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ERFINDUNGSGEBIET
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Polymer-Komponente, welche gesteuerte
Verzweigung aufweist und für
die Verwendung als ein Klebstoff bzw. Haftmittel (im Folgenden synonym
verwendet) geeignet ist. Im Falle von Polyurethan- oder Polyurethanharnstoff-Polymeren
kann gesteuerte Verzweigung erreicht werden durch die Beimischung
von polyfunktionellen Komponenten in die Polymer-bildende oder Präpolymer-bildende
Reaktion.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Es
besteht signifikantes Interesse an der Entwicklung von lösungsmittelfreien,
wässrigen
Polyurethan-Dispersionen für
eine Anzahl von industriellen Anwendungen, einschließlich Klebstoffen,
Beschichtungen und Tinten. Die hohe Viskosität der intermediären Präpolymere
erfordert üblicherweise,
dass vor dem Dispersionsschritt ein Viskosität verminderndes Mittel, beispielsweise
ein Lösungsmittel,
hinzugefügt
wird. Siehe zum Beispiel Dieterich, D., Progress in Organic Coatings,
9, 281 (1981).
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Die
Verwendung bestimmter Isocyanat-Komponenten, wie etwa TMXDI®,
(m-Tetramethylxylylendiisocyanat, ein Markenzeichen von Cytec Industries),
welche keiner Selbstkondensation unterliegen, welche für andere
konventionelle Isocyanat-Komponenten
typisch ist, können
Präparationen
beigemischt werden, was es ermöglicht,
Präpolymere
geringerer Viskosität
ohne die Notwendigkeit einer Zugabe jeglicher viskositätsvermindernder
Mittel herzustellen. Mehrere unten aufgelistete Veröffentlichungen
haben TMXDI in Klebstoffformulierungen verwendet, manche mit viskositätsvermindernden
Mitteln, wie etwa organischen Lösungsmitteln.
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US-Patent
Nr. 5,432,228 von Hilken et al., offenbart Klebstoffzusammensetzungen
und Verfahren zum Bonden von Substraten unter Verwendung der Klebstoffzusammensetzungen.
Die Zusammensetzungen werden mittels eines Verfahrens hergestellt,
welches ein Präpolymer-Reaktionsprodukt
aus einem organischen Isocyanats, einer Polyhydroxyl-Verbindung
und einem mehrwertigen Alkohol geringen Molekulargewichts oder Aminoalkohol
mit einem Gemisch aus Monoamino- und Diamino-Verbindungen kombiniert,
um bei dem Präpolymer
Kettenverlängerung
und Kettenabbruch durchzuführen.
Dieses Patent beschäftigt
sich auch mit der Änderung
der Wärmebeständigkeit über die
Zeit, im Hinblick auf die Wärmeaktivierung.
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US-Patent
Nr. 5,608,000 von Duan et al. offenbart wässrige Dispersionsklebstoffe,
welche eine hohe Wärmebeständigkeit
und geringe Aktivierungstemperatur aufweisen. Um diese Eigenschaften
zu erreichen, ist Kettenverlängerung
eines Präpolymers
erforderlich, welches aus einem Diisocyanat und einem Gemisch hergestellt
ist, welches ein Polyesterpolyol mit Sulfonatrest, eine Hydroxycarbonsäure und
ein Diol geringen Molekulargewichts umfasst. Auch sind die einzigen
Beispiele, welche exzellente Wärmebeständigkeit
aufweisen, was das Fehlen jeglichen Misserfolgs definiert ist, die
Proben, welche unter Verwendung eines Verfahrens hergestellt wurden,
in welchem Aceton, d.h. ein übliches
organisches Lösungsmittel,
zugefügt
wird.
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US-Patent
Nr. 5,703,158 von Duan et al., sowie die zugehörige PCT-Veröffentlichung
Nr. WO 95/08583 von H. B. Fuller Licensing & Financing, Inc. offenbart wässrige Dispersionen
und Verfahren zum Herstellen solcher Dispersionen, welche Polymere
enthalten, welche entweder Sulfonat- oder ein Gemisch aus Sulfonat-
und Carboxylat-Gruppen
aufweisen. Diese Patente diskutieren auch die Verringerung der Kristallisierung
von Klebstoffformulierungen, welche TMXDI enthalten.
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Andere
Veröffentlichungen,
wie etwa TMXDI® (Meta)
Aliphatic Isocyanate, The Choice for Aqueous Polyurethane Dispersions,
Dez. 1999, haben offenbart, dass TMXDI in Präpolymeren für Dispersionen in Beschichtungsanwendungen
verwendet werden kann. Diese Präpolymere
können
jedoch typischerweise nicht als Klebstoffe verwendet werden, da
die zu ihrer Aktivierung erforderliche Temperatur höher als
etwa 100°C und
damit zu hoch für
eine Verwendung in der Praxis ist.
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Viele
andere Veröffentlichungen
beschreiben Polyurethan-Polymere
oder Präpolymere,
welche in Dispersionen verwendet werden, oder die Dispersionen selbst,
sowie das Verfahren zum Herstellen solcher Polymere, Präpolymere
oder Dispersionen. Beispiele für
solche Veröffentlichungen
umfassen US-Patente Nr. 4,147,679; 4,528,323; 4,558,090; 4,914,148;
5,155,163; 5,494,960; und 5,907,012.
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Es
ist erstrebenswert, eine Polymerzusammensetzung zu finden, welche
für Klebstoffanwendungen nützlich ist,
und welche die Zugabe organischen Lösungsmittels nicht erfordert
und exzellente Wärmeaktivierung
und Wärmebeständigkeitseigenschaften
aufweist. Zusätzlich
ist es von Nutzen, die Möglichkeit
zu haben, die Wärmebeständigkeit
solcher Dispersionen durch Manipulation der molekularen Architektur
des Polymers in der Dispersion weiter zu steuern.
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BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Polymer mit gesteuerter Verzweigung,
welches gebildet wird von dem Reaktionsprodukt eines Präpolymers
und eines Kettenverlängerers,
wobei das Präpolymer
selbst gebildet wird von dem Reaktionsprodukt eines Gemischs aus
einer nicht mit sich selbst assoziierenden Isocyanat-Komponente,
einer Diol-Komponente mit einem Molekulargewicht von etwa 1500 bis
6000 Gramm/Mol, welche in einer Menge von mehr als etwa 50 Gew.-%
vorliegt, bezogen auf das Gesamtgewicht des Präpolymers, und einer Ionen-bildenden
Komponente. Der Kettenverlängerer
umfasst eine Amin-enthaltende Verbindung und ist in einer Menge
vorhanden, die genügt,
um mit wenigstens etwa 99% der nach Bildung des Präpolymers
vorhandenen Isocyanat-Gruppen zu reagieren. Die gesteuerte Verzweigung
des Polymers umfasst wenigstens eines der folgenden:
eine Hydroxy-funktionelle
Komponente mit einer Hydroxyl-Funktionalität von größer als
1,0 und einem Molekulargewicht von etwa 700 bis 2000; oder
eine
Komponente mit geringem Molekulargewicht, welche mehr als zwei Hydroxylgruppen
aufweist.
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Vorteilhafterweise
kann im Polymer ungesteuerte Verzweigung auch im Wesentlichen fehlen.
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In
einer Ausführungsform
umfasst die nicht mit sich selbst assoziierende Isocyanat-Komponente
TMXDI. In einer anderen Ausführungsform
enthält
die Ionen-bildende Verbindung wenigstens eine Carbonsäuregruppe.
In einer bevorzugten Ausführungsform
beträgt
der Carboxylatgehalt von etwa 1% bis 10%, vorzugsweise von etwa
3,5% bis 8%, noch mehr bevorzugt von etwa 4% bis 6%, an Gewicht
der Ionen-bildenden
Komponente, bezogen auf das Gesamtgewicht des Polymers nach Kettenverlängerung.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Herstellen
eines Klebstoffs, welches umfasst:
Umsetzen eines Gemischs
aus einer nicht mit sich selbst assoziierenden Isocyanat-Komponente,
einer Diol-Komponente mit einem Molekulargewicht von etwa 1500 bis
6000 Gramm/Mol, welche in einer Menge von mehr als etwa 50 Gew.-%
vorliegt, bezogen auf das Gesamtgewicht des Präpolymers, und einer Ionen-bildenden
Verbindung, um ein Polyurethan-Präpolymer zu bilden;
Neutralisieren
einer Ionen-bildenden Gruppe des Präpolymers; und
Verlängern der
Kette des Präpolymers
mit einer Amin enthaltenden Verbindung zum Bilden der Polymer-Komponente,
wobei die Amin-enthaltende Komponente in einer Menge vorhanden ist,
welche genügt,
um mit wenigstens etwa 99% der nach der Präpolymer-Bildung vorhandenen
Isocyanat-Gruppen
zu reagieren,
wobei die gesteuerte Verzweigung des Polymers
wenigstens eines der folgenden umfasst:
eine Hydroxy-funktionelle
Komponente mit einer Hydroxyl-Funktionalität von mehr
als 2,0 und einem Molekulargewicht von etwa 700 bis 2000; oder
eine
Komponente geringen Molekulargewichts mit mehr als zwei Hydroxylgruppen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch einen Klebstoff zum Bonden von
zwei Substraten, welcher ein beliebiges der Polymere gemäß der vorliegenden
Erfindung oder Polymere umfasst, welche durch ein erfindungsgemäßes Verfahren
hergestellt werden können.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER VORLIEGENDEN ERFINDUNG
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Definitionen
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Der
Begriff "Lösungsmittel", sollte, so wie
er hierin verwendet ist, als eine jegliche chemische Verbindung
bedeutend verstanden werden, vorzugsweise eine Flüssigkeit,
welche die Fähigkeit
aufweist, ihr zugefügte
Komponenten aufzulösen. "Lösungsmittel" bezeichnet oder umfasst hierin nicht
Wasser.
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Der
Begriff "Molekulargewicht" bedeutet in der
Verwendung hierin Anzahl-gemitteltes Molekulargewicht.
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Der
Begriff "geringes
Molekulargewicht" bedeutet
hierin Molekulargewichte von nicht mehr als etwa 400 Gramm/Mol).
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Der
Begriff "Polyol" bezieht sich in
der hierin verwendeten Bedeutung auf eine Verbindung, welche drei oder
mehr Hydroxylgruppen aufweist, welche zur Reaktion zur Verfügung stehen.
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Der
Begriff "polyfunktionell", wie er hierin in
Bezug auf eine Verbindung verwendet ist, bezieht sich auf die Gegenwart
von mehr als zwei funktionellen Gruppen, welche fähig sind,
an einer Reaktion mit anderen Komponenten teilzunehmen. Basierend
auf der vorliegenden Offenbarung und dem Kontext der Verwendung dieses
Begriffs sollte es Fachleuten auf diesem Gebiet offenkundig sein,
mit welchen anderen Komponenten die funktionellen Gruppen reagieren
können.
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Der
Begriff "lösungsmittelfrei", wie er hierin in
Bezug auf eine Stoffzusammensetzung verwendet ist, gibt an, dass
keine externe Lösungsmittelkomponente
zu irgend einer Zeit zu der Zusammensetzung zugegeben wurde. Es
sollte Fachleuten auf diesem Gebiet verständlich sein, dass Lösungsmittelrückstände inhärent in
kommerziell erhältlichen
oder synthetisierten Produkten vorhanden sein können, wobei die inhärente Gegenwart
durch die Verwendung des Begriffs "lösungsmittelfrei" nicht ausgeschlossen
ist.
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Der
Ausdruck "gesteuerte
Verzweigung", wie
er hierin in Bezug auf die Architektur einer Polymerverbindung verwendet
wird, gibt an, dass nur Verzweigung vorliegt, welche das Ergebnis
absichtlicher Einfügung von
polyfunktionellen Komponenten in eine Polymer-Komponente ist, und
keine Verzweigung, welche hierin unter der Bezeichnung "ungesteuerte Verzweigung" definiert ist, welche
aus Prä-Polymerisierungs-Assoziationen,
Komplexen oder anderen Reaktionen, aus während der Polymerisierung auftretenden
Nebenreaktionen, aus unreagierte funktionelle Gruppen involvierenden
Nach-Polymerisierungs-Reaktionen, aus Abbau oder Reaktionen, welche
daraus resultieren und/oder aus irgend einer Reaktion von difunktionellen
Komponenten, welche zu irgendeiner nicht linearen Polymerfortschreitung
führen,
resultieren.
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Der
Ausdruck "wesentliches
Fehlen von" bedeutet
in der Verwendung hierin Vorhandensein von weniger als etwa 10%,
vorzugsweise weniger als etwa 5% oder noch mehr bevorzugt weniger
als etwa 1%, am stärksten
bevorzugt vollständig
frei von einem jeglichen vorgegebenen Element.
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Der
Ausdruck "nicht
mit sich selbst assoziierende Isocyanat-Komponente" bezieht sich in
der Verwendung hierin auf eine jegliche tertiäre Isocyanat-Komponente, welche
im Wesentlichen nicht unter Bildung von Dimer- oder Multimer-Strukturen mit sich
selbst kondensiert.
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Der
Begriff "etwa" sollte, wenn er
hierin unter Bezugnahme auf einen Wertebereich verwendet ist, so verstanden
werden, dass er sich entweder auf einen oder beide Werte in dem
Bereich bezieht.
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Der
Ausdruck "Wärmeaktivierungstemperatur", wie er hierin verwendet
ist, ist als die Minimaltemperatur definiert, bei welcher wenigstens
50% Faserriss in Kraftpapier erreicht wird, wie durch das Verfahren
im Beispiel 6 beschrieben.
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Die
Patente und Veröffentlichungen,
auf die hierin Bezug genommen wurde, werden hiermit durch Bezugnahme
in dem Maße
aufgenommen, wie es nötig
ist, um die vorliegende Erfindung zu verstehen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Zusammensetzungen, Verfahren und
insbesondere Klebstoffe und Verfahren zum Herstellen und Verwenden
derselben. Die vorliegende Erfindung ist gerichtet auf die Einfügung von
Verzweigung in harte oder weiche Segmente des Präpolymers. Unter Verwendung
von gesteuerter Verzweigung kann erhöhte Wärmebeständigkeit bereitgestellt werden,
ohne die Wärmeaktivierungstemperatur wesentlich
zu erhöhen.
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Ein
Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft eine Polymer-Komponente,
welche mittels eines Verfahrens hergestellt ist, welches Bilden
der Polymer-Komponente durch das Reaktionsprodukt eines Präpolymers und
eines Kettenverlängerers
und optional eines Kettenterminators umfasst. Das Präpolymer
wird gebildet durch die Reaktion einer Isocyanat-Verbindung, einer
Diol-Komponente mit einem Molekulargewicht von etwa 1500 bis 6000
Gramm/Mol, welche in einer Menge von mehr als 50 Gew.-% vorhanden
ist, bezogen auf das Gesamtgewicht des Präpolymers, und einer Ionen-bildenden Verbindung.
Die Hydroxy-funktionelle Komponente und die Ionen-bildende Verbindung
können
die gleiche Verbindung sein, obgleich sie vorzugsweise zwei verschiedene
Verbindungen sind.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Isocyanat-Komponente
in molarem Überschuss
vorhanden, verglichen mit der Menge aller Hydroxyl (OH)-Komponenten.
In einer bevorzugteren Ausführungsform
ist die Isocyanat-Verbindung in einer Menge vorhanden, welche ein
Verhältnis
von NCO:OH von etwa 1,4:1 bis 1,8:1 bereitstellt.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist der Kettenverlängerer
in einer Menge vorhanden, welche genügt, um mit wenigstens etwa
99% der Isocyanat-Gruppen zu reagieren, welche nach Bildung des Präpolymers
vorhanden sind. Vorzugsweise ist die Ionen-bildende Verbindung in
einer Menge vorhanden, in welcher bei Neutralisierung die gebildeten
ionischen Gruppen die Dispergierbarkeit der Polymer-Komponente in
einer wässrigen
Lösung
erhöhen.
In einer Ausführungsform
enthält
die Polymer-Komponente von etwa 1 bis 10 Gramm, vorzugsweise von
etwa 3 bis 8 Gramm, stärker
bevorzugt von etwa 4 bis 7 Gramm an Ionen-bildender Verbindung pro
100 Gramm der Polymer-Komponente.
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In
einer Ausführungsform
wird die Ionen-bildende Verbindung neutralisiert, um eine ionische
Gruppe auszubilden. In einer weiteren Ausführungsform enthält die Ionen-bildende
Verbindung vorzugsweise wenigstens eine Carbonsäure-Gruppe. In einer bevorzugten
Ausführungsform
enthält
die Ionen-bildende
Verbindung eine Carbonsäure,
wie etwa Dimethylolpropionsäure
(DMPA). In dieser Ausführungsform
würde Neutralisierung
der zur Bildung einer ionischen Gruppe fähigen Verbindung daher zu einem
Carboxylat-Anion führen.
Vorzugsweise führt
die Ionen-bildende Verbindung keine Sulfonsäure- oder Sulfonat-Gruppen
in die Polymer-Komponente
ein. Die Ionen-bildende Verbindung kann mit einem jeglichen geeigneten
Neutralisationsmittel neutralisiert werden. Beispielsweise kann
das Neutralisierungsmittel, wenn die Gruppe eine Carbonsäure ist,
eine jegliche Lewis-Base sein, welche fähig ist, die Carbonsäure zu ionisieren
und ein Carboxylat-Anion zu bilden, wobei das korrespondierende
Kation vorzugsweise ein quarternäres
Ammoniumion ist. Vorzugsweise ist das Neutralisierungsmittel ein
tertiäres
Amin, noch mehr bevorzugt ein Trialkylamin, wie etwa Triethylamin (TEA).
In einer alternativen Ausführungsform
kann das korrespondierende Kation ein Metallkation, wie etwa beispielsweise
Natrium, Lithium oder Kalium sein.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Neutralisierung der Ionen-bildenden Verbindung nach Bildung
des Präpolymers
durchgeführt.
Wenn die Polymer-Komponente in einer Dispersion vorliegt, ist auch das
Neutralisierungsmittel vorzugsweise in einer wässrigen Lösung vorhanden, zu welcher
das Präpolymer
zugefügt
wird.
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Die
Isocyanat-Verbindung ist vorzugsweise eine nicht mit sich selbst
assoziierende Isocyanat-Komponente, beispielsweise wie etwa TMXDI.
In einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Isocyanat-Verbindung TMXDI. Die Gegenwart einer nicht mit
sich selbst assoziierenden Isocyanat-Komponente in dem erfindungsgemäßen Präpolymer
erzielt in vorteilhafter Weise Polymer-Komponenten mit höheren Wärmebeständigkeitstemperaturen
und geringeren Wärmeaktivierungstemperaturen,
vorzugsweise für
einen oder beide wenigstens etwa 5°C, stärker bevorzugt für einen
oder beide wenigstens etwa 10°C,
am stärksten
bevorzugt für
einen oder beide etwa 20°C
höher bzw.
geringer, im Vergleich zu einer Polymer-Komponente, welche mit einer
Isocyanat-Komponente hergestellt wurde, welche zur Selbst-Assoziierung fähig ist,
oder einer Polymer-Komponente, welcher an einem bestimmten Punkt
ein anderes Lösungsmittel
als Wasser zugegeben wurde.
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In
einer Ausführungsform
hat die Polymer-Komponente gemäß der vorliegenden
Erfindung eine Wärmeaktivierungstemperatur
von weniger als etwa 100°C,
bevorzugt weniger als etwa 95°C
und noch bevorzugter weniger als etwa 90°C, weniger als etwa 80°C oder sogar
weniger als etwa 70°C.
In einer weiteren Ausführungsform
hat die Polymer-Komponente gemäß der vorliegenden
Erfindung eine Wärmeaktivierungstemperatur
von weniger als etwa 60°C.
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In
einer weiteren Ausführungsform
hat die Polymer-Komponente
gemäß der vorliegenden
Erfindung eine Wärmebeständigkeitstemperatur
von mehr als etwa 70°C,
bevorzugt mehr als etwa 80°C.
In einer anderen Ausführungsform
hat die Polymer-Komponente gemäß der vorliegenden
Erfindung eine Wärmebeständigkeitstemperatur
von mehr als etwa 90°C
oder etwa 100°C
und bevorzugt mehr als etwa 110°C.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
kann die Diol-Komponente
vorteilhaft ein Polyetherdiol oder ein Polyesterdiol umfassen. In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
kann das Molekulargewicht dieser Komponente von etwa 2000 bis 5000
Gramm/Mol betragen. Bevorzugt kann die Diol-Komponente ein Polyesterdiol
umfassen. In einer bevorzugten Ausführungsform hat dieses Polyesterdiol
eine Struktur, welche ähnlich einer
Struktur ist, welche aus dem Reaktionsprodukt eines C2-
bis C6-Alkandiol und Adipinsäure, vorzugsweise Hexandiol
oder Butandiol, erzeugt wurde. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
beträgt
das Molekulargewicht des Polyesterdiols von etwa 2000 bis 4000 Gramm/Mol.
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Die
Menge an vorliegendem Diol ist größer als etwa 50 Gew.-%, bevorzugt
größer als
etwa 55 Gew.-% oder größer als
etwa 60 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Präpolymers.
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Vorzugsweise
wird in der vorliegenden Erfindung eine nicht-sulfonierte Diol-Komponente verwendet.
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Ein
jeglicher geeigneter Kettenverlängerer,
welcher Fachleuten auf diesem Gebiet zur Verfügung steht, kann mit der Polymer-Komponente
gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden. Vorzugsweise umfassen die Kettenverlängerer Amin-enthaltende
oder Hydroxyl-enthaltende
Gruppen. In einer bevorzugten Ausführungsform umfassen die Kettenverlängerer Amin-enthaltende
Verbindungen, vorzugsweise ein oder mehr Diamine. Beispiele für Amin-enthaltende
Verbindungen umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf geradkettige oder verzweigte
Alkylendiamine, wie etwa Ethylendiamin (EDA), Methylpentamethylendiamin
und dergleichen; Hydroxylamino-Verbindungen
und Gemische davon.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
sollte der Carboxylatgehalt, wenn die zur Bildung einer ionischen
Gruppe fähige
Verbindung neutralisiert wird, um ein Carboxylatanion zu bilden,
im Bereich von etwa 1% bis 10% liegen, vorzugsweise von etwa 3,5%
bis 8%, stärker
bevorzugt von etwa 4% bis 6%, an Gewicht der zur Bildung einer ionischen
Gruppe fähigen
Verbindung im Vergleich zu dem Gesamtgewicht des Kettenverlänger-Polymers.
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Optional
kann die Kette des Präpolymers
sowohl abgebrochen wie auch verlängert
sein. In diesem Fall wird typischerweise zu der gleichen Zeit wie
das Neutralisierungsmittel ein Kettenterminator zugefügt. In einer bevorzugten
Ausführungsform
können
der Kettenterminator und das Neutralisierungsmittel beide zu einer wässrigen
Phase zugefügt
werden, zu welcher die Polymer-Komponente zugefügt wird, wenn die Polymer-Komponente in einer
Dispersion vorliegen soll.
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Das
kettenterminierende Mittel kann eine jegliche Verbindung sein, welche
effektiv mit nur einer Isocyanat-Gruppe
pro Molekül
reagiert, was dazu dient, das Polymer effektiv mit einer Endgruppe
zu versehen und was effektiv die Polymerpropagierung oder Kettenverlängerung
des Präpolymers
an diesem Ende des Moleküls
zum Stillstand bringt. Geeignete Kettenterminatoren können eine
jegliche Amin-enthaltende Verbindung umfassen, welche eine mit Isocyanat
reaktive Gruppe aufweist, welche mit Isocyanat schneller, zum Beispiel wenigstens
5 mal schneller, vorzugsweise wenigstens 10 mal schneller reagiert
als eine jegliche andere mit Isocyanat reaktive Gruppe, welche in
der Verbindung vorliegt. Beispielsweise kann eine solche Verbindung
im Allgemeinen eine primäre
Amingruppe und eine Hydroxyl-Gruppe enthalten, kann aber auch nur
eine Amin-Gruppe
oder nur eine Hydroxyl-Gruppe und keine andere mit Isocyanat reaktive
Gruppe enthalten. Beispiele für
Kettenterminatoren umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf
Aminoalkohole, zum Beispiel Aminoethanol oder Aminomethylpropanol,
und Monoamine, wie etwa geradkettige oder verzweigte Alkylamine. Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft eine Polymer-Komponente
mit gesteuerter Verzweigung. Im Fall von Polyurethan- oder Polyurethanharnstoff-Polymeren
kann gesteuerte Verzweigung erreicht werden durch die Einfügung von
polyfunktionellen Komponenten in die Polymer-bildende oder Präpolymer-bildende Reaktion.
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Die
Polymer-Komponenten gemäß der vorliegenden
Erfindung enthalten typischerweise weiche Segmente und harte Segmente,
wie es Fachleuten auf diesem Gebiet bekannt ist. Das weiche Segment
umfasst allgemein polymere Diole oder Polyole, wohingegen das harte
Segment im Allgemeinen die reagierten Isocyanate und jegliche andere
Komponenten mit geringem Molekulargewicht umfasst, welche an die
reagierten Isocyanate gebunden sind.
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Die
polyfunktionellen Komponenten erleichtern gesteuerte Verzweigung
in dem harten Segment und dem weichen Segment der Polymer-Komponente
gemäß der vorliegenden
Erfindung. Die vorliegende Erfindung identifiziert vier Kategorien
von gesteuerter Verzweigung in der Polymer-Komponente, welche durch
Einfügung
verschiedener polyfunktioneller Inhaltsstoffe in die Polymer-Formulierung
erreicht werden können. Beim
Einführen
von gesteuerter Verzweigung in die Polymer-Komponente basiert der
Ort der Verzweigungspunkte auf der Kategorie der Verzweigung, welche
gewünscht
wird. Gesteuerte Verzweigung der Polymer-Komponente gemäß der vorliegenden
Erfindung kann Verzweigungspunkte in unten aufgeführten Kategorien
A und B umfassen. In einer bevorzugten Ausführungsform umfassen die gesteuerten
Verzweigungspunkte, welche in der erfindungsgemäßen Polymer-Komponente vorliegen,
Verzweigungspunkte von Kategorie A.
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Verzweigungskategorie
A umfasst Verzweigungspunkte, welche in dem harten Segment der Polymer-Komponente
vorhanden sind, wenn eine Komponente mit geringem Molekulargewicht
und mit mehr als zwei Hydroxyl-Gruppen zu dem Gemisch hinzugefügt wird,
wobei das Reaktionsprodukt das Präpolymer bildet. Solch eine
Verbindung wird hierin als eine polyfunktionelle Hydroxyl-Verbindung
bezeichnet. Beispiele für polyfunktionelle
Hydroxyl-Verbindungen für
diese Verwendung umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf
Triole, wie etwa Trimethylolpropan und dergleichen, und Polyole
mit hoher Funktionalität.
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Verzweigungskategorie
B umfasst Verzweigungspunkte, welche in dem weichen Segment der
Polymer-Komponente vorhanden sind, womit eine Hydroxy-funktionelle
Komponente mit einer Hydroxyl-Funktionalität von mehr als 2,0 und einem
Molekulargewicht von etwa 700 bis 2000 in dem Polymer umfasst ist.
Beispiele für
Komponenten für
diese Verwendung umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf
Polyetherpolyole und Polyesterpolyole, wie etwa die unter den Markennamen
FOMREZ, wie etwa FOMREZ 1066-187 vertriebenen, welche durch von
der Crompton Corporation kommerziell erhältlich sind.
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Verzweigungskategorie
C umfasst Verzweigungspunkte, welche in dem harten Segment der Polymer-Komponente
vorhanden sind, wenn der Kettenverlängerer eine polyfunktionelle
Amin-enthaltende Komponente umfasst. Beispiele für polyfunktionelle Amin-enthaltende
Verbindungen für
diese Verwendung umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf
Triamine, zum Beispiel Dialkyltriamine, wie etwa Diethyltriamin
und dergleichen, Polyamine mit höherer
Funktionalität
und Gemische davon.
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Verzweigungskategorie
D umfasst Verzweigungspunkte, welche in dem harten Segment der Polymer-Komponente
vorhanden sind, wenn die Isocyanat-Verbindung eine polyfunktionelle
Isocyanat-Verbindung umfasst. Beispiele für polyfunktionelle Isocyanat-Verbindungen
für diese
Verwendung umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf Triisocyanate, Polyisocyanate
mit höherer
Funktionalität
und Gemische davon. In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die polyfunktionelle
Isocyanat-Verbindung eine nicht mit sich selbst assoziierende Isocyanat-Verbindung.
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Die
Polymer-Komponenten gemäß der vorliegenden
Erfindung werden unter anderem als Dispersionen gebildet. Insbesondere
wenn die gewünschte
Endverwendung ein Klebstoff zum Erleichtern des Bondens bzw. Verbindens
zweier Substrate ist, ist es bevorzugt, dass die Polymer-Komponente in der
Form einer Dispersion vorliegt, vorzugsweise einer wässrigen
Dispersion, und noch stärker
bevorzugt einer lösungsmittelfreien
wässrigen
Dispersion. Die Polymer-Komponente kann auch getrocknet werden,
um Filme/Folien, Pulver zu bilden oder in Lösungsmittel wieder aufgelöst zu werden.
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Ferner
wird im Stand der Technik nicht zwischen mit sich selbst assoziierenden
und nicht mit sich selbst assoziierenden Isocyanaten differenziert,
was deren Effekt auf die Wärmeaktivierungstemperatur
betrifft. Die Erfinder der vorliegenden Erfindung haben herausgefunden,
dass nicht mit sich selbst assoziierende Isocyanate, wie etwa TMXDI,
gegenüber
entweder Isophorondiisocyanat (IPDI) oder hydrogeniertem Diphenylmethandiisocyanat
(H12MDI) eine wesentliche Verringerung der
Wärmeaktivierungstemparatur
bereitstellen, wie in Beispiel 6 unten stehend gezeigt.
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Außerdem gibt
es in der Literatur wenig Diskussion über die Auswirkung der Wahl
des Isocyanats auf die Wärmebeständigkeit.
In der vorliegenden Erfindung wurde keine augenscheinliche Beziehung
zwischen höherer
Wärmeaktivierungstemperatur
und Wärmebeständigkeitstemperaturen
gefunden, wenn nicht mit sich selbst assoziierende mit sich selbst
assoziierenden Isocyanaten verglichen wurden. Beispiele 6 und 7
unten zeigen, dass die höheren
Wärmeaktivierungstemperaturen
für IPDI
und H12MDI nicht zu höheren Wärmebeständigkeitseigenschaften führen. Tatsächlich stellte
TMXDI die höchste
Wärmebeständigkeit
relativ zur Wärmeaktivierungstemperatur
bereit.
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In
der Literatur wird auch gelehrt, dass Dehn- und Modul-Eigenschaften verbessert
werden können durch
Zugabe kurzkettiger Diole, Zugabe multifunktioneller Polyole (Funktionalität > 2) zu dem Gerüst oder
trifunktioneller Amine während
des Quervernetzens (Produktliteratur: TMXDI® (META)
Aliphatic Isocyanate, Cytec Industries Inc. 1994). Erhöhung entweder
des ionischen Gehalts des Gerüsts
oder Erhöhung
der Menge an hartem Segment aus Harnstoffverknüpfungen, welche erreicht werden
können
durch Erhöhung
des NCO:OH-Verhältnisses
in dem Präpolymer-Stadium
sind bekannte Verfahren zum Erhöhen
der Wärmebeständigkeit.
Diese Verfahren leiden jedoch unter dem Problem, dass Erhöhen des
ionischen Gehalts des Präpolymers
seine Viskosität
stark erhöht
und es schwieriger macht, es in der neutralisierenden Lösung zu
dispergieren. Erhöhung
des NCO:OH-Verhältnisses
erhöht
auch die Kosten der resultierenden Dispersion, da das Diisocyanat
normalerweise das teuerste Rohmaterial darstellt. Zusätzlich verringert
eine Erhöhung
des NCO:OH-Verhältnisses
die Abziehfestigkeit des Systems. Die vorliegende Erfindung betrifft
die Einfügung
von Verzweigung in entweder den harten oder den weichen Segmenten
des Präpolymers.
Unter Verwendung von gesteuerter Verzweigung kann erhöhte Wärmebeständigkeit
bereitgestellt werden, ohne die Wärmeaktivierungstemperatur signifikant
zu erhöhen.
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Ferner
haben die Erfinder der vorliegenden Erfindung ermittelt, dass Einfügung von
zusätzlicher
Verzweigung während
der Kettenverlängerung
abträglich
ist, da dies sowohl zu einer Erhöhung
der Wärmeaktivierungstemperatur
als auch einer Verringerung der Wärmebeständigkeit führt.
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Die
Menge an der Hydroxy-funktionellen Komponente mit Hydroxyl-Funktionalität von mehr
als 2,0 und einem Molekulargewicht von etwa 700 bis 2000, welche
in dem Präpolymer
vorhanden ist, beträgt
von etwa 4 Gew.-% bis 10 Gew.-%, vorzugsweise von etwa 5 Gew.-%
bis 8 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Präpolymers.
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Die
Menge an der Komponente mit geringem Molekulargewicht mit mehr als
zwei Hydroxyl-Gruppen, welche in dem Präpolymer vorhanden ist, beträgt von etwa
0,1 bis 3,5 Gew.-%, vorzugsweise von etwa 0,5 bis 2 Gew.-%, bezogen
auf das Gesamtgewicht des Präpolymers.
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Die
Verwendung einer nicht mit sich selbst assoziierenden Isocyanat-Komponente,
wie etwa TMXDI, vereinfacht die Herstellung von lösungsmittelfreien
Dispersionen, weil neben anderen Gründen anstelle von Lösungsmitteln
Wärme verwendet
werden kann, um die Viskosität
des Präpolymers
während
des Dispersionsschritts zu verringern. Klebstoffe, welche aus einem
nicht mit sich selbst assoziierenden Isocyanat, wie etwa TMXDI,
hergestellt sind, stellen eine geringere Wärmeaktivierungstemperatur relativ
zu anderen aliphatischen Isocyanaten bereit.
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Ein
Vorteil der erfindungsgemäßen Polymere
liegt darin, dass ihre Wärmeaktivierungstemperatur über wenigstens
etwa sechs Monate hinweg stabil bleibt. Es wird angenommen, dass
diese Polymere über
die Zeit hinweg stabilere Wärmeaktivierungstemperaturen
aufweisen als andere Isocyanat enthaltende Polymere, insbesondere
wenn die vorliegenden Polymere als Filme auf Plastiksubstrate aufgebracht
sind.
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Dass
Nebenreaktionen mit dem vorhandenen, nicht mit sich selbst assoziierenden
Isocyanat im Wesentlichen fehlen, erlaubt auch die gesteuerte Einfügung von Strukturmodifikatoren
in das Polymer-Grundgerüst
der Dispersion. Die vorliegende Erfindung erlaubt auch eine Vergrößerung des
Bereichs zwischen der Aktivierungstemperatur und der Wärmebeständigkeitstemperatur
von Klebstoffen, wobei externe Vernetzungs- oder Härtungsmittel
im Wesentlichen fehlen, vorzugsweise in der Abwesenheit von externen
Quervernetzungs- oder Härtemitteln.
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Herstellung
des Polymers
-
Die
Verwendung eines nicht mit sich selbst assoziierenden Isocyanat-Monomers
stellt ein praktisches Verfahren zum Herstellen von Dispersionen
ohne die Verwendung eines jeglichen Lösungsmittels bereit. Das tertiäre Isocyanat,
m-Tetramethylxylylendiisocyanat,
welches in dieser Arbeit verwendet wird, ist kommerziell als TMXDI® (META)
aliphatisches Isocyanat von Cytec Industries Inc. kommerziell erhältlich.
Es unterliegt nicht den typischen Selbstkondensierungsreaktionen
von primären
und sekundären
Isocyanaten unter Bildung von Allophanaten, Biureten oder Isocyanuraten.
Die sterische Hinderung der Methylgruppen bewirkt, dass eine Reaktion
mit einer Carbonsäuregruppe
selbst bei einer Temperatur von 125°C sehr langsam ist. Dieses Fehlen von
Nebenreaktionen erlaubt es, dass die Präpolymer-Synthese bei Temperaturen
von etwa 120°C
bis 130°C durchgeführt wird,
wobei Quervernetzungsreaktionen im Wesentlichen nicht auftreten,
und vorzugsweise keinerlei Quervernetzungsreaktionen auftreten.
Die höhere
Temperatur zusammen mit den inhärent
niedrigeren Polymer-Viskositäten,
welche bei anderen Isocyanaten relevant sind, erleichtern Herstellung
von Präpolymeren
und Dispersion im Wesentlichen ohne Lösungsmittel (d.h. bei im Wesentlichen
Fehlen von Lösungsmittel), vorzugsweise
ohne jegliches Lösungsmittel.
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Es
gibt eine Anzahl von Verfahrenseinzelheiten, welche empfohlen werden,
um die Vorteile der Verwendung von TMXDI für lösungsmittelfreie Dispersionen
zu maximieren. Ein praktisches Problem bei der Herstellung von lösungsmittelfreien
Dispersionen liegt in der Einfügung
des hochschmelzenden, festen, Carbonsäure enthaltenden Monomers,
Dimethylolpropionsäure
(DMPA). Bei Verwendung des tertiären
Isocyanats werden das Isocyanat und Polyester- oder Polyetherdiole kombiniert und
wird das DMPA zugegeben. Das Gemisch wird dann auf etwa 90°C bis etwa
95°C erwärmt und
auf dieser Temperatur gehalten, bis sich das DMPA in dem Gemisch
löst. Die
Reaktion zwischen dem tertiären
Isocyanat und der Hydroxylgruppe ist genügend langsam, um es der Carbonsäure enthaltenden
Verbindung zu erlauben, sich vollständiger aufzulösen und
die Reaktion zu katalysieren. Nachdem sich das DMPA einmal aufgelöst hat,
wird eine exotherme Reaktion beobachtet und die Reaktionstemperatur
wird für
etwa 1 bis 3 Stunden auf etwa 120°C
bis 130°C
gehalten, oder bis ein stabiler Gewichtsprozentwert von NCO erreicht
ist. Üblicherweise
ist dieser gemessene Wert ein wenig geringer als der theoretische
Wert. Das Präpolymer
wird heiß zu
der wässrigen
Aminlösung
in dem Dispersionsschritt zugefügt.
Die Präpolymer-Temperatur
liegt typischerweise zwischen etwa 85°C bis 115°C, in Abhängigkeit von seinen Viskositätseigenschaften.
Vorzugsweise ist die Reaktion, solange die Temperatur der Hauptmenge
an Wasser unter 40°C
gehalten wird, zwischen dem tertiären Isocyanat und dem Wasser
langsam genug, um vernachlässigt
werden zu können.
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Tatsächlich kann
das dispergierte Präpolymer über mehrere
Stunden vor Kettenverlängerung
bei sehr geringem Verlust an NCO gehalten werden. Das Kettenverlängerungs-Amin
kann dann zugefügt
werden, vorzugsweise bei einer Stöchiometrie von über 1:0,85
NCO:NH, stärker
bevorzugt bei etwa 1:0,99 NCO:NH.
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Zusätzlich zum
Bereitstellen eines einfacheren Verfahrens zum Herstellen von lösungsmittelfreien
Dispersionen stellt TMXDI tertiäres
Isocyanat auch geringere Wärmeaktivierungstemperaturen
für wärmeaktivierte
Klebstoffe bereit. Ohne an diese Theorie gebunden sein zu wollen
wird angenommen, dass dies mit der schwächeren Wasserstoff-Bindung
in den Polymeren zusammenhängt.
Diese schwächere
Bindung verringert die Neigung der Polyurethan-Polymere, welche TMXDI enthalten, eine
Phasentrennung in harte und weiche Segmente vorzunehmen und verringert
ihre Neigung zum Kristallisieren. Die Verwendung von TMXDI stellt
einen Haftpolymerfilm bereit, welcher eine geringere Aktivierungstemperatur
aufweist, welche geringer ist sowie über die Zeit hinweg stabil
bleibt. Wärmeaktivierungstemperaturen
von aufgebrachten Haftfilmen, welche aus primäres oder sekundäres Isocyanat
enthaltenden Dispersionen hergestellt wurden, nehmen üblicherweise beim
Altern zu, wohingegen die Wärmeaktivierungstemperaturen
von erfindungsgemäß hergestellten
Zusammensetzungen üblicherweise
beim Altern nicht zunehmen, nach wenigstens sechs Monaten oder mehr.
Ein weiterer Vorteil, welcher bei aus diesem tertiären Isocyanat
hergestellten Dispersionen beobachtet wird, ist deren erhöhte Fähigkeit,
an Substraten mit geringer Oberflächenenergie zu haften.
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BEISPIELE
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BEISPIEL 1: Nicht-verzweigte
Polyurethanharnstoff-Dispersion-Formulierungen
mit TMXDI, IPDI und H12MDI
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Es
wurde durch Mischen von 65,67 Gramm Rucolex S105-55, einem Hexandiol/Adipatpolyesterdiol mit
einem Molekulargewicht von etwa 2.000 Gramm/Mol, kommerziell erhältlich von
Bayer Corporation, und 28,33 Gramm TMXDI ein Polyurethan-Präpolymer
in einem Kolben gebildet, welcher mit einem Rührer und einem Thermometer
ausgestattet war und unter trockenem Stickstoff stand. Das Gemisch
wurde dann erwärmt. Als
die Temperatur des Gemischs etwa 75°C erreichte, wurden 6 Gramm
Dimethylolpropionsäure
zugegeben. Das Erwärmen
wurde bis auf etwa 95°C
fortgesetzt, wo eine exotherme Reaktion auftrat. Man ließ die exotherme
Reaktion die Reaktion auf etwa 125°C erwärmen, wobei diese Temperatur über wenigstens
zwei Stunden aufrecht erhalten wurde. Das Polyurethan-Präpolymer
wurde gebildet, als die Reaktion im Wesentlichen vollständig war,
was als der Punkt bestimmt wurde, an dem der tatsächliche
Isocyanat-Gehalt etwas unter dem theoretischen NCO-Gehalt liegt
(für diese
Formulierung 3,05% verglichen mit theoretisch 3,16%). Das Präpolymer
wurde dann auf etwa 95°C
abgekühlt.
Ein Dispersionsreaktor wurde mit 227,3 Gramm entionisiertem Wasser
und 4,61 Gramm Triethylamin beladen, um eine neutralisierende Lösung zu
bilden. Zu dieser neutralisierenden Lösung wurde unter starkem Rühren das
heiße
Präpolymer
zugegeben, um eine Dispersion zu bilden, welche dann auf eine Reaktionstemperatur
von etwa 30°C
bis 35°C
abgekühlt
und dort gehalten wurde. Nach etwa 30 Minuten wurden 2,18 Gramm
Ethylendiamin und 6,54 Gramm weiteren entionisierten Wassers zugegeben.
Es wurde eine Polyurethan-Dispersion mit 30,4% Feststoffgehalt erhalten.
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Es
wurden auch Präpolymere
unter Verwendung der Isocyanat-Verbindungen
IPDI und H12MDI gemäß dem obigen Verfahren synthetisiert,
außer
dass sie bei einer Temperatur von unter 90°C hergestellt wurden und dass
die Mengen an Reaktanden so eingestellt wurden, dass das gleiche
NCO:OH-Verhältnis wie
bei Verwendung der TMXDI-Dispersion beibehalten wurde. Dispergierung
dieser Präpolymere
in der Lösung
von wässrigem
Amin war viel schwieriger und es trat unmittelbar Kettenverlängerung
ein. Ungesteuerte Verzweigung kann während der Herstellung dieser
Proben aufgetreten sein. Alle Proben wurden hergestellt, um etwa 35%
Feststoffgehalt zu erreichen.
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BEISPIEL 2: Verzweigungspunkte
(A) im harten Segment durch Zugabe von etwa 1% TMP
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Es
wurde ein Polyurethan-Präpolymer
gebildet durch Mischen von 61,40 Gramm Rucolex S105-55, 1 Gramm
Trimethylolpropan und 31,60 Gramm TMXDI in einem Kolben, welcher
mit einem Rührer
und einem Thermometer ausgestattet war und unter trockenem Stickstoff
stand. Das Gemisch wurde dann erwärmt. Nachdem die Temperatur
des Gemischs etwa 75°C
erreicht hatte, wurden 6 Gramm Dimethylolpropionsäure zugegeben.
Das Erwärmen
wurde bis auf etwa 95°C
fortgesetzt, wo eine exotherme Reaktion auftrat. Man ließ die exotherme
Reaktion die Reaktion auf etwa 125°C erwärmen, wobei diese Temperatur über wenigstens zwei
Stunden aufrecht erhalten wurde. Das Polyurethan-Präpolymer
wurde gebildet, als die Reaktion im Wesentlichen vollständig war,
was als der Punkt bestimmt wurde, bei welchem der tatsächliche
Isocyanat-Gehalt etwas
unter dem theoretischen NCO-Gehalt lag (für diese Formulierung 3,36%
verglichen mit theoretisch 3,53%). Das Präpolymer wurde dann auf etwa
95°C abgekühlt. Ein
Dispersionsreaktor wurde mit 227,3 Gramm entionisiertem Wasser und
4,61 Gramm Triethylamin beladen, um eine neutralisierende Lösung zu
bilden. Zu dieser neutralisierenden Lösung wurde unter heftigem Rühren das
heiße
Präpolymer
zugegeben, um eine Dispersion zu bilden, welche dann auf eine Reaktionstemperatur
von etwa 30°C
bis 35°C
abgekühlt
und dort gehalten wurde. Nach etwa 30 Minuten wurden 2,18 Gramm
Ethylendiamin und 6,54 Gramm zusätzlichen entionisierten
Wassers hinzugegeben. Es wurde eine Polyurethan-Dispersion mit 39,8%
Feststoffgehalt erhalten.
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BEISPIEL 3: Verzweigungspunkte
(A + C) im harten Segment durch Zugabe von etwa 1% TMP und durch
Ersatz von 50% EDA durch DETA
-
Es
wurde ein Polyurethan-Präpolymer
gebildet durch Mischen von 61,40 Gramm Rucolex S105-55, 1 Gramm
Trimethylolpropan und 31,60 Gramm TMXDI in einem Kolben, welcher
mit einem Rührer
und einem Thermometer ausgestattet war und unter trockenem Stickstoff
stand. Das Gemisch wurde dann erwärmt. Nachdem die Temperatur
des Gemischs etwa 75°C
erreichte, wurden 6 Gramm Dimethylolpropionsäure zugegeben. Das Erwärmen wurde
bis auf etwa 95°C
fortgesetzt, wo eine exotherme Reaktion auftrat. Man ließ die exotherme
Reaktion die Reaktion auf etwa 125°C erwärmen, wobei diese Temperatur über wenigstens
zwei Stunden aufrecht erhalten wurde. Das Polyurethan-Präpolymer
wurde gebildet, als die Reaktion im Wesentlichen vollständig war,
was als der Punkt bestimmt wurde, an dem der tatsächliche
Isocyanat-Gehalt etwas unter dem theoretischen NCO-Gehalt lag (für diese
Formulierung 3,30% verglichen mit theoretisch 3,53%). Das Präpolymer
wurde dann auf etwa 95°C
abgekühlt.
Ein Dispersionsreaktor wurde mit 223,9 Gramm entionisiertem Wasser
und 4,61 Gramm Triethylamin beladen, um eine neutralisierende Lösung zu
bilden. Zu der neutralisierenden Lösung wurde unter heftigem Rühren das
heiße
Präpolymer
zugegeben, um eine Dispersion zu bilden, welche dann auf eine Reaktionstemperatur
von etwa 30°C
bis 35°C
abgekühlt
und dort gehalten wurde. Nach etwa 30 Minuten wurden 1,18 Gramm
Diethylentridiamin (DETA) und 3,54 Gramm zusätzlichen entionisierten Wassers
zugegeben. Nach weiteren 15 Minuten wurden 1,35 Gramm Ethylendiamin
(ETA) und 4,05 Gramm zusätzlichen
entionisierten Wassers ebenfalls zugegeben. Es wurde eine Polyurethan-Dispersion
mit 30,7% Feststoffgehalt erhalten.
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BEISPIEL 4: Verzweigungspunkte
(B) im weichen Segment durch Zugabe von Esterseiteketten enthaltendem Polyesterpolyol
-
Ein
Polyurethan-Präpolymer
wurde gebildet durch Mischen von 56,61 Gramm Rucolex S105-55, 6,67 Gramm
FOMREZ 1066-187, einem Hexandiol/Trimethylol/Adipatpolyestertriol
mit einem Molekulargewicht von etwa 900 Gramm/Mol, welches kommerziell
erhältlich
ist von der Crompton Corporation, und 30,73 Gramm TMXDI in einem
mit einem Rührer
und einem Thermometer ausgestatteten Kolben, welcher auch unter
trockenem Stickstoff stand. Das Gemisch wurde dann erwärmt. Nachdem
die Temperatur des Gemischs etwa 75°C erreicht hatte, wurden 6 Gramm
Dimethylolpropionsäure
zugegeben. Das Erwärmen
wurde bis etwa 95°C
fortgesetzt, wo eine exotherme Reaktion auftrat. Man ließ die exotherme
Reaktion die Reaktion auf etwa 125°C erwärmen, wobei diese Temperatur über wenigstens
zwei Stunden aufrecht erhalten wurde. Das Polyurethan-Präpolymer
wurde gebildet, als die Reaktion im Wesentlichen vollständig war,
welches als der Punkt bestimmt wurde, an dem der tatsächliche
Isocyanat-Gehalt etwa 3,30% betrug. Das Präpolymer wurde dann auf etwa
95°C abgekühlt. Ein
Dispersionsreaktor wurde mit 227,3 Gramm entionisiertem Wasser und
4,61 Gramm Triethylamin beladen, um eine neutralisierende Lösung zu
bilden. Zu der neutralisierenden Lösung wurde unter heftigem Rühren das
heiße
Präpolymer
zugegeben, um eine Dispersion zu bilden, welche dann auf eine Reaktionstemperatur
von etwa 30°C
bis 35°C
abgekühlt
und dort gehalten wurde. Nach etwa 30 Minuten wurden 2,14 Gramm
Ethylendiamin und 6,4 Gramm zusätzlichen
entionisierten Wassers zugegeben. Es wurde eine Polyurethan-Dispersion
mit 29,0% Feststoffgehalt erhalten.
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BEISPIEL 5: Verzweigungspunkte
(B + C) in harten und weichen Segmenten durch Zugabe von Esterseitenketten
enthaltendem Polyesterpolyol und durch Ersatz von 50% EDA durch
DETA
-
Ein
Polyurethan-Präpolymer
wurde gebildet durch Mischen von 56,61 Gramm Rucolex S105-55, 6,67 Gramm
FOMREZ 1066-187 und 30,73 Gramm TMXDI in einem mit einem Rührer und
einem Thermometer ausgestatteten Kolben, welcher unter trockenem
Stickstoff stand. Das Gemisch wurde dann erwärmt. Nachdem die Temperatur
des Gemischs etwa 75°C
erreicht hatte, wurden 6,0 Gramm Dimethylolpropionsäure zugegeben.
Das Erwärmen
wurde bis auf etwa 95°C
fortgesetzt, wo eine exotherme Reaktion auftrat. Man ließ die exotherme
Reaktion die Reaktion auf etwa 125°C erwärmen, wobei diese Temperatur über wenigstens zwei
Stunden aufrecht erhalten wurde. Das Polyurethan-Präpolymer
wurde gebildet, als die Reaktion im Wesentlichen vollständig war,
was als der Punkt bestimmt wurde, an welchem der tatsächliche
Isocyanat-Gehalt etwa
3,30% betrug. Das Präpolymer
wurde dann auf etwa 95°C
abgekühlt.
Ein Dispersionsreaktor wurde mit 223,9 Gramm entionisiertem Wasser
und 4,61 Gramm Triethylamin beladen, um eine neutralisierende Lösung zu
bilden. Zu der neutralisierenden Lösung wurde unter heftigem Rühren das
heiße
Präpolymer
zugegeben, um eine Dispersion zu bilden, welche dann auf eine Reaktionstemperatur
von etwa 30°C
bis 35°C
abgekühlt und
dort gehalten wurde. Nach etwa 30 Minuten wurden 1,35 Gramm Diethylentriamin
und 4,05 Gramm zusätzlichen
entionisierten Wassers zugegeben. Nach weiteren 10 Minuten wurden
1,18 Gramm Ethylendiamin und 3,53 Gramm zusätzlichen entionisierten Wassers
ebenfalls zugegeben. Es wurde eine Polyurethan-Dispersion mit 29,4%
Feststoffgehalt erhalten.
-
BEISPIEL 6: Wärmeaktivierungstemperaturen
von Haftfilmen, welche aus TMXDI-, IPDI- und H12MDI-Dispersionen
hergestellt wurden
-
Die
Wärmeaktivierungstemperatur
von Haftfilmen aus den Dispersionen in Beispiel 1 wurde unter Verwendung
von Kraft-Papier bestimmt, welches kommerziell von Deltapaper Corp.
in Levittown, PA erhältlich
ist. Klebstoff wurde auf einen Streifen Papier aufgebracht und bis
zu einem nicht-klebrigen
Zustand trocknen gelassen. Ein weiterer Papierstreifen wurde darüber platziert
und beide etwa 20 Sek. lang bei 276 KPA erwärmt, das Papier aus der erwärmten Presse
entfernt, 10 Sek. abkühlen
gelassen und dann wurden die Streifen auseinandergezogen und auf
Faserrisse hin untersucht. Wärmeaktivierungstemperaturen
sind in Tabelle 1 unten aufgeführt
und sind als die Mindesttemperaturen definiert, welche zumindest
50% Faserriss (FT) in dem Papierstreifen erzeugten. Klebstoffe,
welche aus Hexandiol-Adipat/TMXDI hergestellt waren, stellten um
10°C bzw.
mehr als 60°C
niedrigere Aktivierungstemperaturen relativ zu IPDI bzw. H
12MDI enthaltenden Dispersion bereit, während Klebstoffe,
welche aus Butandiol-Adipat/TMXDI hergestellt waren, eine um wenigstens
40°C niedrigere
Aktivierungstemperatur relativ zu den IPDI und H
12MDI
enthaltenden Dispersionen bereit. Es wurde keine Änderung
der Aktivierungstemperatur beobachtet, wenn mit TMXDI-Klebstoff
beschichtete Substrate vor dem Bonden sechs Monate lang altern gelassen
worden waren. Unten stehende Tabelle 1 zeigt den Prozentsatz Faserriss
von Proben bei verschiedenen Temperaturen. Tabelle
1 Wärmeaktivierungstemperaturen
von Haftfilmen, welche aus TMXDI-, IPDI- und H
12MDI-Dispersionen
hergestellt wurden.
Substrat: | Virgin
Kraft Papier #40, Produkt von Delta Paper Co., 16 g/m2 beschichtetes
Gewicht, 2,54 cm Breite |
Aktivierungs-
bedingungen: | Klebstoff
auf reines Papier, erwärmte
Presse, 20 Sek. @ 276 KPa, 10 Sek. Abkühlung |
- FT
- = Wärmeaktivierungstemperatur,
wenn > 50% Faserriss(FT)
beobachtet wird
-
BEISPIEL 7: Bindungsstärke von
TMXDI-, IPDI- und H12MDI-Dispersions-Filmen auf PVC-Substraten
-
Die
geringere Wärmeaktivierungstemperatur
ist vorteilhaft bei Substraten, welche Bindungstemperatur gegenüber empfindlich
sind, wie etwa Polyvinylchlorid (PVC), siehe Tabelle 2 unten. Tabelle
2 Bindungsstärke
von TMXDI-, IPDI- und H
12MDI-Dispersions-Filmen
auf PVC
Präpolymer: | Polyester
Mw 2000, NCO/OH = 1,6, DMPA = 4,5% |
Dispersion: | Neutralisiert
mit TEA, kettenverlängert
mit EDA |
Substrat: | PVC-Film
CQ 6406, Produkt von OxiChem; Oberflächenspannung 36 Dynes/cm; 2,54
cm Breite, 9,5 g/m2 Beschichtungsgewicht |
Aktivierungsbedingungen: | Erwärmte Presse,
80°C, 20
Sek. @ 276 KPa |
T-Ablösung: | 12,7
cm/min. Trennungsgeschwindigkeit |
- SF
- – Substratversagen
-
Beide
Dispersionen auf TMXDI-Basis wurden bei 80°C genügend gut wärmeaktiviert, um Substratversagen
beim T-Abzugstest bereitzustellen, während keine der aus den anderen
Isocyanaten hergestellten Dispersionen genügend wärmeaktiviert werden konnten,
um unter den gleichen Testbedingungen Substratversagen zu erhalten.
-
BEISPIEL 8: Bindungsstärke von
TMXDI-, IPDI- und H12MDI-Dispersions-Filmen auf Baumwoll-Substrat
-
Die
Bindungsstärke
von aus den Dispersionen von Beispiel 1 hergestellten Haftfilmen
wurde auf Baumwollbahn unter Verwendung der in Tabelle 1 ermittelten
Aktivierungstemperatur bestimmt. Die Dispersionen auf TMXDI-Basis
erreichten bessere Bindungsstärke
im Vergleich mit den anderen Isocyanaten, obgleich sie bei niedrigen
Temperaturen aktiviert wurden, wie es in Tabelle 3 unten stehend
gezeigt ist. Tabelle
3 Haftbindungsstärke
von auf TMXDI, IPDI und H
12MDI basierenden
Dispersionen, zusammengesetzt als Klebstoff-auf-Klebstoff.
Substrat: | Baumwollbahn
#1682, Produkt von Georges's
Textile, 44 g/m2 Beschichtungsgewicht, 2,54
cm Breite |
Aktivierungsbedingungen: | Erwärmte Presse,
20 Sek. @ 276 KPa |
T-Abzug: | 12,7
cm/min. Trennungsgeschwindigkeit |
Präpolymer: | 2000
Mw Polyester, NCO/OH = 1,6, DMPA = 4,5% |
Dispersion: | Neutralisiert
mit TEA, kettenverlängert
mit EDA |
-
-
Die
Systeme auf TMXDI-Basis zeigten exzellente und tolle Beständigkeit,
wie durch die Beibehaltung der Bindungsstärke nach 24-stündigem Einweichen
in Wasser gezeigt wird.
-
BEISPIEL 9: Wärmebeständigkeit
von auf TMXDI, IPDI und H12MDI-Hexandiol/Adipat
basierenden Klebstoffen
-
Die
Wärmebeständigkeitseigenschaften
der Hexandiol/Adipatpolyesterdioldispersionen von Beispiel 1 wurden
bestimmt, nachdem Streifen aus Baumwollbahn bei der geeigneten Aktivierungstemperatur
(siehe Tabelle 1) miteinander verbunden wurden. Die Proben wurde
etwa 7 Tage lang altern gelassen und dann für etwa 10 Minuten mit einem
1 kg-Gewicht in einen Ofen gehängt.
Die Bindungslinie wurde auf ihre Bewegung hin untersucht, und das
Verfahren bei einer 10°C
höheren
Temperatur wiederholt. Die Wärmebeständigkeitstemperatur
ist definiert als die Temperatur, bei der wenigstens etwa 2 mm Bewegung
der Bindungslinie beobachtet wird. Der Klebstoff auf TMXDI-Basis hat eine Wärmebeständigkeitstemperatur
von etwa 50°C
bis 60°C
bei einer Aktivierungstemperatur von etwa 70°C, wohingegen die Wärmebeständigkeitstemperatur
der Klebstoffe auf IPDI- und H
12MDI-Basis
etwa 40°C
waren, was signifikant niedriger ist als die Aktivierungstemperatur
von 80°C
bzw. 120°C. Tabelle
4 Wärmebeständigkeit
von Klebstoffen auf TMXDI-, IPDI- und H
12MDI-Hexandiol/Adipat-Basis
Polyester: | 2000
MW Hexandioladipat NCO/OH = 1,6, DMPA = 4,5% |
Dispersion: | Neutralisiert
mit TEA, kettenverlängert
mit EDA |
Substrat: | Baumwollbahn
#1682, Produkt von Georges's
Textile, 44 g/m2 Beschichtungsgewicht, 2,54
cm Breite |
Aktivierungsbedingungen: | Erwärmte Presse,
20 Sek. @ 276 KPa |
Testbedingungen: | Probe
in Ofen gehängt,
T-Abzug mit 1 kg-Gewicht, Temperatur alle 10 min. um 10°C erhöht, Bindungslinientrennung
gemessen in mm |
-
-
BEISPIEL 10: Wirkung der
Verzweigungspunktstelle im Polymer auf Klebstoff- und Filmeigenschaften
-
Aus
TMXDI und Polyesterdiolen hergestellte Präpolymere sind aufgrund des
wesentlichen Fehlens von Nebenreaktionen während der Präpolymer-Synthese
linear. Eine systematische Untersuchung der Wirkung von Verzweigungspunkten
an spezifischen Stellen in der Polymer-Struktur ist in Tabelle 5
zusammengefasst. Tabelle
5 Wirkung von Verzweigungspunktstelle im Polymer auf Klebstoff-
und Filmeigenschaften
Dispersionen: | Auf
Hexandioladipat-Basis, NCO:OH und ionischer Gehalt konstant gehalten |
Verzweigungspunktstelle: | A,
B oder C |
Aktivierungstemperatur: | Papier,
Klebstoff auf reines Papier, 9,5 g/m2 |
Wärmebeständigkeit: | Baumwollband,
Klebstoff auf Klebstoff, 30 g/m2, wärmeaktiviert
@ 90°C,
20 Sek. @ 276 KPa |
-
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Diese
Tabelle zeigt, dass die Einführung
von Verzweigung in das Präpolymer
die Wärmebeständigkeit des
Polymers ohne eine signifikante Erhöhung der Wärmeaktivierungstemperatur erhöht. Zusätzlich zeigen die
Daten, dass die Stelle der Verzweigungspunkte ein wichtiger Parameter
zum Erhöhen
der Wärmebeständigkeitstemperatur
relativ zur Wärmeaktivierungstemperatur
ist.
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Zusammenfassend
zeigen Beispiele 6 bis 9, dass ein nicht mit sich selbst assoziierendes
Isocyanat eine höhere
Wärmebeständigkeit,
geringere Wärmeaktivierung
und bessere Bindungsstärke
als mit sich selbst assoziierende Isocyanate wie IPDT und H12MDI haben. Ferner zeigt Beispiel 10, dass
die Einführung
von Verzweigung zu einem nicht-selbst-assoziierten Isocyanat Wärmebeständigkeit
ohne eine signifikante Erhöhung der
Wärmeaktivierungstemperatur
erhöht.
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Die
hierin beschriebene und beanspruchte Erfindung ist in ihrem Umfang
nicht durch die hierin offenbarten spezifischen Ausführungsformen
beschränkt,
da diese Ausführungsformen
lediglich verschiedene Aspekte der Erfindung veranschaulichen sollen.
Jegliche äquivalente
Ausführungsformen
sollen in den Umfang dieser Erfindung fallen. Zusätzlich zu
den dargestellten und hierin beschriebenen Modifikationen werden
verschiedene Modifikationen der Erfindung Fachleuten auf diesem
Fachgebiet aus der vorangegangenen Beschreibung offensichtlich sein.
Auch solche Modifikationen sollen in den Umfang der beigefügten Ansprüche fallen.