DE69218129T2 - Modifiziertes Xanthangummi und Verfahren zur Modifizierung von Xanthangummi - Google Patents

Modifiziertes Xanthangummi und Verfahren zur Modifizierung von Xanthangummi

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Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein modifiziertes Xanthangummi, das unmittelbar in einer wäßrigen Salzlösung gelöst werden kann, um damit der Salzlösung eine gewünschte Viskosität zu verleihen, sowie ein Verfahren zum Modifizieren von Xanthangummi.
  • Xanthangummi ist ein natürlich vorkommendes hochmolekulares Polysaccharid, das durch Mikroorganismen wie Xantomonas camprestris produziert wird; seine wäßrige Lösung ist über einen weiten pH-Wertbereich und auch gegenüber Salzen und Enzymen stabil. Xanthangummi kann in wäßrigen Salzlösungen gelöst werden und dient sehr wirksam zutn Erhöhen der Viskosität der wäßrigen Salzlösungen. Aus diesem Grund wird Xanthangummi verbreitet auf verschiedenen Gebieten, wie Nahrungsmittel- und Chemieindustrie, eingesetzt. Insbesondere in der Nahrungsmittelindustrie wird in hohem Maße angestrebt, Xanthangummi in wäßrigen Normalsalzlösungen gleichmäßig zu lösen.
  • Sobald Xanthangummi in einer wäßrigen Salzlösung gelöst ist, zeigt es einen stabilen Verdickungseffekt. Es ist sehr schwierig, Xanthangummi in einem Lösungsmittel bei einer Temperatur nicht höher als Raumtemperatur vollständig zu lösen, wenn das Lösungsmittel eine wäßrige Salzlösung, insbesondere eine solche mit hoher Salzkonzentration ist. Es sind verschiedene Verfahren zum Lösen von Xanthangummi in wäßrigen Salzlösungen bekannt.
  • Ein Beispiel dafür umfaßt z.B. zweistufige Arbeitsgänge. Insbesondere umfaßt dieses Verfahren ein Lösen von Xanthangummi in salzfreiem Wasser und die anschließende Zugabe eines gewünschten Salzes zur Xanthangummilösung. Außerdem ist ein Verfahren bekannt, bei dem Xanthangummi teilweise (etwa zur Hälfte) in einer wäßrigen Salzlösung (auf)gelöst und dann die teilweise gelöste Xanthangummilösung erwärmt wird.
  • Neben den vorgenannten Verfahren sind bereits verschiedene andere Verfahren zur Erleichterung des Lösens von Xanthangummi in Wasser vorgeschlagen worden. Beispiele hierfür sind ein Verfahren, bei dem Xanthangummi mit einem oberflächenaktiven Mittel (Netzmittel) behandelt wird (vorläufige JP-Patentveröffentlichung 63-230703); ein Verfahren, bei dem ein wasserrückhaltendes Material mit Xanthanguinmi vermischt wird (veröffentlichte JP-Fatentanmeldung 60-4214); ein Verfahren, bei dem Xanthangummi mit hydrolisierter Gelatine überzogen wird (veröffentlichte JP-Fatentanmeldung 1-159048); ein Verfahren, bei dem ein Benetzungsmittel und ein Dispergiermittel in die wäßrige Salzlösung eingearbeitet werden (vorläufige JP-Patentveröffentlichung 63-54490); ein Verfahren, bei dem Siliziumdioxid in die wäßrige Salzlösung eingearbeitet wird (vorläufige JP-Patentveröffentlichung 57-3834); ein Verfahren, bei dem Xanthangummi mit Glyoxal behandelt wird (veröffentlichte JP-Patentanmeldung 61-61800); und ein Verfahren, bei dem ein kaltwasserlösliches Gummi in mit Glyoxal behandeltes Xanthangummi eingearbeitet wird (vorläufige JP-Patentveröffentlichung 56-92956).
  • Bei Anwendung des genannten zweistufigen Verfahrens mit dem Schritt des Vorauflösens von Xanthangummi in salzfreiem Wasser zwecks Erhöhung der Viskosität einer wäßrigen Salzlösung sind unvermeidbar komplizierte Maßnahmen erforderlich. Außerdem kann Xanthangummi in einer wäßrigen Salzlösung nicht gleichmäßig gelöst werden, auch wenn eine teilweise gelöstes Xanthangummi enthaltende Lösung über eine lange Zeit hinweg mit Rühren erwärmt wird. Mit anderen Worten: ein Teil des Xanthangummis bleibt immer noch in der erhaltenen Lösung in Form ungelöster Teilchen zurück.
  • Die angegebenen Verfahren mit der Zugabe dritter Komponenten, wie oberflächenaktive Mittel, Wasserrückhaltematerialien, Gelatine, Benetzungsmittel, Dispergiermittel und Siliziumdioxid, zeigen nur eine Wirkung einer Verhinderung der Bildung von ungelösten Klumpen im Wasser, liefern jedoch in keinem Fall Xanthangummi, das unmittelbar in einer wäßrigen Salzlösung, um diese zu verdicken, gelöst werden kann.
  • Wie oben im einzelnen erläutert, ist das herkömmliche Xanthangummi mit dem Problem behaftet, daß es in wäßrigen Salzlösungen sehr schwer lösbar ist.
  • Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Breitstellung eines modifizierten Xanthangummis, das auch bei Raumtemperatur unmittelbar in wäßrigen Salzlösungen, wie Kochsalzlösungen, gelöst werden und damit ohne weiteres eine gewünschte Wirkung eines Verdickens der wäßrigen Salzlösungen entfalten kann. Eine andere Aufgabe dieser Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens zum Modifizieren der physikalischen Eigenschaften von Xanthangummi.
  • Das modifizierte Xanthangummi gemäß dieser Erfindung besitzt eine Viskosität von nicht weniger als 800 mPa s, bestimmt bei einer 0,5 gew.-%igen Lösung desselben in einer 12 gew.-%igen wäßrigen Natriumchloridlösung bei einer Drehzahl von 30/min und 20ºC mittels eines Brookfield-BL-Viskometers, und ein Verhältnis dieser Viskosität zu der bei einer 0,5 gew.%igen Lösung desselben in destilliertem Wasser bestimmten (Viskosität) von nicht weniger als 1,5.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren zum Behandeln von Xanthangummi umfaßt die folgenden Schritte: Vermischen eines organischen, hydrophilen Lösungsmittels, das Xanthangummi nicht löst, mit einer wäßrigen Lösung von Xanthangummi in einem Mischer, Zerschneiden von in der Mischlösung gebildeten Niederschlägen zusammen mit der Mischlösung in feine faserartige Materialien mittels einer Schneideinheit, Abtrennen und Rückgewinnen der suspendierten feinen faserartigen Materialien aus der Mischlösung und anschließendes Trocknen der Materialien bei einer Temperatur nicht über 80ºC.
  • Das modifizierte Xanthangummi oder das nach dem Verfahren zum Modifizieren von Xanthangummi gewonnene Erzeugnis kann auch bei Raumtemperatur unmittelbar in wäßrigen Salzlösungen, wie Kochsalzlösungen, gelöst werden und daher wirksam eine gewünschte Wirkung einer Verdickung der wäßrigen Salzlösungen entfalten.
  • Das so erfindungsgemäß modifizierte Xanthangummi ermöglicht die Weglassung etwaiger komplizierter Arbeitsgänge, die beim Lösen von Xanthangummi in einer wäßrigen Salzlösung nötig sind. Zudem kann das modifizierte Xanthangummi ebenso unmittelbar in Seewasser, um dieses wirksam zu verdicken, gelöst werden. Diese Wirkungen konnten mit irgendeinem herkömmlichen Xanthangummi in keinem Fall erreicht werden. Folglich besitzt das modifizierte Xanthangummi gemäß dieser Erfindung einen ziemlich hohen industriellen Nutzwert.
  • Fig. 1 ist eine Schnittansicht einer Pumpenmühle (pump mill), wie sie beim Verfahren zum Reinigen von Xanthangummi gemäß dieser Erfindung eingesetzt wird.
  • Wenn ein organisches Lösungsmittel und eine wäßrige Lösung von Xanthangummi in einer rotierenden bzw. Kreisel-Turbine 5 vermischt werden, fällt das Xanthangummi aus. Das ausgefällte Xanthangummi wird mittels einer Verblockungsschneideinheit (interlocking cutter) mit einem festen Schneidelement (Messer) 11 und einem rotierenden Schneidelement (Messer) 9 in feine faserartige Materialien geschnitten, um damit eine Suspension zu bilden, in welcher die faserartigen Materialien gleichmäßig dispergiert sind. Sodann werden die flüssigen Komponenten der Suspension entfernt zwecks (Rück-)Gewinnung der rohen, feinen faserartigen Xanthangummikomponente. Das Rohprodukt wird dann bei einer Temperatur nicht über 80ºC getrocknet; damit erhält man das angestrebte modifizierte Xanthangummi, das unmittelbar in einer wäßrigen Salzlösung lösbar ist, um deren Viskosität zu erhöhen.
  • Das mit der wäßrigen Xanthangummilösung vermischte organische Lösungsmittel sollte ein hydrophiles Lösungsmittel sein, das Xanthangummi nicht (auf)löst; spezifische Beispiele hierfür sind Alkohole, wie Isopropylalkohol, Methanol und Ethanol, sowie andere Lösungsmittel wie Aceton, Tetrahydrofuran und Dioxan, wobei bevorzugt Isopropylalkohol verwendet wird.
  • Beim erfindungsgemäßen Verfahren werden die aus der Suspension abgetrennten und (rück)gewonnenen feinen faserartigen Materialien oder Stoffe bei einer Temperatur nicht über 80ºC getrocknet. Wenn nämlich die Trocknungstemperatur höher ist als 80ºC, verringert sich die Löslichkeit des erhaltenen Xanthangummis in einer wäßrigen Salzlösung.
  • Das auf diese Weise gewonnene Xanthangummi ist in wäßrigen Salzlösungen, wie einer wäßrigen Kochsalzlösung, in hohem Maße löslich. Das gewonnene Xanthangummi besitzt vorzugsweise Viskosität (1) von nicht weniger als 800 mPa s, bestimmt bei 20ºC bei (mit) einer 0,5 gew.-%igen Lösung desselben in einer 12 gew.-%igen wäßrigen Natriumchloridlösung, und ein Verhältnis dieser Viskosität (1) zu der bei (mit) einer 0,5 gew.-%igen Lösung desselben in destilliertem Wasser bestimmten (Viskosität) (2), d.h. (1)/(2), von nicht weniger als 1,5.
  • Die Viskosität wird bei einer Drehzahl von 30/min mittels eines Brookfield-BL-Viskometers bestimmt.
  • Im folgenden ist die vorliegende Erfindung anhand bevorzugter Beispiele beschrieben, welche diese Erfindung jedoch nicht einschränken sollen.
  • Beispiel 1
  • Fig. 1 ist eine Schnittansicht einer Pumpenmühle (pump mill), wie sie beim Verfahren zum Reinigen von Xanthangummi gemäß dieser Erfindung eingesetzt wird.
  • Die Pumpenmühle gemäß Fig. 1 umfaßt eine Antriebszone, eine Mischzone und eine Schneidzone. Die Antriebszone enthält einen (nicht dargestellten) Motor, der mit einer Turbinenwelle 13 verbunden ist, die zur Außenseite eines zylindrischen Gehäuses 17 geführt (fitted) und durch eine mechanische Dichtung 15 vom Inneren des zylindrischen Gehäuses 17 getrennt ist. Die Mischzone und die Schneidzone sind im zylindrischen Gehäuse 17 angeordnet. Das zylindrische Gehäuse 17 weist eine Ansaugöffnung 1 und eine Austragöffnung 3 auf, und die Turbinenwelle 13 ist in seinem Zentrum (auf seiner Achse) angeordnet. Die Mischzone umfaßt eine im Bereich der Ansaugöffnung 1 an der Turbinenwelle 13 montierte rotierende oder Kreisel- Turbine 5 und ein der rotierenden Turbine 5 gegenüberliegend angeordnetes Leitrad (stator) 7. Die Schneidzone ist durch eine Kopplungs- oder Verblockungsschneideinheit mit einem rotierenden Schneidelement (Messer) 9, das an der Turbinenwelle 13 befestigt ist, sich neben der Mischzone befindet und sich zur Austragöffnung 3 erstreckt, sowie einem feststehenden Schneidelement (Messer) 11 gebildet, das in enge Berührung mit dem rotierenden Schneidelement 9 gelangt und letzteres umschließt. Die rotierende Turbine 5 und das rotierende Schneidelement 9 weisen jeweils eine Spiralform auf und sind zur Achse der Turbinenwelle 13 so geneigt, daß bei Drehung der Turbinenwelle 13 die Transport- bzw. Förderkraft erzeugt wird.
  • Zwischen der rotierenden Turbine 5 und dem Leitrad 7 ist ein Spalt a vorhanden, während zwischen dem rotierenden Schneidelement 9 und dem festen Schneidelement 11 ein Spalt b besteht. Die Größe dieser Spalte liegt allgemein im Bereich von 0,1 - 5 mm, vorzugsweise in der Größenordnung von 1 mm. Wenn die Größe der Spalte 5 mm übersteigt, werden diese beiden (genannten) Arten von Lösungen nicht ausreichend miteinander vermischt, so daß sich die ausgefällte oder auch abgesetzte (deposited) Xanthangummimenge verringert. Außerdem wird (in diesem Fall) das ausgefällte Xanthangummi in der Schneidzone nicht ausreichend fein geschnitten.
  • Innerhalb der Pumpenmühle sind Strömungswege durch Spalte jedes Teils sowie Spalte zwischen den Teilen gebildet, so daß auf die durch einen Pfeil angedeutete Weise Flüssigkeiten von der Ansaugöffnung 1 über den Strömungsweg zur Austragöffnung 3 überführt werden.
  • Wenn der Motor der Antriebszone gestartet wird, rotiert in der Pumpenmühle die Turbinenwelle 13 entsprechend in der durch einen Pfeil angegebenen Richtung, wobei auch die rotierende Turbine 5 und das rotierende Schneidelement 9 rotieren. Bei der vorliegenden Erfindung ist es ausreichend, die Drehzahl der Turbinenwelle und mithin der rotierenden Turbine und des rotierenden Schneidelements auf nicht weniger als 1000/min einzustellen. Wenn der Pumpenmühle über die Ansaugöffnung 1 ein organisches Lösungsmittel und eine wäßrige Xanthangummilösung gleichzeitig zugespeist werden, werden diese beiden Flüssigkeitsarten unter der Wirkung der rotierenden Turbine 5 miteinander vermischt. Die resultierende Mischlösung wird beim Durchgang durch den Spalt a komprimiert, so daß sie weiter durchgemischt wird und Xanthangummi ausfällt oder sich absetzt. Das in dieser Stufe ausgefällte Xanthangummi liegt in Form von Fäden (strings) vor, kann jedoch den Spalt a zusammen mit den flüssigen Komponenten passieren und wird über den Strömungsweg zum Spalt b der Schneidzone überführt, in welcher das ausgefällte Xanthangummi durch die Verblockungsschneideinheit mit dem rotierenden und dem feststehenden Schneidelement 9 bzw. 11 zu feinen faserartigen Materialien bzw. Stoffen geschnitten wird. Im Spalt b erhaltenes (gebildetes) feinteiliges Xanthangummi wird mit den flüssigen Komponenten vermischt und über die Austragöffnung 3 in Form einer Suspension ausgetragen. Die Pumpenmühle übt einen Saugdruck und einen Austragdruck auf die zu behandelnden Lösungen oder Flüssigkeiten aus; infolgedessen werden die Mischlösung und das ausgefällte Xanthangummi ohne Zurückhalten oder Verweilen kontinuierlich von der Ansaugöffnung 1 zur Austragöffnung 3 gefördert.
  • Die angegebene Pumpenmühle wurde mit einer Einstellung der Drehzahl der rotierenden Turbine 5 und des rotierenden Schneidelements auf 2000/min und der Größe des Spalts b auf 1 mm betrieben; ein Xanthangummi in einer Konzentration von 3 Gew.-% enthaltendes Kulturmedium und Isopropanol mit einem Wassergehalt von 15 Gew.-% wurden gleichzeitig über die Ansaugöffnung 1 in Zuführmengen von 1000 1/h bzw. 1500 l/h eingeleitet. Die aus der Austragöffnung 3 ausgetragene Suspension war frei von fadenartigem Xanthangummi und bildete eine gleichmäßige Suspension. Die Suspension wurde zur nächsten Stufe überführt, um feine faserartige Materialien von der Suspension abzutrennen und zu gewinnen. Insbesondere konnten die feinen faserartigen Materialien durch Entwässerungs- und Trocknungsprozesse gereinigt werden, so daß Xanthangummi hoher Reinheit erhalten wurde.
  • Das ausgefällte oder niedergeschlagene Xanthangummi (15 kg) wurde 5 h lang in einem konischen 100 L-Vakuumtrockner bei einer Trocknungstemperatur im Bereich von 40 - 65ºC und einem Trocknungsdruck im Bereich von 40 - 100 Torr getrocknet. Sodann wurde das Xanthangummi zu einem feinteilchenförmigen modifizierten Xanthangummi (einer Größe) von nicht weniger als 80 mesh pulverisiert.
  • Das so gewonnene modifizierte Xanthangummi (1 g) wurde in einen 300 ml-Hochbecher (tau beaker) eingegeben und durch Zugabe von 3 g 99-%igen Ethanols zum Quellen gebracht. Sodann wurden dem Gemisch 196 g einer auf 20ºC gehaltenen, 12 gew.-%igen wäßrigen Natriumchloridlösung zugesetzt und das resultierende Gemisch 2 h mit 1000/min mittels einer Ankerschaufel mit einem Außendurchmesser, der 1/2 des Innendurchmessers des Bechers betrug, gerührt. Damit wurde bestätigt, daß das modifizierte Xanthangummi gleichmäßig darin gelöst war und sich die Viskosität der wäßrigen Natriumchloridlösung erhöht hatte.
  • Die so erhaltene Lösung wurde 1 h lang bei 20ºC stehengelassen, worauf ihre Viskosität mittels eines Brookfield-BL-Viskometers bestimmt wurde. Die bei einer Drehzahl des Viskometers von 30/min und mit der Spindel Nr. 2 ermittelte Viskosität wurde zu 1080 mPa s (Viskosität (1)) bestimmt.
  • Hierauf wurde das modifizierte Xanthangummi in destilliertem Wasser auf eine Konzentration von 0,5 Gew.-% (auf)gelöst. Die Viskosität der erhaltenen wäßrigen Lösung des modifizierten Xanthangummis wurde bei einer Drehzahl von 30/min und mit der Spindel Nr. 2 mitteis eines Brookfield-BL-Viskometers ermittelt und zu 560 mPa s (Viskosität (2)) bestimmt. Das Viskositätsverhältnis dieser beiden Lösungsarten, d.h. (1)/(2), betrug somit 1,93.
  • Nebenbei hat es sich herausgestellt, daß die Rührgeschwindigkeit beim Lösen des modifizierten Xanthangummis in einer wäßrigen Salzlösung vorzugsweise nicht weniger als 800/min betragen sollte. Die Form der (des) Rührschaufel oder -flügels ist nicht auf eine spezifische Form beschränkt, doch sollte damit vorzugsweise die gesamte zu rührende Lösung fluidisierbar sein. Wenn das modifizierte Xanthangummi unter diesen Bedingungen gelöst wurde, erreichte die Lösung innerhalb einer Rührzeit in der Größenordnung von etwa 60 min eine stabile Viskosität. Es wurde auch festgestellt, daß auch dann keinerlei Viskositätsänderung zu beobachten war, wenn die Lösung für zusätzliche 2 - 12 h weitergerührt wurde.
  • Vergleichsbeispiel 1
  • Das auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 gewonnene niedergeschlagene bzw. ausgefällte Xanthangummi (1 kg) wurde 5 h lang mittels eines Luftumwälztrockners bei einer Temperatur von über 85ºC getrocknet und dann zu einem feinteiligen Xanthangummi (einer Größe) von nicht weniger als 80 mesh pulverisiert. Die Viskosität des resultierenden feinteiligen Xanthangummis wurde auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 ermittelt; dabei wurden eine Viskosität (1) von 360 mPa s (in wäßriger Salzlösung); eine Viskosität (2) von 520 mPa s (in destilliertem Wasser) und ein Verhältnis (1)/(2) von 0,69 festgestellt.
  • Bei diesem Beispiel blieb auch nach zweistündigem Rühren eine große Menge an Teilchen in der wäßrigen Salzlösung ungelöst Das Rühren wurde bis zu weiteren 12 h weitergeführt, doch wurden dabei die ungelösten Teilchen überhaupt nicht gelöst.
  • Vergleichsbeispiel 2
  • Verschiedene handelsübliche Xanthangummis wurden jeweils entsprechend Beispiel 1 in einer wäßrigen Salzlösung (auf)gelöst; ihre Viskosität (1) wurde auf die gleiche Weise (wie vorher) bestimmt. Außerdem wurde das Xanthangummi entsprechend Beispiel 1 auch in destilliertem Wasser gelöst, und seine Viskosität (2) wurde gleichfalls bestimmt. Die erzielten Ergebnisse (Viskosität (1)) und Viskositätsverhältnisse: (1)/(2) sind in der folgenden Tabelle 1 zusammengefaßt.
  • In allen untersuchten Fällen blieb auch bei zweistündigem Rühren ein großer Anteil von Teilchen in der wäßrigen Salzlösung ungelöst. Das Rühren wurde um bis zu 12 weitere Stunden fortgesetzt, wobei die ungelösten Teilchen jedoch überhaupt nicht gelöst wurden.
  • Es wurde auch festgestellt, daß im Handel kein Xanthangummi mit einer Viskosität (1) von nicht weniger als 800 mPa s und dem Viskositätsverhältnis (1)/(2) von nicht weniger als 1,5 erhältlich ist. Tabelle 1
  • Beispiel 2
  • Eine 5 gew.-%ige wäßrige Lösung des in Vergleichsbeispiel 2 verwendeten, handelsüblichen Keltrol-T (Viskosität (1) = 280 mPa s) wurde als Ausgangsmaterial eingesetzt. Die Lösung wurde auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 mit Isopropanol vermischt, um niedergeschlagenes bzw. ausgefälltes (deposited) Xanthangummi zu erhalten, worauf ein Trocknen und Pulverisieren zu einem feinteiligen modifizierten Xanthangummi (einer Größe) von nicht weniger als 80 mesh erfolgte.
  • Das erhaltene Erzeugnis besaß eine Viskosität (1) (in wäßriger Salzlösung) von 820 mPa s, eine Viskosität (2) (in destilliertem Wasser) von 400 mPa s und das Viskositätsverhältnis (1)/(2) von 2,05. Hierbei zeigte es sich ebenfalls, daß das Erzeugnis in wäßrigen Salzlösungen in hohem Maße löslich war.

Claims (6)

1. Modifiziertes Xanthangummi, erhältlich nach dem Verfahren gemäß Anspruch 2 und mit einer Viskosität von nicht weniger als 800 mPa s, bestimmt bei einer 0,5 gew.-%igen Lösung desselben in einer 12 gew.-%igen wäßrigen Natriumchloridlösung bei 20ºC, und einem Verhältnis dieser Viskosität zu der bei einer 0,5 gew.-%igen Lösung desselben in destilliertem Wasser bestimmten (Viskosität) von nicht weniger als 1,5, wobei die Viskosität bei einer Drehzahl von 30/min mittels eines Brookfield-BL-Viskometers bestimmt (worden) ist.
2. Verfahren zum Behandeln von Xanthangummi, umfassend die folgenden Schritte: Vermischen eines organischen, hydrophilen Lösungsmittels, das Xanthangummi nicht löst, mit einer wäßrigen Lösung von Xanthangummi in einem Mischer, Zerschneiden von in der Mischlösung gebildeten Niederschlägen zusammen mit der Mischlösung in feine faserartige Materialien mittels einer Schneideinheit, Abtrennen und Rückgewinnen der suspendierten feinen faserartigen Materialien aus der Mischlösung und anschließendes Trocknen der Materialien bei einer Temperatur nicht über 80ºC zwecks Gewinnung eines Xanthangummis nach Anspruch 1.
3. Verfahren zum Behandeln von Xanthangummi nach Anspruch 2, wobei das organische Lösungsmittel mindestens ein solches aus der Gruppe Isopropylalkohol, Methanol, Ethanol, Aceton, Tetrahydrofuran und Dioxan ist.
4. Verfahren zum Behandeln von Xanthangummi nach Anspruch 2, wobei das organische Lösungsmittel Isopropylalkohol ist.
5. Verfahren zum Behandeln von Xanthangummi nach Anspruch 2, wobei der Mischer eine rotierende Turbine ist.
6. Verfahren zum Behandeln von Xanthangummi nach Anspruch 2, wobei die Schneideinheit eine Verblockungsschneideinheit mit einem feststehenden Schneidmesser und einem rotierenden Schneidmesser ist.
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