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Gebiet:
Die vorliegende Erfindung betrifft ganz allgemein eine Verbesserung
in Säugetierzellen-Expressionssystemen
und ganz besonders ein Säugetierzellen-Genexpressionsvektorsystem,
das ein episomales Instandhaltungssystem, einen starken Promotor/Verstärker, ein
Protein-Transaktivierungssystem
und für ein
heterologes Protein kodierende DNA einschließt.
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Stand
der Technik: Es ist wohl bekannt, dass verschiedene Zellwirte, wie
mikrobielle Zellen, Hefezellen, Insektenzellen und Säugetierzellen,
befähig
sind, kleine Mengen (Milligramm-Mengen) spezifischer Proteine in
relativ kurzen Zeiträumen
zu produzieren. Auch ist es bekannt, dass Proteine aus unterschiedlichen genetisch
geschneiderten Wirtszellsystemen Proteine mit unterschiedlichen
Glycosylierungsprofilen in Abhängigkeit
von der eingesetzten Zelle erzeugen. Für pharmazeutische Anwendungen
ist es in einigen Fällen
erwünscht,
Proteine mit Glycosylierungsprofilen zu erzeugen, die denen ähneln, die
bei Menschen vorgefunden werden. Dies wird gewöhnlich mit einem Säugetierzellensystem
bewerkstelligt, da solche Systeme Proteine mit Glycosylierungen
produzieren, die mit klinischen Anwendungen kompatibel sind. Der
Nachteil im Zusammenhang mit einer Verwendung von Säugetierzellen
besteht allerdings darin, dass in typischer Weise längere Zeiträume beansprucht
werden, um eine gleichwertige Menge an Protein zu erzeugen. Somit
wäre es
sehr wünschenswert,
ein genetisch geschneidertes bzw. biotechnologisch hergestelltes
Säugetierzellen-Expressionssystem
(zur Exprimierung heterologer Proteine) verfügbar zu haben, das größere Mengen
des Proteins in kürzeren
Zeiträumen
zu exprimieren vermag.
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Es
ist bekannt, dass verschiedene episomale Instandhaltungselemente
in einen Vektor in einem Genexpressionssystem eingeführt werden
können,
um Replikation zu gewährleisten.
Es ist ebenfalls gut bekannt, dass genetisch geschneiderte Systeme
starke Promotor/Verstärker-Systeme
einschließen
können
und in vielen Fällen
einschließen
sollten. Außerdem
ist es wohl bekannt, dass genetisch geschneiderte bzw. biotechnologisch
hergestellte Zelllinien Protein-Transaktivierungssysteme einschließen können, um
die Proteinexpression aus DNA zu verstärken bzw. zu verbessern, die
für ein
heterologes Protein kodiert und ebenfalls in das System einverleibt
wird.
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Gegenüber diesem
Stand der Technik sind keine Versuche oder Vorschläge bewusst
gemacht worden, alle vier der obigen Elemente oder Systeme in ein
einzelnes Säugetierzellen-Expressionssystem
einzuverleiben, so dass die kombinierten Vorteile aller Elemente
in einem einzelnen und funktionierenden System vorliegen und vorhanden
sind, das heterologe Proteine exprimiert. In überraschender Weise ist nun,
bei Anwendung der obigen Kombination mit den unten beschriebenen
technischen Vorgehensweisen, etwas herausgefunden worden, was sich
als synergistischer Effekt auf die Proteinexpression erweist. Repräsentative
Beispiele für zwei
heterologe Proteine (bezeichnet mit IL-25A und IL-4SA) sind unten
beschrieben.
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WO
00/28 060 betrifft Zellen, die zur Produktion von Helferabhängigen adenoviralen
Vektoren in Abwesenheit weiterer Helfer verwendet werden können, da
sie genartige Einheiten mit der Befähigung zur Exprimierung der
Funktionen enthalten, die zum Abschluss des viralen Zyklus notwendig,
in solchen Vektoren aber abwesend sind.
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Tsang
T.C. et al. (International Journal of Molecular Medicine 5(3): 295-300,
2000) betrifft die Konstruktion neuer Amplifizier-Expressionsvektoren
für hohe
Gehaltsmengen einer IL-2-Genexpression.
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Beide
Literaturstellen schweigen sich bezüglich des Plasmids der vorliegenden
Erfindung aus.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Das
vorliegende Säugetier-Genexpressionsvektorsystem
umfasst:
- (a) ein episomales Instandhaltungssystem,
- (b) einen starken Promotor/Verstärker,
- (c) ein Protein-Transaktivierungssystem sowie
- (d) für
heterologes Protein codierende DNA.
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Das
episomale Instandhaltungssystem und das Protein-Transaktivierungssystem können Sub-Elemente
einschließen,
die auf den selben oder unterschiedlichen Plasmiden innerhalb des
Säugetierzellen-Expressionssystems
angeordnet sind. In einem bevorzugten System umfasst das episomale
Instandhaltungssystem ein oriP-Element und ein EBNA1-Exprimiergen. Ein
bevorzugter starker Promotor/Verstärker ist CMV, und das bevorzugte
Protein-Transaktivierungssystem schließt sowohl TAT- als auch TAR-Elemente
ein. Eine bevorzugte DNA-Kodiersequenz für das heterologe Protein schließt DNA ein,
die für
Substanzen kodiert (unten detaillierter beschrieben), die als IL-2SA
und IL-4SA bekannt sind. Eine bevorzugte Säugetierzelllinie stammt aus
einem Primat, obwohl weitere Säugetierzelllinien
ebenfalls verwendet werden können.
Es sollte allerdings angemerkt sein, dass die bevorzugten Zelllinien
nicht aus Nagetieren stammen sollten, und zwar aus den unten noch
anzugebenden Gründen.
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Die
zur Darstellung der vorliegenden Systeme verwendeten Komponenten
werden im Folgenden beschrieben.
- 1. Ein pBR322-basierter
Expressionsvektor wurde mit menschlichem CMV-Verstärker/Promotor-Element und
mit 5'-IS zur Säugetierzellenexpression
ergänzt,
und dieses Plasmid ist pSM97 (beschrieben in US 5,854,021 ).
- 2. EBNA1- und oriP-Elemente, die die Instandhaltung von Plasmid-DNA
als eine episomale Struktur zu stützen vermögen (Yates et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 81:3806-3810 und US
4,686,186 ), wurden zum obigen Expressionsvektor gegeben.
- 3. TAT(Transaktivatorgen)- und TAR(Transaktivierungsreaktionssequenz)-Elemente,
die die Transaktivierungsfunktion von TAT-Protein zu stützen vermögen (beschrieben
in US 5,801,056 ), hierin
bezeichnet als TAT/TAR-Elemente, wurden zum Expressionsvektor gegeben,
um einen mit den TAT/TAR-Elementen kombinierten Expressionsvektor
zu ergeben.
- 4. BMLFI-Transaktivator (Lieberman et al., J. Virol. 60: 140-148,
1986, Kenney et al., J. Virol. 63: 3870-3877, 1989, und Ruvolo et
al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 95: 8852-8857), ursprünglich abgeleitet
aus Epstein-Barr-Virus, wurde in den Vektor inseriert bzw. eingereiht.
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Kurze Beschreibung
der Figuren
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1-1 und 1-2 zeigen
körperliche
Plandarstellungen von Interleukin-2-Mutein-(bezeichnet als IL-2SA)-Expressionsvektoren
zur Transfektionsstudie der Optimierung von Expressionsvektoren,
die kombinierte oriP- und TAT/TAR-Elemente einschlossen.
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2 zeigt
körperliche
Plandarstellungen von Expressionsvektoren zur Transfektionsstudie
des BMLF-Transaktivierungseffekts.
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3 ist
ein Diagramm, das die Verstärkung/Verbesserung
der IL-2SA-Sekretion in Übergangstransfektionsassays
zur Identifizierung und zum Vergleich des oriP-Effekts, TAT/TAR-Transaktivierungseffekts
und der TAT/TAR-Transaktivierungs- plus oriP-Effekte zeigt. Anzumerken
sei, dass das linearisierte pSS179 als Basislinie des IL-2SA-Expressionsniveaus
angenommen wurde, weil die oriP-Funktion nach Linearisierung durch
Verwendung eines Restriktionsenzyms und in ähnlicher Weise mit linearisiertem
pSS185 abgestellt sein sollte.
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4 zeigt
BMLF1-Transaktivierungseffekte auf die IL-2SA-Sekretion aus CHO-Zellen
in einer verlängerten
Züchtungszeit.
Bei 3 dpt wurden die Zellen mit Trypsin behandelt und mit den gleichen
Zahlen von Zellen auf eine Lochvertiefung mit frischem Medium, ergänzt mit
5 % FBS, gesät.
Die Sekretionsniveaus von IL-2SA aus pSS179-transfizierten CHO-Zellen
blieben ähnlich über 4 bis
7 dpt wie die nach 3 dpt erhaltenen aufrecht. Allerdings zeigten
und ergaben IL-2SA-Expressionsniveaus aus mit pSS212, 213 und 214
transfizierten CHO-Zellen nach 4 dpt keinen verstärkten Effekt
der BMLF1-Transfektionsaktivität, die sich
bei 3 dpt zeigte.
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5 zeigt
BMLF1-Transaktivierungseffekte auf die IL-2SA-Sekretion aus HKB11-Zellen
in einer verlängerten
Züchtungszeit
unter einer Arznei-Selektion.
Bei 3 dpt gesehene BMLF1-Transaktivierungseffekte aus mit pSS212,
213 und 219 transfizierten HKB11-Zellen wurden nach Zugabe von HygB
abgestellt, obwohl der TAT/TAR-Effekt unter der Arznei-Selektion
beibehalten blieb, wie in 6 gezeigt.
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6 zeigt
TAT/TAR-Transaktivierungseffekte auf die IL-2SA-Sekretion aus HKB11-Zellen unter der Hygromycin-B-Selektion.
Die transfizierten Zellen wurden wie im Text beschrieben in Stand
gehalten.
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7 zeigt
körperliche
Plandarstellungen von Expressionsvektoren zur Cotransfektionsstudie
zur Hochdurchsatzexpression.
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Spezifische
Ausgestaltungen Materialien und Verfahren Zellen
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Menschliche
embryonale Nierenzellen (293) (ATCC CRL-1573) 293EBNA (EBNA1 exprimierende 293-Zellen),
erhalten von Invitrogen (Carlsbad, CA)
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Dihydrofolat-Reduktase
(dhfr)-negative CHO (Chinesische Hamster-Ovar)-Zellen wurden von Genentech Inc.
erhalten.
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HKB11
(ATCC, CRL-12568) ist eine menschliche somatische Hybridzelllinie
(US-Patentanmeldung 09/209 920), abgeleitet aus der Zellfusion menschlicher
embryonaler Nieren (293)-Zellen mit Burkitt's-Lymphoma-Ursprungs(P3HR-1)-Zellen.
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Konstruktion
der Plasmide
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Das
IL-2SA ist ein IL-2-Mutein mit einer einzelnen Aminosäuresubstitution
(N88R), wie beschrieben in WO 99/60 128. Eine kurze Beschreibung
der individuellen Expressionsvektoren der 1-1 und 1-2 wird wie folgt gegeben:
- pSL160N: IL-2SA-Kodiersequenz
wurde in die PvuII-Stelle von pSM97 eingereiht und weiter durch
Zugabe von HSAG1-Element (EcoRI- und XbaI-Fragment; 1447 bp), beschrieben in McArthur
und Stanners (J. Biol. Chem. 266: 6000-6005, 1991), in die SpeI-Stelle
von pSM97 und von EBV-TR (Cho et al., US-Patentanmeldung 09/209
915) in die NaeI-Stelle von pSM97 modifiziert.
- pSS179: IL-2SA-Kodiersequenz wurde in die BamHI/XhoI-Stelle
von pCEP4 eingereiht.
- pSS178: TAR-Element (82 bp) wird stromaufwärts von IL-2SA von pSS179 angeordnet.
- pSS185: Ein funktionales TAT-Element, beschrieben in der Plasmidkonstruktion,
wurde in die NruI-Stelle (stromaufwärtige Stelle des TK-Promotors)
von pSS178 eingereiht.
- pSH201: Eine intronische Sequenz MIS (ca. 270 bp) wurde am 3'-Ende der TAR-Sequenz
(NotI/HindIII) von pSS185 angeordnet.
- pSC221: HSAG-Element von pSL160N wurde weggelassen, und TAR-Element
wurde am 3'-Ende
von CMVe/p und am 5'-Ende
der MIS angeordnet.
- pSS225: EBNA1- und funktionale TAT- und hph-Exprimiersegmente
wurden aus pSH201 herausgeschnitten.
- pSS226: Ein funktionales TAT-Exprimierelement wurde am 5'-Ende von amp-r-Gen
von pSS225 eingereiht.
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Die
Beschreibung des individuellen Expressionsvektors von 2 wird
wie folgt gegeben:
- pSS210: BMLF1- und hph exprimierendes
oriP-Plasmid wurden im Abschnitt der Konstruktion des Plasmids beschrieben.
- pSS212: IL-2SA-Kodiersequenz wurde am 3'-Ende des CMVe/p des pSS210 angeordnet.
- pSS213: Ein TAR-Element wird am 5'-Ende von IL-2SA des pSS212 angeordnet.
- pSS214: Eine intronische Sequenz, MIS, wird ferner am 5'-Ende von IL-2SA
des pSS213 addiert.
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Eine
Kurzbeschreibung der individuellen Plasmidstruktur der 7 wird
wie folgt gegeben:
- pSS223: Dieses Plasmid ist grundsätzlich gleich
wie pSS225, es fehlt aber die IL-2SA-Kodiersequenz.
- pSC186: Eine TAT-Kodiersequenz wurde am 3'-Ende des CMVe/p von pCEP4 angeordnet,
und das funktionale hph-Exprimiersequenz wurde gelöscht.
- pSS240: IL-2SA-Kodiersequenz wurde in die PvuII-Stelle des pSS223
eingereiht.
- pSS241: IL-4-Kodiersequenz wurde in die PvuII-Stelle des pSS223
eingereiht.
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Der
pBR322-basierte Säugetierzellen-Expressionsvektor
mit einer funktionalen dhfr-Genexpression (pSM97; Cho et al.,
US 5,854,021 ), der pCEP4-Vektor,
bestehend aus oriP, EBNA1 und aus funktionaler hph-Genexpression auf
Basis von pBR322, wurde von Invitrogen (Carlsbad, CA) erhalten.
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82
Basenpaare des TAR-Elements wurden mit PCR mit pBennCAT (Gendelman
H.E. et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 83: 9759-9763, 1986) als
Template hergestellt. 2 Primer wurden durch Addieren der KpnI-Stelle
am 5'-Ende des TAR
und der HindIII-Stelle am 3'-Ende
des TAR hergestellt. Das sich ergebende PCR-Produkt wurde mit HindIII
und KpnI abgebaut und in pCEP4 nach Abbau von pCEP4 mit KpnI und
HindIII eingereiht. Das funktionale TAT-Exprimiersegment wurde aus pSVTAT (Peterlin
B.M. et al., Proc. Natl., Acad. Sci USA 83: 9739-9738, 1986) durch
dessen Abbau mit BamHI (modifiziert mit Klenow-Fragment) und mit
HpaI hergestellt.
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Dieses
Fragment wurde auf pSV2neo nach Abbau mit
PvuII und HpaI eingereiht. Dieses funktionale TAT-Exprimiersegment
kann leicht durch Abbau mit PvuII und BamHI herausgeschnitten werden,
um sich in jedem weiteren Expressionsvektor einzureihen, wie dargestellt
in 1 (pSS185 und pSC221). BMLF1-Kodiersequenz
und polyA-Signalfläche
wurden aus DNA-Sequenz umfassendem B95-8 EBV von 84301 (NheI) bis
82180 (HindIII) der B95-8 EBV-Sequenzdaten
(P.J. Farrell, "Epstein-Barr-Virus
Genome" in Advanced
Viral Oncology; herausgegeben von G. Klein; Ravens Press, Ltd.:
New York 1989, S. 103-132) hergestellt und in die PvuII-Stelle des
pCEP4, einem Vektor mit CMVe/p, eingereiht. Diese BMLF1-Expression
steht nun unter der Steuerung des CMVe/p.
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Das
funktionale BMLF1-Expressionssegment wurde durch Abbau mit SpeI
und NheI aus diesem Vektor entfernt, und ein neuer Expressionsvektor
wurde konstruiert. Dieses entstandene Plasmid pSS210 ist in 2 zu
finden. Das Interleukin-2-Mutein (N88R), bekannt als IL-2SA (WO
99/60 128, IL-2-Selektive Agonisten und Antagonisten) wurde als
Reportergen verwendet.
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Transfektion
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Stationäre Transfektionen
wurden mit den Zellen durchgeführt,
die im Anker-abhängigen
Modus wachsen. Logarithmisch wachsende HKB11-Zellen (1,5 × 106 Zellen) in 4 mL frischem Medium mit entweder
5 % FBS oder ohne Serum wurden in 1 Lochvertiefung einer Gewebekulturschale
im 6-Lochvertiefungsformat (Corning Inc.; Corning, NY) gesät, und man
ließ sie
am Boden der Platte 2 oder mehr h lang in einem befeuchteten CO2-Inkubator bei 37°C anhaften und wachsen. Ein
Cocktail (1 mL), bestehend aus 5 μg
DNA und 20 μL
DMRIE-C-Reagens (Life Technologies, Rockville, MD), wurde gemäß dem Protokoll
des Herstellers zubereitet und in die Lochvertiefung gegeben und
milde vermischt. Die Platten wurden im CO2-Inkubator
inkubiert.
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Schütteltransfektionen
wurden mit an Serum-freie Suspensionsbedingungen adaptierten Zellen
durchgeführt.
Logarithmisch wachsende HKB11-Zellen (5 × 106 Zellen)
in 4 mL frischem Medium wurden mit 1 mL des DNA/DMRIE-C-Komplexes
wie in der obigen stationären
Transfektion vermischt. Diese 5 mL transfizierten Zellen in einem
6-Lochvertiefungsformat wurden auf einem Schüttler (90 bis 100 U/min) in
einem befeuchteten CO2-Inkubator inkubiert.
Transfizierte Zellen wurden bei 3 und 7 Tagen post Transfektion
(dpt) durch Aufspaltung entweder auf 1:4 oder auf 1:5 subgezüchtet. Das
gesamte Kulturvolumen wurde vom anfänglichen Transfektionsvolumen
auf das 20-Fache bei 10 dpt gesteigert. Der Gewebekulturüberstand
wurde mit einem ELISA zur Bestimmung der Sekretionsniveaus der Proteine
analysiert.
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ELISA
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Zum
Nachweis von IL-2SA wurden Dynatech Immulo-2-Rundbodenplatten mit
1 μg/mL
gereinigtem anti-Mensch-IL-2 (PharMingen, San Diego, CA) aus Ratte
mit 0,1 M NaHCO2-(pH = 8,2)-Puffer überzogen,
bei 37°C
3 h lang in einer befeuchteten Kammer inkubiert, mit PBS/0,05 %
Tween 20 (Sigma P-1379, St. Louis, MO) gewaschen und mit PBS/1 & BSA 1 h lang
bei Raumtemperatur blockiert. Kulturüberstände, enthaltend IL-2SA, und
ein Standard aus gereinigtem IL-2SA (als Standardkurve) wurden serienmäßig mit
PBS/1 % BSA (50 μL/Lochvertiefung)
verdünnt
und bei Raumtemperatur 2 h lang inkubiert. Eingefangenes IL-2SA
wurde mit biotinyliertem Maus-anti-Mensch-IL-2 (62,5 ng/mL; PharMingen,
San Diego, CA) und anschließender
Inkubation mit HRP-Streptavidin (125 ng/mL; Zymed Laboratories Inc.
#43-4323, South San Francisco, CA) nachgewiesen. Zwischen allen
Inkubationen (einer einstündigen
Inkubation jeweils bei Raumtemperatur) wurden die Platten mit PBS/Tween
20 gewaschen. Die Platten wurden mit der Substrat-Lösung Tetramethylbenzidin (TMB;
Kirkegaard & Perry
Laboratories, Inc., Produkt #50-65-00 und 50-76-01, Gaithersburg,
MD) entwickelt und die Reaktion mit 1 N HCl gestoppt. Die optische
Dichte (OD) wurde bei 450 mm/570 mm mit einem Molecular Device's Vmax-Kinetik-Mikroplatten-Messkopf
(S/N 04514, Sunnyvale, CA) und mit dem von Molecular Devices gelieferten
Softmax-Programm
gemessen. Die IL-2SA-Konzentration im Gewebekulturüberstand
wurde durch Vergleich mit der OD der Standardkurve des gereinigten
IL-2SA bestimmt und ermittelt.
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Zur
Messung der Mensch-Interleukin-4 (IL-4)-Sekretion war der Assay ähnlich,
mit der Ausnahme, dass Maus-anti-Mensch-IL-4-Antikörper (PharMingen,
Kat. #18651D, San Diego, CA) zum Überzug der Platte und biotinylierter
anti-Ratte-IL-4-Antikörper
(PharMingen, Kat. #18502D, San Diego, CA) als Nachweis-Antikörper verwendet
wurden. Auch wurde gereinigtes IL-4-Molekül als Standard verwendet.
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Beispiel 1
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Proteinexpression in Übergangstransfektionsassays
mit TAT/TAR-oriP-Expressionsvektoren
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Säugetierzellen-Expressionsvektoren,
ausgerüstet
mit CMVe/p in pBR322-Plasmid, zeigten Expression und Sekretion mit
relativ hohem Niveau von 1 bis 20 μg/mL heterologem Protein. Allerdings
waren einige Proteine nur sehr schwierig zu exprimieren, z.B. IL-2SA.
Daher wurden verschiedene Expressionsvektoren unter Ausrüstung mit
verschiedenen Verstärkungselementen,
hauptsächlich
mit Transaktivierungsproteinen und mit dem oriP-Element, konstruiert,
um das transferierte Plasmid als ein Episom in Stand zu halten.
Jedes Element allein ergab einen kleinen Niveauanstieg (3- bis 5-fach)
in Übergangstransfektionsassays.
Es wurden 2 Expressionsvektoren konstruiert, der eine mit IL-2SA
in pCEP4-Vektor (pSS179) und der andere unter Addition von TAT/TAR-Transaktivierungselementen
zum pSS179 (pSS185). Beide IL-2SA exprimierende Plasmid-DNAs (pSS179
und pSS185) wurden mit Restriktionsenzymen und mit der gleichen
Menge beider DNAs (von 5 μg
jeweils) abgebaut und ungeschnittene Plasmide transfiziert. Eine
kleine Menge beider mit Restriktionsenzym abgebauter DNAs wurde
herangezogen, um die Menge an ausgefällter DNA zu bestätigen, um
zu gewährleisten,
dass gleiche Mengen und Qualitäten
(für eine
100 %ige Überführung in
die lineare Form) in jeder Transfektion verwendet wurden. Transfektionen
wurden unter Anwendung eines stationären Transfektionsverfahrens
in einem Medium, ergänzt
mit 5 % FBS, durchgeführt.
Die Expressionsniveaus jedes Plasmids wurden unter der Annahme analysiert,
dass die lineare Form des Plasmids die oriP-Funktion abstellt, weil
lineare DNA bei dieser Bedingung nicht repliziert werden kann. Obwohl
oriP und TAT/TAR einen Verstärkungseffekt
aufweisen, ist, bei individueller Bewertung unter der Steuerung
eines CMV-Promotors, die Steigerung deutlich niedrig (3- bis 5-fach)
in den Übergangstransfektionsassays.
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Wie
in 3 dargestellt, waren die Effekte des oriP-Elements
(des ungeschnittenen pSS179) und der TAT/TAR-Transaktivierung (des
geschnittenen pSS185) auf die IL-2SA-Sekretion um das 2,7- bzw.
6-Fache höher
als diejenigen aus der linearen Form des pSS179 bei 3 dpt. Der Mehrfach-Anstieg
bei 5 dpt betrug 5,6 bzw. 10. Allerdings zeigte und ergab das ungeschnittene
pSS185 (intakte TAT/TAR-Transaktivierung und oriP-Funktion) unerwartet
hohe Niveaus (um das 26-Fache bei 3 dpt und um das 34-Fache bei
5 dpt) der IL-2SA-Sekretion als diejenigen Niveaus aus geschnittenem
pSS179.
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Es
wurden auch weitere Vektorkonstruktionen, bestehend aus dem gleichen
funktionalen Element, getestet. Die IL-2SA exprimierenden Vektoren
pSC221 (TAT/TAR-dhfr), pSH201 (TAT/TAR-oriP mit EBNA1) und pSS226
(TAT/TAR-oriP w/o EBNA1) wurden verwendet, um HKB11- und 293EBNA-Zellen
zu transfizieren, um 2 Wirtszellen und episomale Vektoren von TAT/TAR
und TAT/TAR-oriP zu vergleichen. Siehe
1 bezüglich der
körperlichen
Plandarstellungen der Expressionsvektoren. Wie in Tabelle 1 gezeigt,
war der TAT/TAR-oriP-Effekt (pSH201) gegenüber TAT/TAR (pSC221) um das
ca. 9-Fache höher
in HKB11-Zellen und um das ca. 4-Fache höher in 293EBNA-Zellen bei 3
dpt. Diese Effekte waren ähnlich
wie derjenige (um das 4,4-Fache), der mit episomalem und linearem
pSS185 beobachtet wurde (
3). 293EBNA-Zellen zeigten geringfügig niedrigere
Sekretionsniveaus von IL-2SA als HKB11-Zellen, allerdings war es
klar, dass TAT/TAA-oriP-Vektor
auch in anderen als den HKB11-Zellen, hier in 293EBNA-Zellen, zur
maximalen Proteinproduktion verwendet werden kann. Es wurde beobachtet,
dass mit EBNA1-Gen ausgerüsteter TAT/TAR-oriP-Vektor
geringfügig
besser als ohne EBNA1-Gen war. Es hat den Anschein, dass HKB11-
und 293EBNA-Zellen nicht genug EBNA1-Protein aufweisen können, um
den episomalen Vektor in Stand zu halten. Tabelle
1: Vergleich der HKB11- und der 293EBNA-Zellen, transfiziert mit
TAT/TAR- und mit TAT/TAR-oriP-Vektoren, zur IL-2SA-Sekretion in
Serumfreiem Medium bei 3 dpt
- Anmerkung: Der Mehrfach-Anstieg von IL-SA
durch TAT/TAR und TAT/TAR-oriP wurde unter der Annahme eines Wertes
von 1 für
die IL-2SA-Produktion aus pSC221 berechnet.
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Beispiel 2
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Proteinexpression in Übergangstransfektionsassays
mit SMLF1-oriP-Expressionsvektoren
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BMLF1
wurde ursprünglich
als promisker Transaktivator (Lieberman et al., J. Virol 60: 140-148,
1986) bekannt. Seit damals hat sich dieses dieses Protein als post-transkriptionaler
Transaktiviator erwiesen (Kenney et al., J. Virol 63: 3870-3877,
1989), und kürzlichst
wurde es als Transaktivator zur Intron-losen Genexpression und als
Inhibitor zur Introngebundenen Genexpression beschrieben (Ruvolo
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 95: 8852-9957). Vorliegend wurde
das BMLF1-Protein bezüglich
seiner Transaktivierungsfunktion einer Säugetier-Genexpression (IL-2SA)
getestet. Die IL-2SA-Kodiersequenz ohne stromabwärts vom CMVe/p von pSS210 eingereihtes
5'-IS ist pSS212.
Die IL-2SA exprimierende Kodiersequenz wurde durch Addieren der
TAR-Sequenz an das 5'-Ende
von IL-2SA (pSS213) und weiter durch Addieren einer intronischen
Sequenz (MIS) am 5-Ende des IL-2SA von pSS213 modifiziert, um den
Vektor pSS214 zu ergeben. Siehe
2 bezüglich der
körperlichen
Plandarstellungen der individuellen Expressionsvektoren. Stationäre Übergangstransvektionsassays
zeigen an, dass das BMLF1-Protein die IL-2SA-Expression, unabhängig von
Intron, um das 3- bis 4-Fache in HKB11-Zellen (Tabelle 2) und um
das 10- bis 20-Fache in CHO-Zellen (Tabelle 3) in Serum-haltigem
Medium verstärkt. Tabelle
2: Vergleich der IL-2SA-Produktion (3 dpt) aus HKB11-Zellen, transfiziert
mit verschiedenen IL-2SA exprimierenden Vektoren in Serumhaltigem
Medium
- Anmerkung: Der Mehrfach-Anstieg der IL-25A-Produktion
durch BMLF1 wurde aus dem Durchschnitt von 3 Versuchen unter der
Annahme eines Wertes von 1 für
die IL-2SA-Produktion aus pSS179 berechnet.
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Wie
beschrieben in
2, weisen pSS212, pSS213 und
pSS214 IL-2SA exprimierende Segmente, ausgerüstet Intron-los, Intron-los
mit TAR bzw. ausgerüstet
mit TAR-MIS am 5'-Ende
des Moleküls,
auf. Tabelle
3: Vergleich der IL-2SA-Produktion (3 dpt) aus CHO-Zellen, transfiziert
mit verschiedenen IL-2SA-exprimierenden Vektoren, in Serumhaltigem
Medium
- Anmerkung: Mehrfach-Anstieg und Expressionsvektoren
sind im Zusammenhang mit Tabelle 2 beschrieben.
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Beispiel 3
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Proteinproduktion in verlängerten Übergangstransfektionsassays
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Zur
Herstellung größerer Proteinmengen
wurden die Transaktivierungsproteine in oriP-Plasmid bei um bis
zu 10 Tagen verlängerter
Züchtungszeit
post Transfektion getestet. In diesem Versuch wurde ein Grund-Expressionsvektor
von IL-2SA (pSL160N), der IL-2SA-Expressionsvektor,
ergänzt
mit TAT/TAR-Transaktivierungselementen (pSC221), der IL-2SA-Expressionsvektor
mit oriP-Element allein (pSS225) und der IL-2SA-Expressionselement
mit sowohl TAT/TAR-Transaktivierungselementen als auch mit oriP-Element (pSS185)
herangezogen. Siehe 1 bezüglich der
körperlichen
Plandarstellungen der Plasmidstruktur. An Serum-freie Suspensionsbedingung
adaptierte HKB11-Zellen wurde mit den bereits beschriebenen Schütteltransfektionsverfahren
transfiziert. Die transfizierten Zellen wurden in Serum-freiem Medium
unter zweimaliger Aufspaltung auf das 4- bis 5-Fache bei 3 dpt und
7 dpt über
eine Zeitdauer von 10 Tagen post Transfektion sub-gezüchtet. Das
gesamte transfizierte Kulturvolumen wurde um das 20- bis 25-Fache
gesteigert.
-
Es
wurde beobachtet, dass sich der oriP-Effekt und die TAT/TAR-Transaktivierungseffekte
(Tabelle 4) geringfügig
von den in Tabelle 3 angegebenen Daten unterschieden, was sich durch
die unterschiedlichen Plasmidzustände der linearen Form der oriP-Plasmid-DNA
(z.B. des linearisierten pSS179 und pSS185) und durch die Plasmidstruktur
ohne oriP-Element
(z.B. des pSL160N und pSS221) erklären ließe. Beispielsweise wurde bei
einem Basislinien-Expressionsvektor vom linearen pSS179 angenommen,
dass er das gleiche Ergebnis mit pSL160N zeigt, und beim linearen
pSS185 wurde angenommen, das gleiche Plasmid wie pSC221 zu sein,
wegen der unterbrochenen oriP-Funktion durch Linearisierung der
Plasmidstruktur.
-
Allerdings
war der kombinierte Effekte der TAT/TAR- und oriP-Funktion ähnlich.
Während
dieser verlängerten
Züchtungszeit
wurde, wie in Tabelle 9 angegeben, der Anstieg der Proteinexpression
(die IL-2SA-Titer) ohne drastisches Absinken der Expressionsniveaus
beibehalten. Die Gesamtausbeute der IL-2SA-Produktion aus pSS185
(IL-2SA exprimierender Vektor mit TAT/TAR- und oriP-Elementen) bei der verlängerten Übergangstransfektionszeit
(von 10 Tagen) ergab eine extrem hohe Proteinausbeute (460,8 μg) aus 5 μg transfizierter
DNA mit 5 × 106 Zellzahlen am Beginn, während der nicht-optimierte Expressionsvektor
(pSL160N) in einer 3-Tage-Kultur mit den gleichen Mengen von DNA
und Zellen als Ernte lediglich 28,8 μg des Proteins bei 10 dpt und
1,4 μg Protein
bei 3 dpt mit einem Standard-Expressionsvektor
ergab.
-
Mit
diesem System wurde gezeigt, dass es leicht zur effizienten Produktion
von Proteinen hochgefahren wurde, z.B. als 50 × 106 HKB11-Zellen
(50 mL-Kultur) mit 50 μg
pSS185 transfiziert wurden, konnten ca. 5 mg Protein nach 10 Tagen
post Transfektion mit einem Endkulturvolumen von 1 Liter erhalten
werden. Mit dieser Erfahrung wurde festgestellt, dass dieser Effekt
proportional ist, und dass die Proteinproduktion aus 500 μg DNA im
Schüttelkolben
um das ca. 100-Fache höher
lag als das, was in einer Standard-Transfektion mit 5 μg DNA im
6-Lochvertiefungsformat gefunden wurde. Dieses Ergebnis der höheren Transfektion
zeigt an, dass Kosten bei der DNA-Zubereitung und bei den Transfektionsreagenzien
mit diesem verlängerten
Hochfahr-Transfektionssystem im Vergleich zu einem Standard-Transfektionssystem
gespart werden können,
worin um das 20- bis 25-Fache höhere
Anfangsmaterialien (DNA, Transfektionsreagens und Zellen) verwendet
werden.
-
Wie
in
4 und
5 dargestellt, konnte der BMLF1-Transaktivator
nicht in einem verlängerten Transfektionssystem
verwendet werden, weil die IL-2SA-Titer und die Zellzahl drastisch
nach 3 dpt absanken und das BMLF1-Protein, letztlich, gegenüber den
BMLF1-exprimierenden Zellen im verlängerten Übergangstransfektionsmodus
toxisch sein könnte. Tabelle
4: Vergleich der IL-2SA-Produktion in einem verlängerten und hochgefahrenen Übergangstransfektionssystem
mit verschiedenen Expressionsvektoren unter Serum-freier Bedingung
- Anmerkung: Die Gesamtausbeuten zeigen
eine Multiplikation der IL-2SA-Titer (μg/mL), bezogen auf das Volumen
(mL), an.
- pSS160N: IL-2SA-Kodiersequenz in einem dhfr-Vektor
- pSS221: IL-2SA-Kodiersequenz in einem TAT/TAR-Vektor
- pSS225: IL-2SA-Kodiersequenz in einem oriP-Vektor
- pSSl85: IL-2SA-Kodiersequenz in einem TAT/TAR-oriP-Vektor
-
Die
Zellen wurden auf 1:4 bei 3 dpt und auf 1:5 bei 7 dpt aufgespalten.
-
Beispiel 4
-
Proteinexpression unter
einer Arznei-Selektion
-
Die
IL-2SA-Expression aus den oriP-Vektoren pSS178 und pSS179 (siehe 1 bezüglich
der körperlichen
Plandarstellungen der Plasmide) wurden getestet und mit der IL-2SA-Expression
aus dem TAT/TAR-oriP-Vektor pSS185 unter einer Arznei-Selektion
verglichen, um Arznei-resistente Zellen zur höheren Proteinproduktion über noch
längere
Zeiträume
zu erhalten. In einem Schüttelkolben
unter Serum-freier Bedingung wachsende HKB11-Zellen wurden mit den
3 Expressionsvektoren im 6-Lochvertiefungsformat transfiziert. 3
Tage post Transfektion wurden die transfizierten Zellen in einen
Schüttelkolben
mit 2 × 106 Zellen in 20 mL Serum (5 %ig), enthaltend
Medium, ergänzt
mit 100 μg/mL
Hygromycin B (HygB), inokuliert. Die Zellen wurden 2-mal pro Woche
in den gleichen Selektionsmedien sub-gezüchtet. Die Zellen wurden zentrifugiert
und im gleichen Volumen frischen Medium in den ersten 3 Durchläufen resuspendiert.
Nach dieser anfänglichen Selektionsphase
wurde Zellkultur unter Beibehaltung einer Zelldichte von 5 × 105 Zellen/mL sub-gezüchtet. Die Titer der IL-2SA-Produktion
aus jedem Durchlauf wurden mit einem ELISA gemessen. 4 Wochen post
Produktion wurde die IL-2SA-Produktivität aus pSS185 bei einem höheren Titer
als demjenigen aus pSS178 und pSS179 um mehr als das 10-Fache beibehalten
(6). Diese Ergebnisse zeigen an, dass TAT/TAR-Transaktivierungselemente
mit oriP-Elementen
gemeinsam (pSS185) unter dem Arznei-Selektionssystem eine viel höhere Produktivität im Vergleich
mit der IL-2SA-Produktivität
aus den oriP-Vektoren pSS178 und pSS179 zeigen.
-
Beispiel 5
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TAT/TAR-oriP-System zur
Hochdurchsatz-Transfektion
-
Obwohl
der TAT/TAR-oriP-Expressionsvektor eine unerwartet hohe Proteinexpression
zeigte und ergab, ist der Vektor zu groß, um in einer Hochdurchsatz-Klonierung
verwendet zu werden. Daher wurde der Expressionsvektor in 2 funktionale
Gruppen aufgeteilt. Der Haupt-Kloniervektor
(5,9 kb) besteht aus CMVe/p, TAR, MIS, einer Klonierstelle (PvuII)
und aus einem polyA-Signal in dem oriP-Vektor pSS223. Das TAT exprimierende
oriP-Vektor(8,7 kb)-pSC186-Plasmid war cotransfiziertes Plasmid.
In Übergangstransfektionsassays zur
Hochdurchsatz-Siebung wurden 5 μg
pSS223 mit dem Gen von Interesse und mit 1 μg TAT exprimierendem oriP-Plasmid pSS186 transfiziert.
Wie in
7 dargestellt, wurden die IL-2SA- und IL-4-Kodiersequenzen in
die PvuII-Klonierstelle des pSS223 eingereiht. Die entstandenen
Plasmide sind pSS240 bzw. pSS241. HKB11-Zellen wurden mit 5 μg pSS240
oder pSS241 und mit 1 μg
pSC186 in einem Schüttel-Transfektionsmodus
unter Serum-freier Bedingung cotransfiziert. Es wurde ein ähnliches
Ergebnis des 3- bis 5-fachen Anstiegs in den Cotransfektionsassays
(Tabelle 5) wie in TAT/TAR-oriP-Vektor (pSS185) gegenüber oriP-Vektor (pSS225)
(Tabelle 4) beobachtet. Dieses Ergebnis zeigt, dass das Cotransfektionsverfahren
der 2 funktional separierten Plasmide gleichwertig mit der Transfektion
des Einzelexpressionsvektors ist, der sowohl aus TAT/TAR- als auch
aus oriP-Elementen besteht. Tabelle
5: Vergleich der Proteinproduktion (in μg/mL) aus TAR-oriP-Vektor mit
derjenigen aus der Cotransfektion mit TAT-oriP-Vektor
- Anmerkung: Der Mehrfach-Anstieg wurde aus
den Cotransfektionswerten über
die Werte der Einzeltransfektion berechnet.
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Diskussion
-
Durch
Säugetierzellen
exprimierte heterologe Proteine weisen bessere oder erwünschtere
Qualitäten zur
Charakterisierung der Proteine als Proteine auf, die aus Nicht-Säugetierzellen
exprimiert werden, und somit sind Säugetierzellen bevorzugt. Allerdings
ist die Menge der mit Säugetierzellen
hergestellten Proteine gewöhnlich
kleiner als mit anderen Systemen. Zur Kompensation der obigen Probleme
wurde ein Übergangstransfektionssystem
optimiert, um eine "Schnellspur"-Proteinproduktion zu erstellen. Die
ermittelten Ergebnisse beruhen auf vielen Faktoren, und zwar wie
folgt: Optimierter HKB11-Zellwirt, der an eine Serum-freie Suspensionsbedingung
adaptiert war:
- 1. Schüttel-Transfektionsverfahren
in Serum-freiem Medium: In diesem Verfahren konnte eine größere Anfangszelldichte
unter optimalen Wachstumsbedingungen angewandt werden, mit denen
anschließend mehr
Protein erzeugt werden kann. In stationären Transfektionen konnten
mehr als 1,5 × 106 Zellen pro Lochvertiefung nicht zur Transfektion
eingesetzt werden, und zwar wegen der nicht-optimalen Wachstumsbedingung
von Zellen, die als Monoschicht wachsen. Verwendung von Monoschicht-Zellen
(z.B. von CHO-Zellen) zur:
- 2. Transfektion, wobei die Schüttelbedingungen für die transfizierte
Kultur mehr Protein-Sekretion (2- bis 3-fach mehr) gegenüber Nicht-Schüttelbedingungen
ergaben, und zwar aus nicht ganz klaren Gründen.
- 3. Optimierte Expressionsvektoren unter Verwendung des oriP-Elements,
welche gleichzeitig transferiertes Plasmid als Episome und Transfektionselemente
in Stand zu halten vermögen,
die die Proteinexpression verstärken
und verbessern.
- 4. Der entscheidendste Teil und das unerwartete Ergebnis des
vorliegenden verbesserten Transfektionssystems waren die Kombination
des oriP-Elements mit den TAT/TAR-Transaktivierungselementen zur
Proteinexpression, wobei eine solche Kombination in einem Einzelvektor
oder in einem Transfektionssystem bisher nicht im Stand der Technik
vorgeschlagen worden ist.
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Der
Versuch mit den CHO-Zellen wurde nach dem Erhalt der ineffektiven
Daten im TAT/TAR-oriP-Transaktivierungssystem und aufgrund der folgenden
veröffentlichten
Information nicht intensiv weiter verfolgt. Ein oriP-Plasmid repliziert
in Nagetierzellen nicht effizient (Yates et al., Nature 313: 812-815, 1985,
und Mizuguchi et al., FEBS lett 472: 173-178, 2000), und CHO-Zellen
fehlen die zellulären
Faktoren für ein
TAT/TAR- Transaktivierungssystem
(Alonso et al., J. Virol 66: 4617-4621, 1992, und Wimmer et al.,
Virology 255: 182-189, 1999).
-
Im
Lichte der obigen Offenbarung sind Variationen denkbar, die sich
dem Fachmann auf dem einschlägigen
Gebiet des Standes der Technik ohne Weiteres und unmittelbar erschließen. Demzufolge
sollen die obigen Beispiele lediglich als Erläuterung gelten, und der Umfang
der hierin offenbarten Erfindungen soll nur auf der Grundlage der
nun folgenden Ansprüche
eingeschränkt
sein.