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GEBIET DER ERFINDUNG
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Gegenstand
der Erfindung ist das Gebiet der Pflanzenmolekularbiologie. Gegenstand
dieser Erfindung sind insbesondere Nukleinsäurefragmente, kodierend ein
Cytochrom-P450-Enzym, das die Synthese von Δ12-Epoxygruppen
in Fettsäuren
von Pflanzen und Samen katalysiert. Die Produkte dieses Enzyms können Epoxyfettsäuren, wie
zum Beispiel Vernolsäure,
einschließen.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Fettsäuren, die
chemische Modifikationen zusätzlich
zu den häufigen
Doppelbindungen tragen, sind in den Speicherlipiden vieler Ölsamen zu
finden (Badami, R.C. und Patil, K.B. (1981) Prog. Lipid Res. 19: 119–153). Einige
dieser Modifikationen funktionalisieren die Fettsäure zur
Produktion von Produkten, die in industriellen Applikationen nützlich sind;
dies steht im Gegensatz zur häufigeren
Verwendung von sich von Pflanzen herleitenden Lipiden als Nahrungsmittel.
Beispiele sind die Verwendung der hydroxylierten Fettsäure Ricinolsäure in Gleitmitteln,
und die Fettsäuren
mit kurzer oder mittlerer Kohlenstoffkettenlänge von Palmöl in Detergentien.
In einigen Fällen
kann die Fettsäurezusammensetzung
der Speicherlipide von in gemäßigten Klimazonen
produzierten Ölsamen
durch die Addition von Genen aus exotischen Quellen dergestalt modifiziert werden,
dass große
Mengen einzigartiger Fettsäuren
produziert werden (Ohlrogge, J.B. (1994) Plant Physiol. 104: 21–826).
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Die
Epoxidierung befindet sich unter den bekannten Modifikationen an
Speicherlipidfettsäuren
in Pflanzen. Vernolsäure
(cis-12-Epoxyoctadeca-cis-9-ensäure)
stellt ein Beispiel einer Epoxyfettsäure dar, die in den Samenölen von
Spezies, wie zum Beispiel Vernonia galamensis und Euphorbia lagascae
(Bafor, M. et al. (1993) Arch. Biochem. Biophys. 303: 145–151; und
US-Patent Nr. 5846784 , zu
finden ist. Vemolsäure
kann sich aus so vielen wie 60 % der Fettsäuren der Samenöle dieser
Pflanzen zusammensetzen. Fettsäuren,
wie zum Beispiel Vemolsäure,
die die Epoxymodifikation enthalten, können Verwendung als Plastifiziermittel,
in Applikationen zur Vernetzung von Beschichtungen und beim Fixieren
von Drucktinten finden (Perdue, R.E. et al. (1986) Econ. Bot. 40:
54–68).
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Ergebnisse
von vorangegangenen metabolischen Studien geben zu erkennen, dass
sich die katalytische Aktivität,
die für
die Einführung
des in Abundanz in Samen von Euphorbia lagascae gefundenen Δ
12-Epoxyteils
von Vemolsäure
verantwortlich ist, in der mikrosomalen Membranfraktion, am wahrscheinlichsten
im endoplasmatischen Retikulum befindet (Bafor et al. vorstehend).
Diese Studie deutet darauf hin, dass die katalytische Aktivität, die für die Epoxidbildung
in dieser Pflanze verantwortlich ist, ein Enzym der Cytochrom-P450-Monooxygenaseklasse
darstellt. Gene von Vernonia galamensis und Crepis palaestina wurden isoliert,
und wenn sie in Pflanzen oder Hefe exprimiert werden, sind die kodierten
Proteine zur Umwandlung der Linolsäure in Vemolsäure fähig (Lee
et al. (1998) Science 280: 915–918,
und
US-Patent Nr. 5846784 ).
Seither et al. (Physiology, Biochemistry and Molecular Biology of
Plant Lipids, XX, XX, 1997, S. 389–391) befassen sich mit der
Isolierung von Cytochrom-P450-Genen von Vernonia galamensis.
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WO 98/46762 betrifft die
genetischen Sequenzen, die für
Fettsäure-Δ-12-Epoxygenase-Enzyme,
umfassend Monooxygenase-Enzyme von gemischter Funktion kodieren.
Es offenbart insbesondere cDNA-Sequenzen,
die für
Pflanzenfettsäure-Epoxygenasen,
insbesondere die Δ-12-Epoxygenase
von Crepis palaestina und Homologe, Analoge und Derivate davon und
zwei Enzyme von Euphorbia lagascae mit putativer Epoxygenase-Aktivität kodieren.
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Es
wurde jedoch gezeigt, dass sich die Epoxygenase-Aktivitäten von
diesen anderen Pflanzen, die Vemolsäure produzieren, vom Enzym
von Euphorbia lagascae unterscheiden. Im Gegensatz zum Enzym von Euphorbia
lagascae sind diese Enzyme mit den im endoplasmatischen Retikulum
lokalisierten Fettsäure-Desaturasen
verwandt (PCT-Veröffentlichung
Nr.
WO 94/11516 , veröffentlicht
am 26. Mai 1994). Diese Fettsäure-epoxidierenden
Enzyme sind anscheinend hinsichtlich der Sequenz mit der Klasse
von Membran-gebundenen Enzymen verwandt, die für die Fettsäure-Desaturierung und Fettsäure-Hydroxylierung verantwortlich
sind (Broun, P. und Somerville, C. (1997) Plant Physiol. 113: 933–942). Deshalb
gibt es zwei distinkte Klassen von Genen, die für Enzyme codieren, die zur
Bildung von Vernolsäure-Epoxidgruppen
fähig sind,
wobei eine Cytochrom-P450-abhängig
ist und die andere mit den Fettsäure-Desaturasen
und -Hydroxylasen verwandt ist. Es hat den Anschein, dass die Epoxygenase,
die für
die Vernolsäureproduktion
in sich entwickelnden Samen von E. lagascae verantwortlich ist,
ein neues und bisher nicht charakterisiertes Protein darstellt.
Die Isolierung und Charakterisierung zusätzlicher Enzyme, die für die Δ
12-epoxidierte
Fettsäureproduktion
verantwortlich sind, werden die Fähigkeit zur Manipulation modifizierter
Fettsäuren
in Pflanzen erweitern. Dies wird die laufenden Arbeiten zur Produktion
industriell wichtiger Öle
in gewerblich wichtigen Kulturpflanzen weiter vorantreiben.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist die Beschreibung eines Enzyms der
Cytochrom-P450-Monoxygenaseklasse,
das durch eine Nukleinsäure
kodiert ist, die aus einer cDNA-Bibliothek des sich entwickelnden
Samens von Euphorbia lagascae isoliert worden ist. Einer der Klone,
eellc.pk002.i4, wenn in Hefe oder einer nicht verwandten Pflanze
exprimiert, reicht zur Produktion von neuen Epoxidenthaltenden Fettsäuren, wie
zum Beispiel Vemolsäure,
aus. Es besteht die Annahme, dass es sich hierbei um die erste Charakterisierung
eines Pflanzenpolynukleotids handelt, das für ein Enzym der Cytochrom-P450-Klasse kodiert,
das zur Produktion von Δ12-epoxidierten Fettsäuren fähig ist.
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In
einer ersten Ausführungsform
kodiert ein erfindungsgemäßes isoliertes
Polynukleotid für
ein Polypeptid, bei dem es sich um ein mit der Synthese von Δ-12-Epoxyfettsäuren assoziiertes
Cytochrom-P450-Enzym handelt, worin das Polypeptid eine mindestens
50%ige Identität
bezogen auf das Clustal-Alignmentverfahren aufweist, wenn es mit
einem Polypeptid von SEQ ID NO:2 verglichen wird. In einem anderen
Aspekt betrifft diese Erfindung auch das Komplement, worin das Komplement
die gleiche Anzahl von Nukleotiden wie die isolierte Polynukleotidsequenz
aufweist und 100%ig komplementär
zur isolierten Polynukleotidsequenz ist.
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In
einer weiteren Ausführungsform
betrifft diese Erfindung ein chimäres Konstrukt, umfassend das
erfindungsgemäße isolierte
Polynukleotid, das mit mindestens einer geeigneten Regulatorsequenz
operativ verknüpft
ist.
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In
einer weiteren Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung eine isolierte Wirtszelle, umfassend
ein erfindungsgemäßes chimäres Gen
oder ein erfindungsgemäßes isoliertes
Polynukleotid. Die Wirtszelle kann eukaryot, wie zum Beispiel eine
Hefe- oder eine Pflanzenzelle, oder prokaryot, wie zum Beispiel eine
Bakterienzelle, sein.
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Eine
weitere erfindungsgemäße Ausführungsform
betrifft auch ein Verfahren zur Auswahl eines isolierten Polynukleotids,
das sich auf den Spiegel von Δ12-Epoxyfettsäuren in einer Wirtszelle auswirkt,
wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst: (a) Herstellen
eines isolierten Polynukleotids, umfassend die erfindungsgemäße Polynukleotidsequenz,
(b) Einführen
des isolierten Polynukleotids in eine Wirtszelle, und (c) Bestimmen
der An- oder Abwesenheit der Δ12-Epoxyfettsäuren in der Wirtszelle. Man
ist der Ansicht, dass viele Organismen als geeignete Wirtszellen
dienen können.
Nützliche
Wirtszellen schließen
folgende ein, sind aber nicht beschränkt auf Bakterien, Hefe, Pflanzen,
Viren und Tiere. Ein bevorzugtes isoliertes Polynukleotid besteht
aus einer Nukleotidsequenz von SEQ ID NO:1.
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Eine
weitere erfindungsgemäße Ausführungsform
betrifft ein Verfahren zum Erhalt eines Nukleinsäurefragments, kodierend ein
Cytochrom-P450-Enzym, das mit der Synthese von Δ12-Epoxyfettsäuren assoziiert ist,
umfassend die folgenden Schritte: (a) Sondieren einer cDNA oder
genomischen Bibliothek mit einem isolierten Polynukleotid, umfassend
die Nukleotidsequenz von SEQ ID NO:1 und ein Komplement von solchen Nukleotidsequenzen;
(b) Identifizieren eines DNA-Klons, der mit einem isolierten Polynukleotid
von (a) oder dem Komplement davon hybridisiert, (c) Isolieren des
identifizierten DNA-Klons; und (d) Sequenzieren der cDNA oder des
genomischen Fragments, das den isolierten DNA-Klon umfasst.
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Eine
weitere erfindungsgemäße Ausführungsform
betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Δ12-Epoxyfettsäuren in
einer Wirtszelle, die Folgendes umfasst: (a) Transformieren einer
Wirtszelle mit dem erfindungsgemäßen chimären Konstrukt,
(b) Züchten
der transformierten Wirtszellen von Schritt (a), und (c) Bestimmen
der An- oder Abwesenheit von Δ12-Epoxyfettsäuren in den transformierten
Zellen von (b). Wie bereits zuvor erwähnt wurde, kann jedwede Wirtszelle
verwendet werden, wobei es sich bei den bevorzugten Wirten um Bakterien,
Hefe oder Pflanzen handelt.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
UND DES SEQUENZPROTOKOLLS
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Die
Erfindung kann besser aus der folgenden ausführlichen Beschreibung und den
beiliegenden Zeichnungen und dem Sequenzprotokoll, die einen Teil
dieser Anmeldung bilden, verstanden werden.
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1 zeigt
einen Vergleich der erfindungsgemäßen Aminosäuresequenzen des Enzyms von
Euphorbia lagascae (SEQ ID NO:2) und dem Cytochrom-P450-Enzym von
Paprika (Capsicum annuum), das an der fungalen Inkompatibilität beteiligt
ist.
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2.
Gaschromatographische Analyse von Fettsäuremethylestem, die aus Zellen
von S. cerevisiae hergestellt worden sind, die die cDNA von E. lagascae
für EST
eellc.pk002.i4 in Medien exprimieren, die mit Linol- oder α-Linolensäure supplementiert
sind. Die Gaschromatogramme in A und C zeigen Fettsäuremethylester
von S. cerevisiae-Zellen, in denen sich der Expressionsvektor ohne
cDNA-Insert befindet
und in der Anwesenheit exogener Linol- bzw. α-Linolensäuren gezüchtet wird. Die in B und D
gezeigten Gaschromatogramme entsprechen den Fettsäuremethylestem
von S. cerevisiae-Zellen, die die cDNA von E. lagascae für EST eellc.pk002.i4
in Medien exprimieren, die Linol- bzw. α-Linolensäuren enthalten. Das Gaschromatogramm
in E entspricht Fettsäuremethylestem,
die aus Samen von E. lagascae hergestellt werden. Basierend auf
den in 3 gezeigten massenspektrometrischen
Analysen wird der mit „Epoxy1" gekennzeichnete
Peak in B als der Methylester von Vemolsäure identifiziert und der als „Epoxy2" gekennzeichnete
Peak in D wird unverbindlich als der Methylester von Δ12-Epoxy-octadeca- 9,15-diensäure identifiziert.
Mit Zahlen gekennzeichnete Peaks entsprechen Methylestern der folgenden
Fettsäuren:
Peak 1, Palmitinsäure
(16:0); Peak 2, Palmitoleinsäure (16:1 Δ–9),
Peak 3, Stearinsäure
(18:0); Peak 4, Ölsäure (18:1 Δ–9);
Peak 5, Linolsäure
(18:2 Δ–9,12);
und Peak 6, α-Linolensäure (18:3 Δ–9,12,15)
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3. Massenspektren von Derivaten von Methylestern
von Vernolsäure
(A, B) und Epoxyfettsäuren von
S. cerevisiae-Zellen, die die cDNA von E. lagascae für EST eellc.pk002.i4
in Medien exprimieren, die Linolsäure (C, D) oder α-Linolensäure (E,
F) enthalten Epoxyfettsäuremethylester
wurden zuerst in methanolischer Schwefelsäure zur Reaktion gebracht,
die ein Δ12-Hydroxy-/Δ13-Methoxyprodukt
und ein Δ13-Methoxy/Δ12-Hydroxyprodukt
mittels Öffnung
des Epoxyrings herbeiführt.
Die beiden aus einem gegebenen Epoxyfettsäuremethylester erhaltenen Produkte
wurden dann zur Herbeiführung
der in dieser Figur gezeigten Massenspektren in Trimethylsilyl-Derivate
(TMS-Derivate) umgewandelt. Die Massenspektren in A und B wurden von
Derivaten der Methylvernolsäure
aus dem Samen von E. lagascae erhalten. Die Massenspektren in C
und D wurden von Derivaten des als „Epoxy1" in 2 identifizierten
Fettsäuremethylesters
erhalten Diese Derivate wurden aus Extrakten von S. cerevisiae-Zellen,
die die cDNA von E. lagascae für
EST eellc.pk002.i4 in Linolsäure
enthaltenden Medien exprimieren, hergestellt. Die Massenspektren
in E und F wurden von Derivaten des als „Epoxy2" in 2 identifizierten
Fettsäuremethylesters
erhalten. Diese Derivate wurden aus Extrakten von S. cerevisiae-Zellen,
die die cDNA von E. lagascae in α-Linolensäure enthaltenden
Medien exprimiert, hergestellt. Diese Massenspektren sind, wie darauf
hingewiesen wird, konsistent mit den Derivaten von Methyl-Δ12-epoxyoctadeca-9,15-dienoat.
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4.
Gaschromatographische Analysen von Fettsäuremethylestem, hergestellt
aus Tabakkallus, der mit dem Expressionsvektor (pART/35S) allein
(A) oder mit dem Expressionsvektor, enthaltend den offenen Leserahmen
der cDNA für
EST eellc.pk002.i4 unter Kontrolle des 35S-Promotors des Blumenkohl-Mosaik-Virus (B),
transformiert wurde. In Panel C sind Fettsäuremethylester aus den Samen
von Euphorbia lagascae ersichtlich. Wie in Beispiel 8 beschrieben,
entsprechen die Peaks in Panel B, die als „Epoxy1" und „Epoxy2" gekennzeichnet sind, den Methylestem
von Vemolsäure
bzw. Δ12-Epoxy-18:2Δ9,15 Die
mit Sternchen (*) versehenen Peaks entsprechen Phytol. Weitere gekennzeichnete
Peaks entsprechen den Methylestem der folgenden Fettsäuren: 16:0,
Palmitinsäure;
18:0, Stearinsäure;
18:1, Ölsäure; 18:2,
Linolsäure;
18:3, α-Linolensäure; 20:0,
Eicosansäure;
und 20:1 Eicosensäure.
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5.
Gaschromatographische Analysen von Fettsäuremethylestem, hergestellt
aus einem nicht transformierten somatischen Sojabohnen-Embryo (A)
und einem transgenen somatischen Sojabohnen-Embryo, der die Cytochrom-P450-Δ12-Epoxygenase
von Euphorbia lagascae, entsprechend EST eellc.pk002.i4 (B), exprimiert.
In Panel C sind Fettsäuremethylester
aus Samen von Euphorbia lagascae ersichtlich. Wie in Beispiel 9
beschrieben, entsprechen die als „Epoxy1" und „Epoxy2" gekennzeichneten Peaks in Panel B den Methylestem
von Vemolsäure
bzw. Δ12-Epoxy-18:2Δ9,15 Gekennzeichnete
Peaks entsprechen Methylestem der folgenden Fettsäuren: 16:0,
Palmitinsäure;
18:0, Stearinsäure;
18:1, Ölsäure; 18:2,
Linolsäure;
18:3, α-Linolensäure.
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Tabelle
1 listet Folgendes auf: die hierin beschriebenen Polypeptide, die
Kennzeichnung der cDNA-Klone, die die Nukleinsäurefragmente umfassen, kodierend
für Polypeptide,
die alle oder einen wesentlichen Anteil dieser Polypeptide darstellen,
und die entsprechende Kennzeichnung (SEQ ID NO:) wie im anhängenden
Sequenzprotokoll verwendet. TABELLE 1 Ein mit der Synthese der Epoxygruppe von
Vemolsäure
assoziiertes Cytochrom-P450-Enzym
Pflanzenspezies, enthaltend Epoxygenase-Aktivität | Klon-Bezeichnung | SEQ ID NO: |
(Nukleotid) | (Aminosäure) |
Euphorbia
lagascae | eellc.pk002.i4 | 1 | 2 |
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Die
zusätzlichen
SEQ ID NO:4-7 stellen PCR-Primer dar, die zum Klonieren der Kodierungsregion
von SEQ ID NO:1 nützlich
sind. Nähere
Einzelheiten zur Strategie sind in Beispielen 7 und 8 zu finden.
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Das
Sequenzprotokoll enthält,
wie in Übereinstimmung
mit den in Nucleic Acids Res. 13: 3021–3030 (1985) und im Biochemical
J. 219 (Nr. 2): 345–373
(1984) beschriebenen IUPAC-IUBMB-Standards definiert, den Einbuchstaben-Code
für Nukleotidsequenz-Zeichen
und die Dreibuchstaben-Codes für
Aminosäuren.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
Begriffe „Epoxygruppe", „epoxygenierte
Fettsäuren" oder „das Produkt
einer Epoxygenase" verweisen
alle auf die Einführung
einer Epoxidbrücke
(eines Sauerstoffatoms, das kovalent an Kohlenstoffatome gebunden
ist, die wiederum kovalent aneinander gebunden sind, um einen dreigliedrigen
Ring zu bilden, der Teil einer größeren Molekülstruktur darstellt) an der
Stelle einer Doppelbindung in der Acylkette einer Fettsäure.
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„Vemolsäure" verweist auf die
Fettsäure
12-Epoxyoctadeca-9-cis-ensäure,
die achtzehn Kohlenstoffatome, eine cis-Doppelbindung zwischen den
Kohlenstoffatomen 9 und 10 und eine Epoxygruppe zwischen den Kohlenstoffatomen
12 und 13 enthält.
Der Begriff „Δ
12-Epoxyfettsäure" verweist auf eine
Fettsäure,
wie zum Beispiel Vemolsäure,
die eine Epoxygruppe zwischen den Kohlenstoffatomen 12 und 13 enthält. Der
Begriff „mit
der Synthese von Δ
12-Epoxyfettsäuren assoziiertes Cytochrom-P450-Enzym" oder „Pflanzen-Epoxygenase" werden miteinander
austauschbar verwendet und sind zur Definition eines Enzyms beabsichtigt,
das die Insertion einer Epoxygruppe an einer bestehenden Doppelbindung
zwischen den Kohlenstoffen 12 und 13 einer Fettsäurekette katalysiert. Die Substrate
für dieses
Enzym können
Linol- und α-Linolensäuren einschließen, die
an ein Lipid, wie zum Beispiel Phosphatidylcholin, gebunden sein
können.
Die Produkte dieses Enzyms können Δ
12-Epoxyfettsäuren, wie
zum Beispiel Vemolsäure
und 12-Epoxyoctadeca-9,15-diensäure
einschließen.
Solche modifizierten Fettsäuren
sind in den Samen und Ölen
einer begrenzten Anzahl von Pflanzen, einschließlich Euphorbia lagascae, Vernonia
und Crepis zu finden. Von diesen drei Pflanzen ist bekannt, dass
die Vernonia- und Crepis-Spezies ein divergentes Desaturase- oder
Hydroxylase-Enzym zur Durchführung
der Epoxidierung benutzen (
US-Patent
Nr. 5846784 ; PCT-Anmeldung
WO
98/46762 , veröffentlicht
am 22. Oktober 1998).
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Es
wurde mitgeteilt, dass in Euphorbia lagascae für die Umwandlung von Linolsäure in Vemolsäure eine
Cytochrom-P450-abhängige
Epoxygenase benötigt
wird (Bafor et al. (1993) Arch. Bioch. Biophys. 303: 145–151).
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Die
Begriffe „Polynukleotid", „Polynukleotidsequenz", „Nukleinsäuresequenz" und „Nukleinsäurefragment"/„isoliertes Nukleinsäurefragment" werden hierin miteinander
austauschbar verwendet. Diese Begriffe umfassen Nukleotidsequenzen
und dergleichen. Ein Polynukleotid kann ein Polymer von RNA oder
DNA, die ein- oder doppelsträngig
ist, das wahlweise synthetische, nicht natürliche oder veränderte Nukleotidbasen
enthält,
darstellen. Ein Polynukleotid in der Form eines Polymers von DNA
kann aus einem oder mehr Segment(en) von cDNA, genomischer DNA,
synthetischer DNA oder Gemischen davon bestehen. Ein erfindungsgemäßes isoliertes
Polynukleotid kann mindestens eines von 30 angrenzenden Nukleotiden,
bevorzugt mindestens eines von 40 angrenzenden Nukleotiden, am bevorzugtesten
eines von mindestens 60 angrenzenden Nukleotiden, die sich von SEQ
ID NO:1 herleiten, oder das Komplement solcher Sequenzen einschließen.
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Wie
hierin verwendet, versteht man unter einem „isolierten Nukleinsäurefragment" ein Polymer von RNA
oder DNA, die ein- oder doppelsträngig ist, das wahlweise synthetische,
nicht natürliche
oder veränderte Nukleotidbasen
enthält.
Ein isoliertes Nukleinsäurefragment
in der Form eines Polymers von DNA kann aus einem oder mehr Segment(en)
von cDNA, genomischer DNA oder synthetischer DNA bestehen. Auf Nukleotide
(gewöhnlich
in ihrer 5'-Monophosphatform
gefunden) wird durch ihre Einbuchstaben-Kennzeichnung wie folgt
verwiesen: „A" für Adenylat
oder Desoxyadenylat (für
RNA bzw. DNA), „C" für Cytidylat
oder Desoxycytidylat, „G" für Guanylat
oder Desoxyguanylat, „U" für Uridylat, „T" für Desoxythymidylat, „R" für Purine
(A oder G), „Y" für Pyrimidine
(C oder T), „K" für G oder
T, „H" für A oder
C oder T, „I" für Inosin
und „N" für jedwedes Nukleotid.
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Unter
dem Begriff „rekombinant" versteht man zum
Beispiel, dass eine Nukleinsäuresequenz
durch eine künstliche
Kombination von zwei anderweitig getrennten Segmenten der Sequenz,
z. B. durch chemische Synthese oder durch die Manipulation von isolierten
Nukleinsäuren
durch genetische Manipulationsverfahren, aufgebaut ist.
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Die
Begriffe „Subfragment,
das funktionell äquivalent
ist" und „funktionell äquivalentes
Subfragment" werden
hierin miteinander austauschbar verwendet. Diese Begriffe verweisen
auf einen Anteil oder eine Subsequenz eines isolierten Nukleinsäurefragments,
in dem die Fähigkeit
zur Veränderung
der Genexpression oder Produktion eines bestimmten Phänotyps beibehalten
wird, ungeachtet, ob das Fragment oder Subfragment für ein aktives
Enzym kodiert oder nicht. So kann zum Beispiel das Fragment oder
Subfragment beim Design chimärer
Konstrukte zur Herstellung des gewünschten Phänotyps in einer transformierten
Pflanze verwendet werden. Chimäre
Konstrukte können
zur Verwendung in Cosuppression oder Antisense durch Verknüpfung eines
Nukleinsäurefragments
oder -subfragments davon, ungeachtet, ob es für ein aktives Enzym, in der
angemessenen Orientierung bezogen auf eine Pflanzen-Promotorsequenz
kodiert oder nicht, designiert werden.
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Die
Begriffe „Homologie", „homolog", „im Wesentlichen ähnlich" und „im Wesentlichen
entsprechend" werden
hierin miteinander austauschbar verwendet. Sie verweisen auf Nukleinsäurefragmente,
worin sich Änderungen
in einer oder mehr Nukleotidbase(n) nicht auf die Fähigkeit
des Nukleinsäurefragments
zur Vermittlung der Genexpression oder Produktion eines bestimmten
Phänotyps
auswirken. Diese Begriffe verweisen auch auf Modifikationen der
erfindungsgemäßen Nukleinsäurefragmente,
wie zum Beispiel Deletion oder Insertion von einem oder mehr Nukleotid(en),
das/die die funktionellen Eigenschaften des sich ergebenden Nukleinsäurefragments
bezogen auf das initiale, nicht modifizierte Fragment nicht wesentlich
verändern.
Man sollte deshalb zur Kenntnis nehmen, dass die Erfindung mehr
als die spezifischen beispielhaften Sequenzen einschließt, wie
der Fachmann erkennen wird.
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Es
können
im Wesentlichen ähnliche
Nukleinsäurefragmente
durch Screening von Nukleinsäurefragmenten,
die Subfragmente oder Modifikationen der erfindungsgemäßen Nukleinsäurefragmente
darstellen, worin ein oder mehr Nukleotid(e) substituiert, deletiert
und/oder insertiert ist/sind, auf ihre Fähigkeit, sich auf den Spiegel
des Polypeptids auszuwirken, das durch das nicht modifizierte Nukleinsäurefragment
in einer Pflanze oder Pflanzenzelle kodiert ist, ausgewählt werden.
So kann zum Beispiel ein im Wesentlichen ähnliches Nukleinsäurefragment,
das mindestens eines von 30 (bevorzugt 40 und bevorzugter 60) angrenzenden Nukleotiden,
die sich von dem vorliegenden Nukleinsäurefragment herleiten, konstruiert
und in eine Pflanze oder Pflanzenzelle eingeführt werden. Der Spiegel des
durch das nicht modifizierte Nukleinsäurefragment kodierte Polypeptid,
das in einer Pflanze oder Pflanzenzelle vorliegt, die dem im Wesentlichen ähnlichen
Nukleinsäurefragment
ausgesetzt ist, kann dann mit dem Spiegel des Polypeptids in einer
Pflanze oder einer Pflanzenzelle verglichen werden, die dem im Wesentlichen ähnlichen
Nukleinsäurefragment
nicht ausgesetzt wird.
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Es
ist zum Beispiel im Stand der Technik weithin bekannt, dass die
Antisense-Suppression und -Cosuppression der Genexpression unter
Verwendung von Nukleinsäurefragmenten,
die weniger als die gesamte Kodierungsregion eines Gens darstellen,
und unter Verwendung von Nukleinsäurefragment, die sich nicht
die 100%ige Sequenzidentität
mit dem zu supprimierenden Gen teilen, erreicht werden kann. Überdies
sind im Stand der Technik Veränderungen
in einem Nukleinsäurefragment,
die zur Produktion einer chemisch äquivalenten Aminosäure an einer
gegebenen Stelle führen,
die sich aber nicht auf die funktionellen Eigenschaften des kodierten
Polypeptids auswirken, gut bekannt. Folglich kann ein Codon für die Aminosäure Alanin,
eine hydrophobe Aminosäure,
durch ein Codon substituiert werden, das für einen anderen, weniger hydrophoben Rest,
wie zum Beispiel Glycin, oder einen hydrophoberen Rest, wie zum
Beispiel Valin, Leucin oder Isoleucin, kodiert. Auf ähnliche
Weise können
auch Änderungen,
die zur Substitution eines negativ geladenen Rests durch einen anderen,
wie zum Beispiel Asparaginsäure
durch Glutaminsäure,
oder ein positiv geladener Rest durch einen anderen, wie zum Beispiel
Lysin durch Arginin, führen,
zur Produktion eines funktionell äquivalenten Produkts erwartet
werden. Es würde
auch nicht erwartet, dass Nukleotidänderungen, die zur Veränderung der
N-terminalen und C-terminalen Anteile des Polypeptidmoleküls führen, die
Aktivität
des Polypeptids verändern.
Jede der vorgeschlagenen Modifikationen befindet sich durchaus in
den routinemäßigen Fähigkeiten
im Stand der Technik, wie dies auch mit der Bestimmung der Beibehaltung
der biologischen Aktivität
der kodierten Produkte der Fall ist. Folglich können ein isoliertes Polynukleotid,
umfassend eine Nukleotidsequenz von mindestens einem von 30 (bevorzugt
mindestens einem von 40, am bevorzugtesten mindestens einem von
60) angrenzenden Nukleotiden, die sich von einer Nukleotidsequenz
von SEQ ID NO:1 herleiten, und das Komplement solcher Nukleotidsequenzen
in Verfahren zur Auswahl eines isolierten Polynukleotids, das sich
auf die Expression eines Pflanzen-Epoxygenase-Polypeptids in einer
Wirtszelle auswirkt, verwendet werden. Ein Verfahren zur Auswahl
eines isolierten Polynukleotids, das sich auf den Expressionsspiegel
eines Polypeptids in einem Virus oder in einer Wirtszelle (eukaryot,
wie zum Beispiel eine Pflanze oder Hefe, prokaryot, wie zum Beispiel
Bakterien) auswirkt, kann die folgenden Schritte umfassen: Konstruieren
eines erfindungsgemäßen isolierten
Polynukleotids oder eines erfindungsgemäßen isolierten chimären Gens; Einführen des
isolierten Polynukleotids oder des isolierten chimären Gens
in eine Wirtszelle; Messen des Spiegels eines Polypeptids oder einer
Enzymaktivität
in der Wirtszelle, enthaltend das isolierte Polynukleotid; und Vergleichen
des Spiegels eines Polypeptids oder einer Enzymaktivität in der
Wirtszelle, enthaltend das isolierte Polynukleotid, mit dem Spiegel
eines Polypeptids oder einer Enzymaktivität in einer Wirtszelle, die
das isolierte Polynukleotid nicht enthält.
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Der
Fachmann erkennt überdies,
dass im Wesentlichen ähnliche
erfindungsgemäße Nukleinsäuresequenzen
auch durch ihre Fähigkeit,
unter moderat stringenten Bedingungen (zum Beispiel 0,5 × SSC, 0,1
% SDS, 60°C)
mit den hierin erläuterten
Sequenzen, oder an jedweden Anteil der hierin mitgeteilten Nukleotidsequenzen
und die funktionell äquivalent
mit dem erfindungsgemäßen Promotor
sind, zu hybridisieren. Die Stringenzbedingungen können zum
Screening auf moderat ähnliche
Fragmente, wie zum Beispiel homologe Sequenzen aus entfernt verwandten
Organismen, auf sehr ähnliche
Fragmente, wie zum Beispiel Gene, die funktionelle Enzyme aus eng
verwandten Organismen duplizieren, angepasst werden. Das Waschen
nach der Hybridisierung legt die Stringenzbedingungen fest. Ein
Set bevorzugter Bedingungen beinhaltet eine Reihe von Wäschen, beginnend
mit 6 × SSC,
0,5 % SDS 15 min bei Raumtemperatur, dann Wiederholung mit 2 × SSC, 0,5
% SDS 30 min bei 45°C
und dann zweimalige Wiederholung mit 0,2 × SSC, 0,5 % SDS 30 min bei 50°C. Ein bevorzugteres
Set stringenter Bedingungen beinhaltet den Einsatz höherer Temperaturen,
worin die Wäschen
identisch zu den vorstehenden sind, außer dass die Temperatur der
abschließenden
beiden Wäschen
von 30 min in 0,2 × SSC,
0,5 % SDS auf 60°C
erhöht
wurde. Ein weiteres bevorzugtes Set hoch stringenter Bedingungen
beinhaltet den Einsatz von zwei abschließenden Wäschen in 0,1 × SSC, 0,1%
SDS bei 65°C.
-
In
Bezug auf den Grad der erheblichen Ähnlichkeit zwischen der (endogenen)
Target-mRNA und der RNA-Region im Konstrukt mit Homologie zur Target-mRNA,
sollten solche Sequenzen mindestens eine Länge von 25 Nukleotiden, bevorzugt
eine Länge
von mindestens 50, 100, 150, 200, 250, 300, 350, 400, 450, 500, 750,
1000, 1250 oder 1500 Nukleotiden aufweisen; und sollten mindestens
50%ig, 55%ig, 60%ig, 65%ig, 70%ig, 75%ig, 80%ig, 85%ig, 90%ig oder
95%ig identisch sein.
-
Im
Wesentlichen ähnliche
erfindungsgemäße Nukleinsäurefragmente
können
auch durch die prozentuale Identität der Aminosäuresequenzen
gekennzeichnet sein, die sie für
die darin offenbarten Aminosäuresequenzen
kodieren, wie durch die vom Fachmann häufig eingesetzten Algorithmen
bestimmt wird. Geeignete Nukleinsäurefragmente (erfindungsgemäße isolierte
Polynukleotide) kodieren für
Polypeptide, die mindestens 50%ig, 55%ig, 60%ig, 65%ig, 70%ig, 75%ig,
80%ig, 85%ig, 90%ig oder 95%ig identisch zu den hierin mitgeteilten
Aminosäuresequenzen
sind. Man sollte zur Kenntnis nehmen, dass jede ganzzahlige prozentuale
Identität
von 50 % bis 100 % zur erfindungsgemäßen Verwendung geeignet wäre. Geeignete
Nukleinsäurefragmente
weisen nicht nur die vorstehenden Identitäten auf, sondern kodieren in
der Regel für
ein Polypeptid mit mindestens 50, 100, 150, 200, 250, 300, 350,
400, 450 oder 500 Aminosäuren.
Sequenz-Alignments und Berechnungen der prozentualen Identität wurden
unter Verwendung des MegAlign-Programms der LASERGENE Bioinformatik-Software-Suite
(DNASTAR Inc., Madison, WI) durchgeführt. Multiples Alignment der
Sequenzen wurde unter Verwendung des Clustal-Alignmentverfahrens (Higgins und Sharp
(1989) CABIOS. 5:151–153) mit
den Standardparametem (GAP PENALTY = 10, GAP LENGTH PENALTY = 10)
durchgeführt.
Die Standardparameter für
paarweise Alignments unter Verwendung des Clustal-Verfahrens stellten
KTUPLE 1, GAP PENALTY = 3, WINDOW = 5 und DIAGONALS SAVED = 5 dar.
-
Ein „wesentlicher
Anteil" einer Aminosäure oder
Nuldeotidsequenz umfasst eine Aminosäure oder eine Nukleotidsequenz,
die ausreichend ist, um eine putative Identifikation des Proteins
oder Gens, das die Aminosäure
oder Nukleotidsequenz umfasst, bereitzustellen. Aminosäure- und
Nukleotidsequenzen können vom
Fachmann entweder manuell oder unter Verwendung eines rechnerbasierten
Sequenzvergleichs und von Identifikationswerkzeugen, die Algorithmen,
wie zum Beispiel BLAST (Basic Local Alignment Search Tool; Altschul
et al. (1993) J. Mol. Biol. 215: 403–410; siehe auch www.ncbi.nlm.nih.gov/BLAST/)
einsetzen, bewertet werden. Im Allgemeinen ist eine Sequenz von
zehn oder mehr angrenzenden Aminosäuren oder dreißig oder mehr
angrenzenden Nukleotiden notwendig, um ein Polypeptid oder eine
Nukleinsäuresequenz
als homolog zu einem bekannten Protein oder Gen putativ zu identifizieren.
In Bezug auf Nukleotidsequenzen können überdies Genspezifische Oligonukleotidsonden,
umfassend 30 oder mehr angrenzende Nukleotide, in Sequenzabhängigen Verfahren
zur Genidentifikation (z. B. Southern-Hybridisierung) und Isolierung (z. B.
in situ-Hybridisierung von Bakterienkolonien oder Bakteriophagen-Plaques) verwendet
werden. Außerdem
können
kurze Oligonukleotide von 12 oder mehr Nukleotiden als Amplifikationsprimer
in der PCR verwendet werden, um ein bestimmtes Nukleinsäurefragment,
umfassend die Primer, zu erhalten. Demzufolge umfasst ein „wesentlicher Anteil" einer Nukleotidsequenz
eine Nukleotidsequenz, die eine spezifische Identifikation und/oder
Isolierung eines Nukleinsäurefragments,
umfassend die Sequenz, bereitstellt. Die vorliegende Patentschrift
lehrt Aminosäure-
und Nukleotidsequenzen, die für
Polypeptide kodieren, die ein oder mehr bestimmte(s) Pflanzenprotein(e)
umfassen. Der Fachmann, mit dem Vorteil der hierin mitgeteilten
Sequenzen, kann nun alle oder einen wesentlichen Anteil der offenbarten
Sequenzen für
dem Fachmann bekannte Zwecke einsetzen.
-
„Codon-Degeneriertheit" verweist auf die
Divergenz im genetischen Code, die eine Variation der Nukleotidsequenz
zulässt,
ohne sich auf die Aminosäuresequenz
eines kodierten Polypeptids auszuwirken. Demzufolge betrifft die
vorliegende Erfindung jedwedes Nukleinsäurefragment, umfassend eine
Nukleotidsequenz, die für
die hierin dargelegten Aminosäuresequenzen
kodiert. Der Fachmann ist sich des von einer spezifischen Wirtszelle
bei Gebrauch von Nukleotid-Codonen zum Spezifizieren einer gegebenen
Aminosäure
aufgewiesenen „Codon-Bias" bewusst. Wenn deshalb
ein Nukleinsäurefragment
zur verbesserten Expression in einer Wirtszelle synthetisiert wird,
ist das Design des Nukleinsäurefragments
dergestalt wünschenswert,
dass sich seine Frequenz der Codon-Usage der Frequenz der bevorzugten
Codon-Usage der Wirtszelle annähert.
-
„Synthetische
Nukleinsäurefragmente" können aus
Oligonukleotidbausteinen assembliert werden, die unter Verwendung
von den dem Fachmann bekannten Verfahren chemisch synthetisiert
werden. Diese Bausteine werden zur Bildung größerer Nukleinsäurefragmente
ligiert und annealt, die dann zum Konstruieren des gesamten gewünschten
Nukleinsäurefragments
enzymatisch assembliert werden können.
Unter „chemisch synthetisiert", versteht man in
Bezug auf ein Nukleinsäurefragment,
dass die Nukleotidkomponenten in vitro assembliert wurden Die manuelle
chemische Synthese von Nukleinsäurefragmenten
kann unter Verwendung gut etablierter Verfahren erreicht werden,
oder es kann eine automatisierte chemische Synthese unter Verwendung
eines von einer Anzahl im Handel erhältlicher Geräte durchgeführt werden.
Demzufolge können
die Nukleinsäurefragmente
zur optimalen Genexpression basierend auf der Optimierung der Nukleotidsequenz
maßgeschneidert
werden, um die Codon-Bias der Wirtszelle widerzuspiegeln. Der Fachmann
erkennt die Likelihood einer erfolgreichen Genexpression, wenn der
Codon-Usage auf die Codonen ausgerichtet ist, die vom Wirt bevorzugt
werden. Die Bestimmung von bevorzugten Codonen kann auf einem Überblick über Gene
basieren, die sich von der Wirtszelle herleiten, wo die Sequenzinformation
verrfügbar
ist.
-
Unter „Gen" versteht man ein
Nukleinsäurefragment,
das ein spezifisches Protein exprimiert, das vorangehende Regulatorsequenzen
(5' nicht kodierende
Sequenzen) und im Folgenden (3' nicht
kodierende Sequenzen) der Kodierungssequenz einschließt. Unter „nativem
Gen" versteht man
ein Gen mit seinen eigenen Regulatorsequenzen wie es in der Natur
vorkommt. Unter „endogenem
Gen" versteht man
ein natives Gen in seinem natürlichen
Umfeld im Genom eines Organismus. Ein „Fremdgen" verweist auf ein Gen, das in der Regel
nicht im Wirtsorganismus gefunden wird, das vielmehr durch Gentransfer
in den Wirtsorganismus eingeführt
wird. Fremdgene können
native Gene, die in einen nicht nativen Organismus eingeführt werden,
oder chimäre
Gene umfassen. Ein „Transgen" stellt ein Gen dar,
das mittels eines Transformationsverfahrens in das Genom eingeführt wurde.
-
Unter „Kodierungssequenz" versteht man eine
Nukleotidsequenz, die für
eine spezifische Aminosäuresequenz
kodiert. Unter „Regulatorsequenzen" versteht man Nukleotidsequenzen,
die sich stromaufwärts
(5' nicht kodierende
Sequenzen) in oder stromabwärts
(3' nicht kodierende
Sequenzen) von einer Kodierungssequenz befinden, und welche die
Transkription, die RNA-Prozessierung oder die Stabilität, oder
die Translation der assoziierten Kodierungssequenz beeinflussen.
Regulatorsequenzen können
Promotoren, Translationsleadersequenzen, Introne und Polyadenylierungs-Erkennungssequenzen
einschließen.
-
„Promotor" verweist auf eine
Nukleotidsequenz, die zur Kontrolle der Expression einer Kodierungssequenz
oder funktionellen RNA fähig
ist. Im Allgemeinen befindet sich eine Kodierungssequenz in 3' zu einer Promotorsequenz.
Die Promotorsequenz besteht aus sich proximal und distaleren sich
stromaufwärts
befindenden Elementen, wobei auf die letzteren Elemente häufig als
auf Enhancers verwiesen wird. Demzufolge stellt ein „Enhancer" eine Nukleotidsequenz
dar, welche die Promotoraktivität
stimulieren kann und bei der es sich um ein innates Element des
Promotors oder ein heterologes Element, das zur Förderung
des Spiegels oder der Gewebsspezifität eines Promotors insertiert
wird, handeln kann. Promotoren können
sich vollständig von
einem nativen Gen herleiten oder sich aus verschiedenen Elementen
zusammensetzen, die sich von verschiedenen in der Natur vorkommenden
Promotoren herleiten, oder können
sogar synthetische Nukleotidsegmente umfassen. Der Fachmann wird
zur Kenntnis nehmen, dass verschiedene Promotoren die Expression eines
Gens in verschiedene Gewebe oder Zelltypen, oder auf verschiedenen
Entwicklungsstufen, oder als Response auf verschiedene Umweltbedingungen,
richten können.
Promotoren, die veranlassen, dass ein Nukleinsäurefragment in den meisten
Zelttypen vornehmlich exprimiert wird, werden häufig als „konstitutive Promotoren" bezeichnet. Neue
Promotoren von in Pflanzenzellen nützlichen verschiedenen Typen
werden laufend entdeckt; zahlreiche Beispiele sind in der Aufstellung
von Okamuro und Goldberg (1989) Biochemistry of Plants 15: 1–82, zu
finden. Es wird weiter erkannt, dass Nukleinsäurefragmente von verschiedenen
Längen eine
identische Promotor-Aktivität
aufweisen können,
da in den meisten Fällen
die genauen Grenzen von Regulatorsequenzen nicht vollständig definiert
wurden.
-
Unter „Translationsleadersequenz" versteht man eine
Nukleotidsequenz, die sich zwischen der Promotorsequenz eines Gens
und der Kodierungssequenz befindet. Die Translationsleadersequenz
liegt in der vollkommen prozessierten mRNA stromaufwärts von
der Translationsstartsequenz vor. Die Translationsleadersequenz
kann sich auf die Prozessierung des primären Transkripts zur mRNA, mRNA-Stabilität oder Translationseffizienz
auswirken. Beispiele von Translationsleadersequenzen wurden beschrieben
(Turner und Foster (1995) Mol. Biotechnol. 3: 225–236).
-
Unter „3' nicht kodierende
Sequenzen" versteht
man Nukleotidsequenzen, die sich stromabwärts von einer Kodierungssequenz
befinden und Polyadenylierungs-Erkennungssequenzen und andere Sequenzen, kodierend
Regulatorsignale, die zur Beeinflussung der mRNA-Prozessierung oder
der Genexpression fähig sind,
einschließen.
Das Polyadenylierungssignal ist gewöhnlich dadurch gekennzeichnet,
dass es sich auf die Poladenylsäure-Schwänze am 3'-Ende des mRNA-Vorläufers auswirkt.
Die Verwendung von verschiedenen 3' nicht kodierenden Sequenzen wird von
Ingelbrecht et al. (1989) Plant Cell 1: 671–680, erläutert.
-
„RNA-Transkript" verweist auf das
Produkt, das sich aus der RNA-Polymerase-katalysierten Transkription
einer DNA-Sequenz ergibt. Wenn das RNA-Transkript eine perfekte
komplementäre
Kopie der DNA-Sequenz darstellt, wird es als das primäre Transkript
bezeichnet oder es kann eine RNA-Sequenz darstellen, die sich von
der posttranskriptionalen Prozessierung des primären Transkripts herleitet und
wird als mature RNA bezeichnet. Unter „Messenger-RNA (mRNA)" versteht man die
RNA, die ohne Introne ist und die von der Zelle in Polypeptide translatiert
werden kann. Unter „cDNA" versteht man eine
DNA, die komplementär
zu einem mRNA-Template ist und sich von einem mRNA-Template herleitet.
Die cDNA kann einsträngig
sein oder wird unter Verwendung von zum Beispiel dem Klenow-Fragment
von DNA-Polymerase
I in die doppelsträngige Form
umgewandelt. Unter „Sense-RNA" versteht man ein
RNA-Transkript,
das die mRNA einschließt,
und deshalb von der Zelle in ein Polypeptid translatiert werden
kann. Unter „Antisense-RNA" versteht man ein RNA-Transkript,
das komplementär
zum gesamten oder einem Teil eines primären Target-Transkript(s) oder zur
mRNA ist und das die Expression eines Target-Gens blockiert (siehe
US-Patent Nr. 5107065 , das
hierin unter Bezugnahme inkorporiert ist). Die Komplementarität einer
Antisense-RNA kann mit jedwedem Teil der spezifischen Nukleotidsequenz,
d. h. an der 5' nicht
kodierenden Sequenz, der 3' nicht
kodierenden Sequenz, Intronen oder der Kodierungssequenz sein. Die „funktionelle
RNA" verweist auf
Sense-RNA, Antisense-RNA, Ribozym-RNA oder andere RNA, die gegebenenfalls
nicht translatiert sein könnte,
aber dennoch eine Wirkung auf die zellulären Vorgänge ausübt. Die Begriffe „Komplement" und „reverses
Komplement" werden
hierin in Bezug auf mRNA-Transkripte miteinander austauschbar verwendet
und sollen die Antisense-RNA der Botschaft definieren.
-
Der
Begriff „operativ
verknüpft" verweist auf die
Assoziation von Nukleinsäuresequenzen
auf einem einzelnen Nukleinsäurefragment,
damit die Funktion der einen von der anderen reguliert wird. So
wird zum Beispiel ein Promotor operativ mit einer Kodierungssequenz
verknüpft,
wenn er fähig
ist, die Expression von dieser Kodierungssequenz zu regulieren (d.
h. dass sich die Kodierungssequenz unter der transkriptionalen Kontrolle
des Promotors befindet). Kodierungssequenzen können operativ mit Regulatorsequenzen
in einer Sense- oder Antisense-Orientierung verknüpft sein.
In einem anderen Beispiel können
die erfindungsgemäßen komplementären RNA-Regionen,
entweder direkt oder indirekt, 5' mit
der Target-mRNA, oder 3' mit
der Target-mRNA, oder in der Target-mRNA, operativ verknüpft werden,
oder eine erste komplementäre
Region stellt 5' dar
und ihr. Komplement stellt 3' bezogen
auf die Target-mRNA dar.
-
Der
Begriff „Expression", wie hierin verwendet,
verweist auf die Transkription und stabile Akkumulation von Sense-
(mRNA) oder Antisense-RNA, die sich vom erfindungsgemäßen Nukleinsäurefragment
herleitet. Expression kann auch auf die Translation von mRNA in
ein Polypeptid verweisen. Unter „Antisense-Inhibition" versteht man die
Produktion von Antisense-RNA-Transkripten, die zur Suppression der
Expression des Targetproteins fähig
sind. „Überexpression" verweist auf die
Produktion eines Genprodukts in transgenen Organismen, die über die
Produktionsmengen in normalen oder nicht transformierten Organismen
hinausgeht. „Cosuppression" verweist auf die
Produktion von Sense-RNA-Transkripten, die zur Suppression der Expression identischer
Fremdgene oder im Wesentlichen ähnlichen
Fremdgenen oder endogenen Genen fähig ist (
US-Patent Nr. 5231020 ).
-
Ein „Protein" oder „Polypeptid" stellt eine Kette
von Aminosäuren
dar, die in einer spezifischen Reihenfolge angeordnet sind, die
von der Kodierungssequenz in einem Polynukleotid, kodierend das
Polypeptid, bestimmt wird. Jedes Protein oder Polypeptid weist eine
einzigartige Funktion auf.
-
„Veränderte Spiegel" oder „veränderte Expression" verweist auf die
Produktion des Genprodukts/der Genprodukte in transgenen Organismen
in Mengen oder Proportionen, die sich von denen von normalen oder nicht
transformierten Organismen unterscheiden.
-
Unter „maturem
Protein" oder dem
Begriff „matur", wenn er zur Beschreibung
eines Proteins verwendet wird, versteht man ein posttranslational
prozessiertes Polypeptid; d. h. eines, aus dem jedwede Prä- oder Propeptide,
die im primären
Translationsprodukt anwesend sind, entfernt worden sind. „Vorläuferprotein" oder der Begriff „Vorläufer", wenn er zur Beschreibung
eines Proteins verwendet wird, verweist auf das primäre Translationsprodukt
von mRNA; d. h. wobei die Prä-
und Propeptide noch anwesend sind. Prä- und Propeptide können gegebenenfalls
auf intrazelluläre
Lokalisierungssignale beschränkt
sein, sind aber nicht darauf beschränkt.
-
Unter
einem „Chloroplasten-Transitpeptid" versteht man eine
Aminosäuresequenz,
die zusammen mit einem Protein translatiert wird und das Protein
an den Chloroplast oder an andere Plastidtypen richtet, die in der
Zelle, in der das Protein hergestellt wird, anwesend sind. „Chloroplasten-Transitsequenz" verweist auf eine Nukleotidsequenz,
die ein Chloroplasten-Transitpeptid kodiert. Ein „Signalpeptid" stellt eine Aminosäuresequenz
dar, die zusammen mit einem Protein translatiert wird und das Protein
an das Sekretionssystem richtet (Chrispeels (1991) Ann. Rev. Plant
Phys. Plant Mol. Biol. 42: 21–53).
Wenn das Protein an eine Vakuole gerichtet werden soll, kann ferner
ein vakuoläres
Targetsignal (vorstehend) zugefügt
werden, oder wenn es an das endoplasmatische Retikulum gerichtet
ist, kann ein Retentionssignal im endoplasmatischen Retikulum (vorstehend)
zugefügt
werden. Wenn das Protein an den Nukleus gerichtet werden soll, sollte
jedes anwesende Signalpeptid entfernt und anstelle dessen ein nukleäres Lokalisierungssignal
eingeschlossen werden (Raikhel (1992) Plant Phys. 100: 1627–1632).
-
Unter „Transformation" versteht man den
Transfer eines Nukleinsäurefragments
in das Genom eines Wirtsorganismus, was in einer genetisch stabilen
Vererbung resultiert. Auf Wirtsorganismen, die transformierte Nukleinsäurefragmente
enthalten, wird als auf „transgene" Organismen verwiesen.
Beispiele von Verfahren zur Pflanzentransformation schließen die
Agrobacterium-vermittelte Transformation (De Blaere et al. (1987) Meth.
Enzymol. 143: 277) und teilchenbeschleunigte oder „Gen-Gun"-Transformationstechnologie (Klein et
al. (1987) Nature (London) 327: 70–73;
US-Patent Nr. 4945050 , ein. Folglich
können
erfindungsgemäße isolierte Polynukleotide
in rekombinante Konstrukte, in der Regel DNA-Konstrukte, die zur
Einführung
in eine und zur Replikation in einer Wirtszelle fähig sind,
inkorporiert werden. Bei einem derartigen Konstrukt kann es sich
um einen Vektor, der ein Replikationssystem einschließt, und
Sequenzen, die zur Transkription und Translation einer Polypeptid
kodierenden Sequenz in einer gegebenen Wirtszelle fähig sind,
handeln. Eine Anzahl von Vektoren, die für eine stabile Transfektion
von Pflanzenzellen oder für
die Etablierung transgener Pflanzen geeignet sind, wurden z. B.
in Pouwels et al., Cloning Vectors: A Laborstory Manual, 1985, Supp.
1987; Weissbach und Weissbach, Methods for Plant Molecular Biology,
Academic Press, 1989; und Flevin et al. Plant Molecular Biology
Manual, Kluwer Academic Publishers, 1990, beschrieben. Typische
Pflanzen-Expressionsvektoren schließen zum Beispiel ein oder mehr
klonierte(s) Pflanzengen(e) unter der transkriptionalen Kontrolle
von 5'- und 3'-Regulatorsequenzen
und einen dominant selektierbaren Marker ein. Solche Pflanzen-Expressionvektoren
können
auch eine Promotor-Regulatorregion (z. B. eine Regulatorregion,
die induzierbare oder konstitutive Umgebungs- oder Entwicklungsregulierte
oder die Zell- oder Gewebsspezifische Expression kontrolliert), einen
Transkriptionsinitiierungsstartort, einen Ribosomenbindungsort,
ein RNA-Prozessierungssignal, einen Transkriptionsterminierungsort
und/oder ein Polyadenylierungssignal enthalten. Die standardmäßige rekombinante
DNA und hierin verwendete molekulare Klonierungsverfahren sind im
Stand der Technik weithin bekannt und sind ausführlicher in Sambrook et al.
Molecular Cloning: A Laborstory Manual; Cold Spring Harbor Laborstory
Press: Cold Spring Harbor, 1989 (hierin nachstehend „Maniatis") beschrieben.
-
Die „PCR" oder „Polymerasekettenreaktion" ist im Stand der
Technik weithin als ein zur Amplifikation spezifischer DNA-Segmente
verwendetes Verfahren bekannt (
US-Patente
Nr. 4683195 und
4800159 ).
-
Die
Begriffe „rekombinantes
Konstrukt", „Expressionskonstrukt", „rekombinantes
Expressionskonstrukt", „chimäres Konstrukt" und „chimäres Gen" werden hierin miteinander
austauschbar verwendet. Ein derartiges Konstrukt kann selbst oder
zusammen mit einem Vektor verwendet werden. Wird ein Vektor verwendet, dann
ist die Wahl des Vektors, wie dem Fachmann bekannt sein wird, abhängig vom
Verfahren, das zur Transformation von Wirtspflanzen verwendet wird.
So kann zum Beispiel ein Plasmidvektor verwendet werden. Der Fachmann
ist sich der genetischen Elemente bewusst, die auf dem Vektor vorhanden
sein müssen,
um Wirtszellen, die jedwede der erfindungsgemäßen isolierten Nukleinsäurefragmente
umfassen, erfolgreich zu transformieren, selektieren und propagieren.
Der Fachmann wird auch erkennen, dass verschiedene unabhängige Transformationsereignisse
verschiedene Expressionsspiegel und -muster ergeben (Jones et al.,
(1985) EMBO J. 4: 2411–2418;
De Almeids et al., (1989) Mol. Gen. Genetics 218: 78–86), und
dass mehrfache Ereignisse folglich gescreent werden müssen, um
Linien zu erhalten, die den gewünschten
Expressionsspiegel und das gewünschte
Expressionsmuster aufweisen. Ein derartiges Screening kann mittels
der Southem-DNA-Analyse, der Northem-RNA-Expressionsanalyse, der Westem-Proteinexpressionsanalyse
oder der Phänotypanalyse erreicht
werden.
-
Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist ein isoliertes Polynukleotid, umfassend
eine Nukleotidsequenz, die aus der Gruppe ausgewählt ist, bestehend aus:
- (a) einer ersten Nukleotidsequenz, kodierend
ein Polypeptid, bei dem es sich um ein Cytochrom-P450-Enzym handelt,
das mit der Synthese von Δ-12-Epoxyfettsäuren assoziiert
ist, worin das Polypeptid eine mindestens 50%ige, 55%ige, 60%ige,
65%ige, 70%ige, 75%ige, 80%ige, 85%ige, 90%ige oder 95%ige Identität bezogen
auf das Clustal-Alignmentverfahren aufweist, wenn es mit einem Polypeptid
von SEQ ID NO:2 verglichen wird, oder
- (b) einer zweiten Nukleotidsequenz, umfassend ein Komplement
von der ersten Nukleotidsequenz.
-
Die
erste Nukleotidsequenz umfasst bevorzugt eine Nukleinsäuresequenz,
die aus der Gruppe ausgewählt
ist, bestehend aus SEQ ID NO:1, die für das Polypeptid von SEQ ID
NO:2 kodiert.
-
Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist der Hinweis, dass die katalytische
Aktivität,
die für
die Bildung von Epoxygruppen in Euphorbia lagascae verantwortlich
ist, ein Enzym der Klasse der Cytochrom-P450-Monooxygenasen darstellt.
Es besteht die Annahme, dass keines der Gene, das für diesen
Aktivitätstyp
kodiert, vor dieser Anmeldung charakterisiert wurde. Es wurde gezeigt,
dass Epoxygenase-Aktivitäten von
anderen Vemolsäure
produzierenden Pflanzen sich vom Enzym von Euphorbia lagascae unterscheiden. Gene
von Vernonia galamensis und Crepis palaestina wurden isoliert, und
wenn sie in Pflanzen oder Hefe exprimiert werden, sind die kodierten
Proteine fähig,
Linolsäure
in Vemolsäure
umzuwandeln (Lee et al. (1998) Science 280: 915–918, und
US-Patent Nr. 5846784 ). Im Gegensatz
zum Enzym von Euphorbia lagascae sind diese Enzyme nicht Cytochrom-P450-abhängig, sondern
sind vielmehr mit den im endoplasmatischen Retikulum lokalisierten
Fettsäure-Desaturasen
verwandt (PCT-Veröffentlichung
Nr.
WO 94/11516 , veröffentlicht
am 26. Mai 1994). Diese Fettsäure
epoxidierenden Enzyme sind scheinbar sequenzmäßig mit der Klasse von Membran-gebundenen
Enzymen, die für
die Fettsäuredesaturierung
und Fettsäurehydroxylierung
verantwortlich sind, verwandt (Broun, P. und Somerville, C. (1997)
Plant Physiol. 113: 933–942).
Deshalb gibt es zwei für Enzyme
kodierende distinkte Klassen von Genen, die zur Bildung der Δ
12-Epoxygruppe
von Vemolsäure
fähig sind:
eine, die Cytochrom-P450-abhängig
ist und die andere, die mit den Fettsäure-Desaturasen und -Hydroxylasen
verwandt ist.
-
Es
wurden Klone für
drei verschiedene Cytochrom-P450-Enzyme unter ca. 1000 insgesamt
exprimierten Sequenz-Tags (ESTs), die aus einer cDNA-Bibliothek
von einem sich entwickelnden Samen von E. lagascae generiert wurden.
Einer der Klone, eellc.pk002.i4, wurde hinter einem GALI-Promotor
in einem Hefestamm (Saccharomyces cerevisiae) exprimiert, der eine
Pflanzen-Cytochrom-P450-Reduktase in sein Genom integriert enthält. Die
Zellen wurden mit exogener Linolsäure (18:2) bereitgestellt,
von der angenommen wird, dass es sich um das Fettsäuresubstrat
für die
Vernolsäure-Synthese
handelt. In bei 28°C
aufrechterhaltenen Kulturen wurde Vemolsäure in Mengen von 1 bis 5 Gew.-%
bezogen auf die Gesamtfettsäure
nachgewiesen. Diese Fettsäure
wird in der Regel nicht in Saccharomyces cerevisiae nachgewiesen.
Die Anwesenheit von Vernolsäure
in Zellen, die eellc.pk002.i4 exprimieren, wurde mittels der GC-MS-Analyse
von Fettsäuremethylestem, die
entweder durch basische (Natriummethoxid) oder saure (Schwefelsäure/Methanol)
Umesterungsverfahren hergestellt wurden, nachgewiesen. Dieser Befund
ist konsistent mit der Beteiligung eines Cytochrom-P450-Enzyms (entsprechend
eellc.pk002.i4) an der Vernolsäuresynthese
in Samen von Euphorbia lagascae.
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Es
wird angenommen, dass es sich hierbei um die erste Charakterisierung
eines Pflanzengens handelt, das für ein Enzym der Cytochrom-P450-Klasse
kodiert, das zur Produktion von Δ12-epoxidierten Fettsäuren fähig ist.
-
Nukleinsäurefragmente,
kodierend mindestens einen Anteil von mehreren mit der Synthese
von Pflanzen-Δ12-Epoxyfettsäuren assoziierten Cytochrom-P450-Enzymen
wurden isoliert und durch Vergleich von Pflanzen-cDNA-Sequenzen
nach dem Zufallsprinzip mit öffentlichen
Datenbanken, die Nukleotid- und Proteinsequenzen enthalten, unter
Verwendung der dem Fachmann gut bekannten BLAST-Algorithmen, identifiziert.
Die erfindungsgemäßen Nukleinsäurefragmente
können
zum Isolieren von cDNAs und Genen, kodierend für homologe Proteine aus den
gleichen oder anderen Pflanzenspezies verwendet werden. Die Isolierung
homologer Gene unter Verwendung Sequenzabhängiger Protokolle ist im Stand
der Technik weithin bekannt. Beispiele Sequenzabhängiger Protokolle
schließen
die folgenden ein, sind aber nicht beschränkt auf Verfahren der Nukleinsäurehybridisierung
und DNA- und RNA-Amplifikationsverfahren, wie durch verschiedene
Einsätze der
Nukleinsäure-Amplifikationstechnologien
(z. B. der Polymerasekettenreaktion und Ligasekettenreaktion) erläutert wird.
-
Zum
Beispiel könnten
Gene, kodierend für
eine andere Pflanzen-Epoxygenase, entweder als cDNAs oder genomische
DNAs, unter Verwendung der gesamten oder einem Anteil der vorliegenden
Nukleinsäurefragmente
als DNA-Hybridisierungssonden zum Screening von Bibliotheken von
jedweder gewünschten
Pflanze, welche die dem Fachmann bekannte Methodik einsetzt, direkt
isoliert werden. Spezifische Oligonukleotidsonden, basierend auf
den vorliegenden Nukleinsäuresequenzen,
können
anhand von im Stand der Technik bekannten Verfahren konzipiert und
synthetisiert werden (Maniatis). Überdies kann die gesamte Sequenz
direkt zum Synthetisieren von DNA-Sonden anhand vom Fachmann bekannten
Verfahren, wie zum Beispiel des Random Primer DNA Labeling, der
Nick-Translation, der Endmarkierungsverfahren oder RNA-Sonden unter Verwendung
von zur Verfügung
stehenden in vitro-Transkriptionssystemen
verwendet werden. Spezifische Primer können außerdem zum Amplifizieren eines
Teils der oder der gesamten vorliegenden Sequenzen konzipiert und
verwendet werden. Die sich ergebenden Amplifikationsprodukte können während der
Amplifikationsreaktionen direkt markiert oder nach den Amplifikationsreaktionen
markiert und als Sonden zum Isolieren von cDNA der vollen Länge oder
genomischen Fragmenten unter Bedingungen einer angemessenen Stringenz
verwendet werden.
-
Es
können
außerdem
zwei kurze Segmente der vorliegenden Nukleinsäurefragmente in Polymerasekettenreaktionsprotokollen
zum Amplifizieren längerer
Nukleinsäurefragmente,
die für
homologe Gene von DNA oder RNA kodieren, verwendet werden. Die Polymerasekettenreaktion
kann auch an einer Bibliothek von klonierten Nukleinsäurefragmenten
durchgeführt
werden, worin sich die Sequenz von einem Primer von den vorliegenden
Nukleinsäurefragmenten
herleitet, und die Sequenz des anderen Primers sich die Anwesenheit der
Polyadenylsäure-Schwänze am 3'-Ende des mRNA-Vorläufers, kodierend
für Pflanzengene,
zunutze macht. Als Alternative kann die zweite Primersequenz auf
Sequenzen basieren, die sich vom Klonierungsvektor herleiten. So
kann zum Beispiel der Fachmann das RACE-Protokoll (Frohman et al. (1988) Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 85: 8998–9002)
zum Generieren von cDNAs unter Verwendung der PCR zum Amplifizieren von
Kopien von der Region zwischen einem einzelnen Punkt im Transkript
und dem 3'- oder
5'-Ende befolgen. In
den 3'- und 5'-Richtungen orientierte
Primer können
aus den vorliegenden Sequenzen konzipiert werden. Unter Verwendung
von im Handel erhältlichen
3'-RACE- oder 5'-RACE-Systemen (BRL)
können
spezifisch 3'- oder
5'-cDNA-Fragmente
isoliert werden (Ohara et al. (1989) Proc. Natl. Acad. Sci. USA
86: 5673–5677;
Loh et al. (1989) Science 243: 217–220). Anhand der 3'- und 5'-RACE-Verfahren generierte
Produkte können
zum Generieren von cDNAs voller Länge kombiniert werden (Frohman
und Martin (1989) Techniques 1:165). Folglich können ein Polynukleotid, umfassend
eine Nukleotidsequenz von mindestens einem von 60 (bevorzugt von
einem von mindestens 40, am bevorzugtesten einem von mindestens
30) angrenzenden Nukleotiden, die sich von einer Nukleotidsequenz
von SEQ ID NO:1 herleiten, und das Komplement von solchen Nukleotidsequenzen
in solchen Verfahren zum Erhalt eines Nukleinsäurefragments, kodierend für einen
wesentlichen Anteil einer Aminosäuresequenz
eines Polypeptids, verwendet werden.
-
Die
Patentschrift offenbart ein Verfahren zum Erhalt eines Nukleinsäurefragments,
das für
einen wesentlichen Anteil eines Pflanzen-Epoxygenase-Polypeptids,
bevorzugt einen wesentlichen Anteil eines Pflanzen-Epoxygenase-Polypeptids
kodiert, umfassend die Schritte von: Synthetisieren eines Oligonukleotid-Primers,
umfassend eine Nukleotidsequenz von mindestens einem von 60 (bevorzugt
mindestens einem von 40, am bevorzugtesten mindestens einem von
30) angrenzenden Nukleotiden, die sich von einer Nukleotidsequenz
von SEQ ID NO:1 und dem Komplement von solchen Nukleotidsequenzen
herleiten; und Amplifizieren eines Nukleinsäurefragments (bevorzugt einer
in einem Klonierungsvektor insertierten cDNA) unter Verwendung des
Oligonukleotid-Primers. Das amplifizierte Nukleinsäurefragment
kodiert bevorzugt einen Anteil eines Pflanzen-Epoxygenase-Polypeptids.
-
Die
Verfügbarkeit
des vorliegenden Nukleotids und der abgeleiteten Aminosäuresequenzen
fördert das
immunologische Screening der cDNA-Expressionsbibliotheken. Synthetische
Peptide, die Anteile der vorliegenden Aminosäuresequenzen darstellen, können synthetisiert
werden. Diese Peptide können
zum Immunisieren von Tieren zur Herstellung polyklonaler oder monoklonaler
Antikörper
mit Spezifität
für Peptide
oder Proteine, die die Aminosäuresequenzen
umfassen, verwendet werden. Diese Antikörper können dann zum Screening von
cDNA-Expressionsbibliotheken zum Isolieren von cDNA-Klonen voller
Länge von
Interesse verwendet werden (Lemer (1984) Adv. Immunol. 36: 1–34; Maniatis).
-
Eine
andere erfindungsgemäße Ausführungsform
betrifft Wirtszellen, umfassend entweder die erfindungsgemäßen chimären Gene,
wie hierin beschrieben, oder ein erfindungsgemäßes isoliertes Polynukleotid wie
hierin beschrieben. Beispiele von Wirtszellen, die zur praktischen
Ausführung
der Erfindung verwendet werden können,
schließen
folgende ein, sind aber nicht beschränkt auf Hefe, Bakterien und
Pflanzen.
-
Wie
vorstehend angemerkt wurde, können
die erfindungsgemäßen Nukleinsäurefragmente
zum Herbeiführen
transgener Pflanzen verwendet werden, worin die offenbarten Polypeptide
bei höheren
oder niedrigeren Spiegeln als normal oder in Zelltypen oder Entwicklungsstufen
vorliegen, in denen sie in der Regel nicht gefunden werden. Dies
würde den
Effekt der Veränderung
der Fettsäurespiegel,
die Epoxidgruppen in diesen Zellen enthalten, aufweisen.
-
Die Überexpression
der erfindungsgemäßen Proteine
kann durch zunächst
das Konstruieren eines chimären
Gens erreicht werden, worin die Kodierungsregion operativ mit einem
Promotor verknüpft
ist, der zum Richten der Expression eines Gens in den gewünschten
Geweben auf der gewünschten
Entwicklungsstufe fähig
ist. Das chimäre
Gen kann Promotor-Sequenzen und Translationsleadersequenzen, die
sich von den gleichen Genen herleiten, umfassen. 3' nicht kodierende
Sequenzen, kodierend Transkriptionsterminierungssignale können auch
bereitgestellt werden. Das vorliegende chimäre Gen kann zur Förderung
der Genexpression auch ein oder mehr Intron(e) umfassen.
-
Plasmidvektoren,
umfassend das vorliegende isolierte Polynukleotid (oder chimäre Gen),
können
konstruiert werden. Die Wahl des Plasmidvektors ist abhängig von
dem zur Transformation von Wirtspflanzen verwendeten Verfahren.
Der Fachmann kennt die genetischen Elemente, die auf einem Plasmidvektor
vorliegen müssen,
um die das chimäre
Gen enthaltenden Wirtszellen erfolgreich zu transformieren, selektieren
und propagieren. Der Fachmann wird auch erkennen, dass verschiedene
unabhängige
Transformationsereignisse zu verschiedenen Expressionsspiegeln und
-mustern führen
(Jones et al. (1985) EMBO J. 4: 2411–2418; De Almeids et al. (1989)
Mol. Gen. Genetics 218: 78–86)
und dass folglich mehrfache Ereignisse gescreent werden müssen, um
Linien zu erhalten, die den gewünschten
Expressionsspiegel und das gewünschte
Expressionsmuster aufweisen. Ein derartiges Screening kann mittels
der Southern-DNA-Analyse, der Northern-mRNA-Expressionsanalyse,
der Western-Proteinexpressionsanalyse
oder der Phänotypanalyse
erreicht werden.
-
Für einige
Applikationen könnte
es gegebenenfalls nützlich
sein, das vorliegende Polypeptid an verschiedene Zellkompartimente
zu richten, oder um seine Sekretion aus der Zelle zu fördern. Es
wird folglich daran gedacht, dass das vorstehend beschriebene chimäre Gen durch
Richten der Kodierungssequenz zum Kodieren des vorliegenden Polypeptids
mit geeigneten intrazellulären
Targetsequenzen, wie zum Beispiel Transitsequenzen (Keegstra (1989)
Cell 56: 247–253),
Signalsequenzen oder Sequenzen, kodierend für die Lokalisierung im endoplasmatischen
Retikulum (Chrispeels (1991) Ann. Rev. Plant Phys. Plant Mol. Biol.
42: 21–53) oder
nukleäre
Lokalisierungssignale (Raikhel (1992) Plant Phys. 100: 1627–1632) mit
oder ohne Entfernung von Targetsequenzen, die bereits vorliegen,
weiter supplementiert werden kann. Während die angegebenen Referenzen
Beispiele von jedem von diesen geben, ist die Liste nicht erschöpfend, und
es könnten
künftig
gegebenenfalls mehr nützliche
Targetsignale entdeckt werden.
-
Die
Reduktion oder Elimination der Expression von Genen, die für vorliegende
Polypeptide in Pflanzen für
einige Applikationen kodieren, könnten
auch wünschenswert
sein. Um dies zu erreichen, kann ein chimäres Gen, das zur Coexpression
des vorliegenden Polypeptids bestimmt ist, durch Verknüpfung eines
Gens oder Genfragments, das für
dieses Polypeptid an Pflanzen-Promotorsequenzen kodiert, konstruiert
werden. Als Alternative kann ein chimäres Gen, das zur Expression
von Antisense-RNA für
alle oder einen Teil des vorliegenden Nukleinsäurefragments bestimmt ist,
durch Verknüpfung
des Gens oder Genfragments in reverser Orientierung mit den Pflanzen-Promotorsequenzen
konstruiert werden. Entweder die chimären Cosuppressions-Gene oder
die chimären
Antisense-Gene könnten über die
Transformation in Pflanzen eingeführt werden, worin die Expression
der entsprechenden endogenen Gene reduziert oder eliminiert wird.
-
Die
molekulargenetischen Lösungen
zur Generierung von Pflanzen mit veränderter Genexpression weisen
einen entschiedenen Vorteil gegenüber den üblicheren Pflanzenzüchtungsansätzen auf. Änderungen der
Pflanzenphänotypen
können
spezifisch durch die Inhibition der Expression von einem oder mehr Gen(en) durch
die Antisense-Inhibition oder -Cosuppression produziert werden (
US-Patente Nr. 5190931 ,
5107065 und
5283323 ). Ein Antisense- oder Cosuppressionskonstrukt
würde als
ein dominant negativer Regulator der Genaktivität wirken. Während übliche Mutationen eine negative
Regulation der Genaktivität
ergeben können,
sind diese Wirkungen sehr wahrscheinlich rezessiv. Die bei einem
transgenen Ansatz zur Verfügung
stehende dominante negative Regulation kann von der Züchtungsperspektive
her gesehen vorteilhaft sein. Zusätzlich kann die Fähigkeit
hinsichtlich der Restriktion der Expression eines spezifischen Phänotyps auf
die reproduktiven Gewebe der Pflanze durch die Verwendung von gewebespezifischen
Promotoren agronomische Vorteile in Bezug auf übliche Mutationen verleihen,
die eine Wirkung in allen Geweben aufweisen können, in denen ein Mutantengen
gewöhnlich
exprimiert wird.
-
Dem
Fachmann wird bekannt sein, dass mit der Verwendung von Antisense-
oder Cosuppressionstechnologien spezielle Erwägungen assoziiert sind, um
die Expression bestimmter Gene zu reduzieren. So kann zum Beispiel
der ordnungsgemäße Expressionsspiegel
von Sense- oder Antisense-Genen die Verwendung verschiedener chimärer Gene,
die sich verschiedene dem Fachmann bekannte Regulatorelemente zunutze
machen, erforderlich sein. Sobald mithilfe von einem der vorstehend
beschriebenen Verfahren transgene Pflanzen erhalten werden, ist
es notwendig, individuelle Transgene auf diejenigen zu screenen,
die den gewünschten
Phänotyp
am wirksamsten aufweisen. Demgemäß wird der
Fachmann Screening-Verfahren für eine
große
Anzahl an Transformanten entwickeln. Die Art dieser Screens wird
im Allgemeinen aus praktischen Gründen gewählt. So kann man zum Beispiel
screenen, indem man auf Änderungen
der Genexpression unter Verwendung von Antikörpern, die für das Protein
spezifisch sind, das von dem zu unterdrückenden Gen kodiert ist, achtet;
oder man könnte
Assays etablieren, die spezifisch die Enzymaktivität messen.
Ein bevorzugtes Verfahren stellt eines dar, das die schnelle Prozessierung
einer großen
Anzahl von Proben erlaubt, da erwartet wird, dass eine große Anzahl
an Transformanten für
diesen gewünschten
Phänotyp
negativ ist.
-
Ein
Polypeptid (oder Anteile davon) kann in heterologen Wirtszellen,
insbesondere in den Zellen mikrobieller Wirte produziert werden,
und kann zur Herstellung von Antikörpern gegen dieses Protein
mittels dem Fachmann bekannter Verfahren verwendet werden. Die Antikörper sind
zum Nachweis des erfindungsgemäßen Polypeptids
in situ in Zellen oder in vitro in Zellextrakten nützlich.
Bevorzugte heterologe Wirtszellen zur Herstellung des vorliegenden
Polypeptids stellen mikrobielle Wirte dar. Mikrobielle Expressionssysteme
und Expressionsvektoren, enthaltend Regulatorsequenzen, die hohe
Expressionsspiegel von Fremdproteinen richten, sind dem Fachmann überall bekannt.
Jedwede von diesen wären
zum Konstruieren eines chimären
Gens zur Herstellung eines Polypeptids verwendbar. Dieses chimäre Gen könnte dann über die
Transformation in geeignete Mikroorganismen eingeführt werden,
um hohe Expressionsspiegel der kodierten Cytochrom-P450-Enzyme bereitzustellen,
die mit der Synthese von Pflanzen-Δ12-Epoxyfettsäuren assoziiert
sind. Ein Beispiel eines Vektors für hohe Expressionsspiegel des
vorliegenden Polypeptids in einem Bakterienwirt wird bereitgestellt
(Beispiel 6).
-
Alle
oder ein wesentlicher Anteil der erfindungsgemäßen Polynukleotide können auch
als Sonden zur genetischen oder physikalischen Kartierung der Gene
verwendet werden, so dass sie als ein Teil von und als Marker für mit diesen
Genen verknüpften
Merkmalen verwendet werden können.
Solche Informationen können in
der Pflanzenzucht zur Entwicklung von Linien mit den gewünschten
Phänotypen
nützlich
sein. So können zum
Beispiel vorliegende Nukleinsäurefragmente
als Marker des Restriktionsfragment-Längenpolymorphismus (RFLP) verwendet
werden. Southem-Blots (Maniatis) von restriktionsverdauter Pflanzen-genomischer DNA
können
mit erfindungsgemäßen Nukleinsäurefragmenten
sondiert werden. Die sich ergebenden Bandingmuster können dann
genetischen Analysen unter Verwendung von Computer-Programmen, wie
zum Beispiel MapMaker (Lander et al. (1987) Genomics 1: 174–181) unterzogen
werden, um eine genetische Karte zu konstruieren. Außerdem können die
erfindungsgemäßen Nukleinsäurefragmente
zum Sondieren der Southern-Blots, enthaltend mit Restriktionsendonuklease
behandelte genomische DNAs von einem Set von Individuen, die Eltern
und Nachkommen einer definierten genetischen Kreuzung darstellen,
verwendet werden. Die Segregation des DNA-Polymorphismus wird notiert
und zur Berechung der Position der vorliegenden Nukleinsäuresequenz
in der zuvor erhaltenen genetischen Karte unter Verwendung dieser
Population verwendet (Botstein et al. (1980) Am. J. Hum. Genet.
32: 314–331).
-
Die
Herstellung und Verwendung von sich von Pflanzengenen herleitenden
Sonden zur Verwendung bei der genetischen Kartierung wird in Bernatzky
und Tanksley (1986) Plant Mol. Biol. Reporter 4: 37–41 beschrieben.
Zahlreiche Publikationen beschreiben die genetische Kartierung spezifischer
cDNA-Klone unter Verwendung der vorstehend dargelegten Methodik
oder Variationen davon. Zur Kartierung können zum Beispiel F2-Artenkreuzungspopulationen,
Rückkreuzungspopulationen,
zufällig
gekreuzte Populationen, nahezu isogene Linien und andere Sets von
Individuen verwendet werden. Solche Methodiken sind dem Fachmann überall bekannt.
-
Sich
von den vorliegenden Nukleinsäuresequenzen
herleitende Nukleinsäuresonden
können
auch zur physikalischen Kartierung (d. h. zur Platzierung von Sequenzen
auf physikalischen Karten verwendet werden; siehe Hoheisel et al.
in: Nonmammalian Genomic Analysis: A Practical Guide, Academic Press
1996, S. 319–346,
und hierin angegebenen Referenzen).
-
Sich
von den vorliegenden Nukleinsäuresequenzen
herleitende Nukleinsäuresonden
können
bei der direkten Kartierung anhand der Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung
(FISH) verwendet werden (Trask (1991) Trends Genet. 7: 149–154). Obwohl
aktuelle Verfahren zur FISH-Kartierung die Verwendung großer Klone (mehrere
bis mehrere Hundert kb; siehe Laan et al. (1995) Genome Res. 5:
13–20)
bevorzugen, können
Verbesserungen hinsichtlich der Empfindlichkeit die Durchführung der
FISH-Kartierung unter Verwendung von kürzeren Sonden erlauben.
-
Viele
verschiedene auf der Nukleinsäure-Amplifikation
basierende Verfahren der genetischen und physikalischen Kartierung
können
unter Verwendung vorliegender Nukleinsäuresequenzen durchgeführt werden.
Beispiele schließen
folgende ein: die allelespezifische Amplifikation (Kazazian (1989)
J. Lab. Clin. Med. 11: 95–96),
den Polymorphismus von PCR-amplifizierten Fragmenten (CAPS; Sheffield
et al. (1993) Genomics 16: 325–332),
die allelespezifische Ligation (Landegren et al. (1988) Science
241: 1077–1080),
Nukleotid-Extensionsreaktionen (Sokolov (1990) Nucleic Acid Res.
18: 3671), Bestrahlungshybrid-Kartierung
(Walter et al. (1997) Nat. Genet. 7: 22–28) und Happy Mapping (Dear
und Cook (1989) Nucleic Acid Res. 17: 6795–6807). Für diese Verfahren wird die
Sequenz eines Nukleinsäurefragments
zum Design und Herstellen von Primerpaaren zur Verwendung in der
Amplifikationsreaktion oder in Primer-Extensionsreaktionen verwendet.
Das Design solcher Primer ist dem Fachmann gut bekannt. In Verfahren,
welche die auf der PCR basierende genetische Kartierung einsetzen,
kann es notwendig sein, die DNA-Sequenzunterschiede zwischen den
Eltern der Kartierungskreuzung in der Region, die der vorliegenden
Nukleinsäuresequenz
entspricht, zu identifizieren. Dies ist jedoch im Allgemeinen für Kartierungsverfahren
nicht notwendig.
-
Eine
weitere erfindungsgemäße Ausführungsform
betrifft ein Verfahren zur Auswahl eines isolierten Polynukleotids,
das sich auf den Spiegel von Δ12-Epoxyfettsäuren in einer geeigneten Wirtszelle
auswirkt, wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst: (a)
Herstellen eines isolierten Polynukleotids, umfassend die erfindungsgemäße Polynukleotidsequenz,
(b) Einführen
des isolierten Polynukleotids in eine geeignete Wirtszelle und (c)
Bestimmen der An- oder Abwesenheit von Δ12-Epoxyfettsäuren in
der transformierten Wirtszelle von (b).
-
Eine
noch andere erfindungsgemäße Ausführungsform
betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Δ12-Epoxyfettsäuren in
einer geeigneten Wirtszelle, das Folgendes umfasst: a) Transformieren
einer geeigneten Wirtszelle mit dem erfindungsgemäßen chimären Konstrukt,
(b) Züchten
der transformierten Wirtszellen von Schritt (a), und (c) Bestimmen
der An- oder Abwesenheit von Δ12-Epoxyfettsäuren in den transformierten Zellen
von (b).
-
BEISPIELE
-
Die
vorliegende Erfindung ist in den folgenden Beispielen weiter definiert,
worin – sofern
nicht anderweitig angegeben wird – Teile und Prozente Gewichtsteile
bzw. Gewichtsprozente und die Grade Grad Celsius darstellen. Man
sollte zur Kenntnis nehmen, dass diese Beispiele, während sie
die bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsformen
angeben, lediglich als Erläuterung
gegeben sind. Aus der vorstehenden Besprechung und diesen Beispielen,
kann der Fachmann die wesentlichen erfindungsgemäßen Merkmale ermitteln und
kann, ohne aus dem Gedanken und dem Umfang davon zu kommen, verschiedene Änderungen
und Modifikationen an der Erfindung vornehmen, um sie an verschiedene
Verwendungszwecke und Bedingungen anzupassen. Folglich wird der
Fachmann verschiedene Modifikationen der Erfindung zusätzlich zu
den hierin gezeigten und beschriebenen aus der vorstehenden Beschreibung
erkennen.
-
BEISPIEL 1
-
Zusammensetzung der cDNA-Bibliotheken:
Isolierung und Sequenzierung von cDNA-Klonen
-
Es
wurde eine cDNA-Bibliothek, die mRNAs aus dem Samen von Euphorbia
lagascae darstellt, hergestellt. Die Merkmale der Bibliothek werden
nachstehend beschrieben. TABELLE 2 cDNA-Bibliothek von Euphorbia lagascae
Bibliothek | Gewebe | Klon |
eellc | Sich
entwickelnder Samen von Euphorbia lagascae, die ein putatives Cytochrom-P450
enthalten könnten,
das an der Epoxyfettsäure-Synthese beteiligt
ist | eellc.pk002.i4 |
-
cDNA-Bibliotheken
können
durch irgendeines von vielen zur Verfügung stehenden Verfahren hergestellt
werden. So können
die cDNAs zum Beispiel in Plasmidvektoren eingeführt werden, indem zuerst die
cDNA-Bibliotheken in Uni-ZAPTM XR-Vektoren
gemäß der Anleitung
des Herstellers hergestellt werden (Stratagene Cloning Systems,
La Jolla, CA). Die Uni-ZAPTM XR-Bibliotheken
werden gemäß der von
Stratagene bereitgestellten Anleitung in Plasmidbibliotheken umgewandelt.
Nach der Umwandlung sind die cDNA-Inserts im Plasmidvektor pBluescript
enthalten. Außerdem
können
die cDNAs unter Verwendung von T4-DNA-Ligase (New England Biolabs)
direkt in die vorgeschnittenen Bluescript II SK(+)-Vektoren (Stratagene)
eingeführt
werden, gefolgt von der Transfektion in DH10B-Zellen gemäß der Anleitung
des Herstellers (GIBCO BRL Produkte). Sobald sich die cDNA-Inserts
in den Plasmidvektoren befinden, werden die Plasmid-DNAs aus nach
dem Zufallsprinzip gewählten
Bakterienkolonien hergestellt, die rekombinante pBluescript-Plasmide
enthalten, oder die Insert-cDNA-Sequenzen werden über die
Polymerasekettenreaktion unter Verwendung von Primem, die für Vektorsequenzen
spezifisch sind, die die insertierten cDNA-Sequenzen flankieren,
amplifiziert. Amplifizierte Insert-DNAs oder Plasmid-DNAs werden
in Dye-Primer Sequenzierungsreaktionen sequenziert, um partielle cDNA-Sequenzen
(exprimierte Sequenz-Tags oder „ESTs"; siehe Adams et al. (1991) Science
252: 1651–1656)
zu generieren. Die sich ergebenden ESTs werden unter Verwendung
eines Fluoreszenz-Sequenzierers, Modell 377, von Perkin Elmer analysiert.
-
Full-Insert-Sequenzdaten
(FIS-Daten) werden unter Verwendung eines modifizierten Transpositionsprotokolls
generiert. Die für
FIS identifizierten Klone werden aus archivierten Glycerolstocks
als Einzelkolonien zurückgewonnen,
und die Plasmid-DNAs werden über
die alkalische Lyse isoliert. Die isolierten DNA-Templates werden
mit dem Vektor, der mit M13-Vorwärts-
und Rückwärts-Oligonukleotiden
geprimt ist, in einer auf PCR-basierenden Sequenzierungsreaktion
zur Reaktion gebracht und auf automatisierte Sequenzierer geladen.
Die Bestätigung
der Klonidentifikation wird mittels Sequenz-Alignment mit der originalen
EST-Sequenz, von der die FIS-Abfrage vorgenommen wird, durchgeführt.
-
Bestätigte Templates
werden über
das Primer Island-Transposition-Kit (PE Applied Biosystems, Foster
City, CA), das auf dem Tyl-transponierbaren Element von Saccharomyces
cerevisiae basiert (Devine und Boeke (1994) Nucleic Acids Res. 22:
3765–3772),
transponiert. Das in vitro-Transpositionsystem platziert nach dem
Zufallsprinzip einzigartige Bindungsstellen überall durch eine Population
großer
DNA-Moleküle.
Die transponierte DNA wird dann zum Transformieren elektrokompetenter
DH10B-Zellen (Gibco BRL/Life Technologies, Rockville, MD) über Elektroporation
verwendet. Das transponierbare Element enthält einen zusätzlichen selektierbaren
Marker (bezeichnet als DHFR; Fling und Richards (1983) Nucleic Acids
Res. 11: 5147–5158), der
die zweifache Selektion auf Agarplatten von nur den Subklonen zulässt, die
das integrierte Transposon enthalten. Multiple Subklone werden zufällig aus
jeder Transpositionsreaktion ausgewählt, die Plasmid-DNAs werden über die
alkalische Lyse hergestellt und die Templates werden nach außen vom
Transpositionsereignisort sequenziert (ABI Prism Dye-Terminator
Ready Reaction Mix), wobei einzigartige Primer eingesetzt werden,
die für
die Bindungsstellen im Transposon spezifisch sind.
-
Die
Sequenzdaten werden erhoben (ABI Prism-Datenerhebungen) und unter
Verwendung von Phred/Phrap assembliert (P. Green, University of
Washington, Seattle). Phred/Phrap stellt ein Software-Programm in
der öffentlichen
Domäne
dar, das die ABI-Sequenzdaten wiederholt liest, die Basen abruft,
Qualitätswerte
zuordnet und die Basecalls und Qualitätswerte in editierbare Ausgabedateien
schreibt. Das Phrap-Sequenz-Assemblierprogramm verwendet diese Qualitätswerte,
um die Genauigkeit der assemblierten Sequenz-Contigs zu erhöhen. Assemblierungen
werden durch den Consed Sequenz-Editor betrachtet (D. Gordon, University
of Washington, Seattle).
-
BEISPIEL 2
-
Identifikation von cDNA-Klonen
-
cDNA-Klone,
die für
Cytochrom-P450-Enzyme kodieren, die mit der Synthese von PflanzenΔ-12-Epoxyfettsäuren assoziiert
sind, wurden wie folgt identifiziert: mittels Durchführung von
Suchen mit BLAST (Basic Local Alignment Search Tool; Altschul et
al. (1993) J. Mol. Biol. 215: 403–410; siehe auch www.ncbi.nlm.nih.gov/BLAST/)
nach Ähnlichkeit
mit in der BLAST-„nr"-Datenbank enthaltenen
Sequenzen, (umfassend alle nicht redundanten GenBank CDS-Translationen,
sich von der dreidimensionalen Struktur herleitende Sequenzen von
der Brookhaven Protein-Datenbank, die letzte bedeutende Freigabe
von der SWISS-PROT-Proteinsequenz-Datenbank, EMBL- und DDBJ-Datenbanken).
Die in Beispiel 1 erhaltenen cDNA-Sequenzen wurden auf Ähnlichkeit
mit allen öffentlich
verfügbaren
DNA-Sequenzen, die in der „nr"-Datenbank enthalten
sind, unter Verwendung des BLASTN-Algorithmus, der vom National
Center for Biotechnology Information (NCBI) bereitgestellt wurde,
analysiert. Die DNA-Sequenzen
wurden in alle Leserahmen translatiert und auf Ähnlichkeit mit allen öffentlich
verfügbaren
Proteinsequenzen, die in der „nr"-Datenbank enthalten sind,
unter Verwendung des vom NCBI bereitgestellten BLASTX-Algorithmus
(Gish und States (1993) Nat. Genet. 3: 266–272) verglichen. Aus Zweckmäßigkeitsgründen wird
der P-Wert (Wahrscheinlichkeit) der Beobachtung eines Match von
einer cDNA-Sequenz mit einer Sequenz, die in den durchsuchten Datenbanken
lediglich durch Zufall, wie mittels BLAST berechnet, enthalten ist,
hierin als „pLog"-Werte berichtet,
die den negativen Wert des Logarithmus des berichteten P-Werts darstellen.
Demzufolge gilt, dass je größer der
pLog-Wert, um so größer ist
die Likelihood, dass die cDNA-Sequenz und der BLAST „Hit" homologe Proteine
darstellen.
-
Zur
Analyse vorgelegte ESTs werden mit der Genbank-Datenbank wie vorstehend
beschrieben verglichen. ESTs, die Sequenzen mehr in 5' oder 3' enthalten, können unter
Verwendung des BLASTn-Algorithmus gefunden
werden (Altschul et al. (1997) Nucleic Acids Res. 23: 3389–3402) gegenüber der
systemgebundenen DuPont-Datenbank, die Nukleotidsequenzen vergleicht,
die sich gemeinsame oder überlappende
Regionen der Sequenz-Homologie teilen. Wenn gemeinsame oder überlappende
Sequenzen zwischen zwei oder mehr Nukleinsäurefragmenten existieren, können die
Sequenzen zu einer einzelnen angrenzenden Nukleotidsequenz assembliert
werden, wobei sie folglich das Originalfragment in entweder der
5'- oder 3'-Richtung verlängern. Sobald
das EST am meisten in 5' identifiziert
wird, kann seine komplette Sequenz durch die in Beispiel 1 beschriebene
Full-Insert-Sequenzierung bestimmt werden. Homologe Gene, die verschiedenen
Spezies angehören,
können
durch Vergleich der Aminosäuresequenz
eines bekannten Gens (aus entweder einer systemgebundenen Quelle
oder einer öffentlichen
Datenbank) gegenüber
einer EST-Datenbank unter Verwendung des tBLASTn-Algorithmus ermittelt
werden. Der tBLASTn-Algorithmus durchsucht eine Aminosäureabfrage gegen
eine Nukleotid-Datenbank, die in alle 6 Leserahmen translatiert
wird. Diese Suche lässt
Unterschiede in der Codon-Usage des Nukleotids zwischen verschiedenen
Spezies und für
Codon-Degeneriertheit zu.
-
BEISPIEL 3
-
Charakterisierung von cDNA-Klonen, codierend
für Pflanzen-Epoxygenasen
-
Die
BLASTX-Suche unter Verwendung der EST-Sequenzen aus in Tabelle 3
aufgelisteten Klonen ließ eine Ähnlichkeit
der Polypeptide, kodiert durch die cDNAs an einem Cytochrom-P450-hämhaltigen
Polypeptid erkennen, das an fungalen Inkompatibilitätsinteraktionen
von Paprika (Capsicum annuum, NCBI, allgemeine Identifikationsnummer
gi 6739506) beteiligt ist. In Tabelle 3 ersichtlich sind die BLAST-Ergebnisse
für die
Sequenz des gesamten cDNA-Inserts, umfassend den angezeigten cDNA-Klon
(„FIS"), der auch die komplette Gensequenz
für eine
Euphorbia-Epoxygenase umfasst: TABELLE 3 BLAST-Ergebnisse für Sequenzen, kodierend für Polypeptide
mit Pflanzen-Epoxyoxygenase-Aktivität
Klon | Status | BLAST
pLog-Score 6739506 |
eellc.pk002.i4 | FIS | 122,00 |
-
1 stellt
ein Alignment der in SEQ ID NO:2 dargelegten Aminosäuresequenz
und der Paprika-Sequenz
(SEQ ID NO:3) dar. Die in Tabelle 4 ersichtlichen Daten stellen
eine Berechnung der Identität
(%) der in SEQ ID NO:2 dargelegten Aminosäuresequenzen und der Sequenz
von Paprika (Capsicum annuum) (SEQ ID NO:3) dar. TABELLE 4 Identität (%) von Aminosäuresequenzen,
abgeleitet von den Nukleotidsequenzen von cDNA-Klonen, kodierend
für Polyptide
mit Pflanzen-Epoxygenase-Aktivität
SEQ
ID NO: | Identität (%) mit
6739506 |
2 | 40,4
% |
-
Berechnungen
der Sequenz-Alignments und Identität (%) wurden unter Verwendung
des Megalign-Programms der LASERGENE-Bioinformatik-Software-Suite
(DNASTAR Inc., Madison, WI) durchgeführt. Es wurde ein multiples
Alignment der Sequenzen unter Verwendung des Clustal-Alignmentverfahrens
(Higgins und Sharp (1989) CABIOS. 5: 151–153) mit den Standardparametem
(GAP PENALTY = 10, GAP LENGTH PENALTY = 10) durchgeführt. Bei
den Standardparametern für
paarweise Alignments unter Verwendung des Clustal-Verfahrens handelte
es sich um KTUPLE 1, GAP PENALTY = 3, WINDOW = 5 und DIAGONALS SAVED
= 5. Die Sequenz-Alignments und BLAST-Scores und Wahrscheinlichkeiten weisen
darauf hin, dass die Nukleinsäurefragmente,
umfassend die vorliegenden cDNA-Klone, einen wesentlichen Anteil
einer Pflanzen-Epoxygenase kodieren. Diese Sequenzen stellen die
ersten Cytochrom-P450-Sequenzen dar, die für ein Enzym kodieren, das mit
der dem Anmelder bekannten Δ12-Epoxygruppenbildung in Pflanzen assoziiert
ist.
-
BEISPIEL 4
-
Expression chimärer Gene
in monokotylen Zellen
-
Ein
chimäres
Gen, das eine cDNA umfasst, die für das vorliegende Polypeptid
in Sense-Orientierung in
Bezug auf den Mais-Zein-Promotor (27 kD) kodiert, der sich in 5' zum cDNA-Fragment befindet,
und das 3'-Ende
von Zein (10 kD) sich in 3' zum
cDNA-Fragment befindet, kann konstruiert werden. Das cDNA-Fragment
dieses Gens kann durch die Polymerasekettenreaktion (PCR) des cDNA-Klons unter Verwendung
geeigneter Oligonukleotid-Primer generiert werden. Die Klonierungsstellen
(NcoI oder SmaI) können
in die Oligonukleotide zur Bereitstellung einer ordnungsgemäßen Orientierung
des DNA-Fragments, wenn es in den verdauten Vektor pML103 wie nachstehend
beschrieben insertiert wird, inkorporiert werden. Die Amplifikation
wird dann in einer Standard-PCR durchgeführt. Die amplifizierte DNA
wird dann mit den Restriktionsenzymen NcoI und SmaI verdaut und
auf einem Agarosegel fraktioniert. Die entsprechende Bande kann
aus dem Gel isoliert und mit einem 4,9 kb NcoI-SmaI-Fragment des
Plasmids pML103 kombiniert werden. Das Plasmid pML103 wurde unter
den Bedingungen des Budapester Vertrags bei der ATCC (American Type
Culture Collection, 10801 University Blvd., Manassas, VA 20110–2209) hinterlegt
und trägt
die Zugangsnummer ATCC 97366. Das DNA-Segment von pML103 enthält ein 1,05
kb SalI-NcoI-Promotorfragment des Mais-Zein-Gens (27 kD) und ein
0,96 kb SmaI-SalI-Fragment
vom 3'-Ende des
Mais-Zein-Gens (10 kD) im Vektor pGem9Zf(+) (Promega). Vektor- und
Insert-DNA können bei
15°C über Nacht,
im Wesentlichen wie beschrieben (Maniatis), ligiert werden. Die
ligierte DNA kann dann zur Transformation von E. coli XL1-Blue (Epicurian
Coli XL-1 BlueTM; Stratagene) verwendet
werden. Bakterientransformanten können mittels des Restriktionsenzym-Verdaus
der Plasmid-DNA und einer begrenzten Nukleotidsequenz-Analyse unter
Verwendung des Didesoxy-Kettenterminierungsverfahrens
(SequenaseTM DNA Sequencing Kit; U.S. Biochemical)
gescreent werden. Das sich ergebende Plasmidkonstrukt würde ein
chimäres
Gen umfassen, kodierend, in der 5'- bis 3'-Richtung,
den Mais-Zein-Promotor (27 kD), ein cDNA-Fragment, kodierend das
vorliegende Polypeptid, und die 3'-Region von Zein (10 kD).
-
Das
vorstehend beschriebene chimäre
Gen kann durch das folgende Verfahren in Maiszellen eingeführt werden.
Immature Mais-Embryos können
aus sich entwickelnden Karyopsen, die sich von Kreuzungen der Inzuchtmaislinien
H99 und LH132 herleiten, präpariert
werden. Die Embryos werden 10 bis 11 Tage nach der Pollinierung,
wenn sie 1,0 bis 1,5 mm lang sind, isoliert. Die Embryos werden
dann mit der Achsenseite nach unten sehend und in Kontakt mit Agarose-verfestigtem
N6-Medium platziert (Chu et al. (1975) Sci. Sin. Peking 18: 659–668). Die
Embryos werden bei 27°C
im Dunkeln gehalten. Krümeliger
embryogener Kallus, bestehend aus nicht differenzierten Zellmassen
mit somatischen „Proembryoiden" und Embryoiden,
die auf Stützstrukturen
getragen werden, proliferieren aus dem Skutellum dieser immaturen
Embryos. Der aus dem primären
Explantat isolierte embryogene Kallus kann auf N6-Medium 2 bis 3
Wochen kultiviert und auf diesem Medium alle 2 bis 3 Wochen subkultiviert
werden.
-
Das
Plasmid, p35S/Ac (erhalten von Dr. Peter Eckes, Hoechst AG, Frankfurt
am Main, Deutschland) kann in Transformationsexperimenten verwendet
werden, um einen selektierbaren Marker bereitzustellen. Dieses Plasmid
enthält
das Pat-Gen (siehe
Europäische Patentveröffentlichung
0242236 ), das für
Phosphinthricin-Acetyltransferase (PAT) kodiert. Das PAT-Enzym verleiht
Resistenz gegen herbizide Glutaminsynthetase-Inhibitoren, wie zum
Beispiel Phosphinthricin. Das pat-Gen in p35S/Ac befindet sich unter
der Kontrolle des 35S-Promotors vom Blumenkohl-Mosaik-Virus (Odell
et al. (1985) Nature 313: 810–812)
und der 3'-Region
des Nopalin-Synthase-Gens aus der T-DNA des Ti-Plasmids von Agrobacterium
tumefaciens.
-
Das
Partikelbombardment-Verfahren (Klein et al. (1987) Nature 327: 70–73) kann
zum Transfer von Genen an die Kallus-Kulturzellen verwendet werden.
Gemäß diesem
Verfahren werden Goldpartikel (1 μm
im Durchmesser) unter Verwendung des folgenden Verfahrens mit DNA
beschichtet. Es werden 10 μg
Plasmid-DNAs 50 μl
einer Suspension aus Goldpartikeln (60 mg/ml) zugefügt. Den
Partikeln werden Calciumchlorid (50 μl einer 2,5 M Lösung) und
Spermidin, freie Base (20 μl
einer 1,0 M Lösung),
zugefügt.
Die Suspension wird während
des Zufügens
dieser Lösungen
gevortext. Nach 10 Minuten werden die Röhrchen kurz zentrifugiert (5
sec bei 15 000 U/min) und der Überstand
entfernt. Die Partikel werden in 200 μl absolutem Ethanol resuspendiert,
erneut zentrifugiert und der Überstand
entfernt. Es wird wieder mit Ethanol gespült und die Partikel in einem
endgültigen
Volumen von 30 μl
Ethanol resuspendiert. Ein Aliquot (5 μl) der DNA-beschichteten Goldpartikel
kann in die Mitte eines KaptonTM „Flying
Disc" (Bio-Rad Labs) platziert
werden. Die Partikel werden dann mit einem BiolisticTMPDS-1000/He
(Bio-Rad Instruments, Hercules CA) unter Verwendung eines Heliumdrucks
von 1000 psi, einer Gap-Distanz von 0,5 cm und einer Flugdistanz
von 1,0 cm in das Maisgewebe beschleunigt.
-
Für das Bombardment
wird das embryogene Gewebe auf Filterpapier über ein mit Agarose verfestigtes
N6-Medium platziert. Das Gewebe wird als ein dünner Rasen angeordnet und bedeckt
eine Kreisfläche
von ca. 5 cm im Durchmesser. Die das Gewebe enthaltende Petrischale
kann in die Kammer des PDS-1000/He ca. 8 cm vom Stopping-Screen
(Stopping-Sieb) entfernt platziert werden. Die Luft in der Kammer
wird dann auf ein Vakuum von 28 Inch Hg evakuiert. Der Makrocarrier
wird mit einer Helium-Schockwelle
unter Verwendung einer Berstmembran, die platzt, wenn der He-Druck
im Schockrohr 1000 psi erreicht, beschleunigt.
-
Sieben
Tage nach dem Bombardment kann das Gewebe an N6-Medium, das Glufosinat
(2 mg/l) enthält
und dem es an Casein oder Prolin mangelt, transferiert werden. Auf
diesem Medium wächst
das Gewebe langsam weiter. Nach weiteren 2 Wochen kann das Gewebe
in frisches N6-Medium, enthaltend Glufosinat, transferiert werden.
Nach 6 Wochen können
auf einigen der Platten, enthaltend das mit Glufosinat supplementierte
Medium, Flächen
von ca. 1 cm im Durchmesser mit aktiv wachsendem Kallus identifiziert
werden. Diese Kalli können
bei Subkultivierung auf dem Selektivmedium weiter wachsen.
-
Pflanzen
können
zunächst
durch Transfer von Gewebe-Clusters an mit 0,2 mg/l 2,4-D supplementiertes
N6-Medium aus dem transgenen Kallus regeneriert werden. Nach zwei
Wochen kann das Gewebe an Regenerationsmedium transferiert werden
(Fromm et al. (1990) Bio/Technology 8: 833–839).
-
BEISPIEL 5
-
Expression chimärer Gene
in dikotylen Zellen
-
Eine
Samen-spezifische Expressionskassette, die sich aus dem Promotor
und dem Transkriptionsterminator aus dem Gen, kodierend die β-Untereinheit
des Samenspeicherproteins Phaseolin aus der Bohne Phaseolus vulgaris
(Doyle et al. (1986) J. Biol Chem. 261: 9228–9238), zusammensetzt, kann
zur Expression des vorliegenden Polypeptids in der transformierten
Sojabohne verwendet werden. Die Phaseolin-Kassette schließt ca. 500
Nukleotide stromaufwärts
(5') vom Translationsinitiierungscodon
und ca. 1650 Nukleotide stromabwärts
(3') vom Translationsstoppcodon
von Phaseolin ein. Zwischen den 5'- und
3'-Regionen befinden sich
die einzigartigen Restriktionsendonukleasestellen Nco I (welche
das ATG- Translationsinitiierungscodon einschließen), Sma
I, Kpn I und Xba I. Die gesamte Kassette ist von Hind III-Stellen flankiert.
-
Das
cDNA-Fragment dieses Gens kann durch die Polymerasekettenreaktion
(PCR) des cDNA-Klons unter
Verwendung geeigneter Oligonukleotid-Primer generiert werden. Die
Klonierungsstellen können
in die Oligonukleotide zur Bereitstellung der richtigen Orientierung
des DNA-Fragments, wenn sie in den Expressionsvektor insertiert
werden, inkorporiert werden. Die Amplifikation wird dann wie vorstehend
beschrieben durchgeführt,
und das isolierte Fragment wird in einen pUC 18-Vektor insertiert,
der die Samen-Expressionskassette trägt.
-
Danach
können
Sojabohnen-Embryos mit dem Expressionsvektor transformiert werden,
der Sequenzen umfasst, die für
das vorliegende Polypeptid kodieren. Zur Induktion somatischer Embryos,
können
Kotyledonen, 3–5
mm lang, aus Oberflächen-sterilisierten,
immaturen Samen des Sojabohnen-Kultivars
A2872 im Hellen oder Dunkeln bei 26°C auf einem geeigneten Agarmedium über 6–10 Wochen
kultiviert werden. Somatische Embryos, die sekundäre Embryos
produzieren, werden dann ausgeschnitten und in ein geeignetes Flüssigmedium
gegeben. Nach wiederholter Selektion auf Cluster somatischer Embryos,
welche als frühe
Embryos im Globular-Stadium multipliziert werden, werden die Suspensionen
wie nachstehend beschrieben aufrechterhalten.
-
Embryogene
Suspensionskulturen von der Sojabohne können in 35 ml Flüssigmedium
auf einem rotierenden Schüttelgerät, 150 U/min,
bei 26°C
mit Fluoreszenzleuchten unter einem Tag/Nacht-Schema von 16:8 Stunden
aufrechterhalten werden. Die Kulturen werden alle zwei Wochen durch
Inokulation von ca. 35 mg Gewebe in 35 ml Flüssigmedium subkultiviert.
-
Die
embryogenen Suspensionskulturen von der Sojabohne können dann
mittels des Partikel-Gun-Bombardment-Verfabrens
transformiert werden (Klein et al. (1987) Nature (London) 327: 70–73,
US-Patent Nr. 4945050 ).
Für diese
Transformationen kann ein Biolistic
TM PDS
1000/HE-Instrument (Helium-Retrofit) von DuPont verwendet werden.
-
Ein
selektierbares Markergen, das zur Förderung der Sojabohnen-Transformation
verwendet werden kann, stellt ein chimäres Gen dar, das sich aus dem
35S-Promotor des Blumenkohl-Mosaik-Virus (Odell et al. (1985) Nature
313: 810–812),
dem Hygromycin-Phosphotransferasegen aus Plasmid pJR225 (von E.
coli; Gritz et al. (1983) Gene 25: 179–188) und der 3'-Region des Nopalin-Synthasegens
aus der T-DNA des Ti-Plasmids von Agrobacterium tumefaciens zusammensetzt.
Die Samen-Expressionskassette, umfassend die Phaseolin-5'-Region, das Fragment,
das das vorliegende Polypeptid kodiert und die Phaseolin-3'-Region können als
ein Restriktionsfragment isoliert werden. Dieses Fragment kann dann
in eine einzigartige Restriktionsstelle des das Markergen tragenden
Vektors insertiert werden.
-
50 μl einer 60
mg/ml 1-μm-Goldpartikel-Suspension
wird (reihenfolglich) Folgendes zugefügt: 5 μl DNA (1 μg/μl), 20 μl Spermidin (0,1 M) und 50 μl CaCl2 (2,5 M). Die Partikelpräparation wird dann 3 Minuten
gerührt, in
einer Mikrofuge 10 Sekunden zentrifugiert und der Überstand
entfernt. Die mit DNA beschichteten Partikel werden dann einmal
in 400 μl
70%igem Ethanol gewaschen und in 40 μl wasserfreiem Ethanol resuspendiert. Die
DNA-/Partikelsuspension kann dreimal für jeweils 1 Sekunde beschallt
werden. 5 μl
der mit DNA beschichteten Goldpartikel werden dann auf jede Makrocarrier-Scheibe
geladen.
-
Ca.
300–400
mg einer zwei Wochen alten Suspensionskultur werden in eine leere
Petrischale (60 × 15
mm) gegeben und die restliche Flüssigkeit
mit einer Pipette vom Gewebe entfernt. Für jedes Transformationsexperiment
werden in der Regel ca. 5–10
Platten bombardiert. Der Berstdruck der Membran ist auf 1100 psi
eingestellt, und die Kammer wird auf ein Vakuum von 28 Inch Hg evakuiert.
Das Gewebe wird ca. 3,5 Inch vom Rückhalte-Screen (Rückhaltesieb)
platziert und dreimal bombardiert. Nach dem Bombardment kann das Gewebe
in die Hälfte
geteilt und zurück
in die Flüssigkeit
gegeben und wie vorstehend beschrieben kultiviert werden.
-
Fünf bis sieben
Tage nach dem Bombardment kann das Flüssigmedium mit frischem Medium,
und elf bis zwölf
Tage nach dem Bombardment mit frischem Medium, enthaltend 50 mg/ml
Hygromycin, ausgewechselt werden. Dieses Selektivmedium kann wöchentlich
erneuert werden. Sieben bis acht Wochen nach dem Bombardment kann
beobachtet werden, dass grünes,
transformiertes Gewebe aus nicht transformierten, nekrotischen embryogenen
Cluster wächst.
Isoliertes grünes
Gewebe wird entfernt und in individuelle Flaschen zum Generieren
neuer, klonal propagierter, transformierter embryogener Suspensionskulturen
inokuliert. Jede neue Linie kann als ein unabhängiges Transformationsereignis
behandelt werden. Diese Suspensionen können dann subkultiviert und
als Cluster immaturer Embryos aufrechterhalten oder zu vollkommenen
Pflanzen durch Maturation und Keimung individueller somatischer
Embryos regeneriert werden.
-
BEISPIEL 6
-
Expression chimärer Gene
in Mikrobenzellen
-
Die
für das
vorliegende Polypeptid kodierenden cDNAs können in den T7-Expressionsvektor
pBT430 von E. coli insertiert werden. Dieser Vektor stellt ein Derivat
von pET-3a (Rosenberg et al. (1987) Gene 56: 125–135) dar, der die Bakteriophagen-T7-RNA-Polymerase/das
T7-Promotorsystem einsetzt. Das Plasmid pBT430 wurde zuerst durch
Zerstören
der EcoR I- und Hind III-Stellen in pET-3 an ihren ursprünglichen
Positionen konstruiert. Ein Oligonukleotid-Adapter, enthaltend EcoR
I- und Hind III-Stellen,
wurde an der BamH I-Stelle von pET-3a insertiert. Dies führte pET-3aM
mit zusätzlichen
einzigartigen Klonierungsstellen zur Insertion von Genen in den
Expressionsvektor herbei. Dann wurde die Nde I-Stelle unter Verwendung
der Oligonukleotid-gerichteten Mutagenese an der Position der Translationsinitiierung
in eine Nco-I-Stelle umgewandelt. Die DNA-Sequenz von pET-3aM in
dieser Region, 5'-CATATGG,
wurde in 5'-CCCATGG
in pBT430 umgewandelt.
-
Plasmid-DNA,
enthaltend eine cDNA kann zur Freisetzung eines für das Protein
kodierenden Nukleinsäurefragments
angemessen verdaut werden. Dieses Fragment kann dann auf einem 1%igen
niedrig schmelzenden Agarosegel gereinigt werden. Puffer und Agarose
enthalten 10 μg/ml
Ethidiumbromid für
die Sichtbarmachung des DNA-Fragments. Das Fragment kann dann aus
dem Agarosegel durch Verdau mit GELaseTM (Epicentre
Technologies, Madison, WI) gemäß der Anleitung
des Herstellers gereinigt, mit Ethanol präzipitiert, getrocknet und in
20 μl Wasser
resuspendiert werden. Geeignete Oligonukleotid-Adapter können unter Verwendung von T4-DNA-Ligase
(New England Biolabs (WEB), Beverly, MA) an das Fragment ligiert
werden. Das Fragment, enthaltend die ligierten Adapter, kann aus
den überschüssigen Adapter
unter Verwendung von niedrig schmelzender Agarose, wie vorstehend
beschrieben, gereinigt werden. Der Vektor pBT430 wird verdaut, mit
alkalischer Phosphatase (WEB) dephosphoryliert und mit Phenol/Chloroform
wie vorstehend beschrieben deproteinisiert. Der hergestellte Vektor
pBT430 und das Fragment können
dann 15 Stunden bei 16°C
ligiert werden, gefolgt von der Transformation in elektrokompetente
DH5-Zellen (GIBCO BRL). Die Transformanten können auf Agarplatten, enthaltend
LB-Medium und 100 μg/ml
Ampicillin, ausgewählt
werden. Transformanten, enthaltend das Gen, das für das vorliegende
Polypeptid kodiert, werden dann auf die richtige Orientierung in
Bezug auf den T7-Promoter
durch die Restriktionsenzym-Analyse gescreent.
-
Zum
Erhalt hoher Expressionsspiegel kann ein Plasmidklon mit dem cDNA-Insert
in richtiger Orientierung in Bezug auf den T7-Promoter in den E
coli-Stamm BL21(DE3) transformiert werden (Studier et al. (1986) J.
Mol. Biol. 189: 113–130).
Kulturen werden in LB-Medium, enthaltend Ampicillin (100 mg/l) bei
25°C gezüchtet. Bei
einer optischen Dichte bei 600 nm von ca. 1, kann das IPTG (Isopropylthio-β-galactosid,
der Induktor) zugefügt
werden, um eine Endkonzentration von 0,4 mM zu erhalten, und die
Inkubation kann 3 h bei 25°C fortgesetzt
werden. Die Zellen werden dann durch Zentrifugieren gewonnen und
in 50 μl
50 mM Tris-HCl bei pH 8,0, enthaltend 0,1 mM DTT und 0,2 mM Phenylmethylsulfonylfluorid
resuspendiert. Eine kleine Menge von 1 mm großen Glasperlen können zugefügt werden
und das Gemisch dreimal für
ca. 5 Sekunden jedes Mal mit einem Mikrosonden-Ultraschallgert (Sonicator) beschallt
werden. Das Gemisch wird zentrifugiert und die Proteinkonzentration
des Überstands
bestimmt. 1 μg
Protein aus der löslichen
Fraktion der Kultur kann mittels SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese getrennt
werden. Die Gele können
auf Proteinbanden beobachtet werden, die bei dem erwarteten Molekulargewicht
migrieren.
-
BEISPIEL 7
-
Expression von EST eellc.pk002.i4 von
Euphorbia lagascae in Saccharomyces cerevisiae
-
Die
Funktion des Cytochrom-P450-Enzyms, das dem EST eellc.pk002.i4 entspricht,
wurde durch Expression im Saccharomyces cerevisiae-Stamm WHT1 beurteilt
[Jung W. el al. (2000) Nature Biotechnol. 18: 208–212]. Die
WHT-Zelllinie enthält
das Gen für
die NADPH-Cytochrom-P450-Reduktase aus Helianthus tuberosum zur
Verstärkung
der rekombinanten Cytochrom-P450-Aktivität wie zuvor beschrieben [Jung
W. et al. (2000) Nature Biotechnol. 18: 208–212]. Die Kodierungssequenz
von EST eellc.pk002.i4 wurde durch die PCR unter Verwendung des
Advantage-GC-cDNA-Polymerase-Kits (Clontech) und des Primerpaars 5'-TCAAGGAGAAAAAACCCCGGATCCATGGAGCAGAAAAATCTCTCTTTTCCG-3' (Sense; SEQ ID NO:4) und
5'-GGCCAGTGAATrGTAATACGACTCACTATAGGGCG-3' (Antisense; SEQ
ID NO:5) amplifrziert. Außer der
Homologie zur Cytochrom-P450-Kodierungsregion, teilen sich diese
Primer die Homologie mit dem Vektor pRS315 [Sikorski und Heiter
(1989) Genetics 122: 19–27],
der wie zuvor beschrieben [Jung et al. (2000) Nature Biotechnol.
18: 208–212]
durch die Insertion von bidirektionalen GAL1/GAL10-Promotoren modifiziert
wurde. Das sich ergebende Amplifikationsprodukt wurde an den verdauten
Vektor hybridisiert und in den Saccharomyces cerevisiae-Stamm WHT1
transformiert, wo das Expressionsplasmid durch „Gap-Repair" gebildet wird [Hua
et al. (1997) Plasmid 38: 91–96].
Die ordnungsgemäße Integration
der Kodierungssequenz des EST eellc.pk002.i4 im Expressionsvektor
wurde durch die teilweise DNA-Sequenzierung des sich ergebenden
Plasmids bestätigt.
Transformierte Hefezellen wurden auf ihre Fähigkeit, bei Abwesenheit von
Leucin zu wachsen, ausgewählt.
-
Ausgewählte Kolonien
wurden über
3 Tage bei 28°C
in Medien, denen Leucin mangelt [0,17 % (w/v) Hefe-Stickstoff-Basis
ohne Aminosäuren
(Difco), 0,5 % (w/v) Ammoniumsulfat, 0,01 % (w/v) Adenin und 0,07 %
(w/v) CSM-Leu (Bio 101)], supplementiert mit Glycerol und Glucose
auf eine Endkonzentration von 5 % (v/v) bzw. 0,5% (w/v) gezüchtet. Die
Zellen wurden dann zweimal im vorstehend beschriebenen Medium gewaschen,
das als Kohlenstoffquelle 2 % (w/v) Galactose anstelle von Glycerol
und Glucose enthielt. Die gewaschenen Zellen wurden dann auf OD600 ≈ 0,4
in Medium verdünnt,
das aus 1 % (w/v) Hefeextrakt, 2 % (w/v) Pepton, 2 % (w/v) Galactose,
0,04 % (w/v) Adenin und 0,2 % (w/v) Tergitol NP-40 bestand. Das
Medium wurde auch mit 0,45 mM von entweder Linolsäure (18
:2Δ9bis,12cis) oder α-Linolensäure (18: 3Δ9cis,12cis,15cis)
supplementiert. Diese Fettsäuren
wurden zugefügt,
um als potenzielle in vivo-Substrate für das rekombinante Cytochrom-P450
von E. lagascae zu dienen. Die Kulturen wurden durch Schütteln (250
U/min) bei 28°C
aufrechterhalten und auf OD600 12 gezüchtet. Zellen
aus 3-ml-Kulturen wurden mittels Zentrifugieren gesammelt und dann
unter Vakuum getrocknet. Fettsäuremethylester
wurden anschließend
aus den getrockneten Zellpellets durch direkte Umesterung in 1 %
(w/v) Natriummethoxid/Methanol unter Verwendung der zuvor beschriebenen Verfahren
hergestellt [Cahoon et al. (2001) J. Biol. Chem. 276: 2637–2643].
Die wiedergefundenen Fettsäuremethylester
wurden dann unter Verwendung eines Hewlett-Packard 6890 Gaschromatographen,
der mit einer Omegawax-320-Säule (30
m × 0,32
mm Innendurchmesser, Supelco) analysiert. Die Ofentemperatur wurde von
220°C (2
min Haltezeit) bei einer Rate von 20°C/min auf 240°C programmiert.
Die Retentionszeiten von Epoxyfettsäuremethylestem in Proben wurden
mit denen von aus dem Samen von E. lagascae hergestelltem Vernolsäuremethylester
verglichen.
-
Zur
Bestätigung
der Identitäten
von jedweden durch rekombinante Hefezellen produzierten Δ12-Epoxyfettsäuren wurden
wie vorstehend beschrieben hergestellte Fettsäuremethylester nach der Säure-Derivatisierung durch
Massenspektrometrie analysiert, was eine bessere diagnostische strukturelle
Charakterisierung bereitstellt. Die saure Reaktion der Methylester
von Δ12-Epoxyfettsäuren (z. B. Vemolsäure) führt zur Öffnung des
Epoxyrings und der Generierung von zwei Produkten: (1) einem Δ12-Hydroxy-/Δ13-Methoxyderivat
und (2) einem Δ12-Methoxy-/Δ13-Hydroxyderivat.
Die aus der Natriummethoxid-Umesterung erhaltenen Fettsäuremethylester
(wie vorstehend beschrieben) von S. cerevisiae-Kulturen wurden 20
mm. bei 70°C
in 1 ml 2,5 % (v/v) Schwefelsäure
in Methanol erhitzt. Nach dem Abkühlen wurde 1 ml Wasser zugefügt, und
die Fettsäuremethylester
wurden mit 2 ml Hexan extrahiert. Die Fettsäuremethylester wurden dann
unter Stickstoff getrocknet und anschließend mit 0,5 ml des Silylierungsreagenzes
bis-(Trimethylsilyl)trifluoracetamid : Trimethylchlorsilan (99:1,
v/v) (Supelco) 30 min bei 50°C
zum Generieren von Trimethylsilylether-Derivaten (TMS-Etherderivaten) von
Hydroxylgruppen zur Reaktion gebracht. Die derivatisierten Fettsäuremethylester
wurden unter Stickstoff getrocknet, in Hexan resuspendiert und dann
unter Verwendung eines HP6890 Gaschromatographen, der mit einem
HP5973 Massenselektiven Detektor (Hewlett-Packard) verbunden ist,
der bei einem Elektronenstoßionisationspotenzial
von 70 eV betrieben wird, analysiert. Die Epoxyfettsäuremethylester-Derivate wurden teilweise
unter Verwendung einer HP-INNOWax-Säule (30 m × 0,25 mm Innendurchmesser;
Hewlett-Packard), wobei die Ofentemperatur von 185°C (5 min
Haltezeit) auf 240°C
(10 min Haltezeit) bei 7,5°C/min
programmiert wurde, analysiert.
-
Unter
Verwendung von mit Linolsäure
supplementierten Medien wurde eine neue Fettsäure in WHT-Zellen von S. cerevisiae
nachgewiesen, die das Cytochrom-P450 von E. lagascae exprimieren,
das dem EST eellc.pk002.i4 entspricht. Der Methylester dieser Fettsäure ist
als „Epoxy1" in 1B angezeigt.
Diese Fettsäure
wurde nicht in Zellen nachgewiesen, die nur den Expressionsvektor
enthielten und unter ähnlichen Bedingungen
wuchsen [1A]. „Epoxy1" wies die gleiche Retentionszeit wie
der Methylester der Vemolsäure auf
[1E]. Außerdem wiesen die sauren Methanolderivate
von diesem Fettsäuremethylester
Massenspektren [2C–2D]
auf, die mit denen von ähnlich
hergestellten Derivaten von Methylvemolsäure identisch waren [2A–2B]. Basierend auf diesen Daten wird „Epoxy1" in 1B als
der Methylester der Vemolsäure identifiziert.
Dieser Befund weist folglich nach, dass das Cytochrom-P450 von E.
lagascae, das EST eellc.pk002.i4 entspricht, als eine Δ12-Linolsäure-Epoxygenase
in der Biosynthese von Vemolsäure
funktioniert.
-
Die
Supplementierung des Wachstumsmediums mit α-Linolensäure führte zur Produktion einer zweiten
neuen Fettsäure
durch Zellen, die das Cytochrom-P450 von E. lagascae exprimieren,
das dem EST eellc.pk002.i4 entspricht. Dieser Methylester dieser
Fettsäure,
der als „Epoxy2" in 1D gekennzeichnet
ist, wies eine längere
Retentionszeit als die von Methylvemolsäure [1E]
auf. Außerdem
waren die Massenspektren von Trimethylsilyl-Derivaten von sauren
Methanolprodukten von „Epoxy2" konsistent mit denen,
die aus einem C18-Fettsäuremethylester entstehen, enthaltend
eine Δ12-Epoxygruppe und zwei Doppelbindungen [2E–2F]. Gesetzt den Fall, dass der Vorläufer dieses
Produkts 18:3Δ9,12,15 (α-Linolensäure) darstellt,
wird „Epoxy2" folglich unverbindlich
als Methylester von Δ12-Epoxyoctadeca-9,15-diensäure (Δ12-Epoxy-
18:2Δ9,12) identifiziert. Dieses Ergebnis weist
darauf hin, dass das Cytochrom-P450 von E. lagascae, das dem EST eellc.pk002.i4
entspricht, auch zum Katalysieren der Δ12-Epoxidierung
von α-Linolensäure fähig ist.
-
BEISPIEL 8
-
Expression der cDNA für EST eellc.pk002.i4 von Euphorbia
lagascae in transgenen Tabakzellen
-
Das
Cytochrom-P450-Enzym von Euphorbia lagascae, das der cDNA für EST eellc.pk002.i4
entspricht, wurde zur Beurteilung seiner Funktion in transgenen
Pflanzenzellen im Kallus von Tabak (Nicotiana tabacum) unter der
Kontrolle des 35S-Promotors des Blumenkohl-Mosaik-Virus exprimiert.
Für diese
Studien wurde der offene Leserahmen der cDNA für EST eellc.pk002.i4 initial
durch die PCR amplifiziert, um flankierende EcoRI- und BamHI-Stellen
zum Klonieren in den Pflanzen-Expressionsvektor zu generieren. Die
Sequenz des in der Amplifikationsreaktion verwendeten Sense-Oligonukleotids
stellte 5'-gcggccgcgaattcGGAAAATGGAGCAGAAAAATC-3', SEQ ID NO:6, dar;
und die Sequenz des Antisense-Oligonukleotids stellte 5'-gcggccgcggatccTTAGAACATCGTTAATTAAAG-3', SEQ ID NO:7, dar.
(Zur Beachtung: die Basen in Kleinbuchstaben enthalten die zugefügten Restriktionsstellen
und flankierende Sequenz zur Förderung
des Verdaus mit dem Restriktionsenzym). Das Design der PCR-Prinier
basierte auf der Sequenz der cDNA für EST eellc.pk002.i4, die in
SEQ ID NO:1 ersichtlich ist. In einem 100-μl-Volumen unter Verwendung von
Pfu-Polymerase wurden dreißig
Zyklen der PCR-Amplifikation (Stratagene) durchgeführt, und
das Template bestand aus der cDNA für EST eellc.pk002.i4 in pBluescript
SK (–).
Das Produkt aus dieser Reaktion wurde in pCR-Script AMP (Stratagene)
subkloniert. Nach dem Restriktionsverdau mit EcoRI und BamHI wurde
das PCR-Produkt aus pCR-Script AMP an die entsprechende Stelle von
Vektor pART7 gebracht [Gleave, A.P. (1992) Plant Mol. Biol. 20:
1203–1207]. Das
sich ergebende Konstrukt bestand aus dem offenen Leserahmen der
cDNA für
EST eellc.pk002.i4, fusioniert an seinem 5'-Ende mit dem 35S-Promotor des Blumenkohl-Mosaik-Virus
und an seinem 3'-Ende
mit dem transkriptionalen Terminierungsanteil des Octopinsynthasegens.
Diese drei Sequenzelemente (Promotor/offener Leserahmen von EST
eellc.pk002.i4/3'-ocs-Terminierungssequenz)
wurden dann als ein NotI-Fragment in die entsprechende Stelle des
binären
Vektors pART27 gebracht, der einen Kanamycin-Resistenzmarker zur Auswahl von transformierten
Pflanzenzellen enthält
[Gleave, A.P. (1992) Plant Mol. Biol. 20: 1203–1207]. Das sich ergebende
Plasmid wurde als pEICytP450 bezeichnet. Es wurde durch die Insertion
von Promotor- und Terminierungselementen aus pART7 in die NotI-Stelle
von pART27 eine Vektorkontrolle hergestellt. Das sich ergebende
Plasmid wurde als pART27/35S bezeichnet. Plasmide pEICytP450 und
pART27/35S wurden dann in LBA4404-Zellen von Agrobacterium tumefaciens transformiert.
Sich von diesen Zellen herleitende Kulturen wurden für die Transformation
von Blattscheiben von Tabak (Nicotiana tabacum cv. Xanthi) gemäß dem von
Rogers, S.G., Horsch, R.B. und Fraley, R.T. (1986) Methods Enzymol.
118: 627–648,
beschriebenen Protokoll verwendet. Sich von diesen Transformationen
herleitender transgener Kallus wurde basierend auf der vom binären Vektor
verliehenen Kanamycin-Resistenz ausgewählt. Außerdem wurde die Anwesenheit
des Transgens in diesem Gewebe durch die Northern-Blot-Analyse bestätigt.
-
Die
Fettsäurezusammensetzung
von Kanamycin-resistentem Tabakkallus, der aus Blattscheiben-Transformationen
erhalten wurde, wurde mittels Gaschromatographie (GC) untersucht.
Das in diesen Analysen verwendete Gewebe stellte Kallus dar, der
in frisches Selektivmedium transferiert wurde und für weitere
3 bis 4 Wochen gezüchtet
wurde. Zum Erhalt von Fettsäuremethylestem
für die
GC-Analysen wurden ca. 150 mg transgener Tabakkallus in 1 ml 1%igem
(w/v) Natriummethoxid in Methanol unter Verwendung der von Hitz
et al. (1994), Plant Physiol. 105: 635–641, beschriebenen Verfahren
homogenisiert. Die sich ergebenden Fettsäuremethylester wurden unter
Verwendung eines Hewlett-Packard 5890 Gaschromatographen, der mit einer
Omegawax 320-Säule
(30 m × 0,32
mm Innendurchmesser; Supelco) ausgerüstet war, analysiert. Die Ofentemperatur
wurde von 180°C
(4 min Haltezeit) auf 215°C
bei einer Rate von 5°C/min
und dann auf 240°C bei
einer Rate von 20°C/min
(0,5 min Haltezeit) programmiert. Zur Bereitstellung einer zusätzlichen
strukturellen Charakterisierung wurden die Massenspektren von Säure derivatisierten
Fettsäuremethylestem
aus dem transgenen Tabakkallus unter Verwendung der Gaschromatographie-Massenspektrometrie
(GC-MS) wie in Beispiel 7 beschrieben bestimmt. Unter Verwendung
dieser analytischen Verfahren wurden zwei Fettsäuremethylester in mit pEICytP450
transformiertem Tabakkallus nachgewiesen, die im Kallus der Vektorkontrolle (pART/35S)
abwesend waren [3]. Peaks, die diesen
Fettsäuren
entsprechen, werden als „Epoxy1" und „Epoxy2" im in [3B]
gezeigten Gaschromatogramm gekennzeichnet. Der Methylester von Epoxy1
wies eine gaschromatographische Retentionszeit auf, die mit der
von Methylvernolsäure
(Δ12-Epoxy-18:1Δ9cis)
in Extrakten von Samen von Euphorbia lagascae identisch sind (3C).
Außerdem
ergab die Säure-Dertvatisierung und
-Silylierung des Methylesters von Epoxy1 zwei Verbindungen mit Massenspektren,
die identisch mit denen sind, die aus einer ähnlichen Derivatisierung von
Methylvemolsäure
erhalten wurden (siehe Beispiel 7). Epoxy1 ist folglich als Vemolsäure identifiziert.
Der Fettsäuremethylester,
der dem Epoxy2 in 3B entspricht, wies die gleiche
Retentionszeit auf wie der in Beispiel 7 beschriebene Methylester
von 12-Epoxyoctadeca-9,15-diensäure
(Δ12-Epoxy-18:2Δ9,15)
Die Massenspektren von aus der methanolischen Säure-Derivatisierung und -Silylierung
des Methylesters von Epoxy2 gebildeten Verbindungen waren identisch
mit denen von auf ähnliche
Weise hergestellten Derivaten von Methyl-12-epoxyoctadeca-9,15-dienoat, wie in Beispiel
7 erläutert
wird. Epoxy2 ist folglich als 12-Epoxyoctadeca-9,15-diensäure identifiziert. Basierend
auf Studien zur Substratbeschickung mit in Beispiel 7 beschriebenem
Saccharomyces cerevisiae, ergeben sich Vemolsäure und Δ12-Epoxy-18:2Δ9,15 in
den transgenen Tabakzellen aus der Δ12-Epoxygenase-Aktivität auf Linolsäure (18:2Δ9,12)
bzw. α-Linolensäure (18:3Δ9,12,15).
-
Wie
in Tabelle 5 zusammengefasst wird, akkumulierte Tabakkallus, der
das dem EST eellc.pk002.i4 entsprechende Cytochrom-P450 von Euphorbia
lagascae exprimiert, Δ12-Epoxyfettsäuren (Vemolsäure und Δ12-Epoxy-18:2Δ9,15)
in Mengen, die über
15 Gew.-% bezogen auf die Gesamtfettsäuren der transgenen Proben
hinausgingen (TABELLE 5).
-
Diese
Ergebnisse geben folglich zu erkennen, dass das dem EST eellc.pk002.i4
entsprechende Cytochrom-P450-Enzym von Euphorbia lagascae in transgenen
Pflanzenzellen zur Produktion von Δ
12-Epoxyfettsäuren funktionell
exprimiert wird. TABELLE 5 Fettsäurezusammensetzungen
von Tabakkallus, transformiert mit dem pAT27/35S-Vektor, dem das
cDNA-Insert (pART27/35S) mangelt, oder mit der cDNA von Euphorbia
lagascae für
EST eellc.pk002.i4 hinter einem 35S-Promotor (pELCytP450)
Fettsäure | pART27/35S
(Vektor-Kontrolle) (n = 3)1 | pEICytP450 (n = 3) |
| Gew.-% bezogen
auf die Gesamtfettsäuren |
16:0 | 18,8 ± 1,6 | 15,9 ± 0,9 |
18:0 | 4,0 ± 0,7 | 4,5 ± 0,9 |
18:1Δ9 | 2,7 ± 0,9 | 43,2 ± 2,7 |
18:2Δ9,12 | 46,4 ± 5,0 | 14,9 ± 1,7 |
18:3Δ9,12,15 | 27,1 ± 5,4 | 4,6 ± 0,5 |
Δ12-Epoxy-18:1Δ9 (Vemolsäure) | N.D.2 | 13,3 ± 0,7 |
Δ12-Epoxy-18:2Δ9,15 | N/.D. | 2,2 ± 0,2 |
Weitere3 | ≤ 1,0 | ≤ 1,5 |
- 1 Messungen von
drei unabhängigen
Proben von transgenem Kallus ± Standardabweichung.
- 2 N.D., nicht nachgewiesen.
- 3 Schließt 20:0, 20:1, 22:0 und 22:1
ein.
-
BEISPIEL 9
-
PRODUKTION VON Δ12-EPDXYFETTSÄUREN IN
SOMATISCHEN SOJABOHNEN-EMBRYOS
-
Das
Cytochrom-P450-Enzym von Euphorbia lagascae, das der cDNA für EST eellc.pk002.i4
entspricht, wurde zur Untersuchung seiner Aktivität in einer
transgenen Nutzpflanzenspezies in Embryos von somatischen Sojabohnen
(Glycine max) exprimiert. Der offene Leserahmen der cDNA für EST eellc.pk002.i4 wurde
initial durch die PCR unter Verwendung der gleichen Methodik und
von Oligonukleotid-Primern [SEQ ID NO:6 und SEQ ID NO:7], wie in
Beispiel 8 beschrieben, amplifiziert. Das sich ergebende PCR-Produkt
wurde in den Vektor pCR-Script AMP (Stratagene) gemäß der Anleitung
des Herstellers subkloniert. Das PCR-Produkt wurde dann als ein
NotI-Fragment von pCR-Script AMP in die entsprechenden Stellen des
Sojabohnen-Expressionsvektors pKS 123 zur Generierung des Plasmids
pKR31 gebracht. Vektor pKS 123 ist identisch mit dem zuvor beschriebenen
Vektor pKS67 [Weltpatentveröffentlichung
Nr.
WO 00/11176 ], außer dass
zwei AscI-Restriktionsenzymstellen, die den Promotor flankieren,
und Terminierungselemente von der Pflanzen-Expressionskassette zugefügt wurden.
Plasmid pKR31 enthält
den offenen Leserahmen der cDNA für EST eellc.pk002.i4, fusioniert
an seinem 5'-Terminus
mit dem Promotor des Gens für
die α-Untereinheit
von β-Conglycinin
[Beachy, R.N. et al. (1985) EMBO J. 4: 3047–3053] und an seinem 3'-Ende mit den Terminierungselementen
vom Phaseolingen [Doyle, J.J. et al. (1986) J. Biol. Chem. 261:
9228–9238].
Der Promotor des Gens für
die α-Untereinheit
des in pKR31 verwendeten β-Conglycinins
richtet die starke Samen-spezifische Expression von Transgenen.
Die Bakterienselektion in Vektor pKR31 wird durch ein Hygromycin
B-Phosphotransferasegen [Gritz, L. und Davies, J. (1983) Gene 25:
179–188]
unter Kontrolle des T7-RNA-Polymerase-Promotors verliehen, und die
Pflanzenselektion wird durch ein zweites Hygromycin B-Phosphotransferasegen
unter Kontrolle des 35S-Promotors des Blumenkohl-Mosaik-Virus verliehen.
Das Plasmid pKR31 wurde wie nachstehend beschrieben zur Transformation
somatischer Sojabohnen-Embryos verwendet.
-
Zur
Induktion somatischer Embryos wurden Kotyledonen von 3–5 mm Länge, präpariert
aus Oberflächen-sterilisierten,
immaturen Samen eines Sojabohnenkultivars A2872 im Hellen oder Dunkeln
bei 26°C
auf einem geeigneten Agarmedium 6–10 Wochen kultiviert. Somatische
Embryos, die sekundäre
Embryos produzieren, wurden dann ausgeschnitten und in ein geeignetes
Flüssigmedium
gegeben. Nach wiederholter Selektion auf Cluster von somatischen
Embryos, die sich als frühe
Embryos im Globular-Stadium
multiplizierten, wurden die Suspensionen wie nachstehend beschrieben
aufrechterhalten.
-
Die
embryogenen Sojabohnen-Suspensionskulturen wurden in 35 ml Flüssigmedium
auf einem rotierenden Schüttelgerät, 150 U/min,
bei 26°C
mit Fluoreszenzleuchten unter einem Tag-/Nacht-Schema von 16:8 Stunden
aufrechterhalten. Die Kulturen wurden alle zwei Wochen durch Inokulation
von ca. 35 mg Gewebe in 35 ml Flüssigmedium
subkultiviert.
-
Die
embryogenen Sojabohnen-Suspensionskulturen wurden dann mit pKR31
mittels des Verfahrens des Partikel-Gun-Bombardments transformiert
(Klein, TM. et al. (1987) Nature (London) 327: 70,
US-Patent Nr. 4945050 ). Für diese
Transformationen wurde ein DuPont-Biolistic PDS1000/HE-Instrument (Helium-Retrofit)
verwendet.
-
50
ml einer 60 mg/ml 1-mm-Goldpartikel-Suspension wurden (reihenfolglich)
Folgendem zugefügt:
5 ml DNA (1 mg/ml), 20 ml Spermidin (0,1 M) und 50 ml CaCl2 (2,5 M). Die Partikel- Präparation
wurde dann 3 Minuten gerührt,
in einer Mikrofuge 10 Sekunden zentrifugiert und der Überstand
entfernt. Die DNA-beschichteten Partikel wurden dann einmal in 400
ml 70%igem Ethanol gewaschen und in 40 ml wasserfreiem Alkohol resuspendiert.
Die DNA-/Partikel-Suspension wurde dreimal jeweils eine Sekunde
lang beschallt. 5 ml der DNA-beschichteten Goldpartikel wurden dann
auf jede Makrocarrier-Scheibe geladen.
-
Ca.
300–400
mg einer zwei Wochen alten Suspensionskultur wurden in eine leere
Petrischale (60 × 15
mm) gegeben und die rückständige Flüssigkeit
mit einer Pipette vom Gewebe entfernt. Für jedes Transformationsexperiment
wurden ca. 5 bis 10 Gewebeplatten bombardiert. Der Berstdruck der
Membran wurde bei 1100 psi eingestellt und die Kammer wurde auf
ein Vakuum von 28 Inch Hg evakuiert. Das Gewebe wurde ca. 3,5 Inch
vom Stopping-Screen (Stopping-Sieb) entfernt platziert und dreimal
bombardiert. Nach dem Bombardment wurden die Gewebe in die Hälfte geteilt
und zurück
in die Flüssigkeit
gegeben und wie oben beschrieben kultiviert.
-
Fünf bis sieben
Tage nach dem Bombardment wurde das Flüssigmedium mit frischem Medium,
und elf bis zwölf
Tage nach dem Bombardment mit frischem Medium, enthaltend 50 mg/ml
Hygromycin, ausgewechselt. Dieses Selektivmedium wurde wöchentlich
erneuert. Sieben bis acht Wochen nach dem Bombardment wurde grünes, transformiertes
Gewebe beobachtet, das aus nicht transformierten, nekrotischen embryogenen
Cluster wuchs. Isoliertes grünes
Gewebe wurde entfernt und in individuelle Flaschen zum Generieren neuer,
klonal propagierter, transformierter embryogener Suspensionskulturen
inokuliert. Jede neue Linie wurde als ein unabhängiges Transformationsereignis
behandelt. Diese Suspensionen wurden dann subkultiviert und als
Cluster immaturer Embryos aufrechterhalten. Immature Embryos in
diesem Stadium produzieren Speicherprodukte, einschließlich Speicherlipide,
die hinsichtlich der Zusammensetzung zygoten Embryos in einem ähnlichen
Entwicklungsstadium ähnlich
sind (siehe Weltpatentveröffentlichung
Nr.
WO 94/11516 ). Die
Expression des Cytochrom-P450-Transgens von Euphorbia lagascae in
Hygromycin-selektierten Embryolinien wurde durch die PCR-Amplifikation
unter Verwendung Sequenz-spezifischer Primer und First-Strand-cDNA,
hergestellt aus der Gesamt-RNA, die aus transgenen Embryos isoliert
wurde, bestätigt.
-
Auf
diese Weise selektierte und aufrechterhaltene transgene somatische
Sojabohnen-Embryos wurden mittels der Gaschromatographie (GC) oder
Gaschromatographie-Massenspektrometrie (GC-MS) auf Δ12-Epoxyfettsäure-Akkumulation
analysiert. Individuelle Embryos, die dem EST eellc.pk002.i4 entsprechende Cytochrom-P450-Epoxygenase
von Euphorbia lagascae exprimieren, wurden in 1%igem (w/v) Natriummethoxid
in Methanol (wie in Beispiel 7 beschrieben) homogenisiert, um Fettsäuremethylester
aus den Gesamtlipiden dieser Gewebe zu generieren. Die sich aus
diesem Umesterungsschritt ergebenden Fettsäuremethylester wurden mittels
GC and GC-MS unter Verwendung der in Beispiel 7 beschriebenen Verfahren
analysiert. In somatischen Embryos, die die cDNA für EST eellc.pk002.i4
exprimieren, wurden zwei neue Fettsäuremethylester nachgewiesen,
die in nicht transformierten Embryos nicht vorhanden waren [4].
Diesen Fettsäuremethylestem
entsprechende gaschromatographische Peaks sind in [4B]
als „Epoxy1" und „Epoxy2" gekennzeichnet.
Die dem Epoxy1 und Epoxy2 entsprechenden Fettsäuremethylester wiesen Retentionszeiten
auf, die mit denen der Methylvernolsäure bzw. Δ12-Epoxy-18:2 Δ9,15 identisch
waren. Außerdem
waren die erhaltenen Massenspektren, die nach der methanolischen
Schwefelsäure-Derivatisierung
(wie in Beispiel 7 beschrieben) von diesen Fettsäuremethylestem erhalten wurden,
identisch mit denen von Derivaten von Methylvernolsäure und Δ12-Epoxy-18:2Δ9,15,
die auf ähnliche
Weise hergestellt wurden. Folglich werden die beiden neuen Fettsäuren, die
von somatischen Sojabohnen-Embryos hergestellt wurden, die cDNA
für EST
eellc.pk002.i4 exprimieren, als Vemolsäure (Δ12-Epoxy-18:1Δ9)
und Δ12-Epoxy-18:269,15 identifiziert.
Basierend auf in Beispiel 7 beschriebenen Studien zur Substratbeschickung
ergeben sich diese Fettsäuren
aus der Modifikation der Δ12-Doppelbindung von Linolsäure und α-Linolensäure. Diese
Ergebnisse weisen ferner darauf hin, dass das Cytochrom-P450-Enzym,
das durch die cDNA für
EST eellc.pk002.i4 kodiert ist, in planta als eine Δ12-Fettsäure-Epoxygenase
funktioniert. Diese Ergebnisse weisen auch auf die Fähigkeit
zur Produktion von Epoxyfettsäuren
in einer Nutzpflanzenspezies, wie zum Beispiel der Sojabohne, über die
Expression der cDNA für
EST eellc.pk002.i4 hin.
-
Tabelle
6 zeigt einen Vergleich der Fettsäurezusammensetzungen nicht
transformierter somatischer Sojabohnen-Embryos und Embryos aus der
transgenen Linie MSE578-6-9, transformiert mit der Cytochrom-P450-cDNA
von Euphorbia lagascae, die dem EST eellc.pk002.i4 entspricht.
-
Epoxyfettsäuren akkumulieren
sich, wie ersichtlich ist, in Mengen von > 7 Gew.-% bezogen auf die Gesamtfettsäuren der
transgenen Embryolinien, werden aber nicht in nicht transformierten
Linien nachgewiesen. TABELLE Fettsäurezusammensetzungen
aus nicht transformierten somatischen Sojabohnen-Embryos und der
transgenen somatischen Sojabohnen-Embryolinie MSE578-6-9, experimierend
die Cytochrom-P450-cDNA von Euphorbia lagascae, die dem EST eellc.pk002.i4
entspricht
Fettsäure | Nicht
transformiert (n = 3)1 | Linie
MSE578-6-9 (+Cyt-P450 von E. lagascae) (n-3) |
| Gew.-% bezogen
auf die Gesamtfettsäuren |
16:0 | 14,2 ± 0,2 | 13,4 ± 0,6 |
18:0 | 3,4 ± 0,5 | 3,9 ± 1,0 |
18:1Δ9 | 8,7 ± 0,7 | 10,5 ± 1,9 |
18:2Δ9,12 | 53,7 ± 3,9 | 46,9 ± 1,9 |
18:3Δ9,12,15 | 19,1 ± 3,2 | 17,1 ± 2,1 |
Vemolsäure (Δ12-Epoxy-18:1Δ9) | N.D.2 | 5,4 ± 0,4 |
Δ12-Epoxy-18:2Δ9,15 | N.D. | 1,8 ± 0,1 |
Weitere3 | ≤ 0,9 | ≤ 1,0 |
- 1 Werte von drei
separaten Messungen (± Standardabweichung)
von einzelnen Embryos
- 2 N.D., nicht nachgewiesen.
- 3 Schließt 20:0, 20:1 und 22:0 ein.
SEQUENZPROTOKOLL