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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Rückgewinnung von Celluloseethern
aus wässrigen
Lösungen,
insbesondere aus Waschmedien, die bei der Reinigung von unreinen
Celluloseethern erhalten werden.
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Wasserlösliche Celluloseethern
werden in vielen industriellen Anwendungen verwendet, z.B. als Wasserrückhaltehilfsstoffe,
Verdickungsmittel, Schutzkolloide, Suspendiermittel, Bindemittel
und Stabilisierungen. Celluloseether werden im allgemeinen durch
eine heterogene Reaktion von gereinigter Cellulose mit einem Alkalihydroxid,
typischerweise Natriumhydroxid, und mindestens einem Veretherungsmittel
hergestellt. Veretherungsmittel können Alkylhalogenide, Ethylen-,
Propylen- oder Butylenoxide und Monochlorcarbonsäuren umfassen (siehe Encyclopedia
of Polymer Science and Engineering, 2. Auflage, Band 3, Seiten 224-269,
insbesondere Seiten 229-231). Das Alkalihydroxid wird normalerweise
in Wasser eingebracht, während
die Veretherungsmittel normalerweise in ein inertes organisches Lösungsmittel
eingebracht werden. Das unreine Celluloseetherprodukt wird dann
von der Reaktionsmischung unter Verwendung von herkömmlichen
Filtrationstechniken abfiltriert und kann dann entweder getrocknet
oder gemahlen werden, um ein Produkt in technischer Reinheit herzustellen,
oder typischerweise kann es weiter durch die Abtrennung des Celluloseethers
von den Nebenprodukten der Veretherungsreaktion gereinigt werden.
Diese Nebenprodukte können
anorganische Salze, wie z.B. Natriumchlorid, und die Hydrolyseprodukte
der Veretherungsmittel, z.B. Ethylen- oder Propylenglykole, enthalten.
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Die
Abtrennung des Celluloseetherprodukts von den Nebenprodukten wird
normalerweise durch das Waschen des unreinen Celluloseetherprodukts mit
Wasser erreicht, obwohl in einigen Fällen eine Mischung aus Wasser
und einem geeigneten Alkohol, wie z.B. Methanol, Ethanol oder Isopropanol,
verwendet werden kann. Celluloseether, die in kaltem Wasser nicht
löslich
sind, wie z.B. Ethylcellulose, können
leicht durch Waschen mit kaltem Wasser gereinigt werden. Celluloseether,
die nicht in heissem Wasser, aber in kaltem Wasser löslich sind,
wie z.B. Methyl-, Methylhydroxyethyl-, Methylhydroxypropyl- oder
Hydroxypropylcellulose, können
von den Reaktionsnebenprodukten durch Waschen mit heissem Wasser
oder Dampf bei einer Temperatur über
der Gel- oder Ausflockungstemperatur (der Temperatur, über der
der Celluloseether aus der Lösung
ausfällt) abgetrennt
werden. Celluloseether, die in heissem und kaltem Wasser löslich sind,
wie z.B. Carboxymethyl- oder Hydroxyethylcellulose, können von
den Reaktionsnebenprodukten durch Extraktion der Nebenprodukte mit
einer wässrigen
Alkoholmischung, in der die Reaktionsnebenprodukte löslich sind
und der Celluloseether nicht löslich
ist, abgetrennt werden.
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Im
Anschluss an das Waschen des unreinen Celluloseetherprodukts wird
das Waschmedium die Reaktionsnebenprodukte, typischerweise die anorganischen
Salze, und die Hydrolyseprodukte der Veretherungsmittel enthalten.
Zusätzlich
zu diesen Nebenprodukten wird in den meisten Fällen unglücklicherweise ein Anteil des
Celluloseetherprodukts, am wahrscheinlichsten eine niedermolekulargewichtige Fraktion
des Celluloseethers, in dem Waschmedium gelöst. Dieser Produktverlust in
dem Waschmedium tritt am wahrscheinlichsten in dem Fall von kaltwasserlöslichen
Celluloseethern, z.B. Methyl-, Methylhydroxyethyl-, Methylhydroxypropyl-
oder Hydroxypropylcellulose, auf. Dieser gelöste Anteil des Celluloseetherprodukts
führt zu
einem Ausbeuteverlust. Da die Waschmedien typischerweise zu Abfallbehandlungseinrichtungen
gebracht werden, wo die organischen Komponenten biologisch abgebaut
werden, erhöht
der Gehalt von Celluloseethern in den Waschmedien zudem den Bedarf
an chemischem Sauerstoff (COD) bei der Behandlungseinrichtung. Zudem werden
Celluloseether nicht leicht von Bakterien angegriffen und von diesen
abgebaut, mit anderen Worten sind sie schlecht bioabbaubar, was
zu Schwierigkeiten und hohen Kosten in der Abfallbehandlungseinrichtung
führen
kann. Es werden daher Verfahren untersucht, die die Abtrennung von
löslichen
Celluloseethern von den Waschmedien des rohen Celluloseetherprodukts
ermöglichen
würden.
Ein solches Verfahren muss auch die Reinigung des abgetrennten Celluloseethers
erlauben, so dass die Nebenprodukte aus der Reaktion auch im wesentlichen
von dem Celluloseetherprodukt abgetrennt werden.
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Aufgrund
des möglichen
Produktverlustes wie auch der bei der Abfallbehandlung der Waschmedien
vom Waschen unreiner Celluloseether hervorgehenden Schwierigkeiten
wäre es
vorteilhaft, ein Verfahren zur Abtrennung und Reinigung der löslichen
Celluloseether von den Waschmedien in einer wirksamen und kostensparenden
Weise bereitzustellen. Es ist eine Anzahl von Verfahren mit dem
Ziel verwendet worden, lösliche
Celluloseether von den Waschmedien des unreinen Celluloseetherprodukts abzutrennen
und zu reinigen. Einige dieser Verfahren verwenden chemische Behandlungen,
gefolgt von einer mechanischen Abtrennung, während andere rein mechanische
Trenntechniken verwenden.
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Zum
Beispiel beschreiben US-PS 4 537 958 und JP-OS 28-68190 Verfahren,
um wasserlösliche Celluloseether,
die in dem Waschmedien vom Waschen des unreinen Celluloseetherprodukts
enthalten sind, unlöslich
zu machen. US-PS 4 537 958 umfasst das Mischen der Lösung des
wasserlöslichen Celluloseethers
mit einem Dialdehyd unter sauren Bedingungen, wodurch der Celluloseether
durch Vernetzen unlöslich
wird, während
JP-OS 28-68190 die Umsetzung des wasserlöslichen Celluloseethers mit phenolischen
Verbindungen, die als Ausflockungsmittel zur Ausfällung des
Celluloseethers dienen, umfasst. Die unlösliche Celluloseetherverbindung
kann durch Standardfiltration oder Centrifugation zurückgewonnen
werden. Während
das Waschmedium wesentlich weniger lösliche Cellulose im Anschluss
an solche Behandlungen enthält,
verbleiben die zu dem Waschmedium zum Unlöslichmachen des Celluloseethers
hinzugefügten
Verbindungen in dem Waschmedium und müssen in dem anschliessenden Verfahren
berücksichtigt
werden. Zudem sind die ausgefällten
Celluloseether durch die Reaktion mit den hinzugefügten Verbindungen
modifiziert worden und können
für das
Mischen mit den Hauptcelluloseetherprodukten ungeeignet sein.
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US-PS
4 672 113 beschreibt Ultrafiltrationsverfahren zur Reinigung des
durch die Herstellung von Celluloseethern erhaltenen flüssigen Reaktions- und/oder
Waschmediums. Es wird ein Verfahren beschrieben, in dem ein flüssiges Medium
destilliert wird, um die niedrigsiedenden organischen Nebenprodukte
der Reaktion abzutrennen, und anschliessend der wässrige Destillationsrest
durch vorzugsweise eine Polyethersulfonmembran einer Ultrafiltration
unterzogen wird, wobei ein Permeat mit einem verminderten COD-Wert
und ein Konzentrat, das etwa zu gleichen Mengen Celluloseether und
anorganisches Salz enthält,
hergestellt wird. Die Celluloseetherkonzentration in dem Konzentratstrom
ist gering und wird eine weitere Verarbeitung erfordern, um die
Lagerung einer grossen Menge an Konzentrat zu vermeiden. Die Flussraten
durch die Membran sind ebenfalls gering, wodurch eine hohe Membranfläche erforderlich
ist. Zudem wird das Konzentrat noch das anorganische Salznebenprodukt
aus der Celluloseetherreaktion enthalten, wodurch eine weitere Verarbeitung
des Stroms erforderlich wird, um ein reines Celluloseetherprodukt
zurückzugewinnen.
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Um
einige der Nachteile des in US-PS 4 672 113 offenbarten Verfahrens
zu verbessern, lehrt US-PS 5 500 124 ein Verfahren, umfassend die
Reinigung des während
der Herstellung von Celluloseethern erhaltenen flüssigen Reaktions-
und/oder Waschmediums. Das Verfahren umfasst die Ultrafiltration
des Mediums bei einer Temperatur über der Ausflockungstemperatur
des Celluloseethers. Die Ultrafiltration wird wiederum vorzugsweise
unter Verwendung einer Polyethersulfonmembran durchgeführt. Das
Konzentrat der Reaktion und/oder das aus dem Ultrafiltrationsprozess
erhaltene Waschmedium enthält
noch das anorganische Salznebenprodukt und wird weiterhin mit einem
Oxidationsmittel behandelt, so dass der gelöste Celluloseether oxidativ
abgebaut wird.
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US-PS
5 218 107 beschreibt ein Verfahren zur Entfernung von wasserlöslichen
Verunreinigungen (in erster Linie anorganischem Salz) aus einer wässrigen
Lösung
von wasserlöslichem
Celluloseether, das die Behandlung der wässrigen Lösung des wasserlöslichen
Celluloseethers mittels Ultrafiltration und Diafiltration bei Bedingungen, die
wirksam eine behandelte wässrige
Lösung
mit einer verminderten Konzentration der wasserlöslichen Verunreinigung und
einer erhöhten
Konzentration des wasserlöslichen
Celluloseethers herstellt, umfasst. Die durch diese Membran beanspruchten
Flussraten, 3 bis 20 l/m2/std, sind gering,
was zu einer grossen Membranfläche
und einem ineffizienten Verfahren führen würde. Weiterhin lehrt dieses
Patent, dass für
Celluloseether, die bei hohen Temperaturen weniger löslich sind,
die Temperatur dieses Verfahrens erhöht werden kann, um solche Celluloseether
unlöslich
zu machen.
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US-PS
5 360 902 beschreibt ein Verfahren zur Rückgewinnung kurzkettiger Celluloseether,
die in dem Waschwasser, das durch Spülen von Methylhydroxyalkylcelluloseethern
mit Wasser hergestellt wird, unlöslich
sind. Die kurzkettigen Celluloseether werden durch Durchleiten des
Waschwassers durch zwei Stufen einer Membranfiltration zurückgewonnen.
Um vernünftige
Flussraten durch diese Membran zu erhalten, ist die Molekulargewichtsgrenze
der Membran jedoch derart, das nur Celluloseether mit einem Molekulargewicht
von über
8.000 Dalton zurückgewonnen
werden, während
kürzerkettige
Spezies (weniger als 8.000 Dalton) nicht zurückgewonnen werden. Bei Verwendung
der 8.000 Dalton-Membran werden etwa 5 % des löslichen Materials nicht zurückgewonnen.
Um diese kürzerkettigen
Celluloseether zurückzugewinnen,
wurde eine Membran mit einer niedrigeren Molekulargewichtsgrenze,
500 Dalton, verwendet. Die beanspruchten Flussraten von 5 bis 10
l/m2/std, um die gesamten oder fast die
gesamten löslichen
Celluloseether zurückzugewinnen,
würde zu
einer grossen Membranfläche
und einem ineffizienten Verfahren führen. Ein Versuch, die Flussrate durch
Erhöhen
des Drucks zu erhöhen,
war nicht erfolgreich (die Flussrate sank bei Erhöhung des Drucks), vermutlich
aufgrund des Faulens der Polyethersulfonmembran.
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US-PS
5 482 634 beschreibt ein Verfahren zur Reinigung eines wässrigen
Reaktions- und/oder Waschmediums, das Celluloseether enthält. Das Verfahren
umfasst das Erhitzen des wässrigen
Mediums über
den Ausflockungspunkt der heisswasserlöslichen Celluloseether und
Abtrennen des ausgefällten
Gels unter Verwendung einer Vollmantelzentrifuge oder eines Tellerseparators,
gefolgt von einer Behandlung des wässrigen Liquors durch Ultrafiltration
durch vorzugsweise eine Polyethersulfonmembran bei einem Konzentrationsverhältnis von
mindestens 40. Das anfängliche
Erhitzen des wässrigen
Mediums dient dem Zweck, die Gele vor der Ultrafiltrationsbehandlung
zu entfernen, vermutlich um höhere Flussraten
durch die Membran zu erlauben. Es wäre vorteilhaft, die Ultrafiltrationsbehandlung
bei vernünftigen
Flussraten durch die Membran ohne die hinzugefügte Komplexität der Hochtemperaturzentrifugation
oder Scheibenabtrennung durchzuführen.
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Im
Hinblick auf diesen Stand der Technik ist es das der Erfindung zugrundeliegende
Ziel, ein wirksameres und effizienteres Verfahren zur Rückgewinnung
von Celluloseethern aus einer wässrigen
Lösung
bereitzustellen, insbesondere aus dem bei der Reinigung von unreinen
Celluloseetherprodukten erhaltenen Waschmedium.
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Dieses
Ziel wird erfindungsgemäss
gelöst durch
ein Verfahren zur Rückgewinnung
von Celluloseethern aus einer wässrigen
Lösung,
umfassend die Schritte:
- (a) Leiten einer wässrigen
Lösung
durch eine Ultrafiltrationsmembranvorrichtung, die eine erhöhte Scherkraft
an der Oberfläche
der Ultrafiltrationsmembran bewirkt, bei einer Temperatur unter der
Ausflockungstemperatur des Celluloseethers;
- (b) Verdünnen
des in Schritt (a) erhaltenen Retentats mit einem Lösungsmittel
in einem Volumenverhältnis
von Lösungsmittel
zu Retentat im Bereich von 1:1 bis 40:1; und
- (c) Leiten des in Schritt (b) erhaltenen verdünnten Retentats
durch eine Ultrafiltrationsmembranvorrichtung, die eine erhöhte Scherkraft
an der Oberfläche
der Ultrafiltrationsmembran bewirkt, bei einer Temperatur unter
der Ausflockungstemperatur des Celluloseethers,
wobei
die Durchlassgrenze bezüglich
des Molekulargewichts der Membran in der Ultrafiltrationsmembranvorrichtung
in Schritt (a) und/oder Schritt (b) zwischen 100 und 10.000 Dalton
liegt, und
wobei der durchschnittliche Permeatfluss in Schritt (a)
und/oder Schritt (c) zwischen 10 und 100 l/m2h liegt.
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Die
wässrige
Lösung,
enthaltend Celluloseether, wird beschrieben, die dem erfindungsgemässen Verfahren
unterworfen wird.
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Celluloseether
sind Polymere, die die Rheologie von Systemen auf Wasserbasis steuern
können.
Sie werden durch Alkylierung von Cellulose über die Reaktion mit einem
Alkalihydroxid, wie z.B. Natriumhydroxid, und einem geeigneten Veretherungsmittel,
wie z.B. einer Monochloressigsäure,
Ethylen- oder Propylenoxid, Methyl- oder Ethylchlorid usw. hergestellt.
Zum Beispiel kann Carboxymethylcellulose durch Reaktion von Cellulose
mit Natriumhydroxid und Monochloressigsäure hergestellt werden, während Methylcellulose
durch die Reaktion von Cellulose mit Natriumhydroxid und Methylchlorid
hergestellt werden kann. Mischester von Methylcellulose, wie z.B.
Methylhydroxyethyl- oder Methylhydroxypropylcellulose, können durch
die Zugabe von Ethylen- oder Propylenoxid zu dem Methylcellulose-Reaktionsmedium hergestellt
werden.
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Der
durch das erfindungsgemässe
Verfahren zurückzugewinnende
Celluloseether ist vorzugsweise ein Celluloseether mit einer niedrigeren
Löslichkeit
in heissem Wasser als in kaltem Wasser. Das Verfahren wird insbesondere
für die
Rückgewinnung von
Methylcellulose, Methylhydroxyethylcellulose, Methylhydroxypropylcellulose
und Hydroxypropylcellulose bevorzugt.
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Die
in dem erfindungsgemässen
Verfahren verwendete wässrige
Lösung,
enthaltend Celluloseether, ist vorzugsweise das bei der Reinigung
von unreinen Celluloseethern erhaltene Waschmedium, das als Abfall
bei der Herstellung von Celluloseethern erhalten wird.
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Die
Alkylierungs- und Veretherungsreaktionen von Cellulose führen auch
zur Bildung von Reaktionsnebenprodukten, wie z.B. Salzen und Hydrolyseprodukten
der verschiedenen Veretherungsmittel. Diese Nebenprodukte können Salze,
wie z.B. Natriumchlorid und/oder Natriumacetat, und Hydrolysenebenprodukte,
wie z.B. Ethylen- oder Propylenglykol und/oder Methanol, enthalten.
Die Mischung des Celluloseetherprodukts und den oben beschriebenen Nebenprodukten
wird hier als "unreines
Celluloseetherprodukt" bezeichnet.
In den meisten Fällen müssen die
Nebenprodukte von dem unreinen Celluloseetherprodukt abgetrennt
werden, um einen gereinigten Celluloseether herzustellen. Die Reinigung des
unreinen Celluloseetherprodukts wird normalerweise durch Waschen
mit heissem Wasser und/oder einer heissen wässrigen Alkohollösung erreicht,
jedoch kann eine beliebige Zahl von organischen oder wässrigen
Lösungen
verwendet werden, sofern sie bei der Lösung der Nebenprodukte der
Celluloseetherreaktion wirksam sind. Das Waschen des unreinen Celluloseetherprodukts
mit Wasser oder einer wässrigen
Alkohollösung
entfernt die Reaktionsnebenprodukte in das Waschmedium. In vielen
Fällen jedoch,
abhängig
von dem bestimmten Celluloseether, der hergestellt wird, löst es auch
einen Anteil des Celluloseethers. Der gelöste Celluloseether umfasst
am wahrscheinlichsten den Anteil des unreinen Celluloseetherprodukts,
der entweder ein geringes Molekulargewicht oder einen Veretherungsgrad
aufweist, der es in der Waschflüssigkeit
löslich
macht. Verschiedene Celluloseether haben unterschiedliche Löslichkeiten
in der Waschflüssigkeit,
in Abhängigkeit
von der Temperatur oder der bestimmten verwendeten Waschflüssigkeit.
Die durch das Waschen des unreinen Celluloseetherprodukts erhaltene Waschflüssigkeit,
die die Reaktionsnebenprodukte wie auch lösliches Celluloseetherprodukt
(oder in diesem Zusammenhang ein beliebiges unlösliches Celluloseetherprodukt,
das in die Waschflüssigkeit gelangt)
enthält,
wird als "Waschmedium" bezeichnet. Typischerweise
wird das Waschmedium eine Konzentration von 0,5 bis 20 g/l Celluloseether
und 50 bis 150 g/l Salze enthalten; noch typischer wird die Celluloseetherkonzentration
zwischen 2 und 10 g/l und die Salzkonzentration zwischen 70 und
100 g/l liegen. Die anderen Reaktionsnebenprodukte werden typischerweise
eine Konzentration von weniger als 1 g/l in dem Waschmedium aufweisen.
Das Waschmedium würde
ohne die Anwendung der Erfindung typischerweise zu einer Abfallbehandlungseinrichtung
gebracht werden. Der in dem Waschmedium enthaltene Celluloseether
geht hierdurch verloren. Zudem ist der lösliche Celluloseether typischerweise biologisch
schlecht abbaubar und erhöht
stark die COD-Belastung der Abfallbehandlungseinrichtung im Vergleich
mit einem Waschmedium, von dem die lösliche Celluloseether entfernt
wird.
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In
Schritt (a) des erfindungsgemässen
Verfahrens wird die wässrige
Lösung,
enthaltend Celluloseether, durch eine Ultrafiltrationsmembranvorrichtung,
die eine erhöhte
Scherkraft an der Oberfläche der
Ultrafiltrationsmembran bewirkt, bei einer Temperatur unter der
Ausflockungstemperatur des Celluloseethers geleitet. Das heisst,
die wässrige
Lösung wird
einer Ultrafiltration unterworfen.
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Ultrafiltration
ist ein Membrantrennverfahren auf molekularer Ebene und wird durch
die Druckdifferenz durch die Membran bewirkt. Membranen sind dünne feste
Grenzen, die eine definierte Porenstruktur aufweisen, die eine durchzuführende Trennung aufgrund
eines Grössenausschlussmechanismus
erlauben. Membrantrennverfahren sind im Vergleich zu anderen Trennverfahren,
wie z.B. Destillation oder Komplexierung, aufgrund der Tatsache
erwünscht, dass
die Membrantrennung die zu trennenden Produkte chemisch nicht verändert oder
diese zerstört; dadurch
kann die getrennte Komponente gut recycelt und wiederverwendet werden.
Flüssigkeiten
und Komponenten, die kleiner sind als die Poren der Membran, gehen
durch die Membran, während
grössere
Komponenten nicht durch die Membran gehen und zurückgehalten
werden. Der Strom, der die zurückgehaltenen
Komponenten enthält, wird
als das Konzentrat oder Retentat bezeichnet, während der Strom, der durch
die Membran geleitet wird, als Filtrat oder Permeat bezeichnet wird.
Die Geschwindigkeit, bei der das Permeat durch die Membran geht,
wird als Membrandurchlass bezeichnet. Es ist für diesen Membrandurchlass typisch,
in bezug auf die Membranfläche
genannt zu werden. Der Durchlass auf Flächenbasis wird als Membranfluss
bezeichnet. Das Ziel eines Ultrafiltrationsverfahrens ist es, entweder bestimmte
Komponenten in einem Strom zurückzugewinnen
oder aufzukonzentrieren und/oder die Komponenten aus dem Strom zu
entfernen, wodurch ein gereinigter Permeatstrom hergestellt wird.
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Die
Verwendung von Membranfiltration als nutzbares Trennverfahren im
Produktionsformat ist häufig
aufgrund der geringen Membranflüsse
und somit hohen Kapitalkosten wie auch dem Faulen der Membranoberflächen beschränkt. Das
Faulen führt langfristig
zu einem Verlust an Membranfluss und kann entweder durch einen Aufbau
von Komponenten auf der Membranoberfläche, die zur Bildung einer Filmschicht
führen,
oder durch die Akkumulierung von Komponenten in den Membranporen,
was zum Verstopfen der Poren führt,
bewirkt werden. Als Ergebnis ist ein häufiges Reinigen der Membran
erforderlich, was einen Abbau bewirken kann und den Membranaustausch
beschleunigt, wodurch die Kosten der Membranfiltration in der Verwendung
erhöht werden.
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Typischerweise
ist ein zur Minimierung der Dicke der Fäulnisschicht und damit zur
Erhöhung
des Membranflusses verwendetes Verfahren das Bewirken von Scherkraft
an der Membranoberfläche
durch Kreuzfluss (cross flow)-Filtration.
Bei der Kreuzflussfiltration wird der zu trennende Strom über die
Membran parallel zur Oberfläche
bei einer hohen Geschwindigkeit kreuzweise gepumpt. Die hohen Geschwindigkeiten
beschränken
jedoch die Kreuzflussfiltration auf niedrigviskose Ströme und daher
geringe Gesamtkonzentrationen der zurückgehaltenen Komponente. Obwohl
die Kreuzflussfiltration den Aufbau einer Fäulnisfilmschicht vermindert,
eliminiert sie diese nicht. Dies ist so aufgrund der Tatsache, dass
die durch die Kreuzflussfiltration bewirkten Scherraten, typischerweise
weniger als 20.000 s–1, nicht ausreichen,
um eine Turbulenz an der Membranoberfläche herzustellen, wodurch der
Aufbau einer stagnierenden Schicht der zurückgehaltenen Komponenten noch
stattfindet, mit einer entsprechenden Verschlechterung des Membranflusses.
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Erfindungsgemäss wird
eine verstärkte Scherkraft
an der Oberfläche
der Ultrafiltrationsmembran durch einen Ultrafiltrationsmembranvorrichtung bewirkt.
Der Ausdruck "erhöhte Scherkraft" soll erfindungsgemäss eine
Scherkraft bedeuten, die unabhängig
von der Kreuzflussgeschwindigkeit des beschickten Stroms ist. Die
durch die Ultrafiltrationsmembranvorrichtung bewirkte erhöhte Scherkraft kann
durch Vibration, Spinnscheiben oder Spinnzylinder hergestellt werden,
und vorzugsweise entspricht sie einer Scherrate von mehr als 100.000
s–1, vorzugsweise
mehr als 130.000 s–1.
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Die
Herstellung der Scherkraft durch Vibration wird bevorzugt, mit anderen
Worten ist die erfindungsgemäss
zu verwendende Ultrafiltrationsmembranvorrichtung vorzugsweise eine
vibrierende Ultrafiltrationsmembranvorrichtung. In einer vibrierenden Ultrafiltrationsvorrichtung
vibriert die Membran bei einer spezifischen Frequenz und einer spezifischen Amplitude.
Die durch die Vorrichtung hergestellte Scherkraft kann durch Einstellen
der Frequenz und der Amplitude eingestellt werden. Typische Werte
für die
Frequenz liegen im Bereich von 40 bis 80 Hz, und typische Werte
für die
Amplitude liegen im Bereich von 1 bis 4 cm (0,5 bis 1,5 inches).
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Eine
besonders bevorzugte Ultrafiltrationsmembranvorrichtung wird als
VSEP für
vibratory shear enhanced process bezeichnet, hergestellt von New
Logic International Inc., Emeryville, Kalifornien. VSEP ist ein
System mit Platte und Rahmen, wobei die Membranen selbst eine Scherkraft
an der Membranoberfläche
durch Torsionsschwingung bewirken. Die Vibration führt zu Scherwellen,
die Turbulenzen an der Membranoberfläche bewirken. Die hergestellten
Scherraten können
bis zu etwa 150.000 s–1 erreichen, was bis
zu fünf
mal mehr ist als bei der typischen Kreuzflussvibration. Diese Erhöhung der Scherkraft
eliminiert im wesentlichen die stagnierende Filmschicht an der Membranoberfläche und
erlaubt höhere
Membranflüsse
für eine ähnliche
Membran im Vergleich zu der Kreuzflussmembranfiltration. Alternativ
besteht die Möglichkeit
der Verwendung von engeren Membranen, mit anderen Worten kleineren
Porengrössen,
um die Rückhalteeffizienz der
Filtration zu verbessern.
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In
der in Schritt (a) des erfindungsgemässen Verfahrens erzielten Ultrafiltration
wird die wässrige Lösung unter
der Ausflockungstemperatur des Celluloseethers gehalten. Der Ausdruck "Ausflockungstemperatur" ist dem Fachmann
bekannt und ist definiert als die Temperatur, über der ein Celluloseether aus
der Lösung
ausfallen wird. Sie hängt
in erster Linie von dem Substitutionsgrad und in zweiter Linie vom
Molekulargewicht ab. Erfindungsgemäss wird ein Standardverfahren
zur Bestimmung des Ausflockungspunkts des Celluloseethers, der das
Hauptprodukt ausmacht, verwendet. Der in dem zu reinigenden Waschmedium
enthaltene Celluloseether weist den gleichen oder, im Fall eines
geringeren Molekulargewichts, einen höheren Ausflockungspunkt, aber
im allgemeinen keinen geringeren Ausflockungspunkt als der für das Hauptprodukt
bestimmte auf. Daher ist der geringstmögliche Ausflockungspunkt der
in den Waschmedien enthaltenen Celluloseethers bei der Durchführung des
erfindungsgemässen
Verfahrens bekannt.
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Es
wurde überraschenderweise
gefunden, dass bei Vermeidung der Ausfällung des Celluloseethers und
gleichzeitigem Schaffen einer erhöhten Scherkraft an der Oberfläche der
Membran der Membranfluss maximiert wird. Die Temperatur der wässrigen
Lösung
wird vorzugsweise so eingestellt, dass sie gerade unter dem Ausflockungspunkt
liegt. Dies wird bevorzugt, da durch weitere Erniedrigung der Temperatur
die Viskosität
der Lösung
steigt und der Membranfluss unnötigerweise
vermindert wird. Die Temperatur der wässrigen Lösung kann durch Steuerung der
Temperatur des Verfahrens eingestellt werden, was auch ermöglicht,
die Temperatur im Laufe des Schrittes (a) zu ändern und zu justieren.
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Die
in Schritt (a) verwendete Ultrafiltrationsmembran kann eine asymmetrische
oder symmetrische Membran, eine Kompositmembran mit mehr als einer
Schicht oder eine Membran mit nur einer Schicht sein. Sie kann aus
einem keramischen oder polymeren Material bestehen, wie z.B. Polystyrol, Polyester,
Polyamid, Polysulfon, Polyethersulfon oder Celluloseacetat. Bevorzugte
Membranen sind Polysulfon, Polyethersulfon oder Polyamidmembranen,
wobei eine Polyamidmembran besonders bevorzugt ist. Ein Beispiel
einer Polyamidmembran, die erfindungsgemäss bevorzugt verwendet wird,
umfasst TS-40 von Trisep Corporation, Gleta, Kalifornien, USA. Diese
Membran weist vorzugsweise eine Molekulargewichtsgrenze auf, die
eine hohe Retention des Celluloseethers erlauben wird, während sie auch
einen hohen Membranfluss aufgrund einer erhöhten Scherkraft bereitstellt.
Die Molekulargewichtsgrenze (ein Mass der Porengrösse) beträgt vorzugsweise
100 bis 10.000 Dalton, bevorzugter 150 bis 2.000 Dalton. Die exakten
Werte der Grenze hängen
von dem Molekulargewicht des zurückzugewinnenden
Celluloseethers ab und werden entsprechend ausgewählt.
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Wie
oben erwähnt,
sollte die Temperatur unter der Ausflockungstemperatur der Celluloseether gehalten
werden, typischerweise unter 80°C,
vorzugsweise unter 65°C.
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Der
Betriebsdruck liegt vorzugsweise zwischen 2 und 40 bar, bevorzugter
zwischen 10 und 30 bar. Der Druck auf der Retentatseite ist vorzugsweise höher als
der auf der Permeatseite und wird vorzugsweise in Korrelation mit
dem Permeatfluss erhöht. Der
Druck auf der Permeatseite ist im allgemeinen Atmosphärendruck.
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Der
durchschnittliche Permeatfluss in Schritt (a) beträgt vorzugsweise
10 bis 100 l/m2h.
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In
Schritt (b) des erfindungsgemässen
Verfahrens wird das in Schritt (a) erhaltene Retentat mit einem
Lösungsmittel
in einem Volumenverhältnis
von Lösungsmittel
zu Retentat im Bereich von 1:1 bis 40:1, vorzugsweise im Bereich
von 1:1 bis 20:1, bevorzugter im Bereich von 2:1, verdünnt. Der
Retentatstrom von Schritt (a) wird entweder kontinuierlich oder
absatzweise mit dem Volumen von zugefügtem Wasser in Schritt (b)
gemischt. Ein beliebiges Lösungsmittel
kann erfindungsgemäss
verwendet werden unter der Massgabe, dass es den Celluloseether und
das Salz löst
und mit der Membran kompatibel ist. Für eine Polyamidmembran sind
Wasser, aliphatische Kohlenwasserstoffe, aromatische Kohlenwasserstoffe, Alkohole,
Ether und Ketone geeignet. Für Polysulfonmembranen
sind Wasser und Alkohole kompatibel. Die Verwendung von Wasser als
Lösungsmittel
wird bevorzugt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird Schritt (b) gleichzeitig mit Schritt (c) durchgeführt. Das
heisst, die Menge an in Schritt (b) hinzugefügtem Lösungsmittel wird gleichzeitig
mit dem in Schritt (a) erhaltenen Retentat in einem Behälter gemischt,
dessen Inhalt dann durch die Ultrafiltrationsmembranvorrichtung,
die eine erhöhte
Scherkraft bewirkt, bei einer Temperatur unter der Ausflockungstemperatur des
Celluloseethers in Schritt (c) geleitet.
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Das
Permeat aus Schritt (c) wird verworfen, während das Retentat zu dem Behälter zurückgeführt wird,
wo es kontinuierlich mit dem Lösungsmittel verdünnt wird.
Der Lösungsmittelfluss
wird vorzugsweise mit dem in Schritt (b) erhaltenen Permeatfluss gleichgesetzt.
Das Verfahren wird fortgeführt,
bis die Salzkonzentration in dem in Schritt (c) erhaltenen Retentatfluss
auf ein erwünschtes
Niveau vermindert ist. An diesem Punkt wird der Behälter entleert,
und ein neuer Retentatansatz aus Schritt (a) wird in den Behälter eingebracht,
und das Verfahren wird wiederholt.
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Die
Kombination der Schritte (b) und (c) ist ein Diafiltrationsschritt.
Diafiltration ist ein Verfahren, in dem ein Lösungsmittel, typischerweise
Wasser, in ein System in einer Rate initiiert wird, die gleich oder geringer
ist als die in dem System verwendete Filtrationsrate. Der Nettoeffekt
ist das Auswaschen der löslichen
Komponenten, die durch die Membran durchgehen werden, während die
Komponenten, die nicht durch die Membran gehen, zurückgehalten
werden.
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Erfindungsgemäss wird
Wasser vorzugsweise als Lösungsmittel
zum Auswaschen von Salz und anderen wasserlöslichen Verunreinigungen durch
Diafiltration hinzugefügt.
Während
der Diafiltration wird die Lösungsmittelzugaberate
vorzugsweise im wesentlichen gleich zu der Permeatverlustrate durch
die Membran eingestellt, so dass die Diafiltration unabhängig von
der Konzentration des Celluloseethers in der wässrigen Lösung vorgenommen wird. Die
Diafiltration ist im allgemeinen am wirksamsten, wenn das Volumen
des Celluloseetherretentats am geringsten ist.
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In
bezug auf die zu verwendende Ultrafiltrationsmembranvorrichtung,
die Verfahrensbedingungen, wie z.B. Temperatur, Dispersionsfarbstoff
und Fluss, und die zu verwendenden Membranen, können die gleichen Bedingungen
und Materialien in Schritt (c) wie in Schritt (a) verwendet werden.
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Das
heisst, die Ultrafiltration von Schritt (c) wird vorzugsweise unter
Verwendung einer Polyamidmembran, wie z.B. TS-40, durchgeführt. Wie oben
beschrieben, sind andere Membranen ebenfalls geeignet. Die Membran
wird vorzugsweise in einer vibrierenden Vorrichtung, wie z.B. einem
erhöhten
Scherkraftmodul, z.B. dem zuvor beschriebenen VSEP-System, installiert.
Die Polyamidmembran sollte vorzugsweise eine Molekulargewichtsgrenze (ein
Mass für
die Porengrösse)
zwischen 100 und 10.000 Dalton, bevorzugter zwischen 150 und 2.000 Dalton,
aufweisen. Die Temperatur sollte unter der Ausflockungstemperatur
der Celluloseether, typischerweise unter 80°C, bevorzugt unter 65°C, gehalten werden,
während
der Betriebsdruck typischerweise zwischen 2 und 40 bar, vorzugsweise
zwischen 20 und 30 bar liegt.
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Am
Ende des Schrittes (c) wird der Celluloseether eine Konzentration
in dem Konzentratstrom zwischen 50 und 5.000 g/l, typischerweise
zwischen 150 und 400 g/l, und eine Salzkonzentration zwischen 2
und 30 g/l, typischerweise zwischen 5 und 20 g/l aufweisen.
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Die
erfindungsgemässen
Schritte (a) bis (c) können
entweder absatzweise oder als ein kontinuierliches erfindungsgemäss durchgeführt werden. Zudem
können
die Schritte (a) und (c) in einer beliebigen Kombination durchgeführt werden,
d.h. Schritt (a) kann bis zu einer Zwischenkonzentration durchgeführt werden,
gefolgt von den Schritten (b) und (c), gefolgt von einem weiteren
Schritt (a), wiederum den Schritten (b) und (c) usw. Es ist insbesondere
bevorzugt, die Schritte (b) und (c) mehrmals, vorzugsweise zwei
bis fünf
mal zu wiederholen.
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Die
Permeatströme
aus den Schritten (a) und (c) sind klare Flüssigkeiten und wesentlich an Celluloseether
reduziert. Es ist gefunden worden, dass die Durchführung des
erfindungsgemässen Verfahrens
in vielen Fällen
einen Permeatstrom ohne detektierbare Mengen an Celluloseether herstellt. Die
Permeatströme
können
Abfallbehandlungseinrichtungen zugeführt werden. Da die zurückgehaltenen
Celluloseether biologisch schwieriger angreifbar sind als die in
den Permeatströmen
verbleibenden organischen Komponenten, werden die Permeatströme besser
bioabbaubar sein.
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Der
in Schritt (c) erhaltene Konzentratstrom wird eine hohe Konzentration
an Celluloseether aufweisen und im wesentlichen frei von Verunreinigungen,
wie z.B. Salz, sein. Die Gesamtrückgewinnung des
Celluloseethers in dem Waschmedium beträgt im allgemeinen zwischen
65 und 100 und typischerweise zwischen 80 und 95 %. Dieser Strom
kann als ein wertvolles Produkt zurückgewonnen werden und zur weiteren
Verarbeitung, wie z.B. Trocknen, vorzugsweise Sprühtrocknen,
Mahlen usw. zugeführt
werden, um ein festes Produkt, vorzugsweise in trockener partikulärer Form,
zurückzugewinnen.
Alternativ kann die Konzentratlösung
in das Trocknungsverfahren des Hauptcelluloseetherprodukts (das
Produkt, das über
Standardfiltrationstechniken von dem rohen Celluloseetherprodukt
zurückgewonnen
wird) zurückgeführt werden.
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Wie
durch die folgenden Beispiele erkannt werden wird, ist das erfindungsgemässe Verfahren sehr
effizient und wirksam, das eine gute Zurückhaltung des Celluloseethers
bei hohen Membranflüssen bereitstellt.
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Das
erfindungsgemässe
Verfahren wird weiterhin durch die folgenden Beispiele veranschaulicht, die
nicht als den erfindungsgemässen
Umfang beschränkend
gelesen werden sollten. Das Waschwasser, das in den folgenden Beispielen
verwendet wird, enthält
lösliche,
niedermolekulargewichtige Celluloseether und wird durch das Waschen
eines rohen Celluloseetherprodukts erhalten.
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BEISPIEL 1
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Insgesamt
2.500 l Waschwasser aus der Herstellung von Methylhydroxyethylcellulose,
enthaltend 6,9 g/l Celluloseether (zahlengemitteltes Molekulargewicht
von etwa 12.000) und 85 g/l Natriumchlorid werden durch Ultrafiltration
unter Verwendung eines Ultrafiltrationssystems mit erhöhter Scherkraft aufkonzentriert.
Ein Ultrafiltrationssystem aus der VSEP-Serie P mit erhöhter Scherkraft, hergestellt von
New Logic International Incorporated, ausgestattet mit etwa 1,5
m2 einer Polyamidmembran, TS-40 (Molekulargewichtsgrenze
von etwa 180 Dalton), erhältlich
von Trisep Corporation, wird verwendet. Die erhöhte Scherkraft wird durch Vibration
der Membranpackung erhalten. Die Amplitude und Frequenz der Vibration
werden auf 2 cm bzw. etwa 45 Hz eingestellt und während der
Ultrafiltration konstant gehalten. Die Ultrafiltration wird absatzweise
durchgeführt,
wobei das Waschwasser auf einer Temperatur von etwa 60°C, was unterhalb
der Ausflockungstemperatur des Celluloseethers ist, gehalten wird.
Ein anfänglicher
Permeatfluss von 60 l/m2h wird bei einem Betriebsdruck
von 20 bar erhalten. Ein Permeat von insgesamt 2.014 l wird durch
die Membran geleitet, während
das Retentat insgesamt 486 l beträgt, bei einer 5,14-fachen Gesamtaufkonzentrierung.
Der Permeatfluss am Ende der Aufkonzentrierung war auf 37 l/m2h vermindert. Der durchschnittliche Permeatfluss betrug
50 l/m2h. Das Permeat enthielt 0,10 g/l
Celluloseether. Die Retentatkonzentration an Celluloseether beträgt 35 g/l.
Die Retention des Celluloseethers durch die TS-40-Polyamidmembran
in dieser Aufkonzentration entspricht somit 98,8 %.
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BEISPIEL 2
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Das
konzentrierte Waschwasser aus Beispiel 1 wird diafiltriert, um die
Natriumchloridkonzentration zu vermindern. Die Diafiltration wird
absatzweise durch stufenweise Zugabe von Wasser zu dem Retentat
und anschliessende Aufkonzentrierung unter Verwendung des VSEP-Systems
durchgeführt. 514
l Wasser werden zu dem Retentat aus Beispiel 1 hinzugefügt und dann aufkonzentriert.
Die anfängliche
Permeatrate betrug 72 l/m2h bei 20 bar Betriebsdruck
und 55 bis 60°C.
Insgesamt wurden 750 l Permeat durch die Membran geleitet, während das
Retentat insgesamt 250 l betrug. Der Permeatfluss am Ende dieser
Aufkonzentrierung betrug 51 l/m2h mit einem
durchschnittlichen Permeatfluss von 61 l/m2h. Die
Celluloseetherkonzentration in dem Permeat betrug 0,14 g/l.
-
Die
Diafiltration wird durch Zugabe von 250 l Wasser zu dem obigen Retentat
und anschliessende weitere Aufkonzentrierung fortgeführt. Der
anfängliche
Permeatfluss beträgt
53 l/m2h. Insgesamt werden 375 l Permeat
durch die Membran geleitet, während
das Retentat insgesamt 125 l beträgt. Der Permeatfluss am Ende
dieser Aufkonzentrierung betrug 21 l/m2h
mit einem durchschnittlichen Permeatfluss von 28 l/m2h.
Die Konzentration des Celluloseethers in dem Permeat betrug 0,10
g/l.
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Die
letzte Diafiltrationsstufe wird durch die Zugabe von 125 l Wasser
zu dem Retentat aus der letzten Diafiltrationsstufe und anschliessende
Aufkonzentrierung vorgenommen. Der anfängliche Permeatfluss in diesem
letzten Diafiltrationsschritt beträgt 48 l/m2h.
Insgesamt wurden 231 l Permeat durch die Membran geleitet, wobei
das Retentat insgesamt 69 l betrug. Der Permeatfluss durch die Membran
am Ende der Aufkonzentrierung betrug 10 l/m2h mit
einem durchschnittlichen Permeatfluss von 23 l/m2h.
Die Celluloseetherkonzentration in dem Permeat betrug 0,10 g/l.
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Die
Natriumchloridkonzentration in dem Waschwasser betrug 85 bis 8,4
g/l. Die Gesamtretention des Celluloseethers durch die TS-40-Polyamidmembran
in der obigen stufenweisen Diafiltration beträgt 99,0 %. Die endgültige Retentat-Celluloseetherkonzentration
beträgt
245 g/l, während
insgesamt der durchschnittliche Permeatfluss für die Diafiltration 38 l/m2h beträgt.
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BEISPIEL
3 Insgesamt 2.250 l eines aus der Herstellung von Methylhydroxyethylcellulose
erhaltenen Waschwassers, das 4,3 g/l Celluloseether (zahlengemitteltes
Molekulargewicht von etwa 8.000) enthält, wird durch Ultrafiltration
unter Verwendung des Ultrafiltrationssystems mit erhöhter Scherkraft VSEP-Serie
P aufkonzentriert. Um die Wirkung der Membranporengrösse auf
die Retention des Celluloseethers zu bestimmen, wird das VSEP mit
etwa 1,5 m2 einer NTR 7410-Polyethersulfonmembran,
Molekulargewichtsgrenze von 1.000 Dalton, erhältlich von Hydronautics Corporation,
Oceanside, Kalifornien, ausgestattet. Die Vibrationsamplitude wird
auf 1,8 cm (3/4 inch) gesetzt und während der Ultrafiltration konstant
gehalten. Die Ultrafiltration wird absatzweise durchgeführt, wobei
das Waschwasser auf einer Temperatur von etwa 60°C, was unterhalb der Ausflockungstemperatur
des Celluloseethers liegt, gehalten wird. Ein anfänglicher
Permeatfluss von 31 l/m2h wird bei einem
Betriebsdruck von 10 bar erhalten. Wenn das Waschwasser auf das
2,7-fache aufkonzentriert wurde, war der Permeatfluss auf 23 l/m2h vermindert. Der Betriebsdruck wurde auf
14 bar erhöht,
und der Permeatfluss erhöhte
sich auf 38 l/m2h. Wenn das Waschwasser
auf das 4,4-fache aufkonzentriert wurde, war der Permeatfluss auf
36 l/m2h vermindert. Der Betriebsdruck wurde
auf 17 bar erhöht,
und der Permeatfluss erhöhte
sich auf 43 l/m2h. Wenn das Waschwasser
auf das 12-fache aufkonzentriert wurde, war der Permeatfluss auf
34 l/m2h vermindert. Der Betriebsdruck wurde
auf 24 bar erhöht,
und der Permeatfluss erhöhte
sich auf 44 l/m2h. Das Waschwasser wurde
weiterhin auf die 15-fache Konzentration aufkonzentriert. Der Permeatfluss
am Ende der Aufkonzentrierung betrug 37 l/m2h.
Insgesamt wurden 2.100 l Permeat durch die Membran geleitet. Die
Retentatkonzentration betrug 58 g/l Celluloseether. Die Retention
des Celluloseethers durch die NTR 7410-Polysulfonmembran in dieser Konzentration
beträgt
somit 90 %.
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BEISPIEL 4
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Die
150 l des Konzentrats von Beispiel 3 wurden diafiltriert, um die
Natriumchloridkonzentration zu vermindern und um es weiter aufzukonzentrieren. Die
Natriumchloridkonzentration des Konzentrats beträgt 84 g/l. Die Diafiltration
wird absatzweise durch einfache Zugabe von Verdünnungswasser zu dem konzentrierten
Waschwasser durchgeführt.
Das verdünnte
Konzentrat wird dann einem VSEP-System der Serie P, ausgestattet
mit der NTR 7410-Polysulfonmembran, zugeführt. 604 l Wasser wurden zu
den 150 l des Konzentrats von Beispiel 3 hinzugegeben. Die Diafiltration
wird bei etwa 60°C
und einem Betriebsdruck von 20 bar durchgeführt. Zu Beginn der Diafiltration
betrug der Permeatfluss 36 l/m2h. Insgesamt
wurden 700 l durch die Membran geleitet, während das Retentat insgesamt
54 l ausmachte. Die Endkonzentration des Retentats betrug 139 g/l,
wobei die Natriumchloridkonzentration 16 g/l betrug. Der Permeatfluss
war auf 32 l/m2h bei dieser Endkonzentration
vermindert. Die Retention des Celluloseethers betrug 86 %.
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BEISPIEL 5
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Ein
Waschwasser aus der Herstellung von Methylhydroxyethylcellulose,
das 5,6 g/l Celluloseether enthält,
wird durch Ultrafiltration unter Verwendung eines Ultrafiltrationssystems
mit erhöhter Scherkraft
der VSEP-Serie L,
sowohl mit als auch ohne Vibration auf konzentriert. Die VSEP-Serie
L wird mit 0,045 m2 einer TS-40-Polyamidmembran ausgestattet.
Die Aufkonzentrierungen werden absatzweise bei etwa 55°C, was unterhalb
der Ausflockungstemperatur des Celluloseethers liegt, und einem
Betriebsdruck von 14 bar durchgeführt.
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In
dem Betriebsmodus ohne Vibration wird die Scherkraft durch den Fluss
des Retentats über die
Membranoberfläche
bereitgestellt. Die Kreuzflussgeschwindigkeit wird auf einen Wert
von 0,7 m/s eingestellt. Zu Beginn der Ultrafiltration beträgt der Permeatfluss
41 l/m2h, fällt jedoch schnell auf 22 l/m2h bei einer Konzentration von 10 g/l Celluloseether
und sinkt dann weiter auf 5 l/m2h bei einer
Konzentration von 40 g/l Celluloseether.
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Das
gleiche Waschwasser wie oben wird ähnlich auf konzentriert, wobei
jedoch die Scherkraft in erster Linie durch die Vibration der Membranpackung
induziert wird. Die Frequenz und die Amplitude der Vibration werden
jeweils auf 2 cm bzw. 45 Hz eingestellt. Die Kreuzflussgeschwindigkeit
des Retentats beträgt
0,1 m/s. Der Permeatfluss zu Beginn der Ultrafiltration beträgt 65 l/m2h und vermindert sich auf 47 l/m2h bei einer Konzentration von 40 g/l Celluloseether.
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BEISPIEL 6
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Ein
Waschwasser aus der Herstellung von Methylhydroxyethylcellulose,
das 9,1 g/l Celluloseether (mit einem zahlengemittelten Molekulargewicht von
3.300) enthält,
wird durch Ultrafiltration absatzweise unter Verwendung eines Ultrafiltrationssystems
VSEP Serie L mit erhöhter
Scherkraft aufkonzentriert. Das System wird mit der NTR 7410-Polysulfonmembran
ausgestattet. Zwei Aufkonzentrierungen werden durchgeführt. Das
Waschwasser wird sowohl bei etwa 55°C, was unter der Ausflockungstemperatur
des Celluloseethers liegt, und bei 80°C, was oberhalb des Ausflockungspunkts
des Celluloseethers liegt, aufkonzentriert. Der Betriebsdruck wird
in beiden Fällen
auf 20 bar eingestellt. Zu Beginn der Aufkonzentrierungen beträgt der Permeatfluss 100
l/m2h bzw. 143 l/m2h
bei 55 bzw. 80°C.
Bei einer etwa 3-fachen Aufkonzentrierung beträgt der Permeatfluss etwa 90
l/m2h bei jeder Temperatur. Bei einer 9-fachen
Aufkonzentrierung beträgt
der Permeatfluss 70 l/m2h für die Durchführung bei
55°C (unter
der Ausflockungstemperatur des Celluloseethers), während er
nur 30 l/m2h bei Durchführung bei 80°C (über der
Ausflockungstemperatur des Celluloseethers) beträgt.