Lösung von
HA-ADH (90 mg/10 ml) zugegeben. Die Reaktion wurde nach 2 Stunden
gestoppt durch die Zugabe von Ethanolamin (2 ml). Die Reaktionsmischung
wurde dialysiert und das Produkt nachfolgend gereinigt durch wiederholte
Ultrafiltration und letztendlich gefriergetrocknet. (Geeignet ist
dieses Verfahren für
das Einbringen von homobifunktionellen Spacern, welche (zwei) endständige Amino-
oder Hydrazinogruppen enthalten).
-
Beispiel 2:
-
Das
Verfahren ist identisch zu dem Verfahren in Beispiel 1, allerdings
wird statt β-Cyclodextrin α-CD, γ-CD oder
ein beliebig substituiertes Cyclodextrin verwendet, wie beispielsweise
Hydroxyethyl-β-CD,
Hydroxypropyl-β-CD,
(teilweise substituiertes) Sulfobutyl-β-CD usw.
-
Beispiel 3: Herstellung
von HA-β-CD-Derivat
mithilfe von Bindung durch Amino- oder Hydrazinogruppe:
-
Bei
dieser Anwendung werden Amino- oder Hydrazinoderivate von β-CD hergestellt
durch Austausch von z. B. der Tosylgruppe. Die Reaktion von HA mit
dem Amino- oder Hydrazinoderivat von β-CD wird unter Bedingungen durchgeführt, die
identisch mit denjenigen sind, die in Beispiel 1 beschrieben sind,
d.h. mithilfe der Aktivierung von Carboxylgruppen von HA mit EDC.
-
Beispiel 4:
-
Das
Verfahren ist identisch mit dem Verfahren in Beispiel 3, allerdings
wird statt β-Cyclodextrin α-CD oder γ-CD verwendet
usw.
-
Beispiel 5: Herstellung
von Derivat HA-AMANT:
-
HA
(130 mg) wurde in MES-Puffer (0,05 mol/l; 20 ml; pH 5,5) aufgelöst. Zu der
Lösung
wurde unter konstantem Rühren
Amantadin, d.h. 1-amino-adamantan-hydrochlorid (AMANT; 270 mg),
aufgelöst
in 35 ml des gleichen MES-Puffers, zugegeben und nachfolgend EDC,
der Aktivator der Carboxylgruppen von HA, hinzugegeben (150 mg).
-
Die
Reaktionsmischung wurde bei Raumtemperatur für etwa 20 Stunden gerührt. Der
pH-Wert wurde im
Bereich von 6,0–6,5
mithilfe von verdünnter
HCl (0,1 mol/l) aufrechterhalten. Bei Beendigung der Reaktion wurde
die Lösung
filtriert (unter Verwendung von Papierfilter „Whatman # 3"), und das Filtrat
weiter gereinigt durch wiederholte Ultrafiltration (5-mal) (unter
Verwendung der Membran „Amicon
PM-10"). Das daraus
entstandene Produkt (HA-AMANT) wurde durch Gefriertrocknen gewonnen
(Ertrag 105 mg). Die molekularen Parameter des hergestellten Derivats
HA-AMANT sind in Tabelle 1 dargestellt.
-
Beispiel 6: Assoziation/Wirt-Gast-Komplexierung
der beiden (hochmolekularen) HA-Derivate:
-
HA-AMANT
(synthetisiert wie in Beispiel 5 beschrieben) sowie HA-β-CD (synthetisiert
wie in „Cyclodextrin
derivative of hyaluronan",
L. Soltes et al (Carbohydrate Polymers 39 (1999) Seiten 17–24)) beschrieben, wurden
in wässrigem
NaCl (0,15 mol/l) gelöst
und so gemischt, dass ihr molares Verhältnis [HA-AMANT]/[HA-β-CD] 80:20
oder 50:50 betrug. Der Wert des durchschnittlichen Molekulargewichts
(Mw), das für die äquimolare Mischung der beiden
Biopolymere mithilfe von MALLS gewonnen wurde, betrug 556,0 kDa,
welches deutlich höher
lag als der Mw-Wert der einzelnen Komponenten
sowie die einfache arithmetische Summe ihrer Werte (Tabelle 1). Ähnlich lag
der Wert <Rgz 2>½ =
80,6 nm, der für
die äquimolare
Mischung bestimmt wurde, wesentlich höher als derjenige Wert, der
für die
einzelnen reinen Makrobiomoleküle,
nämlich 23,8
(25,2) nm für
HA-AMANT und 40,2 nm für
HA-β-CD,
erhalten wurde.
-
Beispiel 7:
-
Das
Verfahren ist identisch mit dem Verfahren beschrieben in Beispiel
6, aber in diesem besonderen Fall wird eine Lösung der Probe hergestellt,
wie in Beispiel 6 beschrieben, gemischt mit der Lösung der
Probe, die gemäß einem
in den Beispielen 1–5
beschriebenen Verfahren hergestellt wurde.
-
Beispiel 8: Assoziation/Wirt-Gast-Komplexierung
von HA-alpha-CD-Derivat mit Polyethylenglycol-Dendrimer.
-
HA-alpha-CD
(synthetisiert wie in Beispiel 1 beschrieben) mit MW = 150 000 Da
wurde in wässrigem NaCl
(0,15 mol/l) aufgelöst
und mit einer anderen 0,15 mol/l NaCl-Lösung mit Polyethylenglycol(PEG)-Dendrimer
(hergestellt von Shearwater, USA) mit MW = 20 000 Da gemischt. Das
durchschnittliche Molekulargewicht der äquimolaren Mischung der beiden
Biopolymere betrug 820 000 Da.
-
Beispiel 9: Assoziation/Wirt-Gast-Komplexierung
von polymerisiertem beta-CD mit HA-AMANT.
-
Polymerisiertes
beta-CD (hergestellt von CYCLOLAB, Ungarn) mit MW = 135000 Da wurde
in wässrigem
NaCl (0,15 mol/l) aufgelöst
und mit einer anderen 0,15 mol/l NaCl-Lösung
mit HA-AMANT (hergestellt wie in Beispiel 5 beschrieben) mit MW
= 91 200 Da gemischt. Das durchschnittliche Molekulargewicht der äquimolaren
Mischung der beiden Biopolymere betrug 427 000 Da.
-
Tabelle
1 Molekulare
Parameter der synthetisierten (Bio)polymere, einzeln und nach Kombination/Mischung
-
Von
der quantitativen Betrachtungsweise übersteigen die <Rgz 2>½-Werte
sowie die Werte für
Mw, die für
die assoziierten Verbindungen nach dem Mischen der beiden Biopolymere
bestimmt wurden, deutlich die Werte für die einzeln gemessenen makromolekularen
Komponenten. Da im Fall der einfachen Additivitiät ([1] + [1]), die für die Parameter
erhaltenen Werte lauten würden:
<Rgz 2>½ =
64,0 (65,4) nm und Mw = 272,1 (276,5) kDa;
wobei die Tendenz, größere Aggregate
nach der Komplexierung zu bilden bei beiden Typen von makromolekularen
HA-Derivaten auffällig
ist.