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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft neue Expressionsvektoren, die eine
strenge Regulierung der Genexpression in eukaryotischen Zellen erlaubt.
Die Erfindung betrifft ebenfalls Verfahren zur Herstellung von Proteinen
und RNA-Molekülen
und Verfahren zur Verabreichung von Proteinen und RNA-Molekülen an eine
Pflanze oder ein Tier.
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Betreffender
Stand der Technik
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Die
Fähigkeit
zur genauen Kontrolle der Expression von Genen, die in tierische
oder menschliche Zellen eingeführt
sind, oder in ganzen Organismen wird in vielen Gebieten der Biologie
und Medizin einen signifikanten Fortschritt ermöglichen. Zum Beispiel werden
Verfahren, die die absichtliche Manipulation der Genexpression gestatten,
die Analyse von Genen erleichtern, deren Expression konstitutiv
oder in einem bestimmten Entwicklungszustand nicht geduldet werden
kann. Diese Verfahren werden ebenfalls für klinische Anwendungen, wie
zum Beispiel die Gentherapie, wertvoll sein, bei der die Expression
eines therapeutischen Gens gemäß den Bedürfnissen
des Patienten reguliert werden muss.
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Damit
die Genregulierungstechniken von breitem Nutzen sind müssen sie
eine schnelle, nachdrückliche,
präzise
und reversible Induktion einer Genaktivität erlauben. Wie in Saez, E.
et al. (Curr. Opin. Biotechnol. 8: 608–616 (1997)) besprochen wurde,
sollte ein ideales System die folgenden Anforderungen erfüllen:
- 1. Spezifität – Das System
muss zu endogenen Faktoren verschieden sein und darf nur durch exogene
Stimuli aktiviert werden.
- 2. Keine Störung – Die Komponenten
des Systems sollten nicht unbeabsichtigte zelluläre Wege beeinflussen.
- 3. Induzierbarkeit – Im
inaktiven Zustand sollte die Grundaktivität des Systems minimal sein,
während
im aktiven Zustand hohe Genexpressionsgehalte schnell induzierbar
sein sollten.
- 4. Bioverfügbarkeit
des Induktors – Induzierende
Stimuli sollten schnell zur interessierenden Stelle durchdringen.
- 5. Reversibilität – Die Induktion
von Stimuli sollte schnell verschwinden, um das System schnell in
den inaktiven Zustand zurückkehren
zu lassen.
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Frühe Verfahren
zum Kontrollieren der Genexpression in Säugern basierten auf endogenen
Elementen, wie zum Beispiel Zytokin-Reaktionselemente oder Wärmeschockproteine.
Aufgrund eines hohen Gehalts an Grundexpression im nicht induzierten
Zustand und pleiotropen Wirkungen, die durch allgemeine induzierende
Mittel verursacht wurden, fehlte diesen Systemen die zur Regulierung
von Genen in Säugerzellen
und Organismen erforderliche Spezifität.
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Fortschrittlichere
Methoden versuchten diese Probleme durch Konstruktion von Schaltungsmechanismen,
die auf Nicht-Säugerelementen
basieren, zu vermeiden. Das fundamentale Prinzip dieser Systeme
basiert auf der Existenz eines kleinen Moleküls (Induktor), das die Aktivität eines
synthetischen Transkriptionsfaktors modifiziert, der die Expression
des Zielgens durch einen heterologen Promotor reguliert. Eine erhöhte Spezifität wird durch
Auswahl von Induktoren erreicht, die nicht die Physiologie des Säugers beeinflussen,
und durch Zusammenfügen
chimärer
Transaktivatoren mit minimaler Homologie zu natürlichen Transkriptionsfaktoren,
die nicht mit endogenen Säugerpromotoren
wechselwirken.
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Das üblichste
System, das derzeit zur Regulierung der Genexpression in Verwendung
ist, ist das auf Tetracyclin basierende System (Gossen und Bujard,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89: 5547 (1992)). Dieses System basiert
auf der ununterbrochenen Expression eines Fusionsproteins, wobei
das Tetracyclin-Repressorprotein (tetR) durch Fusion an die Transkriptionsaktivierungsdomäme des VP16-Proteins
zu einem Aktivator umgewandelt wird. In Abwesenheit von Tetracyclin
aktiviert dieser chimäre
Tetracyclintransaktivator (tTA) die Genexpression durch Binden an
ein Multimer der natürlichen
tetR-Bindungsstelle (tetO), die stromaufwärts eines minimalen Promotors
liegt. In Gegenwart von Tetracyclin macht das tTA einer Konformationsänderung
durch, die verhindert, dass es an die tetO-Stelle bindet, wobei
die Expression des Zielgens angehalten wird. Aufgrund der signifikanten
Vorteile dieser Methode gegenüber
den vorhandenen Methoden ist das tTA-System zur induzierbaren Genexpression äußerst nützlich und
dieses System wurde erfolgreich für die Herstellung einer Anzahl
von Proteinen verwendet (Wimmel et al., Oncogene 9: 995 (1994),
Früh et
al., EMBO J. 13: 3236 (1994), Yu et al., J. Virol. 70: 4530 (1996)).
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Jedoch
wurde mit dem tTA-System über
ernsthafte Probleme, die aus der Toxizität des tTA-Proteins resultieren,
berichtet und es wurde gezeigt, dass mehrere Zelltypen nicht zum
Tolerieren der Expression des tTA-Proteins in der Lage sind (Schocket
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 92: 6522 (1995), Howe et al.,
J. Biol. Chem. 23: 14168 (1995), Schocket und Schatz, Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 93: 5173 (1996), Bohl et al., Nat. Med. 3: 299 (1997)).
Während
die Toxizität
von tTA in kultivierten Zellen die Herstellung stabiler Klone mit
geeigneter Tetracyclinregulierung belastet, ist diese tTA-Toxizität in der
Gentherapie ein signifikanteres Problem und kann insgesamt die Verwendung
des tTA-Systems verhindern.
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Ein
weiteres Problem des tTA-Systems ist dessen beachtlicher Grad an
Grundexpression. Eine Grundexpression kann aus der Aktivierung der
Reporterkonstrukte in Abwesenheit eines gebundenen Transaktivators
und/oder der Unfähigkeit
von Tetracyclin zur vollständigen
Unterdrückung
der tTA-Transaktivierung resultieren. Eine hohe Grundexpression
beschränkt
die Induzierbarkeit des Systems und verhindert die Durchführung von
Experimenten mit hoch toxischen Proteinen (Furth et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 91: 9302 (1994), Hennighausen et al., J. Cell. Biochem.
59: 463 (1995), Kistner et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 91: 10933 (1996),
Hoffmann et al., Nucleic Acids Res. 25: 1078 (1977)).
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Im
Falle stabiler Klone oder transgener Lebewesen kann ein Teil dieser
Grundexpression auf eine Störung
chromosomaler Regionen zurückgeführt werden,
in die sich die fremde DNA integriert. Obwohl alle induzierbaren
Systeme bezüglich
den Integrationswirkungen gleich empfindlich sind, ist es möglich, dass
die Grundaktivität
des tTA-Systems auf der Tatsache beruht, dass dieses System die
konstante Anwesenheit von Tetracyclin erfordert, um wirksam die
Transkription zu unterdrücken,
etwas, das nicht immer, insbesondere in vivo erreichbar ist. Die
Grundexpression und die Forderung, dass Tetracyclin zur Unterdrückung der
Genexpression anwesend ist, sind Gründe, warum das tTA-System nicht
in der Gentherapie verwendet wird.
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Es
sind zwei Genkontrollsysteme, die auf Komponenten von Steroidhormonrezeptoren
von Säugern basieren,
bekannt (Saez, E. et al., Curr. Opin. Biotechnol. 8: 608–616 (1997)).
Beide kombinieren eine abgeschnittene Form der Progesteronrezeptorhormon-Bindungsdomäne mit der
Hefe-GAL4-DNA-Bindungseinheit und der Transkativierungsdomäne des VP16-Proteins.
Der mutierten Progesteronrezeptoreinheit misslingt die Bindung an
Progesteron, jedoch behält
sie die Fähigkeit
das Progesteron und Glucocorticoidantagonistmifepriston (RU486)
zu binden, so dass in Gegenwart von RU486 das Fusionsprotein (genannt
GVLP oder TAXI) die Transkription durch ein Multimer auf der GAL4-DNA-Bindungsstelle,
die stromaufwärts
eines minimalen Promotors liegt, aktiviert.
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Ein
wichtiger Vorteil der unmittelbar vorstehend beschriebenen Systeme
ist, dass sie eine günstigere Kinetik
als die Tetracyclinmethoden zu haben scheinen, weil lipophile Hormone
schnell metabolisiert werden und in vivo kurze Halbwertszeiten haben.
Weiterhin können
derartige Hormone ebenfalls weniger zugängliche Gewebe wirksamer als
Tetracyclin durchdringen. Der Hauptnachteil der Hormonrezeptorsysteme
ist jedoch deren sehr hoher Gehalt an Grundexpression. In vorübergehenden
und stabilen Transfektionen verschiedener Zelltypen dämpft ein
hoher Gehalt an Grundaktivität
die Induzierbarkeit dieser Methoden, was zu Induktionsverhältnissen
führt,
die selten über
dem 20-fachen liegen (Wang et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 91:
8180 (1994), Mangelsdorf et al., Cell 83: 835 (1995), Wang et al.,
Nat. Biotech. 15: 239 (1997)).
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Eine
weitere Methode zur Regulierung der Genexpression beruht auf einem
Verfahren der Induktion einer Proteindimerisierung, die von Untersuchungen über den
Wirkungsmechanismus immununterdrückender Mittel
abgeleitet ist (Saez, E. et al., Curr. Opin. Biotechnol. 8: 608–616 (1997)).
Unter Verwendung eines synthetischen Homodimers von FK506 wurde
eine allgemeine Strategie zum Zusammenbringen zweier beliebiger Peptide
ersonnen, indem sie einfach mit der FKBP12-Domäne, an die FK506 bindet, ausgestattet
werden. Da immununterdrückende
Arzneimittel, wie zum Beispiel Cyclosporin A oder Rapamycin bei
dieser Methode verwendet werden müs sen, ist die in vivo Anwendung
dieser Proteindimerisierungsmethode sehr beschränkt.
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Alle
der vorstehend erwähnten
Strategien regulieren die Expression durch Kontrollieren des Gehalts der
Transkription von mRNA. Da dieser mRNA-Transkriptionsmechanismus immer in gewissem
Maße durch die
chromosomale Region beeinflusst wird, in die die fremde DNA eingeschoben
wird, scheitert aufgrund des Fehlens der Kontrolle über den
Integrationsmechanismus eine genaue Regulierung. Obwohl für die ortsspezifische
Insertion von DNA durch homologe Rekombination Techniken verfügbar sind,
sind die Insertionsfrequenzen bei weitem zu niedrig, um einen Erfolg
dieser Strategie für
die Gentherapie auf einer allgemeinen Grundlage zu erlauben.
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Ein
weiteres Genexpressionssystem basiert auf Alphaviren (Lundstrom,
K., Curr. Opin. Biotechnol. 8: 578–582 (1997)). Mehrere Mitglieder
der Alphavirusfamilie, Sindbis (Xiong, C. et al., Science 243: 1188–1191 (1989),
Schlesinger, S., Trends Biotechnol. 11: 18–22 (1993)), SFV (Liljeström, P. & Garoff, H., Bio/Technology 9:
1356–1361
(1991)) und andere (Davis, N. L. et al., Virology 171: 189–204 (1989))
erhielten eine beachtliche Aufmerksamkeit zur Verwendung als Virus-basierenden
Expressionsvektoren für
eine Vielzahl verschiedener Proteine (Lundström, K., Curr. Opin. Biotechnol.
8: 578–582
(1997), Liljeström,
P., Curr. Opom. Biotechnol. 5: 495–500 (1994)).
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Alphaviren
sind positiv strängige
RNA-Viren, die ihre genomische RNA vollständig im Zytoplasma der infizierten
Zelle und ohne ein DNA-Zwischenprodukt replizieren (Strauss, J.
und Strauss, E., Microbiol. Rev. 58: 491–562 (1994)). Das Konzept,
dass Alphaviren als Expressionsvektoren entwickelt werden können, wurde
zuerst vor nahezu zehn Jahren aufgestellt (Xiong, C. et al., Science
243: 1188–1191
(1989)). Seitdem haben mehrere Verbesserungen die Verwendung dieser
RNA-Replikone als Expressionsvektoren praktischer gemacht (Lundstrom,
L., Curr. Opon. Biotechnol. 8: 578–582 (1997)).
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DNA-Vektoren
sind für
sowohl Sindbis (Herweijer, H. et al., Hum. Gene Ther. 6: 1495–1501 (1995), Dubensky,
T. W. et al., J. Virol. 70: 508–519
(1996)) als auch SFV (Berglund, P. et al., Trends Biotechnol. 14: 130–134 (1996))
entwickelt worden. Euka ryotische Promotoren werden in diese Vektoren
stromaufwärts
des Alphavirusreplikasegens (das aus den vier Nicht-Strukturproteingenen
(nsP1-4) besteht) eingeführt,
die als ein oder zwei Polyproteine translatiert werden, die dann
proteolytisch gespalten werden (Strauss, J. und Strauss, E., Microbiol.
Rev. 58: 491–562
(1994)). Die DNA wird auf die RNA von dem rekombinanten eukaryotischen Promotor
im Kern transkribiert und zum Zytoplasma transportiert, wo die Replikase
die Replikation des Alphavirus-RNA-Moleküls wie während einer normalen Replikation
des Alphavirus RNA-Moleküls
katalysiert (Strauss, J. und Strauss. E., Microbiol. Rev. 58: 491–562 (1994)).
Bis vor kurzem war nur die transiente Expression heterologer Sequenzen
aufgrund der Zytopathogenität
der Alphavirusreplikase möglich
(Lundstrom, K., Curr. Opin. Biotechnol. 8: 578–582 (1997)).
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Vor
ungefähr
20 Jahren stellten Weiss et al. (Weiss, B. et al., J. Virol. 33:
463–474
(1980) eine ununterbrochen infizierte Kultur von BHK-Zellen her.
Die für
diesen Phänotyp
verantwortliche Mutation wurde vor kurzem identifiziert (Dryga,
S. A. et al., Virology 228: 74–83
(1997). Eine weitere Mutation, die die Regulierung der mRNA-Transkription über Temperaturverschiebungen
erlaubt, wurde von Burge und Pfefferkorn (Burge, B. W. & Pfefferkorn,
E. R., Virology 30: 203–214
(1966) identifiziert und ausführlicher
von Xiong et al. (Xiong, C. et al., Science 243: 1188–1191 (1989)
beschrieben.
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Es
wurden Vektoren, die alphavirale Sequenzen enthalten, entwickelt,
die Aussicht auf Verwendung bei DNA-Immunisierungen (Hariharan,
M. et al., J. Virol. 72: 950–958
(1998)), bei der Ribozymexpression (Smith S. et al., J. Virol. 71:
9713–9721
(1997)) und in vivo Expression heterologer Proteine in Säugergeweben zeigen
(Altman-Hamamdzic
S. et al., Gene Ther. 4: 815–822
(1997)).
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt Zusammensetzungen und Verfahren zur
regulierten Expression von Proteinen oder nicht translatierten RNA-Molekülen in rekombinanten
Wirtszellen bereit. Insbesondere stellt die vorliegende Erfindung
Nukleotide und Verfahren bereit, die eine präzise Regulierung der Menge
an spezifischen RNA-Molekülen, die
in stabil transfizierten rekombinanten Wirtszellen hergestellt werden, gestatten. Diese
präzise
Regulierung resultiert aus der Verwendung einer temperaturempfindlichen
RNA-abhängigen RNA-Polymerase
(das heißt,
eine Replikase), die zur Bildung neuer RNA-Moleküle bei permissiven Temperaturen
nur RNA-Moleküle
repliziert.
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In
einem allgemeinen Aspekt umfassen die DNA-Expressionsvektoren der
Erfindung einen 5'-Promotor,
der zur Initiierung einer Transkription in vivo in der Lage ist,
5'- und/oder 3'-Sequenzen, die die
Replikation des RNA-Moleküls
ermöglichen
(cis-aktive Sequenzelemente),
und einen subgenomischen Promotor 5' zu dem interessierenden Gen sowie eine
interessierende Sequenz, die nur nach einem oder mehreren RNA-abhängigen RNA-Replikationsereignissen
translatierbar ist. Diese RNA-abhängigen RNA-Replikationsereignisse werden
durch eine regulierbare RNA-abhängige RNA-Polymerase
katalysiert, die durch dasselbe RNA-Molekül kodiert sein kann, das durch
Transkription des DNA-Vektors oder durch ein unterschiedliches mRNA-Molekül erzeugt
wird.
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In
einem weiteren Aspekt stellt die Erfindung DNA-Moleküle bereit,
die Polynukleotide umfassen, die RNA-Moleküle kodieren, umfassend (a)
zumindest ein cis-aktives Sequenzelement, (b) einen ersten offenen Leserahmen
mit einer Nukleotidsequenz, die eine nicht-zytopathische, temperaturempfindliche
RNA-abhängige
RNA-Polymerase kodiert,
und (c) zumindest eine zweite Nukleotidsequenz, die eines der folgenden
kodiert
- (i) einen zweiten offenen Leserahmen,
der ein Protein kodiert oder einen Teil davon, wobei der zweite
offene Leserahmen nach einem oder mehreren RNA-abhängigen RNA-Replikationsereignissen
in einer translatierbaren Form ist,
- (ii) eine Sequenz, die zu dem gesamten oder einem Teil des zweiten
offenen Leserahmens gemäß (i) komplementär ist, und
- (iii) eine Sequenz, die ein nicht translatiertes RNA-Molekül (zum Beispiel
ein Antisense-RNA-Molekül, tRNA-Molekül, rRNA-Molekül oder Ribozym)
kodiert oder ein Komplement davon.
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Die
Erfindung stellt weiterhin Einzel- und Mehrfachvektorsysteme zum
Exprimieren einer vorstehend beschriebenen zweiten Nukleotidsequenz
bereit. In einem Einzelvektorsystem sind die den ersten offenen
Leserahmen kodierenden Sequenzen und die zweite Nukleotidesequenz
auf demselben Nukleinsäuremolekül vorhanden.
In einem Mehrfachvektorsystem sind die den ersten offenen Leserahmen
kodierenden Sequenzen oder Unterabschnitte davon und die zweite
Nukleotidsequenz auf einem oder mehreren separaten Nukleinsäuremolekülen vorhanden.
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Sind
die den ersten und zweiten offenen Leserahmen kodierende Sequenzen
entweder auf demselben Nukleinsäuremolekül oder in
demselben Vektor vorhanden (das heißt, in einem Einzelvektorsystem)
so wird eine Region 5' zu
dem offenen Leserahmen vorhanden sein, die die Translation dieses
offenen Leserahmens hemmt.
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Die
temperaturempfindliche Replikase kann „Kälte"- oder „Hitze"-empfindlich sein und wird daher eine RNA-abhängige RNA-Replikation
nur bei Temperaturen entweder über
oder unter der restriktiven Temperatur wirksam katalysieren. In
einer Ausführungsform
kodieren die DNA-Moleküle
der Erfindung eine RNA-abhängige
RNA-Polymerase,
die bei Temperaturen unterhalb von 34°C eine Replikaseaktivität aufweist
und bei Temperaturen von 34°C
und darüber
eine geringe oder nicht nachweisbare Replikaseaktivität aufweist.
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Weiterhin
werden RNA-Transkriptionsprodukte der DNA-Moleküle der Erfindung und alphavirale
Partikel, die verpackte RNA-Moleküle der Erfindung enthalten,
bereitgestellt. Werden verpackte RNA-Moleküle erzeugt, so kann der zweite
offene Leserahmen ein oder mehrere Proteine kodieren, die für derartiges
Verpacken erforderlich sind (zum Beispiel Sindbis-Strukturproteine).
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In
einem weiteren Aspekt der Erfindung kodieren die Nukleinsäuremoleküle der Erfindung
ein oder mehrere Zytokine, Lymphokine, Tumornekrosefaktoren, Interferone,
toxische Proteine, Pro-pharmakom konvertierende Enzyme oder weitere
Proteine.
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In
einem weiteren Aspekt kodieren die Nukleinsäuremoleküle der Erfindung ein nicht
translatiertes RNA-Molekül,
wie zum Beispiel ein Antisense-RNA-Molekül, tRNA-Molekül, rRNA-Molekül oder Ribozym.
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Die
Erfindung stellt ebenfalls Verfahren zur Herstellung rekombinanter
Wirtszellen bereit, umfassend ein Einführen von Nukleinsäuremolekülen der
Erfindung in Wirtszellen. Weiterhin werden rekombinante Wirtszellen
bereitgestellt, die durch die Einführung von Nukleinsäuremolekülen der
Erfindung erzeugt werden. In einer Ausführungsform enthalten einige
oder alle dieser rekombinanten Wirtszellen ein oder mehrere DNA-Moleküle der Erfindung,
die stabil bewahrt werden.
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Die
Erfindung stellt weiterhin den pCYTts-Vektor der SEQ ID Nr: 1 sowie
isolierte Nukleinsäuremoleküle, umfassend
Polynukleotide mit der Nukleotidsequenz von SEQ ID Nr: 1, bereit.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ebenfalls Verfahren zur Herstellung
von Proteinen und nicht translatierten RNA-Molekülen in rekombinanten Wirtszellen
bereit, umfassend das Vermehren von Wirtszellen unter geeigneten
Kultivierungsbedingungen, das Einführen von Nukleinsäuremolekülen der
Erfindung in Wirtszellen und das Gewinnen der Proteine oder nicht
translatierten RNA-Moleküle
durch die rekombinanten Wirtszellen.
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Es
werden ebenfalls Verfahren für
die regulierte Expression heterologer Polypeptide, einschließlich Zytokinen,
Lymphokinen, Tumornekrosefaktoren, Interferonen, toxischen Proteinen
und Pro-pharmakon konvertierenden Enzymen, bereitgestellt.
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Weiterhin
werden Proteine und nicht translatierte RNA-Moleküle, die
durch die Verfahren der Erfindung hergestellt werden, bereitgestellt.
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Die
Erfindung stellt ebenfalls Verfahren zur Regulierung der Expression
heterologer Proteine in rekombinanten Wirtszellen bereit, umfassend
das Vermehren von Wirtszellen unter geeigneten Kultivierungsbedingungen,
das Einführen
von Nukleinsäuremolekülen der
Erfindung in die Wirtszellen und das Ändern der Temperatur der Wirtszellenkultur
von entweder einer permissiven Temperatur zu einer restriktiven
Temperatur oder einer restriktiven Temperatur zu einer permissiven
Temperatur. In einer Ausführungsform
werden die Nukleinsäuremoleküle der Erfindung
in prokaryotische oder eukaryotische Wirtszellen eingeführt, die
dann in vitro kultiviert werden. In entsprechenden Ausführungsformen
werden diese Wirtszellen in einem serumfreien oder proteinfreien
Medium kultiviert.
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Zusätzlich werden
Verfahren zur Herstellung von Proteinen in rekombinanten Wirtszellen
bereitgestellt, umfassend das Vermehren von Wirtszellen unter geeigneten
Kultivierungsbedingungen, das Infizieren der Wirtszellen mit alphaviralen
Partikeln, die RNA-Moleküle
der Erfindung enthalten, und das Gewinnen des Proteins.
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Ebenfalls
werden Verfahren für
die Einführung
und Expression von Nukleinsäuremolekülen der
Erfindung in rekombinante Wirtszellen innerhalb eines Individuums
bereitgestellt. Sollen diese rekombinante Wirtszellen Polypeptid-
oder nicht translatierte RNA-Sequenzen in einem Individuum exprimieren,
so können
die Nukleinsäuremoleküle der vorliegenden
Erfindung entweder in vivo oder ex vivo in Wirtszellen eingeführt werden.
Werden die Nukleinsäuremoleküle ex vivo
in Wirtszellen eingeführt,
so können
die rekombinanten Wirtszellen entweder dem Individuum, von dem sie
erhalten wurden, oder einem davon verschiedenen Individuum verabreicht
werden. In bestimmten Ausführungsformen
sind die Wirtszellen Keratinozyten, epitheliale Zellen oder Fibroblasten
von Säugern,
die in denselben Säuger
eingeführt
werden, von dem sie erhalten wurden.
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Die
Erfindung stellt weiterhin Verfahren zur Regulierung der Expression
von Proteinen oder nicht translatierten RNA-Molekülen in Individuen
bereit, umfassend das Verabreichen von Nukleinsäuremolekülen der Erfindung an Individuen
und das Ändern
der Temperatur von zumindest einem Teil dieser Individuen von entweder
einer permissiven Temperatur zu einer restriktiven Temperatur oder
einer restriktiven Temperatur zu einer permissiven Temperatur.
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Die
Erfindung stellt ebenfalls Verfahren zur Verabreichung von Proteinen
und nicht translatierten RNA-Molekülen an Individuen bereit, umfassend
das Verabreichen von Nukleinsäuremolekülen der
Erfindung an Individuen und das Ändern
der Temperatur von zumindest einem Teil der Individuen von einer
restriktiven Temperatur zu einer permissiven Temperatur.
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Die
Erfindung stellt zusätzlich
Verfahren zur Regulierung der Expression von Proteinen und nicht translatierten
RNA-Molekülen
in Individuen bereit, umfassend das Verabreichen rekombinanter Wirtszellen
der Erfindung an diese Individuen und das Ändern der Temperatur von zumindest
einem Teil dieser Individuen von entweder einer permissiven Temperatur
zu einer restriktiven Temperatur oder einer restriktiven Temperatur
zu einer permissiven Temperatur.
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In
einer Ausführungsform
werden die Wirtszellen von demselben Individuum erhalten, welchem
die rekombinanten Wirtszellen verabreicht werden. In einer weiteren
Ausführungsform
sind die rekombinanten Wirtszellen Keratinozyten.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ebenfalls pharmazeutische Zusammensetzungen
bereit, umfassend Nukleinsäuremoleküle der Erfindung
und einen pharmazeutisch verträglichen
Träger.
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Die
vorliegende Erfindung stellt weiterhin genetisch veränderte,
nicht humane Lebewesen bereit, die zumindest in einigen ihrer Zellen
Nukleinsäuremoleküle der Erfindung
enthalten. Ebenfalls werden genetisch veränderte nicht humane Lebewesen
bereitgestellt, die stabil in das Genom von einigen oder allen Zellen
des Lebewesens integrierte DNA-Moleküle der Erfindung enthalten.
Die Erfindung stellt ebenfalls Verfahren zum Herstellen genetisch
veränderter
nicht humaner Lebewesen bereit, umfassend das Einführen von
Zellen, die Nukleinsäuremoleküle der Erfindung
enthalten, in diese Lebewesen, das Einführen von Nukleinsäuremolekülen der
Erfindung in die Zellen dieser Lebewesen in vivo oder das Einführen von
DNA-Molekülen
der Erfindung in Keimbahnzellen zur Erzeugung transgener Lebewesen,
die die interessierende Sequenz in ihren somatischen und Keimbahnzellen
enthalten.
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Kurze Beschreibung
der Figuren
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1.
Die DNA von pCYTts (1) wird in den Kern inseriert. Der eukaryotische
Promotor (durchgezogener horizontaler Pfeil) steuert die Transkription
(2) in die mRNA (3). Die Translation (4) des ersten offenen Leserahmens
(ORF) der mRNA resultiert in der Erzeugung einer temperaturempfindlichen
Replikase (ts-Replikaseprotein) (5). Der zweite das interessierende
Gen kodierende offene ORF ist für
Ribosomen nicht zugänglich.
Daher findet keine Translation (6) des interessierenden Gens statt.
Bei niedriger Temperatur katalysiert die ts-Replikase die Replikation
(7) der mRNA (3) in eine (–)Strang-RNA
von voller Länge
(8). Die ts-Replikase katalysiert ebenfalls nachfolgende Replikationen
(9, 10) in eine (+)Strang-RNA von voller Länge (11) und eine subgenomische
RNA (12). Die subgenomische RNA (12) wird dann in das interessierende
Protein translatiert (13) (nicht gezeigt). Die Kombination aus Amplifikation
und qualitativer Änderung
der RNA resultiert in noch nie da gewesener Schärfe und Regulierbarkeit der
Expression des interessierenden Gens.
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Die
Abkürzungen
in 1 sind folgende: Rous-Sarkom-Virus-Promotor (RSV
Pr.), cis-aktive Sequenzelemente (CSE), Nicht-Strukturproteine 1–4 (nsP1,
nsP2, nsP3, nsP4), interessierendes Gen (G. O. I.) und subgenomischer
Promoter (S. G.).
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2 ist
eine schematische Darstellung des pCYTts-Vektors. Der pCYTts-Vektor
enthält
zusätzlich
zu den in 1 gezeigten Elementen einen
Ampicillin-Resistenzmarker
zur Auswahl in bakteriellen Zellen und eine ColE1-Sequenz, die eine
bakterielle Amplifikation mit hoher Kopienzahl steuert. Der pCYTts-Vektor
wurde entsprechend der Beschreibung in Beispiel 1 hergestellt.
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3A–3D zeigen
die vollständige
cDNA-Sequenz von pCYTts (SEQ ID Nr. 1).
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4A–4B.
GFP-(4A) und SEAP-(4B)Herstellung
bei verschiedenen Temperaturen. Mit pCYTtsGFP oder pCYTtsSEAP stabil
transfizierte Zellen wurden während
48 Stunden bei den angegebenen Temperaturen vermehrt (gefüllte Rauten
und nicht gefüllte
Quadrate). Zwei unabhängige
Experimente sind in jeder der 4A und 4B gezeigt.
Die GFP-Fluoreszenz (4A) wurde entsprechend der Beschreibung
in Beispiel 2 bestimmt. Die SEAP-Aktivität (4B) wurde
kolorimetrisch entsprechend der Beschreibung in Beispiel 3 bestimmt.
Für beide
Proteine wurde bestimmt, dass die maximale Proteinexpression bei 20°C liegt.
Die Aktivitäten
der Proteine wurden in Bezug auf den minimalen Wert bei 29°C berechnet.
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5A–5B.
Zeitverlauf der Erzeugung der GFP-(5A) und
SEAP-Erzeugung (5B) in mit pCYTtsGFP (5A)
und pCYTtsSEAP (5B) stabil transfizierten BHK-Zellen
bei 30°C.
Die GFP-Erzeugung wurde durch Spektralfluorophoto metrie gemessen
und in Fluoreszenzeinheiten pro 106 Zellen,
entsprechend der Beschreibung in Beispiel 2, quantitativ bestimmt.
Die SEAP-Erzeugung pro 106 Zellen wurde
durch Messen der enzymatischen Aktivität unter Verwendung von p-Nitrophenylphosphat
als Substrat, entsprechend der Beschreibung in Beispiel 3, bestimmt.
Es wurde geschätzt,
dass die Menge an SEAP, das nach 80 Stunden erzeugt worden war, über 107 Molekülen
pro Zelle beträgt.
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6A–6B.
Der Beginn der GFP-(6A) oder SEAP-(6B)mRNA-Transkription in
einer Mischpopulation von mit pCYTtsGFP oder pCYTtsSEAP stabil transfizierten
BHK-Zallen wurde durch Messen der Menge an erzeugtem GFP oder SEAP
bestimmt (siehe Beispiele 2 und 3). Die Zellen wurden während 2, 4,
6, 8 und 10 Stunden bei 29°C
(schwarze Balken) inkubiert und dann während weiteren 24 Stunden bei
37°C (nicht
gefüllte
Balken) vermehrt.
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7A–7B.
Diese Figuren zeigen die Ergebnisse der Experimente, die unter Verwendung
von mit pCYTtsGFP stabil transfizierten BHK-Zellen erhalten wurden,
die vorübergehend
mit einem für
die Strukturproteine des Sindbis-Virus kodierendem Plasmid transfiziert
wurden. Die Bedingungen des Experiments waren folgende: (I) Inkubationsphase
der transfizierten BHK-Zellen bei 29°C oder 37°C während 48 Stunden, (II) der Überstand
der Zellen wurde auf eine neue BHK-Zellschicht gegeben und die Zellen
wurden auf die angegebenen Temperaturen eingestellt, (III) Inkubation
bei entweder 29°C
oder 37°C
der neuen BHK-Zellschicht während
6 Stunden und (IV) Waschen der Zellen und letzte Inkubation bei
29°C oder
37°C während 48
Stunden. Die Infektionsereignisse wurden durch die Expression des
Markergens GFP, entsprechend der Beschreibung in Beispiel 2, sichtbar
gemacht. 7A zeigt die Ergebnisse von
zwei getrennten Experimenten, die entsprechend der vorstehenden
Beschreibung durchgeführt
wurden. Eine Fluoreszenz weist auf eine GFP-Expression hin, wohingegen keine Fluoreszenz
auf keine nachweisbare GFP-Expression
hinweist. 7B zeigt die Ergebnisse von
vier getrennten Experimenten, die entsprechend der vorstehenden
Beschreibung durchgeführt
wurden. Die + und – Symbole
zeigen an, ob eine GFP-Expression nachgewiesen wurde.
-
8A–8B.
Western-Blot von β-Interferon
(β-INF)
(8A) und Erythropoietin (EPO) (8B), die
im pCYTts-System exprimiert werden. 8A zeigt
in der Spur 1 den Marker, Spur 2 die positive Kontrolle, Spur 3
den Überstand
der β-INF-exprimierenden Zellen
nach Inkubation bei 37°C
während
3 Tagen, Spur 4 den Überstand
der β-INF-exprimierenden
BHK-Zellen (vorübergehende
Transfektion) nach Inkubation bei 29°C während 3 Tagen, Spur 5 den Überstand
der GFPexprimierenden BHK-Zellen, Spur 6 den Marker, Spur 7 den Überstand
der β-INF-exprimierenden BHK-Zellen
(Mischpopulation) nach Inkubation bei 29°C während 3 Tagen und Spur 8 den
Marker. 8B zeigt in Spur 1 den Marker,
Spur 2 den Überstand
der EPO-exprimierenden Zellen (vorübergehende Transfektion) nach
Inkubation bei 29°C
während
5 Tagen, Spur 3 den Überstand
der EPO-exprimierenden Zellen nach Inkubation bei 37°C während 5
Tagen, Spur 4 den Überstand
der GFPexprimierenden BHK-Zellen und Spur 5 den Marker.
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9 zeigt
einen Western-Blot von EPO. Die Proben in jeder Spur sind folgende:
Spur 1 EPO-Standard, Spur 2 Überstand
der stabil pCYTts504-Epo-transfizierten Zellen bei 37°C während 4
Tagen, Spur 3 Überstand
der stabil pCYTts504-Epo-transfizierten
Zellen bei 29°C
während
4 Tagen, Spur 4 Marker.
-
10 zeigt
eine Punktauftragung von EPO. Die Stelle + zeigt den EPO-Standard,
die Stellen 2 und 10 den Überstand
von BHK-Zellen (2), die Stelle 3 die bei 30°C inkubierten GFP-exprimierenden
BHK-Zellen, die Stelle 4 die bei 37°C inkubierten IC4-Zellen, die
Stelle 8 den Überstand
der mit CYTts504Epo-RNA enthaltenden viralen Partikeln infizierten
BHK-Zellen, inkubiert bei 37°C
nach 2 Tagen, die Stelle 9 den Überstand der
mit CYTts504Epo-RNA enthaltenden viralen Partikeln infizierten BHK-Zellen,
die bei 30°C
während
2 Tagen inkubiert wurden.
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11 zeigt
einen Überblick über eine
Ausführungsform
der Erfindung. Diese Ausführungsform
betrifft die Herstellung von rekombinatem humanen EPO unter Verwendung
von Wirtszellen, die mit verpackten RNA-Replikonen, die von der
Nieren-(BHK)-Zelllinie
IC4/4 des jungen Hamsters erzeugt werden, infiziert sind. Diese
Zelllinie wurde entsprechend der nachstehenden Beschreibung in Beispiel
6 hergestellt.
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12 zeigt
ein Ablaufdiagramm einer Ausführungsform
der Erfindung. Gemäß dem in
dieser Figur beschriebenen Verfahren werden RNA-Replikone durch
die stabile EPO-verpackende BHK-Zelllinie IC4/4 erzeugt und aus
dem Kulturmedium isoliert.
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Dann
werden Wildtyp-BHK-Zellen, die entweder in serum- oder proteinfreien
Kulturmedien kultiviert werden können,
mit den Replikonen infiziert. Das durch die infizierten Zellen hergestellte
Protein wird dann durch herkömmliche
Verfahren gereinigt. Das in dieser Figur dargelegte Verfahren kann
ohne weiteres zur Herstellung großer Mengen an humanem EPO oder
anderen Proteinen auf einen größeren Maßstab übertragen werden.
-
Ausführliche
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft verbesserte Expressionsvektoren,
die regulierbar und nicht zytopathisch sind, sowie Verfahren zur
Verwendung dieser Vektoren für
die Herstellung von Proteinen und interessierenden RNA-Molekülen.
-
Die
Erfindung stellt Polynukleotide und Verfahren bereit, die die präzise Regulierung
der Menge an spezifischen RNA-Molekülen, die in Wirtszellen hergestellt
werden, erlauben. Diese präzise
Regulierung resultiert aus der Verwendung einer temperaturempfindlichen
RNA-abhängigen
RNA-Polymerase, die bei permissiven Temperaturen nur RNA-Moleküle zur Bildung
zusätzlicher
RNA-Moleküle
replizieren wird.
-
Die
Erfindung betrifft weiterhin induzierbare Genexpressionssysteme,
die Alphavirus-DNA-Vektoren zur
Erzeugung stabiler Zelllinien verwenden, die Gene tragen, die ein
nicht zytopathisches temperaturempfindliches virales Nicht-Struktur-Replikaseprotein
kodieren. Zum Beispiel wird die Aktivität der in den nachstehend dargestellten
Beispielen verwendeten temperaturempfindlichen Replikase durch Verringerung
der Temperatur der transfizierten Zellen von einer Temperatur von
37°C auf
eine Temperatur von weniger als 34°C eingeschaltet. Die Wirtszellenexpression
bei 37°C
liegt unterhalb des Nachweisgehalts und das Inkubationsprofil ist
von der chromosomalen Integrationsstelle abhängig.
-
Definitionen
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Die
folgenden Definitionen werden zur Klarstellung des Gegenstands,
von dem die Erfinder meinen, dass er die vorliegende Erfindung sei,
bereitgestellt.
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Der
Begriff „Alphavirus", wie er hier verwendet
wird, betrifft alle RNA-Viren, die die Gattung Alphavirus umfasst.
Beschreibungen der Elemente dieser Gattung sind in Strauss und Strauss,
Microbior. Rev. 58: 491–562
(1994) enthalten. Beispiele von Alphaviren umfassen Aura-Virus,
Bebaru-Virus, Cabassou-Virus, Chikungunya-Virus, östlichen
Pferdeenzephalomyelitisvirus, Fort Morgan-Virus, Getah-Virus, Kyzylagach-Virus, Mayoaro-Virus,
Middleburg-Virus, Mucambo-Virus, Ndumu-Virus, Pixuna-Virus, Tonate-Virus,
Triniti-Virus, Una-Virus, westlicher Pferdeenzephalomyelitisvirus,
Whataroa-Virus, Sindbis-Virus (SIN), Semliki Forest-Virus, venezolanischer
Pferdeenzephalomyelitisvirus (VEE) und Ross River-Virus.
-
Wird
der Begriff „gereinigt", wie er hier verwendet
wird, in Bezug auf ein Molekül
verwendet, so bedeutet dies, dass die Konzentration des zu reinigenden
Moleküls
im Vergleich zu Molekülen,
die mit ihrer natürlichen
Umgebung assoziiert sind, erhöht
wurde. Natürlich
assoziierte Moleküle
umfassen Proteine, Nukleinsäuren,
Lipide und Zucker, umfassen jedoch im Allgemeinen nicht Wasser,
Puffer und Reagenzien, die zur Bewahrung der Unversehrtheit oder
zur Vereinfachung der Reinigung des zu reinigenden Moleküls zugegeben
wurden. Selbst wenn zum Beispiel mRNA mit einem wässrigen
Lösungsmittel
während
einer Oligo-dT-Säulenchromatographie
verdünnt
wird, werden mRNA-Moleküle
durch diese Chromatographie gereinigt, wenn natürlich assoziierte Nukleinsäuren und
andere biologische Moleküle
nicht an die Säule
binden und von den betreffenden mRNA-Molekülen getrennt werden.
-
Der
Begriff „isoliert", wie er hier verwendet
wird, wird in Bezug auf ein Molekül verwendet, wobei der Begriff
bedeutet, dass das Molekül
aus seiner natürlichen
Umgebung entfernt wurde. Zum Beispiel ist ein in einem lebenden
Tier natürlich
vorhandenes Polynukleotid oder ein Polypeptid nicht „isoliert", jedoch ist dasselbe
Polynukleotid oder Polypeptid, das von den coexistierenden Materialien
seines natürlichen
Zustands getrennt ist, „isoliert". Weiterhin wird
für die
Zwecke der vorliegenden Erfindung angenommen, dass in einem Vektor
enthaltene rekombinante DNA-Moleküle isoliert sind. Isolierte
RNA-Moleküle
umfassen in vivo oder ex vivo RNA-Replikationsprodukte von DNA- oder RNA-Molekülen. Isolierte
Nukleinsäuremoleküle umfassen weiterhin
synthetisch hergestellte Moleküle.
Zusätzlich
sind Vektormoleküle,
die in rekombinanten Wirtszellen enthalten sind, ebenfalls isoliert.
Somit müssen
nicht alle „isolierten" Moleküle „gereinigt" sein.
-
Der
Begriff „gering
oder nicht nachweisbar",
wie er hier verwendet wird, bezieht sich bei Verwendung unter Bezugnahme
auf Genexpressionsgehalte auf einen Expressionsgehalt, der entweder
signifikant niedriger ist als derjenige, der beobachtet wird, wenn
das Gen maximal induziert wird, (zum Beispiel bei einem um mindestens
das fünffache
niedrigeren Gehalt) oder der durch die im folgenden Beispielabschnitt
verwendeten Verfahren nicht nachweisbar ist.
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Der
Begriff „Individuum", wie er hier verwendet
wird, bezieht sich auf vielzellige Organismen und umfasst sowohl
Pflanzen als auch Tiere. Bevorzugte vielzellige Organismen sind
Tiere, bevorzugter sind Wirbeltiere, noch bevorzugter sind Säuger und
besonders bevorzugt sind Menschen.
-
Der
Begriff „cis-aktiv", wie er hier verwendet
wird, bezieht sich auf Nukleinsäuresequenzen,
an die eine Replikase zum Katalysieren der RNA-abhängigen Replikation
von RNA-Molekülen
bindet. Diese Replikationsereignisse resultieren in der Replikation
von RNA-Molekülen
mit voller Länge
und partiellen RNA-Molekülen und
somit ist der Alphavirus-subgenomische Promotor ebenfalls eine „cis-aktive" Sequenz. Cis-aktive Sequenzen
können
sich am 5'-Ende,
3'-Ende oder beiden
Enden oder in der Nähe
davon sowie innerhalb eines Nukleinsäuremoleküls befinden.
-
Der
Begriff „RNA-abhängige RNA-Polymerase", wie er hier verwendet
wird, bezieht sich auf eine Polymerase, die die Herstellung eines
RNA-Moleküls
von einem anderen RNA-Molekül
katalysiert. Dieser Begriff wird hier synonym mit dem Begriff „Replikase" verwendet.
-
Der
Begriff „nicht
infektiös
verpackte RNA-Moleküle", wie er hier verwendet
wird, bezieht sich auf verpackte RNA-Moleküle, die im Wesentlichen nur
eine Runde einer Wirtszelleninfektion durchmachen und nicht pathogen
sind. Diese Moleküle
sind daher nur bezüglich
eines einzigen Eindringens in eine Wirtszelle „infektiös" und sind nicht zur Reproduktion unter
Bildung zusätzlicher
infektiöser
Partikel in der Lage.
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Der
Begriff „Transkription", wie er hier verwendet
wird, bezieht sich auf die Herstellung von RNA-Molekülen von
DNA-Templaten, die durch RNA-Polymerasen katalysiert wird.
-
Der
Begriff „RNA-abhängiges RNA-Replikationsereignis", wie er hier verwendet
wird, bezieht sich auf Prozesse, die unter Verwendung eines RNA-Moleküls als Templat
zur Bildung eines RNA-Moleküls
führen.
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Der
Begriff „Vektor", wie er hier verwendet
wird, bezieht sich auf ein Mittel (zum Beispiel ein Plasmid oder
Virus), das zum Übertragen
von genetischem Material in eine Wirtszelle verwendet wird. Ein
Vektor kann entweder aus einer DNA oder RNA zusammengesetzt sein.
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Der
Begriff „heterologe
Sequenz", wie er
hier verwendet wird, bezieht sich auf eine zweite Nukleotidsequenz,
die in einem Vektor der Erfindung vorhanden ist. Der Begriff „heterologe
Sequenz" bezieht
sich ebenfalls auf jede Aminosäure
oder RNA-Sequenz,
die von einer in einem Vektor der Erfindung enthaltenen heterologen
DNA-Sequenz kodiert
wird. Heterologe Nukleotidsequenzen können Proteine oder RNA-Moleküle kodieren,
die normalerweise in dem Zelltyp, in dem sie vorhanden sind, exprimiert
werden, oder sie können
Moleküle
kodieren, die normalerweise nicht darin exprimiert werden (zum Beispiel
Sindbis-Strukturproteine).
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Der
Begriff „nicht
translatierte RNA",
wie er hier verwendet wird, bezieht sich auf eine RNA-Sequenz oder
ein Molekül,
das keinen offenen Leserahmen oder einen offenen Leserahmen oder
einen Teil davon in einer Form kodiert, wobei eine Aminosäuresequenz
nicht hergestellt wird (zum Beispiel ist kein Startcodon vorhanden).
Beispiele für
derartige Moleküle
sind tRNA-Moleküle,
rRNA-Moleküle
und Ribozyme. Antisense RNA kann nicht translatiert sein, jedoch
kann in machen Fällen
(siehe Beispiel 1) eine Antisense-Sequenz in einen translatierbaren
Strang konvertiert werden, von dem ein Polypeptid hergestellt wird.
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Der
Begriff „Gentherapie", wie er hier verwendet
wird, bezieht sich auf die Übertragung
von heterologer genetischer Information in Zellen für die therapeutische
Behandlung von Krankheiten oder krankhaften Störungen. Die heterologe Nukleotidse quenz
wird in eine Zelle übertragen
und zur Herstellung eines Polypeptids oder eines nicht translatierten
RNA-Moleküls
exprimiert.
-
Der
Begriff „temperaturempfindlich", wie er hier verwendet
wird, bezieht sich auf ein Enzym, das bei einer Temperatur leicht
eine Reaktion katalysiert, jedoch bei einer anderen Temperatur dieselbe
Reaktion langsam oder überhaupt
nicht katalysiert. Ein Beispiel für ein temperaturempfindliches
Enzym ist das durch den pCYTts-Vektor kodierte Replikaseprotein,
das eine leicht nachweisbare Replikaseaktivität bei Temperaturen unterhalb
von 34°C
aufweist und eine geringe oder nicht nachweisbare Aktivität bei 37°C aufweist.
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Der
Begriff „permissive
Temperatur", wie
er hier verwendet wird, bezieht sich auf Temperaturen, bei denen
ein Enzym relativ hohe Gehalte an katalytischer Aktivität aufweist.
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Der
Begriff „restriktive
Temperatur", wie
er hier verwendet wird, bezieht sich auf Temperaturen, bei denen
ein Enzym niedrige oder nicht nachweisbare Gehalte an katalytischer
Aktivität
aufweist. Sowohl „Hitze"- als auch „Kälte"-empfindliche Mutanten
sind bekannt und somit kann eine restriktive Temperatur höher oder niedriger
als eine permissive Temperatur sein.
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Der
Begriff „rekombinante
Wirtszelle", wie
er hier verwendet wird, bezieht sich auf eine Wirtszelle, in die
ein oder mehrere Nukleinsäuremoleküle der Erfindung
eingeführt
worden sind.
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Werden
die Begriffe „eines", „ein" oder „eine" in dieser Offenbarung
verwendet, so bedeuten sie „zumindest
eines" oder „ein oder
mehrere", sofern
es nicht anders angegeben ist.
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Alphavirale
Vektoren der Erfindung
-
Die
DNA-Vektoren der vorliegenden Erfindung werden konstitutiv in Wirtszellen
zur Herstellung von RNA-Molekülen
mit zwei offenen Leserahmen transkribiert. Diese offenen Leserahmen,
die von demselben Nukleinsäuremolekül erzeugt
werden kön nen
oder auch nicht, kodieren eine temperaturempfindliche Replikase
und ein interessierendes heterologes Gen. Der erste offene Leserahmen
wird zur Herstellung einer temperaturabhängigen RNA-abhängigen RNA-Polymerase
translatiert. Der zweite offene Leserahmen, der das gesamte oder
einen Teil von einem oder mehreren interessierenden Polypeptiden
kodiert, wird bis nach zumindest einem RNA-abhängigen
RNA-Replikationsereignis nicht translatiert.
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Die
DNA-Expressionsvektoren umfassen einen 5'-Promotor, der zur Initiierung der RNA-Synthese
in vivo in der Lage ist, 5'-
und/oder 3'-Sequenzen,
die die Replikation des RNA-Moleküls ermöglichen (5'- und 3'-cis-aktive Sequenzelemente) sowie eine
interessierende Sequenz, die nur nach mindestens einem Replikationsereignis
translatierbar ist. Die Replikation wird durch eine regulierbare
RNA-abhängige
RNA-Polymerase katalysiert,
die alternativ auf demselben oder einem davon verschiedenen mRNA-Molekül kodiert
wird. Die interessierende Sequenz kann in Sense, plus (+) Orientierung
stromabwärts
eines viralen RNA-Promotors kodiert sein. Die Translation der kodierenden
Sequenz des interessierenden Gens wird durch eine 5'-Sequenz inhibiert, die im Falle eines
Einzelvektorsystems im Allgemeinen die Replikasesequenz sein wird.
Im Mehrfachvektorsystem kann eine 5'-Sequenz die Translation inhibieren,
indem sie einen oder mehrere kurze offene Leserahmen mit assoziierten
Stoppcodonen aufweist, die zur Abtrennung von Ribosomen führen. Entsprechend kann
jede Sequenz, die das Wandern oder Binden von Ribosomen an die interessierende
Sequenz verhindert, als 5'-Sequenz
verwendet werden, die die Translation hemmt (Voet und Voet, BIOCHEMISTRY,
John Wiley & Sons,
Inc. (1990)).
-
Ein
weiteres Verfahren zur Verhinderung der Translation von Nukleotidsequenzen
betrifft in den meisten biologischen Systemen die Insertion der
Sequenz in Antisense-Richtung. Dieses Verfahren der Hemmung der
Translation basiert auf dem Prinzip, dass eine Translation im Allgemeinen
nur nach der Replikation dieser minus (–)Strang-RNA in eine plus-Strang-RNA
mit einem offenen Leserahmen in Sense-Orientierung stattfindet. Der translatierte
Sense-Strang wird durch RNA-Replikation gebildet und dient als Templat
für Ribosomen und
Proteinsynthese. Wie in Beispiel 11 gezeigt ist, kann die Herstellung
von Aminosäuresequenzen
stattfinden, selbst wenn das interessierende Gen in das DNA-Molekül in einer
Orientierung eingeschoben wird, die zur Bildung einer Antisense-RNA-Sequenz
3' zu dem subgenomischen Promotor
führt.
Daher kann der zweite offene Leserahmen ebenfalls eine Sequenz umfassen,
die zum gesamten oder einem Teil des vorstehend beschriebenen zweiten
offenen Leserahmens komplementär
ist, und die Expression der kodierten Aminosäuresequenz wird dennoch stattfinden.
Ist die Herstellung einer nicht translatierten Antisense-RNA-Sequenz
erwünscht
kann das RNA-Molekül
so entworfen werden, dass es nicht als Templat zur Proteinsynthese
dient. Zum Beispiel kann die RNA so entworfen werden, dass ein Startcodon
nicht vorhanden ist.
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Nicht
translatierte Antisense-RNA-Moleküle können zur Hemmung der Translation
von mRNA, die in rekombinanten Wirtszellen exprimiert wird, verwendet
werden. Die Verwendung von Antisense-Nukleinsäuremolekülen zur Regulierung der Genexpression
ist aus dem Stand der Technik bekannt (siehe zum Beispiel Kawamata,
H. et al., Br. J. Cancer 77: 71–78
(1998), Bechler, K., Biochem. Biophys. Res. Commun. 241: 193–199 (1997),
Urakami, S. et al., Biochem. Biophys. Res. Commun. 241: 24–30 (1997)
und die Verwendung der vorliegenden Vektoren zur Abgabe derartiger
Moleküle
an Wirtszellen liegen innerhalb des Umfangs der Erfindung.
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Statt
eines zweiten offenen Leserahmens können RNA-Moleküle, die
durch Transkription einer DNA-Sequenz der Erfindung hergestellt
werden, zusätzlich
RNA-Sequenzen kodieren,
die weder translatiert werden noch in Antisense-Orientierung vorhanden
sind. Beispiele für
derartige nicht translatierte RNA-Moleküle umfassen tRNA-Moleküle, rRNA-Moleküle und Ribozyme.
Eine beachtliche Zahl von Ribozymsequenzen mit definierten katalytischen
Aktivitäten
ist aus dem Stand der Technik bekannt (siehe zum Beispiel Brown,
J., Nucleic Acids Res. 26: 353–354
(1998), Xie, Y. et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 94: 13777–13781 (1997),
Lavrovsky, Y. et al., Biochem. Mol. Med. 62: 11–22 (1997), Chapman, K. und
Szostak, J. Chem. Biol. 2: 325–333 (1995)).
Weiterhin wurden Ribozyme zum „Knockout" der Expression eines
spezifischen Gens in eukaryotischen Zellen als Teil einer Ribozym-vermittelten
Informationsdeletionsstrategie verwendet (Xie, Y. et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 94: 13777–13781
(1997)). Zusätzlich
wurden alphavirale Replikone zur Expression eines funktionellen
Ribozyms in Säugerzellen
verwendet (Smith S. et al., J. Virol. 71: 9713–9721 (1997)). Die regulierte
Expression derartiger Ribozyme und anderer nicht translatierter
RNA-Moleküle
liegt daher innerhalb des Umfangs der vorliegenden Erfindung.
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Die
Erfindung wird durch das in 1 gezeigte
Diagramm beispielhaft erläutert.
Diese Ausführungsformen
der Erfindung betreffen DNA-Vektoren, die zur Herstellung eines
mRNA-Moleküls
mit zwei offenen Leserahmen, die eine Replikase und ein interessierendes
Gen kodieren, transkribiert werden. Die DNA-Vektoren enthalten eine
Promotorsequenz, die die Transkription dieser Vektoren zur Herstellung
von mRNA-Molekülen mit
kodierenden Sequenzen für
beide offene Leserahmen steuert. Die mRNA-Sequenzen des ersten offenen Leserahmens
werden zur Herstellung einer Replikase, die für die Expressions der RNA-Sequenzen
des zweiten offenen Leserahmens erforderlich ist, translatiert.
Der zweite offene Leserahmen kodiert ein oder mehrere interessierende
Proteine.
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Weiterhin
können
sobald das erste mRNA-Molekül
von dem DNA-Vektor transkribiert worden ist, zusätzliche RNA-abhängige RNA-Replikationsereignisse
stattfinden, um die erste mRNA Sequenz zu amplifizieren und RNA-Moleküle mit einer
Strangpolarität
herzustellen, die zu der ersten mRNA-Sequenz entgegengesetzt ist.
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Wie
in 1 in den Abschnitten (7)–(8), (10) und (12)–(13) gezeigt
ist, wird der zweite offene Leserahmen eines DNA-Moleküls der Erfindung
nur nach einer teilweisen Replikation eines RNA-Moleküls von voller Länge exprimiert.
Diese teilweise Replikation der RNA-Moleküle von voller Länge wird
von einer Promotorsequenz gesteuert, die aus RNA besteht (zum Beispiel
eine alphavirale subgenomische Promotorsequenz).
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Obwohl
das interessierende Gen durch dasselbe RNA-Molekül kodiert sein kann wie das
Replikaseprotein, kann dieses Gen ebenfalls durch ein separates
RNA-Molekül
kodiert sein. Somit stellt die Erfindung weiterhin sowohl Einzel-
als auch Mehrfachvektorsystems zum Exprimieren eines interessierenden
Gens bereit.
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In
einem Einzelvektorsystem der Erfindung sind Sequenzen, die den ersten
offenen Leserahmen kodieren und die zweite Nukleotidsequenz Komponenten
desselben Nukleinsäuremoleküls. Somit
sind alle der für
eine regulierte Expression des interessierenden Gens erforderlichen
Komponenten in einem einzelnen Nukleinsäuremolekül enthalten (das heißt eine
DNA oder RNA).
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In
einem Mehrfachvektorsystem der Erfindung sind die Sequenzen, die
den ersten offenen Leserahmen oder Unterabschnitte davon kodieren,
und die zweite Nukleotidsequenz Komponenten unterschiedlicher Nukleinsäuremoleküle. Diese
Mehrfachvektorsysteme können
daher zwei oder mehrere Nukleinsäuremoleküle umfassen.
Zum Beispiel können
nsP2, nsP4 und das interessierende Gen jeweils von unterschiedlichen DNA-Vektoren
kodiert werden. Weiterhin kann einer oder mehrere dieser DNA-Vektoren zur stabilen
Integration in das Wirtszellengenom entworfen werden. Wird die Expression
eines interessierenden Gens in einem Zelltyp erwünscht, der ein oder mehrere
stabil integrierte DNA-Moleküle
der Erfindung enthält,
so wird die Expression des interessierenden Gens die Einführung von
Nukleinsäuremolekülen (DNA
oder RNA), die die Komponenten des Systems kodieren, in die Zellen
erfordern, in denen das (die) integrierte(n) Molekül(e) nicht vorhanden
ist.
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Obwohl
jeder funktionelle Promotor zum Steuern der Transkription der mRNA
von dem DNA-Vektor verwendet werden kann, ist der Promotor vorzugsweise
ein konstitutiver RNA-Polymerase II-Promotor (zum Beispiel der Rous-Sarkom-Virus-
(RSV), Cytomegalievirus-(CMV), Affenvirus 40-(SV40), myeloproliferativer Sarkom-Virus-(MPSV), Glucocorticoid-,
Metallothionein-, Herpes-Simplex-Virus-Thymidinkinase-(HSVTK), menschlicher
Immunschwächevirus-(HIV),
Maus-Milchdrüsentumorvirus-(MMTV), menschlicher
Polyomavirus BK-(BKV) oder muriner Moloney-Leukämievirus-(MuLV)Promotor).
Zusätzliche
Promotoren, die zur Verwendung bei der Ausübung der vorliegenden Erfindung
geeignet sind, sind aus dem Stand der Technik bekannt (siehe zum
Beispiel Lee, A. et al., Mol. Cells 7: 495–501 (1997)), Artuc, M. et
al., Exp. Dermatol. 4: 317–321
(1995)).
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Der
Vektor wird im Allgemeinen ebenfalls Selektionsmarker zum Klonieren
und Amplifizieren der Vektorsequenzen in prokaryotischen und eukaryotischen
Organismen enthalten. Der pCYTts-Vektor enthält beispielsweise einen Ampicillinresistenzmarker
zur positiven Selektion in bakteriellen Wirtszellen und einen E.
coli Replikationsursprung (da heißt ColE1). Eine beträchtliche
Zahl von Sequenzen, die zusätzliche
Selektionsmarker und Replikationsursprünge kodieren, sind aus dem
Stand der Technik bekannt (siehe zum Beispiel Sambrook, J. et al.,
Hrsg. MOLECULAR CLONING., A LABORATORY MANUAL, 2. Auflage, Cold
Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring Harbor, N. Y. (1989),
Ausubel, F. et al., Hrsg. CURRENT PROTOCOLS IN MOLECULAR BIOLOGY,
John Wiley & Sons,
Inc. (1997)).
-
Die
das Replikaseprotein kodierenden Sequenzen, die 5'- und 3'-cis-aktiven Sequenzen
(sofern vorhanden) und die den subgenomischen Promotor enthaltenden
Junction-Sequenzen werden normalerweise von einem Virus, vorzugsweise
einem Alphavirus, besonders bevorzugt vom Sindbis-Virus abgeleitet.
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Bei
Verwendung von Alphavirus-Replikaseproteinen ist es in den meisten
Fällen
erwünscht,
den zytopathischen Phänotyp
des Replikaseproteins zu einem nicht zytopathischen Phänotyp zu
konvertieren. Bevorzugte Mutationen, die einen derartigen Phänotyp verleihen,
sind im nsp2-Gen (zum Beispiel wird der Prolinrest bei der Position
726 durch einen Serinrest ersetzt). Aus dem Stand der Technik sind
Mutationen bekannt, die das Replikaseprotein nicht zytopathisch
machen (Weiss et al., J. Virol. 33: 463–474 (1980), Dryga et al.,
Virology 228: 74–83
(1997)). Diese Mutationen können
durch eine Reihe von Mitteln, einschließlich der ortsspezifischen
Mutagenese eingeführt
werden.
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Wie
vorstehend bemerkt wurde, kann eine Mutation im nsp2-Gen eingeführt werden,
wenn eine nicht zytopathische Sindbis-Virusreplikase bei der Ausübung der
Erfindung verwendet wird. Eine derartige Mutation resultiert aus
dem Austausch des Prolinresta bei der Position 726 gegen eine andere
der 20 natürlich
vorkommenden Aminosäuren,
wie zum Beispiel Serin (abgekürzt
mit „Pro
726 Ser"). Alternativ
dazu liegt jede andere Mutation, die das Replikasemolekül nicht
zytopathisch macht, innerhalb des Umfangs der Erfindung. Der Erzeugung
und die Identifizierung von Mutationen, die die Sindbis-Replikase
nicht zytopathisch machen, sind ausführlicher an anderer Stelle
beschrieben (Weiss et al., J. Virol. 33: 463–474 (1980), Dryga et al.,
Virology 228: 74–83
(1997), Patentanmeldung WO 97/38087). Weiterhin sind Verfahren zur
Induktion derartiger Mutationen aus dem Stand der Technik bekannt
(siehe zum Beispiel Sambrook, J. et al., Hrsg. MOLECULAR CLONING,
A LABORATORY MANUAL, 2. Auflage, Cold Spring Harbor Laboratory Press,
Cold Spring Harbor, N. Y. (1989), Ausubel, F. et al., Hrsg., CURRENT
PROTOCOLS IN MOLECULAR BIOLOGY, John H. Wiley & Sons, Inc. (1997)).
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Die
Temperaturempfindlichkeit (ts) kann zum Beispiel durch die Einführung einer
Mutation im nsp4-Gen der Replikase verliehen werden. Mutationen,
die einen temperaturempfindlichen Phänotyp bezüglich Replikaseaktivitäten verleihen,
sind vorzugsweise in einem Protein in der Komplementationsgruppe
F vorhanden (Lemm et al., J. Virol. 64: 3001–3011 (1990)). Zum Beispiel
kann ein temperaturempfindlicher Phänotyp durch Austausch von Gly
153 von nsp4 gegen Glu verliehen werden. Zusätzlich kann jede andere Mutation, die
die Replikaseaktivität
temperaturempfindlich macht, bei der Ausübung der Erfindung verwendet
werden. Verfahren zum Erzeugen und Identifizieren neuer temperaturempfindlicher
Mutanten sind von Pfefferkorn (Burge und Pfefferkorn, Virol. 30:
204–213
(1966), Burge und Pfefferkorn, Virol. 30: 214–223 (1966) beschrieben worden.
Weiterhin kann jedes Verfahren, das zum Herstellen und Identifizieren
von ts-Mutanten, die eine temperaturempfindliche Regulierung der
Replikaseaktivität
gestatten, verwendbar ist, zum Erzeugen und Isolieren derartiger
Mutanten verwendet werden.
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Obwohl
die meisten temperaturempfindlichen Mutanten „Hitze"-empfindlich sind, sind ebenfalls „Kälte"-empfindliche Mutanten
bekannt (siehe zum Beispiel Schwer, B. et al., Nucleic Acids Res.
26: 803–809 (1998),
Mathe, E. et al., J. Cell Sci. 111: 887–896 (1998), Doedens, J. et
al., J. Virol. 71: 9054–9064
(1997), Patterson, B. et al., J. Biol. Chem. 272: 27612–27617 (1997)).
Die temperaturempfindliche Replikase kann „Kälte"- oder „Hitze"-empfindlich sein und wird daher die
RNA-Replikation nur bei Temperaturen entweder oberhalb oder unterhalb
der restriktiven Temperaturen katalysieren. In einer Ausführungsform
findet die RNA-Replikation nur bei Temperaturen von weniger als
34°C mit
nachweisbaren Gehalten statt. In einer betreffenden Ausführungsform
wird der pCYTts-Vektor oder eine Variante davon zum Exprimieren
eines interessierenden eingeschobenen Gens verwendet, wobei die
Expression durch Verringerung der Temperatur der den Vektor enthaltenden
Zellen von 37°C
auf eine Temperatur von weniger als ungefähr 34°C induziert wird. Wie in 4A–4B gezeigt
wird liegen die permissiven Temperaturen für die durch den pCYTts-Vektor
kodierte Replikase unterhalb von ungefähr 34°C. Weiterhin nimmt die Expression
des interessierenden Gens zu, wenn die Temperatur von ungefähr 24°C erhöht wird,
bis ein maximaler Expressionsgehalt bei ungefähr 29°C erreicht ist. Zusätzlich nimmt
die Expression des interessierenden Gens zu, sowie die Temperatur
von ungefähr
34°C absinkt.
Somit sind die permissiven Temperaturen für die durch den pCYTts-Vektor kodierte
Replikaseaktivität
unterhalb von 34°C
und umfassen Temperaturen unterhalb von 24°C sowie 24°C, 25°C, 26°C, 27°C, 28°C, 29°C, 30°C, 31°C, 32°C und 33°C und dazwischen liegende gebrochene
Temperaturwerte bis zu ungefähr
34°C.
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Im
Gegensatz zu allen früher
bekannten regulierbaren DNA-Expressionssystemen ist der Grundexpressionsgehalt
in rekombinanten Wirtszellen, die den pCYTSts-Vektor im inaktiven
Zustand bei 37°C
enthalten, unterhalb des Nachweisgehalts bei Verwendung von Standardverfahren
(zum Beispiel diejenigen, die in den folgenden Beispielen verwendet
werden). Dieser niedrige Expressionsgehalt wird aus den in 4A–4B, 8A–8B, 9 und 10 dargestellten
Daten offensichtlich. Weiterhin scheint das temperaturabhängige Induktionsprofil
der Genexpression von der chromosomalen Integrationsstelle und Kopienzahl
unabhängig
zu sein.
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In
einer weiteren Ausführungsform
werden die interessierende Sequenz und nicht zytopathische regulierbare
Replikase (zum Beispiel nsp2, welches die Mutation Pro 726 Ser trägt, und
nsp4, welches die Mutation Gly 153 Glu trägt) durch zwei getrennte DNA-Vektoren
kodiert. In einem solchen Fall trägt der die interessierende
Sequenz tragende DNA-Vektor sowohl cis-aktive Sequenzen als auch
eine 5'-Region,
die die Translation der interessierenden Sequenz hemmt. Das nicht
zytopathische regulierbare Replikasegen kann ebenfalls durch ein
DNA-Molekül
kodiert sein, das von dem die interessierende Sequenz tragenden
verschieden ist. Die Replikation und Translation der interessierenden
Sequenz in diesem Mehrfachvektorsystem ist wie in dem Einvektorsystem
durch die Temperatur regulierbar.
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Die
Vektoren der Erfindung können
ebenfalls zum Regulieren der Expression von mehr als einem interessierenden
Gen verwendet werden. Zum Beispiel können rekombinante Wirtszellen
mit mehr als einem Nukleinsäuremolekül der Erfindung
transfiziert werden, wobei ein Nukleinsäuremolekül sowohl die Replikase als
auch ein interessierendes Polypeptid kodiert, und zusätzliche
Nukleinsäuremoleküle könnten zusätzliche interessierende
Polypeptide kodieren. Werden entsprechend sowohl Nicht-Zytopathizität als auch
Temperaturempfindlichkeit verleihende Mutationen verwendet, können Polypeptide
kodierende Gene mit geeigneten Mutationen (zum Bei spiel Pro 726
Ser in nsp2 und Gly 153 Glu in nsp4) auf separaten Nukleinsäuremolekülen sein.
Zusätzliche
Variationen würden
für den
Fachmann offensichtlich sein.
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Wie
in Beispiel 11 gezeigt ist kann die interessierende Sequenz ebenfalls
in Antisense-Richtung stromabwärts
eines funktionellen Promotors (zum Beispiel der myeloproliferative
Sarkom-Virus (MPSV)-Promotor) eingeschoben werden. Dieses Konstrukt
wird zu einem plus (+)-Strang mit Sense-Polarität konvertiert, wie durch die
Herstellung des interessierenden Proteins gezeigt wird. Diese Daten
zeigen, dass Antisense-DNA-Fragmente mit der vorliegenden Erfindung
zum Exprimieren funktioneller Polypeptide oder Unterabschnitten
davon verwendet werden können.
Diese Daten weisen weiter darauf hin, dass die 5'- und 3'-CSEs für die virale Transkription
nicht notwendig sein könnten,
wenn eine Antisense-DNA als Templat für die Transkription verwendet
wird.
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Die
DNA-Moleküle
der Erfindung können
ebenfalls Verpackungssignale enthalten, die die Verpackung von RNA-Molekülen in virale
Partikel steuern. Diese RNA-Moleküle können in
Gegenwart eines Virus vom Wildtyp oder defekter Helfervirus-RNA verpackt werden.
Eine signifikante Verbesserung wurde mit der Entwicklung defekter
Helfer-RNA-Moleküle
gemacht (Bredenbeek, P. et al., J. Virol. 67: 6439–6446 (1993)).
Diese RNA-Moleküle
enthalten cis-aktive Sequenzen, die zur Replikation des Transkriptionsprodukts
mit voller Länge
erforderlich sind, und subgenomische RNA-Promotorsequenzen, die
die Expression der Strukturproteingene steuern. Zum Beispiel gestatten
in Zellen, die sowohl RNA-Moleküle
mit Verpackungssignalen als auch defektive Helfervirus-RNA enthalten,
alphavirale Nicht-Strukturproteine die Replikation und Amplifikation
der defektiven Helfervirus-RNA-Sequenzen, die zur Herstellung von
Virion-Strukturproteinen translatiert werden. Da der Helfervirus-RNA
Verpackungssignale fehlen werden diese Moleküle nicht in zusammengesetzte
Virionen verpackt. Somit enthalten auf diese Weise hergestellte
Virionpartikel im Wesentlichen nur RNA-Sequenzen, die das interessierende
Gen kodieren, und im Allgemeinen andere Sequenzen, die zur temperaturempfindlichen
Regulierung der Genexpression erforderlich sind. Diese nicht infektiösen verpackten
RNA-Moleküle
enthalten keine Sequenzen, die Virionstrukturproteine kodieren,
und machen daher nur eine Runde der Wirtszelleninfektion mit und
sind nicht pathogen.
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Nicht
infektiöse
verpackte RNA-Moleküle
können
zum Infizieren einer Kultur geeigneter Wirtszellen einfach durch
Zugabe der Partikel zu dem diese Zellen enthaltenden Kulturmedium
verwendet werden. Die Herstellung nicht infektiöser alphaviraler Partikel ist
in einer Reihe von Quellen, einschließlich „Sindbis Expression System", Fassung C (Invitrogen,
Katalog Nr. K750-1) beschrieben.
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Eine
Verwendung dieses Systems richtet sich auf die temperaturabhängige Herstellung
nicht infektiöser
verpackter RNA-Moleküle.
Diese verpackten RNA-Moleküle
könne durch
eine Anzahl von Mittel, einschließlich unter Verwendung rekombinanter
Wirtszellen, die zwei unterschiedliche DNA-Moleküle enthalten (zum Beispiel
ein DNA-Molekül
der Erfindung und ein eine Helfervirus-RNA-Sequenz kodierendes DNA-Molekül), hergestellt
werden. Zum Beispiel wird eines dieser DNA-Moleküle ein RNA-Molekül kodieren,
das Verpackungssignalsequenzen, eine nicht zytopathische temperaturempfindliche
Replikase kodierende Sequenzen und das interessierende Gen enthält. Das
andere DNA-Molekül
wird Sequenzen enthalten, die alphavirale Strukturproteine stromabwärts eines
Alphavirus-subgenomischen Promotors kodieren. Unter Verwendung eines
derartigen Systems werden virale Partikel, die nur RNA-Moleküle mit Verpackungssignalen
enthalten, bei permissiven Temperaturen in rekombinanten Wirtszellen
hergestellt. Dies geschieht deshalb, weil alphavirale Strukturproteine
nur bei einer permissiven Temperatur hergestellt werden. Zusätzliche
Variationen des Vorstehenden würden
für den
Fachmann offensichtlich sein.
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Eine
große
Vielzahl von interessierenden Nukleotidsequenzen kann durch das
Genexpressionssystem der Erfindung exprimiert werden. Diese Sequenzen
umfassen, sind aber nicht beschränkt
auf Sequenzen, die Lymphokine, Zytokine, Toxine, Enzyme, Pro-pharmakon
konvertierende Enzyme, Antigene, die Immunantworten stimulieren,
einzelkettige Antikörper,
Proteine, die Immunantworten stimulieren oder hemmen, Tumornekrosefaktoren
und verschiedene Proteine mit therapeutischen Verwendungen (zum
Beispiel Wachstumshormone und Regulierungsfaktoren) kodieren.
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Wie
in Beispiel 5 gezeigt ist können
heterologe Sequenzen, die durch die Vektoren der Erfindung exprimiert
werden, ebenfalls Erythropoietin (EPO) kodieren. EPO ist ein Glycoprotein,
das zur Familie der Zytokine gehört,
und es induziert die terminale Erythrozytenentwicklung. Dieses Protein
reguliert die Herstellung roter Blutzellen.
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Heterologe
Sequenzen können
ebenfalls ein Zytokin Lymphokin (zum Beispiel β-Interferon) kodieren. Die Hämatopoiese
wird durch Lymphokine und Zytokine reguliert, die die Proliferation
und/oder Differenzierung verschiedener hämopoetischer Zellen stimulieren.
Repräsentative
Beispiele für
Zytokine und Lymphokine umfassen Interleukin-1 (IL-1), Interleukin-2
(IL-2), Interleukin-3 (IL-3), Interleukin-4 (IL-4), Interleukin-5
(IL-5), Interleukin-6 (IL-6), Interleukin-7 (IL-7), Interleukin-8
(IL-8), Interleukin-9 (IL-9), Interleukin-10 (IL-10), Interleukin-11
(IL-11), Interleukin-12 (IL-12), Interleukin-13 (IL-13), Interleukin-14
(IL-14), Interleukin-15 (IL-15), Interleukin-16 (IL-16), Interleukin-17
(IL-17), der die Granulozytenkolonie stimulierende Faktor (G-CSF),
der die Granulozyten-Makrophagenkolonie stimulierende Faktor (GM-CSF),
der die Makrophagenkolonie stimulierende Faktor (M-CSF) und Interferone.
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Heterologe
Sequenzen können
ebenfalls sezernierte Enzyme (zum Beispiel sezernierte alkalische Phosphatase),
zytoplasmatische Enzyme (zum Beispiel grünes Fluoreszenzprotein) oder
jede Zahl von anderen Proteinen mit therapeutischen Verwendungen
(zum Beispiel menschliches Insulin, menschlicher Koagulationsfaktor
VIII) kodieren.
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Die
Vektoren der Erfindung können
ebenfalls zum Exprimieren einer heterologen Sequenz, die zytotoxische
Polypeptide kodiert, verwendet werden. Zytotoxische Polypeptide
haben die Funktion das Zellwachstum oder den Metabolismus direkt
oder indirekt zu hemmen. Repräsentative
Beispiele für
Toxine umfassen Shigella Toxin, Ricin, Diphtheria Toxin, Cholera
Toxin, Pseudomonas Exotoxin A und Herpes-Simplex-Virus-Thymidinkinase (HSVTK).
Innerhalb anderer Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung kodiert die heterologe Sequenz ein ein
Pro-pharmakon konvertierendes Enzym. Ein ein Pro-pharmakon konvertierendes Enzym
aktiviert eine Verbindung mit geringer oder keiner Zytotoxizität in ein
toxisches Produkt. Repräsentative Beispiele
sind HSVTK, alkalische Phosphatase, Guaninphosphoribosyltransferase
und Penicillin-V-Amidase. Beispiele für sowohl zytotoxische Polypeptide
als auch Pro-pharmakon konvertierende Enzyme sind in zahlreichen
Quellen, einschließlich
der PCT/US97/06010,
EP 0716148 und
der WO 96/17072 erörtert.
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Nukleotidsequenzen,
die mit den Vektoren der Erfindung verwendet werden können, umfassen
nicht translatierte RNA-Moleküle,
wie zum Beispiel Antisense-Sequenzen, auf RNase P gerichtete Sequenzen,
die eine Genherabregulierung induzieren, und Ribozyme. Smith S.
et al. (J. Virol. 71: 9713–9721
(1997) beschreibt alphavirale Vektoren, die zum Exprimieren von
Ribozymsequenzen verwendet werden.
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Die
Nukleinsäuremoleküle der Erfindung
können
ebenfalls zum Exprimieren von so gut wie jedem Protein, einschließlich derjenigen,
die noch nicht identifiziert worden sind aber durch Nukleotidsequenzen
kodiert werden, die zum Beispiel in cDNA-Bibliotheken oder Wirtszellchromosomen
enthalten sind, verwendet werden. Beispiele für derartige Proteine umfassen
sezernierte Proteine und Proteine von verschiedenen Zellkompartimenten.
Heterologe Sequenzen, die durch die Vektoren der Erfindung exprimiert
werden, können
Proteine und RNA-Moleküle
von nicht humanen Spezies (zum Beispiel andere Säuger, Pflanzen, Pilze, Bakterien
oder Viren) kodieren. Diese heterologe Sequenz kann weiterhin virale
Membranproteine (zum Beispiel HIV gp160) oder virale Polyproteine
(zum Beispiel Sindbis-Strukturproteine) kodieren.
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Sequenzen
der vorstehend beschriebenen Proteine können leicht aus einer Vielzahl
von Quellen, einschließlich
zum Beispiel der American Type Culture Collection (ATCC, Rockville,
MD), erhalten werden. Alternativ dazu können cDNA-Sequenzen, die die
vorstehend erwähnten
heterologen Sequenzen kodieren, aus Zellen erhalten werden, die
derartige Sequenzen exprimieren. Verfahren zum Isolieren von sowohl
genomischen als auch cDNA-Sequenzen, die die interessierenden Gene
kodieren, sind aus dem Stand der Technik gut bekannt (siehe zum
Beispiel Celis, J., Hrsg. CELL BIOLOGY, Academic Press, 2. Auflage
(1988) Sambrook, J. et al., Hrsg., MOLECULAR CLONING, A LABORATORY
MANUAL, 2. Auflage, Cold Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring
Harbor, N. Y. (1989), Ausubel, F. et al., Hrsg. CURRENT PROTOCOLS
IN MOLECULAR BIOLOGY, John H. Wiley & Sons, Inc. (1998)). mRNA kann zum
Beispiel aus einer Zelle isoliert werden, die eine interessierende
Sequenz exprimiert, worauf die interessierende Sequenz unter Verwendung
von Oligo-dT-Primern, zufallsverteilt bindenden Primern, spezifischen
Primern oder Kombinationen von allen, mit Umkehrtranskriptase umgekehrt
transkribiert wird. Die cDNA-Sequenzen können dann durch PCR unter Verwendung
von nachweislich hitze stabil lesenden Polymerasen amplifiziert werden.
Alternativ dazu können
synthetische DNA-Sequenzen mit den Vektoren der Erfindung konstruiert
und exprimiert werden.
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Zu
den Vektoren der Erfindung können
Nukleotidsequenzen addiert werden, was zur Erzeugung eines Fusionsproteins
führt.
Zum Beispiel können
derartige Sequenzen Aminosäuresequenzen
kodieren, die an ein Protein fusioniert werden, das durch ein interessierendes
Gen kodiert wird, und die ein oder mehrere funktionelle Charakteristika
dem Expressionsprodukt verleihen. Diese Aminosäuresequenzen umfassen Sequenzen, die
auf das Genprodukt zum Ausführen
aus der Zelle (zum Beispiel eine sekretorische Sequenz) oder zu
einem subzellulären
Kompartiment (zum Beispiel Kern) zielen. Derartige Aminosäuresequenzen
umfassen weiterhin Sequenzen, die die Reinigung erleichtern (zum
Beispiel eine sechs His-„Markierung"). In Abhängigkeit
von der Aminosäuresequenz
und der durch die fusionierte Sequenz vermittelten Funktion können die
addierten Aminosäuresequenzen
von dem Translationsprodukt gespalten oder nicht gespalten werden.
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Fusionsproteine
umfassen ebenfalls Proteine, die Domänen oder Regionen aufweisen,
die von mehreren unterschiedlichen Proteinen stammen. Beispiele
für ein
derartiges Fusionsprotein sind diejenigen, die eine Domäne II von
Pseudomonas Exotoxin, eine Domäne
oder Aminosäuresequenz
enthalten, die eine Bindungsaffinität für einen mit einem speziellen
Zelltyp assoziierten Zelloberflächenrezeptor
aufweisen, und eine weitere Aminosäuresequenz mit einer vorher
ausgewählten
biologischen Aktivität
enthalten. Die Domäne
II von Pseudomonas Exotoxin wird durch die Zellmembranen hinweg
translozieren. Unter Verwendung dieses Systems können Fusionsproteine konstruiert
werden, die an spezifische Zelltypen binden, die durch die zytoplasmatischen
Membranen dieser Zellen translozieren und die vorher festgelegte
intrazelluläre
biologische Reaktionen katalysieren. Ein System von diesem Typ wird
in Pastan et al., U.S. Patent Nr. 5,705,163 beschrieben. Verfahren
zur Identifikation von Aminosäuresequenzen,
die an spezifische Zelltypen binden, sind in Wu. A., Nature Biotech.
14: 429–431
(1996) beschrieben.
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Die
Vektoren der Erfindung können
ebenfalls genetische Elemente enthalten, die zusätzliche funktionelle Charakteristika
verleihen, wie zum Beispiel Selektionsmar ker, Sequenzen, die zu
einer Wirtszellenamplifikation mit hoher Kopienzahl führen, und
Sequenzen, die eine chromosomale Integration von Vektorsequenzen
gestatten.
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Marker
zur Auswahl von prokaryotischen und eukaryotischen Zellen, die Vektoren
der vorliegenden Erfindung enthalten, sind aus dem Stand der Technik
gut bekannt und umfassen Tetracyclin, Ampicillin, Neomycin und den
Kanamycinresistenzmarker. DNA-Moleküle, die derartige Sequenzen
enthalten, sind aus zahlreichen Quellen, einschließlich Stratagene
(11011 North Torrey Pines Road, La Jolla, CA 92037, USA) und Promega
(2800 Woods Hollows Road, Madison, WI 53711, USA) erhältlich.
Nukleotidsequenzen, die zu einer Amplifikation mit hoher Kopienzahl
führen,
sind ebenfalls aus dem Stand der Technik bekannt und umfassen die
ColE1-Sequenz, die
in dem pCYTts-Vektor enthalten ist.
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Rekombinante
Wirtszellen
-
Eine
Vielzahl verschiedener rekombinanter Wirtszellen, die die Vektoren
der Erfindung enthalten, kann hergestellt werden. Von Alphaviren
ist bekannt, dass sie einen großen
Bereich an Wirten aufweisen. Der Sindbis-Virus infiziert zum Beispiel
kultivierte Säuger-,
Reptilien- und Amphibienzellen sowie einige Insektenzellen (Clark,
H., J. Natl. Cancer Inst. 51: 645 (1973), Leake, C., J. Gen. Virol.
35: 335 (1977), Stollar, V., in THE TOGAVIRUSES, R. W. Schlesinger,
Hrsg., Academic Press (1980), Seiten 583–621). Somit können bei
der Ausübung
der Erfindung zahlreiche rekombinante Wirtszellen verwendet werden.
BHK-, COS-, Vero-, HeLa- und CHO-Zellen sind besonders zur Herstellung
heterologer Proteine geeignet, weil sie das Potential zum Glycosylieren
heterologer Proteine auf eine Weise, die zu derjenigen von menschlichen
Zellen ähnlich
ist, haben (Watson, E. et al., Glycobiology 4: 227 (1994)) und sie
können
so ausgewählt
(Zhang, M. et al., Bio/Technology 13: 389 (1995)) oder genetisch
verändert
(Renner W. et al., Biotech. Bioeng. 47: 476 (1995), Lee K. et al.,
Biotech Bioeng. 50: 336 (1996)) werden, dass sie in serumfreiem
Medium sowie in Suspensionen wachsen.
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Sollen
rekombinante Wirtszellen, die zur Expression eines interessierenden
Gens in der Lage sind, in ein Individuum inseriert werden, werden
diese Zellen im Allgemeinen entweder von einem anderen Individuum derselben
Gattung und Spezies oder von demselben Individuum sein, in das die
Zellen inseriert werden sollen. Zellen können von einem Individuum durch
jede Zahl von Mittel, einschließlich
chirurgischer Mittel und Gewebebiopsie erhalten werden.
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Die
Einführung
von Polynukleotidvektoren in Wirtszellen kann durch Verfahren, die
in Standardlaborhandbüchern
beschrieben sind (siehe Sambrook, J. et al., Hrsg., MOLECULAR CLONING,
A LABORATORY MANUAL, 2. Auflage, Cold Spring Harbor Laboratory Press,
Cold Spring Harbor, N. Y. (1989), Kapitel 9, Ausubel, F. et al.,
Hrsg., CURRENT PROTOCOLS IN MOLECULAR BIOLOGY, John H. Wiley & Sons, Inc. (1997), Kapitel
16), einschließlich
Verfahren, wie zum Beispiel Elektroporation, DEAE-Dextran vermittelte
Transfektion, Transfektion, Mikroinjektion, kationische Lipid-vermittelte
Transfektion, Elektroporation, Transduktion, Beladung durch Einritzen,
ballistische Einführung
und Infektion, ausgeführt
werden. Verfahren für
die Einführung exogener
DNA-Sequenzen in Wirtszellen werden in Felgner, P. et al., U.S.
Patent Nr. 5,580,859 erörtert.
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Nicht
infektiös
verpackte RNA-Sequenz können
ebenfalls zur Infektion von Wirtszellen verwendet werden. Diese
verpackten RNA-Sequenzen können
durch deren Zugabe zu dem Kulturmedium in Wirtszellen eingeführt werden.
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Wie
vorstehend bemerkt ist, können
die Vektoren der Erfindung ebenfalls genetische Elemente enthalten,
die eine chromosomale Integration von Vektorsequenzen gestatten.
Derartige Elemente sind für
die stabile Erhaltung heterologer Sequenzen verwendbar und umfassen
Sequenzen, die sowohl eine ortsspezifische als auch ortsunabhängige Integration
verleihen. Die ortsspezifische Integration (zum Beispiel homologe Integration)
und ortsunabhängige
Integration, die manchmal als „statistische
Integration" bezeichnet
wird, können
zur Einführung
interessierender heterologer Sequenzen in eukaryotische Chromosomen
verwendet werden. Beschreibungen und Verfahren zur Insertion genetischen
Materials in eukaryotische Chromosomen sind aus zahlreichen Quellen,
einschließlich
Sambrook, J. et al., Hrsg. (MOLECULAR CLONING, A LABORATORY MANUAL,
2. Auflage, Cold Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring Harbor,
N. Y. (1989)) erhältlich.
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Herstellung von Polypeptiden
und RNA-Molekülen
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Die
Vektoren und rekombinanten Wirtszellen der Erfindung können zur
Herstellung von Polypeptiden und RNA-Molekülen verwendet werden. Somit
stellt die Erfindung Verfahren zur regulierten Expression von Polypeptiden
oder RNA-Molekülen
in Wirtszellen bereit, umfassend den Schritt des Einführens von
Nukleinsäuresequenzen
der vorliegenden Erfindung in Wirtszellen und des Regulierens der
Temperatur, um entweder die Herstellung von den die interessierenden
Sequenzen kodierenden RNA-Molekülen
zu unterdrücken
oder zu induzieren.
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Rekombinante
Wirtszellen, die ein interessierendes Gen exprimieren, werden im
Allgemeinen entweder dieses Gen in Individuen (ausführlicher
nachstehend beschrieben) oder in in vitro Kulturen exprimieren.
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Werden
Säugerzellen
als rekombinante Wirtszellen zur Herstellung von Polypeptiden und
RNA-Molekülen
verwendet, werden diese Zellen im Allgemeinen in Gewebekultur vermehrt.
Verfahren zur Vermehrung von Zellen in Kultur sind aus dem Stand
der Technik gut bekannt (siehe zum Beispiel Celis, J., Hrsg., CELL BIOLOGY,
Academic Press, 2. Auflage, (1998), Sambrook, J. et al., Hrsg.,
MOLECULAR CLONING, A LABORATORY MANUAL, 2. Auflage, Cold Spring
Harbor Laboratory Press, Cold Spring Harbor, N. Y. (1989), Ausubel,
F. et al., Hrsg., CURRENT PROTOCOLS IN MOLECULAR BIOLOGY, John H.
Wiley & Sons,
Inc. (1997), Freshney, R., CULTURE OF ANIMAL CELLS, Alan R., Liss.
Inc. (1983)).
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Die
Auswahl einer für
eine spezielle Verwendung geeignete Wirtszelle wird sich mit einer
Reihe von Faktoren, einschließlich
des Polypeptids oder RNA-Moleküls,
das exprimiert wird, ändern.
Wird zum Beispiel ein Glycoprotein hergestellt, ist es im Allgemeinen
erwünscht,
dass dieses Protein in einem Zelltyp exprimiert wird, der das Protein
auf eine Art glycosyliert, die zu derjenigen von natürlichem
Protein ähnlich
ist.
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In
einem Aspekt stellt die vorliegende Erfindung Verfahren zur Herstellung
von Polypeptiden und RNA-Molekülen
bereit, umfassend das Einführen
von Nukleinsäuremolekülen der
Erfindung in rekombinante Wirtszellen und das Inkubieren dieser
Zellen bei einer permissiven Temperatur. In einem entsprechenden
Aspekt stellt die Erfin dung gereinigte Polypeptide und RNA-Moleküle bereit,
die gemäß den Verfahren
der vorliegenden Erfindung hergestellt wurden.
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In
Abhängigkeit
von dem Molekül,
das exprimiert wird, kann das Molekül entweder vom Kulturüberstand
oder durch Lysieren der rekombinanten Wirtszellen erhalten werden.
Ist das Expressionsprodukt ein Protein, ist es häufig möglich, das Expressionsprodukt
von dem Kulturüberstand
zu erhalten. Dies ist selbst dann der Fall, wenn das Protein kein
natürlich
assoziiertes Sekretionssignal aufweist. Codone, die ein derartiges
Signal kodieren, können
an die Vektorsequenzen der Erfindung addiert werden und werden zur
Expression eines Fusionsproteins führen, das aus der rekombinanten
Wirtszelle ausgeschieden wird. Nukleotidsequenzen, die derartige
Signalsequenzen kodieren, sind aus dem Stand der Technik bekannt
und öffentlich
verfügbar
(siehe zum Beispiel pPbac- und pMbac-Vektoren, Stratagene 1997/1998
CATALOG, Katalog #211503 und #211504, Stratagene, 11011 North Torrey
Pines Road, La Jolla, CA 92037, USA).
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Wirtszellen
können
ebenfalls mit verpackten oder nicht verpackten RNA-Molekülen, die
entweder von den DNA-Molekülen
der Erfindung transkribiert oder von derartig transkribierten Molekülen repliziert
worden sind, infiziert werden. Weiterhin können diese Wirtszellen bei
einer restriktiven Temperatur infiziert werden und später auf
eine permissive Temperatur zur Aktivierung des interessierenden
Gens gebracht werden. Das interessierende Genprodukt kann dann gewonnen
und durch alle geeigneten Mittel gereinigt werden.
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Das
von dem interessierenden Gen exprimierte Protein kann aus rekombinanten
Zellkulturen durch Verfahren, die aus dem Stand der Technik bekannt
sind, einschließlich
der Ammoniumsulfatfällung,
Anionen- oder Kationenaustauschchromatographie, Phosphocellulosechromatographie,
hydrophobe Wechselwirkungschromatographie, Affinitätschromatographie,
Hydroxylapatitchromatographie und Hochdruckflüssigkeitschromatographie gewonnen
und gereinigt werden. Verfahren zur Reinigung von Proteinen sind
in zahlreichen Quellen beschrieben (siehe zum Beispiel Celis, J.,
Hrsg., CELL BIOLOGY, Academic Press, 2. Auflage, (1988)).
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Verfahren
zur Reinigung von RNA-Molekülen
sind ebenfalls aus dem Stand der Technik bekannt (siehe zum Beispiel
Celis, J., Hrsg., CELL BIOLOGY, Academic Press, 2. Auflage (1998)).
Diese Verfahren umfassen die Phenol/Chloroform-Extraktion, Verdau mit DNAsen, gefolgt
von Fällung
der unverdauten RNA-Molekülen, und
Säulenchromatographie
(zum Beispiel Oligo-dT-Säulenchromatographie).
Weiterhin können RNA-Moleküle von anderem
Zellmaterial unter Verwendung des einstufigen Guanidiniumthiocyanat-Phenol-Chloroform-Verfahrens, das in
Chomczynski und Sacchi, Anal. Biochem. 162: 156–159 (1987) beschrieben ist,
getrennt werden.
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Eine
Anzahl verschiedener biologischer Prozessparameter kann zur Erhöhung der
Menge an Expressionsprodukt, das während des Zellkultivierungsverfahrens
hergestellt wird, variiert werden. Die Bedingungen, unter denen
die Wirtszellen vermehrt werden (zum Beispiel Mediumzusammensetzung,
pH-Wert, Sauerstoffkonzentration, Rühren und im Falle von adhäsionsabhängigen Zellen,
die bereitgestellte Oberfläche
und der Träger
dieser Oberfläche)
beeinflussen vor dem Aussetzen gegenüber Nukleinsäuremolekülen der
Erfindung oder Induktion der Genexpression sowohl die zu einer gegebenen
Zeit erreichte Zelldichte als auch den physiologischen Zustand der
Zellen. Diese Kultivierungsbedingungen werden daher die erwartete
zelluläre
Antwort bezüglich
der Vektoraussetzung oder des Induktionssignals beeinflussen (zum
Beispiel Einstellung auf eine permissive Temperatur). Weiterhin
können
die vorstehend erwähnten
Zellkultivierungsverfahrensbedingungen zur Maximierung der Herstellung
des Expressionsprodukts und häufig
der Charakteristika (zum Beispiel Glycosylierungsmuster) dieses
Expressionsprodukt variiert werden.
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Das
gesamte Zellkultivierungsverfahren, das die Nukleinsäuremoleküle der Erfindung
Herstellung des Expressionsprodukts verwendet, kann mit einer Vielzahl
von Bioreaktorkonfigurationen (zum Beispiel Rührtankreaktor, Perfusionsreaktor,
Membraneingeschlossener Reaktor, eingekapselter Zellenreaktor, Fließbettreaktor
und Airlift-Reaktor)
durchgeführt
werden, die so gewählt
werden, dass sie sich den Anforderungen der verwendeten Wirtszelllinie
(zum Beispiel Adhäsionsabhängigkeit,
O2-Konzentrationen)
unter Maximierung der Herstellung des Expressionsprodukts und unter
Erleichterung der nachfolgenden Gewinnung und Reinigung des Expressionsprodukts
anpassen.
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Der
Erfindung betrifft ebenfalls die Herstellung von Proteinen oder
interessierenden RNA-Molekülen unter
Verwendung von Säugerzellen,
die in serumfreien oder proteinfreien Kulturmedien vermehrt wurden.
Beispielsweise durch Langzeitkultur unter Bedingungen, die den Serumzugang
beschränken
oder bezüglich
eines Suspensionswachstums auswählen.
Es werden CHO-Zelllinien ausgewählt,
die zur Vermehrung in serumfreiem Medium und/oder in Suspension
in der Lage sind (Zang, M. et al., Bio/Technology 13: 389 (1995)).
Weiterhin wurde durch genetische Modifikation von CHOK1-Zellen eine
mit CHOK1:cycE bezeichnete modifizierte Zelllinie erhalten, die
als suspendierte einzelne Zellen in proteinfreien Kulturmedien wachsen
(Renner W. et al., Biotech. Bioeng. 47: 476 (1995)). Es wurden ebenfalls
CHO-Mutanten (zum Beispiel LEC10-Zellen isoliert, die Glycoproteine
mit Glycosylierungsmustern erzeugen, die zu den in parenteralen
CHO-Zellen erzeugten verschieden sind (Stanley, P., Glycobiology
2: 99 (1992)). Alternativ dazu können
CHO-Zellen, die zur Synthese von Glycoproteinen mit entsprechend
modifizierten Oligosacchariden in der Lage sind, durch genetische Modifikationen
erhalten werden, die die Aktivitäten
von Enzymen, die mit der Oligosaccharidbiosynthese zu tun haben, ändern (Minch
et al., Biotechnol. Prog. 11: 348 (1995)).
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Weiterhin
kann eine Anzahl verschiedener Bioprozessparameter variiert werden,
um das Glycosylierungsmuster von Polypeptidprodukten, die durch
die rekombinanten Wirtszellen der Erfindung erzeugt werden, zu ändern. Diese
Faktoren umfassen die Mediumzusammensetzung, pH-Wert, Sauerstoffkonzentration,
fehlendes oder vorhandenes Rühren
und, für
den Fall von adhäsionsabhängigen Zellen,
die bereitgestellte Oberfläche.
Somit kann das Glycosylierungsmuster von Glycoproteinen durch die
Wahl der Wirtszelle, in der diese Proteine exprimiert werden, und
der Bedingungen, unter denen die rekombinanten Wirtszellen vermehrt
werden, geändert
werden.
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Wie
nachstehend erklärt
ist, können
ebenfalls interessierende Polypeptide und RNA-Moleküle in genetisch veränderten
nicht humanen Lebewesen hergestellt werden.
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Gentherapie
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Die
Vektoren der Erfindung sind ebenfalls zur Gentherapie verwendbar.
Werden die Vektoren der vorliegenden Erfindung in Zellen zur Gentherapie
eingeführt,
werden im Allgemeinen die verwendeten Verfahren und Vektoren für die stabile Übertragung
von Vektorsequenzen in die rekombinanten Wirtszellen sorgen. In solchen
Fällen
werden die Vektorsequenzen in der Wirtszelle bewahrt und in Zellabkömmlinge übertragen. Zum
Beispiel wurde festgestellt, dass der Einschluss langer terminaler
Wiederholungen von Retroviren in Gentransfervektoren eine stabile
Erhaltung der Vektorsequenzen in rekombinanten Wirtszellen vermittelt
(Peng, L. et al., J. Surg. Res. 69: 193–198 (1997), Qing, K. et al.,
J. Virol. 71: 5663–5667
(1997)). Somit ist die chromosomale Integration von Vektorsequenzen
ein Mechanismus, durch den derartige Sequenzen stabil in rekombinanten
Wirtszellen bewahrt werden können.
Diese Sequenzen können
in Wirtszellchromosomen entweder ohne Rücksicht auf den chromosomalen
Ort oder bei einem oder mehreren spezifischen chromosomalen loci (zum
Beispiel homologe Rekombination) integrieren. Diese rekombinanten
Wirtszellen können
dann in vitro kultiviert werden oder in ein Individuum eingeführt werden.
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Die
Erfindung stellt Verfahren zum Exprimieren einer interessierenden
Sequenz in einem Individuum zur Herstellung eines interessierenden
Polypeptids oder RNA-Moleküls bereit,
umfassend das Einführen
von Nukleinsäuremolekülen der
Erfindung in Wirtszellen des Individuums und das Regulieren der
Temperatur der rekombinanten Wirtszellen. Zum Beispiel können Vektoren
der Erfindung, die eine „Hitze"-empfindliche Replikase exprimieren und
eine Sequenz enthalten, die ein interessierendes Polypeptid oder
eine RNA kodiert, in menschliche Keratinozyten, epitheliale Zellen
oder Fibroblasten in vitro eingeführt werden und dann wiederum in
eine menschliche Versuchsperson eingeführt werden. IN einem solchen
Fall findet die Expression des interessierenden Polypeptids oder
der RNA statt, wenn die Temepratur der diese Zellen enthaltenden
Gewebe auf eine permissive Temperatur erniedrigt wird.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ebenfalls Verfahren zur Verabreichung
von Polypeptiden oder RNA-Molekülen
an Individuen, die diese benötigen,
bereit, umfassend das Einführen
von Nukleinsäuremolekülen der
Erfindung in Wirtszellen, das Einführen der resultierenden rekombinanten
Wirtszellen in diese Individuen und die Induktion der Expression
der interessierenden Polypeptide oder RNA-Moleküle. Entsprechend können Nukleinsäuremoleküle der Erfindung
von Wirtszellen in Wirtszellen eines Individuums in vivo eingeführt werden.
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Die
Induktion der Genexpression in Individuen findet durch Änderung
der Temperatur von einer restriktiven zu einer permissiven statt.
Ist das eine Gentherapie durchmachende Individuum ein Mensch und
ist eine Aktivierung der Expression des interessierenden Gens nur
zu spezifischen Zeiten erwünscht,
wird normalerweise 37°C
eine restriktive Temperatur sein und eine Geninduktion wird aus
dem Erhöhen
oder Erniedrigen der Temperatur auf eine permissive resultieren.
Auf ähnliche
Weise wird, wenn eine Inaktivierung der Expression des interessierenden
Gens nur zu spezifischen Zeiten erwünscht ist, normalerweise 37°C eine permissive Temperatur
sein und die Geninaktivierung wird aus dem Erhöhen oder Erniedrigen der Temperatur
auf eine restriktive Temperatur resultieren.
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Die
in ein Individuum eingeführten
rekombinanten Wirtszellen können
von jedem Zelltyp sein, der mindestens zeitweise in dem Individuum
bewahrt wird, oder von jedem Zelltyp, der zeitweise bewahrt wird
und mindestens zeitweise Nukleotidsequenzen der Erfindung bewahrt
und exprimiert. Ist das Individuum, in das die rekombinanten Wirtszellen
eingeführt
werden ein Mensch, können
die Wirtszellen von jedem Typ sein, der in ein Gebiet implantiert
werden kann, in dem die Temperatur zwischen einer perimissen und
einer restriktiven durch äußere Mittel
verändert
werden kann. Die rekombinanten Wirtszellen können zum Beispiel Keratinozyten,
epitheliale Zellen oder Fibroblasten sein, die aus einem Individuum
entfernt worden sind, mit einem Vektor der vorliegenden Erfindung
transfiziert und in ein Gebiet nahe der Oberfläche, wo die Hauttemperatur
normalerweise bei 37°C
(zum Beispiel eine Achselhöhle)
oder in der Nähe
davon liegt, reimplantiert worden sind. In einem solchen Fall kann
die Genexpression durch Änderung
der Temperatur der Gewebe, die die rekombinanten Keratinozyten oder
Fibroblasten enthalten, auf eine permissive aktiviert werden (zum
Beispiel durch Legen eines Eisbeutels oder Peltierelements über den
die rekombinanten Wirtszellen enthaltenden Ort). Somit erfordert
die Induktion der Expression des interessierenden Gens, dass die
Temperatur von nur einem Teil des Körpers des Individuums (zum
Beispiel Achselhöhle,
Arm, Bein, Fuß,
Halsregion, usw.) von einer restriktiven zu einer permissiven geändert wird.
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Rekombinante
Wirtszellen können
ebenfalls in Säugern
an Orten unterhalb der Oberfläche
dermaler Gewebe implantiert werden. Ein Vorteil zur Einführung rekombinanter
Wirtszellen in derartige Regionen leitet sich davon ab, dass die
Temperaturen dieser Gewebe stabiler gehalten wird als dermale Oberflächengewebe und
somit ist es weniger wahrscheinlich, dass die Genexpression durch
Faktoren, wie zum Beispiel Änderungen
der klimatischen Bedingungen, aktiviert wird. Obwohl die Stellen
geeigneter Regionen mit einer Zahl von Faktoren, einschließlich des
Individuums und der normalen Körpertemperatur
des Individuums, variieren, werden geeignete Gewebe im Allgemeinen
Haut-, Nerven- und Muskelgewebe umfassen.
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In
einem weiteren Aspekt stellt die Erfindung Verfahren zur Verabreichung
eines Polypeptids oder RNA-Moleküls
an ein Individuum, das diese benötigt,
bereit, umfassend die in vivo Einführung von Nukleinsäuremolekülen der
Erfindung in Wirtszellen des Individuums und der Induktion der Expression
heterologer Polypeptide oder RNA-Moleküle, die durch diese Nukleinsäuremoleküle kodiert
werden. Verfahren für
die in vivo Einführung
von alphaviralen Vektoren in Säugergeweben
sind in Altman, Hamamdzic S. et al. (Gene Ther. 4: 815–822 (1997))
beschrieben.
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In
einem weiteren Aspekt werden Verfahren zur Verabreichung eines Polypeptids
oder RNA-Moleküls an
ein Individuum, das diese benötigt,
durch Einführen
von RNA-Molekülen in die
Zellen des Individuums bereitgestellt. Diese RNA-Moleküle können durch
eine Vielzahl von Verfahren, einschließlich der in vitro Trankription
und rekombinanten Wirtszellenexpression, erhalten werden. Die RNA-Moleküle können in
Zellen des Individuum entweder in vitro oder in vivo eingeführt werden.
Verfahren zur Einführung
von RNA-Sequenzen in Wirtszellen von Individuen sind in Felgner,
P. et al., U.S: Patent Nr. 5,580,859 beschrieben.
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Die
Erfindung stellt ebenfalls nicht infektiöse verpackte RNA-Moleküle bereit,
die eine temperaturempfindliche Replikase kodieren, die als Gentherapievektoren
verwendbar sind. Diese Vektoren weisen die Vorteile auf, dass die
nicht infektiös,
nicht integierend sind und das interessierende Gen auf temperaturempfindliche Weise
exprimieren. Vektoren von diesem Typ sind für eine Vielzahl von Verwendungen
nützlich,
bei denen eine einzelne Verabreichung des interessierenden Genprodukts
erwünscht
ist (zum Beispiel eine Impfstoffverabreichung).
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Die
Nukleinsäuremoleküle der Erfindung
sind für
die regulierte Expression stabil integrierter heterologer Sequenzen
in Individuen verwendbar. In einer Verwendung werden Keratinozyten
oder Fibroblasten eines menschlichen Individuums, das an Diabetes
leidet, durch Gewebebiopsie entfernt. DNA-Moleküle der Erfindung, die eine
menschliches Insulin kodierende interessierende Sequenz enthalten,
werden eingeführt
und stabil in diese Zellen in vitro integriert. Diese rekombinanten
Wirtszellen werden an einem Ort nahe der Oberfläche, an dem die Körpertemperatur
relativ stabil gehalten wird (zum Beispiel die Achselhöhle) reimplantiert. Vor
einer Mahlzeit oder zu einem anderen Zeitpunkt, zu dem eine Insulinproduktion
erwünscht
ist, legen die Individuen Eisbeutel oder ein Peltierelement während einer
spezifizierten Zeitdauer über
den Ort, der die rekombinanten Wirtszellen enthält, um die Expression der heterologen
Insulin-kodierenden Sequenzen zu induzieren. Weiterhin kann von
dem Individuum ein warmer Gegenstand verwendet werden, um die Temperatur auf
eine permissive zu erhöhen,
wenn eine kältempfindliche
Replikase verwendet wird.
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Die
tatsächliche
Temperatur des Gegenstands, der in Kontakt mit der Haut gebracht
wird, wird mit der Art der verwendeten temperaturempfindlichen Mutation,
dem Individuum, dem Ort der rekombinanten Wirtszellen, dem Gehalt
an erwünschter
Genexpression und anderen Faktoren variieren.
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Genetisch
veränderte
nicht humane Lebewesen
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Genetisch
veränderte
Lebewesen werden derzeit zur Herstellung heterologer Proteine verwendet
(siehe zum Beispiel Jeng, S. et al., J. Dairy Sci. 80: 3167–3175 (1997),
Limonta J. et al., Immunotechnology 1: 107–113 (1995)). Diese Proteine
werden häufig
aus Körperflüssigkeiten,
wie zum Beispiel Blut, Milk und Urin geerntet (Meade, H. et al.,
Nat. Biotechnol. 16: 21–22
(1998), Kerr, D. et al., Nat. Biotechnol 16: 75–79 (1998)).
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Die
vorliegende Erfindung stellt ebenfalls genetisch veränderte nicht
humane Lebewesen bereit, umfassend Zellen, die Nukleinsäuremoleküle der vorliegenden
Erfindung enthalten. Diese Lebewesen werden im Allgemeinen ein oder
mehrere DNA-Moleküle der Erfindung
aufweisen, die in ihre somatischen und Keimbahnzellen sta bil integriert
sind. Aus dem Stand der Technik ist eine Zahl von Verfahren zur
Herstellung von Lebewesen mit DNA-Molekülen der Erfindung in ihren
Keimbahnzellen bekannt (siehe zum Beispiel Hew, C. et al., U.S.
Patent Nr. 5,545,808, Jolicoeur, P., U.S. Patent Nr. 5,574,206,
Mintz, B., U.S. Patent Nr. 5,550,316, Wagner, T. et al., U.S. Patent
Nr. 4,873,191). Zum Beispiel können
DNA-Moleküle
durch Mikroinjektion in eine befruchtete Eizelle eines Säugers zwischen
dem Einzellen- und Achtzellenstadium der embryonalen Entwicklung eingeführt werden.
Dann werden diese Eizellen in ein geeignetes weibliches Lebewesen
zur Herstellung von Stammlebewesen implantiert, die das heterologe
Transgen stabil durch die Keimbahn auf die nächste Generation übertragen
werden. Im Allgemeinen wird eine Southern-Blot-Analyse zur Bestimmung
verwendet, ob das Genom eines beliebigen speziellen Individuums
die heterologe DNA-Sequenz trägt.
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Die
genetisch veränderten
Lebewesen können
ebenfalls Nukleinsäuremoleküle der Erfindung
ausschließlich
in somatischen Zellen enthalten. Die diese Moleküle enthaltenden Wirtszellen
können
in das Tier implantiert oder die Nukleinsäuremoleküle können in Wirtszellen des Lebewesens
in vivo eingeführt
werden.
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Die
Expression des interessierenden Gens in den Zellen eines genetisch
veränderten
Lebewesens kann durch Änderung
der Körpertemperatur
des gesamten oder eines Teils des Lebewesens von einer restriktiven
zu einer permissiven induziert werden. Somit wird die Wahl des verwendeten
Lebwesens mit einer Anzahl von Faktoren, einschließlich der
restriktiven und permissiven Temperaturen der verwendeten Replikase,
der normalen Körpertemperatur
des genetisch zu verändernden
Lebwesens und des interessierenden Gens, variieren. Diese Lebewesen
können
entweder Warm- oder Kaltblütler
sein. Zum Beispiel beschreibt Hew, C. et al. (U.S. Patent Nr. 5,545,808)
die Herstellung von transgenem Fisch, der an einen „Antigefrier"-Genpromotor gebundene Nukleotidsequenzen
exprimiert. Die Expression einer interessierenden Sequenz in einem
derartigen Lebewesen, das ein Nukleinsäuremolekül der Erfindung enthält, kann
durch Änderung
der Wassertemperatur des Fischs, in dem der Fisch gehalten wird,
zwischen restriktiven und permissiven Temperaturen reguliert werden.
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Enthält ein warmblütiges Lebwesen
ein Nukleinsäuremolekül der vorliegenden
Erfindung, kann die normale Körpertemperatur
des Lebewesens entweder eine restriktive oder permissive sein. Weiterhin
wird in vielen Fällen
die Expression des interessierenden Gens in nur einem Teil des Lebwesens
zu einem Zeitpunkt entweder induziert oder gehemmt sein. Ist zum
Beispiel die normale Körpertemperatur
eines warmblütigen
Lebewesens eine restriktive Temperatur und ist die temperaturempfindliche
Replikase „Hitze"-empfindlich, kann das
Lebewesen unter Bedingungen gehalten werden, wobei die Temperatur
seiner Extremitäten
(zum Beispiel Füße, Arme,
Beine, u.s.w.) oder Oberflächengewebe
auf eine permissive erniedrigt wird.
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Weist
ein warmblütiges
Lebewesen mit Zellen, die ein Nukleinsäuremolekül der Erfindung enthalten, eine
normale Körpertemperatur
auf, die eine permissive ist, wird das interessierende Gen im Allgemeinen
in Zellen in inneren Regionen des Lebewesens exprimiert. Derartige
Lebewesen sind insbesondere zur Expression des interessierenden
Gens in Milchdrüsen
und urothelialen Geweben verwendbar. Kerr, D. et al. (Nat. Biotechnol.
16: 75–79
(1998)) beschreibt zum Beispiel die Herstellung transgener Tiere,
die in den Zellen ihres Urothels fremde Gene exprimieren. Diese
Lebewesen scheiden das fremde Genprodukt in ihrem Urin aus. Somit
kann das Produkt des interessierenden Gens leicht von derartigen
Lebewesen gesammelt werden. Ähnlich kann
die Expression des interessierenden Gens in Milchdrüsengeweben
dazu führen,
dass das Genprodukt in der Milch des Lebewesens ausgeschieden wird.
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Die
vorliegende Erfindung stellt daher weiterhin genetisch veränderte nicht
humane Lebewesen bereit, die Nukleinsäuremoleküle der Erfindung in mindestens
einigen ihrer Zellen enthalten. Ebenfalls werden genetisch veränderte nicht
humane Lebewesen bereitgestellt, die DNA-Moleküle der Erfindung enthalten,
die in das Genom einiger oder aller Zellen des Lebewesens stabil
integriert sind. Die Erfindung stellt ebenfalls Verfahren zur Herstellung
genetisch veränderter
nicht humaner Lebewesen bereit, umfassend das Einführen von
Zellen, die Nukleinsäuremoleküle der Erfindung
enthalten, in diese Lebewesen, das Einführen von Nukleinsäuremolekülen der
Erfindung in die Zellen dieser Lebewesen in vivo oder das Einführen von
DNA-Molekülen
der Erfindung in Keimbahnzellen zur Herstellung transgener Lebewesen,
die die interessierende Sequenz in ihren somatischen und Keimbahnzellen
enthalten.
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Pharmazeutische
Zusammensetzungen
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Die
Erfindung stellt weiterhin pharmazeutische Zusammensetzungen bereit,
umfassend Polynukleotide der Erfindung in Lösung mit einem physiologisch
verträglichen
Träger
und in einer therapeutisch wirksamen Menge. Die Verabreichung dieser
pharmazeutischen Zusammensetzungen kann zum Beispiel zur Expression eines
Polypeptids in Geweben eines Lebewesen führen, das immunogen ist, und
soll als Impfung wirken. Ähnlich
kann die interessierende Sequenz Polypeptide oder RNA-Moleküle kodieren,
die zur Behandlung eines aktiven Leidens erforderlich sind. Die
Verabreichung einer pharmazeutischen Zusammensetzung der Erfindung soll
daher in diesen Fällen
eine therapeutische Wirkung aufweisen.
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Die
Nukleinsäuremoleküle und rekombinanten
Wirtszellen der Erfindung werden normalerweise einem Individuum
in einem pharmakologisch verträglichen
Träger
verabreicht. Eine Zusammensetzung wird als „pharmakologisch verträglich" bezeichnet, wenn
ihre Verabreichung von einem Empfängerindividuum toleriert wird.
Weiterhin wird die Zusammensetzung der Erfindung in einer „therapeutisch
wirksamen Menge" (das heißt, eine
Menge, die eine gewünschten
physiologische Wirkung erzeugt) verabreicht.
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Werden
DNA-Moleküle
oder rekombinante Wirtszellen der Erfindung einem Individuum verabreicht können sie,
entsprechend dem Verständnis
eines Durchschnittsfachmanns, in einer Zusammensetzung vorliegen,
die Salze, Puffer, Adjuvantien oder andere Substanzen enthält, die
zur Verbesserung der Wirksamkeit der Zusammensetzung wünschenswert
sind. Beispiele für
Materialien, die zur Verwendung bei der Herstellung pharmazeutischer
Zusammensetzungen geeignet sind, sind in zahlreichen Quellen, einschließlich REMINGTON'S PHARMACEUTICAL
SCIENCES (Osol. A. Hrsg. Mack Publishing Co., (1980)) bereitgestellt.
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Die
therapeutischen Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung können durch
verschiedene aus dem Stand der Technik bekannte Mittel verabreicht
werden, jedoch werden sie normalerweise durch Injektion, Infusion
oder andere geeignete physikalische Verfahren verabreicht. Alternativ
dazu können
die Zusammensetzungen intramuskulär, intravenös oder subkutan verabreicht
werden. Komponenten der Zu sammensetzungen zur Verabreichung umfassen
sterile wässrige
(zum Beispiel physiologische Salzlösung) oder nicht wässrige Lösungen und
Suspensionen. Beispiele für
nicht wässrige
Lösungsmittel
sind Propylenglycol, Polyethylenglycol, pflanzliche Öle, wie
zum Beispiel Olivenöl
und injizierbare organische Ester, wie zum Beispiel Ethyloleat.
Träger
oder Okklusivverbände
können
zum Erhöhen
der Hautdurchlässigkeit
und zur Erhöhung
der Antigenabsorption verwendet werden.
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Werden
rekombinante Wirtszellen einem Individuum verabreicht, wird die
Zahl der Zellen oder Nukleinsäuremoleküle, die
zur Bereitstellung einer therapeutisch wirksamen Menge erforderlich
ist, mit solchen Faktoren, wie dem Zustand des Individuums, den
Proteinen oder RNA-Molekülen,
die exprimiert werden sollen, und der Größe des Individuums variieren.
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Beispiele
-
Die
folgenden Enzyme und Reagenzien wurden in den Experimenten, die
in den folgenden Beispielen beschrieben sind, verwendet: Pwo-Polymerase,
dNTPs und Restriktionsenzyme wurde von Boehringer Mannheim (9115
Hague Road, Indianapolis, IN 46250) erhalten. T4 DNA-Ligase, fetales
Kälberserum
(FCS), Bactotrypton und Hefeextrakt wurden von Gibco BRL (Postfach
68, Grand Island, NY, 14072, USA) erhalten. Bsp120I wurde von MBI
Fermentas, Inc. (300 Pearl St. Buffalo, NY, 14202, USA) erhalten,
XL-1 Blue kompetente Zellen wurden von Stratagene (11011 North RTorrey
Pines Road, La Jolla, CA, 92037, USA) erhalten. DNA-Reinigungskits
und Taq-Polymerasen wurden von QIAGEN, Inc., (9259 Eton Avenue,
Chatsworth, CA. 91311, USA) erhalten. HP-1-Medium wurde von Cell
Culture Technologies (Glattbrugg, Schweiz) erhalten, Alle Standardchemikalien
wurden von Fluka (980 South 2nd St., Ronkonkoma,
NY, 11779, USA), Sigma Chemical Co. (Postfach 14508, St. Louis,
MO 63178, USA), Aldrich (1001 West St. Paul Ave. Milwaukee, WI,
53233, USA) erhalten und alle Zellkulturmaterialien wurden von Becton
Dickinson & Co.
(1 Becton Drive, Franklin Lakes, NJ, 07417, USA) erhalten.
-
Beispiel 1
-
Konstruktion des pCYTts-Vektorsystems:
-
Manipulationen
und Sequenzierung von DNA wurden mit Standardverfahren ausgeführt. Die
Mutationen in nsP2 wurden durch PCR unter Verwendung der folgenden
Oligonukleotide eingeführt:
Oligo-nsp2
1: 5'-AACATTGAAATCGATATTACAGGGG (SEQ ID Nr:
2),
Oligo-nsp2 2: 5'-CGGGTTATGGTCGACCGGGC (SEQ ID Nr: 3),
Oligo-nsp2
3: 5'-GTGCCCTCCCCTGAGTTTAAACAATTCAGGGCCGAACGCG
(SEQ ID Nr: 4) und
Oligo-nsp2 4: 5'-GAATTGTTTAAACTCAGGAGGCACCCTCGTGG
(SEQ ID Nr: 5),
wobei die einzelnen Restriktionsstellen, die
zur ersten Analyse und nachfolgendem Klonieren verwendet worden
sind (DraI, ClaI und SalI) unterstrichen sind. PCR-Reaktionen wurden
unter Verwendung von entweder Oligo-nps2 1 (SEQ ID Nr: 2) und Oligo-nsp2
3 (SEQ ID Nr: 4) oder Oligo-nsp2 2 (SEQ ID Nr: 3) und Oligon-nsp2
4 (SEQ ID Nr: 5) durchgeführt.
Von jedem Oligo wurden 100 pmol verwendet und 5 ng der Templat-DNA
(pSinRep5: Xiong, C. et al., Science 243: 1188–1191 (1989)) wurde in der
Reaktionsmischung von 100 μl,
die 4 Einheiten Taq- oder Pwo-Polymerase, 0,1 mM dNTPs und 1,5 mM
MgSO4 enthielt, verwendet. Alle DNA-Konzentrationen
wurden photometrisch unter Verwendung der GeneQuant-Vorrichtung
(Pharmacia Biotech Inc., 800 Centennial Ave., Piscataway, NJ 08854)
bestimmt. Die Polymerase wurde direkt vor Beginn der PCR-Reaktion
zugegeben (Startpunkt war bei 95°C).
Die Temperaturzyklen waren folgende: 95°C während 2 Minuten, gefolgt von
5 Zyklen bei 95°C
(45 Sekunden), 58°C
(30 Sekunden), 72°C
(90 Sekunden) und anschließend
25 Zyklen bei 95°C
(45 Sekunden), 68°C
(30 Sekunden), 72°C
(90 Sekunden).
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Die
zwei PCR-Fragmente wurden unter Verwendung des Qia-spin PCR-Kits
(Qiagen, Inc., 9259 Eton Avenue, Chatsworth, CA, 91311) gereinigt
und schließlich
in einem geeigneten Puffer unter Verwendung von 20 Einheiten SalI
und DraI, beziehungsweise 20 Einheiten ClaI und DraI verdaut. Der
Verdau wurde während 12
Stunden bei 37°C
durchgeführt.
Die DNA-Fragmente wurden Gel-gereinigt (Gene-Clean: Bio 101 Inc.,
1070 Joshua Way, Vista, CA, 92083, USA) und schließlich in
den mit ClaI/SalI verdauten und Gel-gereinigten SinRep5-Vektor (Xiong,
C., et al., Science 243: 1188–1191
(1989)) ligiert. Die korrekte Sequenz des erhaltenen Vektors wurde
durch DNA-Sequenzierung des gesamten nsP2-Gens überprüft.
-
Die
Mutationen in nsP4 wurden ebenfalls durch PCR unter Verwendung der
folgenden Oligonukleotide eingeführt:
Oligo-nsp4
1: 5'-GGTAGACGAGACAGTCGCATGCCTGGATAC (SEQ ID Nr:
6),
Oligo-nsp4 2: 5'-GTATCCAGGCATGCGACTGTCTCGTCTACC (SEQ
ID Nr: 7),
Oligo-nsp4 3: 5'-CAGACCGGTTAACGCCATAGCGTCG (SEQ ID
Nr: 8) und
Oligo-nsp4 4: 5'-CTCTATTACTAGTATGGACAGTTGG (SEQ ID
Nr: 9), wobei die einzelnen Restriktionsstellen, die zur ersten
Analyse und letztem Klonierungsschritt verwendet worden sind (SphI,
HpaI und SpeI), unterstrichen sind. Zwei PCR-Reaktionen wurden entsprechend der vorstehenden
Beschreibung unter Verwendung von entweder Oligo-nsp4 1 (SEQ ID
Nr: 6) und Oligo-nsp4 3 (SEQ ID Nr: 8) oder Oligo-nsp4 2 (SEQ ID
Nr: 7) und Oligo-nsp4 4 (SEQ ID Nr: 9) ausgeführt.
-
Beide
PCR-Produkte wurden Gel-gereinigt und dann in einer Assemblierungs-PCR
und zur Amplifikation des gesamten nsP4-Gens verwendet. Für die Assemblierungs-PCR wurden 50 pmol
der äußeren Primer (3
und 4) und ungefähr
10 ng von jedem PCR-Fragment verwendet. Das Reaktionsvolumen betrug
100 μl,
das 4 Einheiten Taq- oder Pwo-Polymerase, 0,1 mM dNTPs und 1,5 mM
MgSO4 enthielt. Die PCR-Bedingungen waren folgende:
95°C während 2
Minuten, gefolgt von 5 Zyklen bei 92°C (45 Sekunden), 58°C (30 Sekunden),
72°C (120
Sekunden) und anschließend
25 Zyklen 92°C
(45 Sekunden), 64°C
(30 Sekunden), 72°C
(120 Sekunden).
-
Das
erhaltene PCR-Fragment wurde entsprechend der vorstehenden Beschreibung
gereinigt und das Eluat wurde mit 20 Einheiten SpeI und HpaI in
einem geeigneten Puffer verdaut. Das Fragment wurde Gel-gereinigt
und in Gel-gereinigten mit SpeI/HpaI restringierten SinRep5-Vektor
ligiert. Die korrekte Sequenz des erhaltenen Vektors wurde durch
DNA-Sequenzierung überprüft.
-
SinRep5-nsP4mut
und SinRep5-nsp2mut wurden über
Nacht mit SpeI/HpaI verdaut und das nsp4-Fragment und der SinRep-nsp2mut-Vektor
wurden Gel-gereinigt. Das nsp4mut-Fragment wurde in den SinRep5-nsp2mut-Vektor
ligiert. Der letzte Schritt war das Klonieren des nsp-Gens in den
987/SinRep5-Vektor (Bredenbeek. P. et al., J. Virol. 67: 6439–6446 (1993))
unter Verwendung von ClaI und HpaI als Restriktionsendonukleasen,
der resultierende Vektor wurde pCYTts genannt (2 und 3A–3D (SEQ
ID Nr: 1)).
-
pCYTts-Konstrukte:
Fünf verschiedene
Gene wurden in den pCYTts-Vektor kloniert. Grün fluoreszierendes Protein
(GFP), sezernierte alkalische Phosphatase (SEAP), β-Interferon (β-INF), Erythropoietin
(EPO) und HIV gp160.
-
Beispiel 2
-
Regulierte
Expression von GFP in vorübergehender
und stabiler Expression
-
Das
pCYTts-System wurde erfolgreich zur Expression zytoplasmatischer
Proteine verwendet, als Beispiel verwendeten wird das grün fluoreszierende
Protein (GFP) der Qualle Aequorea victoria (Crameri et al., Nat.
Biotech. 14: 315–319
(1996)). GFP wird in pCYTts über
XbaI und Bsp120I (Fermentas) ligiert. Klone mit korrektem Einschub
wurden durch Restriktionsverdau identifiziert. Die GFP-Expression
wurde in sowohl vorübergehender
als auch stabiler Expression getestet.
-
Eine
vorübergehende
Transfektion in BHK21-Zellen wurde unter Verwendung des Transfektionsprotokolls
mit CaPO4-Fällung ausgeführt: 6 μg Plasmid-DNA
(pCYTts-GFP) in
30 μl H2O wurden mit 30 μl einer 1 M CaCl2-Lösung gemischt.
Nach Zugabe von 60 μl
Phosphatpuffer (50 mM HEPES, 280 mM NaCl, 1,5 mM Na2HPO4, pH-Wert 7,05) wurde die Lösung während 5
Sekunden verwirbelt, anschließend
wurde bei Raumtemperatur während
25 Sekunden inkubiert. Die Lösung
wurde sofort zu 2 ml HP-1-Medium, das 2% FCS (2% FCS-Medium) enthielt,
gegeben. Dann wurde das Medium einer zu 80% konfluenten BHK21-Zellkultur
in einer Platte mit 6 Vertiefungen durch das DNA-enthaltende Medium
ersetzt. Nach einer Inkubation während
5 Stunden bei 37°C
in einem CO2-Inkubator wurde das DNA-enthaltende
Medium durch 2 ml 15% Glycerol in 2% FCS-Medium ersetzt. Das Glycerol-enthaltende
Me dium wurde nach einer Inkubationsphase von 30 Sekunden entfernt
und die Zellen wurden mit 5 ml HP-1-Medium, das 10% FCS enthielt,
gewaschen. Schließlich
wurden 2 ml frisches HP-1-Medium, das 10% FCS enthielt, zugegeben.
-
Nach
der vorübergehenden
Transfektion von BHK-Zellen mit pCYTtsGFP wurde die Expression bei 37°C getestet.
Unter Verwendung der nachstehenden Verfahren wurde keine Expression
von GFP nachgewiesen. GFP wurde erzeugt, wenn die Temperatur auf
29°C eingestellt
wurde. Die GFP-exprimierenden Zellen überlebten mindestens 5 Tage.
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Stabile
Transfektion in BHK21-Zellen. Die stabile Transfektion wird im Wesentlichen
entsprechend der Beschreibung für
die vorübergehende
Transfektion ausgeführt,
mit der Ausnahme, dass für
die stabile Transfektion eine linearisierte Plasmid-DNA verwendet
wurde. 20 μg
pCYtsGFP wurden mit 30 Einheiten NaeI in einem geeigneten Puffer
während
mindestens 4 Stunden bei 37°C
inkubiert. Die Reaktion wurde durch Phenol/Chloroform-Extraktion,
gefolgt von einer Isopropanolfällung
der linearisierten DNA angehalten. Die Restriktionsreaktion wurde
durch Gelelektrophorese unter Verwendung eines 0,8% Agarosegels,
gefärbt
mit Ethidiumbromid, überprüft. Für die Transfektion
wurden 5,4 μg
linearisiertes pCYTtsGFP mit 0,6 μg
ringförmigem pSVtrpB
(Selektionsplasmid) in 30 μl
H2O gemischt. Dem folgte das für die vorübergehende
Transfektion beschriebene Verfahren.
-
Stabil
transfizierte Zellen wurden ausgewählt und in Selektionsmedium
(HP-1-Medium, ohne
Tryptophan, ergänzt
mit 300 μM
Indol und 5% dialysiertem FCS) bei 37°C in einem CO2-Inkubator
vermehrt. Als sich die Mischpopulation bis zur Konfluenz vermehrt
hatte wurde die Kultur in zwei Teile geteilt und beide Teile wurden
für weitere
12 Stunden bei 37°C
kultiviert. Dann wurde ein Teil der Zellen zur Induktion der Expression
des interessierenden Gens auf 30°C
eingestellt. Der andere Teil wurde auf 37°C gehalten.
-
Nachweis der
Genexpression
-
Das
grün fluoreszierende
Protein kann aufgrund seiner starken Fluoreszenz leicht in einem
Spektralfluorometer nachgewiesen werden. Dies wird beobachtet, wenn
sich GFP im Zytoplasma der Zelle befindet. Die GFP-Produktion wurde
durch Fluoreszenzmikroskopie nachgewiesen und durch Spektralfluorophotometrie
der gesamten Zelle quantifiziert (Spektralfluorophotometer, Shimadzu
RF-5001PC). Abgetrennte Zellen wurden mit 5 ml PBS (pro Liter: 0,132
g CaCl2·2H2O,
0,20 g KCl, 0,20 g KH2PO4,
0,10 g MgCl2·6H2O,
8 g NaCl, 1,15 g Na2HPO4,
pH-Wert 7,2) gewaschen und in 1 ml PBS resuspendiert. Die Anregungswellenlänge betrug 397
nm und die Emissionswellenlänge
betrug 510 nm. Zur Ausführung
der Messungen in einem für
den Fluoreszenznachweis linearen Bereich wurden die Zellen verdünnt, um
eine Fluoreszenz zwischen 0,05 und 1,0 Emissionseinheiten zu erhalten.
-
Zur
Bestimmung der optimalen Induktionstemperatur wurden Kulturen von
Mischpopulationen stabil transfizierter Zellen während 48 Stunden bei unterschiedlichen
Temperaturen im Selektionsmedium ohne FCS inkubiert. Die Expression
wurde induziert, wenn die Temperatur der Kulturen auf 34°C oder weniger
eingestellt wurde. Die höchste
Expression wurde bei 29°C
nachgewiesen (4A). Wurden stabil transfizierte
Zellen bei 30°C
während
4 Stunden induziert und anschließend bei 37°C während 24 Stunden vermehrt,
konnten grüne Zellen
durch Fluoreszenzmikroskopie beobachtet werden. Dies zeigte deutlich,
dass die Expression des interessierenden Gens nach 4 Stunden Induktion
beginnt (6A).
-
Zeitabhängigkeit
-
Die
Kinetik des Systems wurde photometrisch zu unterschiedlichen Zeitpunkten
nach der Induktion bestimmt. Die GFP-Expression wurde entsprechend
der vorstehenden Beschreibung nachgewiesen. Zehn Stunden nach Induktion
ist eine deutliche Expression von GFP bei 29°C nachweisbar (5A).
Wenn die Temperatur der Zellen nach Induktion zurück auf 37°C eingestellt
wird, sollte eine neue RNA-Produktion blockiert sein, jedoch sollte
die Translation des interessierenden Proteins mit einem höheren Expressionsgehalt
stattfinden. Die Zellen wurden nach 4, 6, 8 oder 10 Stunden nach
Induktion zurück
auf 37°C
gebracht, 24 Stunden später
wurde die GFP-Expression,
entsprechend der vorstehenden Beschreibung, nachgewiesen (6A). Somit
beginnt die Transkription kurz nach der Induktion.
-
Langzeitstabilität der Zelllinie
-
Zur
Bestimmung der Langzeitexpression des interessierenden Gens wurden
stabil transfizierte Zellen während
mindestens 8 Wochen bei 37°C
kultiviert. Die Expression des GFP wurde durch Einstellen der Temperatur
der Zellen auf 29°C
getestet. Es wurde kein Unterschied in dem Expressionsgehalt von
GFP zwischen den Zellen, die direkt nach der stabilen Transfektion
verwendet wurden, und den Zellen, die während mindestens 4 Wochen kultiviert
wurden, beobachtet.
-
Beispiel 3
-
Regulierte
Expression von SEAP in vorübergehender
und stabiler Expression
-
Das
pCYTts-System wurde erfolgreich zur Expression sezernierter Proteine
verwendet, als Beispiel verwendeten wir die sezernierte alkalische
Phosphatase (SEAP) menschlichen Ursprungs (CLONTECH Laboratories,
Inc., 1020 East Meadow Circle, Palo Alto, CA, 94303, USA). Die SEAP-kodierende
Sequenz wird in pCYTts über
XbaI und StuI ligiert. Klone mit dem korrekten Einschub wurden durch
Restriktionsverdau identifiziert. Die SEAP-Expression wurde sowohl
bezüglich
der vorübergehenden
als auch stabilen Expression getestet.
-
Die
vorübergehende
Transfektion in BHK21-Zellen wurde unter Verwendung des Transfektionsprotokolls
mit CaPO4-Cofällung, entsprechend der Beschreibung
in Beispiel 2, ausgeführt.
-
Stabile Transfektion in
BHK21-Zellen
-
Die
stabile Transfektion wurde im Wesentlichen entsprechend der Beschreibung
für die
vorübergehende
Transfektion ausgeführt,
mit der Ausnahme, dass linearisierte Plasmid-DNA verwendet wurde.
20 μg pCYTtsSEAP
wurde mit 30 Einheiten MluI in einem geeigneten Puffer während mindestens
4 Stunden bei 37°C
inkubiert. 10 μg
pSVneo wurden mit 30 Einheiten ScaI während mindestens 4 Stunden
bei 37°C
verdaut. Beide Reaktionen wurden durch Phenol/Chloroform-Extraktion,
gefolgt von einer Isopropanolfällung
der linearisierten DNA angehalten. Die Restriktionsreaktionen wurden
durch Gelelektrophorese unter Verwendung eines 0,8% Agarosegels, gefärbt mit
Ethidiumbromid, überprüft. Für die Transfektion
wurden 5,88 μg
linearisiertes pCYTtsSEAP mit 0,12 μg linearisiertem pSVneo (Selektionsplasmid)
in 30 μl
H2O gemischt. Dem folgte das für die vorübergehende
Transfektion beschriebene Verfahren.
-
Nachweis der
Genexpression
-
Vorübergehend
und stabil transfizierte Zellen, die pCYTtsSEAP enthielten, wurden
auf SEAP-Expression 3 Tage nach der Induktion durch Punktauftragung
getestet. 2,5 μl
Zellkulturüberstand
wurden auf eine Nitrocellulosemembran getüpfelt. Nach Trocknen der Membran
während
10 Minuten bei Raumtemperatur wurde die Entwicklungsreaktion unter
Verwendung von alkalische Phosphatase-Nachweisreagenzien (10 ml AP-Puffer
(100 mM Tris/HCl, 100 mM NaCl, pH-Wert 9,5) mit 50 μl NBT-Lösung (7,7%
Nitroblau-Tetrazolium (Sigma) in 70% Dimethylformamid) und 37 μl X-Phosphatlösung (5%
5-Brom-4-chlor-3-indolylphosphat in Dimethylformamid)) ausgeführt.
-
Die
SEAP-Aktivität
wurde in einem kolorimetrischen enzymatischen Aktivitätstest quantitativ
bestimmt. 50 μl
SEAP-enthaltender Kulturüberstand
wurden bei 65°C
während
5 Minuten inkubiert und schließlich
zentrifugiert (20000 g, 20 Sekunden). Zur Bestimmung der SEAP-Aktivität wurden
400 μl des
zentrifugierten Überstands
mit 500 μl
2 × SEAP-Puffer
(20 mM L-Homoarginin, 2 M Diethanolamin und 1 mM MgCl2·6H2O, pH-Wert 9,8 in einer Küvette gemischt.
Die SEAP-Aktivität
wurde an einem Spektralphotometer bei 405 nm nach Zugabe von 100 μl Nitrophenylphosphat
(120 mM) (Sigma 104, Sigma) zu der Probe verfolgt. Die Extinktion
wurde alle 30 Sekunden über
einen Zeitraum von 10 Minuten gemessen. Die zu verschiedenen Zeitpunkten
erhaltenen Werte wurden gegen die Zeit aufgetragen und eine Auftragung
mit linearer Krümmung
wurde erhalten.
-
Es
wurde geschätzt,
dass in der Mischpopulation die Menge an SEAP-Molekülen, die
pro Zelle erzeugt werden, ungefähr
107 Moleküle pro Zelle beträgt. Zum
Erreichen einer stabilen Expression von SEAP wurden klonierte Zellen
automatisch in einer Zellensortiervorrichtung sortiert und schließlich bezüglich der
SEAP-Aktivität
analysiert. Ungefähr
einer von 20 Klonen zeigte eine SEAP-Expression. Es wurde ge schätzt, dass
die SEAP-Expression um eine Größenordnung
höher ist
als in der Mischpopulation.
-
Die
höchste
SEAP-Expression wurde bei 29°C
nachgewiesen (4B). Die SEAP-Aktivität konnte
15 Stunden nach der Induktion bei 29°C nachgewiesen werden (5B).
Jedoch begann die SEAP-Expression viel früher als in 6B gezeigt
ist. Die Temperatur der SEAP-exprimierenden Zellen wurde nach 4,
6, 8 oder 10 Stunden der Induktion zurück auf 37°C eingestellt, 24 Stunden später wurde
die SEAP-Expression,
entsprechend der vorstehenden Beschreibung, nachgewiesen. Die SEAP-Expression
konnte erst 6 Stunden nach der Induktion nachgewiesen werden (6B).
Somit begann die SEAP-Expression ebenfalls kurz nach der Induktion.
-
Beispiel 4
-
Regulierte
Expression von β-INF
in vorübergehender
und stabiler Expression
-
Ein β-Interferon-Gen
menschlichen Ursprungs wurde verwendet, um zu zeigen, dass das pCYTts-System
zum Exprimieren antiviraler sezernierter Proteine verwendet werden
kann. β-Interferon
weist antivirale Aktivität
auf und stört
die RNA-Replikation. pCYTts-Systeme regulieren streng die Expression
von Genen, selbst wenn diese Gene Proteine kodieren, die die RNA-Replikation
stören.
-
Das β-Interferon-kodierende
Gen wurde entsprechend der Beschreibung in Prodromou, C. und Pearl, L.
(Protein Eng. 5: 827–829
(1992)) erzeugt. Primer wurden unter Verwendung der menschlichen β-Interferonnukleotidsequenzen,
die in den GenBank-Berichten
V00534, J00218, K00616 und M11029 offenbart sind, erzeugt. Die β-Interferon-cDNA wurde
in pCYTts nach Restriktion mit XbaI und Bsp120I ligiert. Die Expression von β-Interferon
wurde in vorübergehenden
und stabilen Expressionssystemen getestet.
-
Die
vorübergehende
und stabile (Mischpopulationen) Expression von β-INF wurde durch Western-Blotting
bestimmt. 0,5 ml Kulturmedium wurde mit Methanol/Chloroform gefällt und
das Pellet wurde in einem SDS-PAGE-Probenpuffer resuspendiert. Die
Proben wurden während
5 Minuten bei 95°C
erhitzt, bevor sie auf 15% Acrylamidgele aufgebracht wurden. Nach
der SDS-PAGE wurden die Proteine auf Protan Nitrocellulosemembranen überführt (Schleicher & Schuell, Inc.,
10 Optical Ave., Keene, NH 03431, USA). Die Membran wurde mit 1%
Rinderalbumin (Sigma) in TBS (10 × TBS pro Liter: 87,7 g NaCl,
66,1 g Trizmahydrochlorid (Sigma) und 9,7 g Trizmaausgangsstoff
(Sigma), pH-Wert 7,4) während
1 Stunde bei Raumtemperatur blockiert, anschließend wurde mit Maus-Anti-Mensch-β-INF-Antikörper (0,2 μg/ml, Research
Diagnostics Inc., USA) während
1 Stunde inkubiert. Der Blot wurde 3 mal während 10 Minuten mit TBS, das
0,05% Tween20 (TBS-T) enthielt, gewaschen und während 1 Stunde mit einem Meerrettichperoxidase-Anti-Maus-IgG-Konjugat
(0,1 μg/ml,
Amershan Life Science, England) inkubiert. Nachdem 2 mal während 10
Minuten mit TBS-T und 2 mal während
10 Minuten mit TBS gewaschen worden war, wurde die Entwicklung unter
Verwendung des ECL-Kits (Amersham) ausgeführt.
-
Die
Proben für
den Blot wurden nach 3 oder 5 Tagen Inkubation bei 29°C genommen.
Ein anderer Teil der Kultur wurde auf 37°C gehalten und eine Probe wurde
nach 5 Tagen genommen. 8A zeigt, dass β-INF nach
3 Tagen bei 29°C
hergestellt wird, wohingegen eine Inkubation bei 37°C keine nachweisbare β-INF-Produktion ergibt.
-
Beispiel 5
-
Regulierte
Expression von EPO in vorübergehender
Expression
-
Das
pCYTts-System wurde erfolgreich zur Expression pharmazeutisch relevanter
sezernierter Proteine verwendet. Als Beispiel für eine derartige Expression
verwendeten wir ein Gen menschlichen Ursprungs, das Erythropoietin
(EPO) kodiert. Dieses Gen wurde durch PCR, entsprechend der Beschreibung
in Beispiel 4, hergestellt. Die Primer wurden unter Verwendung der
menschlichen EPO-Nukleotidsequenzen, die in dem GenBank-Bericht
X02158 offenbart sind, erzeugt. Das EPO-kodierende Gen wurde in
pCYTts nach Restriktion mit XbaI und Bsp120L (Fermentas) ligiert.
Klone mit korrektem Einschub wurden durch Restriktionsverdau identifiziert.
Die EPO-Expression
wurde sowohl in vorübergehenden
als auch stabilen Expressionssystemen getestet.
-
BHK21-Zellen
wurden entsprechend dem CaPO4-Cofällungs-Protokoll,
entsprechend der Beschreibung in Beispiel 2, vorübergehend transfiziert.
-
Die
EPO-Produktion wurde durch Western-Blotting, entsprechend der Beschreibung
in Beispiel 4 bestimmt. Der Nachweis wurde durch Inkubation der
Nitrocellulosemembran mit 2 g Kaninchen-Anti-Mensch-EPO-Antikörper (Research
Diagnostics Inc.) in 10 ml TBS-T während 1 Stunde, gefolgt von
3 mal Waschen für
jeweils 10 Minuten mit TBS-T, ausgeführt. Schließlich wurde die Nitrocellulosemembran
während 1
Stunde mit alkalischer Phosphatase konjugiertem Anti-Kaninchen-IgG
(Jackson ImmunoResearch Laboratories, Inc.), 1:5000 in TBS-T verdünnt, inkubiert.
Nach 2 mal Waschen während
10 Minuten mit TBS-T und 2 mal während
10 Minuten mit TBS wurde der Blot durch Färben mit alkalischer Phosphatase,
entsprechend der Beschreibung in Beispiel 3, entwickelt. Vorübergehend
transfizierte Zellen, die während
4 Tagen bei 29°C
induziert wurden, erzeugten nachweisbare Mengen an EPO (8B).
-
Beispiel 6
-
Regulierte Expression
von EPO in stabiler Expression
-
In
dem pCYTts504EPO-Expressionsvektor wurde die menschliches Erythropoietin
(EPO) kodierende Sequenz (einschließlich ihres natürlichen
Signalpeptids zur Sekretion in das Wachstumsmedium) im Rahmen bezüglich der
Sequenz für
das Sindbis-Virus-Kapselprotein
(C-Protein) fusioniert. Der Grund für dieses Konstrukt bestand
darin, den Translationsverstärker
mit einzuschließen,
der sich innerhalb der C-Protein-kodierenden
Region befindet, und von dem gezeigt wurde, dass er im Vergleich
zu Konstrukten, denen dieser Verstärker fehlt, zu einem um das
10- bis 20-fache
erhöhten
Expressionsgehalt führt
(Frolov et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 93: 11371–11377 (1996)).
Das Fusionsgen wird von dem subgenomischen Promotor des Expressionsvektors
pCATts exprimiert. Nach der Cotranslationsfreisetzung des EPO-Vorläufers von
dem Fusionsprotein, die durch die autoproteolytische Aktivität des C-Proteins
katalysiert wird, wird EPO durch sein N-terminales Signalpeptid
auf den Sekretionsweg geführt.
-
Zur
stabilen Transfektion wurde ein Verhältnis von 3:1 des pCYTts504EPO
(linearisiert durch Restriktionsspaltung mit MluI) und des Neomycinresistenz-verleihenden
Plasmids 987BBneo (Bredenbeek et al., J. Virol. 67: 6439–6446 (1993)
(linearisiert durch Restriktionsspaltung mit ScaI) in BHK21-Zellen
unter Verwendung des Calciumphosphatase-Cofällungsprotokolls, entsprechend
der Beschreibung in Beispiel 2, eingeführt. Nach 1 Woche Inkubation
bei 37°C
unter selektiven Bedingungen (HP-1-Medium ergänzt mit 10% FCS und 200 μg/ml G418
(Neomycin)) wurden einzelne Kolonien getrennt und weiter unter denselben
Bedingungen vermehrt.
-
Zum
Screenen auf EPO-sezernierende Klone wurden Zellen in Platten mit
12 Vertiefungen bei 37°C zu
einer Konfluenz von 80% vermehrt und bei 30°C während weiteren 4 Tagen inkubiert.
Drei μl
von jedem Kulturüberstand
wurden auf sezerniertes EPO durch Punkt-Blotanalyse unter Verwendung
eines Anti-EPO-Kaninchen-IgG und eines Anti-Kaninchen-IgG-alkalische
Phosphatase-Konjugats analysiert. Unter 27 untersuchten Klonen wurde
ein EPO-sezernierender Klon identifiziert. Eine ungefähre Konzentration
von 2,5 mg EPO pro Liter Überstand
wurde unter Verwendung eines EPO-ELISA-Kits (Boehringer Mannheim)
geschätzt.
Die Identität
des sezernierten Proteins wurde weiterhin durch Western-Blotanalyse
bestätigt.
Zu diesem Zweck wurden Zellen auf eine Konfluenz von 80% bei 37°C in einem
T-75 Zellkulturkolben mit 30 μl HP-1-Medium
(ohne FCS), ergänzt
mit G418 (200 μg/ml)
vermehrt und dann bei 30°C
während
weiteren 4 Tagen inkubiert. Zwanzig μl des Kulturüberstands wurden auf einem
15% SDS-Polyacrylamidgel getrennt und auf eine Nitrocellulosemembran
geblottet. Unter Verwendung eines Anti-EPO-Kaninchen-IgG/Anti-Kaninchen-IgG-alkalische
Phosphatase-Konjugat-Systems wurde ein einzelnes Protein spezifisch
nachgewiesen, das dieselbe elektrophoretische Beweglichkeit wie
eine authentische EPO-Probe von einer unterschiedlichen Quelle zeigte
(scheinbares M, ungefähr
29 kDa) (9). Die resultierende Zelllinie
wurde mit IC4 bezeichnet.
-
Beispiel 7
-
Herstellung von Sindbis-Viruspartikeln,
die EPO-RNA enthalten
-
Ein μg RNase-freier
Vektor (pDH-EB, Bredenbeek et al., J. Virol. 11: 6439–6446 (1993))
wurde durch EcoRI-Verdau linearisiert. Anschließend wurde die in vitro Transkription
unter Verwendung des SP6 in vitro Transkriptionskits (InvitroscripCAP
von Invitrogen, Invitrogen BV, NV Leek, Holland) ausgeführt. Die
resultierende 5'-verkappte mRNA wurde
auf reduzierenden Agarosegelen analysiert.
-
Fünf μg in vitro
transkribierte mRNA wurden in die IC4-Zelllinie (Beispiel 6) gemäß dem Handbuch
von Invitrogen (Sindbis-Expressionssystem, Invitrogen BV, Holland)
elektrophoresiert. Nach 10 Stunden Inkubation bei 37°C wurde das
FCS-enthaltende Medium gegen HP-1-Medium ohne FCS, gefolgt von einer
zusätzlichen
Inkubation bei 30°C
während
72 Stunden, ausgetauscht. Der Überstand
wurde über
eine BHK21-Zellschicht gegeben, bei 2 Stunden bei 4°C inkubiert
und schließlich
verworfen. Die Zellen wurden 4 mal mit HP-1-Puffer gewaschen und
während
24 Stunden bei 30°C
inkubiert. Drei μl
des Kulturüberstands
wurden auf sezerniertes EPO durch Punkt-Blotanalyse unter Verwendung
eines Anti-EPO-Kaninchen-IgG und eines Anti-Kaninchen-IgG-alkalische Phosphatase-Konjugats
analysiert (10).
-
Beispiel 8
-
Regulierte Expression
von gp160 in vorübergehender
Expression
-
Das
pCYTts-System wurde zur Expression von gp160, das HIV-Hüllprotein,
verwendet. Das gp160-Gen wurde von pAbT4674 (ATCC 40829) amplifiziert
und in pCYTts über
XbaI und Bsp120L kloniert. BHK21-Zellen wurden unter Verwendung
von Lipofectamin (Life Technologies, Basel, Schweiz) vorübergehend
transfiziert. 0,8 μg
pCYTts gp160-DNA in 150 μl
Dulbeccos modifiziertem Eaglemedium (DMEM, Life Technologies, Basel,
Schweiz) wurden mit 150 μl
DMEM, das 2,5 μl
Lipofectamin enthielt, gemischt. Die Lösung wurde bei Raumtemperatur
während
15 Minuten inkubiert und zu einer zu 80% konfluenten BHK-Zellschicht
in einer Platte mit 24 Vertiefungen gegeben. Nach Inkubation während 5
Stunden bei 37°C
in einem CO2-Inkubator wurden die Zellen gewaschen
und während
weiteren 12 Stunden bei 37°C
inkubiert. Die Zellen wurden aufgeteilt und ein Teil wurde bei 29°C inkubiert
und ein Teil wurde bei 37°C
während
5 Tagen inkubiert. Die Zellen wurden geerntet und in einem SDS-PAGE-Probenpuffer
lysiert. Die Proben wurden während
5 Minuten bei 95°C
erhitzt und auf ein 8% Acrylamidgel aufgebracht. Die gp160-Expression
wurde durch Western-Blotting, entsprechend der Beschreibung in Beispiel
4 analysiert. Die Nitrocellulosemembran wurde mit Kaninchen-Anti-Mensch-gp160-Antikörper (freundlicherweise
von Dr. Schwaller, Diamed AG, Schweiz zur Verfügung gestellt) inkubiert, 1:3000
in 10 ml TBS-T während
1 Stunde verdünnt
und anschließend
dreimal während
10 Minuten mit TBS-T gewaschen. Dann wurde die Membran während 1
Stunde mit alkalische Phosphatase-konjugiertem Ziege-Anti-Kaninchen-IgG
(Jackson ImmunoResearch Laboratories, Inc.), 1:5000 in 10 ml TBS-T
verdünnt,
inkubiert. Die Membran wurde zweimal mit TBS-T während 10 Minuten und zweimal
während 10
Minuten mit TBS gewaschen. Die Entwicklung wurde entsprechend der
Beschreibung in Beispiel 3 ausgeführt. Vorübergehend transfizierte Zellen
erzeugten nachweisbare Mengen an gp160 (Daten sind nicht gezeigt).
-
Beispiel 9
-
Regulierte
Expression von GFP in menschlichen Vorhautfibroblasten
-
Das
pCYTts-System wurde zur Expression des grün fluoreszierenden Proteins
in menschlichen Vorhautfibroblasten verwendet. Zellen wurden unter
Verwendung von Lipofectamin, entsprechend der Beschreibung in Beispiel
8, transfiziert. Zwölf
Stunden nach der Transfektion wurde ein Teil der Zellen bei 37°C inkubiert,
der andere Teil wurde bei 29°C
inkubiert. Nach 48 Stunden wurden in den bei 29°C inkubierten Kulturen hellgrüne Zellen
durch Fluoreszenzmikroskopie beobachtet, wohingegen bei 37°C keine GFP-Expression nachgewiesen
wurde.
-
Beispiel 10
-
Ein Mehrfachvektorsystem
mit dem Einschub in Sense-Richtung
-
Zur
Herstellung nicht zytopathischer viraler Partikel wurde das regulierbare
Vektorsystem der Erfindung verwendet. Als interessierendes Gen wählten wir
die Strukturproteine des Sindbis-Virus und als Markerprotein wählten wir
GFP. Die Zellen wurden mit pCYTtsGFP, entsprechend der Beschreibung
in Beispiel 2, stabil transfiziert. Die stabil transfizierten Zellen
wurden mit einem Defekthelferkonstrukt (pDHBB, Bredenbeek et al.,
J. Virol. 11: 6439–6446
(1993)), das die Sindbis-Virusstrukturproteine trug, gemäß dem in
Beispiel 2 beschriebenen Protokoll vorübergehend transfiziert.
-
Die
transfizierten Zellen wurden über
Nacht bei 37°C
vermehrt. Dann wurde die Temperatur der Zellen zur Induktion der
viralen Genexpression auf 29°C
eingestellt. Die gebildeten viralen Partikel enthalten verpackte
pCYTtsGFP-RNA-Sequenzen und GFP wird exprimiert, wenn die verpackten
viralen Partikel neue Zielzellen infizieren. Zum Durchführen der
neuen Infektion wurde nach 4 Tagen Expression das Medium gesammelt
und zentrifugiert (1800 Upm, 3 Minuten). Der Überstand wurde auf zu 80% konfluente
BHK-Zellschichten gegeben und während
4 Stunden bei 29°C
inkubiert. Nach der Inkubationsphase wurde das Medium verworfen
und die Zellen wurden, gefolgt von Inkubation bei 29°C während weiteren
24 Stunden, 3 mal mit 5 ml HP-1-Medium gewaschen. Schließlich wurde
der Expressionsgehalt des Markergens GFP durch Fluoreszenzspektroskopie, entsprechend
der Beschreibung in Beispiel 2 gemessen.
-
Anfänglich erzeugten
10% der BHK-Zellen GFP und nach zusätzlichen 24 Stunden Inkubation
bei 29°C
exprimierten alle Zellen GFP. Das konditionierte Medium dieser Zellen
wurde wieder geerntet, zentrifugiert und über eine zu 80% konfluente
Schicht von BHK-Zellen gegeben. Nach 48 Stunden Inkubation bei 29°C wurde festgestellt,
das 100% dieser Zellen GFP exprimierten.
-
Als
Kontrolle wurden die transfizierten Zellen während 5 Tagen bei 37°C vermehrt,
worauf das konditionierte Medium gesammelt und zentrifugiert wurde
(1800 Upm, 3 Minuten). Der Überstand
wurde auf eine zu 80% konfluente BHK-Zellschicht gegeben. Nach 8
Stunden Inkubation bei 29°C
wurde das Medium entfernt und die Zellen wurden 3 mal mit 5 ml HP-1-Medium
gewaschen und bei 29°C
während
zusätzlichen
24 Stunden inkubiert. Schließlich
wurde der Expressionsgehalt von GFP bestimmt. Es konnten keine GFP-exprimierende
Zellen nachgewiesen werden (7A und 7B).
-
Beispiel 11
-
Ein Mehrfachvektorsystem
mit Einschub in Antisense-Richtung
-
Als
Modellsystem testeten wird das regulierbare System mit der Herstellung
viraler Partikel. Als interessierendes Gen wählten wird die Strukturproteine
des Sindbis-Virus
und als Markerprotein wählten
wird GFP. Die Zellen wurden mit pCYTtsGFP, entsprechend der Beschreibung
in Beispiel 2, stabil transfiziert.
-
Der
Antisense-Helfervektor wurde folgendermaßen konstruiert:
Die Strukturproteine
wurden durch Verdau des pDHBB-Vektors (Bredenbeek, P. et al., J.
Virol. 67: 6439–6446 (1993))
mit EcoRI und BamHI erhalten. Das Fragment wurde durch Gelelektrophorese
gereinigt und in den EcoRI/BamHI-verdauten pMPSVHE-Vektor kloniert
(Artelt, P. et al., Gene 68: 213–219 (1988)). Da die EcoRI- und BamHI-Restriktionsstellen
in diesen Vektoren in entgegengesetzten Orientierungen sind wurde
das Strukturproteinfragment in Antisense-Orientierung in pMPSVHE
kloniert. Der resultierende Vektor wurde mit pMPSVanti-DHBB bezeichnet.
-
Die
stabil transfizierten Zellen wurden mit pMPSVanti-DHBB, entsprechend
der Beschreibung in Beispiel 10, vorübergehend transfiziert. Transfizierte
Zellen wurden über
Nacht bei 37°C
vermehrt. Dann wurde zur Induktion der viralen Genexpression die
Temperatur der Zellen auf 29°C
eingestellt. Nach 4 Tagen Induktion wurde das konditionierte Medium
gesammelt und zentrifugiert (1800 Upm, 3 Minuten). Der Überstand
wurde auf eine zu 80% konfluente BHK-Zellschicht gegeben und während 4
Stunden bei 29°C
inkubiert. Nach der Inkubationsphase wurde das Medium verworfen
und die Zellen wurden 3 mal mit 5 ml HP-1-Medium gewaschen und während zusätzlichen
24 Stunden bei 29°C
inkubiert. Schließlich
wurde der Expressionsgehalt des Markergens GFP durch Fluoreszenzspektroskopie,
entsprechend der Beschreibung in Beispiel 2, gemessen.
-
Anfänglich erzeugten
ungefähr
1% der BHK-Zellen GFP und nach zusätzlichen 120 Stunden Inkubation
bei 29°C
exprimierten 30% der Zellen GFP. Somit können selbst Antisense-DNA-Fragmente
innerhalb dieser Erfindung zur Herstellung funktioneller Proteine
verwendet werden.
-
Schlussfolgerungen
-
Das
in den vorangehenden Beispielen beschriebene Expressionssystem erfüllt nahezu
alle der Kriterien für
ein ideales induzierbares Genexpressionssystem, entsprechend der
Beschreibung in Saez, E. et al., (Curr. Opin. Biotechnol. 8: 608–616 (1997)).
Dieses System ist darin sehr spezifisch, dass es nur dann anschaltet,
wenn die Temperatur auf unterhalb 34°C eingestellt wird. Wie in mehreren
Experimenten gezeigt wird, ist die Grundexpression mit den Standardnachweisverfahren,
die in den vorangehenden Beispielen verwendet werden, nicht nachweisbar.
Selbst mit dem sehr empfindlichen System der viralen Infektion (7A–7B und 9)
konnte bei 37°C
keine Grundexpression nachgewiesen werden. Dies zeigt den hohen
Grad der Regulierungsstringenz, weil ein funktionelles Replikasemolekül einen
autokatalytischen Zyklus der RNA-Replikation und -Transkription
initiieren würde,
was zu einem hohen Expressionsgehalt des interessierenden Proteins
führen
würde.
-
Wie
weiterhin in 6A–6B gezeigt
wird beginnt die Genexpression schnell nach der Induktion und stoppt
kurz nachdem die Temperatur zurück
auf einen restriktiven Wert eingestellt wird. Es gibt kein Problem
mit der Bioverfügbarkeit
des Induktors, weil sich die Temperatureinstellungen auf 29°C schnell
ausbreiten und nicht toxisch sind. Sobald eine restriktive Temperatur
erreicht worden ist hängt
die Dauer der Genexpression nur von der Stabilität der mRNA ab, die das interessierende
Protein oder die RNA kodiert.
-
Im
Vergleich zu dem Tetracyclinsystem weist das in den vorangehenden
Beispielen beschriebene System die Vorteile auf, dass es keine nachweisbare
Grundexpression gibt und die Bioverfügbarkeit einer Temperatureinstellung
viel weniger schädlich
als das antibiotische Tetracyclin oder die Expression des tTA-Proteins ist.
Ein weiterer Vorteil des hier beschriebenen regulierbaren DNA-Vektorsystems
besteht darin, dass nur ein Vektor in eine Wirtszellen eingeführt werden
muss, weil alle relevanten Proteine, die zur Expression und Regulierung
benötigt
werden, durch diesen einen Vektor kodiert werden können. Dies
steht im Gegensatz zu dem Tettracyclinsystem, bei dem zwei Vektoren
in die Zellen transfiziert werden müssen (Gossen, M. & Bujard, H., Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 89: 5547–5551
(1992)).
-
Wie
schon bemerkt wurde ist das Ausschalten des pCYTts-Systems von der
Stabilität
der Replikase und der mRNA, die das interessierende Protein kodiert,
abhängig.
-
Es
wurde gezeigt, dass die Halbwertszeit der Replikase nach Expression
eine halbe Stunde beträgt (De
Groot et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 88: 8967–8971 (1991)).
Daher ist die mRNA-Stabilität
der beschränkende
Faktor, der bestimmt, wie schnell das System ausgeschaltet wird.
Die SEAP-mRNA wurde zum Beispiel während ungefähr 10 Stunden nach Einstellen
auf eine restriktive Temperatur translatiert (6A–6B).
Diese hohe Stabilität
wurde ebenfalls für
CAT-mRNA gefunden (Xiong, C. et al., Science 243: 1188–1191 (1989)),
was darauf hinweist, dass die von dem Sindbis-Virus stammende mRNA ohne Rücksicht
auf das durch diese mRNA kodierte Protein sehr stabil ist.
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Das
System wurde in einer Mischpopulation getestet, um zu beweisen,
dass das Expressionssystem von der Integrationsstelle und der Kopienzahl
unabhängig
ist, wie in 4A–4B und 5A–5B gezeigt
wurde.
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Folglich
weist das temperaturregulierbare pCYTts-Genexpressionssystem, das
in den vorangehenden Beispielen beschrieben wurde, gegenüber den
im Allgemeinen verwendeten regulierbaren Systemen signifikante Vorteile
auf. Aufgrund seines sehr geringen Grundexpressionsgehalts kann
dieses System für
die Expression von toxischen Wirtsproteinen verwendet werden, wie
mit der Expression des HIV-Hüllproteins
gp160 gezeigt wurde, was bis jetzt mit den früheren in vitro Genexpressionssystemen
eine schwierige Aufgabe war. Da das vorliegende System ebenfalls
auf Langzeitexpression und Reinduzierbarkeit getestet wurde, ist
es für die
Gentherapie verwendbar. Seine potentielle Verwendung zur Gentherapie
wurde in der vorübergehenden Expression
von GFP in menschlichen Hautzellen, die leicht für eine Temperaturregulierung
zugänglich
sind, gezeigt.
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Es
wird klar sein, dass die Erfindung anders ausgeübt werden kann, als insbesondere
in der vorangehenden Beschreibung und in den Beispielen beschrieben
ist.
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Zahlreiche
Modifikationen und Variationen der vorliegenden Erfindung sind im
Licht der vorstehenden Lehren möglich.
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