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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Zusammensetzungen und Verfahren zur
Synthese und anschließenden
Modifikation von Uridin-5'-diphosphosulfochinovose
(UDP-SQ). Die erfindungsgemäßen Verfahren
umfassen die Verwendung rekombinanter Enzyme aus Arabidopsis thaliana,
UDP-Glucose und eines Schwefeldonators zur Synthese von UDP-SQ,
und die anschließende
Modifikation von UDP-SQ zur Bildung von Verbindungen, einschließlich, aber
nicht eingeschränkt
auf, 6-Sulfo-α-D-chinovosyldiacylglycerin
(SQDG) und Alkylsulfochinovosid.
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HINTERGRUND
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Uridin-5'-diphosphosulfochinovose
(UDP-SQ) ist ein einzigartiges Zucker-Nukleotid, das eine negative Ladung
an seiner Sulfonatgruppe trägt.
UDP-SQ reagiert mutmaßlich
mit zuckernukleotidabhängigen
Glycosyltransferasen und gibt seine Sulfonatgruppe an andere Substrate
ab, damit wertvolle Verbindungen erhalten werden, wie u.a., aber
nicht eingeschränkt
auf 6-Sulfo-α-D-chinovosyldiacylglycerin
(SQDG). UDP-SQ ist wahrscheinlich die direkte Vorstufe von SQDG,
an das es seine einzige Sulfonsäure-Kopfgruppe,
Sulfochinovose, abgibt. Es gibt jedoch weder ein einfaches schnelles
Verfahren zur Synthese von UDP-SQ, noch ein effizientes Verfahren
für eine
anschließende
Modifikation von UDP- SQ
in Verbindungen, einschließlich,
aber nicht eingeschränkt
auf SQDG und Alkylsulfochinovosid.
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SQDG
ist ein abundantes schwefelhaltiges Nichtphosphor-Glycerolipid,
das speziell mit Photosynthese-(Thylakoid-)-Membranen
von höheren
Pflanzen, Moosen, Farnen, Algen und den meisten photosynthetischen
Bakterien assoziiert ist. SQDG ist universell mit der sauerstoffproduzierenden
Photosynthese assoziiert und ist ein wichtiger Bestandteil des biologischen
Schwefelzyklus.
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SQDG
ist Befunden zufolge ein leistungsstarker Inhibitor verschiedener
Säugetier-DNA-Polymerasen und
der Reversen Transkriptase 1 des Immunschwächevirus beim Menschen (HIV-RT1)
und ist als solches eine wertvolle antivirale Verbindung (Ohta et
al., Sulfoquinovosyldiacylglycerol, KM043, a new potent inhibitor of
eukaryotic DNA polymerases and HIV-reverse transcriptase type 1
from a marine red alga, Gigartina tenella," Chem. Pharm. Bull., 46 (4): 684-86
(1999)). Darüber
hinaus hat sich auch herausgestellt, dass SQDG aufgrund seiner Anti-Tumor-fördernden
Eigenschaften und seiner Fähigkeit
zur Steigerung der zellabtötenden Wirkungen
von Anti-Krebs-Chemotherapeutika wertvoll ist. (Shirahashi et al., "Isolation and Identification
of Anti-tumor-Promoting
Principles from the Fresh-Water Cyanobacterium Phormidium tenue", Chem. Pharm. Bull.,
41 (9): 1664-66 (1993)). Zudem wird allgemein angenommen, dass SQDG
ausgezeichnete Detergenzeigenschaften aufweist. (Benson, A. A., "The Plant Sulfolipid", Adv. Lipid Res.,
1: 387-94 (1963)). Somit bedarf es eines Verfahrens zur Herstellung
von UDP-SQ und seiner anschließenden
Modifikation in Verbindungen, einschließlich, aber nicht eingeschränkt auf
SQDG. Herkömmlicherweise
wurde UDP-SQ über
eine Reihe von chemischen Reaktionen synthetisiert. (Heinz et al., "Synthesis of different
nu cleoside 5'-diphosphosulfoquinovoses
and their use for studies on sulfolipid biosynthesis in chloroplasts", Eur. J. Biochem.,
184: 445–453 (1989)).
Diese chemische Produktion ist jedoch sehr aufwändig, führt zu niedrigen Ausbeuten
von UDP-SQ und braucht mehrere Tage bis zum Ende. (Id.) Darüber hinaus
erforderten vorhergehende Untersuchungen von SQDG eine zeitraubende
Isolation und Reinigung des anionischen Sulfolipids aus photosynthetischen
Organismen. (Ohta et al., "Action
of a New Mammalian DNA Polymerase Inhibitor, Sulfoquinovosyldiacylglycerol", Biol. Pharm. Bull.,
22 (2): 111-16 (1999); Gustafson et al., "AIDS-Antiviral Sulfolipids From Cyanobacteria (Blue-Green
Algae)", J. Natl.
Cancer Inst., 81: 1254-258 (1989)). Daher wird ein einfacheres,
schnelles Verfahren zur Synthese von UDP-SQ und zur anschließenden Modifikation
von UDP-SQ in Verbindungen, einschließlich, aber nicht eingeschränkt auf
SQDG, benötigt.
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Rossak
et al., "Accumulation
of UDP-sulfoquinovose in a Sulfolipid-deficient Mutant of Rhodobacter sphaeroides", J. Biol. Chem.
270 (43): 25792-25797 (1995), offenbart, dass die Inaktivierung
des R. sphaeroides sqdD-Gens zu einer sulfolipid-defizienten Mutante
führt,
und es wird angenommen, dass das Gen als UDP-Sulfochinovose:Diacylglycerin-Sulfochinovosyltransferase
wirkt. Die Literaturstelle offenbart kein Verfahren, bei dem Uridin-5'-diphosphoglucose in Uridin-5'-diphosphosulfochinovose
umgewandelt wird, wobei Sulfit und ein erstes Peptid verwendet wird,
das von einer Nukleinsäuresequenz
codiert wird, die in Seq.-ID.-Nr. 5 offenbart wird, gefolgt von
der Übertragung
der Sulfochinovose auf Diacylglycerin, wobei ein zweites Peptid verwendet
wird, das von der in Seq.-ID.-Nr. 4 offenbarten Nukleinsäure codiert
wird, so dass Sulfochinovosyldiacylglycerin erzeugt wurde.
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Essigmann
et al., "Prediction
of the active-site structure and NAD(+) binding in SDQ1, a protein
essential for sulfolipid biosynthesis in Arabidopsis", Arch. Biochem.
Biophys. 369: 30-41 (1999) offenbart die Expression des rekombinanten
SQD1-Proteins in E. coli, und ein dreidimensionales Atommodell des
SQD1-Gens von A. thaliana, wobei die kristallographische Struktur
von UDP-Glucose-4-epimerase als Matrize verwendet wird, zusammen
mit einer vorhergesagten NAD+-Bindungsstelle.
Die Literaturstelle offenbart kein Verfahren, bei dem Uridin-5'-diphosphoglucose
in Uridin-5'-diphosphosulfochinovose
umgewandelt wird, wobei Sulfit und ein erstes Peptid verwendet wird,
das von der in Seq.-ID.-Nr. 5 offenbarten Nukleinsäuresequenz
codiert wird, gefolgt von der Übertragung
der Sulfochinovose auf Diacylglycerin, wobei ein zweites Peptid
verwendet wird, das von der in Seq.-ID.-Nr. 4 offenbarten Nukleinsäure codiert
wird, so dass Sulfochinovosyldiacylglycerin erzeugt wird.
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Güler et al., "A cyanobacterial
gene, sqdX, required for biosynthesis of the sulfolipid sulfoquinovosyldiacylglycerol" J. Bacteriol. 182:
543–545
(2000), offenbart, dass sqdX die Sulfolipid-Biosynthese in der Synechococcus-Mutante
7942 Δsqdx
wieder herstellt. Die Literatur offenbart die Isolation und Charakterisierung der
Lipid-Gen-Produkte aus dem Wild-Typ und der Mutante 7942sqdx von
Synechococcus sp. PCC 7942. Die Literaturstelle offenbart kein Verfahren,
bei dem Uridin-5'-diphosphoglucose
in Uridin-5'-diphosphosulfochinovose
mit einem Sulfit und einem ersten Peptid umgewandelt wird, das von
der in Seq.-ID.-Nr. 5 offenbarten Nukleinsäuresequenz codiert wird, gefolgt
von der Übertra gung
der Sulfochinovose auf Diacylglycerin mit einem zweiten Peptid,
das von einer in Seq.-ID.-Nr. 4 offenbarten Nukleinsäure codiert
wird, so dass Sulfochinovosyldiacylglycerin erzeugt wird.
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Sanda
et al. "Enzymatic
Action of SQD1 – A
protein involved in Sulfolipid Headgroup Biosynthesis", Plant Biology,
58 (2000), Abstract 201, Annual meeting of the American Society
for Plant Physiologists, legt nahe, dass das Enzym SQD1 die In-vitro-Synthese
von UDP-Sulfochinovose
(UDP-SQ) aus UDP-Glucose (UDP-G) katalysiert. Die Literaturstelle
offenbart kein Verfahren, bei dem Uridin-5'-diphosphoglucose in Uridin-5'-diphosphosulfochinovose umgewandelt
wird, wobei Sulfit und ein erstes Peptid verwendet wird, das von der
in Seq.-ID.-Nr. 5 offenbarten Nukleinsäuresequenz codiert wird, gefolgt
von der Übertragung
der Sulfochinovose in Diacylglycerin mit einem zweiten Peptid, das
von einer in Seq.-ID.-Nr. 4 offenbarten Nukleinsäure codiert wird, so dass Sulfochinovosyldiacylglycerin
erzeugt wird.
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Diese
Literaturstellen offenbaren nicht die Poly-Nukleotidsequenz Seq.-ID.-Nr. 4, die
das zweite Peptid codieren.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung ist in den Ansprüchen definiert und betrifft
Verfahren zur Synthese und anschließenden Modifikation von Uridin-5'-diphosphosulfochinovose (UDP-SQ). Die
Synthese von UDP-SQ
ist kein Teil der Ansprüche.
Die erfindungsgemäßen Verfahren
umfassen die Verwendung der rekombinanten Enzyme aus Arabidopsis
thaliana, UDP-Glucose, und eines Schwefeldonators zur Synthese von
UDP-SQ. Im Gegensatz zu den gängigen
Verfahren zur Synthese von UDP-SQ, sind die erfindungsgemäßen Syntheseverfahren
einfach und schnell. Tatsächlich
kann die Produktion von UDP-SQ durch die erfindungsgemäßen Verfahren
in weniger als 1 Std. beendet werden.
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Die
vorliegende Erfindung schlägt
ein Verfahren zur Synthese von UDP-SQ vor, umfassend: a) Bereitstellung
von: i) Uridin-5'-diphosphoglucose
(UDP-Glc); ii) einem Schwefeldonator; und iii) einem Peptid, das die
Umwandlung von UDP-Glc in Uridin-5'-diphosphosulfochinovose
(UDP-SQ) katalysieren kann; und b) Umsetzen von UDP-Glc mit dem
ersten Peptid und dem Schwefeldonator unter solchen Bedingungen,
dass UDP-SQ erzeugt wird. Die Synthese von UDP-SQ ist keine Ausführungsform
der Erfindung.
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Bei
einer Ausführungsform
ist das erste Peptid SQD1 ein Genprodukt, das von der in Seq.-ID.-Nr.
5 offenbarten Nukleinsäuresequenz
codiert wird.
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Es
ist nicht beabsichtigt, dass die vorliegende Erfindung durch die
Verwendung eines spezifischen Schwefeldonators eingeschränkt ist.
Bei einer Ausführungsform
ist der Schwefeldonator ausgewählt
aus der Gruppe umfassend Sulfat, Sulfit, Sulfid, Thiosulfat, Sulfoglutathion,
Adenosin-5'-phosphosulfat
(APS) und 3'-Phosphoadenosin-5'-phosphosulfat (PAPS).
Bei einer bevorzugten Ausführungsform
ist der Schwefeldonator Sulfit.
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Es
ist nicht beabsichtigt, dass die vorliegende Erfindung durch die
Verwendung eines spezifischen Verfahrens zur Expression oder Produktion
eines Peptids eingeschränkt
ist, das die Umwandlung von UDP-Glc und einem Schwefeldonator in
UDP-SQ katalysieren kann. Bei einer Ausführungsform schlägt die vorliegende
Erfindung die Klonierung der sqd1-Gen-cDNA in die Gruppe von Protein-Expressionsvektoren
vor, wie pQE-9, pQE-16, pQE-31,
pQE-32, pQE-40, pQE-60, pQE-70, pQE-80, pQE-81, pQE-82 oder pQE-100. Bei
einer weiteren Ausführungsform schlägt die vorliegende
Erfindung die Klonierung der sqd1-Gen-cDNA in den Protein-Expressionsvektor
pQE-30 vor (siehe 3).
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Die
erfindungsgemäßen Verfahren
werden geeignet in einem Reaktionsgefäß oder Behälter durchgeführt. Es
ist nicht beabsichtigt, dass die vorliegende Erfindung auf ein bestimmtes
Reaktionsgefäß eingeschränkt ist.
Eine Anzahl von Behältern
kann verwendet werden, einschließlich, aber nicht eingeschränkt auf Röhrchen,
Kolben und andere Glasgeräte.
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Bei
einer alternativen Ausführungsform
schlägt
die Erfindung die Umwandlung von Pflanzenzellen oder Geweben vor,
so dass das sqd1-Genprodukt exprimiert wird. Bei einer Ausführungsform
schlägt
die vorliegende Erfindung die Klonierung der sqd1-Gen-cDNA (Seq.-ID.-Nr.
5) in einen binären
Vektor zum Einbringen in Agrobacterium tumefaciens und anschließenden Erzeugen
der transgenen Pflanzenzelle über
Agrobakterien-Transformation vor.
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Es
ist nicht beabsichtigt, dass die vorliegende Erfindung durch die
Verwendung von irgend einem spezifischen Verfahren zur Reinigung
eines rekombinanten Peptids eingeschränkt ist, das die Umwandlung
von UDP-Glc in UDP-SQ
katalysieren kann. Bei einer Ausführungsform schlägt die vorliegende
Erfindung die Reinigung des Peptids durch die Verwendung der 6 His-Markierung
vor, die in den Protein-Expressionsvektor eingebaut wird, der die
Proteinaffinitätsreinigung über eine
Chromatographiesäule
auf Nickel-Nitrilessigsäure(Ni-NTA)-Agaroseharz-Basis
ermöglicht.
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Es
ist nicht vorgesehen, dass die vorliegende Erfindung auf die Verwendung
von irgend einem spezifischen Verfahren zum Nachweis der UDP-SQ-Synthese
eingeschränkt
ist. Die vorliegende Erfindung schlägt eine Reihe von Verfahrens-
oder Testformaten vor. Bei einer Ausführungsform wird ein Enzymtest
zur Messung der Umwandlung von UDP-Glucose in UDP-SQ als Reflektion
der Aktivität
von SQD1 bereitgestellt. Bei einer weiteren Ausführungsform wird ein gekoppelter
Adenosin-5'-phosphosulfat (APS)/SQD1-Test
vorgeschlagen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Verfahren für die anschließende Modifikation
von Uridin-5-diphosphosulfochinovose
(UDP-SQ) zur Synthese von Verbindungen, einschließlich, aber
nicht eingeschränkt
auf, 6-Sulfo-α-D-chinovoslydiacylglycerin
(SQDG). Im Gegensatz zu den gängigen
Verfahren zur Synthese von UDP-SQ sind die erfindungsgemäßen Syntheseverfahren
schnell und einfach.
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Bei
einer Ausführungsform
schlägt
die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Synthese von UDP-SQ vor,
umfassend: a) Bereitstellen von: i) Uridin-5'-diphosphoglucose
(UDP-Glc); ii) einem Schwefeldonator; iii) einem ersten Peptid,
das die Umwandlung von UDP-Glc
in Uridin-5'-diphosphosulfochinovose
(UDP-SQ) katalysieren kann und iv) einem zweiten Peptid, das die
Sulfochinovose von UDP-SQ auf Diacylglycerin übertragen kann; b) Umsetzen
des UDP-Glc mit dem ersten Peptid und dem Schwefeldonator unter
solchen Bedingungen, dass UDP-SQ erzeugt wird; und c) Behandeln
des UDP-SQ mit dem zweiten Peptid unter Bedingungen, dass Sulfochinovosediacylglycerin
erhalten wird.
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Das
zweite Peptid ist ein Genprodukt, das von Arabidopsis thaliana hergeleitet
ist und das durch die Nukleinsäuresequenz
Seq.-ID.-Nr. 4 codiert wird.
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Es
ist nicht vorgesehen, dass die vorliegende Erfindung durch die Verwendung
von irgend einem spezifischen Verfahren zur Expression oder Produktion
eines Peptids, das Sulfochinovose von UDP-SQ auf Diacylglycerin übertragen
kann, eingeschränkt
wird. Bei einer an deren Ausführungsform
wird das Genprodukt von der Nukleinsäuresequenz Seq.-ID.-Nr. 4 codiert.
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Es
ist nicht vorgesehen, dass die vorliegende Erfindung durch die Verwendung
eines spezifischen Verfahrens zur Reinigung eines rekombinanten
Peptids eingeschränkt
wird, das Sulfochinovose von UDP-SQ auf Diacylglycerin übertragen
kann. Bei einer Ausführungsform
schlägt
die vorliegende Erfindung die Reinigung des Peptids durch die Verwendung
der 6 His-Markierung vor, die in den Protein-Expressionsvektor eingebaut wird,
der die Proteinaffinitätsreinigung über eine
Chromatographiesäule
auf Nickel-Nitrilessigsäure(Ni-NTA)-Agaroseharz-Basis
ermöglicht.
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Es
ist nicht beabsichtigt, dass die vorliegende Erfindung durch die
Verwendung eines spezifischen Verfahrens zum Nachweis der SQDG-Synthese
eingeschränkt
wird. Die vorliegende Erfindung schlägt eine Reihe von Testformaten
vor. Bei einer Ausführungsform
wird die Synthese von SQDG mit Ioddampf sichtbar gemacht und durch
Co-Chromatographie mit einem Arabidopsis thaliana Blattlipidextrakt,
das bekanntermaßen
SQDG enthält,
identifiziert. Bei einer weiteren Ausführungsform wird die Produktion
von SQDG durch quantitative Analyse verifiziert, wobei die Reaktionsprodukte
aus den DC-Platten
isoliert werden und zur Herstellung von Fettsäuremethylestern verwendet werden.
Die Methylester werden durch Gaschromatographie mittels Myristinsäure als
interner Standard quantifiziert.
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Es
ist nicht beabsichtigt, dass die Erfindung auf die unabhängige Expression
eines Peptids eingeschränkt
ist, das die Umwandlung von UDP-Glc und einem Schwefeldonator in
UDP-SQ in einem einzelnen Wirtsorganismus oder einer Pflanze katalysieren
kann. Es ist darüber
hinaus nicht vorgesehen, dass die Erfindung auf die unabhängige Expression
eines zweiten Peptids einge schränkt
wird, das die Sulfochinovose von UDP-SQ auf Diacylglycerin in einem
einzelnen Wirtsorganismus oder einer Pflanze übertragen kann. Bei einer Ausführungsform
schlägt
die Erfindung die Coexpression beider vorstehend beschriebenen Peptide
in einem einzelnen Wirtsorganismus vor. In einer alternativen Ausführungsform
schlägt
die Erfindung die Transformation von Pflanzenzellen oder Geweben
vor, so dass beide Peptide coexprimiert werden.
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BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
schematisch den biochemischen Weg für die UDP-SQ-Biosynthese. 1 ist
keine erfindungsgemäße Ausführungsform.
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2 ist
ein Chromatogramm, das die Ergebnisse eines Tests zur Erfassung
der Umwandlung von UDP-Glc durch SQD1 zeigt. Die Chromatographie-Analyse
von 14C-markiertem
Substrat und Reaktionsprodukten durch HPLC ist gezeigt (A-C). (A)
UDP-Glc ohne SQD1-Protein, (B) UDP-Glc und SQD1-Protein, (C) UDP-Glc,
SQD1-Protein und Sulfit, (D) echtes 35S-markiertes
UDP-SQ, isoliert aus der sqdD-Mutante des Cyanobakteriums, R. sphaeroides.
U1 und U2 sind Produkte, wie im Text beschrieben. 2 ist
kein Teil der Ansprüche.
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3 zeigt
schematisch die Vektorkarten, einschließlich der Restriktionsendonuklease-Erkennungsstellen
der Protein-Expressionsvektoren pQE-30, pQE-31 und pQE-32. Die Nukleotidsequenz
für den
Polylinkerbereich von pQE-30 ist in der Seq.-ID.-Nr. 22 gegeben.
Die Nukleotidsequenz für
den Polylinkerbereich von pQE-31 ist in der seq.-ID-Nr. 23 gegeben.
Die Nukleotidsequenz für
den Polylinkerbereich von pQE-32 ist in der Seq.-ID.-Nr. 24 gegeben.
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4 ist
ein Foto eines Natriumdodecylsulfatpolyacrylamidgelelektrophorese(SDS-PAGE)-Gels,
das die Ergebnisse der Reinigung von rekombinantem SQD1 zeigt. Die
SDS-PAGE-Analyse von (A) rohem E. coli-Zellkulturextrakt, das SQD1-Protein
exprimiert, und Ni-NTA-Säulenreinigung
von (B) SQD1 und (C) Thr145Ala-Mutante
(jeweils 4 μg). 4 ist
keine Ausführungsform
der Erfindung.
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5 zeigt
schematisch den biochemischen Weg für die SQDG-Biosynthse, die
die Übertragung
von Sulfochinovose auf Diacylglycerin (DAG) beinhaltet.
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6 zeigt
schematisch die Vektorkarte, einschließlich der Restriktionsendonuklease-Erkennungsstellen
des Protein-Expressionsvektors pA-CYC184. Dieses Plasmid ist ein kleiner
E. coli-Klonierungsvektor mit
niedriger Kopienzahl, der 4244 Basenpaare lang ist und Tetracyclin-
(Basennummern 1580-2770) und Chloramphenicol-Resistenzgene (Basennummern
219-3804) trägt.
Die Karte zeigt die Stellen für
Restriktionsenzyme, die das Molekül ein- oder zweimal spalten;
einzigartige Stellen sind fettgedruckt. Die Koordinaten betreffen
die Base an der Position 5' in
jeder Erkennungssequenz. Das Nukleotid Nummer 1 des Vektors ist
das erste "G" der einzigen EcoRI-Stelle, "GAATTC". Die Karte zeigt
auch die relativen Positionen der Antbiotika-Resistenzgene und den
DNA-Replikationsursprung
(ORI) an den Basennummern 845-847.
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7 zeigt
schematisch eine Ausführungsform
für die
chemische Modifikation von UDP-SQ mit kurz- und langkettigen Alkoholen,
und einem Säurekatalysator,
zur Herstellung von Alkylsulfochinovosid. 7 macht
keine Ausführungsform
der Erfindung aus.
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8 ist
ein Chromatogramm, das die Ergebnisse eines gekoppelten APS-Reduktase/SQD1-Tests zeigt.
Das HPLC-Chromatogramm der Reaktionsprodukte und Standards sind
gezeigt (A) 35S-markiertes Substrat APS
ohne Enzyme; (B) 35S-markierte Reaktionsprodukte
nach der Inkuba tion mit APS-Reduktase allein oder (C) in der Anwesenheit
von APS-Reduktase und SQD1; (D) 14C-markiertes
UDP-SQ (U2) aus
dem Standard-SQD1-Test.
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9 zeigt
die DC-Ergebnisse eines Tests der Sulfolipid-Synthase, die mit Thylakoidmembranen
einhergeht, und die spezifisch UDP-SQ und Diacylglycerin in SQDG
umwandelt. (A) Dünnschicht-Chromatographie
von Lipiden nach der Inkubation von Spinat-Thylakoidmembranen mit
markiertem Reaktionsprodukt U2 oder, für Kontrollzwecke, 14C-markiertes
UDP-Gal, das Substrat für
die Galactolipid-Biosynthese. Die Lipide wurden durch Autoradiographie
sichtbar gemacht. (B) Iod-Färbung
der U2-Spur. DGDG
(Digalactosyldiacylglycerin); MGDG (Monogalactosyldiacylglycerin);
PC (Phosphatidylcholin); PG (Phosphatidylglycerin); SQDG (Sulfochinovosyldiacylglycerin).
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10 zeigt die Nukleinsäuresequenz des Cyanobakterien-sqdX-Gens
(Seq.-ID.-Nr. 1) (vorgelegt bei der GenBank-Datenbank und mit der
zugeordneten Zugangsnummer U45308, Nukleotidnummer 1800-2933). Die
Start- und Stopp-Codons sind hervorgehoben.
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11 zeigt die genomische Nukleinsäuresequenz
von Arabidopsis thaliana, das das AtSQDX-1-Gen enthält (Seq.-ID.-Nr.
3) (vorgelegt bei der GenBank-Datenbank und mit der zugeordneten
Zugangs-nummer AL137189, Nukleotidnummer 82324-85302).
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10 macht keine Ausführungsform der Erfindung aus.
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12 zeigt die Nukleinsäuresequenz der Arabidopsis
thaliana SQD2-Gen-cDNA (Seq.-ID.-Nr. 4).
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13 zeigt die Nukleinsäuresequenz der Arabidopsis
thaliana SQD1-Gen-cDNA (Seq.-ID.-Nr. 5) (vorgelegt bei der GenBank-Datenbank
und mit der zugeordneten Zugangsnummer AF022082). Die Start- und Stopp-Codons
sind zur Betonung hervorgehoben.
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14 zeigt die Nukleinsäuresequenz, die das Cyanobakterien-sqdB-Genprodukt
(entsprechend den Nukleotiden Nr. 576-1784 von Seq.-ID.-Nr. 8, vorgelegt
bei der GenBank-Datenbank und mit der zugeordneten Zugangsnummer
U45308) codiert. Die Start- und Stopp-Codons sind hervorgehoben.
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15 zeigt die Aminosäuresequenz des Arabidopsis
thaliana SQD1-Gen-cDNA-Produktes (codiert von Seq.-ID.-Nr. 6) (vorgelegt
bei der Genbank-Datenbank und mit der zugeordneten Zugangsnummer AF022082),
Nukleotidnummer 170-1600.
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16 zeigt die Aminosäuresequenz des Cyanobakterien-sqdX-Genproduktes
(Seq.-ID.-Nr. 2) (vorgelegt bei der GenBank-Datenbank und mit der
zugeordneten Zugangsnummer U45308).
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17 zeigt die Aminosäuresequenz des Cyanobakterien-sqdB-Genproduktes
(codiert von Seq.-ID.-Nr. 8) (vorgelegt bei der GenBank-Datenbank
und mit der zugeordneten Zugangsnummer U45308), Nukleotidnummer
576-1784.
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14, 16 und 17 machen
keine Ausführungsform
der Erfindung aus.
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DEFINITIONEN
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Die
Erfindung lässt
sich leichter anhand der nachstehend definierten Begriffe verstehen:
"Zugehöriges Peptid", wie es hier verwendet
wird, betrifft Peptide, die direkt oder indirekt an andere Peptide gebunden
sind. Zugehörige
Peptide, die indirekt gebunden sind, können ein oder mehrere andere
Peptide aufweisen, die zwischen den beiden assoziierten Peptiden
gebunden sind. Peptide können über Peptidbindungen,
kovalente Bindungen und nicht-kovalente Bindungen gebunden sein.
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"In funktionsfähiger Kombination", "in funktionsfähiger Reihenfolge" und "funktionsfähig verknüpft", wie sie hier verwendet
werden, betreffen die derartige Bindung der Nukleinsäuresequenzen,
dass ein Nukleinsäuremolekül, das die
Transkription eines gegebenen Gens und/oder die Synthese des gewünschten
Proteinmoleküls
steuert, produziert wird. Der Begriff betrifft auch die derartige
Bindung der Aminosäuresequenzen, dass
ein funktionelles Protein hergestellt wird.
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"Expressionskonstrukt", "Expressionsvektor" und "Plasmid", wie sie hier verwendet
werden, betreffen ein oder mehrere rekombinante DNA- oder RNA-Sequenzen,
die eine gewünschte
Codierungssequenz enthalten, die funktionsfähig mit Sequenzen verknüpft ist,
die für
die Expression der codierenden Sequenz in einer Zelle oder in einem
Wirtsorganismus (beispielsweise Säugetier) nötig ist. Die Sequenz kann einzel-
oder doppelsträngig
sein.
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"Reporterkonstrukt", "Reportergen" und "Reporterprotein", wie sie hier verwendet
werden, betreffen DNA- oder
Aminosäuresequenzen,
wie geeignet, die bei Expression in einer Wirtszelle oder Organismus
nachgewiesen, gemessen oder quantifiziert werden können.
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Der
Begriff "gereinigt" oder "reinigen", wie er hier verwendet
wird, betrifft die Entfernung von einer oder mehreren (ungewünschten)
Komponenten aus einer Probe. Werden beispielsweise rekombinante
Polypeptide in Bakterien-Wirtszellen exprimiert, werden die Polypeptide
durch die Entfernung von Wirtszellproteinen gereinigt, was den Prozentsatz
der rekombinanten Polypeptide in der Probe steigert.
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Wie
hier verwendet betrifft der Begriff "partiell gereinigt" die Entfernung von Verunreinigungen
einer Probe in dem Maße,
dass die interessierende Substanz durch Techniken, die dem Fachmann
geläufig
sind (beispielsweise Färben,
Blotten, usw.), erkennbar ist, was eine messbare Menge (beispielsweise
Picogramm, Nanogramm, Mikrogramm, usw.) in dem Gemisch beweist.
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Wie
hier verwendet bedeutet der Begriff "im Wesentlichen gereinigt" Moleküle, (beispielsweise
Nuklein- oder Aminosäuresequenzen),
die aus ihrer natürlichen
Umgebung entfernt, isoliert oder getrennt werden, und die zu mindestens
60%, vorzugsweise 75% und stärker
bevorzugt 90% frei von anderen Komponenten sind, mit denen sie natürlicherweise
assoziiert sind.
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Wenn
eine Lösung
durch die feste Trägermatrix
gelangt, umfasst dies wie hier verwendet den "Durchfluss". Nicht bindendes Material gelangt,
wenn zugegen, mit der Lösung
durch die Matrix in den Durchfluss. Zur Beseitigung sämtlicher
nicht-spezifischer Bindung wird die Matrix mit einer oder mehreren
Waschlösungen "gewaschen", die nach dem Gelangen
durch die Matrix ein oder mehrere "Ausflüsse" umfasst. "Elutionsmittel" ist eine chemische Lösung, die
Material dissoziieren kann, das an die Matrix (sofern überhaupt)
gebunden ist; dieses dissoziierte Material gelangt durch die Matrix
und umfasst ein "Eluat".
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"Antikörper", wie es hier verwendet
wird, betrifft die Definition eines Glycoproteins, das durch B-Zellen und
Plasmazellen produziert wird, die mit hoher Spezifität an ein
Antigen binden (gewöhnlich,
aber nicht immer ein Peptid) oder ein strukturell ähnliches
Antigen, dessen Produktion erzeugt wird. Antikörper können durch bekannte Verfahren
erzeugt werden und können
entweder polyklonal oder monoklonal sein.
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"Färbung" wie es hier verwendet wird, betrifft
eine beliebige Zahl von Verfahren, die dem Fachmann auf dem Gebiet
(der gewöhnlich
Farbstoffe verwendet) bekannt sind, und die zum Sichtbarmachen einer
oder mehrerer spezifischer Komponenten und/oder Eigenschaften einer
Zelle oder von Zellen verwendet werden.
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"Alkohol", wie es hier verwendet
wird, betrifft Verbindungen, die hydroxylfunktionelle Gruppen haben, die
an gesättigte,
sp3-hybridisierte Kohlenstoffatome gebunden
sind. Der Begriff "kurzkettiger
Alkohol", wie er hier
vrwendet wird, betrifft Alkohole, die weniger als 10 Kohlenstoffatome
enthalten. Beispiele für
solche kurzkettigen Alkohole umfassen Methanol, Ethanol, Propanol,
Butanol, Pentanol, Hexanol, Heptanol, Octanol, Nonanol, einschließlich deren
Isomere. Der Begriff "langkettiger
Alkohol", wie er
hier verwendet wird, betrifft Fettalkohole, insbesondere die höheren aliphatischen
primären
Alkohole, die 10 bis 18 Kohlenstoffatome enthalten, vorzugsweise
gesättigter
und vorzugsweise geradkettiger Alkohol des Typs, der durch die industrielle
Hydrierung nativer Fettsäuren
erhältlich
ist. Übliche
Vertreter der höheren
aliphatischen Alkohole, beispielsweise die Verbindungen n-Dodecylalkohol,
n-Tetradecylalkohol,
n-Hexadecylalkohol, n-Octadecylalkohol,
n-Octylalkohol, n-Decylalkohol, Undecylalkohol, Tridecylalkohol.
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"Schwefeldonator", wie es hier verwendet
wird, betrifft eine beliebige Verbindung auf Schwefelbasis, die
eine Sulfonsäuregruppe
bei der Bildung von Uridin-5-diphosphosulfochinovose
(UDP-SQ) bereitstellen kann. Beispiele für solche Schwefeldonatoren
umfassen Sulfat, Sulfit, Sulfid, Thiosulfat, Sulfoglutathion, Adenosin-5'-phosphosulfat (APS) und 3'-Phosphoadenosin-5'-phosphosulfat (PAPS).
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"Säurekatalysator", wie es hier verwendet
wird, betrifft beliebige saure Verbindungen, einschließlich der
sogenannten Lewis-Säuren,
die die Acetalisierungsreaktion zwischen Fettalkohol und einem Zuckermolekül katalysieren.
Beispiele für
Säuren,
die für
diesen Zweck in Industrieverfahren verwendet werden, umfassen Mineralsäuren, wie
H2SO4, HCl, H3PO4 oder BF3, oder Sul fonsäuren oder ihre Salze. Beispiele
für Sulfonsäuren umfassen
ortho-, meta- und para-Toluolsulfonsäuren, Alkylbenzolsulfonsäuren, sekundäre Alkylsulfonsäuren, Sulfonsäureharze,
Alkylsulfate, Alkylbenzolsulfonate, Alkylsulfonate und Sulfobernsteinsäure.
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"Alkylsulfochinovosid", wie es hier verwendet
wird, betrifft eine Gurppe von Substanzen, bestehend aus aus einer
Glycosideinheit, die an der C-6-Position sulfoniert ist und an der
C-1-Position mit einem Alkohol acetalisiert ist. Im Zusammenhang
mit der Erfindung verstehen sich Alkylsulfochinovoside als Reaktionsprodukte
von UDP-Sulfochinovose und Fettalkoholen. Im breitesten Sinne soll
der Begriff "Alkyl" in Alkylsulfochinovosiden
den Rückstand
eines aliphatischen C8-C18-Alkohols
umfassen, der aus natürlichen
Fetten erhältlich
ist, d.h. gesättigte
und ungesättigte
Reste und ebenfalls Gemische davon, einschließlich derer, die verschiedene
Kettenlängen
aufweisen. Die Begriffe Alkyloligosulfochinovoside, Alkylpolysulfochinovoside
gelten für
alkylierte Sulfochinovoside des Typs, bei dem ein Alkylrest in der
Form des Acetals an mehr als einen Sulfochinovosid-Rest gebunden
ist, d.h. an einen Polysulfochinovosid- oder Oligosulfochinovosid-Rest;
diese Begriffe gelten als synonym zueinander. Folglich ist Alkylmonosulfochinovosid
das Acetal eines Monosulfochinovosids. Da die Reaktionsprodukte
der Zucker und Fettalkohole gewöhnlich
Gemische sind, soll der Begriff Alkylsulfochinovosid sowohl Alkylmonosulfochinovoside
als auch Alkylpoly(oligo)sulfochinovoside umfassen, macht aber keine
Ausführungsform
der Erfindung aus.
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"Nukleinsäuresequenz", "Nukleotidsequenz" und "Polynukleotidsequenz", wie hier verwendet,
betreffen ein Oligonukleotid oder Polynukleotid, und Fragmente oder
Portionen davon und DNA oder RNA von genomischem oder synthetischem
Ursprung, die einzel- oder doppelsträngig sein kann, und veranschaulichen den
Sense- oder Antisense-Strang.
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Wie
hier verwendet betreffen die Begriffe "Oligonukleotide" und "Oligomere" eine Nukleinsäuresequenz mit mindestens 10
Nukleotiden und sogar etwa 100 Nukleotiden, vorzugsweise 15 bis
30 Nukleotiden und stärker
bevorzugt etwa 20 bis 25 Nukleotiden, die als Sonde oder Amplimer
verwendet werden können.
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Der
Begriff "interessierende
Nukleotidsequenz" betrifft
eine beliebige Nukleotidsequenz, deren Manipulation vom Fachmann
aus beliebigem Grund als wünschenswert
angesehen wird. Solche Nukleotidsequenzen umfassen, sind aber nicht
eingeschränkt
auf codierende Sequenzen von Strukturgenen (beispielsweise enzymcodierende
Gene, Reportergene, Selektionsmarkergene, Onkogene, Medikamentenresistenzgene, Wachstumsfaktoren,
usw.) und nicht-codierende regulatorische Sequenzen, die eine mRNA
oder ein Proteinprodukt nicht codieren (beispielsweise Promotorsequenz,
Enhancersequenz, Polyadenylierungssequenz, Terminationssequenz,
usw.)
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"Aminosäuresequenz", "Polypeptidsequenz", "Peptidsequenz" und "Peptid" sind hier untereinander austauschbar
und betreffen eine Sequenz von Aminosäuren.
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Der
Begriff "Teil", wenn er in Bezug
auf eine Nukleotidsequenz verwendet wird, betrifft Fragmente dieser
Nukleotidsequenz. Die Größe der Fragmente
reicht von 5 Nukleotidresten bis zur gesamten Nukleotidsequenz minus
einen Nukleinsäurerest.
Der Begriff "Teil", wenn er in Bezug
auf eine Aminosäuresequenz
verwendet wird, betrifft Fragmente der Aminosäuresequenz. Die Größe der Fragmente
reicht von 3 Aminosäuren bis
zur gesamten Aminosäuresequenz
minus einen Aminosäurerest.
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Eine
Oligonukleotidsequenz, die ein "Homolog" einer ersten Nukleotidsequenz
ist, ist hier definiert als eine Oligonukleotidsequenz, die größer gleich
50% Iden tität
und stärker
bevorzugt größer gleich
70% Identität zur
ersten Nukleotidsequenz aufweist, wenn Sequenzen mit einer Länge von
10 bp oder mehr verglichen werden.
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DNA-Moleküle sollen "5'-Enden" und "3'-Enden" aufweisen, weil
die Mononukleotide umgesetzt werden, dass Oligonukleotide derart
hergestellt werden, dass das 5'-Phosphat eines Mononukleotid-Pentoserings über eine
Phosphodiester-Bindung am 3'-Sauerstoff
seines Nachbarn in einer Richtung befestigt ist. Daher wird ein
Ende eines Oligonukleotids als das "5'-Ende" bezeichnet, wenn
sein '5'-Phosphat nicht an
den 3'-Sauerstoff
eines Mononukleotid-Pentoserings gebunden ist. Ein Ende eines Oligonukleotids
wird als das "3'-Ende" bezeichnet, wenn
sein 3'-Sauerstoff
nicht an ein 5'-Phosphat
eines anderen Mononukleotid-Pentoserings gebunden ist. Eine Nukleinsäuresequenz,
wie hier verwendet, kann selbst wenn sie in einem größeren Oligonukleotid
zugegen ist, ebenfalls 5'-
und 3'-Enden aufweisen.
Bei einem linearen oder zirkulären
DNA-Molekül werden
bestimmte Elemente als "stromaufwärts gelegene" oder 5' der "stromabwärts gelegenen" oder 3'-Elemente bezeichnet.
Diese Terminologie spiegelt wieder, dass die Transkription in einer
5'- nach 3'-Richtung entlang
des DNA-Strangs verläuft.
Die Promotor- und Enhancer-Elemente, die die Transkription eines
verknüpften Gens
steuern, sind gewöhnlich
5' oder stromaufwärts des
codierenden Bereichs lokalisiert. Enhancer-Elemente können jedoch
ihre Wirkung sogar dann ausüben,
wenn sie sich 3' des
Promotorelementes und des codierenden Bereichs befinden. Die Transkriptionsterminations-
und Polyadenylierungssignale sind 3' oder stromabwärts des codierenden Bereichs
lokalisiert.
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Der
Begriff "Klonierung", wie er hier verwendet
wird, betrifft das Verfahren zur Isolation einer Nukleotidsequenz
aus einer Nukleotidbank, Zelle oder einem Organismus zur Replikation
durch Rekombinationstechniken.
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Der
Begriff "rekombinantes
DNA-Molekül", wie es hier verwendet
wird, betrifft ein DNA-Molekül,
das DNA-Segmente
umfasst, die mittels molekularbiologischer Techniken miteinander
verknüpft
sind.
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Der
Begriff "rekombinantes
Protein" oder "rekombinantes Polypeptid" wie er hier verwendet
wird, betrifft ein Proteinmolekül,
das unter Verwendung eines rekombinanten DNA-Moleküls exprimiert
wird.
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Die
Begriffe "Vektor" und "Vehikel" sind untereinander
austauschbar verwendet in Bezug auf Nukleinsäuremoleküle, die ein oder mehrere DNA-Segmente
von einer Zelle zur nächsten übertragen.
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Die
Begriffe "komplementär" oder "Komplementarität", wie sie hier verwendet
werden, werden in Bezug auf "Polynukleotide" und "Oligonukleotide" verwendet (welche
austauschbare Begriffe sind, die eine Sequenz von Nukleotiden betreffen),
bezogen auf die Basenpaarungsregeln. Die Sequenz "5'-CAGT-3"' ist
beispielsweise zur Sequenz "5'-ACTG-3"' komplementär. Komplementarität kann "partiell" oder "vollständig" sein. "Partielle" Komplementarität liegt
vor, wenn eine oder mehrere Nukleinsäurebasen nicht gemäß den Basenpaarungsregeln
zueinander passen. "Totale" oder "vollständige" Komplementarität zwischen
Nukleinsäuren liegt
vor, wenn eine jede Nukleinsäurebase
unter Basenpaarungsregeln zu einer anderen Base passt. Der Grad
der Komplementarität
zwischen Nukleinsäuresträngen kann
signifikante Auswirkungen auf die Effizienz und die Stärke der
Hybridisierung zwischen Nukleinsäuresträngen haben.
Dies kann bei Amplifikationsreaktionen, sowie bei Nachweisverfahren,
die von der Bindung zwischen Nukleinsäuren abhängen, besonders wichtig sein.
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Die
Begriffe "Homologie" und "homolog", wie sie hier in
Bezug auf Nukleotidsequenzen verwendet werden, betreffen einen Grad
an Komplementarität
mit anderen Nukleotidsequenzen. Es kann eine partielle oder vollständige Homologie
(d.h. Identität)
vorliegen. Eine zu einer Nukleinsäuresequenz partiell komplementäre (d.h.
im wesentlichen homologe) Nukleotidsequenz verhindert zumindest
partiell, dass eine vollständig komplementäre Sequenz
an eine Ziel-Nukleinsäuresequenz
hybridisiert. Die Hemmung der Hybridisierung der vollständig komplementären Sequenz
an die Zielsequenz kann unter Bedingungen niedriger Stringenz mit
einem Hybridisierungstest (Southern- oder Northern-Blot, Lösungs-Hybridisierung und
dergleichen) untersucht werden. Eine im wesentlichen homologe Sequenz
oder Sonde konkurriert um und hemmt die Bindung (d.h. die Hybridisierung)
einer vollständig
homologen Sequnz an eine Zielsequenz unter Bedingungen niedriger
Stringenz. Es ist nicht zu sagen, dass die niedrigen Stringenzbedingungen
derart sind, dass eine nichtspezifische Bindung erlaubt ist; niedrige
Stringenzbedingungen erfordern, dass die Bindung von zwei Sequenzen
aneinander eine spezifische (d. h. selektive) Wechselwirkung ist.
Das Fehlen von nicht-spezifischer
Bindung kann durch Verwendung einer zweiten Zielsequenz untersucht
werden, der sogar ein partieller Grad an Komplementarität fehlt
(beispielsweise weniger als etwa 30% Identität); bei Fehlen der nicht-spezifischen Bindung
hybridisiert die Sonde nicht an das zweite nicht-komplementäre Ziel.
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Wie
hier verwendet wird der Begriff "Stringenz" in Bezug auf Bedingungen
von Temperatur, Ionenstärke
und die Anwesenheit anderer Verbindungen, wie organischer Lösungsmittel
verwendet, unter denen die Nukleinsäure-Hybridisierungen durchgeführt werden. "Stringenz" erfolgt gewöhnlich im
Bereich von etwa Tm°C bis zu etwa 20°C bis 25°C unter Tm. Der Fachmann ist sich darüber bewusst,
dass eine stringente Hybridisierung zur Identifizierung oder Erfassung
identischer Polynukleotidsequenzen oder zur Identifizierung oder
Erfassung ähnlicher
oder verwandter Polynukleotidsequenzen verwendet werden kann. Unter "stringenten Bedingungen" hybridisieren die
Nukleotidsequenzen Seq.-ID.-Nr. 3, Seq.-ID.-Nr. 4 und Seq.-ID.-Nr. 5 oder Teile davon
an ihre genau komplementären
Gegenstücke
und nah verwandten Sequenzen.
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Niedrige
Stringenzbedingungen umfassen Bedingungen, die äquivalent zur Bindung oder
Hybridisierung bei 68°C
in einer Lösung
sind, bestehend aus 5X SSPE (43,8 g/l NaCl, 6,9 g/l NaH2PO4·H2O und 1,85 g/l EDTA, pH-Wert eingestellt auf 7,4 mit NaOH),
0,1% SDS, 5X Denhardt's
Reagenz (50X Denhardt's
Lösung enthält pro 500
ml: 5 g Ficoll (Typ 400, Pharmacia), 5 g BSA (Fraktion V; Sigma))
und 100 μg/ml
denaturierter Lachssperma-DNA, gefolgt von Waschen in einer Lösung, die
2,0X SSPE, 0,1% SDS umfasst, bei Raumtemperatur, wenn eine Sonde
von etwa 100 bis etwa 1000 Nukleotiden Länge eingesetzt wird.
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Im
Fachgebiet ist bekannt, dass zahlreiche äquivalente Bedingungen eingesetzt
werden können,
damit man niedrige Stringenzbedingungen erhält; Faktoren, wie die Länge und
die Beschaffenheit (DNA, RNA, Basen-Zusammensetzung) der Sonde und die Beschaffenheit
des Ziels (DNA, RNA, Basen-Zusammensetzung, vorhanden in Lösung oder
immobilisiert usw.) und die Konzentration der Salze und anderen
Komponenten (beispielsweise das Vorhandensein oder Fehlen von Formamid,
Dextransulfat, Polyethylenglykol), und zudem die Komponenten der
Hybridisierungslösung
können
variiert werden, so dass Hybridisierungsbedingungen niedriger Stringenz
erzeugt werden, die sich von den oben aufgeführten Bedingungen unterscheiden,
jedoch äquivalent
dazu sind. Zudem sind Bedingungen, die die Hybridisierung unter
Bedingungen hoher Stringenz fördern
(beispielsweise Erhöhen
der Temperatur der Hybridisierung und/oder Waschschritte, die Verwendung
von Formamid in der Hybridisierungslösung usw.), im Fachgebiet bekannt.
Hohe Stringenzbedingungen umfassen bei Gebrauch in Bezug auf die
Nukleinsäurehybridisierung
Bedingungen, die zur Bindung oder Hybridisierung bei 68°C in einer
Lösung
aus 5X SSPE, 1% SDS, 5X Denhardt's
Reagenz und 100 μg/ml
denaturierter Lachssperma-DNA, gefolgt von Waschen in einer Lösung aus
0,1X SSPE und 0,1% SDS bei 68°C, äquivalent
sind, wenn eine Sonde von etwa 100 bis etwa 1000 Nukleotiden Länge eingesetzt
wird.
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Bei
Gebrauch in Zusammenhang mit einer doppelsträngigen Nukleinsäuresequenz,
wie cDNA oder einem genomischen Klon, betrifft der Begriff "im Wesentlichen homolog" eine Sonde, die
entweder partiell oder vollständig
an einen oder beide Stränge
der doppelsträngigen
Nukleinsäuresequenz
unter Bedingungen niedriger Stringenz wie beschrieben hybridisieren
kann.
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Bei
Gebrauch in Zusammenhang mit einer einzelsträngigen Nukleinsäuresequenz
betrifft der Begriff "im
Wesentlichen homolog" eine
beliebige Sonde, die an die einzelsträngige Nukleinsäuresequenz
unter Bedingungen niedriger Stringenz wie oben beschrieben hybridisieren
kann.
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Wie
hier verwendet, wird der Begriff "Hybridisierung" in Bezug auf die Paarung komplementärer Nukleinsäuren mit
einem Verfahren verwendet, durch das ein Nukleinsäurestrang über Basenpaarung
an einen komplementären
Strang bindet, so dass man einen Hybridisierungskomplex erhält. Die
Hybridisierung und die Hybridisierungsstärke (d.h. die Stärke der
Assoziation zwischen den Nukleinsäuren) wird durch solche Faktoren
be einträchtigt,
wie den Grad der Komplementarität
zwischen den Nukleinsäuren,
die Stringenz der beteiligten Bedingungen, die Tm des
entstandenen Hybrids und das G:C-Verhältnis in den Nukleinsäuren.
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Wie
hier verwendet betrifft der Begriff "Hybridisierungskomplex" einen Komplex, der
zwischen zwei Nukleinsäuresequenzen
aufgrund der Bildung von Wasserstoffbrückenbindungen zwischen komplementären G- und
C-Basen und zwischen
komplementären
A- und T-Basen gebildet wird; diese Wasserstoffbrückenbindungen
können
durch Basenstapel-Wechselwirkungen weiter stabilisiert werden. Die
beiden komplementären Nukleinsäuresequenzen
bilden in antiparalleler Konfiguration Wasserstoffbrückenbindungen.
Ein Hybridisierungskomplex kann in Lösung gebildet werden (beispielsweise
C0t- oder R0t-Analyse) oder zwischen
einer Nukleinsäuresequenz,
die in Lösung
vorhanden ist, und einer anderen Nukleinsäuresequenz, die an einem festen Träger immobilisiert
ist (beispielsweise an einer Nylonmembran oder einem Nitrocellulosefilter,
wie sie beim Southern- und Northern-Blotting, Dot-Blotting eingesetzt werden,
oder einem Glas-Objektträger,
wie er bei der In-situ-Hybridisierung
eingesetzt wird, einschließlich
FISH (Fluoreszenz-In-situ-Hybridisierung)).
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Wie
hier verwendet wird der Begriff "Tm" in
Bezug auf die "Schmelztemperatur" verwendet. Die Schmelztemperatur
ist diejenige Temperatur, bei der eine Population doppelsträngiger Nukleinsäuremoleküle zur Hälfte in
Einzelstränge
dissoziiert. Die Gleichung für
die Berechnung der Tm von Nukleinsäuren ist
Stand der Technik. Wie durch Standard-Literaturstellen angegeben,
kann eine einfache Abschätzung
des Tm-Wertes berechnet werden durch die
Gleichung: Tm = 81,5 + 0,41 (% G + C), wenn
eine Nukleinsäure
in einer wässrigen Lösung bei
1 M NaCl ist (siehe Anderson und Young, Quantitative Filter Hybridi zation
in Nucleic Acid Hybridization [1985]). Andere Literaturstellen umfassen
fortschrittlichere Computerberechnungen, die strukturelle und Sequenzeigenschaften
für die
Berechnung von Tm berücksichtigen.
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"Amplifikation" ist hier definiert
als die Produktion zusätzlicher
Kopien einer Nukleinsäuresequenz
und wird gewöhnlich
mit Polymerasekettenreaktions-Techniken des Standes der Technik
durchgeführt
(siehe beispielsweise Dieffenbach und Dveksler, PCR-Primer, a Laboratory
Manual, Cold Spring Harbor Press, Plainview NY [1995]). Wie hier
verwendet betrifft der Begriff "Polymerasekettenreaktion" ("PCR") Verfahren der US-Patente
Nr. 4,683,195, 4,683,202 und 4,965,188, die ein Verfahren zum Steigern
der Konzentration eines Segmentes einer Zielsequenz in einem Gemisch
aus genomischer DNA ohne Klonierung oder Reinigung beschreiben.
Die Länge
des amplifizierten Segmentes der gewünschten Zielsequenz wird durch
die relativen Positionen von zwei Oligonukleotid-Primern in Bezug
zueinander bestimmt. Aufgrund des wiederholenden Aspektes des Verfahrens
wird das Verfahren als "Polymerasekettenreaktion" (nachstehend "PCR") bezeichnet. Weil
die gewünschten
amplifizierten Segmente der Zielsequenz zu den Hauptsequenzen (hinsichtlich
der Konzentration) in dem Gemisch werden, sagt man auch, dass sie "PCR-amplifiziert" sind.
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Mit
der PCR kann man eine einzelne Kopie einer spezifischen Zielsequenz
in genomischer DNA auf einen Gehalt amplifizieren, der durch mehrere
verschiedene Verfahren erfasst werden kann (beispielsweise Hybridisierung
mit einer markierten Sonde, Einbau von biotinylierten Primern, gefolgt
von einer Avidin-Konjugat-Erfassung,
Einbau von 32P-markierten Desoxynukleotid-Triphosphaten, wie
dCTP oder dATP, in das amplifizierte Segment). Neben genomischer
DNA kann eine beliebige Oligonukleotidsequenz mit dem geeigneten Satz
von Pri mer-Molekülen
amplifiziert werden. Insbesondere die amplifizierten Segmente, die
durch das PCR-Verfahren selbst erzeugt wurden, sind selbst effiziente
Matrizen für
die nachfolgenden PCR-Amplifikationen.
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Die
Begriffe "Reverse-Transkriptions-Polymerasekettenreaktion" und "RT-PCR" betreffen ein Verfahren
zur reversen Transkription einer RNA-Sequenz, so dass man ein Gemisch
von cDNA-Sequenzen erhält, gefolgt
von Steigern der Konzentration eines gewünschten Segmentes der transkribierten
cDNA-Sequenzen in dem Gemisch ohne Klonierung oder Reinigung. RNA
wird mit einem einzelnen Primer (beispielsweise einem Oligo-dT-Primer) vor der PCR-Amplifikation
des gewünschten
Segmentes der transkribierten DNA mit zwei Primern revers transkribiert.
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Wie
hier verwendet betrifft der Begriff "Primer" ein Oligonukleotid, unabhängig davon,
ob es natürlich vorkommt,
wie in einer gereinigten Restriktionsspaltung, oder synthetisch
produziert wird, und es kann als Startpunkt der Synthese wirken,
wenn es unter Bedingungen gestellt wird, die die Synthese eines
Primerextensionsproduktes, das komplementär zu einem Nukleinsäurestrang
ist, induzieren (d.h. in der Anwesenheit von Nukleotiden und von
einem Induktionsmittel, wie DNA-Polymerase
und bei einer geeigneten Temperatur und einem geeigneten pH-Wert).
Der Primer ist für
eine maximale Effizienz der Amplifikation vorzugsweise einzelsträngig, aber
er kann alternativ auch doppelsträngig sein. Ist er doppelsträngig, wird
der Primer zuerst so behandelt, dass er seine Stränge auftrennt,
bevor er zur Herstellung der Extensionsprodukte verwendet wird. Der
Primer ist vorzugsweise ein Oligodesoxyribonukleotid. Der Primer
muss so lang sein, dass er die Synthese der Extensionsprodukte in
Anwesenheit des Induktionsmittels induziert. Die genaue Länge der
Primer hängt von
vielen Faktoren ab, einschließlich
Temperatur, Primerquelle und der Verwendung des Verfahrens.
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Wie
hier verwendet, betrifft der Begriff "Sonde" ein Oligonukleotid (d.h. eine Sequenz
von Nukleotiden), unabhängig
davon, ob es natürlich
vorkommt, wie bei einer gereinigten Restriktionsspaltung, oder synthetisch
produziert wird, rekombinant oder durch PCR-Amplifikation, und das an ein anderes
interessierendes Oligonukleotid hybridisieren kann. Eine Sonde kann
einzelsträngig
oder doppelsträngig
sein. Sonden eignen sich zur Erfassung, Identifikation und Isolation
bestimmter Gensequenzen. Es wird vorgeschlagen, dass eine beliebige
Sonde, die in der vorliegenden Erfindung verwendet wird, mit einem "Reportermolekül" markiert wird, so
dass sie sich in einem Nachweissystem nachweisen lässt, wie
u.a., aber nicht eingeschränkt
auf Enzymbeispielsweise ELISA sowie histochemische Assays auf Enzymbasis),
Fluoreszenz-, Radioaktivitäts-
und Lumineszenzsysteme. Es ist nicht beabsichtigt, dass die vorliegende
Erfindung auf ein bestimmtes Nachweissystem oder eine bestimmte
Markierung eingeschränkt
ist.
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Wie
hier verwendet, betreffen die Begriffe "Restriktionsendonukleasen" und "Restriktionsenzyme" bakterielle Enzyme,
die jeweils doppel- oder einzelsträngige DNA an oder nahe einer
spezifischen Nukleotidsequenz spalten.
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Wie
hier verwendet betrifft der Begriff "ein Oligonukleotid mit einer ein Gen
codierenden Nukleotidsequenz" eine
Nukleinsäuresequenz,
die den codierenden Bereich eines Gens umfasst, d.h. die Nukleinsäuresequenz,
die ein Genprodukt codiert. Der codierende Bereich kann entweder
in einer cDNA-, genomischen DNA- oder
RNA-Form zugegen sein. In einer DNA-Form kann das Oligonukleotid
einzelsträngig
(d.h. der Sense-Strang) oder doppelsträngig sein. Geeignete Steuerelemente,
wie Enhancer, Promotoren, Spleißstellen, Polyadenylierungssignale,
usw. können
in enge Nachbarschaft zum codierenden Bereich des Gens gebracht werden,
wenn es nötig
ist, damit eine korrekte Initiation der Transkription und/oder korrekte
Prozessierung des primären
RNA-Transkriptes
ermöglicht
wird. Alternativ kann der codierende Bereich, der in erfindungsgemäßen Expressionsvektoren
verwendet wird, endogene Enhancer, Spleißstellen, intervenierende Sequenzen, Polyadenylierungssignale
usw. oder eine Kombination von endogenen und exogenen Kontrollelementen
enthalten.
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Der
Begriff "Promotor", "Promotorelement", oder "Promotorsequenz", wie hier verwendet,
betrifft eine DNA-Sequenz, die bei Unterbringung am 5'-Ende (d.h. vorläuft) einer
Oligonukleotidsequenz die Transkription der Oligonukleotidsequenz
in mRNA steuern kann. Ein Promotor befindet sich gewöhnlich 5' (d.h. stromaufwärts) einer
Oligonukleotidsequenz, deren Transkription in mRNA er steuert, und
er stellt eine Stelle für
eine spezifische Bindung durch RNA-Polymerase und zur Initiation
der Transkription bereit.
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Wie
hier verwendet, betreffen die Begriffe "Nukleinsäuremolekül, codierend" "Nukleotid, codierend", "DNA-Sequenz,
codierend" und "DNA, codierend" die Reihenfolge
oder Sequenz von Desoxyribonukleotiden entlang eines Strangs von
Desoxyribonukleinsäure.
Die Reihenfolge dieser Desoxyribonukleotide bestimmt die Reihenfolge
der Aminosäuren
entlang der Polypeptid-(Protein)-Kette. Die DNA-Sequenz codiert
somit eine Aminosäuresequenz.
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Der
Begriff "isoliert", wenn er in Bezug
auf eine Nukleinsäure
verwendet wird, wie bei "ein
isoliertes Oligonukleotid" betrifft
eine Nukleinsäuresequenz,
die von mindestens einer kontaminierenden Nukleinsäure getrennt
wird, mit der sie gewöhnlich
in ihrer ntürlichen Umgebung
einhergeht. Isolierte Nukleinsäure
ist eine Nukleinsäure,
die in einer Form oder einer Umgebung vorkommt, die sich von derjenigen
unterscheidet, in der man sie in der Natur vorfindet. Nicht-isolierte
Nukleinsäuren
sind dagegen Nukleinsäuren,
wie DNA und RNA, die man in dem Zustand vorfindet, in dem sie in
der Natur vorkommen. Eine gegebene DNA-Sequenz (beispielsweise ein
Gen) wird auf dem Wirtszell-Chromosom in der Nähe der Nachbargene gefunden;
RNA-Sequenzen, wie eine spezifische mRNA-Sequenz, die ein spezifisches
Protein codiert, werden in der Zelle als Gemisch mit zahlreichen
anderen mRNAs gefunden, die eine Vielzahl von Proteinen codieren.
Isolierte Nukleinsäuren,
die ein interessierendes Polypeptid codieren, umfassen dagegen beispielsweise
eine solche Nukleinsäure
in Zellen, die das interessierende Polypeptid gewöhnlich exprimieren,
wobei die Nukleinsäure
in einer chromosomalen oder extrachromosomalen Umgebung ist, die
sich von der der natürlichen
Zellen unterscheidet, oder ansonsten von einer anderen Nukleinsäuresequenz
flankiert ist, als man in der Natur vorfindet. Die isolierte Nukleinsäure oder
das Oligonukleotid können
in einzelsträngiger
oder doppelsträngiger
Form vorkommen. Isolierte Nukleinsäure kann durch eine Anzahl
von Techniken (beispielsweise Hybridisierung, Dot-Blotting usw.)
leicht identifiziert (wenn gewünscht)
werden. Soll eine isolierte Nukleinsäure oder ein Oligonukleotid
zur Expression eines Proteins verwendet werden, enthält das Oligonukleotid
mindestens den Sense- oder codierenden Strang (d.h. das Oligonukleotid
kann einzel strängig
sein). Alternativ Kann es sowohl Sense- als auch Anti-Sense-Stränge enthalten
(d.h. das Oligonukleotid kann doppel strängig sein).
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Wie
hier verwendet, bedeutet der Begriff "codierender Bereich", wenn er in Bezug auf ein Strukturgen verwendet
wird, die Nukleotidsequenzen, die die Aminosäuren codieren, die man in dem
entstehenden Polypeptid vorfindet, als Folge der Translation eines
mRNA-Moleküls. Der
codierende Bereich ist in Eukrayoten auf der 5'-Seite von dem Nukleotid-Triplett "ATG", das das Initiator-Methionin
codiert, und auf der 3'-Seite
von einem der drei Tripletts, welche Stopp-Codons spezifizieren
(d.h. TAA, TAG, TGA), begrenzt.
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Wie
hier verwendet, betrifft der Begriff "Gen" die
Desoxyribonukleotidsequenzen, umfassend den codierenden Bereich
eines Strukturgens. Ein "Gen" kann ebenfalls nichttranslatierte
Sequenzen umfassen, die sich nahe dem codierenden Bereich an den
5'- und 3'-Enden befinden,
so dass das Gen der Länge
der Volllängen-mRNA
entspricht. Die Sequenzen, die sich 5' des codierenden Bereichs befinden,
und die auf der mRNA zugegen sind, werden als 5'-untranslatierte Sequenzen bezeichnet.
Die Sequenzen, die sich 3' oder stromabwärts des
codierenden Bereichs befinden, und die auf der mRNA zugegen sind,
werden als 3'-untranslatierte
Sequenzen bezeichnet. Der Begriff "Gen" umfasst
cDNA und genomische Formen eines Gens. Eine genomische Form oder
ein Klon eines Gens enthält
den codierenden Bereich, der durch nichtcodierende Sequenzen unterbrochen
ist, die als "Introns" oder "intervenierende Bereiche" oder "intervenierende Sequenzen" bezeichnet werden.
Introns sind Segmente eines Gens, die in heterogene Kern-RNA (hnRNA)
transkribiert werden; Introns können
regulatorische Elemente, wie Enhancer, enthalten. Introns werden
aus dem nuklearen oder primären
Transkript entfernt oder "ausgespleißt"; Introns fehlen
daher in dem Boten-RNA-(mRNA)-Transkript.
Die mRNA spezifiziert während
der Translation die Sequenz oder Reihenfolge der Aminosäuren in
einem entstehenden Polypeptid.
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Neben
den Introns, können
genomische Formen eines Gens auch Sequenzen enthalten, die sich
am 5'-Ende und am
3'-Ende der Sequenzen
befinden, die auf dem RNA-Transkript
zugegen sind. Diese Sequenzen werden als "flankierende" Sequenzen oder Bereiche bezeichnet
(diese flankierenden Sequenzen befinden sich 5' oder 3' der untranslatierten Sequenzen auf
dem mRNA-Transkript). Der 5'-flankierende
Bereich kann regulatorische Sequenzen, wie Promotoren und Enhancer
enthalten, die die Transkription des Gens steuern oder beeinflussen.
Der 3'-flankierende
Bereich kann Sequenzen enthalten, die die Termination der Transkription,
die posttranskriptionelle Spaltung und Polyadenylierung steuern.
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Der
Begriff "transgen", wenn er in Bezug
auf eine Zelle verwendet wird, betrifft eine Zelle, die ein Transgen
enthält,
oder deren Genom durch die Einbringung eines Transgens verändert wurde.
Der Begriff "transgen", wenn er in Bezug
auf ein Gewebe bzw. eine Pflanze verwendet wird, betrifft ein Gewebe
oder eine Pflanze, die eine oder mehrere Zellen umfasst, die ein
Transgen enthalten, oder deren Genom durch Einbringen eines Transgens
verändert
wurde. Transgene Zellen, Gewebe oder Pflanzen können durch verschiedene Verfahren
produziert werden, einschließlich
der Einbringung eines "Transgens", das eine Nukleinsäure (gewöhnlich DNA)
umfasst, in eine Zielzelle oder Integration des Transgens in ein
Chromosom einer Zielzelle aufgrund eines menschlichen Eingriffs,
wie durch die hier beschriebenen Verfahren.
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Der
Begriff "Transgen", wie er hier verwendet
wird, betrifft eine Nukleinsäuresequenz,
die durch experimentelle Manipulation in das Genom einer Zelle eingebracht
wurde. Ein Transgen kann eine "endogene DNA-Sequenz" oder eine "heterologe DNA-Sequenz" (d.h. "Fremd-DNA") sein. Der Begriff "endogene DNA-Sequenz" betrifft eine Nukleotidsequenz,
die man natürlicherweise
in der Zelle findet, in die sie eingebracht wurde, so lange sie
nicht eine gewisse Modifikation enthält (beispielsweise eine Punktmutation,
die Anwesenheit eines Markergens usw.) in Bezug auf die natürlich vorkommende
Sequenz. Der Begriff "heterologe DNA-Sequenz" betrifft eine Nukleotidsequenz,
die an eine Nukleinsäuresequenz
an die sie von Natur aus nicht ligiert ist, oder an die sie von
Natur aus an einer anderen Stelle ligiert ist, ligiert wird, oder
so manipuliert wird, dass sie daran ligiert wird. Heterologe DNA
ist nicht endogen in der Zelle, in die sie eingebracht wird, wurde aber
aus einer anderen Zelle erhalten. Heterologe DNA enthält auch
eine endogene DNA-Sequenz, die eine gewisse Modifikation enthält. Gewöhnlich,
jedoch nicht ausschließlich,
codiert heterologe DNA RNA und Proteine, die gewöhnlich nicht von der Zelle
produziert werden, in die sie exprimiert wird. Beispiele für heterologe DNA
beinhalten Reportergene, Transkriptions- und Translations-Regulationssequenzen,
selektierbare Markerproteine (beispielsweise Proteine, die eine
Medikamentenresistenz verleihen), usw.
-
Der
Begriff "Fremdgen", betrifft eine beliebige
Nukleinsäure
(beispielsweise Gensequenz), die in das Genom einer Zelle durch
experimentelle Manipulationen eingebracht werden kann, und die Gensequenzen umfassen
kann, die in dieser Zelle gefunden werden, so lange das eingebrachte
Gen eine gewise Modifikation beinhaltet (beispielsweise Punktmutation,
die Anwesenheit eines selektierbaren Markergens usw.) in Bezug auf
das natürlich
vorkommende Gen.
-
Der
Begriff "Transformation", wie er hier verwendet
wird, betrifft das Einbringen eines Transgens in eine Zelle. Die
Transformation einer Zelle kann stabil oder transient sein. Der
Begriff "transiente
Transfor mation" oder "transient transformiert" betrifft die Einbringung
von einem oder mehreren Transgenen in eine Zelle bei Fehlen der
Integration des Transgens in das Wirtszellgenom. Eine transiente
Transformation kann beispielsweise erfasst werden durch Enzymimmunassay
(ELISA), der die Anwesenheit eines Polypeptids erfasst, das von
einem oder mehreren Transgenen codiert wird. Alternativ kann eine
transiente Transformation erfasst werden durch Nachweisen der Aktivität des Proteins
(beispielsweise β-Glucuronidase),
das von dem Transgen (beispielsweise dem uid A-Gen) codiert wird
wie es hier gezeigt ist [beispielsweise der histochemische Test
der GUS-Enzymaktivität
durch Färben
mit X-gluc, was einen blauen Niederschlag in der Anwesenheit des GUS-Enzyms
ergibt; und ein Chemilumineszenz-Test der GUS-Enzymaktivität mit dem GUS-Light-Kit (Tropix)].
Der Begriff "transiente
Transformante" betrifft
eine Zelle, bei der transient ein oder mehrere Transgene eingebaut
sind. Der Begriff "stabile
Transformation" oder "stabil transformiert" betrifft dagegen
die Einbringung und Integration von einem oder mehreren Transgenen
in das Genom einer Zelle. Stabile Transformation einer Zelle kann
durch Southern-Blot-Hybridisierung von genomischer DNA der Zelle
mit Nukleinsäuresequenzen erfasst
werden, die an ein oder mehrere Transgene binden können. Alternativ
kann eine stabile Transformation einer Zelle ebenfalls durch Polymerasekettenreaktion
von genomischer DNA der Zelle zur Amplifikation transgener Sequenzen
erfasst werden. Der Begriff "stabile
Transformante" betrifft
eine Zelle, in der ein oder mehrere Transgene stabil in die genomische
DNA integriert sind. Somit wird eine stabile Transformante eindeutig dahingehend
von einer transienten Transformante unterschieden, dass genomische
DNA aus der stabilen Transformante zwar ein oder mehrere Transgene
enthält,
genomische DNA aus der transienten Transformante kein Transgen enthält.
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Eine "transformierte Zelle" ist eine Zelle oder
Zelllinie, die die Fähigkeit
zum Wachstum in einer Zellkultur für viele mehrfache Generationen,
die Fähigkeit
zum Wachstum in Weichagar und die Fähigkeit, kein durch Zell-Zell-Kontakt
gehemmtes Zellwachstum zu haben, erworben hat. Diesbezüglich betrifft
Transformation die Einbringung von fremdem Genmaterial in eine Zelle
oder in einen Organismus. Transformation kann durch ein beliebiges
bekanntes Verfahren erzielt werden, das die erfolgreiche Einbringung
von Nukleinsäuren in
die Zellen ermöglicht
und das zur Expression der eingebrachten Nukleinsäure führt. "Transformations-"Verfahren umfassen,
sind aber nicht eingeschränkt
auf, solche Verfahren wie Mikroinjektion, Elektroporation und DNA-Teilchen-"Beschuss". Die Transformation
kann durch die Verwendung eines Expressionsvektors bewerkstelligt
werden. Die Verwendung von Agrobacterium tumefaciens zum Einbringen
von Fremd-Nukleinsäure
in Pflanzenzellen wird zum Beispiel vorgeschlagen. Zudem betrifft
Transformation Zellen, die natürlich
transformiert wurden, gewöhnlich
durch genetische Mutation.
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Der
Begriff "Agrobacterium" betrifft ein aus
dem Boden hervorgehendes gramnegatives stäbchenförmiges phytopathogenes Bakterium,
das Wurzelhalsgallen hervorruft. Der Begriff "Agrobacterium" umfasst, ist aber nicht eingeschränkt auf,
die Stämme
Agrobacterium tumefaciens (der gewöhnlich Wurzelhalsgallen in
infizierten Pflanzen hervorruft) und Agrobacterium rhizogens (der
haarige Wurzelerkrankung in infizierten Wirtspflanzen hervorruft).
Die Infektion einer Pflanzenzelle mit Agrobacterium führt gewöhnlich zur
Produktion von Opinen (beispielsweise Nopalin, Agropin, Octopin,
usw.) durch die infizierte Zelle. Somit werden Agrobacterium- Stämme, die
die Produktion von Nopalin bewirken (beispielsweise Stamm LBA4301,
C58, A208) als Agrobacterien vom "Nopalin-Typ" bezeichnet; Agrobacteriem-Stämme, die
die Produktion von Octopin (beispielsweise der Stamm LBA4404, Ach5,
B6) verursachen, werden als Agrobacterien vom "Octopin-Typ" bezeichnet; und Agrobacterium-Stämme, die
die Produktion von Agropin verursachen (beispielsweise Stamm EHA105, EHA101,
A281) werden als Agrobacterien vom "Agropin-Typ" bezeichnet.
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Die
Begriffe "Bombardierung", "Beschuss" und "biolistischer Beschuss" betreffen das Verfahren
zum Beschleunigen von Teilchen in Richtung einer biologischen Zielprobe
(beispielsweise Zelle, Gewebe usw.), so dass die Verwundung der
Zellmembran einer Zelle in dem biologischen Zielgewebe und/oder
der Eintritt der Teilchen in die biologische Zielprobe verursacht
wird. Verfahren zum biolistischen Beschuss sind Stand der Technik
(beispielsweise US-Patent Nr. 5,584,807) und sind kommerziell erhältlich (beispielsweise
der mit Heliumgas betriebene Mikroprojektil-Beschleuniger (PDS-1000/He)
(BioRad).
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Der
Begriff "Mikroverwundung", wenn er in Bezug
auf ein Pflanzengewebe gebraucht wird, betrifft das Einbringen einer
mikroskopischen Wunde in dieses Gewebe. Die Mikroverwundung kann
beispielsweise durch Teilchenbeschuss erzielt werden, wie hier beschrieben.
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Der
Begriff "Pflanze", wie er hier verwendet
wird, betrifft eine Vielzahl von Pflanzenzellen, die zum Großteil differenziert
sind in eine Struktur, die in jeder Stufe einer Pflanzenentwicklung
vorhanden ist. Solche Strukturen umfassen, sind aber nicht eingeschränkt auf,
eine Frucht, einen Sprössling,
Stengel, ein Blatt, Blütenblatt,
usw. Der Begriff "Pflanzengewebe" umfasst differenzierte
und undifferenzierte Gewebe von Pflanzen, einschließlich, aber
nicht eingeschränkt auf
Wurzeln, Sprösslinge,
Blätter,
Pollen, Samen, Tumorgewebe und verschiedene Arten von Zellen in
Kultur (beispielsweise Einzelzellen, Protoplasten, Embryos, Kallus,
protokormusartige Körper
usw.) Pflanzengewebe kann in Pflanzen, in Organkultur, Gewebekultur
oder Zellkultur zugegen sein.
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Der
Begriff "embryogene
Zelle", wie er hier
in Bezug auf eine Pflanzenzelle verwendet wird, betrifft eine oder
mehr Pflanzenzellen (unabhängig
davon, ob sie differenziert oder undifferenziert sind), die zur
Differenzierung in ein Pflanzengewebe oder eine Pflanze befähigt sind.
Embryogene Zellen umfassen ohne Einschränkung Protoplasten, wie diejenigen,
die hergeleitet sind von den Gattungen Fragaria, Lotus, Medicago, Onobrychis,
Trifolium, Trigonella, Vigna, Citrus, Linum, Geranium, Manihot,
Daucus, Arabidopsis, Brassica, Raphanus, Sinapis, Atropa, Capsicum,
Hyoscyamus, Lycopersicon, Nicotiana, Solanum, Petunia, Digitalis, Majorana,
Ciohorium, Helianthus, Lactuca, Bromus, Asparagus, Antirrhinum,
Hererocallis, Nemesia, Pelargonium, Panicum, Pennisetum, Ranunculus,
Senecio, Salpiglossis, Cucumis, Browaalia, Glycine, Lolium, Zea, Triticum,
Sorghum und Datura. Ebenfalls enthalten sind Embryos (wie diejenigen
von Sorghum, Mais, Banane), embryogene Meristeme (wie diejenigen
von Sojabohnen), embryogener Kallus (wie von Zuckerrohr), protokormusartige
Körper
(wie von Ananas) und embryogene Zellen, wie beispielsweise solche
von Knoblauch. Die Fähigkeit
einer embryogenen Zelle zur Differenzierung in eine Pflanze wird
durch Verfahren des Standes der Technik bestimmt. Die Differenzierung
von Ananas-protokormusartigen Körpern
zu Sprösslingen
kann durch Anzucht der protokormusartigen Körper auf mit Agar verfestigtem,
hormonfreiem Murashige & Skoog (MS)-Medium
oder auf einem mit Agar verfestigtem PM2-Medium (US-Patent Nr. 6,091,003)
er folgen. Die Differenzierung zu Ananas-Wurzeln kann durch Anzucht
von protokormusartigen Körpern
in flüssigem
modifiziertem MS-Medium erfolgen, das 1 mg/l NAA enthält.
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Der
Begriff "Konjugation", wie er hier verwendet
wird, betrifft das Verfahren, bei dem genetisches Material von einem
Mikroorganismus in einen anderen überführt wird, wobei eine physikalische
Verbindung oder Einheit zwischen den beiden Zellen beteiligt ist.
Dieses Verfahren erfolgt bekanntlich gemeinhin in Bakterien, Protozoen,
und bestimmten Algen und Pilzen.
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EINGEHENDE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
-
Die
vorliegende Erfindung ist in den Ansprüchen definiert und betrifft
Verfahren zur Synthese und anschließenden Modifikation von Uridin-5'-diphosphosulfochinovose (UDP-SQ).
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1. Verfahren zur Biosynthese
von Uridin-5'-diphosphosulfochinovose
(nicht Teil der Ansprüche).
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Die
erfindungsgemäßen Verfahren
umfassen die Verwendung von rekombinanten Enzymen aus Arabidopsis
thaliana, UDP-Glucose, und eines Schwefeldonators zur Synthese von
UDP-SQ. Obwohl die vorliegende Erfindung nicht durch einen spezifischen
Reaktionsmechanismus eingeschränkt
ist, wird bei einer Ausführungsform
die Produktion von UDP-SQ aus einem Reaktionsgemisch vorgeschlagen,
das UDP-Glucose, rekombinantes SQD1-Enzym-Protein aus Arabidopsis thaliana und
Sulfit umfasst (siehe 1).
-
Biosynthese von Uridin-5'-diphosphosulfochinovose
(UDP-SQ)
-
Rekombinantes
SQD1-Enzymprotein aus Arabidopsis thaliana katalysiert die Bildung
der Sulfonsäure- Vorstufe, UDP-SQ,
aus UDP-Glucose und einem Schwefeldonator. Bei einer Ausführungsform
erfolgt die UDP-SQ-Produktionsreaktion
in einem Puffer, der gereinigtes SQD1-Protein, Na2SO3, radioaktiv markierte UDP-Glucose und Tris
umfasst, für
40 min bei 37°C.
Das Reaktionsgemisch wird dann hitzedenaturiert, so dass das rekombinante
Enzym inaktiviert wird, und 5 min bei 10.000 × g zentrifugiert. Die Produktion
von UDP-SQ als Reflektierung der SQD1-Aktivität wird wie nachstehend beschrieben
nachgewiesen.
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Die
Biosynthese von UDP-SQ wie es erfindungsgemäß vorgeschlagen wird, ist nicht
auf einen bestimmten pH-Wert
eingeschränkt.
Bei einer Ausführungsform
ist der pH-Wert zwischen 7,0 und 9,5. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
ist der pH-Wert der Reaktion 7,5.
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Die
vorliegende Erfindung ist zwar nicht auf den Einsatz eines spezifischen
Schwefeldonators eingeschränkt,
bei einer Ausführungsform
ist der Schwefeldonator jedoch aus der Gruppe ausgewählt, die
Sulfat, Sulfid, Thiosulfat, Sulfoglutathion, Adenosin-5'-phosphosulfat (APS) und 3'-Phosphoadenosin-5'-phosphosulfat (PAPS) umfasst. Bei einer
bevorzugten Ausführungsform
ist der Schwefeldonator Sulfat (siehe auch Beispiel 1).
-
Nachweis von Uridin-5'-diphosphosulfochinovose
(UDP-SQ), hergestellt
durch das erfindungsgemäße Verfahren.
-
Die
vorliegende Erfindung ist nicht durch ein spezifisches Mittel zum
Nachweisen von UDP-SQ als Endprodukt des vorstehend beschriebenen
Biosyntheseverfahrens eingeschränkt.
Bei einer Ausführungsform umfasst
das Mittel zum Nachweisen von UDP-SQ Hochleistungsflüssigkeitschromatographie
(HPLC) wie folgt. Das hitzedenaturierte Reaktionsgemisch wird z.B.
einer HPLC-Analyse unterworfen (Waters Corp., Milford, MA), wobei
eine bei 42°C
gehaltene Beckman (Fullerton, CA) Ultrasphere ODS-Säule (4,6 mm × 25 cm,
Teilchengröße 5 μM) verwendet
wurde. Die Substrate und Produkte werden durch Anlegen eines linearen
Gradienten von 30 mM KH2PO4,
2 mM Tetrabutylammoniumhydroxid (Fisher Scientific, Fair Lawn, NJ),
mit KOH auf pH-Wert 6,0 eingestellt, auf Acetonitril mit HPLC-Qualität (EM Science,
Gibbstown, NJ) mit einer Fließgeschwindigkeit
von 1 ml pro min über
45 min getrennt. In dem vorstehend beschriebenen HPLC-System cochromatographierte
die durch die Reaktion produzierte Hauptverbindung mit tatsächlichem
UDP-SQ, was zeigt, dass diese Verbindung UDP-SQ war, und dass das
gereinigte SQD1 die Synthese des in dem Test produzierten UDP-SQ
katalysierte.
-
Produktion von rekombinantem
SQD1-Enzymprotein aus Arabidopsis thaliana
-
Essingman
et al. "Phosphate
Availability Affects the Thylakoid Lipid Composition and Expression
of SQD1, a Gene required for Sulfolipid Biosynthesis in Arabidopsis
thaliana", Proc.
Natl. Acad. Sci. USA, 95: 1950-955
(1998) offenbart die Produktion eines rekombinanten SQD1-Proteins
aus A. thaliana in Escherichia coli mit einer Strategie auf PCR-Basis
und spekuliert, dass SQD1 an der Biosynthese von UDP-SQ aus UDP-Glucose
beteiligt ist.
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Die
vorliegende Erfindung ist nicht auf ein bestimmtes Verfahren zur
Produktion des rekombinanten SQD1-Enzyms eingeschränkt, das
bei der Produktion von UDP-SQ verwendet wird. Bei einer Ausführungsform
ist eine Maßnahme
zur Produktion von rekombinantem SQD1-Enzymprotein aus Arabidopsis thaliana
mit der in Seq.-ID.-Nr.
6 aufgeführten
Aminosäuresequenz
wie folgt:
Zur Isolation von A. thaliana-Genen, die Enzyme
codieren, welche an der Kopfgruppen-Biosynthese der Thylakoid-Membranen
beteiligt sind, wurde die dbEST-Datenbank
von exprimierten Sequenzmarkierungen mit der vorhergesagten Aminosäuresequenz
der bakteriellen sqdB-Gene
mittels TBLASTN durchsucht. Im Verlauf dieser Suche wurde eine partielle
Reis-cDNA (EST D46477) gefunden, die ein mutmaßliches Protein mit hoher Sequenzähnlichkeit
zum bakteriellen sqdB-Genprodukt codiert (siehe 17). Ein Fragment der partiellen Reis-cDNA wurde
als Sonde zur Durchmusterung einer PRL2-cDNA-Bank aus A. thaliana
durch heterologe DNA-Hybridisierung verwendet. Die vorliegende Erfindung
ist zwar nicht auf spezifische Hybridisierungsbedingungen oder Membranen
eingeschränkt,
jedoch wurden bei einer Ausführungsform
Hybond N+(Amersham)-Membranen verwendet, und die Hybridisierung
erfolgte bei 53°C
in Natriumphosphatpuffer (pH-Wert 7,2), der SDS, EDTA, und BSA enthielt.
Nach der Hybridisierung wurde die Membran zweimal für 20 min
in einer SSPE, SDS-Lösung
bei 53°C
gewaschen. Mehrere cDNA-Klone wurden isoliert, einschließlich eines
Klons mit einem Insert von 1799 Basenpaaren, der sequenziert wurde
(GenBank Zugangsnummer AF022082) (siehe 13:
Seq.-ID.-Nr. 5). Der entsprechende Locus von A. thaliana wurde mit
SQD1 bezeichnet, und das Plasmid mit der cDNA mit dem 1799 bp Insert
erhielt die Bezeichnung pSQD1. (Siehe auch Beispiel 2.a).
-
Die
vorliegende Erfindung ist nicht auf ein spezifisches Mittel zur
Expression von rekombinantem SQD1-Protein eingeschränkt. Bei einer Ausführungsform
wurde zur Expression von rekombinantem SQD1-Protein in Escherichia
coli ein Fragment von pSQD1 in den His-Tag-Expressionsvektor pQE-30 (QIAGEN, Inc.,
Valencia, CA: Kat.# 32149) (siehe 3) mit einer
Strategie auf PCR-Basis kloniert. Die vorliegende Erfindung ist
nicht auf die Verwendung eines spezifischen Protein-Expressionsvektors
oder -systems eingeschränkt.
Bei ei ner Ausführungsform
wird der Protein-Expressionsvektor ausgewählt aus der Gruppe, umfassend
pQE-9, pQE-16, pQE-31, pQE-32, pQE-40, pQE-60, pQE-70, pQE-80, pQE-81,
pQE-82, pQE-100 (die jeweils von QIAGEN, Inc., Valencia, CA erhältlich sind).
Bei einer weiteren Ausführungsform
ist der Protein-Expressionsvektor pACYC184 (New England Biolabs,
Beverly, MA: Kat.# E4152S) (siehe 6). Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
ist der Protein-Expressionsvektor pQE-30 (siehe 3).
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Die
vorliegende Erfindung ist nicht auf eine spezifische Maßnahme zur
Reinigung des rekombinanten SQD1-Proteins
eingeschränkt.
Bei einer Ausführungsform,
ermöglichte
das resultierende Plasmid-Konstrukt pSQD1-TP die Expression des
rekombinanten SQD1-Proteins in E. coli und die Reinigung des Proteins
aufgrund der selektiven Bindung der sechs N-terminalen Histidin-Reste
des Plasmid-Konstruktes an Nickel-Nitrilessigsäure-(Ni-NTA)-Agaroseharz, wobei die Anweisungen
des Herstellers befolgt wurden (QIAGEN, Inc., Valencia, CA: Kat.#
30210). Das rekombinante Protein wurde in einem Puffer, der Glycerin,
NaCl, und NaH2PO4 (pH-Wert
7,5) enthielt, eluiert und bei –20°C aufbewahrt.
Das SQD1-Protein war schätzungsweise
zu etwa 95% rein durch SDS-PAGE-Gelanalyse
(siehe 4).
-
Assay zum Messen der SQD1-Aktivität
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Die
vorliegende Erfindung ist nicht auf ein spezifisches Mittel zur
Messung der Aktivität
des erfindungsgemäß hergestellten
rekombinanten SQD1-Proteins eingeschränkt. Bei einer Ausführungsform
wurde ein Enzymassay zum Messen der Umwandlung der UDP-Glucose in
UDP-SQ als Reflektierung der SQD1-Aktivität entwickelt. Grundlegende
Aktivitätsassays
erfolgten für
40 min bei 37°C
in einem Reaktionsgemisch, das gereinigtes SQD1-Protein, Na2SO3, radioaktiv markierte UDP-Glucose und Tris
(pH-Wert 7,5) in einem Gesamtvolumen von 100 μl enthielt. Das Reaktionsgemisch
wurde 10 min inkubiert, hitzedenaturiert, zentrifugiert und durch
HPLC analysiert. Die Substrate und Produkte wurden durch Anlegen
eines linearen Gradienten von KH2PO4, Tetrabutylammoniumhydroxid (Fisher Scientific,
Fair Lawn, NJ), mit KOH auf pH-Wert 6,0 eingestellt, auf Acetonitril
mit HPLC-Qualität (EM-Science;
Gibbstown, NJ) getrennt.
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Die
Inkubation des SQD1-Proteins mit markierter UDP-Glucose wie vorstehend
beschrieben führte
zur Bildung von zwei Verbindungen mit einzigartigen Retentionszeiten,
verglichen mit UDP-Glucose, wie es durch HPLC analysiert wurde.
In dem vorstehend beschriebenen HPLC-System cochromatographierte
eine Verbindung mit echtem UDP-SQ, was zeigt, dass diese Verbindung
UDP-SQ war, und dass das gereinigte SQD1 die Synthese des in diesem
Assay produzierten UDP-SQ katalysierte (siehe auch Beispiel 1 & 2b).
-
2. Biosynthese von 6-Sulfo-α-D-chinovosyldiacylglycerin
(SQDG)
-
Die
erfindungsgemäßen Verfahren
umfassen zudem die anschließende
Modifikation von UDP-SQ zur Bildung von Verbindungen, einschließlich, aber
nicht eingeschränkt
auf, 6-Sulfo-α-D-chinovosyldiacylglycerin (SQDG).
Die vorliegende Erfindung ist zwar nicht durch einen spezifischen
Reaktionsmechanismus eingeschränkt,
in einer Ausführungsform
wird jedoch die Produktion von SQDG aus einem Reaktionsgemisch,
umfassend UDP-SQ, Diacylglycerin und ein rekombinantes Peptid, das
Sulfochinovose von UDP-SQ auf Diacylglycerin übertragen kann, wie folgt vorgeschlagen
(siehe 5).
-
Bei
einer Ausführungsform
wird SQDG in einer Reaktion, die Mittel zur Umsetzung von 100 μM UDP-SQ,
100 μM Diacylglycerin
und 10 μg
eines im Wesentlichen gereinigten Peptids, enthält, das ein Genprodukt ist,
welches von der in Seq.-ID.-Nr. 1 codierten Nukleinsäuresequenz
codiert wird, in einem 100 μl-Reaktionsvolumen
bei 37°C
für 40
min produziert. Bei einer weiteren Ausführungsform ist das Peptid ein
Genprodukt, das von der in Seq.-ID.-Nr. 3 offenbarten Nukleinsäuresequenz
codiert wird. Bei einer weiteren Ausführungsform ist das Peptid ein
Genprodukt, das von der in Seq.-ID.-Nr. 4 offenbarten Nukleinsäuresequenz
codiert wird.
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Die
vorliegende Erfindung ist nicht auf ein spezifisches Mittel zur
Verifikation der Produktion von SQDG durch das vorstehend beschriebene
Verfahren eingeschränkt.
Bei einer Ausführungsform
wird die Produktion von SQDG durch die folgenden Mittel verifiziert.
Aliquots der vorstehenden Reaktion werden durch Dünnschichtchromatographie
(DC) auf mit aktiviertem Ammoniumsulfat imprägnierten Silicagel-DC-Platten
mit einem Lösungsmittel-System
analysiert, das Aceton-Toluol-Wasser
(91:30:8, Vol./Vol./Vol.) enthielt. Die Produkte der vorstehenden
Reaktion werden dann mit Ioddampf sichtbar gemacht und durch Co-Chromatographie mit
einem Arabidopsis thaliana Blattlipidextrakt, der bekanntermaßen SQDG
enthält,
identifiziert (siehe 9). Bei einer weiteren Ausführungsform
wird die Produktion von SQDG durch quantitative Analyse verifiziert,
wobei die Reaktionsprodukte aus den DC-Platten isoliert werden und
zur Herstellung von Fettsäuremethylestern verwendet
werden. Die Methylester werden durch Gaschromatographie mit Myristinsäure als
interner Standard wie nachstehend beschrieben quantifiziert.
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Nachweis der SQDG-Produktion
durch Dünnschichtchromatographie
(DC)
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Statistisch
ausgewählte
Kolonien von einer mutagenisierten Population von R. sphaeroides-Zellen,
die bekanntlich das Lipid SQDG produzieren, werden als kleine Flecken
(0,5 × 0,5
cm) auf frischen Z-Brühe-Platten
ausgestrichen. Die Lipide werden aus diesen Flecken isoliert, indem
die Zellen auf dem breiten Ende eines flachen Zahnstochers aufgesammelt
werden und das Material in 75 μl
Chloroform-Methanol (1:1, Vol./Vol), das in Polypropylen-Mikrozentrifugenröhrchen enthalten
war, zentrifugiert wurde. Nach der Zugabe von 25 μl 1 N KCl-0,2 M H3PO4, wurden die Röhrchen mit dem Vortexer aufgewirbelt
und zentrifugiert, um die organischen und wässrigen Phasen voneinander
zu trennen. Ein 10 μl-Aliquot
wird aus der lipidhaltigen unteren Phase abgezogen und direkt auf
eine mit aktiviertem Ammoniumsulfat imprägnierte Silicagel-Dünnschichtchromatographie-(DC)-Platte punktförmig aufgetragen.
Zu diesem Zweck werden Baker Si250 Silicaplatten mit einer Voradsorptionsmittelschicht
durch Tränken
in 0,15 M Ammoniumsulfat für
30 sec, gefolgt von Trocknen an der Luft bis zur vollständigen Trockne,
hergestellt. Direkt vor dem Gebrauch werden die Platten für 2,5 Std.
bei 120°C aktiviert.
Die Aktivierung der ammoniumsulfatbehandelten Platten bei 120°C produziert
Schwefelsäure,
die Phosphatidylglycerin protoniert, so dass es weniger polar ist.
Ein Aceton-Benzol-Wasser-Gemisch (91:30:8, Vol./Vol./Vol.) wurde
als Lösungsmittel-System
eingesetzt. Die Lipide wurden durch Besprühen der Platten mit 50% Schwefelsäure, gefolgt
von Erwärmen
bei 160°C
für 10
bis 15 min zum Verkohlen der Lipide, sichtbar gemacht.
-
Quantitative Lipid-Analyse
zur Verifikation der Produktion von SQDG
-
Für jeden
Strang wurden drei 50-ml-Kulturen in Sistrom's Medium unter Schütteln bei 32°C im Dunkeln aerob
gezüchtet.
Die Zellen werden zentrifugiert, in 0,5 ml Wasser suspendiert, und
durch Aufwirbeln mit dem Vortexer mit 4 ml Chloroform-Methanol (1:1,
Vol./Vol.) extrahiert. Die Zugabe von 1,3 ml 1 M KCl-0,2 M H3PO4, Aufwirbeln
mit dem Vortexer und Zentrifugation führt zur Phasentrennung der
Lipide in die untere Chloroformphase. Die Chloroformphase wird entnommen
und durch Verdampfen unter N2-Strom auf
0,2 ml eingeengt. Die Probe wird aufgeteilt, und das Material wird
punktförmig
auf aktivierte (30 min bei 110°C)
Silicagel-DC-Platten (Si250; Baker) aufgetragen. Die Platten werden
in zwei Dimensionen entwickelt, zuerst mit Chloroform-Methanol-Wasser (65:25:4,
Vol./Vol./Vol.) und dann mit Chloroform-Aceton-Methanol-Essigsäure-Wasser (50:20:10:10:5,
bezogen auf das Volumen).
-
Die
Lipide werden mit Ioddampf sichtbar gemacht, und nach der Desorption
von Iod wurden die Punkte einzeln in 8 ml-Schraubdeckel-Röhrchen überführt. Zu
den Proben wurde 5 μg
Myristinsäuremethylester
in 0,1 ml Hexan als interner Standard zugegeben, da nur vernachlässigbare
Mengen endogener Myristinsäure
in den bakteriellen Lipiden gefunden wurden. Fettsäuremethylester
werden durch Zugabe von 1 ml wasserfreier 1 N methanolischer HCl
(Supelco), gefolgt von Inkubation bei 80°C für 1 Std. hergestellt. Nach
der Zugabe von 1 ml 0,95 (Gew./Vol.) KCl wurden die Fettsäuremethylester
in 1 ml Hexan extrahiert und dann in einem Volumen von 0,1 ml getrocknet.
-
Proben
(jeweils 2 μl)
werden auf einen Gaschromatographen injiziert (Varian 2000), der
mit einer 2,4 m Säule
(2 mm Innendurchmesser), gepackt mit 3% SP-2310 und 2% SP-2300 auf
100/120 Chromosorb WAW (Supelco), ausgerüstet war. Die Fließgeschwindigkeit
des Trägerga ses
(N2) wurde auf 20 ml/min eingestellt, und
die Säulentemperatur
wurde auf 2 min bei 180°C
eingestellt, über
10 min auf 200°C,
und 4 min auf 200°C erhöht. Die
Fettsäuremethylester
wurden durch einen Flammenionisationsdetektor erfasst, und die Daten
wurden durch einen Spectra Physics Integrator integriert. Zur Berechnung
der relativen Mengen der acht polaren Lipide, die in der Analyse
enthalten waren, wurde die Menge der Fettsäuren berechnet, die in jedem
Lipid enthalten waren. Die Validität der Berechnung beruhte auf
der Annahme, dass die Lipide, einschließlich der nicht identifizierten
Lipide, jeweils zwei Fettsäuren
je Molekül
enthielten, und dass die unterschiedlichen Lipide ähnliche
Fettsäure-Zusammensetzung
aufwiesen.
-
Produktion und Reinigung
eines rekombinanten Peptids, das Sulfochinovose von UDP-SQ auf Diacylglycerin übertragen
kann
-
a. Arabidopsis-Peptid – Cyanobacterien-sqdX-Homologa
-
Bei
einer weiteren Ausführungsform
wird die Produktion eines im Wesentlichen gereinigten rekombinanten
Peptids aus Arabidopsis thaliana vorgeschlagen, das Sulfochinovose
von UDP-SQ auf Diacylglycerin übertragen
kann. Bei einer Ausführungsform
werden Mittel zur Produktion eines sqdX-Homologs von Arabidopsis
thaliana beschrieben, das von der in Seq.-ID.-Nr. 3 offenbarten
Nukleinsäuresequenz
codiert wird. Ein BLAST-Vergleich des Cyanobacterien-sqdX-Gen mit
genomischer Sequenz von Arabidopsis thaliana ergab verschiedene
potentielle Homologa. Bei einer Ausführungsform wird AtSQDX-1, ein
Homolog mit 37% Aminosäureidentität zum Cyanobacterien-sqdX-Gen und einer
Nukleinsäuresequenz
wie in Seq.-ID.-Nr.
3, vorgeschlagen.
-
Obwohl
die vorliegende Erfindung nicht auf die Expression eines beliebigen
spezifischen Arabidopsisthaliana sqdX-Homologs eingeschränkt ist,
wird bei einer Ausführungsform
AtSQDX-1 folgendermaßen
kloniert und exprimiert.
-
Gesamt-RNA
aus Blättern
von 2 Wochen alten Arabidopsis Wild-Typ-Pflanzen werden gemäß Logemann
et al., "Improved
Method for the Isolation of RNA from Plant Tissues", Anal. Biochem.,
163: 16-20 (1987) wie nachstehend beschrieben isoliert. Bei einer
Ausführungsform
werden die Arabidopsis-Blätter
an Phosphat verarmt, so dass SQDX-Sequenzen angereichert werden.
Die isolierte Gesamt-RNA wird dann auf Poly A+-mRNA mit dem Oligotex-mRNA-Mini-Kit (QIAGEN
Kat. Nr. 70022) angereichert, wobei die Herstelleranweisungen wie
nachstehend beschrieben befolgt wurden. Die mRNA wird einer cDNA-Biosynthese mit dem
ProSTAR HF Einzelröhrchen-RT-PCR-System (Stratagene,
LaJolla, CA: Kat. Nr. 600164) gemäß den Herstelleranweisungen
(wie nachstehend beschrieben) unterworfen, damit eine cDNA-produziert
wird, die den offenen Leserahmen von AtSQDX-1 enthält. Die
Primer auf der Basis der verfügbaren
genomischen Sequenz von AtSQDX-1 (Seq.-ID.-Nr. 3) (GenBank Zugangs-Nr.
AL137189) werden erstellt, so dass eine Klonierung im Raster in
den Protein-Expressionsvektor pQE-30 ermöglicht wird.
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Bei
einer Ausführungsform
wurde zur Expression von rekombinantem AtSQDX-1-Protein in Escherichia
coli ein 1410 Basenpaarfragment von pSYB, das zumindest einen Teil
der in Seq.-ID.-Nr. 3 offenbarten Nukleinsäuresequenz (GenBank Zugangs-Nr.CAB69850)
umfasste, in den His-Tag-Expressionsvektor pQE-30 (QIAGEN, Inc.,
Valencia, CA: Kat.# 32149) mit einer Strategie auf PCR-Basis kloniert.
Zu diesem Zweck wurden ein Vorwärts-Primer
mit der Nukleotidsequenz 5'-CGG
GAT CCA TGA CGA CTC TTT CTT CTA TA-3' (Seq.-ID.-Nr. 13) und ein Rückwärts-Primer mit der Nukleotidsequenz
5'-AAG GAT CCC TAC
ACG TTA CCT TCC GGT A-3' (Seq.-ID.-Nr.
14) verwendet, so dass eine BamHI-Stelle zum Klonieren in pQE-30
erhalten wurde.
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Die
vorliegende Erfindung ist in Bezug auf spezifische Primer, die zur
Erzeugung eines Arabidopsis thaliana sqdX-Homologs verwendet werden,
nicht eingeschränkt.
Bei einer weiteren Ausführungsform
produzieren die Primer 5'-AAG
GTA CCC TRC ACG TTA CCT TCC GGT A-3' (Seq.-ID.-Nr. 16), und der Rückwärts-Primer
5'-CGG GAT CCC CAT
GAC GAC TCT TTC TTC TAT A-3' (Seq.-ID.-Nr.
15) die cDNA für
das SQD2-Gen (siehe Beispiel 5).
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Die
vorliegende Erfindung ist nicht auf die Klonierung einer spezifischen
Nukleotidsequenz in einen Protein-Expressionsvektor zur Produktion
eines rekombinanten A. thaliana-Peptids eingeschränkt, das
Sulfochinovose von UDP-SQ auf Diacylglycerin übertragen kann. Bei einer Ausführungsform
wird ein Fragment des SQD2-Gens,
das zumindest einen Teil der Nukleinsäuresequenz wie in Seq.-ID.-Nr.
4 offenbart enthält,
in pQE-30 kloniert.
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Die
vorliegende Erfindung ist nicht auf die Verwendung eines spezifischen
Protein-Expressionsvektors oder -systems eingeschränkt. Bei
einer Ausführungsform
ist der Protein-Expressionsvektor ausgewählt aus der Gruppe pQE-9, pQE-16,
pQE-31, pQE-32, pQE-40, pQE-60, pQE-70, pQE-80, pQE-81, pQE-82 oder pQE-100
(die jeweils von QIAGEN, Inc., Valencia, CA erhältlich sind). Bei einer weiteren
Ausführungsform
ist der Protein-Expressionsvektor
pACYC184 (siehe 6). Bei einer bevorzugten Ausführungsform
ist der Protein-Expressionsvektor
pQE-30 (siehe 3).
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Die
vorliegende Erfindung ist nicht auf ein bestimmtes Mittel zur Reinigung
eines rekombinanten Ara bidopsis thaliana-Peptids eingeschränkt, das
Sulfochinovose von UDP-SQ auf das rekombinante Diacylglycerin-Protein übertragen
kann. Bei einer Ausführungsform
ermöglichte
das resultierende Plasmidkonstrukt die Expression des rekombinanten
AtSQDX-1-Proteins in E. coli und die Reinigung des Proteins aufgrund
der selektiven Bindung der sechs N-terminalen Histidin-Reste des
Plasmid-Konstruktes an Ni-NTA-Agarose-Harz gemäß den Herstelleranweisungen
(QIAGEN, Inc., Valencia, CA: Kat.# 30210). Das rekombinante Protein
wurde mit 200 mM Imidazol eluiert, das anschließend durch Verwendung eines
Millipore-Ultrafree 4-Konzentrators (Millipore, Inc., Bedford, MA)
entfernt wurde. Das Protein wurde in 20% Glycerin, 300 mM NaCl und
25 mM NaH2PO4 (pH-Wert
7,5) bei –20°C aufbewahrt.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
wird die Reinigung eines SQD2-Genproduktes vorgeschlagen, das Sulfochinovose
von UDP-SQ auf Diacylglycerin übertragen
kann.
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Isolation von Gesamt-RNA
aus Arabidopsisthaliana-Geweben
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Es
ist nicht beabsichtigt, dass die Erfindung auf ein spezifisches
Verfahren zur Isolation von Gesamt-RNA aus A. thaliana-Geweben eingeschränkt ist.
Bei einer Ausführungsform
wird die Gesamt-RNA aus den Geweben durch Guanidinhydrochlorid-Extraktion
folgendermaßen
isoliert. Die Gewebe werden in flüssigem Stickstoff eingefroren
und mit einem Waring-Blender zu einem feinen Pulver homogenisiert.
Für kleine Gewebemengen
(weniger als 0,5 g) wird ein rotierender Stift in einem 1,5 ml Eppendorf-Röhrchen zur
Homogenisation des Gewebes verwendet. Der Extrakt wird weiter bei
Raumtemperatur durch Zugabe von 2 Volumina Guanidin-Puffer mit 8
M Guanidinhydrochlorid, 20 mM MES (4- Morpholinethansulfonsäure), 20
mM EDTA und 50 mM 2-Mercaptoethanol
bei pH-Wert 7,0 homogenisiert.
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Der
Guanidinhydrochloridextrakt wird in einer vorgekühlten (4°C) Zentrifuge für 10 min
bei 10.000 U/min zentrifugiert. Anschließend wird der RNA-haltige Überstand
durch eine Schicht Tuch filtriert, so dass man die schwimmenden
Teilchen beseitigt. Es werden mindestens 0,2-1,0 Vol. Phenol/Chloroform/IAA
zur Extraktion der Proteine zugegeben. Nach der Extraktion wird
das Gemisch 45 min bei 10.000 U/min bei Raumtemperatur zentrifugiert,
so dass die Phasen getrennt werden. Die RNA-haltige wässrige Phase
wird gesammelt und mit vorgekühlten
0,7 Volumina Ethanol und 0,2 Volumina 1 M Essigsäure zum Fällen der RNA gemischt, wobei
die DNA und restliches Protein im Überstand bleiben. Es wird eine
Inkubation über
Nacht bei –20°C oder für 1 Std.
bei –70°C empfohlen.
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Die
präzipitierte
RNA wird bei 10.000 U/min für
10 min pelletiert und zweimal mit sterilem 3 M Natriumacetat bei
pH-Wert 5,2 und Raumtemperatur gewaschen. Niedermolekulare RNAs
und verunreinigende Polysaccharide lösen sich, wohingegen intakte
RNA nach der Zentrifugation für
5 min bei 10.000 U/min als Pellet verbleibt. Das Salz wird durch
eine letzte Wäsche
mit 70% Ethanol entfernt, und das RNA-Pellet wird anschließend in
sterilem Wasser gelöst
und bis zum Gebrauch bei 20°C
aufbewahrt.
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Poly A+-mRNA-Isolation
aus Arabidopsis thaliana-Gesamt-RNA
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Die
vorliegende Erfindung ist nicht auf ein spezifisches Mittel zur
Isolation von Poly A+-mRNA aus der Gesamt-RNA von Arabidopsis thaliana-Blättern eingeschränkt. Bei
einer Ausführungsform
wurde die Poly A+-mRNA
aus A. thaliana-Blatt-Gesamt-RNA mit dem Oligotex- mRNA-Mini-Kit (QIAGEN
Kat. Nr. 70022) nach den Herstelleranweisung wie folgt isoliert.
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Die
Oligotex-Suspension wird auf 37°C
in einem Heizblock erhitzt, durch Aufwirbeln im Vortexer gemischt
und bei Raumtemperatur untergebracht. Eine Probe mit 0,25 mg A.
thaliana Blatt-Gesamt-RNA wird in ein RNase-freies 1,5 ml Mikrozentrifugen-Röhrchen pipettiert,
und das Volumen der Reaktion wird mit RNase-freiem Wasser auf 0,25 ml eingestellt.
Ein Volumen von 0,25 ml Puffer OBB und 0,015 ml Oligotex-Suspension
wird zur Reaktion gegeben. Der Inhalt wird sorgfältig durch Pipettieren gemischt.
Die Probe inkubierte für 3
min bei 70°C
in einem Wasserbad oder einem Heizblock zum Aufbrechen der Sekundärstruktur
der RNA. Die Probe wird aus dem Heizblock entnommen, und bei Raumtemperatur
(20°C bis
30°C) für 10 min
untergebracht, um eine Hybridisierung zwischen Oligo-dT30 des Oligotex-Teilchens und dem
Poly-A-Schwanz der mRNA zu ermöglichen.
Der Oligotex:mRNA-Komplex wird durch Zentrifugation für 2 min
bei maximaler Geschwindigkeit (14.000-18.000 × g) pelletiert, und der Überstand
wird durch Pipettieren entfernt.
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Das
Oligotex:mRNA-Pellet wird in 400 μl
Puffer OW2 durch Vortexen resuspendiert, und auf eine kleine Zentrifugiersäule pipettiert,
die mit dem Kit mitgeliefert wird. Die Zentrifugiersäule wird
1 min bei Maximalgeschwindigkeit (14.000-18.000 × g) zentrifugiert. Die Zentrifugiersäule wird
in ein neues RNase-freies 1,5 ml Mikrozentrifugen-Röhrchen überführt und
400 μl Puffer
OW2 wird auf die Säule
aufgetragen. Die Zentrifugiersäule
wird 1 min bei Maximalgeschwindigkeit zentrifugiert, und die Durchflussfraktion
wird verworfen.
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Die
Zentrifugiersäule
wird in ein anderes 1,5 ml Mikrozentrifugen-Röhrchen überführt. Ein Volumen von 20-100 μl heißem (70°C) Puffer
OEB wird auf die Säule pipettiert.
Das Harz wird durch drei- oder viermaliges Auf- und Ab-Pipettieren
resuspendiert, so dass die Elution der mRNA ermöglicht wird, und für 1 min
bei Maximalgeschwindigkeit zur Pelletierung der Suspension zentrifugiert.
Die Durchflussfraktion, die die isolierte Poly A+-mRNA enthält, wird
bei –20°C bis zum
Gebrauch aufbewahrt.
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Biosynthese von Arabidopsis
thaliana-cDNA
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Die
vorliegende Erfindung ist zwar nicht auf ein spezifisches Verfahren
zur Biosynthese von Arabidopsis thaliana cDNA eingeschränkt, in
einer Ausführungsform
wurde die cDNA aber mit dem ProSTAR HF-Einzelröhrchen-RT-PCR-System (Stratagene, LaJolla,
CA: Kat.-Nr. 600164) wie folgt biosynthetisiert.
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Kontroll-
und experimentelle Reaktionen werden durch nacheinander erfolgende
Zugabe der folgenden Komponenten zu getrennten sterilen 0,5 ml Mikrozentrifugen-Röhrchen hergestellt:
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Kontrollreaktion
-
- 40,5 μl
RNase-freies Wasser (nicht DEPC-behandeltes Wasser)
- 5,0 μl
10 × HF
RT-PCR-Puffer
- 1,0 μl
Kontroll-Primer-Satz (200 ng/μl)
- 1,0 μl
dNTP-Mix (40 mM)
- 1,0 μl
Kontroll-mRNA
-
Experimentelle Reaktion
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- 39,5 μl
RNase-freies Wasser (nicht DEPC-behandeltes Wasser)
- 5,0 μl
10 × HF
RT-PCR-Puffer
- s1,0 μl
Vorwärts-Primer
(100 ng)
- 1,0 μl
Rückwärts-Primer
(100 ng)
- 1,0 μl
dNTP-Mix (40 mM)
- 1,0 μl
(0,1-10 ng) isolierte Poly A+-mRNA.
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Unmittelbar
vor dem Gebrauch wurden 0,5 μl
StrataScript RT (20 U/μl)
mit 6,7 μl
RNase-freiem Wasser und 0,8 μl
10 × HF
RT-PCR-Puffer auf ein 8,0 μl
Endvolumen verdünnt.
Ein Volumen von 1,0 μl
von verdünntem StrataScript
RT wird zu jeder Reaktion gegeben. Ein Volumen von 0,5 μl TaqPlus
Precision DNA-Polymerase-Mischung
wird dann zu jeder Reaktion gegeben. Die Reaktion wird vorsichtig
ohne Blasenbildung im Vortexer aufgewirbelt. Die Kontroll- und Experiment-Reaktionen
werden in einem GeneAmp PCR-System 9600 Thermocycler (Applied Biosystems,
Foster City, CA: Kat.# N801-0001) untergebracht. Die Reaktion wird
dann dem folgenden Thermocycler-Programm unterworfen, um Erststrang-cDNA
aus der mRNA-Matrize zu synthetisieren und die cDNA über PCR
zu amplifizieren: 1 Zyklus bei 42°C
für 30
min; 1 Zyklus bei 95°C
für 1 min; 40
Zyklen umfassten 95°C
für 30
sec, 60°C
für 30
sec, und 68°C
für 2 min;
und 1 Zyklus bei 68°C
für 10
min.
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Nach
Beendigung des Thermocycler-Programms werden die RT-PCR-Produkte
durch 1,0% (Gew./Vol.) Agarosegelelektrophorese analysiert. RT-PCR-Amplifikation
der Kontrollreaktion, die die Kontroll-mRNA und den Kontroll-Primer-Satz enthält, ergibt
ein 500 Basenpaar-Produkt. Die Reaktionsprodukte werden durch UV-Durchleuchtung
des mit Ethidiumbromid gefärbten
Agarosegels leicht sichtbar. Die Produkte, die die cDNA enthalten,
die durch die vorstehende Reaktion erzeugt wird, wird bis zum Gebrauch
bei –20°C aufbewahrt.
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Coexpression von rekombinanten
Arabidopsis thaliana Peptiden
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Es
ist nicht beabsichtigt, dass die Erfindung auf die unabhängige Expression
eines Peptids eingeschränkt
ist, das die Umwandlung von UDP-Glc und eines Schwefel donators in
UDP-SQ in einem einzelnen Wirtsorganismus oder einer Pflanze katalysieren
kann. Darüber
hinaus ist es außerdem
nicht beabsichtigt, dass die Erfindung auf die unabhängige Expression
eines zweiten Peptids eingeschränkt
ist, das Sulfochinovose von UDP-SQ auf Diacylglycerin in einem einzigen
Wirtsorganismus oder einer Pflanze übertragen kann. Bei einer Ausführungsform
schlägt
die Erfindung die Coexpression beider vorstehend beschriebener Peptide in
einem einzigen Wirtsorganismus oder einer Pflanze vor. Bei einer
Ausführungsform
wird die Coexpression der Peptide SQD1 und SQDX (beispielsweise
in gesonderten Protein-Expressionsvektoren)
in E. coli folgendermaßen
vorgeschlagen, so dass der Sulfolipid-Biosynthese-Weg wiederhergestellt
wird.
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Zur
Expression der beiden Proteine in E. coli werden zwei kompatible
Plasmide mit der Fähigkeit
zur Proteinexpression, eins für
SQD1 und eins für
SQDX, verwendet. Jedes Plasmid muss eine andere Antibiotikaresistenz
aufweisen, damit auf Transformanten mit der korrekten Kombination
von Plasmiden selektiert wird. Das Plasmid pQE-30 verleiht eine
Ampicillin-Resistenz, wohingegen das Plasmid pACYC184 eine Chloramphenicol-Resistenz verleiht.
Der SQD1-codierende Bereich zusammen mit der Protein-Expressionscassette von
pQE-30 wird aus diesem Plasmid entfernt, wobei die Restriktionsenzyme
XhoI und PvuII verwendet werden, und in das mit SalI und EcoRV gespaltene
pACYC184-Plasmid (New England Biolabs, Beverly, MA: Kat.# E4152S)
(siehe 6) ligiert. Die M15-Zelllinie
(QIAGEN, Inc., Valencia, CA) wird mit einem pQE-30/SQDX-Protein-Expressionskonstrukt
(wie oben beschrieben) transformiert. Das SQD1/pACYC184-Expressionskonstrukt
wird in die M15-Zelllinie transformiert, die den pQE-30/SQDX-Expressionsvektor
enthält.
Bei der Induktion der Ex pression mit 1-5 mM Isopropyl-β-D-thiogalactosid
(IPTG) (Amersham Pharmacia Biotech, Piscataway, NJ: Kat.# 27-3054-03) werden beide
Proteine exprimiert.
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Die
vorliegende Erfindung ist nicht auf die Verwendung eines spezifischen
Protein-Expressionsvektors eingeschränkt, so dass die Co-Expression
der beiden rekombinanten Peptide hervorgerufen wird. Bei einer Ausführungsform
wird der Protein-Expressionsvektor ausgewählt aus der Gruppe, umfassend
pBK-CMV (Stratagene, LaJolla, CA: Kat.# 212209), pGEX-6P-1 (Amersham
Pharmacia Biotech, Piscataway, NJ: Kat.# 27-4597-01) oder pUC19
(New England Biolabs, Beverly, MA: Kat.# N3041S).
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
wird die Coexpression der Peptide SQD1 und SQD2 (beispielsweise,
in getrennten Protein-Expressionsvektoren) in E. coli, so dass der
Sulfolipid-Biosyntheseweg wiederhergestellt wird, wie in Beispiel
5c vorgeschlagen.
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Expression von rekombinanten
Arabidopsis thaliana-Peptiden
in transgenen Pflanzen
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Die Übertragung
und Expression der Transgene in Pflanzenzellen sind nun routinemäßige Praxis
für den
Fachmann. Ein Hauptwerkzeug wurde die Durchführung von Genexpressionsuntersuchungen
und der Versuch der Gewinnung verbesserter Pflanzenvarietäten von
landwirtschaftlichem oder kommerziellem Interesse. Die vorliegende
Erfindung ist nicht auf die Expression eines ersten Peptids eingeschränkt, das
die Umwandlung von UDP-Glc
und einem Schwefeldonator in UDP-SQ in einem einzigen Wirtsorganismus
katalysieren kann, oder eines zweiten Peptids, das Sulfochinovose
aus UDP-SQ auf Diacylglycerin in Bakterienzellen übertragen
kann. Die Erfindung schlägt
die Expression von rekombinanten Arabidopsis thaliana-Peptiden in transgenen
Pflanzen vor, wie beschrieben von S. Clough und A. Bent, "Floral dip: a simplified
method for Agrobacterium-mediated transformation of Arabidopsis
thaliana" Plant
J. 16: 735-43 (1998) (siehe Beispiel 3).
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Bei
einer Ausführungsform
wird das allgemeine Verfahren zum Manipulieren von Genen, die in
das Genom von Pflanzenzellen überführt werden
sollen, so dass die Expression eines rekombinanten Peptids erhalten
wird, in zwei Phasen ausgeführt.
Erstens werden sämtliche
Klonierungs- und DNA-Modifikationsschritte in E. coli durchgeführt, und
das Plasmid, das das interessierende Genkonstrukt enthält, wird
durch Konjugation in Agrobacterium überführt. Zweitens wird der resultierende
Agrobacterium-Stamm zur Transformation von Pflanzenzellen verwendet.
Für einen
verallgemeinerten Pflanzenexpressionsvektor enthält das Plasmid somit einen
Replikationsursprung, der es ermöglicht,
dass es in Agrobacterium repliziert, und einen Replikationsursprung
mit hoher Kopienzahl, der in E. coli funktionell ist. Dies ermöglicht eine
leichte Produktion und Untersuchung von Transgenen in E. coli vor
der Übertragung
auf Agrobacterium für
eine anschließende
Einbringung in Pflanzen. Auf dem Vektor können sich Resistenzgene befinden,
und zwar eins für
die Selektion in Bakterien (beispielsweise Streptomycin) und ein
weiteres, das in Pflanzen exprimiert wird (beispielsweise ein Gen,
das eine Kanamycin-Resistenz codiert, oder ein Gen, das eine Resistenz
gegen ein Herbizid, wie Hygromycin, codiert). Ebenfalls vorhanden
sind Restriktionsendonukleasestellen für die Zugabe von einem oder
mehreren Transgenen, die funktionsfähig mit geeigneten regulatorischen
Sequenzen verknüpft
sind, und direktionale T-DNA-Grenz-Sequenzen, die bei Erkennung
durch die Übertragungsfunktionen
von Agrobacterium den Bereich abgrenzen, der auf die Pflanze übertragen
wird.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
können
die Pflanzenzellen durch Beschießen der Zelle mit Wolfram-Mikroprojektilen,
auf denen klonierte DNA gefällt
ist, transformiert werden. (Siehe beispielsweise Gordon-Kamm et
al., Plant-Cell 2: 603 (1990)). Bei einer Ausführungsform wird ein Biolistic-Gerät (Bio-Rad,
Hercules, Kalif.) zum Beschießen
mit einer Schießpulver-Ladung
(Kaliber 22, Power Piston Tool Charge) oder einem Luftdruck-Schuss,
der ein Kunststoffprojektil durch einen Gewehrlauf treibt, verwendet.
Ein Aliquot einer Suspension von Wolframteilchen, auf denen DNA
gefällt
wurde, wird auf der Vorderseite des Kunststoff-Makroprojektils untergebracht.
Letzteres wird auf eine Acryl-Stopperplatte
abgefeuert, welche ein Loch aufweist, das zu klein ist, als dass
das Makroprojektil durchpasst. Demnach prallt das Kunststoff-Makroprojektil
gegen die Stopperplatte und die Wolfram-Mikroprojektile durchqueren
weiter das Loch in der Platte bis zum Ziel. Für die vorliegende Erfindung
kann das Ziel eine beliebige Pflanzenzelle, Gewebe, Samen oder Embryo
sein. Die in die Zelle eingebrachte DNA auf den Mikroprojektilen
wird entweder in den Kern oder den Chloroplast eingebaut.
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Es
ist nicht beabsichtigt, dass die vorliegende Erfindung auf eine
bestimmte Weise eingeschränkt
ist, auf die die Expression eines spezifischen rekombinanten A.
thaliana-Peptids in Pflanzen erzielt wird. Bei einer Ausführungsform
wird ein Peptid, codiert von den Nukleinsäuresequenzen, wie sie in der
Seq.-ID.-Nr. 5 offenbart sind, in Pflanzen exprimiert. Bei einer
weiteren Ausführungsform
wird ein Peptid, codiert von der in Seq.-ID.-Nr. 3 oder Seq.-ID.-Nr.
4 offenbarten Nukleinsäuresequenz,
in Pflanzen exprimiert. Bei einer weiteren Ausführungsform werden zwei rekombinante
A. thaliana-Peptide, codiert von der Gruppe der Nukleinsäurese quenzen,
die die Seq.-ID.-Nr. 3, Seq.-ID.-Nr. 4 und Seq.-ID.-Nr. 5 umfassen,
in Pflanzen coexprimiert.
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Es
ist nicht beabsichtigt, dass die vorliegende Erfindung durch einen
bestimmten Pflanzenzelltyp eingeschränkt wird, in dem die Expression
der rekombinanten Arabidopsis thaliana-Peptide erzeugt werden soll. Bei
einer Ausführungsform
stammt die Pflanzenzelle von einer monokotyledonen Pflanze. Bei
einer alternativen Ausführungsform
stammt die Pflanzenzelle von einer dikotyledonen Pflanze. Bei einer
weiteren Ausführungsform
stammt die Pflanzenzelle von einer Gruppe, umfassend die Gattungen
Anacardium, Arachis, Asparagus, Atropa, Avena, Brassica, Citrus,
Citrullus, Capsicum, Carthamus, Cocos, Cufea, Cucumis, Cucurbita, Daucus,
Elaeis, Fragaria, Glycine, Gossypium, Helianthus, Heterocallis,
Hordeum, Hyoscyamus, Lactuca, Linum, Lolium, Lupinus, Lycopersicon,
Malus, Manihot, Majorana, Medicago, Nicotiana, Olea, Oryza, Panieum, Pannesetum,
Persea, Phaseolus, Pistachia, Pisum, Pyrus, Prunus, Raphanus, Ricinus,
Secale, Senecio, Sinapis, Solanum, Sorghum, Theobromus, Trigonella,
Triticum, Vicia, Vitis, Vigna, und Zea. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
stammt die Pflanzenzelle von Arabidopsis thaliana.
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Die
Erfindung ist in den Ansprüchen
definiert. Die Beispiele, die den Erfindungsgegenstand über die Ansprüche hinaus
offenbaren, erläutern
lediglich den technischen Hintergrund.
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EXPERIMENTE
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Beispiel 1
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Bei
diesem Beispiel wird ein Mittel zur Produktion von UDP-SQ aus einem
Reaktionsgemisch beschrieben, das UDP-Glucose, rekombinantes Arabidopsis
thaliana-SQD1-Enzymprotein
und Sulfit, enthält.
Bei einer Ausführungsform
wird die UDP-SQ-Produktionsreaktion bei 37°C in einem Puffer, der 10 μg gereinigtes SQD1-Protein,
100 μM Na2SO3, 2, 2 mM UDP-Glucose
[14C(U)-Glucose] (69 Bq/nmol) und 50 mM
Tris (pH-Wert 7,5) in einem Gesamtvolumen von 100 μl enthielt,
für 40
min durchgeführt.
Das Reaktionsgemisch wird dann 5 min bei 95°C zur Inaktivierung des rekombinanten
Enzyms hitzedenaturiert, bei 10.000 × g für 5 min zentrifugiert und durch
Hochleistungsflüssigkeitschromatographie
(HPLC) (Waters Corp., Milford, MA) analysiert, wobei eine Beckman
(Fullerton, CA) Ultrasphere ODS-Säule (4,6 mm × 25 cm,
Teilchengröße 5 μM) eingesetzt
wurde, die konstant bei 42°C
gehalten wurde. Substrate und Produkte wurden durch Anlegen eines linearen
Gradienten von 30 mM KH2PO4,
2 mM Tetrabutylammoniumhydroxid (Fisher Scientific, Fair Lawn, NJ),
mit KOH auf pH-Wert 6,0 eingestellt, an Acetonitril mit HPLC-Qualität (EM Science,
Gibbstown, NJ) mit einer Fließgeschwindigkeit
von 1 ml pro min über
45 min getrennt.
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Die
Inkubation des SQD1-Proteins mit markierter UDP-Glucose, wie oben
beschrieben, führte
zur Bildung der beiden Verbindungen (U1 und
U2) mit einzigartigen Retentionszeiten gegenüber UDP-Glucose
(siehe 2A & B), wie es durch HPLC analysiert
wurde. Die Filtration des Reaktionsgemischs mittels Amicon-Filter (Molekulargewichts-Ausschlussgrenze
10.000; Millipore Co., Bedford, MA) ohne Denaturierung ergab, dass 77%
der Verbindung U2 (siehe 2B)
frei in Lösung
war, verglichen mit 35% Verbindung U1. Die
Zugabe von Sulfit zum Reaktionsgemisch eliminierte die Verbindung
U1 vollständig, und stimulierte die Bildung
der Verbindung U2 (siehe 2C).
Die Verbindung U2 cochromatographierte in
dem vorstehend beschriebenen HPLC-System mit [35S]-UDP-SQ, was zeigt, dass
die in dem Reaktionsgemisch erzeugte Verbindung UDP-SQ war (siehe 2D). Die markier ten Verbindungen wurden
mit einem β-Ram-Modell
2-Durchflussmonitor (INUS-Systems,
Tampa, FL) erfasst.
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Beispiel 2
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Bei
diesem Beispiel wird eine Maßnahme
für die
Produktion von rekombinantem SQD1-Enzymprotein aus Arabidopsis thaliana,
wie es in dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren verwendet wird
und durch die in der Seq.-ID.-Nr. 5 offenbarte Nukleinsäuresequenz
codiert wird, beschrieben.
- a. Zur Isolation
von A. thaliana-Genen, die Enzyme codieren, die an der Kopfgruppen-Biosynthese
der Thylakoidmembranen beteiligt sind, wurde die dbEST-Datenbank
der exprimierten Sequenz-Tags mit der vorhergesagten Aminosäuresequenz
der bakteriellen sqdB-Gene mittels TBLASTN durchsucht. Im Verlauf dieser
Suche wurde eine partielle Reis-cDNA (EST D46477) gefunden, die
ein mutmaßliches
Protein mit hoher Sequenzähnlichkeit
zu den bakteriellen sqdB-Genprodukten codiert. Ein 400 Basenpaar Xho-I-EcoRV-Fragment
der partiellen Reis-cDNA wurde als Sonde zur Durchmusterung von
2,4 Millionen plaquebildenden Einheiten (pfu) einer A. thaliana
PRL2-cDNA-Bank (einer
Bank auf Lambda-ZipLox-Basis, erhältlich von Arabidopsis Biological
Resource Center an der Universität
des Staates Ohio, Columbus, OH) durch heterologe DNA-Hybridisierung
verwendet. Es wurden Hybond N+(Amersham)-Membranen verwendet, und
die Hybridisierung erfolgte bei 53°C in 0,25 M Natriumphosphatpuffer
(pH-Wert 7,2), der 7% (Gew./Vol.) SDS, 1 mM EDTA und 1% (Gew./Vol.)
BSA enthielt. Nach der Hybridisierung wurde die Membran zweimal
für 20
min in einer Lösung
aus 2 × SSPE,
0,1% (Gew./Vol.) SDS bei 53°C
gewaschen.
-
Es
wurden mehrere cDNA-Klone isoliert, einschließlich einem mit einem Insert
von 1799 Basenpaaren, der sequenziert wurde (GenBank Zugangs-Nr.
AF022082). Das offene Leseraster (ORF), das bei Nukleotid 170 beginnt,
codiert ein putatives Protein mit einer berechneten Molekülmasse von
53,1 kDa. Eine Aminosäure-Vergleichsanalyse
des sqdB-Gens von Synechococcus sp. PCC7942 und der abgeleiteten
Aminosäuresequenz
der A. thaliana-cDNA ergab eine Sequenzidentität von 42%. Der entsprechende
Locus von A. thaliana wurde als SQD1 bezeichnet, und das Plasmid,
das die cDNA mit dem 1799 bp Insert enthielt, wurde mit pSQD1 bezeichnet.
Auf dem Aminosäure-Niveau
war die partielle Reis-cDNA-Sequenz zur SQD1-Sequenz von A. thaliana
zu 86% identisch.
-
Zur
Produktion von rekombinantem SQD1-Protein in Escherichia coli wurde
ein 1199 Basenpaar-Fragment von pSQD1 (Nukleotidnummern 425-1603
von GenBank Zugangs-Nr.
AF022082) in den His-tag-Expresssionsvektor, pQE-30 (QIAGEN, Inc.,
Valencia, CA) mit einer Strategie auf PCR-Basis kloniert. Zu diesem Zweck
wurde ein Vorwärts-Primer mit der Nukleotidsequenz
5'-AAA GGA TCC CGT
GTT ATG GTC ATT GG-3' (Seq.-ID.-Nr.
9), und ein Rückwärts-Primer mit der Nukleotidsequenz
5'-GTC GGA TCC TTA
TGT GGT CAT GGA CT-3' (Seq.-ID.-Nr.
10) verwendet, so dass eine BamHI-Stelle zum Klonieren in pQE-30
erhalten wurde, und dass die N-terminalen 85 Aminosäuren, die
das mutmaßliche
Signalpeptid enthielten, entfernt wurden. Das resultierende Plasmid-Konstrukt
pSQD1-TP ermöglichte
die Expression des rekombinanten SQD1-Proteins in E. coli und die
Reinigung des Proteins aufgrund der selektiven Bindung der sechs
N-terminalen Histidin-Reste des Plasmid-Konstrukts an Ni-NTA-Agarose
nach den Herstelleranweisungen (QIAGEN, Inc., Valencia, CA). Das
rekombinante Protein wurde mit 200 mM Imidazol eluiert, das anschließend durch
Verwendung eines Millipore Ultrafree 4 Konzentrators (Millipore,
Inc., Bedford, MA) entfernt wurde. Das Protein wurde in 20% Glycerin, 300
mM NaCl, und 25 mM NaH2PO4 (pH-Wert
7,5) bei –20°C aufbewahrt.
Das SQD1-Protein war schätzungsweise
zu etwa 95% rein durch SDS-PAGE-Gelanalyse (siehe 4).
- b. Ein Enzymassay wurde zum Messen der Umwandlung
von UDP-Glucose in UDP-SQ wie für
die SQD1-Aktivität
vorhergesagt entwickelt. Die grundlegenden Aktivitätsassays
wurden für
40 min bei 37°C
in einem Puffer durchgeführt,
der 10 μg
gereinigtes SQD1-Protein, 100 μM
Na2SO3, 500 μM UDP-Glucose [14C(U)-Glucose] (89 Bq/nmol) und 50 mM Tris
(pH-Wert 7,5) in einem Gesamtvolumen von 100 μl enthielt. Ein weiterer alternativer
Test, der gekoppeltes Adenosin-5'-phosphosulfat
(APS) (Sigma, St. Louis, MO)/SQD1-Assay, enthielt 50 mM Tris (pH-Wert
8,5), 10 mM Dithiothreitol (DTT), 25 μM [35S]APS
(500 Bq/nmol), 250 mM Na2SO4,
1 mM EDTA, 500 μM
UDP-Glucose, 66 μg
gereinigtes SQD1-Protein und 12 μg
APR1 aus A. thaliana (siehe 8). In
beiden Tests wurde die Reaktion für 10 min bei 30°C inkubiert. Die
Proben wurden für
5 min bei 95°C
hitzedenaturiert, für
5 min bei 10.000 × g
zentrifugiert und durch HPLC (Waters Corp., Milford, MA) analysiert,
wobei eine Beckman (Fullerton, CA) Ultrasphere ODS-Säule (4,6
mm × 25
cm Teilchengröße 5 μM) eingesetzt
wurde, die konstant bei 42°C
gehalten wurde. Substrate und Produkte wurden durch HPLC aufgetrennt
und analysiert, wie oben in Beispiel 1 beschrieben.
-
Beispiel 3
-
In
diesem Beispiel wird ein Mittel für die vereinfachte Transformation
von Arabidopsis hier beschrieben und es folgt den Verfahren von
S. Clough und A. Bent, "Floral
dip: a simplified method for Agrobacteriummediated transformation
of Arabidopsis thaliana",
Plant J. 16:735-43 (1998).
- a. Ein Agrobacterium
tumefaciens-Stamm, der das interessierende Gen SQD1 auf einem binären Vektor trägt, wird
folgendermaßen
hergestellt. Die gesamte SQD1-codierende
Sequenz (siehe Seq.-ID.-Nr. 6) einschließlich eines Transitpeptids,
aber ohne DNA-5-Prime des Gens, wird in pBluescript II (Stratagene,
LaJolla, CA) mit einer Strategie auf PCR-Basis kloniert. Zu diesem
Zweck wurde die SQD1-Sequenz durch PCR mit einem Vorwärts-Primer
mit der Nukleotidsequenz 5'-CTA
GGT ACC AAA TGG CGC ATC TAC TT-3' (Seq.-ID.-Nr.
19) und einem Rückwärts-Primer
mit der Nukleotidsequenz 5'-GTC
GGA TCC TTA TGT GGT CAT GGA CT-3' (Seq.-ID.-Nr.
10) amplifiziert. Die Primer wurden derart konstruiert, dass Kpn
I und BamHI-Stellen zum Klonieren des SQD1-cDNA-Fragmentes in pBluescript II bereitgestellt
wurden. Das SQDI-cDNA-Fragment wird dann aus pBluescript II mit
den vorstehend genannten Restriktionsendonukleasen ausgeschnitten,
und dann in die entsprechenden Restriktionsstellen auf dem binären Vektor
pBINAR-Hyg subkloniert. Dieser Vektor ist von pBIB-Hyg (Becker,
D., Nucleic Acids Res. 18: 203 (1990)) durch Einbringen des HindIII-EcoRI-Fragmentes
aus dem Mittelteil von pA7 (von Schaewen, A. Doktorarbeit, Freie
Universität
Berlin (1989)) hergeleitet. Dieses Konstrukt wird in den Agrobacterium
tumefaciens-Stamm C58C1 eingebracht und zur Transformation von Arabidopsis
thaliana Col-2-Pflanzen, wie nachstehend beschrieben verwendet.
- b. Arabidopsis-Pflanzen werden unter Langtagbedingungen in Blumentöpfen mit
Erden gezüchtet,
welche mit Gaze, Fensterglas oder Tuch abgedeckt wurden, bis sie
blühten.
Die ersten Blütentriebe
wurden abgeschnitten, so dass die Proliferation vieler Sekundärtriebe
angeregt wurde, so dass die Pflanzen ungefähr 4 bis 6 Tage nach dem Beschneiden
fertig waren. Die optimalen Pflan zen haben viele unreife Blüten-Cluster und
nicht viele gereifte Schoten, obschon ein Bereich von Pflanzenstadien
erfolgreich transformiert werden kann.
-
Der
Agrobacterium tumefaciens-Stamm, der das interessierende Gen auf
einem binären
Vektor trägt, wird
in einer großen
Flüssigkultur
bei 28°C
in LB (10 g Trypton, 5 g Hefeextrakt, und 5 g NaCl pro Liter Wasser) mit
25 μg/ml
Hygromycin B (Calbiochem) gezüchtet,
so dass auf das binäre
Plasmid selektiert wird. Die Agrobacteriumkultur wird durch Zentrifugation
bei 5500 × g
für 20
min pelletiert, und auf OD600 = 0,8 in einer
sterilen 5% Saccharose-Lösung
resuspendiert.
-
Bevor
die oberirdischen Teile einer Arabidopsis-Pflanze in die resuspendierte Agrobacterium/Saccharose-Lösung getaucht werden, wird
Silwet L-77 (OSi Specialties, Inc., Danbury, CT) in einer Konzentration
von 0,05% (500 μl/l)
dazu gegeben und gut gemischt. Die oberirdischen Teile einer Arabidopsis-Pflanze
werden in die Agrobacterium-Lösung
für 2 bis
3 sec unter vorsichtigem Rühren
getaucht. Die eingetauchten Pflanzen werden unter einer Kuppel oder
einer Abdeckung 16 bis 24 Std. zur Erhaltung einer hohen Feuchtigkeit
untergebracht. Die eingetauchten Pflanzen werden keinem übermäßigen Sonnenlicht
ausgesetzt, da sich die Luft unter der Kuppel erhitzen kann.
-
Die
Pflanzen werden für
weitere 3 bis 5 Wochen gezüchtet
und normal gegossen, wobei lockere Blütentriebe mit Wachspapier,
Klebeband, Stangen, Haargummis oder anderen Vorrichtungen hochgebunden wurden.
Das Gießen
wird unterbrochen, wenn die Pflanzensamen reifen. Sobald die trockenen
Samen reif sind, werden sie geerntet, indem Gruppen von Blütenblättern (d.h.
Blüten-Cluster) durch die
Finger über
ein sauberes Blatt Papier gezogen werden. Der Grossteil von Stängel- und Schotenmaterial
wird vom Papier entfernt und die Samen werden unter Trocknung bei
4°C aufbewahrt.
-
Erfolgreiche
Transformanten, die ein rekombinantes A. thaliana-Peptid exprimieren
können,
werden durch Verwendung eines Antibiotika- oder Herbizidselektierbaren
Markers selektiert. In diesem Beispiel werden 2000 geerntete Samen
(resuspendiert in 4 ml 0,1% Agarose) in der Dampfphase sterilisiert
und auf Selektionsplatten mit 50 μg/ml
Hygromycin B plattiert, 2 Tage lang kältebehandelt und dann unter
Dauerlichtbedingungen (50 bis 100 μEinstein) 7 bis 10 Tage behandelt.
Die Selektionsplatten des Beispiels bestehen zudem aus 0,5 × Murashige-Skoog-Medium
(Sigma Chem. Kat.# M-5519) und 0,8% Gewebekultur-Agar (Sigma Chem.
Kat.# A-1296). Erfolgreiche Transformanten werden identifiziert
als Hygromycin-resistente Setzlinge, die grüne Blätter hervorbringen und gut
ausgebildete Wurzeln im Selektionsmedium aufweisen.
-
Eine
Probe von erfolgreichen Transformanten wird bis zur Reife durch
Umtopfen in schwer angefeuchtete Pflanzerde gezüchtet. Blätter der Transformanten werden
entfernt und einer DNA-Extraktion unterworfen, so dass die genomische
DNA der Pflanze isoliert wird. Die extrahierte genomische DNA wird
anschließend
einer Restriktionsendonukleasespaltung und Southern-Blotting unterworfen,
so dass der Einbau des interessierenden Gens in das Pflanzengenom
bestätigt
wird. Das Beispiel 4 macht keine Ausführungsform der Erfindung aus.
-
Beispiel 4
-
In
diesem Beispiel wird ein Mittel zur Expression eines Peptids SQDX
(Seq.-ID.-Nr. 1), wie es im vorstehenden Beispiel vorgeschlagen
ist, beschrieben. Das gesamte Insert des Plasmids pSYB, das das sqdB-Gen
von Synechococcus trägt,
wurde sequenziert (GenBank Zu gangs-Nr. AF155063), so dass ein neues
ORF (offenes Leseraster) direkt 3' von sqdB identifiziert wurde. Das Plasmid
pSYB ist von dem Plasmid pBluescript II-SK+ (Stratagene, LaJolla,
CA, Kat.# 212205) hergeleitet und enthält die gesamte Sequenz der sqdB-Gen-cDNA,
die in die KpnI- und BamHI-Stellen des Plasmids kloniert ist. Dieses
ORF codiert ein mutmaßliches
Protein mit 377 Aminosäuren
ohne Sequenzähnlichkeit
zu irgendeinem der beschriebenen sqd-Genprodukte von R. sphaeroides.
Im Gegensatz zum vorhergehenden sqdB-ORF, das mit GTG beginnt, beginnt
das zweite ORF mit ATG 15 bp vom 3'-Ende des sqdB-Gens. Dieses ORF wurde
als sqdX bezeichnet. Die Analyse der hergeleiteten Aminosäuresequenz
von sqdX (16: Seq.-ID.-Nr. 2) unter Einsatz
von Pfam (Protein families database of alignments) offenbarte eine
Glycosyltransferase-Gruppe-I-Domäne
zwischen den Resten 228 und 347.
-
Zur
Bestätigung,
dass das sqdX-Gen in dem Cyanobakterium Synechococcus funktionell
homologe Proteine codiert, wurde das offene sqdX-Leseraster von
Synechococcus hinter den tac-Promotor in das mobilisierbare Plasmid
mit breitem Wirtsbereich pRL59EH (Black et al., "Analysis of a Het-Mutation in Anabaena sp.
PCC7120 implicates a secondary Metabolite in the regulation of heterocyst
spacing", J. Bacteriol.,
174: 2282-2292 (1994)) eingebracht, und die Konstrukte durch Konjugation
in die Synechococcus-Mutante 7942ΔsqdX überführt, wie
beschrieben in Wolk et al., "Construction
of shuttle vectors capable of conjugative transfer from Escherichia
coli to nitrogen-fixing filamentous cyanobacteria", Proc. Natl. Acad.
Sci USA, 81: 1561-565 (1984). Sequenzen 5' des mutmaßlichen ATG bis zum ersten
Stoppcodon im Raster (Position 2385912-2387168 der Genomsequenz)
waren enthalten. Das sqdX-Gen von Synechococcus wurde aus dem Plasmid
pSYB mit den Primern 5'-AAG
GAT CCT GCG CTA AAG TCG CAC TC-3' (Seq.-ID.-Nr.
20) und 5'-ATA AGC TTC GAG CTC
AGG CCG CT-3' (Seq.-ID.-Nr.
12) in die HindIII/BamHI-Stellen von pRL59EH PCR-kloniert. Eine Ω-Kassette
von dem Plasmid pHP45Ω (wie
beschrieben in Prentki, P. und Krisch, H.M., "In vitro insertional mutagenesis with
a selectable DNA-Fragment",
Gene, 29: 303-313 (1984)), die eine Spectinomycin- und Streptomycin-Resistenz
enthält,
wurde in die HindIII-Stellen dieser Plasmide eingeführt, so
dass ein geeigneter selektierbarer Marker erhalten wurde. Das resultierende
Plasmid, das sqdX von Synechococcus enthielt, wurde als pSQDX-7942
bezeichnet. Exkonjuganten wurden auf BG11-Medium selektiert, das 25 μg/ml Kanamycin,
10 μg/ml
Spectinomycin und 1 μg/ml
Streptomycin enthielt, und wurden durch DNA/DNA-Hybridisierung analysiert,
so dass die Anwesenheit des richtigen Plasmid-Konstrukts bestätigt wurde.
Die Insertion des sqdX-Konstruktes stellte die Sulfolipid-Biosyntheseaktivität in der
Synechococcus-Mutante 7942ΔsqdX wie
durch DC-Lipidanalyse gezeigt, wieder her. Auf der Basis der beobachteten
genetischen Erwägung
wird geschlossen, dass das Cyanobacterien-sqdX-Gen ein Protein codiert,
das an der Sulfolipid-Biosynthese beteiligt ist.
-
Beispiel 5
-
In
diesem Beispiel wird ein Mittel zur Produktion des sqdX-Gen-Homologs
von Arabidopsis thaliana SQD2, codiert von der in Seq.-ID.-Nr. 4
offenbarten Nukleinsäuresequenz
beschrieben.
-
a. Klonierung der SQD2-cDNA
-
Das
offene SQD2-Leseraster, das dem Protein entspricht (GeneBank Zugangs-Nr.
CAB69850), und das vom BAC-Locus F7J8 200 (GenBank Zugangs-Nr. AL137189)
vorhergesagt wurde, wurde durch RT-PCR mit den Primern 5'-CGG GAT CCC CAT GAC GAC TCT TTC TTC
TAT A-3' (Seq.-ID.-Nr. 15) und 5'-AAG GTA CCC TAC
ACG TTA CCT TCC GGT A-3' (Seq.-ID.-Nr.
16) kloniert. Gesamt-Blatt-RNA wurde aus etwa 20 Tage alten Pflanzen
(Col-2) gemäß dem oben
beschriebenen Verfahren von Logemann et al., isoliert. Poly A+-mRNA
wurde mit einem Oligotex-Kit von QIAGEN, Inc. (Valencia, CA) wie
vorstehend beschrieben gereinigt. RT-PCR-Reaktionen wurden mit dem
ProSTAR-HF Einzelröhrchen
RT-PCR-System von Stratagene (LaJolla, CA) wie oben beschrieben
durchgeführt.
Das PCR-Produkt wurde in den ligationsfertigen Stratagene-Vektor
pPCR-Script Amp
SK+ kloniert, was den pPCR-SQD2-Vektor ergab. Das Insert wurde sequenziert, und
die Sequenz erwies sich als identisch zu der zusammengebauten codierenden
Sequenz, die für
F7J8 200 (Zugangs-Nr. AL137189) vorhergesagt wurde.
-
b. Northern-Blot-Analyse
-
Gesamt-RNA,
isoliert wie vorstehend beschrieben, wurde durch Agarosegelelektrophorese
getrennt und auf Hybond N+(Amersham Pharmacia Biotech Inc., Piscataway,
NJ)-Membranen geblottet, wobei Standardverfahren (Sambrook et al.,
1989) verwendet wurden. Die Vorhybridisierung erfolgte in 15 ml
Puffer, der 250 mM Natriumphosphatpuffer, pH-Wert 7,4, 7% SDS, 1
mM EDTA, 1% BSA und 0,1 mg/ml denaturierte Heringssperma-DNA enthielt,
für 5 Std.
bei 65°C.
Die Sonde wurde für
16 Std. in dem gleichen Puffer bei der gleichen Temperatur hybridisiert.
Der Filter wurde bei der Hybridisierungstemperatur dreimal in 2 × SSC (Sambrook
et al., 1989), einmal für
5 min und zweimal für
20 min gewaschen, gefolgt von einer Wäsche in 1 × SSC, 0,1% SDS für 10 min.
-
c. Expression von SQD1
und SQD2 in E. coli
-
Zum
direkten Nachweis, dass SQD2 die Sulfolipid-Synthase codiert und zur Untersuchung,
ob die beiden Proteine SQD1 und SQD2 von Arabidopsis die Biosynthesemaschinerie
veranschaulichen, die für
die Sulfolipid-Biosynthese
in Pflanzen spezifisch ist, wurden diese beiden Gene in E. coli
coexprimiert. Dieses Bakterium enthält gewöhnlich kein Sulfolipid. Eine
verkürzte
Version des SQD1-Proteins, dem das Chloroplast-Transit-Peptid fehlt, wurde
vorher in E. coli exprimiert, und das gereinigte rekombinante Protein
katalysierte die Bildung von UDP-Sulfochinovose aus UDP-Glucose,
Sulfit und Diacylglycerin in vitro (Sanda et al., "Recombinant Arabidopsis
SQD1 converts UDP-glucose and sulfite to the sulfolipid head precursor
UDP-sulfoquinovose in vitro",
J. Biol. Chem. 270: 25792-25797 (2001)). Zur Expression beider Proteine
wurde eine ähnliche
Strategie verfolgt, wie bei der Rekonstitution der Pflanzen-Galactolipid-Biosynthese
in E. coli, (Dörmann
et al., "Arabidopsis
galactolipid biosynthesis and lipid trafficking mediated by DGD1", Science 284: 2181-2184
(1999)). Folglich wurde das SQD2-Protein von einem zweiten Plasmid
(pSQD2) exprimiert, das mit dem Plasmid kompatibel war, das das
SQD1-Gen exprimierte (pSQD1).
-
Zur
Expression von SQD2 wurde das BamHI/KpnI-Fragment von pPCR-SQD2 mit der transitpeptidcodierenden
Sequenz im Raster in den Expressionsvektor pQE-32 von QIAGEN, Inc.
(Valencia, CA) kloniert, so dass pSQD2 erhalten wurde. Die Expressionskassette,
die das SQD1-Protein
codiert, dem das N-terminale Transitpeptid mit 84 Aminosäuren fehlt,
wurde mit XhoI/PvuII aus pSQD1-TP
gespalten (Essigmann et al., 1998), und wurde in mit SalI/EcoRV
gespaltenen pACYC-184 (Chang & Cohen "Construction and
characterization of amplifiable multicopy DNA cloning vehicles derived
from the P15A cryp tic miniplasmid", J. Bacteriol., 134: 1141-1156 (1978))
ligiert, so dass pSQD1 erhalten wurde, das mit pSQD2 in E. coli
kompatibel war. Beide Plasmide wurden in E. coli-Wirt XL1-Blue (Stratagene,
LaJolla, CA) überführt und
in der Anwesenheit von 100 μg/ml
Ampicillin und 34 μg/ml
Chloramphenicol selektiert. Eine 3 ml-Übernachtkultur
(LB-Medium mit Antibiotika) wurde zentrifugiert, und die Zellen
wurden in 10 ml des gleichen Mediums, jedoch mit 150 μg/ml Ampicillin und
50 μg/ml
Chloramphenicol gewaschen und resuspendiert. Die Kultur wurde für 2 Std.
bei 37°C
inkubiert. Die Expression aus den Plasmiden wurde durch Zugabe von
Isopropyl-thio-β-D-galactosid,
gefolgt von 3 Std. Inkubation bei 28°C vor der Analyse induziert.
-
d. Komplementations-Analyse
-
Das
Insert von pPCR-SQD2 mit der codierenden Volllängen-Sequenz, einschließlich des
Transitpeptids, wurde durch PCR mit den Primern 5'-AAG GTA CCA TGA
CGA CTC TTT CTT CTA TA-3' (Seq.-ID.-Nr. 17)
und 5'-AAT CTA GAC
TAC ACG TTA CCT TCC GGT A-3' (Seq.-ID.-Nr.
18) amplifiziert. Dieses Fragment wurde in den binären Vektor
pBI-NAR-Hyg (Becker,
1990; Essigmann et al., 1998) mit den KpnI- und XbaI-Stellen kloniert.
Das resultierende Plasmid pBINAR-Hyg/SQD2 wurde zum Transformieren
der sqd2-Mutante durch Vakuuminfiltration wie in Bechtold und Pelletier "In Plant Agrobacterium-mediated
transformation of adult Arabidopsis thaliana plants by vacuum infiltration" in Arabidopsis Protocols,
J. Martinez-Zapater & J.
Salinas, Hrsg. (Humana Press: Totowa, NJ), S. 259-266 (1998) beschrieben
verwendet. Transgene Pflanzen wurden in Gegenwart von Kanamycin
(60 μg/ml)
und Hygromycin B (25 μg/ml)
auf MS-Medium ohne Saccharose selektiert.
-
e. Lipid- und Fettsäure-Analyse
-
Geerntete
Blätter
wurden sofort in flüssigem
Stickstoff eingefroren, und die Lipide wurden wie vorstehend beschrieben
extrahiert. (Siehe ebenfalls, Dörmann
et al., "Isolation
and characterization of an Arabidopsis mutant deficient in thylakoid
lipid digalactosyldiacylglycerol",
Plant Cell., 7: 1801-10 (1995)). Pelletierte E. coli-Zellen wurden
auf die gleiche Weise extrahiert. Lipidextrakte wurden auf mit aktiviertem
Ammoniumsulfat imprägnierten
Silicagel-DC-Platten analysiert, wobei ein Lösungsmittel-System aus Aceton/Toluol/Wasser (91:30:6,
Vol./Vol./Vol.) verwendet wurde. Die Lipide wurden mit Ioddampf
oder mit zuckerempfindlichem α-Naphthol-Reagenz
(Gage et al., "Comparison
of sulfoquinovosyl diacylglycerol from spinach and the purple bacterium
Rhodobacter sphaeroides by fast atom bombardment tandem mass spectrometry", Lipids 27: 632-36
(1992)) sichtbar gemacht und durch Co-Chromatographie mit Lipidextrakten bekannter
Zusammensetzung identifiziert. Für
die quantitative Analyse wurden einzelne Lipide aus DC-Platten isoliert
und zur Herstellung von Fettsäuremethylestern
verwendet. Die Methylester wurden durch GLC mittels Myristinsäure als
interner Standard quantifiziert (Rossak et al., "Accumulation of sulfoquinovosyl-1-O-dihydroxyacetone
in a sulfolipid-deficient mutant of Rhodobacter sphaeroides inactivated
in sqdC", Arch.
Biochem. Biophys., 340: 219-30 (1997)). Für die Analyse von 35S-markierten
Lipiden wurden vier Blätter
von 3 Wochen alten Pflanzen inmitten durch den Blattstiel geschnitten
und der Blattstiel sofort nach unten in ein Polypropylen-Mikrozentrifugen-Röhrchen mit
100 μl einer
wässrigen Lösung von
trägerfreiem 35S-Sulfat (3,7 MBq/ml; NEN Life Science
Products, Boston, MA) überführt.
-
Die
Lipide wurden nach 1 Std. Inkubation wie oben beschrieben extrahiert.
Die Lipide wurden durch zweidimensionale DC wie vorstehend beschrieben
(siehe ebenfalls Benning et al., 1995) getrennt und markierte Verbindungen
wurden durch Autoradiographie sichtbar gemacht. Auf die gleiche
Weise wurde E. coli, gezüchtet
in M9-Medium (Sambrook et al., 1989) nur mit radioaktivem Sulfat,
markiert und die Lipide wurden analysiert. Messungen über Massenspektroskopie
mittels schnellem Atombeschuss (FAB-MS) von Sulfolipid erfolgten
wie von Gage et al., 1992, beschrieben.
-
Beispiel 6
-
Bei
diesem Beispiel wird ein Mittel für die anschließende Modifikation
von UDP-SQ zur Produktion eines Alkylsulfochinovosids beschrieben.
Die Synthese von Alkylsulfochinovosiden beginnt bei der hydrolytischen
Spaltung von UDP-SQ. Sulfochinovose wird dann mit dem sauren Katalysator,
Paratoluolsulfonsäure, in
der Gegenwart des kurzkettigen Alkohols Butanol unter Rückfluss
gehalten, so dass ein kurzkettiges Butylsulfochinovosid erhalten
wird. Die Rückflusstemperatur
ist 118°C.
Mit der Bildung des niedersiedenden Butanol/Wassergemischs wird
eine Dampftemperatur von 95 bis 110°C errichtet. Die Acetalisierung
mit dem Butanol erfolgt unter leichtem Vakuum, d.h. unter einem
Druck von 800 bis 950 mbar. Eine azeotrope Menge Butanol wird mit
dem Wasser in dem Destillationsverfahren entfernt.
-
Das
Butylsulfochinovosid wird anschließend unter Vakuum mit dem langkettigen
Alkohol, n-Hexadecylalkohol,
in der Gegenwart des sauren Katalysators behandelt, so dass ein
langkettiges Sulfochinovosid erhalten wird. Zur Gewinnung eines
geringen Gehalts an Butylsulfochinovosid wird die Entfernung von
Butanol durch Destillation unter reduziertem Druck von unter 10
mbar und die Neutralisation des Katalysators vorzugsweise durch
eine Zwischenzeit von bis zu etwa 1 Std. getrennt, in der das Reaktionsgemisch
unter normalem Druck bei Temperaturen von 100 bis 115°C gerührt wird.
-
Im
nächsten
Schritt wird das Reaktionsgemisch auf eine Temperatur unter 95°C gekühlt. Der
saure Katalysator wird durch die Zugabe der Base NaOH und dann durch
Einstellen des pH-Werts des neutralisierten Reaktionsgemischs auf
einen pH-Wert von 8,5 neutralisiert. Nach dem Filtrieren des Reaktionsgemischs
bei einer Temperatur von 80 bis 90°C wird überschüssiger Fettalkohol durch Destillation
auf einen Gehalt unter 5 Gew.-% entfernt. Bei der Verwendung solcher
Techniken muss die sogenannte Sumpftemperatur in einer Höhe gehalten
werden, bei der das Alkylsulfochinovosid thermisch stabil ist (d.h.
die Sumpftemperatur sollte einen Wert von 160°C nicht überschreiten). Das erhaltene
Produkt hat einen hohen Gehalt an langkettigem Alkylsulfochinovosid
und einen niedrigen Gehalt an Butylsulfochinovosid, Alkylmonosulfochinovosiden
und ebenfalls Alyklpoly(oligo)sulfochinovosiden.
-
Das
Beispiel 6 macht keine erfindungsgemäße Ausführungsform aus.
-
Beispiel 7
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Klonierung und Sequenzierung
des AtSQDX-Homologs
-
Ein
Verständnis
des Mechanismus ist zur Verwendung der vorliegenden Erfindung zwar
nicht nötig, jedoch
beschreibt dieses Beispiel Experimente, die dazu ausgelegt sind,
AtSQDX-Homologa zu isolieren und die Aminosäure- und Nukleotidsequenzen
zu bestimmen. Die bekannte genomische Sequenz, die das AtSQDX-Gen
enthält,
wird zur Erzeugung von Oligonukleotid-Sonden zur Klonierung des
AtSQDX codierenden Gens verwendet (Sambrook et al., Molecular Cloning:
A Laboratory Manual, 2. Aufl., Cold Spring Harbor Laboratory Press,
New York, S. 16.7-16.8 (1989)). Die Sequenz wird isoliert und durch
PCR amplifiziert (siehe beispielsweise Dieffenbach and Dveksler,
PCR Primer, a Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Press, Plainview,
NY (1995) und U. S. Pat. Nr. 4,683,195, 4,683,202 und 4,965,188).
Nach der Reinigung wird die isolierte Sequenz in einen Expressionsvektor
zur Transfektion in ein zellfreies prokaryotisches oder eukaryotisches
Expressionssystem kloniert (siehe Ausubel, et al., Hrsg., Short
Protocols in Molecular Biology, John Wiley & Sons, NY (1992)). Nach der Expression
wird das Protein isoliert und gereinigt. Das Protein kann dann zur
Erzeugung von Antikörpern
verwendet werden (siehe im Allgemeinen, Howard und Bethell, beispielsweise,
Basic Methods in Antibody Production and Characterization, CRC Press,
(2000)).
-
Alternativ
werden präparative
Reagenzien zur Isolation des spezifischen Ziels durch konjugierende Antikörper erzeugt,
die aus Expression von Fragmenten der genomischen Sequenzen erzeugt
werden, die bekanntlich die gewünschte
Sequenz enthalten. Die Antikörper
werden durch dem Fachmann bekannte Verfahren erzeugt (siehe im Allgemeinen,
Howard und Bethell, beispielsweise, Basic Methods in Antibody Production and
Characterization, CRC Press, (2000)), so dass anti-AtSQDX-Antikörper erzeugt
werden. Die Antikörper werden
an Agarosekügelchen
konjugiert. Zudem wird ein paralleles Konjugat von Agarosekügelchen
an ein Kontroll-Immunglobulin erstellt. Ultrazentrifugierte Zelllysate
aus der gewünschten
Zelllinie werden den Kontroll-Nicht-Immun-Ikonjugierten Kügelchen
ausgesetzt, um nichtspezifisch bindende Proteine zu entfernen. Das
ungebundene Lysat wird gewonnen und wird dann den AntiAtSQDX-Antikörper konjugierten
Agarosekügelchen
für eine
direkte Affinitätsreinigung
ausgesetzt. Der Anti-AtSQDX-Antikörper/AtSQDX-Komplex
wird mit 2,5 M KCl gewaschen, um nicht-spezifisch gebundene Materialien
zu entfernen, und das AtSQDX wird dann aus den Agarosekügelchen
mit 0,1 M Glycin-HCl in der Gegenwart von 0,5 M NaCl eluiert. Das
eluierte Material aus der Säule
wird mit 1 M Tris pH-Wert 8,0 neutralisiert, ausgiebig dialysiert,
so dass die Salzkonzentration auf 150 mM reduziert wurde und dann
wieder auf konzentriert. Das wieder aufkonzentrierte Material wird
auf SDS-PAGE unter nicht reduzierenden Bedingungen für eine endgültige Reinigung
auf der Basis der Molekülgröße untergebracht.
Dieses Material wird auf eine Membran für Elektrospray-Tandem-Massenspektroskopie-Analyse
der Aminosäuresequenz überführt. Diese
letztere Sequenz wird zur Herstellung von Oligonukleotid-Sonden
zur Klonierung des Gens verwendet, das AtSQDX codiert.
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