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Gebiet der Erfindung und
Einführung
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Die
Erfindung betrifft Nucleinsäuren,
die Reportergene codieren, welche in Langzeitexpressionsstudien
verwendet werden können,
und Vektoren, die diese umfassen. Die Erfindung umfasst außerdem Verfahren zur
Herstellung von Vektoren für
Langzeitexpression und die Expressionssysteme, die diese Reportergene und
andere Transgene enthalten, sowie die von diesen Reportergenen codierten
rekombinanten Polypeptide.
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Viele
Gentransfervektoren und -systeme sind dafür vorgesehen, Gene für längere Zeiträume, d.h. über Wochen
und Monate hinweg, zu exprimieren. Dies ist insbesondere der Fall,
wenn das Transgen ein funktionelles Protein oder ein therapeutisches
Protein codiert. Verfahren zum Evaluieren der Persistenz der Expression
mithilfe dieser Gentransfervektoren verwenden in der Regel nachweisbare
Reportergene. Den Proteinprodukten derzeit verwendeter Reportergene
fehlt jedoch eines oder mehrere einiger Merkmale, weshalb sie zur
Untersuchung einer Langzeitexpression in einem Tier ungeeignet sind.
Diese Erfindung stellt neue und nützliche Reportergene, Nucleinsäuren, Expressionsvektoren,
Polypeptide und Verfahren zum Exprimieren von Transgenen bereit,
die sich besonders für
Langzeitexpression eignen. Im Vergleich mit Reportergenen aus dem
Stand der Technik, die etwa 20 Tage lang nachweisbares Protein exprimieren,
exprimieren die erfindungsgemäßen Reportergene
nachweisbare Proteinmengen ungefähr über einen
Monat lang oder bis zu mindestens etwa 9 Monate lang. Außerdem ist
der Grad der Expression über
diesen Zeitraum stabil. Darüber
hinaus lassen sich die Proteine von erfindungsgemäßen Reportergenen
in einer Reihe von Zelltypen und Geweben feststellen, wo sich der
Nachweis mithilfe anderer Reportergene als schwierig erwiesen hat.
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Diskussion
verwandter Technologie
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Reportergene
sind verwendet worden, um die Expression von Transgenen von verschiedenen
Vektoren zu analysieren. Reportergene, die in Tiermodellen verwendet
worden sind, codieren exogene zytoplasmatische oder sezernierte
Proteine wie beispielsweise bakterielle β-Galaktosidase, Insektenluziferase,
menschliches Wachstumshormon, menschliches Erythropoietin und menschliche
sezernierte alkalische Phosphatase (SEAP). Diese Reportergene werden
häufig
für die
Untersuchung transienter Expression und Untersuchungen gewebespezifischer
Expression eingesetzt. Die von ihnen codierten Proteine sind jedoch
typischerweise immunogen. Sie können
auch eine zytotoxische Antwort von T-Lymphozyten und eine neutralisierende
Antikörperantwort
hervorrufen, welche einen Nachweis unterdrückt, was zu ungenauen Reportergen-Expressionsdaten
führt (siehe
Tripathy et al., Nature Medicine 2: 545–50 (1996); und Yang et al.,
Gene Therapy 3: 137–44 (1996).
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Schon
aus diesen Mängeln
allein kann der Schluss gezogen werden, dass derzeit verwendete
Reportergene nicht wirklich für
Studien längerfristiger
Expression konzipiert worden sind und sich dafür auch nicht als geeignet erwiesen
haben. Wenn Daten zu längerfristiger
Expression gebraucht werden, braucht man ein Reportergen, das kontinuierlich
exprimiert, sich feststellen lässt,
den Immunreaktionsmechanismus des Tieres umgeht und die Zellphysiologie
nicht verändert.
Bislang wurde ein solches Reportergen nicht adäquat bereitgestellt. Vielmehr
sind experimentelle Systeme modifiziert worden, um den existierenden
Reportergenen entgegen zu kommen, beispielsweise durch Verwendung
immundefizienter Tiere.
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Ein
Reportergen, das oben erwähnte
SEAP-Gen, stammt von der nativen humanen plazentalen alkalischen
Phosphatase (hPLAP) ab. Die typischerweise für seine Reportergenfunktion
verwendete Aminosäuresequenz
unterscheidet sich von dem nativen Gen durch eine Deletion C-terminaler
Reste, was das membrangebundene Protein in ein sezerniertes Protein
verwandelt, wie von Berger et al. (Gene 66, 1–10 (1988)) und in der europäischen Patentanmeldung
EP 327 960 beschrieben ist.
Obgleich das SEAP-Reportergen in einer Reihe von Expressionssystemen
verwendet wurde, führt
die Sekretion von der alkalischen Phosphatase abstammenden Reportergenen
häufig
zu relativ kurzfristiger Expression. Diesbezüglich prüften Bettan M. et al. (Anal.
Biochemistry, Band 271, 1999, S. 187–189) die zirkulierende Aktivität dieses
sezernierten humanen plazentalen alkalische Phosphataseproteins
(SEAP) im Plasma nach einer Injektion eines Plasmids der Codierungssequenz
von SEAP. Es wird beschrieben, dass die durchschnittliche SEAP-Aktivität an Tag
7 einen Spitzenwert erreicht und bis Tag 28 langsam bis auf 40%
der maximalen Aktivität
zurückgeht.
Es besteht daher ein Bedarf für
ein Reportergen, das ein Modell zur Untersuchung von Langzeitexpression
wäre.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
Erfindung umfasst alkalische Phosphatase(AP)-Reportergene und Nucleinsäuresequenzen,
die eine alkalische Säuger-Phosphataseaktivität codieren.
Die alkalische Phosphataseaktivität lässt sich mindestens einen Monat
lang nach dem Einbringen in eine Zelle als ein Transgen feststellen.
Vorzugsweise führt
das Exprimieren der erfindungsgemäßen, die alkalische Phosphatase
codierenden Sequenzen in einer Zelle zu einer alkalischen Phosphataseaktivität, die für mehr als
etwa 40 Tage oder mehr als etwa 60 Tage oder mehr als etwa 90 Tage
oder mehr als etwa 120 Tage oder mehr als etwa 180 Tage oder mehr
als etwa 270 Tage festgestellt werden kann. Typischerweise, aber
nicht notwendigerweise, wird die alkalische Phosphataseaktivität festgestellt,
indem die Proteinmengen oder die AP-Aktivität einer Serum- oder Gewebeprobe
von einem Säuger,
welcher die Zelle mit dem Transgen enthält, gemessen wird, oder indem
das Medium einer kultivierten Zelle gemessen wird, die das Transgen
enthält.
Es können
weitere Verfahren des Feststellens verwendet werden, einschließlich immunochemische
Assays.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
besteht die alkalische Säuger-Phosphataseaktivität aus, besteht
die alkalische Säuger-Phosphataseaktivität im Wesentlichen
aus oder umfasst die alkalische Säuger-Phosphataseaktivität eine Polypeptidaminosäuresequenz
von SEQ.-ID Nr. 1 oder SEQ.-ID Nr. 2. Ein Polypeptid oder Protein,
welches im Wesentlichen aus der Aminosäuresequenz von SEQ.-ID Nr.
1 oder SEQ.-ID Nr. 2 besteht, enthält die Aminosäuresequenz
von SEQ.-ID Nr. 1 oder SEQ.-ID Nr. 2 und eine oder mehrere Aminosäureunterschiede
in der Sequenz, welche die grundlegenden und neuartigen Merkmale
des Proteins nicht verändern.
Wie beschrieben ist, sind einige der grundlegenden und neuartigen
Merkmale des mSEAP-Polypeptids von SEQ.-ID Nr. 2 oder die AP-Aktivität von SEQ.-ID
Nr. 1 die Fähigkeit,
exprimiert und in Untersuchungen der Langzeitexpression festgestellt
werden zu können
(Langzeit kann hier eines von über
30 Tage, 40 Tage, 60 Tage, 90 Tage, 180 Tage oder 270 Tage bedeuten),
die Fähigkeit,
lange Zeit in immunkompetenten Tieren festgestellt werden zu können und/oder
die Fähigkeit,
lange Zeit in stabilen Mengen exprimiert zu werden (Mengen, die
sich nicht mehr als etwa um das 5-Fache oder mehr als etwa das 10-Fache
verändern).
Keine der alkalische Phosphatase-, embryonalen alkalische Phosphatase-
oder sezernierten embryonalen alkalische Phosphataseproteine oder
-polypeptide aus dem Stand der Technik besitzt auch nur eine dieser
neuartigen Merkmale. Jede isolierte oder gereinigte cDNA oder Nucleinsäure, die
ein Polypeptid von SEQ.-ID Nr. 1 oder SEQ.-ID Nr. 2 codiert, ist
in der Erfindung enthalten. Das Polypeptid von SEQ.-ID Nr. 1 kann auch
derart mit einer geeigneten Säuger-
oder Maussignalsequenz verknüpft
werden, dass AP-Aktivität
aus der Zelle sezerniert wird. Es kann jede verschiedener Signalsequenzen
verwendet werden, einschließlich
die von SEQ.-ID Nr. 3, 9, 10, 11 oder 12.
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Fusionsproteine,
bei denen die Aminosäuresequenz
von SEQ.-ID Nr. 1 oder 2 verwendet wird, sind ebenfalls in der Erfindung
enthalten, vorausgesetzt, sie umfassen keine Fusion, welche die
exakte Aminosäuresequenz
von SEQ.-ID Nr. 13 erzeugt oder codiert. Darüber hinaus umfasst die Erfindung
Derivate und Mutanten von SEQ.-ID Nr. 1 oder 2, und es werden spezifische
nicht einschränkende
Beispiele der Mutanten präsentiert.
Eine Reihe von Mutanten umfasst Polypeptide, bei denen etwa 1 bis
etwa 5 Aminosäuren
vom C-terminalen Ende von SEQ.-ID Nr. 1 oder 2 deletiert sind. Ein
Fachmann kann zahlreiche Verfahren verwenden, um andere Derivate
oder Mutationen in SEQ.-ID Nr. 1 oder 2 und die degenerierten Varianten,
welche SEQ.-ID Nr. 1 oder 2 codieren, sowie die abgeleiteten Polypeptide
und mutanten Polypeptide selbst herzustellen. Die derivatisierten
Polypeptide und die Nucleinsäuren,
welche sie codieren, besitzen oder codieren außerdem Polypeptide, die eines
oder mehrere der oben aufgeführten
Langzeitexpressionsmerkmale besitzen, umfassen aber nicht ein Polypeptid
oder SEQ.-ID Nr. 13.
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In
einem anderen Aspekt umfasst die Erfindung Verfahren zum Analysieren
von Expressionssystemen und -vektoren zur Verwendung in Gentransferexperimenten
und Protokollen. Beispielsweise kann ein Gentransfervektor, der
ein Reportergen oder eine Nucleinsäuresequenz der Erfindung umfasst,
in ein Tier eingeführt
werden. Durch Feststellen des Expressionsgrades des Reportergens
können
die zum Einführen
und Vorbereiten des Vektors für
die Verabreichung verwendeten Komponenten und Verfahren getestet
und/oder für die
Langzeitanwendung bei der Expression eines Transgens optimiert werden.
Die Verfahren können
angewandt werden, um eine Art von Expressionsvektor, spezifische
regulatorische Sequenzen oder Sequenzkombinationen, die in Expressionsvektoren
verwendet werden, und Protokolle zur Verabreichung von Transgenen an
Tiere auszuwählen.
Beispielsweise können
die Eigenschaften oder die Erwünschtheit
ausgewählter Elemente
zur Regulierung der Genexpression (DNA- oder RNA-Sequenzen in cis-
oder Protein-, DNA- oder RNA-Faktoren
in trans-Position) analysiert und/oder optimiert werden, indem die
Nucleinsäuren
und Verfahren der Erfindung verwendet werden. Sowohl die Selektion
als auch die Analyseprozesse und die Vektoren und Zusammensetzungen,
die ausgewählt
sind oder aus den Prozessen resultieren, sind in dieser Erfindung
spezifisch enthalten.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
dieses Aspektes wird ein Vektor hergestellt und in ein Tier oder eine
Zelle eingeführt.
Der Vektor umfasst ein Reportergen oder eine Nucleinsäure der
Erfindung, die derart mit einem geeigneten Promotor oder Promotor/Enhancer
verknüpft
sind, dass das Reportergen exprimiert wird. Der Expressionsgrad
der alkalischen Phosphatase wird mindestens etwa einen Monat lang
analysiert und wahlweise mit Kontrollen verglichen, beispielsweise
mit verschiedenen Vektoren, die das Reportergen umfassen. Die Expressionsgradergebnisse
für den
Zeitraum von mindestens etwa einem Monat werden dann verwendet,
um auszuwählen
oder zu bestätigen,
dass ein Vektor für
die Verabreichung eines bestimmten Transgenes geeignet oder wünschenswert
ist. Dieselben Verfahren können
für Zeiträume von
mindestens etwa 40 Tage, etwa 60 Tage, etwa 90 Tage, etwa 120 Tage,
etwa 180 Tage oder etwa 270 Tage verwendet werden. Der ausgewählte Vektor
mit dem bestimmten Transgen kann dann für andere Zwecke eingesetzt
werden, bei denen Langzeitexpression erwünscht ist, beispielsweise bei
der Behandlung einer Erkrankung oder eines physiologischen Zustandes
oder zur Herstellung eines bestimmten Phänotyps in einem Tier. Entsprechend
können auch
Verabreichungsverfahren analysiert und verglichen werden, beispielsweise
intramuskuläre
Injektion, intratumorale Injektion, intradermale Injektion, Inhalation
oder andere Verabreichungswege. Auch der verwendete Vektortyp kann
analysiert werden, beispielsweise nacktes Plamid, adenoviraler Vektor,
adenoassoziierter Virusvektor, retroviraler Vektor und lentiviraler
Vektor. Mithilfe dieses Verfahrens lässt sich auch jede Kombination
von Vektoren, Verabreichungsverfahren und/oder für die Verabreichung verwendeter
Zusammensetzungen auswählen
oder optimieren.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Erfindung ein Verfahren der Expression eines Transgens,
umfassend das Auswählen
eines Vektors für
das Exprimieren des Transgens, Einsetzen einer Nucleinsäure, welche
eine mSEAP-Sequenz umfasst, im Wesentlichen aus einer mSEAP-Sequenz
besteht oder aus einer mSEAP-Sequenz besteht, wie beispielsweise
die von SEQ.-ID Nr. 1 oder 2, in den Vektor, wobei der Vektor die
Expression eines mSEAP-Polypeptids verursacht oder ein mSEAP-Polypeptid
exprimieren kann, Verabreichung des die mSEAP-Sequenz enthaltenden
Vektors an eine Zelle oder ein Säugetier,
Feststellen der Expression von mSEAP-Polypeptid für einen
Zeitraum von etwa 40 Tagen oder mehr nach dem Verabreichen des Vektors,
Anwenden des ausgewählten
Vektors ohne wesentliche Veränderungen
in seiner Nucleotidsequenz, um einer Zelle oder einem Tier ein Transgenprodukt
zu verabreichen. Bei dem Vektor ohne wesentliche Veränderungen
in seiner Nucleotidsequenz handelt es sich um denselben Vektor mit
wahlweisen Sequenzmodifikationen aufgrund des Einsetzens einer anderen
Transgensequenz oder Verwendung anderer Insertionsstellen oder Sequenzmodifikationen,
die nicht zu einer wesentlichen Änderung
der Expression des Transgens führen,
oder Sequenzmodifikationen, welche die Funktion des Vektors nicht
wesentlich verändern. Wie
für diesen
Aspekt und jeden erfindungsgemäßen Aspekt
beschrieben, kann es sich bei dem Transgen um jede Anzahl von Sequenzen
handeln, die ein Polypeptid oder ein Protein codieren, oder um jede
Anzahl von Sequenzen, die ein funktionelles Transkript codieren.
Funktionelle Transkripte umfassen beispielsweise Antisense-Nucleinsäuren, Ribozyme
und andere Nucleinsäuren,
die in einer Zelle wirken sollen. Bei den protein- oder polypeptidcodierenden
Sequenzen kann es sich um solche handeln, die eine therapeutische
Aktivität oder
eine Aktivität
codieren, die in der Zelle eine Funktion ausübt. Es sind zahlreiche Transgene,
die diese Aktivitäten
aufweisen, verwendet worden und können für den Gebrauch mit dieser Erfindung
ausgewählt
werden, und die Auswahl des Transgens selbst schränkt den
Umfang oder die Ausführung
der Erfindung nicht ein.
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Die
verwendbaren Vektoren umfassen jede Zelle oder Zusammensetzung,
die das Einführen
einer Nucleinsäure
in eine Zelle erlauben. Beispielsweise kann es sich bei den Vektoren
um Nucleinsäuren,
Plasmide, Kosmide, rekombinante virale Vektoren, mit Nucleinsäuren oder
rekombinanten Viren beladene Liposomen, rekombinante oder genetisch
modifizierte Zellen und Zusammensetzungen, welche diese Beispiele
umfassen, oder eine beliebige Kombination dieser Beispiele handeln.
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Die
Erfindung stellt auch Nucleinsäuren
bereit, welche AP-Aktivität
codieren, und eine oder mehrere Änderungen
einer Nucleotidsequenz umfassen, die ein Polypeptid mit der Aminosäuresequenz
von SEQ.-ID Nr. 1 oder 2 codiert, durch Nucleotidsubstitutionen,
-deletionen oder -additionen sowie die AP-Proteine selbst. Die AP-Aktivität dieser
Proteine ermöglicht
die oben erwähnte
Langzeitexpressionsanalyse über
mehr als etwa einen Monat, oder mehr als etwa 40 Tage oder etwa
60 Tage oder etwa 90 Tage oder etwa 180 Tage oder etwa 270 Tage.
Alternativ ist die AP-Aktivität
in Zellen oder Tieren mit eingeführten
Nucleinsäuresequenzen über diese
Zeiträume
relativ stabil, d.h. der Grad verändert sich nicht mehr als um
etwa das 5-Fache oder um mehr als etwa das 10-Fache der nach Tag
10 feststellbaren Mengen. Diese Nucleinsäuren und Proteine können mit einer
Beliebigen aus zahlreichen mutationserzeugenden Techniken, die aus
dem Stand der Technik bekannt sind, hergestellt werden. Mit denselben
Verfahren oder Verfahrenstypen, die in dieser gesamten Offenbarung beschrieben
sind, können die
Proteine und Nucleinsäuren
hinsichtlich ihrer Fähigkeit,
die Langzeitexpressionsaktivität
zu besitzen oder zu codieren, getestet werden.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 stellt
eine Sequenzausrichtung zwischen hSEAP (translatiert von GI 2190731
aus GenBank), dem alkalische Phosphatase(AP)-Protein in Volllänge der
Maus, mEAP (translatiert von GI 192976 aus GenBank) und einer gentechnisch
hergestellten Säuger-AP
der Erfindung, mSEAP (wie translatiert aus den vom Erfinder geprüften Nucleotidsequenzdaten),
dar. Die in der untersten Zeile aufgeführte Konsensussequenz entspricht
der Sequenz von mSEAP.
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2A ist
eine Plasmidkarte von pMW19, beschrieben in Beispiel 1. Sie enthält die C-terminal
trunkierte Form der EAP-Codierungsregion.
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2B ist
eine Plasmidkarte von pMW19, beschrieben in Beispiel 1. Sie enthält die C-terminal
trunkierte Form der EAP-Codierungsregion.
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2C ist
eine Plasmidkarte von pXL3872, beschrieben in Beispiel 1. Sie enthält die mSEAP-cDNA. Exon
11 wurde trunkiert, wie in den Beispielen beschrieben ist (hier
aufgeführt
als „Exon
11 trunkiert").
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3 zeigt
den Expressionsgrad der alkalischen Phosphataseaktivität (AP) nach
dem Einführen
des Transgens in Balb/C-Mäuse.
AP-Aktivität
wird gemessen durch Entnahme von 12,5 μl Serum mit dem Phosphalight-Kit
(Tropix; Bedford, MA, USA). Die schwarzen Kästchen geben die Expression
nach Einführen
von 25 μg
Plasmid-DNA, umfassend
das erfindungsgemäße mSEAP-Reportergen,
wieder. Die schwarzen Dreiecke geben die Expression nach Einführen von
25 μg des
aus dem Stand der Technik bekannten hSEAP-Reportergens wieder. Die
schwarzen Kreise stellen Kontrollen dar, bei denen keine Plasmid-DNA im selben Injektionsvehikel
verwendet wurde. Die Proben werden durch intramuskuläre Injektion,
die durch elektrische Impulse verstärkt wurde, in die Mäuse eingeführt.
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4 zeigt
den Expressionsgrad der alkalischen Phosphataseaktivität nach dem
Einführen
von Transgen in C57/BL6-Mäuse.
Die experimentellen Details sind dieselben wie in 3.
Die schwarzen Kästchen
geben den Expressionsgrad nach Einführen von 25 μg Plasmid-DNA,
umfassend das aus dem Stand der Technik bekannte hSEAP-Reportergen, wieder.
Die schwarzen Dreiecke geben den Expressionsgrad nach Einführen von
25 μg des
erfindungsgemäßen mSEAP-Reporters
wieder. Die schwarzen Kreise stellen Kontrollen dar, bei denen keine
Plasmid-DNA im selben
Vehikel verwendet wurde
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5 zeigt
die vergleichbare Halbwertszeit von mSEAP und hSEAP im Blut von
Balb/C-Mäusen.
Zwei Plasmide wurden nach dem Verfahren von Mir et al., PNAS 96:
4262–7
(1999) intramuskulär
(i.m.) koinjiziert: 25 μg
eines ersten Plasmids, das den Transkriptionsfaktor tTA codiert,
der in Abwesenheit von Doxycyclin aktiv ist, und 25 μg eines zweiten
Plasmids, das entweder mSEAP (pMW19) oder hSEAP codiert. Sowohl
die mSEAP- als auch die hSEAP-Sequenz stehen unter der Kontrolle
eines tTA-responsiven
Promotors. Sieben (7) Tage nach dem Gentransfer wurde die alkalische
Phosphataseaktivität
bestimmt, anschließend
erhielten die Mäuse
Doxycyclin per Gavage. Danach erhielten die Mäuse 0,2 mg/ml Doxycyclin im
Trinkwasser.
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6 zeigt
die Ergebnisse eines Verfahrens der Analyse der Langzeitexpression
in einem Säuger. Balb/c-Mäuse werden i. m. mit 25 μg Plasmid-DNA,
codierend mSEAP unter der Kontrolle eines CMV-Transkriptionspromotors,
oder mit 25 μg
Plasmid-DNA, codierend mSEAP unter der Kontrolle von rtTA2M2 in
Kombination mit 25 μg
Plasmid-DNA, codierend rtTA2M2, oder mit Salzlösung als Kontrolle injiziert.
Siehe Urlinger et al., PNAS 97: 7963–68 (2000). Gentransfer wurde
nach Mir et al. (1999), wie oben erwähnt, durch elektrische Impluse
verstärkt.
Die Mäuse
erhielten 0,2 mg/ml Doxycyclin im Trinkwasser. Die AP-Aktivität wurde
zu den angezeigten Zeitpunkten bestimmt.
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7 zeigt
die Aminosäuresequenz
von mSEAP, wobei die Aminosäuren,
die durch konservative Aminosäuresubstitutionen
ersetzt werden können,
um mutante oder von mSEAP abgeleitete Polypeptide zu erzeugen, unterstrichen
sind.
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Ausführliche
Beschreibung beispielhafter Ausführungsformen
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Bei
der Herstellung und Anwendung von Aspekten und Ausführungsformen
dieser Erfindung kann ein Fachmann konventionelle Techniken aus
der Molekularbiologie, Virologie, Mikrobiologie und DNA-Rekombination
anwenden. Beispielhafte Techniken sind in der Literatur umfassend
erklärt
und aus dem Stand der Technik gut bekannt. Beispielsweise kann auf
die folgenden allgemeinen Texte Bezug genommen werden, um die Erfindung
herzustellen und zu verwenden: Sambrook et aP., Molecular Cloning:
A Laboratory Manual, Zweite Auflage (1989) Cold Spring Harbor Laboratory
Press, Cold Spring Harbor, New York und Sambrook et al. Dritte Auflage
(2001); DNA Cloning: A Practical Approach, Band I und II (D. N.
Glover Hrsg. 1985); Oligonucleotide Synthesis (M. J. Gaited. 1984);
Nucleic Acid Hybridization (B. D. Hames & S. J. Higgins Hrsg. (1985)); Transcription
And Translation Hames & Higgins,
Hrsg. (1984); Animal Cell Culture (RI. Freshney, Hrsg. (1986));
Immobilized Cells And Enzymes (IRL Press, (1986)); B. Perbal, A
Practical Guide To Molecular Cloning (1984); F. M. Ausubel et al.
(Hrsg.), Current Protocols in Molecular Biology, John Wiley & Sons, Inc. (2001),
Coligan et al. (Hrsg.), Current Protocols in Immunology, John Wiley & Sons, Inc. (2001);
Dracopdi et al., Current Protocols in Human Genetics, John Wiley & Sons, Inc. (2001),
W. Paul et al. (Hrsg.) Fundamental Immunology, Raven Press; E. J.
Murray et al. (Hrsg.) Methods in Molecular Biology: Gene Transfer
and Expression Protocols, The Humana Press Inc, (1991) und J. E.
Celis et al., Cell Biology: A Laboratory Handbook, Academic Press
(1994).
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Wie
hierin verwendet, bedeutet ein „Vektor" jede Nucleinsäure oder jeden Nucleinsäure-tragenden Partikel,
jede Zelle oder jeden Organismus, die verwendet werden können, um
eine Nucleinsäure
in eine Wirtszelle zu übertragen.
Der Begriff „Vektor" umfasst sowohl virale
als auch nicht-virale Produkte und Mittel zum Einführen der
Nucleinsäure
in eine Zelle. Ein „Vektor" kann in vitro, ex
vivo oder in vivo verwendet werden. Nicht-virale Vektoren umfassen
Plasmide, Kosmide und können
beispielsweise Liposomen, elektrisch geladene Lipide (Zytofektine),
DNA-Protein-Komplexe und Biopolymere umfassen. Virale Vektoren umfassen
beispielsweise Retroviren, Lentiviren, adenoassoziiertes Virus,
Pockenviren, Bakulovirus, Reoviren, Vakziniaviren, Herpes-Simplex-Viren,
Epstein-Barr-Viren und Adenovirusvektoren.
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Eine „Nucleinsäure" ist eine polymere
Verbindung, die aus kovalent verknüpften Nucleotiden jedweder Herkunft
zusammengesetzt ist. Nucleinsäuren
umfassen Polyribonucleinsäure
(RNA) und Polydesoxynucleinsäure
(DNA), die beide entweder einzelsträngig oder doppelsträngig sein
können.
DNA umfasst cDNA, genomische DNA, synthetische DNA und halbsynthetische
DNA. Der Begriff „Nucleinsäure" erfasst auch Sequenzen,
die eine der bekannten Basenanaloge von DNA und RNA umfassen.
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Prozentuale „Identität" zwischen zwei Nucleinsäuren oder
zwei Polypeptidmolekülen
betrifft den durch einen Vergleich durch eine einfache blastn- oder
blastp-Suche mit Standardeinstellung (siehe z.B. die Homepage von
NCBI BLAST: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/BLAST/) definierten Prozentanteil. „Homologie" kann durch einen
direkten Vergleich der Sequenzinformationen zwischen zwei Polypeptidmolekülen durch
Ausrichtung (Aligning) der Sequenzinformationen und Verwendung leicht
verfügbarer
Computerprogramme bestimmt werden. Alternativ kann Homologie durch
Hybridisierung von Polynucleotiden unter Bedingungen bestimmt werden,
welche die Bildung stabiler Duplexe zwischen homologen Regionen
und die Bestimmung der Identifizierung einer doppelsträngigen Nucleinsäure erlauben.
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Ein
Aminosäurerest
oder mehrere Aminosäurereste
in einer Sequenz können
durch eine andere Aminosäure
gleicher Polarität
ersetzt werden, welche als ein funktionelles Äquivalent dient, wenn die Substitution in
keiner wesentlichen Änderung
der Aktivität
in mindestens einer ausgewählten
biologischen Aktivität
oder Funktion resultiert. Ein abgeleitetes Polypeptid ist ein funktionelles Äquivalent
einer gegebenen Aminosäuresequenz.
In SEQ.-ID Nr. 1 oder 2 können
eine oder mehrere Substitutionen an den in 7 (durch
Unterstreichen) angezeigten Positionen vorgenommen werden, um ein
funktionell äquivalentes,
abgeleitetes Polypeptid herzustellen. Es können auch Trunkierungen des
C-terminalen Endes von SEQ.-ID Nr. 1 oder 2 vorgenommen werden,
um ein funktionell äquivalentes,
abgeleitetes Polypeptid herzustellen. Konservative Substitutionen
für eine
Aminosäure
in einer Sequenz können
aus anderen Mitgliedern der Klasse, zu der die Aminosäure gehört, ausgewählt werden.
Beispielsweise umfassen die unpolaren (hydrophoben) Aminosäuren Alanin,
Leucin, Isoleucin, Valin, Prolin, Phenylalanin, Tryptophan und Methionin.
Aminosäuren,
die aromatische Ringstrukturen enthalten, sind Phenylalanin, Tryptophan
und Tyrosin. Die polaren neutralen Aminosäuren umfassen Glycin, Serin,
Threonin, Cystein, Tyrosin, Asparagin und Glutamin. Die positiv
geladenen (basischen) Amino säuren umfassen
Arginin, Lysin und Histidin. Die negativ geladenen (sauren) Aminosäuren umfassen
Asparaginsäure und
Glutaminsäure. Änderungen
einer Aminosäure
durch eine andere Aminosäure
aus derselben Klasse haben keinen wesentlichen Einfluss auf die
Aktivität,
das durch Polyacrylamidgelelektrophorese bestimmte scheinbare Molekulargewicht
und haben keinen wesentlichen Einfluss auf den isoelektrischen Punkt.
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„Isoliert" in Bezug auf eine
Nucleinsäure,
ein Gen oder einen Vektor bedeutet, dass das jeweilige Molekül vorhanden
ist und andere biologische Makromoleküle desselben Typs im Wesentlichen
nicht vorhanden sind. Ein "isoliertes
Nucleinsäuremolekül, das ein
bestimmtes Polypeptid codiert" bezieht
sich daher auf ein Nucleinsäuremolekül, das im
Wesentlichen frei von anderen Nucleinsäuremolekülen ist, die nicht das entsprechende
Polypeptid codieren. Die Zubereitung oder Probe, die das Molekül enthält, kann
andere Bestandteile unterschiedlicher Typen umfassen. Darüber hinaus
kann „isoliert
von" einem bestimmten
Molekül
auch bedeuten, dass ein bestimmtes Molekül in einer Zubereitung oder
Probe im Wesentlichen abwesend ist.
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Wie
hierin verwendet, kann sich ein „Reportergen" auf eine Nucleinsäure beziehen,
die ein feststellbares Polypeptid oder Peptid codiert, wie beispielsweise
AP, oder sich auf ein Proteinprodukt dieser exprimierten Nucleinsäuren beziehen.
Das mSEAP-Reportergen und Protein kann die genomische DNA bedeuten,
die EAP codiert und modifiziert ist, um ein mSEAP-Polypeptid zu
werden oder zu codieren, oder eine modifizierte cDNA, die ein mSEAP
codiert, oder das mSEAP-Protein selbst (das mSEAP-Reportergenprodukt).
Das erfindungsgemäße neuartige
mSEAP-Reportergen und -Protein der Erfindung umfasst insbesondere
SEQ.-ID Nr. 1, SEQ.-ID Nr. 1 in Kombination mit einer Säugersignalsequenz
am N-terminalen
Ende, SEQ.-ID Nr. 1 in Kombination mit einer murinen Signalsequenz
am N-terminalen Ende, SEQ.-ID Nr. 2, jedes der obigen, bei dem etwa
1 bis etwa 5 Aminosäuren
vom C-terminalen Ende deletiert sind, und jedes Derivat oder jede
Mutante von SEQ.-ID Nr. 1 oder 2, die zuvor nicht der Öffentlichkeit
oder in einer Patentanmeldung offenbart worden sind, sowie die Nucleinsäuren, welche
diese Sequenzen codieren. Wie hierin verwendet, kann ein Derivat
oder eine Mutante eine Sequenz mit einer Identität von etwa 80%, etwa 90% oder
etwa 95% mit SEQ.-ID Nr. 1 oder 2 sein, wobei blastp oder blastn
mit den Standardeinstellungen verwendet werden, sowie Nucleotidsequenzen, welche
diese codieren. Ein Polypeptidderivat kann auch die Langzeitexpressionsmerkmale
besitzen, nämlich mindestens
etwa 40 Tage lang nach dem Einbringen in eine Zelle feststellbar
zu sein. Die erfindungsgemäßen mSEAP-Polypeptide
oder Reportergenprodukte umfassen nicht ein Polypeptid mit der exakten
Aminosäuresequenz
von SEQ.-ID Nr. 13.
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Über die
spezifisch beschriebenen hinaus, können zahlreiche Gentransferverfahren
und -techniken in Verbindung mit der Erfindung verwendet werden.
Viele der aufgeführten
Bezüge
können
beim Auswählen
einer geeigneten Gentransfertechnik oder Zusammensetzung oder einem
geeigneten Abgabeverfahren verwendet werden. Reportergene sind in
einer Reihe von Säugertestindividuen
verwendet worden, einschließlich
Maus, Kaninchen, Katze, Hund, Primaten und Menschen. Einem Fachmann
sind die Techniken und Verfahren, die sich für diese Säugertestindividuen eignen,
bekannt. Siehe beispielsweise Rosenberg et al., New Eng. J. Med. 323:
570–78
(1990); Cavazzana-Calvo et al., Science 288: 669–72 (2000); Dobson et al.,
Brit. Med. J. 320: 1225 (2000); Buckley et al., Nature Med. 6: 623–24 (2000)
und die allgemeinen Texte und Bezugsquellen, die oben aufgeführt sind.
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Einige experimentell bestimmte
Eigenschaften und Kennzeichen von mSEAP
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Wir
haben das Gen der murinen embryonalen alkalischen Phosphatase (mEAP)
gentechisch verändert,
damit es für
Langzeitexpressionsstudien und die Analyse von Gentransferverfahren
und Vektoren geeignet ist. Dabei haben wir mehrere Probleme in Bezug
auf die Verwendung von Reportergenen bei der Langzeitexpressionsanalyse
angesprochen oder gelöst.
Beispielsweise ist die AP-Hintergrundaktivität in manchen Tiergeweben,
beispielsweise in Plasma von Mäusen,
recht hoch. Das Erhitzen von Plasmaproben bei 65°C für 5 bis 30 Minuten kann den
Hintergrund durch gewebeunspezifische alkalische Phosphatase(TNAP)-Aktivität reduzieren.
Darüber
hinaus können
Inhibitoren wie beispielsweise L-Homoarginin verwendet werden, um TNAP-Hintergrundaktivität zu verringern.
In AP-Aktivitätsassays
wird üblicherweise
eine Vorbehandlung mit Wärme
und/oder Inhibitoren verwendet (Cullen und Malim, Meth. Enzymol.
216: 362–368
(1992).
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Bislang
war nicht bekannt, ob eine gentechnisch veränderte Form von mEAP thermostabil
genug und resistent genug gegenüber
TNAP-Inhibitoren sein würde,
um als Reportergen verwendet werden zu können. Darüber hinaus war nicht bekannt,
ob ein Reportergen und insbesondere ein AP-Reportergen über lange
Zeiträume
exprimiert und festgestellt werden könnte. Da das mEAP-Protein natürlicherweise
in embryonalen Zellen in Mäusen
exprimiert ist, kann die Expression von gentechnisch verändertem
mSEAP-Protein einer endogenen oder physiologischen Regulation unterliegen,
durch die es ausgeschaltet wird, wodurch es seinen Nutzen als Reportergen
verliert.
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Die
erfindungsgemäßen mSEAP-Reportergensequenzen,
-Nucleinsäuren
und -Proteine sind die ersten, die in den klassischen immunkompetenten
Laborsäugern
nach somatischem Gentransfer über
mehrere Monate hinweg exprimiert und festgestellt werden können. Dieselben
Vektoren und Nucleinsäuren
können
bei einer Reihe von Tieren verwendet werden, einschließlich, jedoch
nicht ausschließlich,
Säuger,
einschließlich, jedoch
nicht ausschließlich,
Maus, Ratte, Schwein, Kaninchen, Ziege, Kuh, Schaf, Makak, Langschwanzmakak
und Mensch. Die Freiheit zur Verwendung immunkompetenter Tiere oder
zur Vermeidung von Behandlungen, welche die Immunantwort hemmen,
reduziert die Komplexität
des Protokolls, verringert das zusätzliche Risiko für das Tier
und reduziert die Kosten von Gentransferexperimenten. Die Erfindung
bietet damit mindestens einen wirtschaftlichen Vorteil im Vergleich
zu anderen verfügbaren
Verfahren zur Analyse von Langzeitexpression. Die Erfindung bietet
auch den Vorteil, Expression bei einem physiologisch normalen Patienten oder
Tier analysieren zu können.
Darüber
hinaus kann die AP-Aktivität
oder das Vorhandensein des mSEAP-Proteins durch mehrere einfache
Techniken getestet werden, einschließlich denen, bei denen chemilumineszente,
fluoreszente oder andere feststellbare Substarte oder Techniken
verwendet werden.
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Wir
haben die Verwendung und Vorteile der Erfindung in einem Experiment
intramuskulären
Gentransfers gezeigt, in denen immunkompetente Mäuse verwendet wurden. Beispielsweise
zeigt 3, dass der Expressionsgrad erfindungsgemäßer mSEAP-Reportergene
mehr als 250 Tage lang stabil ist. Dagegen zeigen andere Reportergene
einen Expressionsgrad, der nach 21 Tagen abfällt, und die Mengen variieren
in dem Zeitraum exponenziell, nachdem die Aktivität zu Beginn
festgestellt werden kann. Das Ergebnis ist in zwei Mausstämmen mit
verschiedenem genetischem Hintergrund (Balb/C und C57/BL6) übereinstimmend.
Die niedrigere Aktivität
von mSEAP ist auf das Vorhandensein von Inhibitoren der alkalischen
Phosphatase im Nachweiskit (PhosphaLight, Tropix; Bedford, MA, USA)
zurückzuführen, welche
die mSEAP-Aktivität, aber
nicht die hSEAP-Aktivität
beeinflussen (Daten nicht gezeigt).
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Wir
haben auch gezeigt, dass eine Immunantwort gegen hSEAP die wahrscheinliche
Ursache des Abfalls der hSEAP-Aktivität ist, da wir in Mäusen, denen
Plasmide injiziert wurden, welche hSEAP codieren, Anti-hSEAP-Antikörper festgestellt
haben (siehe Tabelle 1).
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In
Tabelle 1 ist die Feststellung von Anti-hSEAP-Antikörpern in
Mausserum durch ELISA nach i.m. -Elektrotransfer von 25 μg Plasmid,
das DNA enthält,
welche hSEAP unter Kontrolle des Immediate-Early-Genpromotors von
CMV codiert, gezeigt. Mikroplatten werden mit gereinigtem hPLAP
(SIGMA, St. Louis, MO, USA) beschichtet und mit Serum von Mäusen, denen
Salzlösung
(negatives Serum: Reihe 2) oder hSEAP, codierend Plasmid (CMV-hSEAP, Reihe 3–7), injiziert
wurde, oder mit monoklonalem Anti-hPLAP-Antikörper verdünnt in PBS (Reihe 1) oder mit
Serum von nicht-injizierten Mäusen
(Reihe 8) inkubiert. Anti-hSEAP-Antikörper werden mit einem Anti-Maus-Antikörper-HRP-Konjugat
festgestellt. Nach Reaktion mit TMB wird die Absorption bei 450
nm gemessen. Ein Vergleich der Ergebnisse des negativen Kontrollserums,
Reihe 2, mit denen von Reihe 3–7
zeigt, dass bei jeder der Proben, bei denen hSEAP-Plasmid injiziert
und anschließend
exprimiert wurde (Reihe 3–7)
feststellbare Mengen von Anti-hSEAP-Antikörper vorhanden sind. Dies deutet
darauf hin, dass die Verwendung des hSEAP-Reportergens schädlicherweise
zur Produktion von Antikörpern
führt,
was die Ergebnisse von Expressionsassays durcheinander bringt und
in den getesteten Tieren unangemessenerweise eine Immunantwort auslöst.
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Darüber hinaus
haben wir gezeigt, dass der in 3 gezeigte
stabile Grad der Aktivität
von mSEAP nicht auf dessen Stabilität im Blut, sondern vielmehr
auf seine anhaltende und persistierende Synthese oder Expression
durch die Zellen zurückzuführen ist,
welche das Transgen enthalten. In 5 messen
wir den Zerfall von mSEAP- und hSEAP-Aktivität nach dem Abschalten der Transkription.
Um dies zu erreichen haben wir Mäusen
zwei Plasmide koinjiziert: ein Plasmid, das den Transkriptionsfaktor
tTA codiert, der in Abwesenheit von Doxycyclin aktiv ist, und ein
zweites Plasmid, das mSEAP (pMW19) oder hSEAP unter der Kontrolle
des tTA-responsiven
Promotors codiert (siehe beispielsweise Urlinger, et al., PNAS 97:
7963–68
(2000)). Sieben (7) Tage nach dem Gentransfer erhalten die Mäuse Doxycylin
und anschließend
wird die alkalische Phosphataseaktivität bestimmt.
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Die
Ergebnisse in 5 zeigen, dass die Halbwertszeit
von mSEAP-Aktivität
weniger als 2 Tage beträgt
und dass die Halbwertszeit von hSEAP-Aktivität weniger als 4 Tage beträgt. Diese
Zahlen berücksichtigen die
Halbwertszeit des Reporterproteins, seiner mRNA und den Zerfall
der Transkriptionsrate nach Doxycyclinverabreichung. Die in 3 gezeigte
anhaltende mSEAP-Aktivität
lässt sich
daher nicht durch eine verlängerte Halbwertszeit
von mSEAP im Blut erklären.
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Die
Nützlichkeit
dieser Erfindung wird weiter durch das in 6 gezeigte
Experiment demonstriert. Wir haben den Einfluss des chimären Transkriptionsfaktors
rtTA2M2 (siehe beispielsweise Urlinger, et al., PNAS 97: 7963–68 (2000))
auf die Dauer der mSEAP-Expression untersucht. In diesem Experiment
wird Mäusen
ein Plasmid, das mSEAP unter der Kontrolle eines konstitutiven Transkriptionspromotors
(CMV) exprimiert, oder ein Plasmid, das mSEAP unter der Kontrolle
eines rtTA2M2-responsiven Promotors exprimiert, in Kombination mit
einem rtTA2M2-codierenden
Plasmid injiziert. Die Tiere erhalten Doxycyclin (ein wasserlösliches
Derivat von Tetracyclin) im Trinkwasser, da rtTA2M2 von diesem Molekül aktiviert
wird. Dieses Experiment zeigt deutlich, dass rtTA2M2 nicht in der
Lage ist, ein hohes Maß der
Expression von mSEAP länger
als 15 Tage aufrechtzuerhalten. Dies könnte auf eine zytotoxische
Immunantwort gegen die Zellen zurückzuführen sein, die rtTA2M2 und
mSEAP exprimieren. (rtTA2M2 ist ein Fusionsprotein, das aus Domänen bakteriellen
und viralen Ursprungs besteht). Die CMV-gesteuerte Expression von
mSEAP führt
dagegen zu einem stabilen Expressionsgrad. Das Verfahren der Expression
eines Transgens oder das Verfahren des Analysierens der Langzeitexpression
eines Transgens, die von dieser Erfindung bereit gestellt werden,
ermöglicht
damit die Auswahl geeigneter regulatorischer Elemente und Vektoren
für Langzeitexpressionsanwendungen.
Es existieren zahlreiche regulatorische Elemente aus dem Stand der
Technik, die zur Verwendung und Analyse ausgewählt werden können. Die
Erfindung ist nicht auf die Verwendung eines bestimmten regulatorischen
Elementes oder die hierin als Beispiele spezifizierten regulatorischen
Elemente beschränkt.
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Die
oben und in den folgenden spezifischen Beispielen diskutierten Ergebnisse
sind lediglich eine Wiedergabe des Umfangs der Erfindung und des
Inhalts dieser Beschreibung. Ein Fachmann kann die hierin enthaltenen
Informationen verwenden, um zusätzliche
Ausführungsformen
der Erfindung zu entwickeln, herzustellen und zu verwenden. Die
hier gegebenen Beispiele sind demnach nicht als eine Einschränkung des
Umfangs oder des Schutzumfangs der Erfindung zu verstehen.
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Beispiel 1: Herstellung
von Plasmiden, die AP-Aktivität
codierende Nucleinsäuren
umfassen
-
Die
Nucleinsäure,
welche das erfindungsgemäße mSEAP-Reportergen oder
-Polypeptid codiert, kann aus genomischer Maus-DNA abgeleitet werden,
von einer GenBank-Sequenz
synthetisiert werden oder von einem der Plasmid abgeleitet werden,
die ein EAP-Gen enthalten (beispielsweise pSVT7-EAP von Narisawa et
al., Development 116: 159–165
(1992), Manes et al., Genomics 8: 541–554 (1990); oder die aus Hahnel
et al., Development 110: 555–564
(1990); Bao et al., Gynocologic Oncology 78: 373–379 (2000); Berger et al., Gene
66: 1–10
(1988)). Entweder aus der klonierten Gensequenz oder der genomischen
Sequenz werden geeignete PCR-Oligos hergestellt, die zur Deletion
von etwa 22 Codons von denen führen,
die unmittelbar vor dem Stoppcodon liegen. Funktionell entfernt
die Deletion der C-terminalen Codons die Membranverankerungsaktivität der nativen
C-terminalen Aminosäuren.
Entsprechend kann jede C-terminale Trunkierung, die zu einem Polypeptid
führt,
das funktionell keine Membranverankerungsaktivität besitzt, verwendet werden
und ist in dieser Erfindung enthalten.
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An
das Ende der Codierungsregion wird ein Stoppcodon zugefügt oder
eingeführt.
Beispielsweise kann ein genomisches Mausfragment, das EAP codiert,
mit den unten gezeigten Oligonucleotiden A und B durch PCR amplifiziert
werden, um das mSEAP von SEQ.-ID Nr. 2 zu erzeugen. Alternativ können Oligo
A und C verwendet werden, um das EAP codierende Fragment in voller
Länge zu
erzeugen. Das Volllängenfragment kann
zur Erzeugung von Mutationen oder als Kontrolle verwendet werden.
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In
einem Verfahren werden die PCR-Fragmente mit HindIII und XbaI geschnitten
und zwischen die HindIII- und AvrII-Schnittstellen von pXL3443 (ein
von pBKSII abgeleitetes Plasmid, das den CMV-I/E-Promotor und das
SV40-Late-Poly(A)-Signal, getrennt von einer multiplen Klonierungsstelle,
enthält)
eingesetzt, um pMW12 und pMW18 zu erzeugen (siehe 2A).
Dasselbe Insert kann zwischen den HindIII- und XbaI-Schnittstellen
von pTRE2 (Clontech) verwendet werden, um pMW19 zu erzeugen (siehe 2B).
Plasmid pMW12 enthält
das native EAP-Gen
und pMW18 den genomischen Klon mit einer Trunkierung am C-terminalen
Ende der EAP-Codierungsregion, beide unter der Kontrolle des CMV-I/E-Promotors
(von etwa –522 bis
etwa +74 von der Startstelle) und des SV40-Late-Poly(A)-Signals.
Plasmid pMW19 steuert die Transkription des trunkierten murinen
EAP-Gens durch einen minimalen CMV-I/E-Promotor (von etwa –51 bis
etwa +70 von der Startstelle) unter Kontrolle eines Tetracyclin-responsiven
Elementes (siehe beispielsweise, Gossen und Bujard, PNAS 89: 5547–5551 (1992);
(Urlinger, et al., PNAS 97: 7963–68 (2000)) mit einem β-Globin-Poly(A)-Signal.
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Eine
cDNA, die mSEAP von SEQ.-ID Nr. 2 codiert, lässt sich wie folgt erhalten.
Murine C2Cl2-Myoblasten werden transient mit pMW18 im Komplex mit
LipofectAMINE (Life Technologies, Gaithersburg, MD, USA) nach dem
Protokoll des Herstellers transfiziert. PolyA+-RNA
wird mit einem kommerziellen Kit (Dynal Dynabeads mRNA Direct Kit)
aus transfizierten Zellen extrahiert. PolyA+-RNA
wird revers transkribiert und durch PCR (RT-PCR-Kit Progema, Madi son,
WI, USA) mit den unten gezeigten Oligonucleotiden C9415 und C9416 amplifiziert.
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Die
Oligos C9415 und C9416 sind so konzipiert, dass sie die mSEAP-Nucleinsäure amplifizieren,
die an ihrem 5'-Ende von einer HindIII-Schnittstelle
und am 3'-Ende von
einer XbaI-Schnittstelle flankiert ist. Das Produkt der RT-PCR-Reaktion
wird in pGEMT-Easy (Promega, Madison, WI, USA) ligiert und in E.coli
DH5α transformiert.
Das resultierende Plasmid enthält
die mSEAP-cDNA, die von einer multiplen Klonierungsstelle umgeben
ist. Ein Plasmid pCOR (siehe Soubrier et al., Gene Therapy 6: 1482–88 (1999))
kann verwendet werden, um ein Plasmid pXL3872 (2C)
zu konstruieren, das die mSEAP-Nucleinsäure unter
der Kontrolle des CMV-I/E-Promotors (–522/+74) und des SV40-Late-Poly(A)-Signals
enthält,
wobei die HindIII-bis XbaI-Schnittstellen von pXL3856 (ein pCOR-Plasmid,
das den CMV-I/E-Promotor (–522/+74)
und das SV40-Late-Poly(A)-Signal enthält) verwendet wurde. Die Expressionskassettenregion
von Plasmid pXL3872 (2C) wird durch Sequenzierung
verifiziert.
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Plasmide,
welche andere AP-Sequenzen codieren, sind für AP-Kontrollproteine, für andere
erfindungsgemäße mSEAP-Polypeptide
oder erfindungsgemäße abgeleitete
mSEAP-Polypeptide in gleicher Weise konstruiert. Beispielsweise
handelt es sich bei pXL3402 um ein pCOR-Plasmid (Soubrier et al., 1999), in dem
die SEAP-cDNA unter der Kontrolle des CMV-I/E-Promotors (–522/+74)
und des SV40-Late-Poly(A)-Signals steht. Andere Plasmide stellen
SEAP unter die Kontrolle der Tetracyclinresponsiven Elemente (TRE)
und des SV40-Late-Poly(A)- Signals.
In einem anderen Beispiel kann das PstI-SpeI-Fragment, welches Luciferase in pBi-L
codiert (Baron et al., Nucleic Acids Res. 23: 3605–06 (1995))
durch eine Nucleinsäure
ersetzt werden, die eine AP-Aktivität, flankiert von den PstI-
und SpeI-Schnittstellen, codiert. Es kann ein PCR-amplifiziertes Fragment
von pSEAP2-basic (Clontech) verwendet werden. Ein Plasmid mit einer
AP-Aktivität
unter der Kontrolle des CMV-I/E-Promotors
und des SV40-Late-Poly(A)-Signals kann auch konstruiert werden,
indem das SacI-PvuII-Fragment von pBi-L (TRE) durch das SacI-StuI-Fragment
von pXL3031 (CMV-I/E-Promotor, Soubrier et al., 1999) ersetzt und
anschließend
der ORF der Luciferase durch den ORF von SEAP ersetzt wird.
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Die
Plasmide können
durch Reinigung mit dem endo-freien Mega-Prep-Kit (Qiagen) für die Gentransferverabreichung
vorbereitet werden. Vorzugsweise ist die in den Proben festgestellte
Endotoxinkonzentration weniger als 20 EU je mg DNA. Andere Verfahren
und Techniken zum Reinigen von Vektoren und Nucleinsäuren für die Verabreichung
an einen Säuger
sind aus dem Stand der Technik bekannt und können verwendet werden.
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Beispiel 2: Transfektion
kultivierter Zellen
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C2Cl2
(ATCC: CRL1772)- und HEK293 (ATCC: CRL1573)-Zellen werden in Platten mit 24 Vertiefungen
ausgesät
(7,5 × 104 Zellen je Vertiefung) und 24 Std. lang
in DMEM, ergänzt
durch 10% FKS, kultiviert. Anschließend werden die Zellen in DMEM
ohne Serum gewaschen und in dreifacher Ausführung durch Zugabe von 0,5
ml OptiMEM, gemischt mit verschiedenen Mengen von AP-codierendem
Plasmid, das mit einem Trägerplasmid
und LipofectAMINE (2 μl
für C2Cl2,
3 μl für HEK293)
auf 500 ng supplementiert wurde, transfiziert. Fünf Stunden später wird
das Medium mit der DNA und dem LipofectAMINE durch 1 ml DMEM, supplementiert
mit FKS (2% für
C2Cl2, 10% für
HEK293), ersetzt. Zwei (2) Tage nach der Transfektion werden Aliquots
des Kulturmediums abgenommen und zur Aufbewahrung bei –70°C eingefroren.
Die Zellen werden zweimal mit PBS gespült, mit 100 μl 0,2% Triton
X-100, 50 mM Tris-HCl pH 7,4, 150 mM NaCl inkubiert, von der Platte
mit einem Schaber abgelöst
und durch wiederholtes Pipettieren homogenisiert. Das Lysat wird
2 Minuten bei Höchstgeschwindigkeit
in einer Eppendorf-Tischzentrifuge zentrifugiert und der Überstand
bei –70°C aufbewahrt.
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Beispiel 3: Intramuskulärer Gentransfer
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Acht
Wochen alte weibliche Balb/C- oder C57BL/6-Mäuse (Charles River Laboratories)
werden durch intraperitoneale Injektion von 200 μl Ketamin (8,66 mg/ml), gemischt
mit Xylazin (0,31 mg/ml), in 150 mM NaCl anästhesiert. Die Hinterbeine
werden rasiert. Fünfundzwanzig
Mikroliter einer Nucleinsäurevektor
enthaltenden Lösung
in 150 mM NaCl werden in den Musculus tibialis cranialis injiziert.
Dreißig
Sekunden nach der Injektion können
transkutane elektrische Impulse durch Edelstahl-Parallelelektroden,
verbunden mit einem Electro Square Porator, Modell T820 (BTX, San
Diego, CA, USA), und einem Oszilloskop TDS 210 (Tektronix, Oregon,
USA), verabreicht werden. Die gegebenenfalls verwendeten Plattenelektroden
werden auf jeder Beinseite platziert (Plattenabstand 4 mm), und
es werden 8 Rechteckimpulse (80 Volt, 20 ms pro Impuls, 1 Impuls
pro Sekunde) verabreicht (Mir et al., 1999).
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Zu
verschiedenen Zeitpunkten relativ zu der DNA-Injektion werden aus
der Vena saphena Blutproben von je 50 μl in heparinisierte Kapillarröhrchen abgenommen
(Hem et al., Lab. Anim. 32: 364–68
(1998)). Die Proben werden 20 Minuten bei 2000 Umdrehungen pro Minute
in einer klinischen Zentrifuge zentrifugiert und das Plasma abgenommen
und zur Aufbewahrung bei –70°C eingefroren.
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Beispiel 4: Reportergenexpressionsanalyse
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Beispielhafter Enzymassay
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Die
Feststellung der AP-Aktivität
kann mit dem Phospha-Light-Kit
(Tropix, Perkin-Elmer) nach den Anleitungen des Herstellers oder
durch Anwendung der Modifikationen von Cullen und Malim, Meth. Enzymol. 216:
362–8
(1992) durchgeführt
werden. Fünfzehn
(15) μl
Plasma oder Zellkulturmedium oder Zellextrakt werden in 45 μl 1 X Verdünnungspuffer
(50 mM Tris-HCl pH 7,4; 150 mM NaCl) verdünnt, 5 Minuten bei 65°C erhitzt,
anschließend
in einem PCR-Blockthermocycler auf 4°C abgekühlt. Fünfzig (50) μl verdünnte Probe werden 5 Minuten
bei Raumtemperatur mit 50 μl
Assaypuffer (1 M Diethanolamin pH 10,5–11, 1 mM MgCl2,
10 mM L-Homoarginin) inkubiert, bevor 50 μl Reaktionspuffer (CSPD-Substrat
mit Emerald-Enhancer) zugegeben werden. Die Reaktion wird anschließend 20
Minuten bei Raumtemperatur inkubiert, bevor die Chemilumineszenz
in einem MLX-Mikrotiterplattenluminometer (Dynex) gemessen wird
(10 Sekunden je Vertiefung).
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Beispielhafter ELISA-Assay
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Die
Feststellung von Antikörpern
gegen AP, beispielsweise das hSEAP in Tabelle 1, kann mithilfe eines ELISA-Assays
erfolgen. Es können
aber auch ähnliche
Assays für
andere AP-Proteine, z.B. die erfindungsgemäßen, verwendet werden. Vertiefungen
einer PVC-Mikrotiterplatte werden mit 50 μl einer Lösung mit 0,5 μg/ml humaner
plazentaler alkalischer Phosphatase (PLAP, Sigma) in 0,2 M Na2CO3/NaHCO3 pH 9,5 beschichtet und über Nacht bei 4°C inkubiert.
Die Platte wird dann dreimal mit 250 μl eines 0,1 M Phosphatpuffers pH
7,5, 0,1 M NaCl (PBS), 0,05 Tween 20 (Gew./Vol.) gewaschen. Die
verbleibenden Proteinbindungsstellen auf der PVC-Platte werden durch Inkubation mit PBS,
2% BSA (Gew./Vol.) für
2 Stunden bei Raumtemperatur gesättigt.
Je Vertiefung werden 50 μl
Testplasma oder Positiv- oder
Negativkontrollen zugegeben und 2 Stunden bei Raumtemperatur inkubiert.
Die Negativkontrolle kann das Plasma einer unbehandelten Balb/c-Maus sein.
Die Positivkontrolle wird erhalten, indem das Plasma einer negativen
Kontrollmaus mit 64 ng/ml eines monoklonalen Mausantikörpers gegen
PLAP (Klon 8B6, Sigma Immunochemicals) versetzt wird. Plasmaproben
werden bei Verdünnung
1:1 bis 1:64 getestet (zweifache serielle Verdünnung in PBS). Die Proben werden dann
1 Stunde bei Raumtemperatur mit einem Ziege-Anti-Kaninchen-IgG,
konjugiert mit Meerrettichperoxidase (Bio-Rad), in PBS, 2% BSA (Gew./Vol.),
0,05% Tween 20 inkubiert und dreimal mit 250 μl PBS, 0,05 Tween 20 gewaschen.
Die Proben wurden 15 Minuten lang bei Raumtemperatur mit 100 μl 3,3',5,5'-Tetramethylbenzidin
(USB, Ohio, USA) umgesetzt und die Reaktion durch Zugabe von 50 μl 0,5 N H2SO4 angehalten.
Die Absorption wird bei 450 nm gemessen.
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Beispiel 5: Analyse der
Langzeitexpression
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Mäusen werden
25 μg Plasmid-DNA,
codierend hSEAP, erfindungsgemäßes mSEAP,
oder Salzlösung als
Kontrolle injiziert. Der Gentransfer wird durch elektrische Impulse
nach Mir et al. PNAS 96: 4262–7
(1999) verstärkt.
Blutproben werden zu den angegebenen Zeitpunkten durch Punktion
der Vena saphena in heparinisierte Kapillaren abgenommen, 20 Minuten
bei 2000 Umdrehungen pro Minute in einer klinischen Zentrifuge zentrifugiert,
und 12,5 μl
Serum werden nach den Anleitungen in dem Phosphalight-Kit (Tropix),
außer
dass verdünnte
Plasmaproben 5 Minuten bei 65°C
erhitzt wurden, auf alkalische Phosphataseaktivität untersucht. Ergebnisse
für beispielhafte
Experimente dieser Art sind in 3 gezeigt.
Die mSEAP-Mengen oben in der Tabelle werden in der ersten Probe
nach Gentransfer festgestellt und bleiben während des gesamten Probennahmezeitraumes
(über 9
Monate) hinweg konstant hoch. Dagegen kann das hSEAP-Reportergen
nur für etwa
20 Tage in Konzentrationen über
der Kontrolle festgestellt werden, und die Mengen variieren stark.
Die angegebenen Mengen und relativen Fehler weisen darauf hin, dass
die erfin dungsgemäßen mSEAP-Reportergene
für Studien
extrem langer Expression verwendet werden können und dass der Grad der
Expression einheitlich und reproduzierbar ist.
-
Beispiel 6: Herstellung
von mSEAP-codierenden Nucleinsäuren
und Polypeptidderivaten; Analyse von Expressionsvektoren
-
Die
in Beispiel 1 erwähnten
Nucleinsäuren,
die von dem mEAP-Gen abstammen, können als Ausgangspunkt zur
Erzeugung konservativer Aminosäuresubstitutionsmutanten
der erfindungsgemäßen mSEAP-Proteine
verwendet werden. Die mSEAP-Kodierungssequenz wird mit einem Oligo
PCR-amplifiziert, das eine von mehreren Nucleotidveränderungen
enthält,
die zu Aminosäuresubstitutionen
führen.
Beispielsweise kann das Verfahren, beschreiben in Ausubel et al.
Current Protocols in Molecular Biology (insbesondere Kapitel 3 und
Einheit 3.17 und Kapitel 8 und Einheit 8.5) adaptiert werden. Die
durch Unterstreichen in 7 hervorgehobenen Aminosäuren geben
Stellen für
konservative Aminosäureveränderungen
wieder. Position 358, 357 oder 356 können modifiziert werden, um
ein Isoleucin anstelle eines Valins und/oder eine Glutaminsäure anstelle
einer Asparaginsäure
und/oder ein Arginin anstelle eines Lysins zu codieren. Einmal in
die Sequenz eingefügt,
kann die Sequenz der Substitutionsmutante wie in Beispiel 1 in ein
Plasmid eingebaut werden. Das mutierte mSEAP-Protein kann dann wie
in Beispiel 5 exprimiert und getestet werden, um Langzeitexpression zu
bestätigen,
und/oder hinsichtlich der Fähigkeit,
in immunkompetenten Tieren verwendet zu werden. Diese Erfindung
umfasst jedes oben und in dieser gesamten Beschreibung erwähnte abgeleitete
Polypeptid, das die Langzeitexpressionseigenschaften besitzt. Das
Testen auf diese Eigenschaften kann wie hier beschrieben durchgeführt werden.
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Beispielhafte
abgeleitete Polypeptide können
mit denselben Techniken, wie sie in Beispiel 1 verwendet wurden,
hergestellt werden, um mSEAP-Nucleinsäuren zu erzeugen. Der 3'-Primer „B", SEQ.-ID Nr. 5,
codiert ein Stoppcodon, das zu einer Trunkierung von 22 Aminosäuren in
dem eingebauten mit dem A-Primer PCR-amplifizierten Produkt, SEQ.-ID
Nr. 4.
Translatierter B-Primer (SEQ.-ID Nr. 5) 3'5' Raster 2 Q S S A V S P G Stopp S R
K
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Die
Auswahl eines neues 3'-Primers
durch Verschieben des Stoppcodons weiter in die Codierungssequenz
hinein führt
zu einem amplifizierten Produkt, das weniger Codons aufweist. Aus
den SEAP- oder EAP-cDNAs oder genomischen Klonnucleotiden werden
also trunkierte Produkte hergestellt, die Trunkierungen von 27 Aminosäuren des
murinen EPA-Gens, wie es in Manes et al., Genomics 8: 541554 (1990)
erwähnt ist,
entsprechen. Auf diese Weise werden Trunkierungen des mEAP von etwa
22 bis etwa 27 Aminosäuren hergestellt.
Die resultierende amplifizierte DNA wird dann in einen Säuger-Expressionsvektor
eingebaut, einer immunkompetenten Maus verabreicht, und die Langzeitexpressionseigenschaften
der AP-Aktivität
werden durch den Chemilumineszenz-Assay (Tropix, Bedform, MA, USA)
getestet. Der Expressionsvektor kann viral sein, wie beispielsweise
Adenovirus oder adenoassoziiertes Virus, oder es kann sich dabei
um Plasmidvektoren handeln. Durch Testen der AP-Aktivität mit bestimmten
Expressionsvektoren oder regulatorischen Sequenzen kann ein geeigneter
Vektor für
Transgenexpression ausgewählt
oder optimiert werden. Auch ligand-abhängige regulatorische Sequenzen
können
auf ihre Fähigkeit
zur Kontrolle der Expression über
lange Zeiträume getestet
werden (siehe beispielsweise Abruzzese, et al., Hum. Gene Ther.
10: 1499–1507
(1999); Urlinger et al., PNAS 97: 7963–68 (2000)), beispielsweise über die
Zeiträume
von 40 Tagen, 60 Tagen, 90 Tagen, 120 Tagen, 180 Tagen oder 270
Tagen, wie sie durch Anwendung der Erfindung möglich sind.
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