DE60120728T2 - Abfallbehandlung - Google Patents
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Description
- GEBIET DER ERFINDUNG
- Die Erfindung betrifft die Sterilisierung von biomedizinischem Abfall und medizinischen Instrumenten und insbesondere eine kompakte Kombination einer biomedizinischen Abfallbehandlungs- und Instrumentenbehandlungsvorrichtung.
- STAND DER TECHNIK
- Viele derzeit gebräuchliche Verfahren zur Behandlung von medizinischem Abfall sind teuer, erfordern eine große Menge von Raum und verursachen Umweltschäden, da der Energieverbrauch solcher Vorrichtungen unproportional zu den Losgrößen des Abfalls ist, welcher verarbeitet wird.
- WO-A-00 38 744 offenbart eine Abfallbehandlungsvorrichtung, welche einen Schreddermechanismus umfasst, der Schneidköpfe aufweist, die auf einem Planetengetriebekasten angebracht sind. Bei diesem bekannten Schreddermechanismus rotieren die Schneidköpfe in die gleiche Richtung wie das Planetengetriebe. Die Schneidköpfe sind mit geraden Schneidkanten versehen. Abfall in einer Verarbeitungskammer wird gleichzeitig mit Dampf behandelt und geschreddert.
- DE-A-196 27 044 offenbart einen Instrumentensterilisierer, welcher ein abgedichtetes Gehäuse umfasst, das eine oder mehrere Ablagen zum Halten der Instrumente und einen Boiler zur Dampfversorgung des Instrumentensterilisierers enthält.
- OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
- Gemäß einem Aspekt der Erfindung wird eine kombinierte Abfallbehandlungs- und Instrumentensterilisierungsvorrichtung bereitgestellt, umfassend:
ein Gehäuse, welches ein erstes abdichtbares Fach, das eine oder mehrere Ablagen zum Halten der Instrumente umfasst, und ein zweites abdichtbares Fach, das eine Abfallbehandlungsvorrichtung umfasst, wobei die Abfallbehandlungsvorrichtung einen Schredder und einen Trichter aufweist, welcher zu einem Schredder führt; und einen Boiler aufweist, der im Gehäuse angeordnet ist, zum Zuführen von Dampf zum ersten und zum zweiten Fach, wobei der Schredder ein Planetengetriebe umfasst, das durch einen Motor angetrieben wird, um in eine Richtung zu rotieren, wobei das Getriebe ein oder mehrere rotierende Schneidelemente aufweist, welche durch das Getriebe in die entgegengesetzte Richtung rotiert werden und wobei jedes Schneidelement spiralförmige Schneidkanten aufweist. - Gemäß einem anderen Aspekt der Erfindung wird eine Abfallbehandlungs- und Instrumentensterilierungsvorrichtung bereitgestellt, wie in Anspruch 3 definiert.
- In bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung werden sowohl biomedizinische Abfallsterilisierer als auch Instrumentensterilisierer mit Dampf von einem herkömmlichen Dampferzeuger versorgt.
- In anderen Ausführungsformen der Erfindung wird der Betrieb der Vorrichtung durch eine programmierbare Logikvorrichtung gesteuert, welche Daten zu einer Protokolldatei über die Aktivität der Vorrichtung zuleitet.
- KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
-
1 ist ein Aufriss von vorne eines Geräts gemäß den Lehren der vorliegenden Erfindung; -
2 ist ein Seitenaufriss der Vorrichtung, dargestellt in1 ; -
3 ist ein schematischer Seitenaufriss, teilweise im Querschnitt, der Vorrichtung, dargestellt in1 und2 ; -
4 ist eine perspektivische Ansicht eines Schredders, welcher einen Planetengetriebekasten gemäß den Lehren der vorliegenden Erfindung umfasst -
5 ist eine perspektivische Ansicht eines Planetengetriebekastens, welcher ein Schneidelement mit gegenläufigen spiralförmigen Schneidkanten umfasst; und -
6 ist eine schematische Ansicht einer Vorrichtung, welche einen herkömmlichen Boiler einsetzt, um einen medizinischen Instrumentensterilisierer zu versorgen und der in der Sterilisierungseinheit angeordnet ist. - ARTEN ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
- Wie in
1 gezeigt, ist eine Kombination aus biomedizinischem Abfallbehandler und Instrumentensterilisierer10 in einem einzigen Gehäuse11 eingepasst. Das Gehäuse11 umfasst eine Instrumententafel12 , ein abgedichtetes oberes Fach13 , welches durch eine Schiebetür14 geöffnet wird, ein abgedichtetes unteres Fach15 , welches durch eine an Scharnieren angebrachte Tür oder einen Auszug16 Zutritt erlaubt, und einen unteren Auszug17 , welcher Zutritt zum behandelten Abfallmaterial bereitstellt. Die Schalttafel12 kann auch einen Bildschirm mit Berührungseingabe60 umfassen. Das Gehäuse11 und die Arbeitsoberflächen sind vorzugsweise aus rostfreiem Stahl ausgebildet und das gesamte Gerät10 kann auf Rollen oder Rädern18 angebracht werden. Die Vorrichtung10 ist für den Einsatz unter einer Arbeitsplatte bemessen. - In bevorzugten Ausführungsformen stellt die Tür oder der Auszug
14 Zutritt zu einer Anordnung von gestapelten Ab lagen20 bereit, welche so ausgelegt sind, um medizinische Instrumente für die Sterilisierung aufzunehmen. - Das untere Fach
15 enthält einen biomedizinischen Schredder und Sterilisierer21 . Die Tür oder der Auszug16 erlaubt, dass verunreinigter Abfall in einen Trichter22 eingebracht wird. Wenn die Tür oder der Auszug16 verschlossen ist, zwingt ein Gegengewicht23 den Inhalt des Trichters22 in Richtung eines Schredders24 . Der Trichter22 , die Ablagen20 und der Schredderbereich können mit einer Dampfummantelung40 versehen werden, welcher entweder von außen oder von einem internen Boiler30 zugeführt wird. Die Dampfummantelung kann verwendet werden, um den Inhalt des Trichters22 vor einer Zulieferung an den Schreddermechanismus24 vorzuheizen. Der sterilisierte und geschredderte Abfall wird an ein für den Benützer zugängliches Fach50 geliefert, welches durch den Auszug17 auf der Vorderseite der Vorrichtung10 zugänglich ist. - Der Schredder
24 wird durch einen elektrischen Motor25 durch einen Riemen- oder Kettenantrieb26 angetrieben. - In bevorzugten Ausführungsformen wird der Dampf mit einem Druck von 200 KpA und einer Temperatur von 134°C zugeführt. Ein typisches Programm umfasst die Aufbringung von unter Druck stehendem Dampf für ungefähr 3,5 Minuten. In Abhängigkeit von der Trichtergröße ist die Vorrichtung in der Lage, eine Durchsatzrate von ungefähr 10–15 Liter pro Zyklus aufzuweisen, und sie kann mit einer 10 Ampere/240 Volt Stromversorgung betrieben werden. Ein programmierbarer Logikregler
31 lässt einen Bereich von Zyklen, entweder durch den Benutzer bestimmt oder vorprogrammiert, zu, um sich den besonderen Bedürfnissen von fast jedem Anwendungserfordernis anzupassen. - Die Vorrichtung
10 kann auch mit einer Vakuumpumpe32 ausgerüstet werden, welche vorgesehen ist, um die Um gebungsluft vor der Dampfbehandlung der Instrumente oder des Abfalls zu evakuieren, und kann auch eingesetzt werden, um die Vorrichtung nach der Dampfbehandlung zu evakuieren. - Die Vorrichtung
10 umfasst auch einen hochleistungsfähigen Partikelfänger (HEPA)33 für die Behandlung der Ausstoßgase. - Ebenfalls bereitgestellt wird ein Kondensator
34 und ein Wasserfilter35 zur Behandlung der Gase und der flüssigen Nebenprodukte des Schredder- und Sterilisierungsvorgangs. - Wie in
4 gezeigt, umfasst ein Schreddermechanismus108 einen Planetengetriebekasten110 , welcher durch den Motor25 angetrieben wird. Die Planetenzahnräder des Getriebekastens108 treiben jeweils ein rotierendes Schneidelement109 an. Jedes Schneidelement weist längliche Schneidkanten120 auf, welche nicht Teil der Erfindung sind, und kann auch wahlweise radial angeordnete Schneidkanten121 auf den Stirnseiten des einen oder der mehreren Schneidelemente109 umfassen. Die Rotation der zentralen Welle125 des Getriebekastens110 lässt die Anhäufung von Schneidköpfen109 in eine Richtung126 rotieren und die einzelnen Schneidelemente109 in eine entgegengesetzte Richtung127 rotieren. - Wie in
5 gezeigt, umfasst das rotierende Schneidelement200 gemäß der Erfindung spiralförmige Schneidkanten anstatt der länglichen Schneidkanten120 , die in4 dargestellt sind. Im Beispiel, das in5 dargestellt ist, sind die spiralförmigen Schneidkanten201 in einer gegenläufigen Richtung bereitgestellt. Folglich wird Abfall, welcher in Kontakt mit den spiralförmigen Kanten201 kommt, in die Richtung der Fläche202 des Schneidelements statt in die Richtung des Getriebekastens127 gezwungen, wenn das Schneidelement in die Richtung des Pfeils203 gedreht wird. - Die Vorrichtung
10 ist auch in der Lage, On-Line-System-Diagnose- und Echtzeit-Datenverknüpfungen zu anderen Geräten bereitzustellen. Sie kann wahlweise durch einen elektronischen Handheld-Organiser (PDA) gesteuert werden und kann Protokolldateien ihres Betriebs in jeder beliebigen Anzahl von Formaten bereitstellen. - Im Betrieb lädt ein Benutzer Abfall in den Trichter
22 , und die Lukentür16 wird händisch oder automatisch abgedichtet. Wenn dies nicht geschieht, arbeitet das System nicht. Das Gegengewicht23 hält einen Gegendruck auf den Abfall bei geschlossener Tür aufrecht. Dann wird die Vorrichtung gestartet. - Ein Vakuum wird angelegt, um die gesamte Luft zu entfernen, wobei die ausgeleitete Luft auf der zuführenden Dampfleitung schlagartig durchgeleitet und durch HEPA und wahlweise Ozon- oder UV-Behandlungen gefiltert wird.
- Danach liefert der interne Boiler
30 oder die externe Dampfquelle Dampf an die Behandlungskammer mittels vielfacher Dampfpunkte. In der Alternative wandelt ein interner Erhitzer Fluids in Dampf um und eine dynamische, gesättigte Dampfumgebung wird erzeugt. Eine voreingestellte Temperatur (134°C für 3,5 Minuten) wird innerhalb eines 7-Minuten Gesamtzyklus aufrecht erhalten. - Die vielfachen Schneidelemente
109 rotieren in eine Richtung, wobei sie das Produkt ergreifen und zerreißen, während der Antriebskopf110 in die entgegengesetzte Richtung rotiert, wodurch er das Material im Inneren der Behandlungskammer herumtransportiert. Sobald die erforderliche Verweilzeit abgelaufen ist, wird der Dampf auf Umgebungsdruck abgelüftet und bei Erreichen des vorher festgelegten Sicherheitszustands wird die Entnahmetür17 automatisch entriegelt. Die Schneidelemente fahren mit ihrem Betrieb für drei Minuten fort und der Abfall wird gegen ein besonders gestaltetes Gitter90 gedrückt, wo das geschredderte Material den Weg des geringsten Widerstands nimmt und durch die Löcher zur Entnahmekammer/zu Entnahmesäcken ausgedrückt wird. - Die Lochgröße im Gitter
90 regelt wirkungsvoll den Querschnitt des ausgestoßenen Materials. - Ein Nachbehandlungsvakuum wird angelegt, um Kondensat zu entfernen und das Trocknen des geschredderten Abfalls zu erwirken, während die Schneidelemente fortfahren, eine dynamische Umgebung bereitzustellen.
- Nach dem Behandlungszyklus kann die Einheit mit Dampf gereinigt werden, um die inneren Oberflächen der Maschine hygienisch sauber zu machen.
- Die Speise- und Schneideinheiten werden durch eine elektrische Übertragung
25 ,26 mit Strom versorgt, wobei die automatisierte Behandlungsabfolge durch eine SPS-Steuerung31 gesteuert wird. Dieses Merkmal bedeutet, dass die Einheit mit einer Standardstromversorgung für den häuslichen Bereich betrieben werden kann. - Die Einheit hat eine Durchsatzrate von 10–15 Liter pro Zyklus bei 134°C, was vom umfassten Material abhängt, und arbeitet mit einer Standardstromversorgung von 10 Ampere/240 Volt. Die SPS erlaubt eine Anzahl von alternativen Zyklen, um den besonderen Bedürfnissen fast jeder Anwendungsanforderung gerecht zu werden.
- Die zur Gänze in Rostfreistahl ausgeführte Maschine wurde so konstruiert, um eine optimale Leistung, lange Standzeit, geringe Wartung und Einfachheit der Bedienung bereitzustellen.
- Wie in
6 gezeigt, können die Teile, die eigentlich das obere Fach13 und das untere Fach15 darstellen, als getrennte Einheiten210 ,211 bereitgestellt werden, welche durch einen gemeinsamen Dampferzeuger oder Boiler212 versorgt werden. Das getrennte Fach210 enthält eine Anordnung von gestapelten Ablagen213 , welche ausgelegt sind, um medizinische Instrumente für die Sterilisierung aufzunehmen. Das andere getrennte Fach211 umfasst einen biomedizinischen Abfallschredder und -sterilisierer des Typs, der in3 dargestellt ist. Getrennte Gerätsteuerungen215 ,216 können auf jedem der getrennten Fächer210 ,211 bereitgestellt sein. In der Alternative kann eine gemeinsame Steuerschalttafel217 auf dem Dampfboiler212 angeordnet sein, um so die beiden Fächer210 ,211 zu steuern. Auf diesem Weg kann der Instrumentensterilisierer210 körperlich von der Abfallsterilisierungseinheit211 getrennt werden. - Man wird zu schätzen wissen, dass die Umsetzung der vorliegenden Erfindung zu einer beträchtlichen Kostenersparnis für Institutionen und Einzelpersonen in Bezug auf ihre Entsorgungskosten führen wird. Die Umsetzung der Erfindung erlaubt auch größere Kontrolle über zukünftige Kosten, Handhabungskosten und Transporthaftungen.
Claims (10)
- Kombinierte Abfallbehandlungs- und Instrumentensterilisierungsvorrichtung, umfassend: ein Gehäuse (
11 ), welches ein erstes abdichtbares Fach (13 ), das eine oder mehrere Ablagen (20 ) zum Halten von Instrumenten enthält, und ein zweites abdichtbares Fach (15 ) aufweist, das eine Abfallbehandlungsvorrichtung enthält, wobei die Abfallbehandlungsvorrichtung einen Schredder (24 ) und einen Trichter (22 ) aufweist, welcher zum Schredder (24 ) führt; und einen Boiler (30 ), welcher im Gehäuse (11 ) zur Dampfversorgung für das erste und das zweite Fach (13 ,15 ) angeordnet ist, wobei der Schredder (24 ) ein Planetengetriebe (127 ) umfasst, um in eine Richtung zu drehen, wobei das Getriebe (127 ) ein oder mehrere rotierende Schneidelemente (200 ) aufweist, welche durch das Getriebe (127 ) in die entgegengesetzte Richtung gedreht werden, und wobei jedes Schneidelement (200 ) spiralförmige Schneidkanten (201 ) besitzt. - Vorrichtung gemäß Anspruch 1, wobei das erste Fach (
13 ) über dem zweiten Fach (15 ) angeordnet ist. - Abfallbehandlungs- und Instrumentensterilisierungsvorrichtung, umfassend: ein erstes getrenntes, abdichtbares Fach (
210 ), das eine oder mehrere Ablagen (213 ) zum Halten von Instrumenten enthält, ein zweites getrenntes, abdichtbares Fach (211 ), in welchem eine biomedizinische Abfallbehandlungsvorrichtung angeordnet ist, wobei die Abfallbehandlungsvorrichtung einen Trichter (22 ) umfasst, welcher zu einem Schredder (24 ) führt; und ein drittes getrenntes Fach, welches einen Boiler (212 ), zum Versorgen des ersten und des zweiten getrennten Faches (210 ,211 ) mit Dampf enthält, wobei der Schredder (24 ) ein Planetengetriebe (127 ) umfasst, um in eine Richtung zu drehen, wobei das Getriebe (127 ) ein oder mehrere rotierende Schneidelemente (200 ) aufweist, welche durch das Getriebe (127 ) in die entgegengesetzte Richtung gedreht werden, und wobei jedes Schneidelement (200 ) spiralförmige Schneidkanten (201 ) besitzt. - Vorrichtung gemäß jedem der Ansprüche 1 bis 3, wobei jede Schneidkante (
201 ) eine gegenläufige Spiralschneidkante ist. - Vorrichtung gemäß jedem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die oder jede Ablage (
20 ) mit einer Dampfummantelung ausgestattet ist. - Vorrichtung gemäß jedem der Ansprüche 1 bis 5, wobei der Schredder (
24 ) mit einer Dampfummantelung ausgestattet ist. - Vorrichtung gemäß jedem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die Abfallbehandlungsvorrichtung des Weiteren eine Vakuumpumpe (
32 ) zum Evakuieren von Umgebungsluft vor einer Dampfbehandlung oder danach selbiger umfasst. - Vorrichtung gemäß jedem der Ansprüche 1 bis 7, des Weiteren einen Partikelfänger (
33 ) für die Behandlung eines ausgestoßenen Gases umfassend. - Vorrichtung gemäß jedem der Ansprüche 1 bis 8, des Weiteren ein Gitter (
90 ) benachbart einem Schneidelement (200 ) umfassend, gegen welches Abfall durch das Schneidelement (200 ) gezwängt wird und durch welches Abfall vor dem Eintritt in eine Ausstoßkammer hindurchgeht. - Vorrichtung gemäß jedem der Ansprüche 1 bis 9, umfassend eine programmierbare Betriebsdatenerfassungsvorrichtung zum Bereitstellen von Daten für eine Betriebsdatendatei der Aktivität der Vorrichtung.
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