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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Lärmschutzwand hoher Transparenz,
die Lärm
dämmen
oder absorbieren kann und am Straßenrand oder Wegrand einer
Straße
oder eines Gleises mit Fahrzeugverkehr verwendet wird, und im Besonderen
betrifft die vorliegende Erfindung eine durchsichtige Lärmschutzwand,
in der ein Brookitkristall enthaltende Titandioxidpartikel auf der
Oberfläche
vorhanden sind, und sie betrifft auch eine Lärmschutzplatte und ein Verfahren
zum Herstellen der Wand.
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In
letzter Zeit werden in Stadtgebieten zunehmend häufiger Lärmschutzwände aus einem Material hoher
Transparenz (nachfolgend einfach als „durchsichtige Lärmschutzwand" bezeichnet) am Straßenrand
oder Wegrand einer Straße
oder eines Gleises angebracht, wobei das Recht auf Licht beachtet
wird. Ausgehend vom Standpunkt, dass herkömmliche undurchsichtige Materialien
wie Metallplatten auf nachteilige Weise das Erscheinungsbild stören, werden
diese darüber
hinaus vermehrt durch durchsichtiges Material ersetzt. Ein aufgrund
seiner Festigkeit gegenwärtig
häufig
eingesetztes durchsichtiges Material ist ein gepresster Kunststoffartikel
aus Polycarbonatharz oder Acrylharz.
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Diese äußerst durchsichtige
Lärmschutzwand
wird jedoch nach und nach durch Abgase von Automobilen oder Bremsstaub
von Zügen
verunreinigt, die auf der Straße
oder den Gleisen fahren, oder durch fliegendes Pulver oder Flugstaub
und aus diesem Grund muss regelmäßig eine
Reinigung vorgenommen werden, um die Transparenz zu erhalten. Zum
Erhalt der Transparenz der durchsichtigen Lärmschutzwand ist ein Reinigungsverfahren
durch Menschen am wirksamsten, jedoch erfordert diese Reinigungsart
eine vollständige oder
teilweise Sperrung der Straße
oder der Gleise für
eine bestimmte Zeit, was hohe Kosten verursacht. Zudem hat dieses
Verfahren viele Einschränkungen,
beispielsweise kann die Reinigung aus Gründen der Verkehrssicherheit
nicht häufig
vorgenommen werden.
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Aufgrund
seiner photokatalytischen Funktion ist Titandioxid sehr bekannt
und wird tatsächlich
in verschiedenen Verwendungszwecken eingesetzt, wo seine verschmutzungshemmende,
desodorierende bzw. antimikrobielle Wirkung genutzt wird, wovon
zahlreiche Anwendungsbeispiele bekannt sind. Von diesen photokatalytischen
Funktionen des Titandioxids wird die verschmutzungshemmende Funktion
genutzt, um unter Verwendung eines Trägermaterials aus Polycarbonatharz
oder Acrylharz die Transparenz durchsichtiger Lärmschutzwände zu erhalten. Genauer gesagt
ist bei dieser Technik Titandioxid auf der Oberfläche einer Lärm schutzwand
vorhanden, wodurch an den hydrophilisierten Stellen der Oberfläche Schmutzelemente
abgebaut werden und diese Schmutzelemente somit durch Niederschlag
o. Ä. leicht
beseitigt werden. (Diese Technik ist offenbart in
JP 11-81250 ,
JP 10-37135 und JP 10-305091.) Das in den bisherigen Verfahren verwendete
Titandioxid enthält
ein Anataskristall. Entsprechend ist die photokatalytische Funktion
von Titandioxid mit Anataskristall sehr bekannt und wird wie oben
beschrieben als verschmutzungshemmendes, desodorierendes und antimikrobielles
Mittel eingesetzt, wovon zahlreiche Anwendungsbeispiele bekannt
sind.
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Obgleich
bekannt ist, dass dieses Titandioxid mit einem Anataskristall Schmutzelemente
photokatalytisch abbauen und die Oberfläche hydrophilisieren kann,
stellen sich diese Wirkungen nur dann ein, wenn ausreichend Licht
auf die Oberfläche
trifft. Die Wirkung, die der photokatalytischen Reaktion des verwendeten
photokatalytischen Elements zugeschrieben wird, welches Titandioxid
mit Anataskristall beinhaltet, kann nämlich an Orten mit unzureichender
Lichteinstrahlung (zum Beispiel im Schatten wie einem Gebäudeschatten)
oder im Winter mit geringer Sonneneinstrahlung nicht vollständig erzielt
werden. Anders ausgedrückt,
kann die Wirkung der photokatalytischen Reaktion nur an Orten eingesetzt
werden, wo der Lichteinfall ausreichend stark ist (zum Beispiel
tagsüber
im Sommer oder unter einer Lampe mit künstlicher Belichtung durch
Ultraviolettstrahlen).
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Obwohl
JP 11-100526 ein Element offenbart, auf dessen Oberfläche ein
Brookitkristall vorhanden ist, beschreibt diese Veröffentlichung
einzig Wirkungen, die mit den bekannten Wirkungen herkömmlicher
Anataskristalle übereinstimmen.
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Somit
bestehen bei herkömmlichen
durchsichtigen Lärmschutzwänden, bei
denen das oben beschriebene Titandioxid mit Anataskristall verwendet
wird, die Probleme, dass der photochemische Abbau von Schmutzelementen
an Orten mit geringer Lichteinstrahlung nur unzureichend erfolgt,
dass die Oberfläche
der Lärmschutzwand
nicht ausreichend hydrophilisiert ist (definiert durch den Kontaktwinkel
zu Wasser), dass die gesamte Oberfläche des Trägermaterials nicht ausreichend
befeuchtet wird, selbst wenn Niederschlag, Reinigungswasser oder
Dampf auf sie auftrifft, dass kein ausreichender Selbstreinigungseffekt
erzielt wird und dass die Verunreinigung allmählich zunimmt, wodurch die
Transparenz abnimmt.
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Diese
Erfindung wurde unter Beachtung der vorgenannten Aspekte gemacht
und hat zur Aufgabe, eine durchsichtige Lärmschutzwand bereitzustellen,
welche eine photokatalytische Aktivität aufweist, mit der auch bei
geringer Lichteinstrahlung Schmutzelemente abgebaut werden können, welche
ferner zur einfachen Beseitigung von Schmutzelementen durch Niederschlag
o. Ä. die
Oberfläche
hydrophilisiert, und bei welcher der Erhalt der Transparenz über einen
langen Zeitraum gewährleistet
ist.
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Ein
Aspekt der vorliegenden Erfindung stellt eine Lärmschutzwand nach Anspruch
1 bereit.
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Ein
anderer Aspekt der vorliegenden Erfindung stellt ein Verfahren zum
Herstellen einer Lärmschutzwand
nach Anspruch 9 bereit.
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Das
Titandioxidpartikel umfasst ein Brookitkristall und ein Rutilkristall,
ein Brookitkristall und ein Anataskristall, oder ein Brookitkristall,
ein Rutilkristall und ein Anataskristall.
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Die
Titandioxidpartikel bilden gemeinsam mit dem Bindematerial eine
Oberflächenschicht
und sind in fixierter Form auf der Oberfläche eines Trägermaterials
vorhanden.
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Die
Oberflächenschicht,
welche die Titandioxidpartikel und ein Bindematerial umfasst, hat
eine Dicke von mindestens 0,005 μm
oder mehr und vorzugsweise im Bereich zwischen 0,005 und 10 bμm.
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Die
Oberflächenschicht,
auf deren Oberfläche
im Wesentlichen ein Brookitkristall-Titandioxid vorhanden ist, hat einen
Kontaktwinkel zu Wasser von 10° oder
weniger mit einer Lichtintensität
von 3,5 bis 0,005 mW/cm2.
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Die
Oberflächenschicht,
auf deren Oberfläche
im Wesentlichen ein Brookitkristall-Titandioxid vorhanden ist, hat die Eigenschaften,
dass die Gesamtlichtdurchlässigkeit
nach einem Reinigungstest mindestens 86 % beträgt, dass sich der Trübungswert
(engl.: haze value) nach einem Reinigungstest im Bereich zwischen
0 und 10 % bewegt und dass der Kontaktwinkel zu Wasser nach 96-stündiger Lichtabschirmung
10° oder
weniger beträgt.
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Die
durchsichtige Lärmschutzwand
hat die Eigenschaft, dass die Veränderung im Gelbgrad nach einem
3.000 Stunden dauernden Sonnen-Kohlelichtbogentest (engl.: sunshine
carbon arc test) 7 oder weniger beträgt.
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Das
Trägermaterial
der durchsichtigen Lärmschutzwand
umfasst ein Akrylharz oder ein Polycarbonatharz.
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Wie
oben beschrieben, baut die vorliegende durchsichtige Lärmschutzwand
auch bei geringer Lichteinstrahlung wie Schatten Schmutzelemente
photokatalytisch ab, und zwar durch Vorhandensein von Brookitkristall-Titandioxid
auf der Wandoberfläche.
Darüber
hinaus hydrophilisiert die vorliegende Lärmschutzwand ihre Oberfläche, damit
sie durch Niederschlag o. Ä.
leicht von Schmutzelementen gereinigt werden kann. Folglich ist
bei der vorliegenden Lärmschutzwand
der Erhalt der Transparenz über
einen langen Zeitraum gewährleistet.
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Die
Erfindung ist das Ergebnis umfangreicher Untersuchungen und wurde
folgendermaßen
erzielt. Die Erfinder entdeckten eine Eigenschaft, in der Brookitkristall
enthaltende Titandioxide auch unter geringem Lichteinfall eine hohe
photokatalytische Aktivität
aufweisen, sie wandten diese Eigenschaft auf eine durchsichtige Lärmschutzwand
an, um auch an schattigen Orten einen Abbau der Schmutzelemente
zu erreichen und um ihre Oberfläche
zu hydrophilisieren, damit sie durch Niederschlag o. Ä. leicht
von Schmutzelementen gereinigt wird. Bei der vorliegenden Lärmschutzwand
ist der Erhalt der Transparenz über
einen langen Zeitraum gewährleistet.
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Die
vorliegende Erfindung ist eine durchsichtige Lärmschutzwand, auf deren Oberfläche sich
Brookitkristall enthaltende Titandioxidpartikel befinden oder Partikel
von Titandioxid, bei denen Brookitkristall-Titandioxid im Wesentlichen
an der Oberfläche
vorhanden ist, um bei schwacher Lichteinstrahlung Schmutzelemente photokatalytisch
abzubauen und um die Oberfläche
zu hydrophilisieren, damit sie leicht von Schmutzelementen gereinigt
wird. Die hier verwendete Bezeichnung „im Wesentlichen" bedeutet, dass Brookitkristall-Titandioxid
an der Oberfläche
eines Trägermaterials
aus Kunstharz fixiert ist und sich in einem solchen Zustand befindet,
dass die Titandioxidoberfläche
der Atmosphäre
ausgesetzt ist. Beispielsweise beträgt im Fall der Brookitkristall
enthaltenden Titandioxidpartikel der Brookitkristall-Anteil vorzugsweise
20 Massen-% oder mehr, und noch mehr zu bevorzugen ist ein Anteil
von 50 Massen-% oder mehr (einschließlich 100 %).
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Das
für die
durchsichtige Lärmschutzwand
der vorliegenden Erfindung zu verwendende Trägermaterial besteht vorzugsweise
aus einem Polycarbonatharz oder einem Akrylharz, welche eine hervorragende
Härte haben
und falls erwünscht
auch ein Verstärkungsmaterial
o. Ä. enthalten
können.
Eine größere Fläche ohne lichtundurchlässige Stützen ist
als Trägermaterial
zu bevorzugen. Das in der vorliegenden Erfindung zu verwendende
Akrylharz bezeichnet ein Kunstharz, das von einem Polymethacrylat
ausgeht, oder detaillierter gesagt ein Kunstharz, das unter Verwendung
dieses Ausgangsmaterials durch Pressen oder Gießen in eine Platte eingearbeitet
ist oder ein davon abgewandeltes Kunstharz mit verbesserter Flammbeständigkeit
oder Schlagfestigkeit.
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Zu
den Beispielen für
Akrylharz zählen
Plexiglas SE-3, Plexiglas (beide hergestellt von Rohm & Haas Inc.), Acrylite
FR, Acrylite MR, Acrypet IR (alle hergestellt von Mitsubishi Rayon
Co., Ltd.) und Paraglass NF (gefertigt von Kuraray Co., Ltd.). Das
Polycarbonatharz bezeichnet ein Thermoplastharz, das von einer Dioxidverbindung
(z. B. Bisphenol) oder einem Diallylcarbonat ausgeht, und als Beispiele
können
lupilon, Novarex (beide hergestellt von Mitsubishi Engineering-Plastic
Corp.) und Panlite (gefertigt von Teijin Chemicals Ltd.) genannt
werden.
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Das
in der vorliegenden Erfindung zu verwendende Titandioxidpartikel
bezeichnet ein Titandioxid, das ein Brookitkristall enthält und unter
Verwendung eines Ultraviolettstrahls photokatalytische Reaktionen
ausführen
kann und dort sogar bei schwachem Licht hohe photokatalytische Aktivität aufweist,
welche von Anataskristall nicht erzielt werden kann. Wird dieses
Titandioxidpartikel als photokatalytisches Medium der durchsichtigen
Lärmschutzwand
eingesetzt, so wird eine ausgezeichnete Wirkung erzielt, insbesondere
in einer Umgebung mit geringer Lichteinstrahlung.
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Konkret
wird beispielsweise ein dünner,
die oben beschriebenen Titandioxidpartikel enthaltender Film auf
einem durchsichtigen Kunstharz ausgebildet und in einer Umgebung
mit schwacher Lichteinstrahlung bei einer Intensität von 0,1
bis 0,005 mW/cm2 mit einem Ultraviolettstrahl
bei 365 nm 120 Minuten lang bestrahlt, woraufhin der Kontaktwinkel
zu Wasser, das auf dessen Oberfläche
getropft wird, 10° oder
weniger wird, sodass eine photokatalytische Aktivität oder eine
Hydrophilisierung selbst in einer Umgebung mit sehr schwachem Licht
erzielt werden kann.
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Die
für die
vorliegende Erfindung zu verwendenden Brookitkristall enthaltenden
Titandioxidpartikel können
Titandioxidpartikel sein, die nur ein Brookitkristall enthalten
oder ein Mischsystem mit einem Rutilkristall- oder einem Anataskristall-Titandioxidpartikel.
Ist ein Rutilkristall- oder ein Anataskristall-Titandioxidpartikel enthalten,
so ist der Anteil der Brookitkristall-Titandioxidpartikel in den
Titandioxidpartikeln nicht ausdrücklich eingeschränkt, sondern
bewegt sich im Allgemeinen zwischen 1 und 100 Massen-%, vorzugsweise
jedoch zwischen 10 und 100 Massen-%, und noch mehr zu bevorzugen
ist ein Anteil von 50 bis 100 Massen-%. Der Grund dafür ist, dass
das Brookitkristall-Titandioxid hinsichtlich der photokatalytischen
Aktivität
dem Rutilkristall- oder Anataskristall-Titandioxid überlegen
ist.
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Zu
den Beispielen für
das Herstellungsverfahren von Brookitkristall enthaltenden Titandioxidpartikeln zählen ein
Gasphaseverfahren, bei dem Anataskristall-Titandioxidpartikel einer Hitzebehandlung
unterzogen werden, um Brookitkristall enthaltende Titandioxidpartikel
zu gewinnen, sowie ein Flüssigphaseverfahren,
bei dem eine Lösung
einer Titanverbindung wie z. B. Titantetrachlorid, Titantrichlorid,
Titanalkoxid und Titansulfat neutralisiert oder hydrolysiert wird,
um ein Titandioxid-Sol
zu gewinnen, in dem Brookitkristall enthaltende Titandioxidpartikel
dispergiert vorhanden sind.
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Diese
Verfahren sind nicht ausdrücklich
eingeschränkt,
solange Brookitkristall enthaltende Titandioxidpartikel gewonnen
werden können,
jedoch sind die in den Beispielen beschriebenen Verfahren zu bevorzugen, und
zwar hinsichtlich der photokatalytischen Aktivität und der Handhabbarkeit des
gewonnenen Stoffs sowie bei der Bildung des dünnen Films aus Titandioxid
hinsichtlich der Transparenz, der Hafteigenschaft und Härte des
Films.
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Es
folgt eine detaillierte Beschreibung dieser bevorzugten Verfahren:
Bei einem Verfahren wird Titantetrachlorid heißem Wasser mit 75 bis 100 °C zugeführt, das
Titantetrachlorid wird hydrolysiert während die Ionenkonzentration
des Chlorids bei einer Temperatur zwischen 75 °C und dem Siedepunkt der Lösung gesteuert
wird, vorzugsweise zwischen 90 und 95 °C, und dabei werden Brookitkristall
enthaltende Titandioxidpartikel in Form eines Titandioxid-Sols gewonnen;
bei einem anderen Verfahren wird Titantetrachlorid einem Wasser
zugeführt,
welches entweder ein Nitrat-Ion und ein Phosphat-Ion oder nur eines
von beiden enthält, das
Titantetrachlorid wird hydrolysiert, während die Gesamtkonzentration
von Chlorid-Ionen,
Nitrat-Ionen und Phosphat-Ionen bei einer Temperatur zwischen 75 °C und dem
Siedepunkt der Lösung
gesteuert wird, vorzugsweise zwischen 90 und 95 °C, und dabei werden Brookitkristall
enthaltende Titandioxidpartikel in Form eines Titandioxid-Sols gewonnen.
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Die
Brookitkristall enthaltenden Titandioxidpartikel sind hinsichtlich
ihrer Größe nicht
ausdrücklich
eingeschränkt,
jedoch beträgt
die durchschnittliche Partikelgröße vorzugsweise
mindestens 0,005 μm,
bevorzugt zwischen 0,005 und 0,1 μm und
noch mehr zu bevorzugen ist eine Größe von 0,01 bis 0,05 μm. Denn wenn die
durchschnittliche Partikelgröße 0,1 μm übersteigt,
nimmt die photokatalytische Aktivität ab und die Wirkung, dass
Verschmutzung verhindert wird oder organische Stoffe, falls doch
vorhanden, leicht abgebaut und beseitigt werden können, bleibt
möglicherweise
aus. Überdies
nimmt die Transparenz der Titandioxidpartikel ab und wenn solche
Titandioxidpartikel auf der Oberfläche einer durchsichtigen Lärmschutzwand
vorhanden sind, so hat die Farbe der Titandioxidpartikel eine negative
Wirkung auf die Farbe der durchsichtigen Lärmschutzwand. Beträgt die durchschnittliche
Partikelgröße weniger
als 0,005 μm,
so wird die Handhabung im Herstellungsverfahren schwierig. Die spezifische
Oberfläche
der Titandioxidpartikel beträgt
vorzugsweise 20 m2/g oder mehr.
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Die
derart gewonnenen Titandioxidpartikel können auf der Oberfläche einer
durchsichtigen Lärmschutzwand
vorhanden sein, und zwar mittels eines Verfahrens, bei dem die Oberfläche eines
Trägermaterials für eine durchsichtige
Lärmschutzwand
mit einem Titandioxidpartikel-Sol beschichtet wird, woraufhin diese
getrocknet und dann einer Hitzebehandlung unterzogen wird, um die
Titandioxidpartikel auf der Oberfläche der durchsichtigen Lärmschutzwand
zu fixieren, oder mittels eines Verfahrens, bei dem Titandioxidpartikel
mit einem Beschichtungsstoff o. Ä.
vermischt werden und die Oberfläche
eines Trägermaterials
für eine
durchsichtige Lärmschutzwand
mit diesem Gemisch beschichtet wird, woraufhin dieses getrocknet
und dann einer Hitzebehandlung unterzogen wird.
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Das
Bindemittel Tetramethoxysilan erhöht die Haftfestigkeit zwischen
der durchsichtigen Lärmschutzwand
und den Titandioxidpartikeln in dem Beschichtungsmittel aus Brookitkristall
enthaltenden Titandioxidpartikeln, wodurch die Härte des Films verbessert wird.
Durch die Verwendung eines solchen Bindemittels kann verhindert
werden, dass die Titandioxidpartikel von der durchsichtigen Lärmschutzwand
herunterfallen, womit die Wirkung, dass Verschmutzung verzögert und
falls doch vorhanden leicht beseitigt wird, über einen langen Zeitraum erhalten
bleibt.
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Das
Verfahren zum Auftragen des Beschichtungsmittels aus Brookitkristall
enthaltenden Titandioxidpartikeln auf eine durchsichtige Lärmschutzwand
ist nicht ausdrücklich
eingeschränkt,
und es kann jedes bekannte Verfahren eingesetzt werden, wie beispielsweise
das Schleuderbeschichtungsverfahren (engl.: spin coating method),
das Flutlackierverfahren (engl.: flow coating method), das Tauchbeschichtungsverfahren (engl.:
dip coating method), das Spritzbeschichtungsverfah ren (engl.: spray
coating method), das Bar-Coat-Verfahren (engl.: bar coating method),
das Walzenstreichverfahren (engl.: roller coating method), das Bürstenstreichverfahren
(engl.: brush coating method) und das Tränkungsverfahren (engl.: soaking
method). Von diesen werden das Spritzbeschichtungsverfahren und
das Walzenstreichverfahren bevorzugt, da das Trägermaterial groß ist.
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Wird
das Beschichtungsmittel aus Brookitkristall enthaltenden Titandioxidpartikeln
auf die Oberfläche eines
Trägermaterials
für die
durchsichtige Lärmschutzwand
aufgetragen und die Lösung
getrocknet, um die Titandioxidpartikel an der Oberfläche zu fixieren,
so kann abhängig
von den Beschichtungsbedingungen ein Dispersionsmittel oder ein
oberflächenaktives
Mittel zum Beschichtungsmittel zugegeben werden. Die durchsichtige
Lärmschutzwand
wird vorzugsweise einer Voranstrichbehandlung unterzogen, bei der
zunächst
ein einen anorganischen Stoff enthaltendes Bindemittel aufgetragen
wird, wodurch eine Voranstrichschicht aus dem anorganischen Stoff
entsteht. Beispiele für
das anorganische Voranstrichmaterial umfassen bekannte harte Beschichtungsstoffe
für Kunststoffe
wie beispielsweise Materialien, die Si, Ti, Zr oder Al enthalten.
Wird ein Si enthaltendes Material eingesetzt, so kann ein einziges
in der vorliegenden Erfindung verwendetes Bindemittel diese Wirkung
erzielen.
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Hinsichtlich
der Form erfindungsgemäßer Brookitkristall
enthaltender Titandioxidpartikel ist festzustellen, dass die Partikel
beinahe blockförmig
auf der Haftoberfläche
vorhanden sind. Ihre Oberfläche
ist mit Sauerstoff oder einer Hydroxylgruppe in der Luft bedeckt.
Das Siliciumoxid, welches eine Silanolbindung oder einen ihrer Vorläufer bildet,
oder das Metalloxid, welches als Bindemittel auf der Oberfläche eine
Hydroxylgruppe oder einen ihrer Vorläufer hat, wird sowohl mit der
durchsichtigen Lärmschutzwand
als auch mit der Oberfläche der
Titandioxidpartikel kondensiert und mit beidem fest verbunden, wodurch
selbst mit einer geringen Menge Bindemittel effektiv eine hervorragende
Haftfestigkeit erzielt werden kann.
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Wird
ein dünner
Film aus Brookitkristall enthaltendem Titandioxid unter Verwendung
eines solchen Bindemittels oder Bindemittelvorläufers gebildet, so beträgt die Härte, ausgedrückt in Bleistifthärtegraden,
3H oder mehr bei Verwendung von Siliciumoxid, Titanoxid oder einem
ihrer Vorläufer,
womit der Film ausreichende Filmhärte und gute Haftung hat.
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Die
Menge an zugegebenem Tetramethoxysilan beträgt im Allgemeinen zwischen
5 und 50 Massen-%, berechnet als Oxid auf Grundlage des Titandioxids. Über steigt
die zugegebene Menge 50 Massen-%, so steigt der Anteil der von dem
Bindemittel umschlossenen Titandioxidpartikel, wodurch die photokatalytische Aktivität der Beschichtung
abnimmt; unterschreitet diese Menge jedoch 5 Massen-%, so kann die
Wirkung des Bindemittels nicht erzielt werden und die Titandioxidpartikel
fallen ungünstigerweise
herunter.
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Das
Verfahren für
das Zugeben eines Bindemittels oder Bindemittelvorläufers ist
nicht ausdrücklich eingeschränkt, jedoch
zählen
zu den Beispielen dafür
ein Verfahren, bei dem ein Bindemittel oder Bindemittelvorläufer einem
Sol zugeführt
wird, in dem Brookitkristall enthaltende Titandioxidpartikel dispergiert
vorhanden sind, und das Sol anschließend als Beschichtung auf eine
durchsichtige Lärmschutzwand
aufgetragen wird, sowie ein Verfahren, bei dem ein Titandioxid-Sol
mittels Spritzbeschichtungsverfahren aufgetragen wird und gleichzeitig
ein Bindemittel oder Bindemittelvorläufer mit einem anderen Spritzmittel
aufgetragen wird.
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Wird
ein Beschichtungsmittel aus Brookitkristall enthaltenden Titandioxidpartikeln
auf eine durchsichtige Lärmschutzwand
aufgetragen und das Mittel danach getrocknet, so kann ein geeignetes
Lösungsmittel
als Egalisierungsmittel zugegeben werden, um das Trocknen zu beschleunigen
oder die Glätte
des dünnen
Films zu erhöhen.
Werden die Brookitkristall enthaltenden Titandioxidpartikel in Wasser
dispergiert, so wird in der Regel ein hydrophiles organisches Lösungsmittel
wie Ethylalkohol, Isopropylalkohol und n-Butylalkohol verwendet.
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Nachdem
ein Beschichtungsmittel aus Brookitkristall enthaltenden Titandioxidpartikeln
auf eine durchsichtige Lärmschutzwand
mit darauf ausgebildetem Schutzfilm aufgetragen worden ist, erfolgt
das Trocknen, um die Titandioxidpartikel an der Oberfläche zu fixieren.
Die Atmosphäre
beim Trocknen ist nicht ausdrücklich eingeschränkt und
das Trocknen kann an der Luft, im Vakuum oder in einem Inertgas
erfolgen, wobei es üblicherweise
an der Luft erfolgt. Die Trocknungstemperatur schwankt in Abhängigkeit
vom Baumaterial der durchsichtigen Lärmschutzwand und der Art des
Bindemittels oder Bindemittelvorläufers, beträgt jedoch üblicherweise zwischen 20 und
100 °C.
Die Trocknungszeit beträgt üblicherweise
zwischen 5 Minuten und 60 Stunden, vorzugsweise zwischen 15 Minuten
und 24 Stunden. Bei Bedarf kann auch ein beschleunigtes Trocknungsverfahren
mittels Trockner o. Ä.
eingesetzt werden.
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Bei
der derart gewonnenen durchsichtigen Lärmschutzwand, auf deren Oberfläche Brookitkristall
enthaltende Titandioxidpartikel vorhanden sind, hat der dünne Film, in
dem sich das Titandioxid befindet, eine Dicke von mindestens 0,005 μm, vorzugsweise
im Bereich zwischen 0,005 und 10 μm
und noch mehr zu bevorzugen ist ein Bereich zwischen 0,01 und 5 μm. Bei einer
Dicke unter 0,005 μm
ist die photokatalytische Aktivität oder Hydrophilie nicht ausreichend
hoch, während
bei einer Dicke über
10 μm die
photokatalytische Reaktion nur nahe der Oberfläche des dünnen Titandioxidfilms erfolgt
und demzufolge die Anzahl der nicht an der photokatalytischen Reaktion
beteiligten Titandioxidpartikel zunimmt, was aus wirtschaftlicher
Sicht nachteilig ist. Überdies
fallen diese Partikel leicht von der durchsichtigen Lärmschutzwand
herunter und auch die Transparenz der durchsichtigen Lärmschutzwand
nimmt ungünstigerweise
ab.
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Die
durchsichtige Lärmschutzwand,
auf deren Oberfläche
erfindungsgemäß Brookitkristall
enthaltende Titandioxidpartikel vorhanden sind, baut anhaftende
Verunreinigungen durch die photokatalytische Funktion der Brookitkristall
enthaltenden Titandioxidpartikel ab, wobei Brookitkristall eine
stärkere
Aktivität
aufweist als Anataskristall. Ferner hat der aus einem Beschichtungsmittel
mit Brookitkristall enthaltenden Titandioxidpartikeln gebildete
dünne Titandioxidfilm
eine hervorragende Hydrophilie und sein Kontaktwinkel zu Wasser
beträgt
selbst bei geringer Lichtintensität 10° oder weniger (die Lichtintensität bewegt
sich im Bereich zwischen 0,1 und 0,005 mW/cm2),
sodass Verunreinigungen wie Flugstaub, Abgase von Automobilen oder
Bremsstaub von elektrischen Zügen
und feine Abgas enthaltende Partikel nur verzögert an der durchsichtigen
Lärmschutzwand
anhaften und selbst wenn Verschmutzung auftritt, kann diese Verunreinigung
leicht beseitigt werden.
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Der
aus einem Beschichtungsmittel mit Brookitkristall enthaltenden Titandioxidpartikeln
gebildete Film hat darüber
hinaus auch eine hervorragende Transparenz und beeinflusst die Farbe
der durchsichtigen Lärmschutzwand
nicht. Zudem ist der Film durch das Bindemittel oder den Bindemittelvorläufer fest
mit der Oberfläche
der Schutzschicht verbunden, welche auf der Oberfläche der
Lärmschutzwand
gebildet ist, wodurch der Film hervorragende Filmhärte und
gute Haftung aufweist und die oben beschriebene Wirkung der erfindungsgemäßen Brookitkristall
enthaltenden Titandioxidpartikel über einen langen Zeitraum erhalten
bleibt.
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Die
vorgenannte Wirkung ist mit herkömmlichen
Titandioxidpartikeln, die hauptsächlich
Anataskristall und kein Brookitkristall enthalten, nicht erzielbar,
und zwar vermutlich aus den folgenden Gründen. Die Kristallstruktur
von Titandioxid besteht im Wesentlichen aus einer Kombination von
Einheiten, die jeweils ein Titanatom und sechs das Titanatom umgebende
Sauerstoffatome umfassen. Es wird gelehrt, dass die photokatalytische
Reaktion von Titandioxid durch Elektronenaustausch zwischen dem
Titanatom und dem Sauerstoffatom erfolgt. Somit muss der Bindungszustand
des Titanatoms mit den Sauerstoffatomen (sechs Bindungen) starke
Auswirkungen auf die photokatalytische Aktivität haben.
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Anhand
einer Kristallstrukturanalyse wurde nachgewiesen, dass diese sechs
Bindungen bei Anataskristall und Rutilkristall durch zwei Paare
von Bindungslängen
dargestellt sind. Das Anataskristall hat demnach einen Titan-Sauerstoff-Bindungszustand,
in dem zwei Bindungen eine Bindungslänge von 0,19656 nm und vier
Bindungen eine Bindungslänge
von 0,19370 nm haben; und das Rutilkristall hat einen Zustand, in
dem zwei Bindungen eine Bindungslänge von 0,19834 nm und vier
Bindungen eine Bindungslänge
von 0,19462 nm haben. Es wurde also nachgewiesen, dass der Bindungszustand
eine sehr hohe Symmetrie aufweist.
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Hingegen
sind diese sechs Bindungen bei Brookitkristall alle unterschiedlich,
so dass sechs Bindungslängen
vorhanden sind. Das Minimum beträgt
0,18651 nm und das Maximum 0,20403 nm. Daher liegt keine Symmetrie
vor und es wird geschätzt,
dass alle Bindungen an der photokatalytischen Funktion beteiligt
sind, wodurch eine sehr hohe Aktivität entsteht.
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Wie
oben beschrieben, hat bei der erfindungsgemäßen durchsichtigen Lärmschutzwand
das verwendete Brookitkristall selbst bei schwacher Lichteinstrahlung
die Fähigkeit
zur effektiven photokatalytischen Aktivität sowie zur Hydrophilisierung,
und gleichzeitig ist das Trägermaterial
der Lärmschutzwand
ein Kunstharz mit hoher Transparenz, sodass die photokatalytische
Reaktion der Titandioxidpartikel sogar durch das Licht erfolgen
kann, das indirekt durch das Innere des Kunstharzes einfällt, wodurch
unerwartete, hervorragende Wirkungen erzielt werden können, einschließlich der
langen Lebensdauer.
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Ein
Reinigungstest wird durchgeführt,
um die Reinigungstauglichkeit des Photokatalysators zu prüfen, und
zwar indem die Lärmschutzwand
mittels Abgas eines Dieselautos im Leerlauf verunreinigt wird und
anschließend
ein Ultraviolettstrahl mit vorbestimmter Lichtintensität auf sie
gerichtet wird, um die organischen Elemente durch die photokatalytische
Reaktion abzubauen und damit einen Zustand zu erreichen, in dem
Verschmutzung beseitigt wird. Danach wird sie mit einer vorbestimmten
Menge Spritzwasser (entsprechend dem Niederschlag) gereinigt und
zur Bestimmung der Transparenz wird die Durchlässigkeit für durchfallendes Licht bezogen
auf das Gesamtlicht ermittelt.
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Im
Folgenden wird die vorliegende Erfindung anhand von Beispielen detaillierter
beschrieben, wenngleich die vorliegende Erfindung nicht als darauf
beschränkt
angesehen werden soll.
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Beispiel 1:
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In
einen Reaktionsbehälter
aus Glas, der einen Volumeninhalt von 1,5 l hat und mit einem Rücklaufkondensator
und einer Rührschaufel
ausgestattet ist, wurde 945 ml auf 95 °C vorgeheiztes destilliertes
Wasser eingefüllt.
Danach wurde 56 g von einer wässrigen
Titantetrachloridlösung
(Ti-Gehalt: 14,3 Massen-%, spezifisches Gewicht: 1,5 g/cm3) allmählich
tropfenweise über
einen Zeitraum von etwa einer Stunde in den Reaktionsbehälter gegeben,
während
die Rührschaufel
mit etwa 200 U/min gedreht und die Temperatur der Flüssigkeit
im Behälter
bei 95 °C
gehalten wurde. Mit Fortschreiten der tropfenweisen Zugabe begann
die Lösung im
Behälter
allmählich
zu hydrolysieren und die ganze Flüssigkeit wurde ein trübes Sol.
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Nach
Beendigung der tropfenweisen Zugabe wurde die Lösung bis nahe dem Siedepunkt
(104 °C)
erhitzt und eine Stunde lang bei derselben Temperatur gehalten,
damit das Titantetrachlorid vollständig hydrolysierte. Die Konzentration
des derart gewonnenen Sols wurde gemessen und bezüglich Titandioxid
mit 2 Massen-% ermittelt. Das gewonnene Sol wurde gekühlt und
eingedickt und das durch die Hydrolyse erzeugte Chlor wurde durch
Elektrodialyse unter Verwendung des von Asahi Kasei Corp. hergestellten
Elektrodialyse-Modells G3 entfernt, um ein wässriges Dispersionstitandioxidsol
mit einem pH von 4,0 zu gewinnen (Chlorid-Ion: etwa 400 ppm, Titandioxidkonzentration:
20 Massen-%). Die Partikel im Sol wurden durch ein Transmissionselektronenmikroskop
betrachtet, woraus hervorging, dass die Größe der Partikel 0,01 bis 0,02 μm betrug.
-
Zum
Untersuchen der Kristallstruktur der in dem Sol enthaltenen Titandioxidpartikel
wurde dieses Sol in einem Vakuumtrockner bei 60 °C getrocknet und die gewonnenen
Titandioxidpartikel wurden mittels Röntgenbeugung analysiert. Die
Röntgenbeugung
erfolgte unter Verwendung eines Röntgenbeugungsanalysegeräts (RAD-B
Rotor Flex, hergestellt von Rigaku Corp.) und eines Cu-Kolbens.
Auf diese Weise wurde ein Höchstwert
von 2θ =
30,8° ermittelt,
der die Beugung der (121) Fläche
von Brookitkristall angibt. Höchstwerte, die
Rutilkristall und Anataskristall kennzeichnen, wurden dem ersten
Anschein nach nicht ermittelt.
-
Als
Silicium enthaltendes Haftmittel wurde Tetramethoxysilan zugegeben,
um das oben gewonnene, Brookitkristall-Titandioxid enthaltende wasserverdünnbare Titandioxidsol
zu überziehen,
und zur Verbesserung der Trocknungsgeschwindigkeit wurde Ethylalkohol
zugegeben, wodurch ein photokatalytischer Beschichtungsstoff vorbereitet
wurde, der die in Tabelle 2 gezeigte Zusammensetzung hat.
-
Das
von GE Toshiba Silicones hergestellte Tosguard 510 wurde mit Isopropylalkohol
verdünnt
und durch Spritzbeschichten auf die Oberfläche eines Acrylharzes aufgetragen,
welches zur Erhöhung
der Festigkeit durch ein in das Innere eingeführtes Drahtgeflecht verstärkt ist
(2 m Höhe × 4 m Breite × 15 mm
Dicke), um einen Film mit einer Filmdicke von 150 nm zu bilden,
der zur Vermeidung von Verschleiß aufgrund der photokatalytischen
Wirkung des Titandioxids als Schutzfilm dienen soll.
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Als
nächstes
wurde auf diesen Schutzfilm etwa 200 ml des in Tabelle 2 aufgeführten photokatalytischen
Beschichtungsstoffs durch Spritzbeschichten aufgetragen und dann
getrocknet, indem es 24 Stunden an der Atmosphäre gelassen wurde, und auf
diese Weise wurde eine durchsichtige Lärmschutzwand hergestellt, auf
deren Oberfläche
Brookitkristall enthaltende Titandioxidpartikel vorhanden sind.
Zu diesem Zeitpunkt hatte die Schicht der Brookitkristall enthaltenden
Titandioxidpartikel eine Dicke von 200 nm.
-
Beispiel 2:
-
Titantetrachlorid
wurde in gleicher Weise wie in Beispiel 1 hydrolysiert, außer dass
vor Zugabe der wässrigen
Titantetrachloridlösung
noch Salzsäure
in einer Konzentration von 1 mol/l als HCl in den Reaktionsbehälter gegeben
wurde. Das gewonnene Sol wurde in gleicher Weise behandelt wie in
Beispiel 1, um ein wasserverdünnbares
Titandioxidsol zu erhalten. Die Partikel im Sol wurden auf gleiche
Weise wie in Beispiel 1 betrachtet und dabei wurde eine Partikelgröße von 0,01
bis 0,03 μm
ermittelt.
-
Die
Kristallstruktur der in diesem Sol enthaltenen Titandioxidpartikel
wurde in gleicher Weise wie in Beispiel 1 untersucht. So wurde ein
Höchstwert
ermittelt, der die Beugung der (121) Fläche von Brookitkristall angibt
und ein Höchstwert,
der die Beugung der (110) Fläche
angibt, welches der Haupthöchstwert
von Rutilkristall ist. Auch wurde ein Höchstwert ermittelt, der die
Beugung der (004) Fläche
von Anataskristall angibt. Demzufolge war das gewonnene Sol eine
Mischung mit Brookitkristall, Anataskristall und Rutilkristall.
Der Gehalt dieser Kristalle wurde wie folgt berechnet.
-
Titandioxid-Brookitkristall,
-Anataskristall und -Rutilkristall hatten jeweils einen Röntgenbeugungshöchstwert,
der in Tabelle 1 gezeigt ist (Auszug aus einer JCPDS-Karte), und
wie hier aus Wert d abgelesen werden kann, überschneiden sich diese Kristalle
größtenteils.
Insbesondere beträgt
der Wert d beim Haupthöchstwert
von Brookitkristall und Anataskristall 0,351 nm bzw. 0,352 nm und
das Brookitkristall hat auch einen Höchstwert bei 0,347 nm, woraus
hervorgeht, dass sich diese drei Höchstwerte im Wesentlichen überschneiden.
-
Somit
kann das Intensitätsverhältnis von
Haupthöchstwerten
zwischen dem Brookitkristall und dem Anataskristall nicht ermittelt
werden. Daher wurde bei der vorliegenden Erfindung ein Höchstwert
der (121) Fläche
von Brookitkristall verwendet, der sich nicht mit dem Höchstwert
von Anataskristall überschneidet,
und das Intensitätsverhältnis des
Höchstwertes
wurde für
die Position bestimmt, wo sich diese drei Höchstwerte überschneiden (Höchstwertintensität der (121)
Fläche
von Brookitkristall)/(Höchstwertintensität an der
Position mit Überschneidung
der drei Höchstwerte).
Aus dem ermittelten Wert wurde der Gehalt von Brookitkristall-Titandioxid und Anataskristall-Titandioxid
bestimmt. Der Gehalt von Rutilkristall wurde aus dem Intensitätsverhältnis des
Höchstwertes
ermittelt, der als Haupthöchstwert
von Rutilkristall die Beugung der (110) Fläche angibt, zum Höchstwert
an der Position, wo sich diese drei Höchstwerte überschneiden (Haupthöchstwertintensität von Rutilkristall)/(Höchstwertintensität an der
Position mit Überschneidung
der drei Höchstwerte).
-
Es
wurde ermittelt, dass (Höchstwertintensität der (121)
Fläche
von Brookitkristall) /(Höchstwertintensität an der
Position mit Überschneidung
der drei Höchstwerte)0,38
beträgt
und dass (Haupthöchstwertintensität von Rutilkristall)/(Höchstwertintensität an der
Position mit Überschneidung
der drei Höchstwerte)
0,05 beträgt.
Daraus wurde entnommen, dass das Sol etwa 70 Massen-% Brookitkristall
enthält,
etwa 1,2 Massen-% Rutilkristall und etwa 28,8 Massen-% Anataskristall.
-
Zu
dem derart gewonnenen wässrigen
Dispersionstitanoxidsol mit Brookitkristall-Titandioxid wurde zur Verbesserung der
Trocknungsgeschwindigkeit Ethylalkohol zugegeben, wodurch ein photokatalytischer
Beschichtungsstoff mit der in Tabelle 2 gezeigten Zusammensetzung
vorbereitet wurde.
-
Eine
durchsichtige Lärmschutzwand
(Lärmschutzwandplatte),
auf deren Oberfläche
Titandioxidpartikel vorhanden sind, wurde auf gleiche Weise wie
in Beispiel 1 hergestellt, außer
dass der oben gewonnene photokatalytische Beschichtungsstoff verwendet
wurde.
-
-
Beispiel 3:
-
Ein
Trägermaterial
(1 m Höhe × 2 m Breite × 5 mm Dicke)
wurde mittels eines Strangpressverfahrens aus einem formgepressten
Polycarbonatharz hergestellt. In das Innere dieses formgepressten
Polycarbonatharzes wurde nicht ausdrücklich ein Material zur Erhöhung der
Festigkeit eingeführt.
Eine durchsichtige Lärmschutzwand,
auf deren Oberfläche
Brookitkristall enthaltende Titandioxidpartikel vorhanden sind,
wurde in gleicher Weise wie in Beispiel 1 hergestellt, außer dass
das oben gewonnene Polycarbonatharz verwendet wurde.
-
Beispiel 4:
-
Eine
durchsichtige Lärmschutzwand,
auf deren Oberfläche
Brookitkristall enthaltende Titandioxidpartikel vorhanden sind,
wurde in gleicher Weise wie in Beispiel 3 hergestellt, außer dass
der in Beispiel 2 vorbereitete photokatalytische Beschichtungsstoff
verwendet wurde (in Tabelle 2 aufgeführt).
-
Vergleichsbeispiel 1:
-
Eine
durchsichtige Lärmschutzwand,
auf deren Oberfläche
Titandioxidpartikel vorhanden sind, wurde in gleicher Weise wie
in Beispiel 1 hergestellt, außer
dass anstelle von Brookitkristall enthaltenden Titandioxidpartikeln
ein Beschichtungsstoff (in Tabelle 2 aufgeführt) eingesetzt wurde, der
unter Verwendung eines kein Brookitkristall sondern Anataskristall
enthaltenden Titandioxidsols (STS-02, hergestellt von Ishihara Sangyo Kaisha,
Ltd.) vorbereitet wurde und der folgende Werte aufweist: (Höchstwertfestigkeit
der (121) Fläche
von Brookitkristall)/(Höchstwertintensität an der
Position mit Überschneidung
der drei Höchstwerte)
= 0 und (Haupthöchstwertintensität von Rutilkristall)/(Höchstwertintensität an der
Position mit Überschneidung
der drei Höchstwerte)
= 0.
-
Vergleichsbeispiel 2:
-
Eine
durchsichtige Lärmschutzwand,
auf deren Oberfläche
Titandioxidpartikel vorhanden sind, wurde in gleicher Weise wie
in Beispiel 1 hergestellt, außer
dass anstelle von Brookitkristall enthaltenden Titandioxidpartikeln
ein Beschichtungsstoff (in Tabelle 2 aufgeführt) eingesetzt wurde, der
unter Verwendung eines kein Brookitkristall sondern Anataskristall
und Rutilkristall enthaltenden Titandioxidsols (P-25, hergestellt von
Nippon Aerosil) vorbereitet wurde und der folgende Werte aufweist:
(Höchstwertfestigkeit
der (121) Fläche
von Brookitkristall)/(Höchstwertintensität an der
Position mit Überschneidung
der drei Höchstwerte)
= 0 und (Haupthöchstwertintensität von Rutilkristall)/(Höchstwertintensität an der
Position mit Überschneidung
der drei Höchstwerte)
= 0,16. Tabelle
2
- * A: Anataskristall, B: Brookitkristall,
C: Rutilkristall
-
Bewertung der erfindungsgemäßen Lärmschutzwand
-
Kontaktwinkel zu Wasser
-
Die
in obigen Beispielen und Vergleichsbeispielen gewonnenen durchsichtigen
Lärmschutzwände, auf deren
Oberflächen
im Wesentlichen Titandioxidpartikel vorhanden sind, wurden hinsichtlich
ihres Kontaktwinkels gemessen. Bei der Messung wurde das von Kyowa
Interface Science Co., Ltd. hergestellte Model CA-D verwendet, ein
Ultraviolettstrahl mit einer Lichtintensität von 0,3 mW/cm2 bei
365 nm wurde 120 Minuten lang eingesetzt und der Kontaktwinkel zu
Wasser wurde vor der Bestrahlung, unmittelbar nach der Bestrahlung
und nach einer 96-stündigen Lichtabschirmung
gemessen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 dargestellt.
-
-
Reinigungstauglichkeit
-
Danach
wurden die in obigen Beispielen und Vergleichsbeispielen gewonnenen
durchsichtigen Lärmschutzwände, auf
deren Oberflächen
Titandioxidpartikel vorhanden sind, hinsichtlich ihrer Reinigungstauglichkeit
gemessen. Ein Abgas eines Dieselautos im Leerlauf wurde auf jede
in obigen Beispielen und Vergleichsbeispielen gewonnene durchsichtige
Lärmschutzwand
gerichtet, um einen Zustand mit verschmutzter Oberfläche zu erreichen.
Nachdem jede Lärmschutzwand
eine Stunde lang mit einem Ultraviolettstrahl (Lichtintensität bei 365
nm: 0,3 mW/cm
2) bestrahlt wurde, wurde 5
l oder 1 l Spritzwasser mit einer Wassertemperatur von 20 °C auf die
durchsichtige Lärmschutzwand
gegossen und der Reinigungsgrad wurde per Augenschein bewertet.
Zudem wurde der oben beschriebene Schmutzreinigungsschritt zehnmal
wiederholt und anschließend
der Reinigungsgrad in gleicher Weise per Augenschein bewertet. Die
erzielten Ergebnisse sind in Tabelle 4 dargestellt. Tabelle
4
- ⌾:
Verunreinigung lässt
sich schnell beseitigen.
- O: Verunreinigung lässt
sich etwas schwieriger beseitigen.
- x: Verunreinigung lässt
sich nicht beseitigen.
-
Erhalt der Transparenz
-
Die
in den Beispielen und Vergleichsbeispielen gewonnenen durchsichtigen
Lärmschutzwände wurden
hinsichtlich des Erhalts der Transparenz bewertet. Die Lichtdurchlässigkeit
(Wellenlängenbereich:
450 bis 700 nm) wurde nach der oben beschriebenen zehnmaligen Wiederholung
im Fall von 5 l Spritzwasser, vgl. Bewertung der Reinigungstauglichkeit,
gemessen und ebenfalls unmittelbar nach der Herstellung der Lärmschutzwand.
Bei der Messung wurde ein Trübungsmesser
vom Modell TC-HIII DP, hergestellt von Tokyo Denshoku Co., Ltd.,
verwendet und es wurde die Gesamtlichtdurchlässigkeit und der Trübungswert
entsprechend dem Messverfahren nach JIS K6718 bestimmt. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 5 dargestellt.
-
-
Witterungsbeständigkeit
-
Die
Witterungsbeständigkeit
der in den Beispielen gewonnenen Lärmschutzwände wurde gemessen. Die Lärmschutzwände wurden
3.000 Stunden exponiert (Testverfahren JIS A1415), und zwar unter
Verwendung des Sonnen-Wettermessers WEL-SUN-DC, hergestellt von
Suga Test Instruments Co., Ltd., als beschleunigter Sonnen-Kohlelichtbogentest
(engl.: sunshine carbon ark exposure acceleration test). Danach wurden
sie 12 Minuten lang mit einem Ultraviolettstrahl bei 365 nm und
einer Intensität
von 0,3 mW/cm2 bestrahlt und im Ergebnis
wurde der Kontaktwinkel zu Wasser mit demselben Gerät wie im
Bewertungstest „Kontaktwinkel
zu Wasser" bewertet.
Mittels eines Spektralphotometers des Modells CM-3700d, hergestellt
von Minolta Co., Ltd., wurde unmittelbar nach dem beschleunigten
Test der Gelbgrad gemessen, um den Index der Veränderung im Gelbgrad zu berechnen
(Verfahren JIS K7105).
-
-
Wie
in Tabellen 4, 5 und 6 gezeigt, wies die durchsichtige Lärmschutzwand,
auf deren Oberfläche
Titandioxidpartikel mit hohem Brookitkristall-Anteil vorhanden sind,
einen guten Erhalt der Transparenz auf und selbst bei Verschmutzung
konnte die Verunreinigung leicht beseitigt werden.
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Gewerbliche Anwendbarkeit:
-
Auf
den vorangegangenen Seiten wurde beschrieben, dass auf der Oberfläche der
durchsichtigen Lärmschutzwand
der vorliegenden Erfindung Brookitkristall enthaltende Titandioxidpartikel
vorhanden sind, sodass selbst bei sehr schwacher Lichtintensität eine hohe
photokatalytische Aktivität
erzeugt werden kann, beispielsweise im Schatten zwischen Gebäuden, und
dass somit das Hydrophilisierungsphänomen, bei dem der Kontaktwinkel
zu Wasser verkleinert wird, auch bei schwacher Lichtintensität entsprechend
auftreten kann.
-
Ferner
weist die durchsichtige Lärmschutzwand
der vorliegenden Erfindung, auf deren Oberfläche Brookitkristall enthaltende
Titandioxidpartikel vorhanden sind, gute Hydrophilie auf und kann
leicht mit Wasser befeuchtet werden verglichen mit einer Wand, auf
der Titandioxidpartikel vorhanden sind, die kein Brookitkristall
enthalten, sodass das Trägermaterial
mit einer geringen Menge an Wasser vollständig befeuchtet wird und Verunreinigungen
leicht beseitigt werden können,
wenn Verschmutzung auftritt.
-
Bei
der durchsichtigen Lärmschutzwand
der vorliegenden Erfindung ist das Lärmschutz-Trägermaterial ein Kunststoff
hoher Transparenz, so dass die oben beschriebene photokatalytische
Aktivität
und die Hydrophilisierungsleistung wirksam auftreten kann, selbst
wenn das Licht indirekt durch das Innere des Kunstharzes (von der
Trägermaterialbasis
her) einfällt.
-
Daher
kann die selbstreinigende Wirkung ohne Weiteres eintreten und über einen
langen Zeitraum hinweg erhalten bleiben, auch wenn auf der durchsichtigen
Lärmschutzwand
der vorliegenden Erfindung Verschmutzung entsteht. Je höher der
Brookitkristall-Anteil in den Titandioxidpartikeln, desto größer ist
diese Wirkung.
-
Da
die Brookitkristall enthaltenden Titandioxidpartikel oder der diese
Partikel enthaltende Beschichtungsfilm bei der vorliegenden Erfindung
eine hervorragende Transparenz haben, kann die Transparenz und das
Erscheinungsbild des Kunstharzes selbst erhalten bleiben. Ist das
Lärmschutz-Trägermaterial
zum Beispiel ein Akrylharz oder ein Polycarbonatharz, so kann die
gewonnene Lärmschutzwand
mit durchsichtigen Titandioxidpartikeln eine Gesamtlichtdurchlässigkeit
von 86 % oder mehr haben.