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TECHNISCHES GEBIET DER
ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft in vitro-Verfahren zur Verwendung von CD154-Varianten, welchen
mindestens einen Teil einer Domäne
fehlt, die homolog zum Tumornekrosefaktor ist, um die Expression
von Wildtyp-CD154 auf der Oberfläche
von Zielzellen zu hemmen. Die Verbindungen der Erfindung sind in
der Behandlung oder der Hemmung CD154-abhängiger Immunerkrankungen nützlich.
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STAND DER TECHNIK
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CD154
(d.h. CD40-Ligand oder CD40L) ist ein Typ II-Membranprotein, welches
hauptsächlich
auf aktivierten T-Zellen exprimiert wird. Die Interaktion von CD154
mit seinem Rezeptor CD40 ist entscheidend für die Funktionen von T-Helferzellen,
Differenzierung, Proliferation und Immunglobulin-Isotop-Umschaltung
in B-Zellen zu induzieren (für
eine Zusammenfassung siehe Foy et al., Annu Rev Immunol 14:591–617 (1996); van
Kooten et al., J Leukoc Biol 67:2–17 (2000)). Das CD154-Gen,
welches auf dem chromosomalen Bereich Xg2.6–2.7 liegt, umspannt mehr als
12 Kilobasenpaare und enthält
fünf Exons
(Villa et al., Proc NatI Acad Sci USA 91:2110–4 (1994)).
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Das
erste Exon codiert den cytoplasmatischen Bereich, die Transmembrandomäne und sechs
Aminosäuren
der extrazellulären
Domäne.
Das zweite und dritte Exon codiert den extrazellulären Stiel-Bereich.
Das vierte und fünfte
Exon codieren die 147 C-terminalen Aminosäuren (Villa et al., vorstehend),
einen Bereich, welcher beschränkte
Homologie mit anderen Mitgliedern der Tumornekrosefaktor („TNF")-Familie teilt und
welcher daher als die TNF-homologe („TNFH")-Domäne bezeichnet wird. Die Röntgenstruktur
der CD154-TNFH-Domäne
macht deutlich, dass sie eine Sandwich-ähnliche Faltung von zwei β-Faltblättern mit Jelly-roll-
oder Greek Key-Topologie umfasst. Obwohl Mitglieder der TNF-Familie
die Konfiguration des TypII-Membranproteins teilen, liegt die limitierte
Homologie zwischen diesen Mitgliedern in der C-terminalen TNFH-Domäne von ungefähr 150 Aminosäurresten.
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Wildtyp-CD154
liegt wie TNF und Lymphotoxin-α als
Trimer vor (Karpusas et al., Structures 3:1031–9 (1995)). Die Bildung von
CD154-Trimeren wird durch die TNFH-Domäne vermittelt. Es ist gezeigt
worden, dass die TNFH-Domäne
alleine im Stande ist, Trimere zu bilden (PCT-Patentanmeldung WO
97/00895; Karpusas et al., vorstehend; Mazzei et al., J Biol Chem
270:7025–8
(1995)). Deletionsmutanten, welchen ein Hauptteil dieser Domäne fehlt,
scheinen nicht als Trimere vorzuliegen (Garber et al., J Biol Chem
247:33545–50
(1999)). Es scheint daher, dass die TNFH-Domäne
für die
Zusammenlagerung von trimeren CD154-Proteinen erforderlich und ausreichend
ist.
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Mutationen
des CD154-Gens verhindern die Expression von funktionellem CD154-Protein
und können zu
einer Immundefizienz führen,
die durch erhöhte
IgM-Spiegel und
niedrige IgG- und IgA-Spiegel im Serum gekennzeichnet ist. Nachdem
das CD154-Gen in Menschen auf dem X-Chromosom liegt, wird diese
Immundefizienz als X-gekoppeltes Hyper-IgM-Syndrom („XHIM") bezeichnet (Allen
et al., Science 259:990–3
(1993)); Korthauer et al., Nature 361:539–41 (1993); Di Santo et al.,
Nature 361:541–3
(1993); Aruffo et al., Cell 72:291–300 (1993); Fuleihan et al.,
Proc Natl Acad Sci USA 90:2170–3
(1993)). Über
70 einmalige Mutationen sind im CD154-Gen in mehr als 100 XHIM-Patienten
identifiziert worden (Notarangelo et al., Immunol Today 17:511–6 (1996)).
Diese Mutationen sind sehr heterogen. Sie schließen Insertionen, Deletionen
und Punktmutationen ein. Es ist daher vorstellbar, dass die den
funktionellen Defekten von CD154 zugrunde liegenden Mechanismen
in XHIM-Patienten unterschiedlich sind (Garber et al., vorstehend;
Seyama et al., Blood 92:2421–34
(1998)).
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Da
das CD154-Gen X-gekoppelt ist, erzeugt jede Zelle von normalen Personen
oder XHIM-Patienten eine einzige Spezies an CD154-codierendem Transkript.
In manchen XHIM-Patienten jedoch führen Mutationen in den Donor-Spleißstellen
(Seyama et al., vorstehend; und darin zitierte Referenzen) oder
den Akzeptor- Spleißstellen
(Ameratunga et al., Clin Diagn Lab Immunol 3:722–6 (1996)) zur Bildung von
mehreren Spezies an mRNA-Transkripten in einer einzelnen Zelle.
Diese Transkripte schließen
die normal gespleißten
Transkripte, welche Wildtyp-CD154 codieren, sowie die falsch gespleißten Transkripte
ein, welche variante CD154-Proteine
codieren, denen entweder ein Hauptteil der TNFH-Domäne oder
die gesamte TNFH-Domäne fehlt
(Seyama et al., vorstehend; Ameratunga et al., vorstehend).
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Da
die TNFH-Domäne
alleine für
den Zusammenbau des trimeren CD154-Proteins verantwortlich zu sein scheint,
wurde von Varianten, welchen die TNFH-Domäne
fehlt, vorausgesagt, dass sie die Trimerisierung des Wildtyp-Proteins
nicht beeinflussen. Es ist daher unklar, warum Patienten mit Mutationen
an den Spleißstellen
ihrer CD154-Gene das XHIM-Syndrom aufweisen, welches wahrscheinlich
aus einem Fehlen des funktionellen CD154-Proteins resultiert.
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In
J. Biol. Chem. Bd. 274, 1999, 11310–11320 wird offenbart, dass
CD154, welchem die TNFH-Domäne
fehlt, mit dem Wildtyp-CD154 interagieren kann. Der Zelloberflächennachweis
von Heterodimeren des Wildtyp-CD154 und einer untersuchten Mutante
von CD154 wurde beobachtet.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung basiert auf unserer Entdeckung, dass CD154-Varianten, welchen
mindestens ein Teil der TNFH-Domäne
fehlt, über
den Stiel-Bereich
trotzdem mit einem Wildtyp-CD154-Protein interagieren können. Diese
Interaktion behält
das Wildtyp-CD154-Protein intrazellulär zurück und hindert dadurch das
Wildtypprotein daran, auf der Zelloberfläche exprimiert zu werden und
an irgendeiner funktionellen CD154-Aktivität teilzunehmen. Diese Entdeckung
offenbart den Stiel-Bereich des CD154-Proteins als ein früher nicht
erkanntes, strukturelles Element, welches an der CD154-Trimerzusammenlagerung
beteiligt ist.
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Demgemäß stellt
diese Erfindung ein in vitro-Verfahren zur Verminderung (einschließlich Hemmung) der
Expression des CD154-Wildtypproteins auf der Oberfläche von
Zielzellen bereit. In diesem in vitro-Verfahren wird ein rekombinantes
Nucleinsäurekonstrukt
in eine CD154-exprimierende Zielzelle eingeführt, wo das Konstrukt im Stande
ist, die Expression von einem CD154-Variantenprotein, welchem die
funktionelle TNFH-Domäne
des Wildtypproteins fehlt, zu steuern, so dass das Variantenprotein
nicht im Stande ist, ein Trimer zu bilden, aber dennoch an das Wildtypprotein
binden kann, wodurch das Wildtypprotein unfähig ist, die Zelloberfläche zu erreichen.
Zum Beispiel fehlt der Variante mindestens ein Teil der TNFH-Domäne. Als
Beispiel können
einer in der Erfindung verwendeten CD154-Variante mindestens 5 (z.B. mindestens
10; mindestens 15; oder mindestens 20) Aminosäuren der TNFH-Domäne fehlen.
In einer Ausführungsform
kann einer CD154-Variante die gesamte TNFH-Domäne fehlen. In einer weiteren
Ausführungsform
kann eine CD154-Variante eine TNFH-Domäne mit Insertionsmutationen
und/oder Punktmutationen umfassen.
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Die
TNFH-Domäne
von CD154, wie hierin verwendet, entspricht einem Bereich, welcher
die Aminosäurereste
116 bis 261 der SEQ ID NO: 1 umfasst.
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SEQ
ID NO: 1 stellt eine Gesamtlängensequenz
von menschlichem CD154 dar und ist in GenBank unter der Zugangsnummer
CAA48554 (verweisend auf Graf et al., Eur. J. Immunol. 22(12):3191–4 (1992))
erhältlich.
Allelische Isoformen von SEQ ID NO: 1 können auch als die verwandte
Sequenz für
die in dieser Erfindung nützlichen
CD154-Varianten verwendet werden.
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Beispiele
von in dieser Erfindung nützlichen
CD154-Varianten schließen
jene ein, welchen (1) die Aminosäurereste
116–136,
(2) die Aminosäurereste
137–261,
(3) die Aminosäurereste
115–261
bzw. (4) die Aminosäurereste
97–261
von SEQ ID NO: 1 fehlen. Verfahren zur Herstellung von CD154-Varianten
sind im Fachgebiet bekannt. Siehe z.B. 1 und Tabelle
1 von Garber et al., J. Biol. Chem. 274:33545–550 (1990).
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Diese
Erfindung stellt ferner Verbindungen zur Verwendung in einem Verfahren
der Behandlung oder Hemmung einer CD154-abhängigen Erkrankung (z.B.: einer
Erkrankung des Immunsystems vermittelt durch Interaktion von CD154:CD40)
in einem Individuum (d.h. einem Säuger wie zum Beispiel einem
Primaten, vorzugsweise einem Menschen) bereit. Das Verfahren schließt die Verabreichung
einer CD154-Variante der vorliegenden Erfindung an Zielzellen des
Individuums ein, wie zum Beispiel T-Zellen (z. B. CD4+-
und CD8+-T-Zellen) oder Megakarocyten, dadurch
wird die Expression des Wildtyp-CD154 auf der Oberfläche der
Zielzellen vermindert. In einer Ausführungsform wird die CD154-Variante
in der Zielzelle erzeugt, basierend auf der Aufnahme eines Genexpressionsprodukts
durch die Zelle, umfassend eine Nucleinsäuresequenz, die diese Variante
codiert.
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Im
Bereich der vorliegenden Erfindung sind auch Arzneimittel, umfassend
ein Nucleinsäurekonstrukt, welches
die Expression einer CD154-Mutante steuert, die in einem Verfahren
der Erfindung nützlich
ist. Die Erfindung stellt auch die Verwendung eines solchen Konstrukts
für die
Herstellung eines Medikaments zur Verminderung der Expression des
CD154-Wildtyps auf der Oberfläche
einer Zielzelle und/oder zur Behandlung eines Patienten bereit,
der an einer CD154-vermittelten Erkrankung leidet oder für sie prädisponiert
ist.
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Die
vorliegende Erfindung ist gut für
die lokale Verabreichung und Aufnahme durch Zielzellen an einem Ort
im Körper
des Individuums geeignet, der eine therapeutische Behandlung braucht.
Zum Beispiel kann das hierin beschriebene Genexpressionskonstrukt
lokal (z.B. durch Injektion) in die Milz oder andere lymphoide Gewebe
oder in einen Entzündungsort
verabreicht werden, wie zum Beispiel eine verletzte Stelle oder
eine pathologische Läsion.
Eine solche lokale Behandlung verhindert jegliche Komplikationen,
auf die man mit systemischer Verabreichung von immunmodulierenden
Stoffen stoßen
kann.
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Außerdem vermeidet
das vorliegende Genexpressions-Konstrukt mögliche Nachteile von extrazellulären immunmodulierenden
Stoffen wie zum Beispiel Antikörpern.
Wenn Antikörper
an ein Zelloberflächenantigen
gebunden sind, können
sie die Zerstörung
der Zelle auslösen,
zum Beispiel über
eine Antikörper-abhängige Zellcytotoxizitätsantwort
oder durch Makrophagen oder andere Effektorzellen, welche Fc-Rezeptoren
auf ihrer Zelloberfläche
zeigen. Eine solche Zellzerstörung
mag in bestimmten therapeutischen Situationen nicht wünschenswert
sein.
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Andere
Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden aus den
nachfolgenden Zeichnungen und der genauen Beschreibung offensichtlich
sein und auch von den beigefügten
Ansprüchen.
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Wenn
nicht anders definiert, haben alle hierin verwendeten technischen
und wissenschaftlichen Begriffe die gleiche Bedeutung wie allgemein
durch einen Fachmann, den diese Erfindung betrifft, angenommen. Beispielhafte
Verfahren und Materialien werden nachstehend beschrieben.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
ZEICHNUNGEN
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1 ist
ein Autoradiogramm, welches den Zusammenhang von TNFH(–)-CD154 mit Wildtyp-CD154 verdeutlicht.
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2 ist
eine Reihe an Autoradiogrammen, welche den dosisabhängigen hemmenden
Effekt von TNFH(–)-CD154
auf die Produktion von funktionellen CD154-Trimeren zeigt.
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3A und 3B sind
ein Säulendiagramm
bzw. eine Tabelle, die zeigen, dass eine CD154-Mutante die Lymphotoxin-α-Hochregulationsaktivität des Wildtyp-CD154
vermindert.
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4 ist
eine Reihe an Autoradiogrammen, welche zeigt, dass TNFH(–)-CD154
die Zelloberflächen-Expression
von Wildtyp-CD154 verhindert.
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5 ist
ein schematisches Diagramm, welches zeigt, dass TNFH(–)-CD154
intrazellulär
an Wildtyp-CD154 bindet und dieses daran hindert, die Zelloberfläche zu erreichen.
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GENAUE BESCHREIBUNG DER
ERFINDUNG
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Es
wurde in den letzten Jahrzehnten festgestellt, dass die T-Zell-Aktivierung
sowohl T-Zell-Antigenrezeptor („TCR")-vermittelte Signale als auch gleichzeitig
abgegebene co-stimulatorische Signale benötigt. Zum Beispiel benötigt die
Antikörperproduktion
durch B-Zellen in Antwort auf Proteinantigene eine antigenspezifische
Interaktion zwischen B-Zellen und Helfer-T-Zellen sowie auch nicht-antigenspezifische
co-stimulatorische Rezeptor-Liganden-Interaktionen zwischen den
B und T-Zellen. Diese nicht-antigenspezifischen Interaktionen schließen die
Bindung von CD40 auf B-Zellen an CD154 auf T-Zellen ein.
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Menschliches
CD40 ist ein 50-kD-Zelloberflächenprotein,
welches auf reifen B-Zellen,
Makrophagen und aktivierten Endothelzellen exprimiert wird. CD40
gehört
zu einer Klasse von Rezeptoren, welche an der Proliferation und
Apoptose beteiligt sind und Fas/CD95, TNF-Rezeptoren und Lymphotoxin-Rezeptoren
einschließen.
Menschliches CD154 ist ein 32-kD-Typ-II-Membranglycoprotein, welches
hauptsächlich
auf aktivierten T-Zellen transient exprimiert wird. Eine CD40:CD154-Interaktion wird
im Wesentlichen für
alle T-Zell-abhängigen
Immunantworten, einschließlich
Antikörperantworten,
benötigt.
Im Besonderen stellt die CD40:CD154-Interaktion anti-apoptotische und/oder
Lymphokin-stimulatorische Signale bereit.
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Die
vorliegende Erfindung beruht auf der überraschenden Entdeckung, dass
CD154-Mutationsvarianten, welchen zumindest ein Teil der TNFH-Domäne fehlt,
intrazellulär
an Wildtyp-CD154 binden können
und das Wildtypprotein daran hindern, die Zelloberfläche zu erreichen.
Die Expression einer solchen CD154-Variante in den T-Zellen eines
Individuums kann daher die CD154-abhängigen Immunantworten durch
Eliminierung der Zelloberflächenexpression
von Wildtyp-CD154 spezifisch unterdrücken.
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Behandlung von Krankheiten
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Von
der CD40:CD154-Interaktion ist bekannt, dass sie für die Induktion
von T-Zell-abhängigen Immunantworten
entscheidend ist, einschließlich
Antikörpervermittelten
humoralen Immunantworten und T-Zell-vermittelten, entzündlichen
Reaktionen auf Proteinantigene. Obwohl von mehreren Forschergruppen
beträchtlicher
Aufwand in die Entwicklung von Mitteln zum Eingreifen in diese Interaktion
investiert wurde, um ungewollte oder pathologische Immunantworten
zu verhindern oder zu behandeln, verbleibt ein Bedarf für verbesserte Mittel
zur Unterbrechung der CD40:CD154-Interaktion in therapeutischen
Situationen.
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Die
vorliegende Erfindung stellt die verbesserten Mittel bereit. Gemäß dieser
Erfindung kann eine CD154-Variante, welcher eine funktionelle TNFH-Domäne fehlt
(z.B. eine TNFH-minus-CD154-Mutante), in Ziel-T-Zellen in ein zu
behandelndes Individuum zur Behandlung (z.B. Linderung, Verzögerung oder
Umkehr) oder zur Hemmung (z.B. Verhinderung des Ausbruchs oder des
Fortschreitens) von CD154-abhängigen Erkrankungen
eingeführt
werden, welche durch ein bedeutendes entzündliches System oder eine Beteiligung des
Immunsystems gekennzeichnet sind. Solche Erkrankungen schließen ein,
sind aber nicht beschränkt
auf, Lupus, systemischer Lupus erythematodes, Lupus nephritis, Lupus
neuritis, Asthma, chronisch-obstruktive Lungenerkrankung, Bronchitis,
Emphysem, multiple Sklerose, Uveitis, Alzheimer-Krankheit, traumatische Hirnverletzung,
traumatische Rückenmarksverletzung,
Schlaganfall, Atherosklerose, Coronarrestenose, ischämische kongestive
Herzinsuffizienz, Zirrhose, Hepatitis C, diabetische Nephropathie,
Glomerulonephritis, Autoimmunerkrankung, Osteoarthritis, rheumatoide
Arthritis, Psoriasis, atopische Dermatitis, systemische Sklerose,
Strahlen-induzierte Fibrose, Morbus Crohn, eiternde Colitis, multiples
Myelom, entzündliche
Augenerkrankung, Transplantat-Wirt-Reaktion, Transplantatabstoßung (z.B.:
Cornea- und Retina-Transplantatabstoßung) oder Kachexie.
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Die
CD154-Mutationsvarianten können
auch prophylaktisch an einen Patienten verabreicht werden, der noch
keine Symptome der Krankheit gezeigt hat. Zum Beispiel kann die
CD154-Variante verwendet werden, um Patienten zu behandeln, die
eine Transplantation durchmachen werden, um eine mögliche Transplantatabstoßung zu
verhindern oder zu lindern.
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In
einer Ausführungsform
kann das CD154-Variantenprotein durch lokale Injektion von Liposomen oder
anderen geeigneten Trägerstoffen
(z.B.:Mikrosphären),
welche das Variantenprotein enthalten, in eine Zielzelle eingeführt werden.
Zum verbesserten Ansteuern des Ziels können die Liposomen oder andere
geeignete Trägerstoffe
mit Molekülen
beschichtet werden, die als Liganden von gewebespezifischen Rezeptoren fungieren.
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Gentherapie
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Gemäß dieser
Erfindung kann auch eine TNFH-minus-CD154-Mutante durch Expression
eines Nucleinsäurekonstrukts
innerhalb der Zelle in eine Zielzelle eingeführt werden, wobei das Konstrukt
eine Promotorsequenz umfasst, welche funktionsfähig mit einer Sequenz verbunden
ist, die das Mutanten-CD154-Protein codiert.
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(1) VEKTOREN
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Ein
Nucleinsäurekonstrukt
gemäß dieser
Erfindung kann von einem nicht replizierenden, linearen oder zirkulären DNA-
oder RNA-Vektor oder von einem autonom replizierenden Plasmid oder
viralen Vektor abgeleitet sein. Alternativ kann das Konstrukt in
das Wirtsgenom integriert sein. Jeder Vektor, der eine T-Zelle transfizieren
oder transduzieren kann, kann verwendet werden. Bevorzugte Vektoren
sind virale Vektoren, welche jene einschließen, die von replikationsdefizienten Retroviren
(siehe z.B.: WO 89/07136; Rosenberg et al., N. Eng. J. Med. 323(9):570–578 (1990)),
Adenovirus (siehe z.B.: Morsey et al., J. Cell. Biochem., Ergänzung 17E (1993)),
Adeno-assoziiertem Virus (Kotin et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA
87:2211–2215
(1990)), replikationsdefizienten Herpes simplex-Viren (HSV; Lu et
al., Zusammenfassung, Seite 66, Abstracts of the Meeting on Gene
Therapy, Sept. 22–26,
1992, Cold Spring Harbor Laboratory, Cold Spring Harbor, New York),
Vaccinia-Virus (Mukherjee
et al., Cancer Gene Ther. 7:663–70
(2000)) abstammen, und beliebige veränderte Versionen dieser Vektoren.
Verfahren zur Konstruktion von Expressionsvektoren sind im Fachgebiet
gut bekannt. Siehe z.B. Sambrook et al., Molecular Cloning: A Laboratory
Manual, Cold Spring Harbor Laboratory, 2. Auflage, Cold Spring Harbor,
New York, 1989).
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Die
Vektoren dieser Erfindung können
spezifisch auf T-Zellen abzielen. T-Zellspezifische virale Vektoren,
die in der Gentherapie nützlich
sind, sind im Fachgebiet bekannt. Zum Beispiel kann man verwenden
(1) die retroviralen Vektoren von Annenkov et al., Gene Therapy
7:74–22
(2000); Cavazzana-Calvo et al., Science 288:669–72 (2000); und Farson et al.,
J. Gene Med. 1:195–209
(1999); (2) den Herpesvirussaimiri-Vektor von Hiller et al., Gene
Therapy 7:664–74
(2000); (3) die auf HIV basierenden Hybridvektoren von Kung et al.,
J. Virol. 74:3668–81
(2000); (4) die von HIV abgeleiteten lentiviralen Vektoren von Costello
et al., Gene Therapy 7:596–604
(2000); oder (5) beliebige veränderte
Versionen der vorstehend erwähnten
Vektoren.
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(2) EXPRESSIONS-KONTROLLSEQUENZEN
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In
diesen Vektoren werden Expressions-Kontrollsequenzen funktionsfähig mit
Nucleinsäuresequenzen
verbunden, welche das mutierte Protein der Erfindung codieren. Es
können
beliebige Expressions-Kontrollsequenzen, die eine gewünschte Transkriptionsmenge
in T-Zellen steuern können,
verwendet werden. Für eukaryontische
Zellen können
die Expressions-Kontrollsequenzen einen Promotor, einen Enhancer
wie zum Beispiel einen, der von einem Immunglobulingen, SV40, Cytomegalievirus
usw. abgeleitet ist, und eine Polyadenylierungs-Sequenz einschließen. Ein
Nucleinsäurekonstrukt
dieser Erfindung kann auch eine interne Ribosomen-eintrittsstelle
(„IRES") und ein Intron
enthalten, welches vorzugsweise zwischen der Promotor/Enhancer-Sequenz
und der mutierten CD154-Codierungssequenz
gelagert ist. Die Auswahl von diesen und anderen gebräuchlichen
Vektorelementen ist üblich.
Siehe z.B.: Sambrook et al., vorstehend; Ausubel et al., Current Protocols
in Molecular Biology, John Wiley & Sons,
New York, (1989); und darin zitierte Literaturhinweise.
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In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird der native Promotor für CD154
benützt.
Der native Promotor kann bevorzugt sein, wenn es wünschenswert
ist, dass die Expression von mutiertem CD154 die native Expression
nachahmen soll. Der native Promotor kann verwendet werden, wenn
die Expression der CD154-Mutante zeitlich oder entwicklungsgemäß oder in
einer gewebespezifischen Weise oder als Antwort auf spezifische
native transkriptionelle Stimuli reguliert werden muss. In einer
weiteren Ausführungsform
können
auch andere native Expressions-Kontrollelemente wie zum Beispiel
Enhancer-Elemente, Polyadenylierungsstellen oder Kozak-Konsensussequenzen
verwendet werden, um die native Expression zu imitieren.
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In
einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung sind T-Zellspezifische Promotoren erwünscht. Solche
Promotoren schließen
zwei Klassen ein: Zelltyp-spezifische Promotoren und aktivierungsspezifische
Promotoren. Beispiele solcher Promotoren schließen ohne Einschränkung Promotoren
ein, die von den Genen von CD2, CD4, CD3, T-Zell-Rezeptor-α-und-β-Ketten und
IL-2 abstammen.
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Um
eine anhaltende Immunsuppression zu verhindern, kann es wünschenswert
sein, induzierbare Promotoren zu verwenden, um die Expression des
mutierten CD154 zu regulieren. Solche Promotoren sind im Fachgebiet
bekannt. Sie schließen
ohne Einschränkung
ein (1) Tetracyclin-induzierbare Promotoren (Gossen et al., Science
268:1766–1769
(1995); Harvey et al., Curr. Opin. Chem. Biol. 2:512–518 (1998);
(2) Tetracyclin-supprimierbare Promotoren (Alvarez-Vallina et al.,
Cancer Gene Therapy 7:526–9
(2000); Gossen et al., Proc. NatI. Acad. Sci. USA 89:5547–5551 (1992);
(3) die Rapamycin-induzierbaren Promotorsysteme von Ye et al., Science
283:88–91
(1999); Magari et al., J. Clin. Invest. 100:2865–2872 (1997); und Rivera et
al., Nat. Medicine 2:1028–1032
(1996); (4) den Zink-induzierbaren Methallothionein-Promotor; (5)
den Dexamethason (Dex)-induzierbaren Maus-Brusttumorvirus (MMTV)-Promotor; (6)
das T7 Polymerase-Promotorsystem (WO 98/10088); (7) den Ecdyson-Insektenpromotor
(No et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 93:3346–3351 (1996)); (8) die RU486-induzierbaren
Promotorsysteme (Wang et al., Nat. Biotech. 15:239–243 (1997);
Wang et al., Gene Ther. 4:432–441
(1997)); und (9) die veränderten
Versionen der vorstehend erwähnten
Promotorsysteme. Andere Arten an induzierbaren Promotoren, die in
dieser Erfindung nützlich
sind, sind jene, die durch einen spezifischen physiologischen Zustand,
z.B. Temperatur, akute Phase oder nur in replizierenden Zellen,
reguliert werden.
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In
noch einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird eine hohe konstitutive Expression
gewünscht.
Beispielhafte Promotoren für
diesen Zweck schließen
ohne Einschränkung
den retroviralen LTR-Promotor/Enhancer des Rous-Sarcomvirus (RSV), den sehr frühen Promotor/Enhancer
des Cytomegalievirus (CMV) (siehe z.B. Boshart et al., Cell 41:521–530 (1985));
den SV40-Promotor, den Dihydrofolatreduktase-Promotor, den cytoplasmatischen β-Actin-Promotor
und den Phosphoglycerokinase (PGK)-Promotor ein.
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Unter
Verwendung der in dieser Anmeldung bereitgestellten Anleitung kann
ein Fachmann eine Auswahl unter den vorstehend genannten Expressions-Kontrollsequenzen
und den veränderten
Versionen davon treffen, ohne den Bereich dieser Erfindung zu verlassen.
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(3) VERABREICHUNG VON
NUCLEINSÄUREKONSTRUKTEN
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Die
Nucleinsäurekonstrukte
dieser Erfindung können
als ein Arzneimittel zur Verwendung in jeder Form des transienten
und/oder stabilen Gentransfers in vivo und in vitro formuliert werden.
Die Zusammensetzung umfasst mindestens das Nucleinsäurekonstrukt
und einen pharmazeutisch verträglichen
Trägerstoff
wie zum Beispiel Kochsalzlösung.
Andere wässrige
und nicht-wässrige
sterile Suspensionen, die bekannte pharmazeutisch verträgliche Trägerstoffe
sind und die Fachleuten gut bekannt sind, können auch eingesetzt werden.
Das Konstrukt kann für
in vivo- und ex vivo- Gentherapie, in vitro-Proteinproduktion und
diagnostische Tests verwendet werden.
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Das
Nucleinsäurekonstrukt
kann in Zielzellen als nackte DNA oder z.B. durch Liposomenfusion
(siehe z.B.: Nabel et al., Science 249:1285–8 (1990); Ledley, J Pediatrics
110:1–8
und 167–74
(1987); Nicolau et al., Proc. Natl. Acad. Sci USA 80:1068–72 (1983)),
Erythrocyten-Ghosts oder Mikrosphären-Verfahren (Mikropartikel;
siehe z.B. US-Patente 4.789.734, 4.925.673 und 3.625.214; Gregoriadis,
Drug Carriers in Biology and Medicine, Seiten 287–341; Academic
Press, 1979) eingeführt
werden. Alternativ kann das Nucleinsäurekonstrukt an Liganden von
T-Zell-spezifischen Rezeptoren gekoppelt werden und dadurch in die
T-Zellen über
Rezeptor-vermittelte Endocytose eindringen.
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Wenn
das Nucleinsäurekonstrukt
auf einem Virus basiert, kann es auch als ein Virion verpackt werden, welches
dann verwendet wird, um eine Zelle ex vivo zu transduzieren (z.B.
eine autologe T-Zelle, die von einem Patienten isoliert wurde).
Die infizierte Zelle wird dann dem Körper des Patienten wieder zugeführt. Alternativ
kann das rekombinante Virus einem Patienten direkt, wie von einem
Fachmann im Gebiet der Gentherapie bestimmt, verabreicht werden,
z.B. intravenös,
intraperitoneal, intranasal, intramuskulär, subkutan und/oder intradermal.
Eine Vorrichtung für
die langsame Abgabe wie zum Beispiel eine implantierbare Pumpe kann
verwendet werden, um die Abgabe des rekombinanten Virus in die Zelle
zu erleichtern. Wo das Virus an ein Individuum verabreicht wird,
kann durch Kontrollieren des Verabreichungsverfahrens auf die zu
infizierenden, spezifischen Zellen abgezielt werden. Zum Beispiel
kann eine intravenöse
Injektion des Virus verwendet werden, um die Ansteuerung einer zirkulierenden
T-Zelle durch das Virus zu erleichtern. Zielgebiete des Körpers für lokale
Verabreichungsstellen beinhalten zum Beispiel die Lungen, Haut,
Lymphknoten, den Thymus, die Milz und das Knochenmark. Eine solche
Verabreichung kann zum Beispiel topisch, durch Inhalation, Aerosole
oder lokale Injektionswege einschließlich zum Beispiel durch einen
Pfortaderkatheter stattfinden. Die Behandlungen der Erfindung können, wie
durch einen Fachmann bestimmt, wie benötigt wiederholt werden.
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Die
Dosierungen des Nucleinsäurekonstrukts
dieser Erfindung in der Gentherapie wird hauptsächlich von Faktoren wie dem
Zustand, der behandelt wird, abhängen.
Die Dosierung kann auch abhängig
von Alter, Gewicht und Gesundheit des Patienten variieren. Zum Beispiel
ist eine wirkungsvolle menschliche Dosis eines Virus, welches mutiertes
CD154 codiert, im Allgemeinen im Bereich von etwa 0,5 ml bis 50
ml Kochsalzlösung, welche
das Virus bei Konzentrationen von etwa 1 × 107,
1 × 108, 1 × 109, 1 × 1010, 1 × 1011, 1 × 1012, 1 × 1013, 1 × 1014, 1 × 1015, 1 × 1016 viralen Partikeln pro verabreichter Dosis
enthält.
Die Dosierung wird angepasst werden, um die verbessernden Vorteile
gegen beliebige nachteilige Nebeneffekte auszugleichen. Die Expressionsmengen
des mutierten CD154 können überwacht
werden, um die Art und Frequenz der Dosisverabreichung zu bestimmen.
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Die
Arzneimittel der Erfindung können
alleine oder in einem Gemisch oder in chemischer Verbindung mit
einem oder mehreren Materialien, einschließlich anderen Proteinen oder
rekombinanter Vektoren, welche die biologische Stabilität der Proteine
oder der rekombinanten Vektoren erhöhen, oder mit Materialien verwendet
werden, welche die Fähigkeit
der Zusammensetzung erhöhen,
selektiv auf T-Zellen abzuzielen.
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Kombinationstherapie
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Zusätzlich kann
das Arzneimittel der Erfindung in Kombination mit einem anderen
immunmodulierenden Behandlungsplan verwendet werden, um die gewünschte Immunsuppression
zu erreichen, z.B. langfristige, abstoßungsfreie Integration von
heterologem Spendergewebe in einen Primaten-Empfänger. Zum Beispiel kann ein
Agens verwendet werden, welches die CD154:CD40-Interaktion blockiert
oder die Co-Stimulation über
CD28, CD80 oder CD86 blockiert.
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Beispielhafte
CD154:CD40-Interaktionsinhibitoren sind Antikörper gegen CD154 wie zum Beispiel
der monoclonale Antikörper
(„mAk") 5c8 (hergestellt
durch das Hybridom, welches die ATCC-Zugangsnummer HB 10916 aufweist;
offenbart im US-Patent 5.474.771); ImxM90, ImxM91 und ImxM92 (beschrieben
im US-Patent 5.961.974); sowie jene, die von Ancell (Clon 24–31, Katalog
# 353-020; Bayport, MN), Genzyme (Cambridge, MA, Katalog # 80-3703-01)
und PharMingen (San Diego, Katalog # 33580D) im Handel erhältlich sind.
Zahlreiche zusätzliche
anti-CD154-Antikörper sind
produziert und charakterisiert worden (siehe z.B. PCT-Patentanmeldung WO
96/23071 von Bristol-Myers Squibb).
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Andere
bekannte Immunmodulatoren, welche CD154:CD40-Interaktionen blockieren,
schließen
anti-CD154-Moleküle
anderer Arten ein, wie zum Beispiel gesamte Fab-Fragmente, F(ab')2-Verbindungen, VH-Bereiche, FV-Bereiche,
einkettige Antikörper
(siehe z.B. PCT-Patentanmeldung WO 96/23071), Polypeptide, Fusionsproteine
(wie zum Beispiel CD40lg, wie in Hollenbaugh et al., J. Immunol.
Meth. 188:1–7
(1995)) und kleine Molekülverbindungen
wie zum Beispiel kleine semipeptidische Verbindungen oder nicht-peptidische Verbindungen.
Alle diese Immunmodulatoren sind im Stande, die CD40:CD154-Interaktion
zu blockieren oder zu stören.
Verfahren zum Entwerfen, Durchmustern und Optimieren kleiner Moleküle werden
in der PCT-Patentveröffentlichung
WO 97/00895 bereitgestellt, deren Beschreibung hiermit durch Bezugnahme
eingeschlossen ist.
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Um
während
der Gentherapie mögliche
Immunantworten auf das rekombinante Virus zu vermeiden, kann es
auch erwünscht
sein, den Behandlungsplan zu übernehmen,
welches identisch oder ähnlich
jenem ist, das in Chirmule et al., J. Virol. 74:3345–52 (2000)
beschrieben ist. In diesem Plan wird ein Patient zuerst mit (1)
dem rekombinanten Virus ohne der mutierten CD154-Insertion und (2)
einem Immunmodulator wie zum Beispiel einem humanisierten anti-CD154-Antikörper oder
einem anderen Co-Stimulationsinhibitor gleichzeitig behandelt. Dann
wird der Patient mit dem mutierten CD154-codierenden Virus behandelt.
Es wurde gezeigt, dass solch ein Zwei-Schritt-Behandlungsplan in
erheblicher und verlängerter
Hemmung der rekombinanten Virus-spezifischen humoralen Antwort resultiert,
welche in Gentherapiepatienten oft Nebeneffekte hervorruft.
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Siehe
auch US-Patent 5.872.174 und PCT-Patentanmeldung WO 96/26285.
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Vorklinische Modellsysteme
zur Beurteilung des Gentherapie-Behandlungsplans von mutiertem CD154
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Ein
beispielhaftes Modellsystem zur Überprüfung der
Wirksamkeit des Gentherapie-Behandlungsplans von mutiertem CD154
ist das in Kirk et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 94:8789–94 (1997),
offenbarte Primaten-Nierenallotransplantat-Modell, dessen Lehren durch Bezugnahme
hierin einbezogen sind. Dieses Rhesusaffen-Modell kann als ein strikter
Test von Immunmanipulation dienen: eines, das sogar für geringe
Veränderungen
in der Allotransplantatfunktion oder für nachteilige Effekte auf die
Wundheilung des Empfängers und
die Immunsystem-Funktion
höchst
sensitiv ist. Außerdem
hat es biologische Ähnlichkeit
zu menschlichen Nierentransplantation: genau gesagt sind Gene, welche
MHC-Proteine codieren, zwischen Rhesusaffen und Menschen gut konserviert
und die Abstoßung
von vaskularisierten Organen bei Rhesusaffen läuft ziemlich genau so wie jene,
die klinisch beobachtet wird.
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Es
wird leicht erkannt werden, dass dieses Modellsystem zur Beurteilung
von Transplantaten, die renales (Nieren)-Gewebe umfassen, geeignet
ist. Andere im Fachgebiet anerkannte vorklinische Modellsysteme,
vorzugsweise Primaten-Modellsysteme,
sind zur Bewertung der Wirksamkeit von Gentherapie mit mutiertem
CD154 in der Unterdrückung
der Abstoßung
von anderen Transplantat-Gewebearten wie zum Beispiel Leber, Herz,
Lunge, Pankreas, Pankreasinseln, Haut, peripheren und zentralen
Nerven geeignet. Außerdem kann
die Wirksamkeit der Gentherapie mit mutiertem CD154 gemäß der vorliegenden
Erfindung in Tiermodellen von Lupus nephritis bewertet werden, wie
zum Beispiel jenen, die in den PCT-Patentanmeldungen WO 98/30240 und WO
98/30241 beschrieben sind. Eine solche Wirksamkeit kann auch in
Tiermodellen für
Hornhaut-Transplantation wie zum Beispiel dem Korneatransplantionsmodell
der Maus bewertet werden.
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BEISPIELE
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Die
folgenden Beispiele veranschaulichen die Verfahren und Materialien
der vorliegenden Erfindung.
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Beispiel 1: Verfahren
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(1) Zelllinien, Antikörper und
Ig-Fusionsprotein
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BJAB,
eine menschliche B-Zelllinie, war ein Geschenk von Dr. George Mosialos
an der Harvard Medical School. Die Zelllinie wurde in einem RPMI-Medium
gehalten, welches mit Penicillin, Streptomycin, 10% Hitze-inaktiviertem
fötalem
Rinderserum und 4 mM Glutamin ergänzt war. Der mAk 9E10 wurde
von der Kultur des 9E10-Hybridoms produziert und gereinigt, welches
von der American Type Culture Collection erhältlich ist. Hinsichtlich des
mAk 9E10 und des EQKLISEEDL-myc-Marhers,
siehe auch G.I. Evan et al., „Isolation
of Monoclonal Antibodies Specific for Human c-myc Proto-Oncogene
Product", Mol Cell
Biol 5:3610–3616
(1985). Verfahren zum Konstruieren, Produzieren und Reinigen des
CD40-Fc-Fusionsproteins,
humanisiertem 5c8 und der polyclonalen Kaninchen-Antikörper Rb779
und Rb784 wurden, wie in Hsu et al., J Biol Chem 272:911–5 (1997)
beschrieben, durchgeführt.
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(2) Transiente Expression
von Wildtyp und mutierten CD154-Proteinen
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Eine
Wildtyp-CD 154-cDNA wurde von einer cDNA-Bank isoliert, die aus
aktivierten menschlichen peripheren Blutzellen hergestellt wurde.
Die codierende Sequenz dieser cDNA codiert ein Protein, welches
die Aminosäuresequenz
von SEQ ID NR: 1 aufweist. Verfahren zur Konstruktion von Mutanten
von CD154 wurden, wie beschrieben in Gerber et al., vorstehend,
durchgeführt.
Die Wildtyp- und mutierten cDNAs wurden in eine einmalige NotI-Stelle
in einem CMV-Expressionsvektor, der unter der Kontrolle eines sehr
frühen
Promotors stand und einen SV40-Ursprung für die Amplifikation in COS7-Zellen
enthielt, subcloniert oder von Restriktionsfragmenten mit bestätigter Sequenz
rekonstruiert. COS7-Zellen wurden mit superspiralisierter Plasmid-DNA
unter Verwendung von Lipofectamin (GibcoBRL, Grand Island, New York)
unter Befolgung der Anleitungen des Herstellers transfiziert. Plasmid-DNA,
der die CD154-Codierungssequenz fehlt, wurde als eine negative Kontrolle
verwendet und ein Vektor, welcher die codierende Wildtyp-CD154-Sequenz
enthielt, wurde in allen Beispielen als eine positive Kontrolle
verwendet. Die Expression von CD154 und seinen Varianten wurde auf
transfizierten Zellen analysiert, die 72 Stunden nach der Transfektion
geerntet wurden. Metabolische Markierung und Biotinylierung von
Zelloberflächenproteinen,
Immunpräzipitation,
SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese („SDS-PAGE") und Western-Blot-Analyse wurden unter
Verwendung der in Hsu et al., vorstehend, beschriebenen Verfahren
durchgeführt.
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Die
Herstellung von Membranfraktionen von transfizierten COS7-Zellen
und die Verfahren zur Analyse der Lymphotoxin-α-Hochregunglation wurden, wie
vorstehend beschrieben, durchgeführt
(Garber et al., vorstehend).
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Beispiel 2: Die TNFH(–)-Mutante
ist mit Wildtyp-CD154 assoziiert.
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Um
den Effekt der TNFH(–)-Mutante
auf die Expression von Wildtyp-CD154 zu untersuchen, wurden Lysate
von metabolisch markierten COS7-Zellen, die mit cDNAs co-transfiziert
waren, welche diese Proteine codierten, durch Immunpräzipitation
unter Verwendung von CD154-spezifischen Antikörpern analysiert. Um das mutierte
Protein von der p18-Komponente der heterotrimeren Wildtyp-Komplexe
(Hsu et al., vorstehend) zu unterscheiden, wurde ein myc-Marker
am C-Terminus der ersten 96 Aminosäuren von CD154 eingebaut, um
die nicht-CD154-Aminosäuren (11
oder 21 Aminosäuren)
zu ersetzen, die in den abnormal gespleißten Transkripten (Patienten
19, 20 und 21 in Seyama et al., vorstehend) vorausgesagt wurden.
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Um
die Vereinigung von CD154-Mutanten mit dem Wildtypprotein zu bestimmen,
wurden Zellysate, die von mit 35S-metabolisch
markierten COS7-Zellen erzeugt wurden, die mit cDNA transfiziert
waren, welche entweder den Volllängen-Wildtyp oder die
CD154-Mutante mit dem myc-Marker (Aminosäurereste 1–96 von SEQ ID NR: 1) oder
beide codierte, mit anti-myc-mAk 9E10, anti-menschlichem CD154-mAk
5c8 oder anti-CD154-C-terminales-Peptidantiserum Rb784 (oder "784") immunpräzipitiert.
Die Immunpräzipitate
wurden durch Elektrophorese auf einem 10–20% Gradienten-SDS-PAGE-Gel,
gefolgt von Autoradiographie (1), analysiert.
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1 zeigt,
dass, wenn Wildtyp-CD154 alleine exprimiert wurde, die Immunpräzipitate
des Antiserums Rb784 gegen N-terminales CD154-Peptid (Spur 3) und
von anti-CD154-mAk 5c8 (Spur 4) hauptsächlich das Volllängen-p33-Protein,
etwas p31-Protein und eine kleine Menge an p18 enthielten (p33,
p31 und p18 sind Komponenten des Wildtyp-CD154). Das steht im Einklang
mit früheren
Beobachtungen (Hsu et al., vorstehend). Die p33-, p31- und p18-Komponenten
wurden weder in den Immunpräzipitaten
des anti-myc-mAk 9E10 (Spur 1) beobachtet, noch in dem Kaninchen-Kontrollantiserum
(Spur 2) beobachtet. Wenn ein mutiertes CD154- Protein (enthaltend
Aminosäurereste
1–96 von
SEQ ID NO: 1 und gekoppelt an einen myc-Marker) („TNFH(–)") alleine exprimiert
wurde, wurde eine p17-Komponente, welche mit dem mutierten Protein
selbst übereinstimmt,
sowohl durch 9E10 als auch Rb784 immunpräzipitiert, aber nicht durch
den mAk 5c8 oder das Kaninchen-Kontrollantiserum (Spuren 5 bis 8).
Wenn mutierte und Wildtypproteine co-exprimiert wurden, enthielten
die Immunpräzipitate
von 9E10 nicht nur das mutierte p17-Protein mit dem myc-Marker,
sondern auch die p33-, p31- und
p18-Wildtypproteine (Spur 9). Ähnliche
Proteinmuster wurden in Immunpräzipitaten
von Rb784 und mAk 5c8, aber nicht im Kontrollserum (Spuren 10 bis
12) gefunden. Man beachte, dass mAk 5c8-Immunpräzipitate eine geringere Menge
dieser Proteine zeigen, was darauf hindeutet, dass nicht alle exprimierten
Wildtypproteine durch 5c8 erkannt wurden.
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Die
vorstehenden Daten offenbaren drei wichtige Ergebnisse. Erstens,
dass mutierte CD154-Proteine stabil produziert werden und leicht
nachgewiesen werden können.
Zweitens, dass mutierte CD154-Proteine, welchen die TNFH-Domäne fehlt,
mit dem Wildtyp-CD154 assoziieren können. Drittens, dass zumindest
manche Wildtypproteine, während
sie mit mutierten Proteinen assoziiert sind, mit mAk 5c8 interagieren
können, von
dessen Bindungsepitop gezeigt wurde, dass es konformativ und ähnlich der
CD154-Bindungsstelle für CD40
ist.
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Beispiel 3: Die Verbindung
der TNFH(–)-Proteinmutante
vermindert die Rezeptorbindungsaktivität des Wildtypproteins in einer
dosisabhängigen
Art und Weise
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Die
in 1 gezeigten Daten deuten darauf hin, dass die
Verbindung von TNFH(–)-CD154
mit Wildtyp-CD154 die Fähigkeit
des Wildtypproteins, mit seinem Rezeptor zu interagieren, beeinträchtigen
kann. Um das weiter zu untersuchen, haben wir COS7-Zellen mit (1)
einer konstanten Menge eines Plasmids, welche cDNA enthielt, die
Volllängen
CD154 codierte, und einer unterschiedlichen Menge eines Plasmids
transfiziert, welches cDNA enthielt, die TNFH(–)-CD154 codierte. Die Transfektanten
wurden dann metabolisch mit 35S markiert
und lysiert. Immunpräzipitate
der Lysate wurden durch ein 10–20%
Gradienten-SDS-Polyacrylamidgel,
gefolgt von Autoradiographie, (2) analysiert.
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2 zeigt,
dass die Menge an Wildtyp-CD154, welche durch Rb784 immunpräzipitiert
wurde, die gleiche war, unabhängig
von der für
die Transfektion verwendeten Menge an TNFH(–)-DNA (2, unteres Feld).
In Spur 1 wurden die Zellen nur mit dem Plasmid transfiziert, welches
Wildtyp-CD154 codierte. In den Spuren 2–4 wurden die Zellen mit der
gleichen Menge an Wildtyp-CD154-Plasmid und einer unterschiedlichen Menge
an TNFH(–)-Plasmid
transfiziert; und die Verhältnisse
des ersteren Plasmids und des letzteren Plasmids waren 3:1, 1:1
bzw. 1:3. In Spur 6 wurden die Zellen nur mit einem Kontrollplasmid
transfiziert.
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Die
in 2 gezeigten Daten deuten darauf hin, dass die
Expression des Wildtypproteins durch die Einführung der TNFH(–)-Mutante
nicht beeinträchtigt
war. Die Menge an Wildtypprotein jedoch, die durch ein CD40-Fc-Fusionsprotein
oder durch den mAk 5c8 erkannt wurde, war umgekehrt proportional
zu der Menge des für
die Transfektion verwendeten TNFH(–)-Plasmids (2,
oberes bzw. mittleres Feld). Interessanterweise wurde nur ein kleiner
Anteil der gesamten exprimierten TNFH(–)-Mutante (2, unteres
Feld) entweder durch CD40-Fc oder mAk 5c8 immunpräzipitiert.
Diese Ergebnisse zeigen, dass die Expression der TNFH(–)-Mutante die Rezeptorinteraktionsaktivität, aber
nicht die Expressionsmenge, von Wildtyp-CD154 in einer dosisabhängigen Art
und Weise beeinflusst hat.
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Beispiel 4: Effekt der
TNFH(–)-Proteinmutante
auf die Funktion von Wildtyp-CD154.
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Um
zu prüfen,
ob die Co-Expression der CD154-Mutante die Funktion des Wildtypproteins
beeinflusst, wurden UV-bestrahlte Membranen von transfizierten COS7-Zellen,
die mit Wildtyp und/oder CD154-Mutante codierenden cDNA(s) transfiziert
waren, für
24 Stunden mit BJAB-Zellen inkubiert. Die für die COS7-Transfektionen verwendeten Verhältnisse
von Wildtyp- zu mutierten cDNAs werden in 3B angezeigt.
Die BJAB-Zellen wurden mit den Biotin-markierten anti-Lymphotoxin-α-mAk, NC2,
gefärbt
und dann mit Phycoerythrin-markiertem Streptavidin und zum Abschluss
mit 1% Paraformaldehyd fixiert. Danach wurde die FACS-Analyse der
BJAB-Zellen verwendet, um die Menge des hochregulierten Lyphotoxins-α auf der
Oberfläche
der Zellen zu bestimmen (3A, in
welcher die Säulen
die mittleren Fluoreszenzintensitäten darstellen).
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3A und 3B zeigen,
dass die Co-Expression des mutierten CD154-Proteins mit dem Wildtypprotein
die Lymphotoxin-α-Hochregulierungs-Aktivität des auf
den Plasmamembranen vorhandenen Wildtypproteins vermindert. Dieser
hemmende Effekt war dosisabhängig.
Wenn die Menge der für
die Transfektion verwendeten Wildtyp-cDNA ein Drittel der mutierten
cDNA war, war die funktionelle Aktivität von CD154 unten auf dem Hintergrundniveau.
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Beispiel 5: Die TNFH(–)-Mutante
wird nicht auf der Zelloberfläche
exprimiert.
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Es
gibt mindestens zwei mögliche
Mechanismen, durch welche die CD154-Mutante die Wildtyp-CD154-Funktionen
in einer dosisabhängigen
Weise hemmt. Erstens kann ein Wildtyp-CD154, das mit einer CD154-Mutante
verbunden ist, in der Interaktion mit CD40 weniger aktiv sein. Zweitens
kann ein Wildtyp-CD154, das mit einer CD154-Mutante verbunden ist, überhaupt
nicht funktionsfähig
sein und die in der Hochregulierung von Lymphotoxin-α beobachtete
Aktivität
kann ausschließlich
auf den Wildtypproteinen beruhen, die frei von der Vereinigung mit
mutierten Proteinen sind. Um diese beiden Möglichkeiten zu unterscheiden,
haben wir als Nächstes
die biochemischen Eigenschaften der auf der Zelloberfläche exprimierten CD154-Proteine
untersucht.
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Um
das zu tun, wurden COS7-Zellen an Tag 1 mit cDNA, die CD154-Wildtyp
codierte, oder mit cDNA, welche die TNFH(–)-Mutante codierte, oder mit
beiden transfiziert. Die Transfektanten wurden am 4. Tag mit PBS
gespült,
um Zelltrümmer
und nicht angehaftete Zellen zu entfernen, und dann in situ mit
Biotin markiert. Die Markierung wurde unter Verwendung von Biotin-Sulfo-NHS
bei 0,5 mg/ml in Wasser durchgeführt,
das für 3
Minuten bei Raumtemperatur auf den Zellen belassen wurde. Die Reaktion
wurde unter Verwendung von Glycin beendet, wobei die transfizierten
Zellen für
15 Minuten in einem enormen molaren Überschuss von Glycin verblieben,
danach wurden sie mit PBS gespült.
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Die
transfizierten Zellen wurden dann lysiert, zentrifugiert, um die
Zelltrümmer
zu entfernen, und mit CD40-Fc, Rb779, Rb784 oder 9E10 immunpräzipitiert.
Die Immunpräzipitate
wurden einer Elektrophorese in einem 10–20% SDS-Polyacrylamidgel unterzogen, auf eine
Nitrocellulosemembran transferiert und mit Streptavidin, welches
mit Meerrettich-Peroxydase konjugiert war, durchmustert (4).
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4 zeigt,
dass das CD40-Fc-Fusionsprotein, Rb784 und Rb779, aber nicht 9E10
das mit Biotin markierte Wildtypprotein immunpräzipitierten. Außerdem war
die auf der Zelloberfläche
nachgewiesene Menge an Wildtyp-CD154 umgekehrt proportional zum
Verhältnis
der für
die Co-Transfektion verwendeten mutierten cDNA zu Wildtyp-cDNA.
Die Expression der TNFH(–)-Proteinmutante
verhinderte daher die Oberflächenexpression
des Wildtypproteins in einer dosisabhängigen Art und Weise. Es ist
wichtig, dass wir keine Biotin-markierte Proteinmutante (p17) in
den Immunpräzipitaten
mit CD40-Fc-Fusionsprotein, Rb784 und Rb779 nachgewiesen haben,
was darauf hindeutet, dass die mit Biotin markierten, d.h. auf der
Zelloberfläche
exprimierten, Wildtypproteine nicht mit der TNFH(–)-Proteinmutante
verbunden waren. Da es insgesamt acht Lysinreste in der extrazellulären Domäne der TNFH(–)-Mutante
gibt, war es unwahrscheinlich, dass keiner dieser Lysinreste unter
den experimentellen Bedingungen für die Biotinylierung zugänglich war,
so dass die auf der Oberfläche vorhandenen
mutierten Proteine unentdeckt blieben. Die Tatsache, dass 9E10 keine
Wildtypproteine immunpräzipitierte,
deutet außerdem
darauf hin, dass kein Wildtypprotein der Zelloberfläche mit
der TNFH(–)-Mutante
verbunden war.
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Zusammen
mit den in 1 gezeigten Ergebnissen, deuten
diese Daten darauf hin, dass Wildtyp-CD154-Proteine, die frei von
der Vereinigung mit der TNFH(–)-Mutante sind, auf
der Zelloberfläche
exprimiert wurden. Wildtypproteine, die im Komplex mit der TNFH(–)-Mutante
vorlagen, wurden jedoch innerhalb der Zelle zurückbehalten. Die Vereinigung
mit der TNFH(–)-Mutante
verhindert daher die Expression des CD154-Wildtyps auf der Zelloberfläche.
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5 veranschaulicht
diesen hemmenden Vorgang. Wenn die Wildtyp- und mutierten Proteine
co-exprimiert werden, können
die Wildtypproteine, mit oder ohne der verbundenen TNFH(–)-Mutante,
Trimere bilden. Jene, die von dem mutierten Protein gebunden werden,
können
jedoch nicht auf die Zelloberfläche
ausreifen. Die Vereinigung mit TNFH(–) an sich beeinträchtigt die
Fähigkeit
des Wildtypproteins, mit dem CD40-Rezeptor zu interagieren, nicht.
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Beispiel 6: Erörterung
der experimentellen Ergebnisse
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Um
den möglichen
dominant-negativen Effekt der TNFH(–)-Variante auf Wildtyp-CD154
zu untersuchen, haben wir diese beiden Proteine in COS-Zellen coexprimiert
und ihre biochemischen und funktionellen Eigenschaften untersucht.
Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass das mutierte Protein die
Zelloberflächenexpression
von Wildtyp-CD154 durch Komplexbildung mit dem Wildtypprotein verhindert.
Diese Beobachtung ist in mindestens zwei Aspekten wesentlich. Erstens
impliziert sie, dass, während
die Zellen eines Patienten im Stande sind, sowohl Wildtyp- als auch
TNFH(–)-CD154-Proteinmutanten
herzustellen, scheitern sie, ein funktionsfähiges CD154 auf der Zelloberfläche zu produzieren
und führen
zu einem Hyper-IgM-Phänotyp. Zweitens
offenbart unsere Beobachtung, dass zusätzlich zu der TNFH-Domäne auch
andere Teile von CD154 am Zusammenbau der CD154-Trimere beteiligt
sind.
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Da
CD154 auf der Zelloberfläche
von T-Lymphocyten nach Aktivierung transient exprimiert wird, wird sogar
eine teilweise Verminderung der Oberflächenexpression dieses Proteins
bei der Unterdrückung
von unenrwünschten
T-Zell-vermittelten
Immunantworten vorteilhaft sein. Die Einführung einer CD154-Variante, welcher
eine funktionsfähige
TNFH-Domäne
fehlt, in Ziel-T-Zellen wird daher durch wirkungsvolle Blockierung
der Expression von funktionsfähigem
CD154 auf der Oberfläche
der Zielzellen, ein therapeutische Chance bereitstellen.
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