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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung einer wässrigen
Pulverbeschichtungsdispersion, die die Komponenten A und B umfasst,
wobei Komponente A ein Bindeharz oder ein Gemisch von Bindeharzen
ist und Komponente B ein Vernetzer oder ein Gemisch von Vernetzern
ist oder Komponente A ein Vernetzer oder ein Gemisch von Vernetzern
ist und Komponente B ein Bindeharz oder ein Gemisch von Bindeharzen
ist. Gegebenenfalls enthält
die wässrige
Pulverbeschichtungsdispersion ein Pigment, ein Verdickungsmittel,
einen Füllstoff,
einen Katalysator, einen Initiator und/oder ein oder mehrere Additive.
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Feste
Pulverbeschichtungszusammensetzungen, die eine geeignete Kombination
von Harz und Vernetzer umfassen, werden üblicherweise zur Beschichtung
eines Substrats mit einem vernetzten Film verwendet, indem man die
Zusammensetzung durch Sprühen
gleichmäßig über die
Oberfläche
des Substrats verteilt und die resultierende Schicht auf dem Substrat
härtet.
Die Härtung
auf einem metallischen Substrat, zum Beispiel in der Industrie im
Allgemeinen, nimmt am häufigsten
die Form des Auftragens bei erhöhter
Temperatur an; zum Beispiel bei 160 bis 200°C. Die Härtung kann aber auch die Form
des Anwendens von Strahlung/Licht, zum Beispiel UV-Licht oder Elektronenstrahlung,
annehmen, ein Verfahren, das besonders gut zur Beschichtung von
Substraten geeignet ist, die keine hohen Temperaturen aushalten
(Kunststoffe, Holz usw.).
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Wenn
eine feste Pulverbeschichtungszusammensetzung verwendet wird, um
ein Substrat zu beschichten, ist ein spezielles Auftragungsgerät erforderlich.
Weiterhin ist es aufgrund der relativ großen Abmessungen und der unregelmäßigen Form
der Teilchen in der Pulverbeschichtungszusammensetzung schwierig, einen
dünnen
vernetzten Film mit einer gleichmäßigen Dicke und einem gleich mäßigen Erscheinungsbild
auf dem Substrat zu erhalten. Die Reduktion der Teilchengröße in einer
solchen Zusammensetzung, z.B. durch Mahlen mit der Strahlmühle, ist
nicht nur kostspielig, sondern führt
auch häufig
zum Zusammenbacken und anderen Handhabungs-/Auftragungsproblemen
mit dem resultierenden feinen Pulver. Zum Beispiel ist es schwierig,
die sehr kleinen Teilchen während
der elektrostatischen Auftragung aufzuladen, und es müssen aufwändige Schritte
unternommen werden, um mit Staub fertig zu werden, wenn eine solche
Zusammensetzung auf ein Substrat aufgetragen wird. Sobald eine feste
Pulverbeschichtungszusammensetzung hergestellt ist, gibt es weiterhin
aufgrund ihres festen Charakters keine Flexibilität zur Anpassung
von Eigenschaften, wie zum Beispiel Farbe, Glanz usw.
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Daher
gibt es beträchtliche
Vorteile beim Auftragen einer teilchenförmigen Pulverbeschichtung als
Dispersion zur Beschichtung eines Substrats. Es wird kein Staub
gebildet, wenn die Dispersion auf der Oberfläche des Substrats ausgebreitet
wird, und es hat sich gezeigt, dass die Teilchen in der Dispersion
viel kleiner sein können
als in einer festen Pulverbeschichtungszusammensetzung, ohne dass
Handhabungs-/Auftragungsprobleme entstehen.
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Wie
gesagt, haben Pulverbeschichtungsdispersionen mehrere Vorteile gegenüber teilchenförmigen Pulverbeschichtungszusammensetzungen.
Weiterhin haben diese Dispersionen gegenüber Beschichtungszusammensetzungen
auf Lösungsmittelbasis
den Vorteil, dass kein organisches Lösungsmittel verdampft werden
muss. Die Emission der meisten organischen Lösungsmittel trägt zum VOC-Wert
der Beschichtungszusammensetzung bei. Der VOC-Wert ist heutzutage
durch die Gesetzgebung eingeschränkt.
Es ist zu erwarten, dass diese Gesetze in naher Zukunft noch strenger
werden.
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Außerdem ist
es im Falle einer flüssigen
Dispersion möglich,
Geräte
zu verwenden, die gewöhnlich zum
Handhaben/Auftragen von herkömmlichen
Nasslacken verwendet werden, während
zum Handhaben/Auftragen von festen Pulverbeschichtungszusammensetzungen
spezielle Geräte
benötigt
werden. Das Auftragen auf nichtleitende Substrate, wie Holz und
Kunststoffe, ist auch leichter.
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Im
Allgemeinen kann das Tg der Komponenten,
die zur Herstellung der wässrigen
Pulverbeschichtungsdispersion verwendet werden können, viel kleiner sein als
in festen Pulverbeschichtungen, da keine Bindemittel mit hohem Tg, wie sie in einer (festen) Standard-Pulverbeschichtung
verwendet werden, benötigt
werden, um eine ausreichende physikalische Stabilität zu gewährleisten.
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Die
Möglichkeit,
Bindemittel mit viel niedrigerem Tg einzubauen,
erhöht
den Spielraum bei der Bindemittelzubereitung. Dieser zusätzliche
Freiheitsgrad in der Bindemittelzubereitung hat eine positive Wirkung
auf die endgültigen
Filmeigenschaften, wie Fließverhalten,
Erscheinungsbild usw.
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Weiterhin
können
Lackadditive problemlos zu einer fertigen Dispersion gegeben werden,
wodurch die Herstellung einer Lackzubereitung aus einer Dispersion
viel flexibler wird. Es ist auch relativ leicht, eine Dispersion
zu filtrieren, um Verunreinigungen/große Teilchen zu entfernen.
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Zum
Beispiel offenbart WO 96/37561 ein Nassmahlverfahren zur Herstellung
einer wässrigen
Pulverbeschichtungsdispersion, und bei diesem Verfahren wird eine
feste Pulverbeschichtungszusammensetzung in einem wässrigen
Medium nass vermahlen. Die erhaltene Pulverbeschichtungsdispersion
hat jedoch eine vergleichsweise breite Teilchengrößeverteilung
(3 bis 20 μm),
und die Teilchen sind immer noch unregelmäßig geformt und relativ groß.
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Die
Herstellung von kleineren Teilchen, als sie in traditionellen Nassmahlverfahren
beschrieben werden, ist im Allgemeinen sehr schwierig und ökonomisch
unattraktiv. Größere Teilchen
in Pulverbeschichtungsdispersionen haben eine starke Neigung zum
Sedimentieren, was unerwünscht
ist, weil es die Stabilität
der fertigen Dispersion einschränkt.
Die gebildeten Sedimente sind normalerweise schwierig zu redispergieren, und
in der Praxis müssen
zusätzliche
Maßnahmen
getroffen werden, um die Sedimentierung zu verhindern, zum Beispiel
durch Einstellen der Rheologie der Beschichtungszubereitung durch
Zugabe von Verdickungsmitteln oder anderen Rheologiemodifikatoren.
Ein Vorteil der Zugabe von Verdickungsmitteln besteht im Allgemeinen
darin, dass der Feststoffgehalt der fertigen Beschichtungszubereitung
abnimmt, was nicht wünschenswert
ist. Außerdem
wird die Filmbildung durch die Anwesenheit von größeren Teilchen
negativ beeinflusst, was anhand von Phänomenen wie Rissbildung, schlechtes
Fließverhalten,
keine gleichmäßige Schichtdicke
usw. beobachtet wird. Weiterhin kann das Verfahren nicht kontinuierlich
durchgeführt
werden, und die Gewinnung von Teilchen mit der oben genannten Größe erfordert
eine vergleichsweise lange Zeit beim Mahlen (etwa 2 Stunden).
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Teilchen
mit ähnlicher
Größe/Form
werden in
US 5,379,947 erhalten,
wo ein Strahlmahlverfahren zur Herstellung einer wässrigen
Pulverbeschichtungsdispersion offenbart ist. Pulverbeschichtungsflocken
werden in der Strahlmühle
gemahlen, und das resultierende Pulver wird in einem wässrigen
Medium dispergiert, so dass man eine Dispersion erhält. Ein
solches Verfahren kann auch nicht kontinuierlich durchgeführt werden, und
das Mahlen in der Strahlmühle,
bis Teilchen der gewünschten
Größe gebildet
werden, erfordert auch eine vergleichsweise lange Zeit. Weitere
Nachteile eines solchen Strahlmahlverfahrens sind die Notwendigkeit
der Verwendung von kostspieligen Geräten und ein relativ hoher Energieverbrauch.
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WO
97/45476 offenbart ein Verfahren zur Herstellung einer Pulverbeschichtungsdispersion,
bei dem eine schmelzeartige Substanz, die ein Harz und einen Vernetzer
umfasst, unter Extrusionsbedingungen in einem flüssigen Medium dispergiert wird.
Bei diesem Verfahren werden die Ausgangsmaterialien, wie Bindemittelharze
und Vernetzer, miteinander gemischt und geschmolzen. Dann wird Wasser
zu dem geschmolzenen Gemisch gegeben, und eine Pulverbeschichtungsdispersion
wird erhalten. Da die erhaltenen Pulverbeschichtungsdispersionen
durch Hitze gehärtet
werden, ist dieses Verfahren nicht geeignet für die Herstellung von Pulverbeschichtungsdispersionen,
die ein Bindemittel/Vernetzer-Gemisch
umfassen, das bei einer Temperatur in der Nähe oder unterhalb der Schmelz-
oder Erweichungstemperatur des Gemischs zu reagieren beginnt.
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DE 19727892 beschreibt
ein Verfahren zur Herstellung einer wässrigen Pulverbeschichtungsdispersion,
bei dem das Bindemittel und/oder der Vernetzer oder die gesamte
Pulverbeschichtungszusammensetzung durch Sprühtrocknen zu einem Pulver verarbeitet
wird, woraufhin das sprühgetrocknete
Pulver zu einer wässrigen
Pulverbeschichtungsdispersion verarbeitet wird. Das Material, das
sprühgetrocknet
werden soll, kann eine wässrige
Dispersion sein.
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US 4,886,845 offenbart ein
Verfahren zur Herstellung einer wässrigen Dispersion eines Epoxyharzes. Ein
Epoxyharz wird durch eine Kondensationsreaktion hergestellt. Wenn
die Kondensation noch nicht in Gegenwart der Gesamtmenge des organischen
Lösungsmittels
stattgefunden hat, wird organisches Lösungsmittel hinzugefügt, und
eine Lösung
wird hergestellt. Zu dieser Lösung
wird unter kräftigem
Rühren
Wasser gegeben, und als Ergebnis entsteht eine Emulsion einer Polymerlösung in
Wasser. Dieses Dokument offenbart nicht die Herstellung einer wässrigen
Pulverbeschichtungszusammensetzung.
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Es
ist das Ziel der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung
einer wässrigen
Pulverbeschichtungsdispersion ohne die oben genannten Nachteile
bereitzustellen.
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Gefunden
wurde ein Verfahren zur Herstellung einer wässrigen Pulverbeschichtungsdispersion,
die die Komponenten A und B umfasst, wobei Komponente A ein Bindeharz
oder ein Gemisch von Bindeharzen ist und Komponente B ein Vernetzer
oder ein Gemisch von Vernetzern ist oder Komponente A ein Vernetzer oder
ein Gemisch von Vernetzern ist und Komponente B ein Bindeharz oder
ein Gemisch von Bindeharzen ist, wobei:
- a)
ein wässriges
Medium zu einer Zusammensetzung gegeben wird, die eine kontinuierliche
Phase von Komponente A umfasst, wobei über einen Phasenumkehr-Emulgiervorgang
eine kontinuierliche Phase des wässrigen
Mediums entsteht, in der Komponente A dispergiert ist; wobei
- b) Komponente B gleichzeitig mit oder nach der Zugabe des wässrigen
Mediums hinzugefügt
wird und
- c) gegebenenfalls ein Schritt des Mischens mit der erhaltenen
Zusammensetzung durchgeführt
wird, wobei man eine Dispersion erhält, die die Komponenten A und
B umfasst.
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Da
die Komponenten A und B getrennt dispergiert oder bei relativ niedrigen
Verfahrenstemperaturen gemischt werden, ist dieses Verfahren besonders
gut für
die Herstellung von wässrigen
Pulverbeschichtungsdispersionen auf der Basis einer Vielzahl von
Bindemittel/Vernetzer-Kombinationen geeignet, einschließlich Kombinationen,
die bei Temperaturen unterhalb oder in der Nähe der Verarbeitungstemperatur
zu reagieren beginnen.
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Zum
Zwecke der vorliegenden Erfindung wird eine Dispersion, die ein
Bindemittel/Vernetzer-Gemisch umfasst, wobei das Bindemittel und/oder
der Vernetzer ein Tg, einen Erweichungspunkt
oder eine Schmelztemperatur oberhalb 30°C haben, als Pulverbeschichtungsdispersion
angesehen.
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Komponente
A wird in einem Phaseninversions-Emulgierverfahren dispergiert.
Ein solches Emulgierverfahren ist auch als indirektes Emulgierverfahren
bekannt. Die Bildung der Dispersion, die Komponente A umfasst, kann
als Verfahren beschrieben werden, bei dem man mit einer Komponente
A als kontinuierliche Phase beginnt und die kontinuierliche Phase
unter bestimmten Bedingungen durch die Zugabe von Wasser zu einer
Phase invertiert, bei der das wässrige
Medium zur kontinuierlichen Phase wird, was zu einer wässrigen Dispersion
führt.
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Mehr
und ausführliche
Informationen zu Phaseninversions-Emulgierverfahren findet man zum
Beispiel in Kapitel 6 von Bernard P. Binks, Modern Aspects of Emulsion
Science, The Royal Society of Chemistry 1998.
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Um
die Dispersion der Komponente A umfassenden Zusammensetzung zu erleichtern,
kann diese Zusammensetzung erhitzt werden, bevor das wässrige Medium
hinzugefügt
wird. In einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Zusammensetzung, die Komponente A umfasst, auf eine Temperatur
oberhalb des Schmelzpunkts oder der Glasübergangstemperatur (Tg) von Komponente A erhitzt, wobei man eine
schmelzeartige Substanz erhält.
Bevor das wässrige
Medium hinzugefügt
wird, kann die schmelzeartige Substanz soweit heruntergekühlt werden,
dass beim Dispergieren der Substanz im wässrigen Medium die Temperatur
in der sich bildenden Dispersion nicht den Siedepunkt des wässrigen
Mediums überschreitet,
um die Verdampfung von Wasser und/oder den Aufbau von Druck im Verfahrensgerät soweit
wie möglich
zu verhindern.
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Alternativ
und/oder zusätzlich
zum Erhitzen der Komponente A kann das wässrige Medium auch erhitzt
werden, bevor es zu Komponente A gegeben wird.
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Weiterhin
ist es bei dem Verfahren gemäß der Erfindung
bevorzugt, dass das Dispergieren bei Atmosphärendruck durchgeführt wird,
um die Verfahrenssteuerung zu erleichtern, ohne Geräte verwenden
zu müssen,
die hohe Drücke
aushalten können.
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Bei
dem Verfahren kann eine geeignete Menge eines wässrigen Mediums zur Gewinnung
einer homogenen Dispersion angewendet werden. Weiterhin ist es möglich, während oder
nach dem Dispergieren eine zusätzliche
Menge wässriges
Medium zuzuführen,
um eine wässrige
Pulverbeschichtungsdispersion mit der gewünschten Temperatur, Viskosität und/oder
Feststoffgehalt zu erhalten.
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In
einer Ausführungsform
des Verfahrens gemäß der vorliegenden
Erfindung wird Komponente B gleichzeitig mit dem wässrigen
Medium hinzugefügt.
Dies kann dadurch erfolgen, dass man Komponente B in dem wässrigen
Medium löst,
aber wenn Komponente B nicht wasserlöslich ist, ist es auch möglich, eine
wässrige
Dispersion herzustellen, die Komponente B umfasst. Diese wässrige Dispersion,
die Komponente B umfasst, kann durch die Zugabe eines wässrigen
Mediums zu Komponente B oder zu einer Zusammensetzung, die Komponente
B umfasst, erhalten werden. Um die Dispersion zu erleichtern, kann
das wässrige
Medium Dispergiermittel umfassen.
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Die
wässrige
Dispersion, die Komponente B umfasst, kann auch in einem Phaseninversions-Emulgierverfahren
hergestellt werden.
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In
einer anderen Ausführungsform
wird in einem ersten Schritt eines Phaseninversions-Emulgierverfahrens
eine Dispersion hergestellt, die Komponente A umfasst. In einem
nächsten
Schritt wird Komponente B dispergiert oder undispergiert zu dieser
Dispersion gegeben. Die so erhaltenen Zusammensetzungen sollten dann
so gemischt und/oder geknetet werden, dass man eine homogene Dispersion
erhält,
die die Komponenten A und B umfasst. Die Dispersion, die Komponente
B umfasst, welche gegebenenfalls in dieser Ausführungsform B verwendet wird,
kann ebenfalls in einem Phaseninversions-Emulgierverfahren hergestellt
werden.
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Beide
Ausführungsformen
sind für
die Herstellung einer Pulverbeschichtungsdispersion geeignet, die ein
Bindemittel/Vernetzer-Gemisch umfassen, das bei einer Temperatur
in der Nähe
oder unterhalb der Schmelz- und/oder Erweichungstemperatur dieses
Gemischs zu reagieren beginnt, da bei diesem Verfahren die Notwendigkeit
vermieden wird, das Gemisch während
der Herstellung der Pulverbeschichtungsdispersion auf diese Temperatur
zu erhitzen.
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Die
letztere Ausführungsform
ist insbesondere zur Herstellung einer Pulverbeschichtungsdispersion geeignet,
die ein Bindemittel/Vernetzer-Gemisch enthält, das bei Umgebungstemperatur
reaktiv ist. Für
ein solches Gemisch wird das Bindemittel in einem Vorgang gelöst/dispergiert,
der Vernetzer wird in einem getrennten Schritt dispergiert/gelöst, und
die beiden so erhaltenen Zusammensetzungen werden unmittelbar vor
der Auftragung miteinander gemischt.
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Die
Schritte im Verfahren gemäß der Erfindung
zur Herstellung einer homogenen Dispersion werden vorzugsweise in
einem Extruder, besonders bevorzugt einem Doppelschneckenextruder
(zum Beispiel einem Berstorff-Doppelschneckenextruder, Typ ZE 25,
43 L/D, oder einem Leistritz-Doppelschneckenextruder, Typ Mikro-18
GL 40D), durchgeführt,
um die Temperatur genau steuern zu können, um die Substanz unter
idealen Mischbedingungen in einem wässrigen Medium zu dispergieren
und gegebenenfalls die verschiedenen Komponentenmiteinander zu mischen,
wodurch die Bildung einer wässrigen
Pulverbeschichtungsdispersion ermöglicht wird, die kleine, kugelähnliche
Teilchen mit einer engen Teilchengrößeverteilung umfasst. Wenn
gemäß der vorliegenden
Erfindung ein Extruder als Apparatur zur Herstellung der wässrigen
Pulverbeschichtungsdispersion verwendet wird, kann das Verfahren
auch als "Phaseninversionsextrusionsverfahren", abgekürzt "PIE-Verfahren", bezeichnet werden.
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Wenn
Komponente B als Lösung
oder Dispersion im wässrigen
Medium hinzugefügt
wird, wird diese Lösung
oder Dispersion normalerweise in einem getrennten Schritt hergestellt.
Dies kann zum Beispiel in einem anderen Extruder erfolgen, der gegebenenfalls
mit dem Extruder, in dem die Dispersion der Komponente A hergestellt
wird, gekoppelt ist. Das Mischen der Zusammensetzungen, die A und
B enthalten, kann entweder unter Bedingungen niedriger oder hoher
Scherung innerhalb oder außerhalb
des Geräts,
das zur Herstellung einer Komponente A umfassenden Dispersion verwendet
wird, erfolgen.
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Die
gewünschte
mittlere Teilchengröße kann
erhalten werden, indem man die richtigen Bedingungen wählt (Mischgeschwindigkeit,
Zahl der Misch- und/oder Transportelemente in der Apparatur, Additive,
Temperatur usw.). Die mittlere Teilchengröße kann zwischen 0,05 und 100 μm liegen.
Das Verfahren gemäß der Erfindung
ist in hohem Maße
geeignet, um eine Pulverbeschichtungsdispersion zu erhalten, die
sehr kleine, kugelähnliche
Teilchen mit einer engen Teilchengrößeverteilung umfasst. Die mittlere
Größe der Teilchen
beträgt vorzugsweise
50 bis 2000, besonders bevorzugt 80 bis 800, am meisten bevorzugt
100 bis 500 nm. Teilchen im Bereich unterhalb 800 nm haben den Vorteil,
dass sie nicht die Tendenz zum Sedimentieren haben, was eine sehr
gute Stabilität
der fertigen Dispersion gewährleistet.
Im Allgemeinen kann eine Sedimentation verhindert werden, indem
man die Rheologie der Dispersion zum Beispiel durch Zugabe von Verdickungsmitteln oder
anderen Rheologiemodifikatoren einstellt. Dies hat jedoch eine negative
Wirkung auf den endgültigen Feststoffgehalt
der Dispersion (der durch Zugabe dieser Bestandteile abnimmt) und
kann eine negative Wirkung auf die Eigenschaften eines aus einer
solchen Dispersion hergestellten Films haben. Die Teilchen in der wässrigen
Pulverbeschichtungsdispersion, die gemäß der vorliegenden Erfindung
hergestellt wird, können
so klein sein (kleiner als 800 nm), dass keine zusätzlichen
Maßnahmen
benötigt
werden, um, die Sedimentierung zu reduzieren, so dass es nicht nötig ist,
Rheologiemodifikatoren hinzuzufügen,
und man Beschichtungszubereitungen mit höherem Feststoffgehalt und besserer
Beschichtungsleistung erhält.
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Im
Allgemeinen umfasst die im Verfahren gemäß der Erfindung verwendete
Apparatur einen Zufuhranschluss, einen Austrittsanschluss und Möglichkeiten
zur Zugabe von zusätzlichen
Flüssigkeiten,
Feststoffen oder dispergierten Komponenten zwischen dem Zufuhranschluss
und dem Austrittsanschluss. Außerdem
ist eine hohe Flexibilität
erwünscht,
um die verschiedenen Schritte in dem Verfahren (Schmelzen, Abkühlen und Dispergieren)
zu steuern.
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Das
wässrige
Medium, z.B. Leitungswasser oder entmineralisiertes Wasser, das
im Verfahren gemäß der Erfindung
verwendet wird, umfasst gegebenenfalls ein Dispergiermittel, um
die Bildung einer homogenen Dispersion zu erleichtern. Weiterhin
kann das Dispergiermittel zur Bildung von Teilchen mit gleichmäßiger Größe und Form
beitragen. Das wässrige
Medium kann auch Verdickungsmittel und/oder andere Additive umfassen.
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Bei
dem Verfahren gemäß der Erfindung
kann jedes geeignete Dispergiermittel verwendet werden, zum Beispiel
anionische, kationische, amphotere, nichtionische Verbindungen oder
Kombinationen davon, wie es bei C. R. Martens, Emulsion and Water-Soluble
Paints and Coatings, Reinhold Publishing Corporation, 1965, beschrieben
ist. Das Dispergiermittel kann auch funktionelle Gruppen umfassen,
die mit dem Harz und/oder Vernetzer reagieren können, so dass ein intermolekulares
Netzwerk entsteht, das dieses Mittel umfasst. Das Dispergiermittel
sollte sorgfältig
ausgewählt
werden, da einige Typen von Dispergiermitteln Vernetzungsreaktionen
hemmen können.
Weiterhin hat die Anwesenheit von relativ hohen Mengen an nichtreaktiven Dispergiermitteln
in einem vernetzten Film im Allgemeinen einen negativen Einfluss
auf die endgültigen
Eigenschaften des Films. Daher wird Folgendes bevorzugt:
- 1. Dispergiermitteln mit reaktiven Gruppen
(z.B. säurefunktionellen
Gruppen) zu verwenden; und/oder
- 2. begrenzte Mengen von Dispergiermitteln mit guten dispergierenden/stabilisierenden
Eigenschaften zu verwenden; und/oder
- 3. Neutralisationsmittel zu verwenden, die mit im Harz und/oder
Vernetzer vorhandenen funktionellen Gruppen (z.B. Carboxygruppen)
ionische Gruppen bilden können.
Typische
Beispiele für
diese Neutralisationsmittel sind Amine, Ammoniak und Alkylmetallhydroxide.
Vorzugsweise werden flüchtige
Neutralisationsmittel mit einem Siedepunkt unterhalb der Härtungstemperatur der
festen Pulverbeschichtungszusammensetzung verwendet. Organische
Amine, vorzugsweise tertiäre Amine,
sind in hohem Maße
geeignete flüchtige
Neutralisationsmittel, aber es besteht nicht die Absicht, die Erfindung
nur auf diese Verbindungen zu beschränken.
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Es
hat sich gezeigt, dass die Verwendung von Dispergiermitteln mit
reaktiven Gruppen oder die Verwendung von Neutralisationsmitteln,
die mit am Bindemittel und/oder Vernetzer vorhandenen funktionellen Gruppen
Anionen bilden können,
die Herstellung von Dispersionen mit einer mittleren Teilchengröße im Bereich
von 50 bis 800 nm und einem Feststoffgehalt im Bereich von 30 bis
70 Gew.-%, insbesondere im Bereich von 40 bis 60 Gew.-%, ermöglicht.
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Beispiele
für Dispergiermittel
mit reaktiven Gruppen sind Dispergiermittel mit funktionellen Carbonsäure-, Sulfonsäure- und/oder
Phosphonsäuregruppen.
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Bei
dem Verfahren gemäß der Erfindung
kann jede geeignete Harz/Vernetzer-Kombination zur Beschichtung eines Substrats
mit einem vernetzten Film als Ausgangsmaterial verwendet werden.
Für die
Zwecke der vorliegenden Anmeldung bedeutet "Harz" jedes
Harz, das auf einem Substrat gehärtet
werden kann. Das im Verfahren gemäß der Erfindung als Ausgangsmaterial
verwendete Harz kann Folgendes sein: ein thermisch härtbares
Harz, d.h. ein Harz, das bei erhöhter
Temperatur gehärtet
werden kann, oder ein strahlungshärtbares Harz, d.h. ein Harz,
das unter Verwendung von elektromagnetischer Strahlung mit einer
Wellenlänge von
weniger als 500 nm, z.B. UV- oder Elektronenstrahlung, gehärtet werden
kann. Ein thermisch härtbares Harz
wird gewöhnlich
mit einem Vernetzer kombiniert, um die Bildung eines intermolekularen
Netzwerks zu ermöglichen.
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Das
Bindeharz und/oder der Vernetzer, das bzw. der als Ausgangsmaterial
im Verfahren gemäß der Erfindung
verwendet wird, kann amorph und/oder (semi)kristallin sein. Auch
Kombinationen aus einem amorphen Harz und einem kristallinen Vernetzer
sind möglich.
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Weiterhin
können
das Bindeharz und/oder der Vernetzer funktionelle Gruppen umfassen,
die das Dispergieren in dem Verfahren gemäß der Erfindung in wässrigem
Medium erleichtern. Solche funktionellen Gruppen können als
selbstemulgierbare Gruppen angesehen werden. Es hat sich gezeigt,
dass die Verwendung von Harzen und/oder Vernetzern mit solchen selbstemulgierbaren
Gruppen insbesondere günstig
ist, um Dispersionen mit Teilchen mit einer kleinen mittleren Teilchengröße, d.h.
einer mittleren Teilchengröße im Bereich von
50 bis 800 nm, zu erhalten. Beispiele für funktionelle Gruppen, die
das Dispergieren der schmelzeartigen Substanz bei dem Verfahren
gemäß der vorliegenden
Erfindung erleichtern können,
sind funktionelle Carbonsäure-,
Sulfonsäure-
und/oder Phosphonsäuregruppen.
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Die
wässrige
Pulverbeschichtungsdispersion kann jede geeignete Kombination von
thermisch härtbarem
Harz/Vernetzer umfassen. Geeignete Kombinationen sind zum Beispiel
bei T. A. Misev, Powder Coatings Chemistry and Technology, John
Wiley & Sons
Ltd. 1991, beschrieben, wie die Kombination Säure/Epoxy, Säureanhydrid/Epoxy,
Epoxy/Aminoharz, Polyphenol/Epoxy, Phenolformaldehyd/Epoxy, Epoxy/Amin,
Epoxy/Amid, Isocyanat/Hydroxy, Carboxy/Hydroxyalkylamid oder Hydroxy/Epoxy.
Das Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung ist insbesondere geeignet für Harz/Vernetzer-Kombinationen,
die bei der Verarbeitungstemperatur oder noch niedrigeren Temperaturen
reagieren sollen. Diese Kombinationen aus reaktivem Bindemittel/Vernetzer
sind im derzeitigen Herstellungsverfahren für Pulverbeschichtungen schwierig
zu handhaben.
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Beispiele
für in
hohem Maße
geeignete Kombinationen von thermisch härtbarem Harz/Vernetzer sind: Säure/Epoxy,
Isocyanat/Hydroxy, Carboxy/Hydroxyalkylamid und Säure/Oxazolin.
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Ein
Beispiel für
eine wässrige
Pulverbeschichtungsdispersion, die eine Säure/Epoxy-Kombination umfasst,
ist eine Dispersion, bei der ein carboxyfunktionelles Polyesterharz
als thermisch härtbares
Harz vorliegt und zum Beispiel ein Bisphenol-A-Epoxyharz als Vernetzer
vorliegt. Beispiele für
kommerzielle carboxyfunktionelle Polyester sind: Uralac P3560 (von
DSM Resins) und Crylcoat 314 (von UCB Chemicals). Beispiele für Bisphenol-A-Epoxyharze
sind Epikote 1055 (von Shell) und Araldite GT 7004 (von Ciba Chemicals).
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Eine
wässrige
Pulverbeschichtungsdispersion, die eine Carboxy/Hydroxyalkylamid-Kombination
umfasst, wird am häufigsten
aus einem carboxyfunktionellen Polyesterharz und einem Hydroxyalkylamid,
wie Primid XL-552 (EMS), erhalten. Ein Beispiel für ein kommerzielles
carboxyfunktionelles Polyesterharz ist Crylcoat 76-17 (von UCB Chemicals).
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Eine
wässrige
Pulverbeschichtungsdispersion, die eine Isocyanat/Hydroxy-Kombination
umfasst, beruht auf einem hydroxyfunktionellen Bindemittel und einem
polyfunktionellen Isocyanat. Die hydroxyfunktionellen Bindemittel
können
zum Beispiel entweder auf Polyester- oder auf Polyacrylbasis sein.
Das polyfunktionelle Isocyanat kann blockiert oder unblockiert sein.
Durch Mischen einer Zusammensetzung, die Komponente A (z.B. hydroxyfunktionellen
Polyester) und Komponente B (z.B. Polyisocyanat) umfasst, unmittelbar
vor dem Auftragen können
unblockierte Isocyanate verwendet werden, ohne dass die Probleme
einer ausgedehnten Vorreaktion zwischen Harz und Vernetzer auftreten.
Beispiele für
kommerzielle hydroxyfunktionelle Polyester sind: Uralac P5504 (von
DSM Resins) und Alftalat AN 739 (von Vianova Resins). Beispiele
für kommerzielle Isocyanate
sind Vestagon B1530, Vestanat T1890 (beide von Creanova) und Bayhydur
3100 (von Bayer).
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Eine
wässrige
Dispersion auf der Basis von Säure/Oxazolin-Chemie
beruht auf eine Säuregruppen enthaltenden
Verbindung und einer Verbindung, die funktionelle Oxazolingruppen
enthält.
Die Säuregruppen enthaltende
Verbindung kann eine Polycarbonsäure,
wie Sebacinsäure
oder Dodecandionsäure,
sein, aber es kann sich auch um ein Polymer handeln, das funktionelle
Säuregruppen
enthält.
Dieses Polymer kann zum Beispiel ein Polyester, Polyacrylat oder
Polyurethan sein. Die Oxazolingruppen enthaltende Verbindung kann ein
Polyoxazolin, wie 1,4-Phenylenbis(2-oxazolin), aber auch ein Polymer,
das funktionelle Oxazolingruppen enthält, sein. Dieses Polymer kann
zum Beispiel ein Polyester oder Polyacrylat sein. Beispiele für kommerziell erhältliche
Polymere mit Oxazolinfunktionen sind Epocros K-1000, K-2000, WS-500
(alle von Nippon Shokubai).
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Es
ist auch möglich,
eine Bindemittel/Vernetzer-Kombination zu verwenden, die durch Strahlung
gehärtet
werden kann, insbesondere durch elektromagnetische Strahlung mit
einer Wellenlänge
von weniger als 500 nm, z.B. UV- oder Elektronenstrahlung.
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Beispiele
für geeignete
strahlungshärtbare
Pulverbeschichtungszusammensetzungen sind in
EP 636 669 und
EP 702 040 beschrieben. In
EP 636 669 sind strahlungshärtbare Harzzusammensetzungen
offenbart, die einen ungesättigten
Polyester und/oder ein ungesättigtes
Polyacrylat sowie ein Vernetzungsmittel mit Vinylether-, Vinylester-
oder (meth)acrylatfunktionellen Gruppen umfassen. In
EP 702 040 werden strahlungshärtbare Bindemittel/Vernetzer-Gemische
in Form von ungesättigtem
Polyester/Urethanacrylaten offenbart.
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Die
wässrige
Pulverbeschichtungsdispersion, die in dem Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung erhalten wird, kann auch ein Pigment oder ein Gemisch
von Pigmenten, einen Katalysator oder ein Gemisch von Katalysatoren,
einen Initiator oder ein Gemisch von Initiatoren, ein Verdickungsmittel
und/oder ein Gemisch von Verdickungsmitteln, einen Füllstoff
oder ein Gemisch von Füllstof fen
und/oder ein Additiv oder ein Gemisch von Additiven umfassen. Diese
zusätzlichen
Komponenten können
in der Zusammensetzung, die Komponente A und/oder B umfasst, vorhanden
sein. Eine oder mehrere dieser zusätzlichen Komponenten können auch
während
des Verfahrens einzeln zugeführt
werden. Weiterhin ist es möglich,
eine oder mehrere dieser zusätzlichen
Komponenten zu der fertigen Pulverbeschichtungsdispersion zu geben.
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"Additiv" bedeutet jedes geeignete
Additiv, das in einer üblicherweise
aufgetragenen Beschichtungszusammensetzung zur Beschichtung eines
Substrats mit einem vernetzten Film gewöhnlich vorhanden ist. Ein solches
Additiv wird zum Beispiel aus einem Hilfsmittel, einem Fließverbesserer,
einem Stabilisator, einem Absetzverhinderungsmittel, einem Tensid,
einem Entgasungsmittel, einem UV-Absorber,
einem optischen Aufheller, einem Radikalfänger und einem Antioxidans
ausgewählt.
Weiterhin kann ein beliebiger Füllstoff,
der dem Fachmann bekannt ist, vorhanden sein, z.B. Bariumsulfat,
Calciumsulfat, Calciumcarbonat, Siliciumoxide oder Silicate (wie
Talk, Feldspat und/oder Kaolin).
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Das
Verfahren gemäß der Erfindung
ist in hohem Maße
geeignet, um eine wässrige
Pulverbeschichtungsdispersion herzustellen, die ein Pigment umfasst.
Das Pigment kann während
oder nach dem Verfahren einzeln zugegeben werden, oder es kann über die
Zusammensetzung, die Komponente A umfasst, eingeführt werden.
Vorzugsweise wird das Pigment hinzugefügt, bevor die fertige Dispersion
hergestellt wird, wodurch die Bildung einer wässrigen Pulverbeschichtungsdispersion
mit kleinen und kugelähnlichen
Teilchen mit einer gleichmäßigen Größe, in der
das Pigment homogen verteilt ist, ermöglicht wird. Wenn die Dispersion
zur Beschichtung eines Substrats verwendet wird, wird ein vernetzter
Film mit gleichmäßiger Dicke
und gleichmäßigem Erscheinungsbild
auf dem Substrat gebildet.
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Eine
Pulverbeschichtungsdispersion, die bei dem Verfahren gemäß der Erfindung
erhalten wird, kann direkt aufgetragen werden, um ein Substrat mit
einem vernetzten Film zu beschichten. Es ist auch möglich, eine
oder mehrere der oben beschriebenen zusätzlichen Komponenten zu der
Dispersion zu geben, um eine Pulverbeschichtungszusammensetzung
zu erhalten, die ebenfalls direkt auf ein Substrat aufgetragen werden kann.
Normalerweise wird die Dispersion vor oder nach der Zugabe der zusätzlichen
Komponenten filtriert.
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Weiterhin
kann die Pulverbeschichtungsdispersion oder -beschichtungszusammensetzung
getrocknet werden, z.B. durch Sprühtrocknen, um eine feste Pulverbeschichtungszusammensetzung
mit kleinen kugelähnlichen
Teilchen zu erhalten.
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Die
Erfindung wird weiterhin anhand der folgenden nichteinschränkenden
Beispiele veranschaulicht, wobei die folgenden Apparatureinstellungen
für die
Herstellung von wässrigen
Pulverbeschichtungsdispersionen angewendet wurden: Apparatur: Leistritz-Doppelschnecken-Mikro-18-GL-40-D-Extruder,
der die folgenden Zonen einschließlich der in jeder Zone angewendeten
Art des Schraubenelements und der Temperatur umfasst:
- RT
- = Raumtemperatur
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Die
Schneckengeschwindigkeit der Apparatur wurde auf 250 U/min eingestellt.
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Die
mittlere Größe der Teilchen
in der Dispersion wurde unter Verwendung eines Coulter LS230 Particle
Sizer gemessen. Die Form der Teilchen wurde durch Rasterelektronenmikroskopie
(SEM) bewertet.
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In
den Beispielen werden die folgenden Ausgangsmaterialien verwendet:
Uralac
P3560 | ein
carboxyfunktioneller Polyester von DSM |
Kronos
2310 | ein
Pigment auf TiO2-Basis von Kronos |
Resiflow
PV88 | ein
Fließverbesserer
von Worlee |
Benzoin | ein
Entgasungsmittel von DSM |
Araldite
GT7004 | ein
Epoxyharz des Bisphenol-A-Typs von Ciba Chemicals |
Crylcoat
V76-17 | ein
carboxyfunktioneller Polyester von UCB Chemicals |
Primid
XL-552 | ein
Hydroxyalkylamid von EMS |
Trigonox
21S | ein
Radikalstarter von Akzo Nobel |
Epocros
K-2020E | ein
polyoxazolinfunktionelles Polymer von Nippon Shokubai |
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Beispiel 1 (Herstellung
einer Pulverbeschichtungsdispersion auf Hybridbasis)
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Eine
Bindemittel-Vormischung wurde erhalten, indem man 700 Gewichtsteile
Uralac P3560, 300 Gewichtsteile Kronos 2310, 15 Gewichtsteile Resiflow
PV88 und 7,5 Gewichtsteile Benzoin miteinander mischte. Die Vormischung
wurde mit einer Geschwindigkeit von 500 g/h in die Zone 0 eines
Extruders mit der oben beschriebenen Konfiguration gegeben. In Zone
4 wurde eine 15-Gew.-%ige Lösung
von Natriumdioctylsulfosuccinat in Wasser mit einer Geschwindigkeit
von 125 g/h hinzugefügt.
In Zone 7 wurde Wasser mit einer Geschwindigkeit von 415 g/h hinzugefügt, wobei
man eine weiße
milchige wässrige
Dispersion erhielt, die das säurefunktionelle
Polyesterharz als Komponente umfasste (Komponente A). In einem getrennten
Schritt wurde eine Dispersion von Epoxyharz hergestellt, indem man
Araldite GT7004 mit einer Geschwindigkeit von 500 g/h in die Zone
0 des Extruders zuführte.
In Zone 4 wurde eine 20-Gew.-%ige Lösung von Natriumdioctylsulfosuccinat
in Wasser mit einer Geschwindigkeit von 125 g/h hinzugefügt. In Zone
7 wurde Wasser mit einer Geschwindigkeit von 400 g/h hinzugefügt, wobei
man eine weiße
milchige wässrige
Dispersion erhielt, die das Epoxyharz umfasste (Komponente B). Die
wässrige
Pulverbeschichtungsdispersion, die sowohl Polyesterharz als auch
Epoxyharz enthielt, wurde erhalten, indem man 500 Gewichtsteile
Dispersion, die Komponente A umfasst, und 150 Gewichtsteile Dispersion,
die Komponente B umfasst, miteinander mischte. Die fertige weiße milchige
Dispersion hatte einen Feststoffgehalt von etwa 50 Gew.-% und eine
mittlere Teilchengröße von 250 nm.
Die Dispersion wurde in einer Trockenfilmdicke von 35 μm auf ein
Stahlblech aufgetragen, 10 Minuten bei 80°C getrocknet und anschließend 15
Minuten lang bei 180°C
gehärtet.
Eine Hochglanzbeschichtung mit einer Gardner-Schlagzähigkeit
von 160 IP wurde erhalten.
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Beispiel 2 (Herstellung
einer Pulverbeschichtungsdispersion auf Hydroxyalkylamidbasis)
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Eine
Bindemittel-Vormischung wurde erhalten, indem man 980 Gewichtsteile
Crylcoat V76-17, 12,4 Gewichtsteile Resiflow PV88 und 7,6 Gewichtsteile
Benzoin miteinander mischte. Die Vormischung wurde mit einer Geschwindigkeit
von 473 g/h in die Zone 0 eines Extruders mit der oben beschriebenen
Konfiguration gegeben. In Zone 4 wurde eine 12,5-Gew.-%ige Lösung von
Dimethylethanolamin in Wasser mit einer Geschwindigkeit von 96 g/h
hinzugefügt,
und ein 50-Gew.-%iges Gemisch von Primid XL-552 und Wasser wurde mit
einer Geschwindigkeit von 49 g/h hinzugefügt. In Zone 7 wurde Wasser
mit einer Geschwindigkeit von 382 g/h hinzugefügt, wobei man eine weiße milchige
wässrige
Pulverbeschichtungsdispersion mit einem Feststoffgehalt von 50 Gew.-%
und einem pH-Wert von 7,1 erhielt, und die mittlere Größe der kugelähnlichen
Teilchen betrug 190 nm.
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Beispiel 3 (Herstellung
einer Pulverbeschichtungsdispersion auf Hydroxyalkylamidbasis)
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Die
Vormischung von Beispiel 2 wurde mit einer Geschwindigkeit von 473
g/h in die Zone 0 eines Extruders mit der oben beschriebenen Konfiguration
gegeben. In Zone 4 wurde eine 12,5-Gew.-%ige Lösung von Dimethylethanolamin
in Wasser mit einer Geschwindigkeit von 96 g/h hinzugefügt. In Zone
7 wurde Wasser mit einer Geschwindigkeit von 382 g/h hinzugefügt, wobei
man eine weiße
milchige wässrige
Bindeharzdispersion erhielt. In einem getrennten Schritt wurde eine
50-Gew.-%ige Lösung
von Primid XL-552 in Wasser eingerührt, und eine weiße milchige
wässrige
Pulverbeschichtungsdispersion mit einem Feststoffgehalt von 50 Gew.-%,
einem pH-Wert von 7,0 und einer mittleren Teilchengröße von 200
nm wurde erhalten.
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Beispiel 4 (Herstellung
eines Polyacrylharzes)
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Ein
10-Liter-Reaktionsgefäß, das mit
einem Rührer,
Rückflusskühler, Stickstoffeinlassvorrichtung
und Thermometer ausgestattet war, wurde mit 1514 g Propylenglycolmethylether
gefüllt
und unter einem Stickstoffstrom von 3 l/h auf Rückflusstemperatur erhitzt.
Ein Monomer/Initiator-Gemisch, das aus 483 g Acrylsäure, 537
g Butylmethacrylat, 2640 g Methylmethacrylat, 1710 g n-Butylacrylat
und 268 g Trigonox 21 S (von Akzo Nobel) bestand, wurde hergestellt
und innerhalb von 4 Stunden kontinuierlich hinzugefügt. Nach
dem Zuführen des
Monomer/Initiator-Gemischs wurde eine zusätzliche Menge von 265 g Propylenglycolmethylether
hinzugefügt.
Eine nachträgliche
Zugabe von 14 g Trigonox 215 und 70 g Propylenglycolmethylether
wurde 30 Minuten nach der Zugabe des Monomer/Initiator-Gemischs
hinzugefügt.
Das Gesamtgemisch wurde eine weitere Stunde lang am Rückfluss
gehalten. Nachdem die Polymerisation beendet war, was anhand einer
Monomerumsetzung von über
98% (1 h bei 125°C)
gemessen wurde, wurde das Lösungsmittel
Propylenglycolmethylether unter reduziertem Druck bei einer Temperatur
von bis zu 170°C
abdestilliert. Das fertige feste Harz hatte ein durch DSC gemessene
Tg von 32°C
und einen Feststoffgehalt von 99,9%.
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Beispiel 5 (Herstellung
einer Dispersion auf Säure/Oxazolin-Basis)
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In
die Zone 0 eines Extruders mit der oben beschriebenen Konfiguration
wurden 500 g des in Beispiel 4 hergestellten säurefunktionellen Polyacrylharzes
mit einer Geschwindigkeit von 500 g/h gegeben. In Zone 4 wurde eine
25-Gew.-%ige Lösung
von Dimethylethanolamin in Wasser mit einer Geschwindigkeit von
45,6 g/h hinzugefügt,
und Wasser wurde mit einer Geschwindigkeit von 99,2 g/h hinzugefügt.
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In
Zone 7 wurde Wasser mit einer Geschwindigkeit von 435 g/h hinzugefügt, wobei
man eine weiße milchige
wässrige
Dispersion mit einem Feststoffgehalt von 46,3 Gew.-% erhielt. Die
mittlere Größe der kugelähnlichen
Teilchen betrug 178 nm. Für
die Herstellung der Dispersion auf Säure/Oxazolin-Basis wurden 54 Gewichtsteile
der Polyacrylharzdispersion und 46 Gewichtsteile Epocros K2020E
miteinander gemischt und in einer Trockenfilmdicke von 50 μm auf ein
Stahlblech aufgetragen, 10 Minuten bei 80°C getrocknet und anschließend 20
Minuten lang bei 150°C
gehärtet.
Ein Hochglanz-Klarlack mit einer Pendelhärte von 186 s und einer Lösungsmittelbeständigkeit
von 200 MEK-Doppelreibevorgängen
wurde erhalten.
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In
Tabelle 1 wird ein Überblick
der Eigenschaften der Pulverbeschichtungsdispersionen der Beispiele 2
und 3 nach dem Auftragen auf Stahlbleche und 15 Minuten Härtung bei
180°C gezeigt.
Zum Vergleich wurde eine feste Pulverbeschichtungszusammensetzung
auf der Basis derselben chemischen Zusammensetzung aufgetragen,
wie sie in den in Beispiel 2 und 3 beschriebenen wässrigen
Pulverdispersionen vorhanden sind.
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Die
Eigenschaften der auf den Stahlblechen gebildeten vernetzten Filme
wurden nach Aufbewahrung bei Raumtemperatur während wenigstens 24 Stunden
gemessen.
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Die
Filmdicke wurde gemäß ASTM D1186
gemessen.
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Der
20°-Glanz
wurde gemäß ASTM D523
gemessen.
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Die
Schlagzähigkeit
(direkt/umgekehrt) wurde gemäß ASTM D2794
gemessen.
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Der
Gitterschnitttest wurde gemäß ISO 2409
durchgeführt.
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Die
Bestimmung der Kratzfestigkeit erfolgte gemäß ASTM D1474.
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Die
MEK-Lösungsmittelbeständigkeit
wurde gemäß ISO 2812
gemessen.
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Daraus
wurde geschlossen, dass die aus den Pulverbeschichtungsdispersionen
erhaltenen Filme dünner
sind als der aus der festen Pulverbeschichtungszusammensetzung erhaltene
Film und dass die Eigenschaften der Filme, die aus denselben Grundrohstoffen
erhalten wurden, auf demselben Niveau liegen.