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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Dampfturbinen,
die sich entlang einer jeweiligen Turbinenachse erstrecken und ein
Gehäuse sowie
einen drehbar innerhalb des Gehäuses
montierbaren Turbinenrotor umfassen, wobei das Turbinengehäuse und
der Turbinenrotor entlang der Turbinenachse zwei oder mehrere Umfangsnuten
umfassen, um Turbinenleitschaufeln bzw. drehbare Turbinenlaufschaufeln
aufzunehmen.
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STAND DER TECHNIK
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Aufgrund
des ständig
zunehmenden Bedarfs an elektrischem Strom stellen die Zeit für die Installation
neuer Kraftwerke sowie die Flexibilität bei der Konstruktion und
Verwendung von Turbinen die Haupteinschränkungsfaktoren für die Herstellung von
Turbinen dar. In der veröffentlichten
deutschen Patentanmeldung
DE
197 02 592 A1 ist eine industrielle Dampfturbinengehäusekonstruktion
beschrieben, die hinsichtlich der Dampfextraktion bei unterschiedlichem
Druck an gewissen Stellen an der Dampfturbine eine flexible Anpassung
an Kundenerfordernisse zuläßt. Das
Turbinengehäuse
beinhaltet einen Extraktionsbereich, dessen radiale Gehäusezwischenwand
in Abhängigkeit
von der Position der nächsten
Laufschaufel geneigt vorgesehen ist. Das Turbinengehäuse besteht
aus Gehäusebereichen, wobei
der Extraktionsbereich zwischen einem Einströmungsbereich und einem ausströmungsseitigen Übergangsbereich
vorgesehen ist.
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Die
Patentschrift "Design
of large steam turbines for fossil and nuclear power stations" ["Konstruktion großer Dampfturbinen
für fossil
beheizte Kraftwerke und Kernkraftwerke"], XP002007571, Kalderon, D., berücksichtigt
den Stand der Technik, der zur Formulierung der Konstruktionsprinzipien
und Aufgaben geführt
hat, und beschreibt die Entwicklung größerer Turbinenbauteile. Zu
den führenden Konstruktionsprinzipien,
die übernommen
wurden, zählt
das Prinzip der Standardisierung mittels "Baublock"-Modulen, für das die kompletten Turbinenzylinder übernommen
wurden. Die für
komplette Turbinenzylinder ent wickelten Konstruktionen sind in dieser
Patentschrift beschrieben und dargestellt.
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In
der Patentschrift US-A-4,948,331 ist ein Gehäuse für eine Hochdruckdampfturbine
bereitgestellt, das so ausgeführt
ist, daß es
für eine
anschließende
Anpassung an Kundenerfordernisse auf Lager gehalten werden kann.
Das Gehäuse
ist als ein unvollständiges
Gehäuse
ausgeführt,
wobei sich zwischen einer Innenwand und einer Außenwand eine geschlossene Kammer
befindet, die sich axial über eine
ausreichende Länge
des Gehäuses
erstreckt. In dieser Patentschrift ist ein Turbinenrotor nicht erwähnt.
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In
der WO 98/31923 A1 sind Dampfturbinen mit einem variablen mittleren
Reaktionsgrad beschrieben, wodurch sich für die Konstruktion von Dampfturbinen
eine höhere
Flexibilität
ergibt. Die Dampfturbine umfaßt
mehrere Turbinenstufen, die entlang dem Turbinenrotor vorgesehen
sind, wobei jede Turbinenstufe eine Führungslaufschaufelkonstruktion
und danach eine axial vorgesehene drehbare Laufschaufeleinheit umfaßt. Der
mittlere Reaktionsgrad, der in einer Turbinenstufe erreicht werden kann,
reicht von 5% bis 70%, wobei der Reaktionsgrad von mindestens zwei
Turbinenstufen einen unterschiedlichen Wert aufweist.
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Das
US-Patent 6,213,710 betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
für eine
Turbomaschine mit einem Außengehäuse und
einem Innengehäuse oder
einem Laufschaufelträger
zum Axialschubausgleich.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Es
ist eine Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Verkürzung der
Lieferzeit einer Dampfturbine bereitzustellen, die ein Gehäuse und
einen drehbar innerhalb des Gehäuses
montierbaren Turbinenrotor umfaßt.
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Angesichts
der vorstehenden Aufgabe sowie anderer Aufgaben wird in Übereinstimmung
mit der Erfindung ein Verfahren zur Herstel lung von Dampfturbinen
bereitgestellt, wobei sich jede Dampfturbine entlang einer Turbinenachse
erstreckt und ein Gehäuse
sowie einen innerhalb des Gehäuses
drehbar montierbaren Turbinenrotor umfaßt. Das Turbinengehäuse umfaßt entlang
der Turbinenachse zwei oder mehrere Umfangsnuten, um Turbinenleitschaufeln aufzunehmen,
und der Turbinenrotor (oder die Turbinenwelle) umfaßt entlang
der Turbinenachse zwei oder mehrere Umfangsnuten, um die drehbaren Laufschaufeln
aufzunehmen. Jede Laufschaufel und Leitschaufel hat einen jeweiligen
Wurzelabschnitt zur Montage in der jeweiligen Nut sowie einen aktiven Laufschaufelbereich.
Die Nut im Gehäuse
kann auch dazu dienen, eine Führungslaufschaufelkonstruktion, die
mehrere Leitschaufeln umfaßt,
aufzunehmen. Das Verfahren umfaßt
die Schritte des Herstellens von mehreren der gleichen Gehäuse und/oder
Turbinenrotoren, um diese auf Lager zu halten, sowie des Definierens
des aktiven Laufschaufelbereichs von mindestens einer Turbinenstufe
separat für
jede Turbine gemäß der Spezifikation,
insbesondere gemäß Spezifikationen
für das
Strömungsprofil
und den Druck des Dampfs einer jeden jeweiligen Turbine.
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Die
Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß bei der Herstellung von Dampfturbinen
die Herstellung großer
Turbinenbauteile wie Turbinenrotor (Turbinenwelle) und Turbinenummantelungen
(Turbinengehäuse)
die meiste Zeit in Anspruch nimmt und zeitkritisch ist. Dies beruht
auf der Tatsache, daß solche
Bauteile präzise
gegossen oder geschweißt
werden müssen,
und daß die
Zeitdauer von der Erteilung eines Auftrags bis zum Erhalt der großen Bauteile aufgrund
der Abmessungen und der eingeschränkten Anzahl von Lieferfirmen
recht lang sein kann. Da des weiteren die Zeit für den Bau und die Inbetriebnahme
eines neuen Kraftwerks aufgrund von Kundenerfordernissen abgekürzt werden
muß, beseitigt
die Erfindung das Problem einer beim Bau des Kraftwerks auftretenden
möglichen
Verzögerung,
die sich aufgrund der langen Lieferzeit für große Bauteile einer Dampfturbine
ergeben könnte.
Durch die Herstellung einer Anzahl gleicher Dampfturbinenbauteile wie
Turbinenrotor und Innengehäuse stehen
diese Bauteile für
neue Kraftwerke ohne weiteres zur Verfügung. Da die Bauteile alle
identisch sind, können solche
individuellen Merkmale, wie sie von den Kunden im Hinblick auf Stromausgangsleistung,
Dampfdruck, Dampftemperatur, Dampfextraktion usw. gefordert werden,
dadurch erfüllt
werden, daß der
Strömungsweg
des Dampfs individuell für
jede Dampfturbine durch Einstellen des aktiven Laufschaufelbereichs
für Leitschaufeln
und Laufschaufeln definiert wird. Da große Bauteile einer Dampfturbinenmodellreihe
die gleichen Umfangsnuten (die Form der Nuten kann innerhalb einer
Dampfturbine von Stufe zu Stufe variieren) für die Aufnahme drehbarer Laufschaufeln
und Turbinenleitschaufeln haben, ist es möglich, die Turbinenlaufschaufeln
und -leitschaufeln vorab zu berechnen, zu definieren und zu konstruieren,
so daß die
Spezifikationen für
jede Turbine individuell erfüllt
werden können.
Der Strömungsweg
innerhalb der Dampfturbine mit einer gegebenen Geometrie gemäß dem Turbinenrotor
und dem Turbinengehäuse
wird durch den aktiven Laufschaufelbereich der Turbinenleitschaufeln
und der Turbinenlaufschaufeln innerhalb einer jeden Turbinenstufe
definiert. Indem der aktive Laufschaufelbereich von mindestens einer
Turbinenstufe separat für
jede Turbine gemäß der Strömungsprofil-
und Druckspezifikation für
die jeweilige Turbine eingestellt wird, ist es möglich, die gleiche Turbinengehäuse- und
Turbinenwellengeometrie (z.B. die gleiche Turbinenmodellreihe) innerhalb
eines elektrischen Ausgangsleistungsbereichs von mehreren MW, insbesondere
im Bereich von 200 MW bis 400 MW, zu verwenden. Aufgrund der Erfindung
ist es daher innerhalb eines gewissen elektrischen Ausgangsleistungsbereichs
nicht erforderlich, unterschiedlich große Turbinenbauteile, insbesondere
Turbinengehäuse
und Turbinenrotoren, für
jede neue Turbine herzustellen. Da die gleiche Gehäuse- und
Turbinenrotorausführung
innerhalb eines weiten elektrischen Ausgangsleistungsbereichs für die Turbine
verwendet werden kann, indem die aktiven Laufschaufelbereiche von
mindestens einer Turbinenstufe vorab definiert werden, kann die
Bauzeit eines Kraftwerks durch Bestellung von mehreren dieser großen Bauteile
verkürzt
werden, was bedeutet, daß diese
großen
Bauteile praktisch ab Lager verfügbar
sind.
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In Übereinstimmung
mit einem anderen Merkmal sind die aktiven Laufschaufelbereiche
aller Turbinenstufen vorab so ausgeführt und konstruiert, daß der speziellen
Spezifikation einer jeden Turbine jeweils entsprochen werden kann.
Indem die aktiven Laufschaufelbereiche vorab konstruiert sowie der Strömungsweg
des Dampfs und die Dampfbedingungen innerhalb der Dampfturbine vorab
berechnet werden, wird der Fachmann auf diesem Gebiet in die Lage
versetzt, eine Anzahl von Parametern zur Definierung und Berechnung
des geeignetsten Dampfströmungsprofils
für eine
vorspezifizierte Anwendung, z.B. für ein gewisses Kraftwerk, zu
variieren. Das Verfahren kann für
Dampfturbinen in neu errichteten Kraftwerken sowie für Ersatzturbinen
in alten Kraftwerken angewendet werden.
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In Übereinstimmung
mit einem weiteren Merkmal werden die aktiven Laufschaufelbereiche durch
Vorbestimmung des Laufschaufelwinkels für jede Stufe eingestellt, wobei
es sich dabei um den Winkel zwischen der Vorderkante und der Strömungsrichtung
des Dampfs handelt. Indem die aktiven Laufschaufelbereiche individuell
für jede
Turbine konstruiert werden, kann die Laufschaufelgeometrie sowohl
in einem Querschnitt als auch entlang der Laufschaufelachse gemäß den individuellen
Spezifikationen für
jede Turbine unabhängig
definiert werden. Da die Nuten für
alle Turbinen gleich sind, können
für jede
Turbine die gleichen Wurzelprofile und der gleiche Wurzelabschnitt
für die
Laufschaufeln und Leitschaufeln und, wann immer anwendbar, auch
der gleiche Deckbandabschnitt verwendet werden. Eine Turbinenlaufschaufel
oder -leitschaufel kann im Querschnitt das gleiche Profil entlang
ihrer gesamten Laufschaufelachse haben. Entlang der Laufschaufelachse
kann das Querschnittsprofil auch den gleichen Laufschaufelwinkel
haben, oder der Laufschaufelwinkel kann sich entlang der Laufschaufelachse ändern. Darüber hinaus
kann der aktive Laufschaufelbereich gewunden oder gebogen sein, und
sein Querschnittsprofil kann sich entlang der Laufschaufelachse ändern. Dem
Fachmann auf diesem Gebiet stehen eine Anzahl von Verfahren zur Konstruktion
und Berechnung eines aktiven Laufschaufelbereichs zur Verfügung, wie
beispielsweise in der internationalen Anmeldung WO 99/13199 A1 erwähnt. Eine
einfache und wirksame Möglichkeit, den
aktiven Laufschaufelbereich einzustellen, könnte darin bestehen, Turbinenlauf
schaufeln und – leitschaufeln
mit einem konstanten Laufschaufelwinkel und einem konstanten Querschnittsprofil
entlang der Laufschaufelachse zu verwenden, so daß der Laufschaufelwinkel
und das Querschnittsprofil entlang den Stufen der Turbine variieren
können.
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In Übereinstimmung
mit einem zusätzlichen Merkmal
sind die Dampfturbinen vorzugsweise Hochdruck- oder Mitteldruckturbinen.
Die Erfindung kann auch für
Niederdruckturbinen angewendet werden.
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In Übereinstimmung
mit einem zusätzlichen Merkmal
für Turbinen
kann die elektrische Ausgangsleistung voneinander in einem Bereich
von 200 MW bis 400 MW differieren, während das gleiche Gehäuse und/oder
der gleiche Turbinenrotor verwendet werden. Indem das gleiche Gehäuse und/oder
der gleiche Turbinenrotor verwendet und die aktiven Laufschaufelbereiche
innerhalb der Turbine vorab definiert werden, ist es möglich, die
Turbinenlaufschaufeln und -leitschaufeln mit Wurzelabschnitten zu
verwenden, die in die jeweiligen Standardnuten des Gehäuses und/oder
des Rotors mit dem gleichen Wurzelprofil passen. Indem also Standardgehäuse und/oder
Standardrotoren mit den gleichen Nuten zur Aufnahme von Turbinenleitschaufeln
und/oder drehbaren Turbinenlauf schaufeln verwendet werden, ist es
möglich,
die elektrische Ausgangsleistung einer Turbine innerhalb eines Bereichs
von 200 MW bis 400 MW einfach dadurch einzustellen, daß die aktiven
Laufschaufelbereiche für
Laufschaufeln und Leitschaufeln mit Standardwurzelabschnitten und,
soweit anwendbar, mit Standarddeckbandabschnitten variiert werden.
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In Übereinstimmung
mit einem noch anderen Merkmal werden die aktiven Laufschaufelbereiche
so gewählt,
daß ein
Schub, insbesondere ein Axialschub, der durch den durch die Turbine
strömenden Dampf
auf die Turbine, insbesondere auf das Gehäuse und/oder auf den Turbinenrotor,
einwirkt, für
jede Turbine unverändert
bleibt. Der auf Turbinenbauteile einwirkende Axialschub kann eine
weitere Einschränkung
für die
Einstellung und Konstruktion der aktiven Laufschaufelbereiche darstellen.
Indem der gleiche Schub oder mindestens nahezu der gleiche Schub
innerhalb eines zulässigen
kleinen Bereichs für
alle Turbinen bereitgestellt wird, wird sichergestellt, daß keine
individuellen Konstruktionsänderungen
am Turbinengehäuse
und/oder am Turbinenrotor vorgenommen werden müssen, so daß das gleiche Gehäuse und
der gleiche Rotor für
Turbinen verwendet werden können,
die in ihrer elektrischen Ausgangsleistung um mehrere MW, insbesondere
mehrere hundert MW, differieren.
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Obwohl
die Erfindung hierin in der Form eines Verfahrens zur Herstellung
von Dampfturbinen dargestellt und beschrieben wird, besteht dennoch nicht
die Absicht, sie auf die dargestellten Details zu beschränken, sondern
es können
daran verschiedene Modifizierungen und Konstruktionsänderungen vorgenommen
werden, ohne vom Geist der Erfindung sowie vom Schutzbereich und
Umfang der Äquivalente
der Ansprüche
abzuweichen.
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Das
Verfahren der Erfindung wird jedoch, zusammen mit zusätzlichen
Aufgaben und Vorteilen davon, am besten durch die nachstehende Beschreibung
spezifischer Ausführungsformen
in Verbindung mit den beiliegenden Zeichnungen verdeutlicht.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine Längsschnittansicht
einer Hochdruckturbine in Topfbauart;
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2 ist
eine Längsschnittansicht
einer drehbaren Laufschaufel; und
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3 ist
eine Ansicht einer Entwicklung eines Laufschaufelrings mit einer
Querschnittsansicht durch eine drehbare Laufschaufel senkrecht zur Laufschaufelachse.
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BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN
AUSFÜHRUNGSFORMEN
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In
den Figuren der Zeichnungen haben einander entsprechende Bauteile
einer jeweils dargestellten beispielhaften Ausführungsform in jedem Fall die
gleiche Bezugszahl. Die Zeichnungen sind vereinfacht, um gewisse
Merkmale hervorzuheben.
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Wie
aus den Figuren der Zeichnungen im Detail und zunächst insbesondere
aus 1 davon ersichtlich, ist in einer Längsschnittansicht
eine Hochdruckdampfturbine 1 in Topfbauweise dargestellt.
Die Hochdruckturbine 1 hat ein Innengehäuse 2 (auch Innenummantelung 2 genannt)
sowie ein das Innengehäuse 2 umgebendes
Außengehäuse 3.
Ein Turbinenrotor 5 (auch Welle 5 genannt) erstreckt
sich entlang einer Turbinenachse 18 und ist drehbar im
Innengehäuse 2 montiert,
um sich um die Turbinenachse 18 drehen zu können. Der
Rotor 5 hat entlang der Turbinenachse eine Anzahl von Umfangsnuten 10, die
jeweils einen Laufschaufelring 20 mit mehreren gleichartigen
drehbaren Laufschaufeln 9 aufnehmen. Das Innengehäuse 2 hat
auch entlang der Turbinenachse 18 sich über den Umfang erstreckende
Nuten 11 zur Aufnahme stationärer Turbinenleitschaufeln 8 (beispielsweise
in der Form einer Führungslaufschaufelkonstruktion).
Zwischen zwei angrenzenden Ringen der Turbinenleitschaufeln 8 ist
in axial beabstandeter Anordnung ein Laufschaufelring 20 von drehbaren
Laufschaufeln 9 vorgesehen. Ein Ring von Leitschaufeln 8 bildet
zusammen mit diesem Laufschaufelring 20 von drehbaren Laufschaufeln 8,
die sich in zwischengeschalteter Anordnung stromabwärts hinter
der Leitschaufel 8 anschließen, eine Turbinenstufe 16.
Jede Turbinenleitschaufel 8 und jede drehbare Laufschaufel 9 haben
einen jeweiligen aktiven Laufschaufelbereich 14, an dem
entlang der Dampf 4 strömt.
Der Dampf 4 wird durch den aktiven Laufschaufelbereich 14 der
Leitschaufeln 8 geführt und
umgeleitet, damit er an und um den aktiven Laufschaufelbe reich 14 der
drehbaren Laufschaufeln 9 herum wirksam strömen kann,
wodurch der Rotor 5 in Drehbewegung versetzt wird. Jede
drehbare Laufschaufel 9 hat einen Wurzelabschnitt 12,
der in eine jeweilige Rotornut 10 eingesetzt ist, und jeder
Leitschaufel 8 ist ein jeweiliger Wurzelabschnitt 13 zugeordnet,
der in eine jeweilige Gehäusenut 11 eingesetzt
ist.
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Das
Fluid 4 (heißer
druckbeaufschlagter Dampf), das durch die Turbine 1 strömt, tritt
mit einem Einlaßdruck
P1 in die Turbine 1 ein und mit einem Auslaßdruck P2
aus der Turbine 1 aus. Die Druckdifferenz zwischen dem
Einlaßdruck
und dem Auslaßdruck
führt zu
einem Axialschub, der nicht nur auf das Innengehäuse 2, sondern auch
auf den Turbinenrotor 5 einwirkt. Abhängig von der Art der Leitschaufeln 8 und
der Rotorlaufschaufeln 9 findet dort im durchströmenden Dampf 4 eine
unterschiedliche Druckreduzierung statt, und die Druckreduzierung hat
eine Auswirkung auf die Welle 5 und das Innengehäuse 2.
An seiner Außenseite
hat das Innengehäuse 2 eine
dem Innendruck P1 ausgesetzte Fläche A1.
Der auf der Fläche
A1 entstehende Axialschub überlagert
die Axialkraft des Innengehäuses 2,
die auf der Fläche
A2 durch den Druck P2 entsteht, und als eine Folge davon findet
ein Axialschubausgleich an der letzteren statt. Aufgrund des Axialschubausgleichs
unterliegt eine Befestigung 6 des Innengehäuses 2 im
Verhältnis
zum Außengehäuse 3 kleinen Oberflächendrücken. Die
Fläche
A1 des äußeren Teils
des Innengehäuses 2,
wobei diese Fläche
Axialdruck überträgt, ist
durch eine um die Welle 5 herum vorgesehene Dichtung 7 begrenzt,
wodurch der Druck P1, der auf die den Axialdruck übertragende Fläche A1 einwirkt,
begrenzt wird. Die Verwendung des Mittels 7 ermöglicht somit
einen präzise
definierten Axialschubausgleich. Ein Axialschubausgleich kann nicht
nur am Innengehäuse 2,
sondern auch an der Welle 5 stattfinden, was beispielsweise
in der Remberg erteilten Patentschrift US-6,213,710 detaillierter
beschrieben ist. Der auf die Welle 5 einwirkende Axialschub,
der über
die Laufschaufeln aufgrund der Druckdifferenz zwischen dem Einlaßdruck P1 und
dem Auslaßdruck
P2 erfolgt, ist mindestens teilweise ausgleichbar.
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In 2 ist
eine beispielhafte Ausführungsform
einer drehbaren Turbinenlaufschaufel 9 in einer Längsschnittansicht
entlang ihrer Laufschaufelachse 19 dargestellt. Entlang
der Laufschaufelachse 19 hat die drehbare Laufschaufel 9 einen
Wurzelabschnitt 12 mit einem hammerähnlichen Profil. Anschließend an
den Wurzelabschnitt 12 trennt eine Wurzelplatte 17 den
Wurzelabschnitt 12 von einem aktiven Laufschaufelbereich 14,
der durch einen Deckbandabschnitt 15 begrenzt ist. Heißer Dampf 4 strömt während des
Betriebs der Turbine 1 am aktiven Laufschaufelbereich 14 entlang
senkrecht zur Laufschaufelachse 19. Mit dem hammerähnlichen
Wurzelabschnitt 12 sind die drehbare Laufschaufel 9 zusammen
mit gleichartigen Turbinenlaufschaufeln 9 in eine entsprechende
Nut 10 des Rotors 5 eingefügt, um einen Laufschaufelring 20 zu
bilden. Die Wurzelplatten 17 sowie das Deckband 15 angrenzender
Laufschaufeln 9 stoßen
stumpf so aneinander, daß zwischen
angrenzenden aktiven Laufschaufelbereichen 14 ein Kanalbereich
gebildet wird.
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3 zeigt
eine Entwicklung eines Laufschaufelrings 20 von in eine
Umfangsnut 10 eines Rotors 5 eingesetzten drehbaren
Laufschaufeln 9. Entlang der Umfangsrichtung 21 stoßen die
Laufschaufeln 9 stumpf an ihre jeweiligen Wurzelplatten 17 an.
Jede Laufschaufel 9 hat eine Vorderkante 22 und
eine Rückkante 23 stromabwärts hinter
der Vorderkante 22. Der aktive Laufschaufelbereich 14 bildet einen
Laufschaufelwinkel α zur
Strömungsrichtung des
durch die Turbine 1 strömenden
Dampfs 4. Der Laufschaufelwinkel α eines jeden jeweiligen Laufschaufelrings 20 kann
variieren, um den jeweiligen Turbinenspezifikationen für Dampfströmung, Dampfdruck,
Dampftemperatur, Dampfextraktion usw. zu entsprechen. Unterschiedliche
Turbinenstufen 16 können
auch unterschiedliche Querschnittsprofile des aktiven Laufschaufelbereichs 14 haben.
Auch die Form der aktiven Laufschaufelbereiche 14 kann variieren.
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Die
Erfindung zeichnet sich durch ein Verfahren zur Herstellung von
Dampfturbinen aus, wobei innerhalb eines elektrischen Ausgangsleistungsbereichs
Standardturbinengehäuse
und/oder Standardturbinenrotoren zur Anwendung kommen, die jeweils Standardnuten
pro Stufe zur Aufnahme von Turbinenleitschaufeln bzw. drehbaren
Turbinenlaufschaufeln haben. Daher ist es möglich, mehrere dieser großen Bauteile
vor Erhalt einer spezifischen Turbinenbestellung herzustellen, so
daß diese
großen
Turbinenbauteile auf Lager gehalten werden können. Die einzelnen Spezifikationen
für eine
Turbine, insbesondere die elektrische Ausgangsleistung, die Dampftemperatur,
der Dampfdruck usw., werden innerhalb des elektrischen Ausgangsleistungsbereichs
für diese
spezifische Turbinenart (Turbinenmodellserie) durch Definition des
aktiven Laufschaufelbereichs von mindestens einer Turbinenstufe,
insbesondere für
alle Turbinenstufen, erfüllt.
Die Wurzelabschnitte drehbarer Laufschaufeln und die Turbinenleitschaufeln
oder einer Führungslaufschaufelkonstruktion
von Turbinenleitschaufeln, insbesondere einem Halbring der Turbinenleitschaufeln,
zugeordneten Wurzelabschnitte sind ebenfalls standardisiert, so
daß sie
in die jeweiligen Nuten des Turbinenrotors bzw. des Turbinengehäuses eingesetzt
werden können.
Darüber
hinaus sind auch, falls in Frage kommend, Deckbandabschnitte sowohl
für Turbinenleitschaufeln
als auch für
drehbare Laufschaufeln standardisiert.