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Die
Erfindung bezieht sich auf die Verwendung von speziellen Fettsubstanzen,
mit denen die physikalisch-chemischen Eigenschaften der Oberfläche der
Haut und/oder der Schleimhäute
verändert
werden können,
in einer kosmetischen Zusammensetzung oder für die Herstellung einer pharmazeutischen
Zusammensetzung als Stoffe, die das Anhaften von Mikroorganismen,
besonders von Bakterien, auf der Haut und/oder den Schleimhäuten verhindern
oder vermindern.
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Die
menschliche Haut wird permanent von einer Vielzahl von unterschiedlichen
Mikroorganismen (Bakterien, Hefen und Pilze) besiedelt. Die residente
mikrobielle Flora, die für
die Gesundheit der Haut unerlässlich
ist, besteht hauptsächlich
aus Staphylokokken (Staphylococcus epidermis und Staphylococcus
hominis), Corynebakterien, gram-positiven Propionibakterien, wie
beispielsweise Propionibacterium acnes, sowie einer Pilzflora, die
hauptsächlich
aus Pytosporum ovale besteht.
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Hautinfektionen
werden meistens durch die Zerstörung
des ökologischen
Gleichgewichts der residenten Flora als Folge der Kolonisierung
der Haut mit exogenen pathogenen Keimen oder der anormalen Proliferation
eines endogenen Stamms verursacht. Die bekanntesten pathogenen Keime
sind Pseudomonas aeruginosa (gram-negativ), die für kleine
Pickel, Follikulitis, Rötungen
und Juckreiz verantwortlich sind, Candida albicans, die Entzündungen
an den Mundwinkeln, Candidosen der Haut, Juckreiz, Follikulitis
und Aphten verursachen können,
Staphylococcus aureus, die Pickel, Follikulitis, Impetigo und Furunkel
hervorrufen können, und
Streptococcus der Gruppe A, die für Impetigo verantwortlich sind.
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In
der Druckschrift
EP 315 912 wird
die Verwendung von Verbindungen beschrieben, die gegen Seborrhöe wirksam
sind. In der Druckschrift WO 95/31956 wird eine antibakterielle
Emulsion zur Inaktivierung des Bakteriums Helicobacter pylori beschrieben,
die aus einem Öl
und einem Glycerinester besteht. Die Druckschrift JP 05/186328 beschreibt
eine Zusammensetzung zur Reinigung der Haut auf der Basis eines
pflanzlichen Öls
und eines Alkohols in Gegenwart eines flüchtigen Polysiloxans. Die Druckschrift
DE 4 330 664 beschreibt
eine Zusammensetzung zur Behandlung von Erkrankungen wie Psoriasis
oder Dermatitis, die mindestens ein pflanzliches Öl enthält. In der
Druckschrift
FR 2 768 925 wird
eine kosmetische Zusammensetzung angegeben, die Extrakte von Efeu
und Sonnenblume enthält.
Die Druckschrift
DE 19 634 956 beschreibt
eine Zusammensetzung für
die Verwendung bei verschiedenen Erkrankungen der Haut, die ein
Weizenkeimöl, Süßmandelöl oder Kamilleöl enthält. In der
Druckschrift
US 4 172 149 wird
eine kosmetische Zusammensetzung beschrieben, die Triglyceride enthält und die
verwendet wird, wenn Sebum übermäßig sekretiert
wird. Die Druckschrift
DE 4 134
137 beschreibt eine bioaktive Lotion zur Stimulierung des
Haarwachstums und zur Vermeidung der Schuppenbildung. Die Druckschrift
FR 2 689 011 beschreibt
ein kosmetisches Präparat
zur Bekämpfung
von labialen Hautläsionen
auf der Basis eines Pflanzenöls,
eines pflanzlichen Farbmittels und von etherischen Ölen. In
der Druckschrift
US 4 451 480 wird
eine Zusammensetzung zur Behandlung von Akne beschrieben, die Ozonide
von pflanzlichen Ölen
enthält.
Die Druckschrift
CH 688 787 beschreibt
Zusammensetzungen, die für
die Pflege der Haut vorgesehen sind und natürliche Öle enthalten.
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Für die Bekämpfung von
Mikroorganismen werden häufig
Antibiotika oder Bakterizide verwendet. Die Verwendung solcher Verbindungen
wirft jedoch das Problem auf, dass die unspezifische Wirkung in
glei cher Weise die pathogene Flora wie die residente Flora betrifft,
und es besteht die Gefahr, dass resistente Bakterien auftauchen
und Probleme hinsichtlich der Hautverträglichkeit (Irritationen, Allergien)
auftreten.
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Es
ist ferner bekannt, die Kolonisierung von Oberflächen, wie den Zähnen, der
Haut und/oder den Schleimhäuten,
durch pathogene Keime zu reduzieren oder ihr vorzubeugen, indem
verhindert wird, dass sich diese auf diesen Trägern festsetzen. Im Stand der
Technik werden Kohlenhydrate und Derivate von Kohlenhydraten als
Stoffe zur Verhinderung des Anhaftens beschrieben (WO 96/23 479,
EP 380 084 ,
US 5 002 759 ,
US 4 859 656 , WO 81/03 175, WO 93/14
773, WO 95/15 149, WO 95/07 084 und WO 95/17 898).
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Die
meisten Kohlenhydrate stellen jedoch eine Kohlenstoffquelle für Bakterien
und Pilze dar. Ihre Gegenwart in kosmetischen Zusammensetzungen
begünstigt
daher die mikrobielle Proliferation und erfordert die Erhöhung der
Konzentration von Konservierungsmitteln (Bakterizide oder Bakteriostatika).
Dieser Nachteil macht daher die günstige Wirkung dieses Ansatzes
zunichte, der darin besteht, Antibiotika oder Bakterizide durch
Verbindungen zu ersetzen, die das Anhaften von Mikroorganismen vermindern.
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Die
Anmelderin hat überraschend
festgestellt, dass eine Gruppe von speziellen Fettsubstanzen, die keine
Kohlenhydrateinheiten aufweisen, das mikrobielle Anhaften auf der
Haut und/oder den Schleimhäuten signifikant
vermindern kann und auf diese Weise der Proliferation von potentiell
pathogenen Keimen in Abwesenheit von Antibiotika, Bakteriziden oder
Fungiziden vorgebeugt werden kann.
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Diese
Fettsubstanzen beeinflussen im Gegensatz zu den Kohlenhydraten,
die sich an Rezeptoren der Mikroorganismen binden, um Bin dungen
mit Glykolipiden der Corneocyten zu verhindern, die physikalisch-chemischen
Eigenschaften der Oberfläche
der Haut und/oder der Schleimhäute,
wobei bei den physikalisch-chemischen Eigenschaften elektrodynamische
Wechselwirkungen aufgrund von Van der Waals-Kräften, Lewis-Säure-Base-Wechselwirkungen
und elektrostatische Wechselwirkungen beteiligt sind.
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Diese
Verbindungen sind ferner keine Bakterizide. Dadurch rufen sie auf
der Haut und/oder den Schleimhäuten
keine unerwünschten
Nebenwirkungen hervor.
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Die
erfindungsgemäßen Fettsubstanzen,
die als Wirkstoffe verwendet werden, können das Anhaften eines Mikroorganismus,
dessen Gesamtladung an der Oberfläche negativ oder positiv ist,
vermindern oder verhindern, indem die negative bzw. positive Ladung
der Haut vergrößert wird,
so dass zwischen der Haut und/oder den Schleimhäuten und dem Mikroorganismus
eine Abstoßung
hervorgerufen wird.
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen,
die als Wirkstoffe verwendet werden, können ferner das Anhaften eines
Mikroorganismus vermindern oder verhindern, indem Wechselwirkungen
vom Van der Waals-Typ zwischen
der Haut und/oder den Schleimhäuten
und dem Mikroorganismus so weitgehend wie möglich beschränkt werden,
indem abstoßende
Wechselwirkungen vom Lewis-Säure-Base-Typ
gefördert
und attraktive Wechselwirkungen vom Lewis-Säure-Base-Typ zwischen dem Mikroorganismus
und der Haut und/oder den Schleimhäuten begrenzt werden.
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Die
Erfindung betrifft daher die Verwendung einer wirksamen Menge mindestens
einer Fettsubstanz, die keine Kohlenhydrateinheiten aufweist, eine
Schmelztemperatur unter 35 °C
und einer Grenzflächenspannung
von 6 bis 27 mN/m besitzt und die physikalisch- chemischen Eigenschaften der Oberfläche der
Haut und/oder der Schleimhäute
verändert,
um das Anhaften von Mikroorganismen auf der Haut und/oder den Schleimhäuten zu
verhindern oder zu vermindern.
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Unter
dem Ausdruck "das
Anhaften von Mikroorganismen zu verhindern oder zu vermindern" ist zu verstehen,
dass die Fettsubstanz oder die Zusammensetzung, die die Fettsubstanz
enthält,
sowohl präventiv aufgrund
ihrer Fähigkeiten,
dem Anhaften von Mikroorganismen ganz oder teilweise vorzubeugen,
als auch kurativ aufgrund ihrer Fähigkeit, das Ablösen von
Mikroorganismen zu erleichtern, verwendet werden können.
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Die
Fettsubstanzen werden ferner so ausgewählt, dass der dekadische Logarithmus
der mittleren Anzahl von lebensfähigen
Bakterien, die an rekonstruierter Epidermis anhaften, nach einem
Test unter in Kontakt Bringen der Epidermis mit der zu testenden
Verbindung während
einer Zeitspanne von 2 Stunden bei 37 °C mindestens 0,3, vorzugsweise
0,5 und noch bevorzugter 1 unter dem Wert liegt, der in einem Test
erhalten wird, der mit Wasser unter den gleichen Bedingungen durchgeführt wird.
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Die
in dem angegebenen Test verwendete rekonstruierte Epidermis ist
menschliche rekonstruierte Epidermis, die der menschlichen Haut äquivalent
ist und von der Firma EPISKIN im Handel angeboten wird.
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Dieser
Test ermöglicht
die Bestimmung von Modifikationen der physikalisch-chemischen Eigenschaften
der Oberfläche
der Haut und/oder der Schleimhäute,
wobei elektrodynamische Van der Waals-Wechselwirkungen, Lewis-Säure-Base-Wechselwirkungen
und elektrostatische Wechselwirkungen beteiligt sind.
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Die
experimentelle Vorgehensweise für
den Test ist nachstehend beschrieben.
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Als
Wirkstoff in kosmetischen Zusammensetzungen oder für die Herstellung
pharmazeutischer Zusammensetzungen werden in einer wirksamen Menge
vorzugsweise Fettsubstanzen verwendet, die keine Kohlenhydrateinheiten
aufweisen, eine Schmelztemperatur unter 35 °C und eine Grenzflächenspannung
von 6 bis 27 mN/m besitzen und die unter den folgenden Verbindungen
ausgewählt
sind:
- – Triglyceriden
von Fettsäuren
mit im Allgemeinen 8 bis 30 Kohlenstoffatomen, wie Triglyceriden
von Capryl/caprinsäure
und pflanzlichen Ölen,
beispielsweise Weizenkeimöl,
Calendulaöl,
Ricinusöl,
Olivenöl, Avocadoöl, Süßmandelöl, Erdnussöl, Jojobaöl, Sesamöl, Aprikosenkernöl, Sonnenblumenöl, Macadamiaöl, Sheabutter;
- – Fettsäureestern,
die eine oder mehrere geradkettige oder verzweigte Gruppen mit insbesondere
8 bis 30 Kohlenstoffatomen aufweisen, beispielsweise Hexyllaurat,
Decyloleat, Octyldodecylneopentanoat, Isopropylmyristat, Isopropylisostearat,
Isopropylstearat, Dioctyladipat, Isononylisononanoat, dem Tartrat
von verzweigten C12-13-Dialkoholen, wie dem Produkt mit der
Bezeichnung Cosmacol ETI von der Firma Enichem, und geradkettigen
oder verzweigten Fettsäureestern,
die eine Glycerylfunktion enthalten, beispielsweise Octoxyglycerylpalmitat
(oder 2-Ethylhexylglyceryletherpalmitat), beispielsweise dem Produkt,
das unter der Bezeichnung Mexanyl GP von Chimex angeboten wird,
Octoxyglycerylbehenat (oder 2-Ethylhexylglyceryletherbehenat),
Isopropylpalmitat und Di-C12-13-Alkylmalat, wie dem
Produkt mit der Bezeichnung Cosmacol FM der Firma Enichem.
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Besonders
bevorzugt werden als erfindungsgemäßer Wirkstoff Sesamöl, Octoxyglycerylpalmitat,
Octoxyglycerylbehenat, Dioctyladipat, Aprikosenkernöl, das Tartrat
von verzweigten C12-13-Dialkoholen und/oder deren
Gemische verwendet.
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Gemäß der Erfindung
werden die Fettsubstanz oder die Zusammensetzung, die die Fettsubstanz
enthält,
topisch auf die Haut und/oder die Schleimhäute aufgebracht.
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Das
Anhaften von Mikroorganismen auf der Haut und/oder den Schleimhäuten hat
Folgen, die von einfachen unangenehmen Auswirkungen (Geruch, kleine
Pickel) bis zu mehr oder weniger schweren Erkrankungen gehen.
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Einer
der Aspekte der Erfindung besteht daher darin, die Verwendung einer
Fettsubstanz, die keine Kohlenhydrateinheiten enthält und eine
Schmelztemperatur unter 35 °C
und eine Grenzflächenspannung
von 6 bis 27 mN/m besitzt, als Wirkstoff in einer kosmetischen Zusammensetzung
oder für
die Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung vorzuschlagen.
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Die
Erfindung betrifft insbesondere die kosmetische Verwendung mindestens
einer Fettsubstanz, wie sie oben definiert wurde, als Wirkstoff
in einer kosmetischen Zusammensetzung, die dazu vorgesehen ist, schlechte
Körpergerüche zu vermindern,
wobei die Verbindung topisch angewandt wird.
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Die
mikrobielle Flora der Hautoberfläche
ist für
zahlreiche Störungen
verantwortlich.
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Der
erfindungsgemäß verwendbare
Mengenanteil der Fettsubstanz hängt
natürlich
von der gewünschten
Wirkung ab und muss ein Mengenanteil sein, der wirksam ist, um das
Anhaften von Mikroorganismen ganz oder teilweise zu verhindern oder
das Ablösen
von Mikroorganismen zu erleichtern.
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Der
erfindungsgemäß verwendbare
Mengenanteil der Fettsubstanz kann beispielsweise im Bereich von
0,1 bis 100 %, vorzugsweise 0,5 bis 50 % und insbesondere 5 bis
25 % des Gesamtgewichts der Zusammensetzung liegen.
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Unter
einem kosmetisch akzeptablen Medium wird ein Medium verstanden,
das mit der Haut, der Kopfhaut, den Schleimhäuten, den Nägeln und den Haaren verträglich ist.
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Die
erfindungsgemäß verwendeten
kosmetischen und pharmazeutischen Zusammensetzungen können in
beliebigen galenischen Formen vorliegen, die üblicherweise bei einer topischen
Anwendung verwendet werden, insbesondere als flüssige, pastöse oder feste wasserfreie Produkte,
wie Lotionen oder Gele auf Ölbasis,
Salben, Öl-in-Wasser-Emulsionen,
Wasser-in-Öl-Emulsionen
oder multiple Emulsionen oder als Dispersion eines Öls in einer
wässerigen
Phase mit Hilfe von Kügelchen,
wobei die Kügelchen
polymere Nanopartikel, wie Nanosphären und Nanokapseln, oder besser
Lipidvesikel vom ionischen und/oder nichtionischen Typ sein können.
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Damit
die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
bei der Anwendung angenehmer, weicher, reichhaltiger und noch weicher
machend sind, ist es möglich,
in das Medium der Zusammensetzungen eine zusätzliche Fettphase einzuarbeiten,
wobei die Wirksamkeit des Gemisches bezüglich der Haftungsverminderung
erhalten bleiben muss.
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Die
ergänzende
Fettphase macht vorzugsweise 0 bis 50 % des Gesamtgewichts der Zusammensetzung
aus.
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Die
zusätzliche
Fettphase kann ein oder mehrere Öle
enthalten, die vorzugsweise unter den folgenden Verbindungen ausgewählt sind:
- – flüchtigen
oder nicht flüchtigen,
geradkettigen, verzweigten oder cyclischen, organomodifizierten
oder nicht organomodifizierten, wasserlöslichen oder fettlöslichen
Siliconen,
- – Mineralölen wie
Paraffinöl
oder Vaselineöl,
- – Ölen tierischer
Herkunft, wie Perhydrosqualen,
- – synthetischen Ölen, beispielsweise
Isoparaffinen,
- – fluorierten Ölen und
perfluorierten Ölen,
und
- – Fettsäureestern.
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Sie
kann als zusätzliche
Fettsubstanzen auch einen oder mehrere Fettalkohole, eine oder mehrere Fettsäuren oder
ein oder mehrere Wachse (Paraffin, Polyethylenwachs, Carnaubawachs,
Bienenwachs) enthalten.
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Die
erfindungsgemäß verwendeten
Zusammensetzungen können
in bekannter Weise ferner in der Kosmetik übliche Zusatzstoffe enthalten,
beispielsweise Lösemittel;
herkömmliche
hydrophile oder lipophile Gelbildner und/oder Verdickungsmittel;
hydrophile oder lipophile Wirkstoffe; Konservierungsmittel; Antioxidantien;
Parfums; Emulgatoren; Hydratisierungsmittel; Pigmentierungsmittel;
Depigmentierungsmittel; Keratolytika, Vitamine, Emollientien; Maskierungsmittel;
grenzflächenaktive
Stoffe; Polymere; Alkalisierungsmittel oder Ansäuerungsmittel; Füllstoffe;
Radikalfänger
für freie
Radikale; Ceramide; Sonnenschutzfilter (insbesondere UV-Filter);
insektenabwehrende Wirkstoffe; schlanker machende Wirkstoffe; Farbmittel
und Antischuppenmittel.
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Von
den grenzflächenaktiven
Stoffen sind beispielsweise die siliconierten grenzflächenaktiven
Stoffe, wie die Polydimethiconcopolyole und die Alkyldimethiconcopolyole,
beispielsweise das Produkt, das von der Firma Goldschmidt unter
der Bezeichnung ABIL EM90 im Handel erhältlich ist; und die Ester von
Fettsäuren und
Polyolen, wie PEG-7-glycerylcocoat, beispielsweise das Produkt CETIOL
HE der Firma COGNIS, zu nennen.
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Als
Lösungsmittel
kommen die hydrophilen organischen Lösungsmittel, beispielsweise
niedere, geradkettige oder verzweigte Monoalkohole mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen,
beispielsweise Ethanol, Propanol, Butanol, Isopropanol, Isobutanol;
Polyethylenglykole mit 6 bis 80 Ethylenoxideinheiten, Polyole wie
Propylenglykol, Isoprenglykol, Butylenglykol, Glycerin; Mono- oder
Dialkylisosorbide, deren Alkylgruppen 1 bis 5 Kohlenstoffatome aufweisen,
wie Dimethylisosorbid; Glykolether, beispielsweise Diethylenglykolmonomethylether oder
Diethylenglykolmonoethylether und die Ether von Propylenglykol wie
Dipropylenglykolmethylether, in Betracht.
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Die
Mengenanteile der verschiedenen Zusatzstoffe sind so, wie sie herkömmlich auf
den jeweiligen Gebieten verwendet werden.
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Der
Fachmann wird natürlich
die gegebenenfalls vorliegende(n) Verbindung(en), die in die erfindungsgemäße Zusammensetzung
eingearbeitet werden soll(en), so auswählen, dass die mit der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
verbundenen vorteilhaften Eigenschaften durch den beabsichtigten
Zusatz nicht oder nicht wesentlich verändert werden.
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Die
erfindungsgemäß verwendeten
Zusammensetzungen können
mehr oder weniger fluide sein und wie eine weiße oder farbige Creme, eine
Pomade, eine Milch, eine Lotion, ein Serum, eine Paste, ein Schaum oder
ein Feststoff aussehen.
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Sie
können
auf die Haut gegebenenfalls als Aerosol aufgebracht werden.
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Sie
können
ferner in fester Form und beispielsweise in Form eines Stiftes vorliegen.
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Sie
können
als Produkte zur Pflege, beispielsweise als Produkt zur Reinigung
der Haut oder der Haare, als Sonnenschutzprodukt, als Produkt zum
Schminken, beispielsweise als Make-up, Lippenstift, Mascara, Wangenrouge,
und/oder als einfaches deodorisierendes Produkt verwendet werden.
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Der
Test bezüglich
des Nichtanhaftens wird folgendermaßen durchgeführt: Vor
dem bakteriellen Anhaften wird die rekonstruierte Epidermis 2 Stunden
bei 37 °C
mit 25 mg der zu testenden Fettsubstanz in Kontakt gebracht. Man
gibt dann 1 ml Bakteriensuspension von Staphylococcus aureus in
einer Konzentration von 107 Keimen/ml in
Tryptonsalz zu. Nach 24-stündigem
Inkubieren bei 37 °C
wird die Bakteriensuspension entfernt und es wird mit 1 ml sterilem
destilliertem Wasser fünfmal
gespült.
Die von ihrem Träger
abgenommene Epidermis wird dann mit einem Robot in 18 ml Tryptonsalz
zerkleinert. Es wird mit der Suspension in Tryptonsalz eine dezimale
Verdünnung
durchgeführt
und dann 1 ml Verdünnung
in 15 ml Trypticase-Soja-Agar angeimpft und 24 Stunden bei 37 °C inkubiert.
Anschließend
werden die anhaftenden und lebensfähigen Zellen ausgezählt.
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Mit
diesem Anti-Adhäsionstest
kann die Wirksamkeit der Moleküle
als solche oder der Endprodukte ermittelt werden.
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Vor
dem Anti-Adhäsionstest
wird der folgende Test zur Lebensfähigkeit durchgeführt: Ein
Gemisch aus Bakterien/zu testendes Produkt wird in dem gleichen
Verhältnis
wie bei dem Anti-Adhäsionstest
24 Stunden bei 37 °C
in Kontakt gebracht. Bei diesem Test kann eine Inkubation unter
Rühren
erforderlich sein, um das Absterben der Bakterien wegen Sauerstoffmangel
zu vermeiden, insbesondere bei den bei Umgebungstemperatur nicht
festen Fettsubstanzen. Das Auszählen
der Keime erfolgt durch dezimale Verdünnung in Tryptonsalz und Animpfen
von 100 μl
auf Trypticase-Soja-Agar. Das Auszählen der Kolonien erfolgt nach
24-stündiger Inkubation
bei 37 °C.
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Durch
den vor dem Anti-Adhäsionstest
durchgeführten
Test zur Lebensfähigkeit
können
alle bakteriziden Komponenten der getesteten Moleküle oder
Endprodukte ausgeschaltet und lediglich die Aktivität im Hinblick
auf das Nichtanhaften gezeigt werden.
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Die
folgenden Beispiele zeigen die Ergebnisse, die mit verschiedenen
erfindungsgemäßen Fettsubstanzen
mit einer Grenzflächenspannung
von 6 bis 27 mN/m und einer Schmelztemperatur unter 35 °C erhalten
wurden, und eine spezielle Ausführung
einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung.
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Die
Beispiele sind natürlich
nur zur Erläuterung
angegeben und überhaupt
nicht einschränkend
zu verstehen.
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Beispiele für erfindungsgemäß verwendete
Fettsubstanzen:
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Die
Ergebnisse für
die hier angegebenen Verbindungen ergeben sich aus der Durchführung der
oben detailliert angegebenen Vorgehensweise.
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Die
bei den Verbindungen angegebenen Zahlen entsprechen der Abnahme
des dekadischen Logarithmus der mittleren Zahl der lebensfähigen Staphylococcus
aureus-Keime, die an der rekonstruierten Epidermis nach Behandlung
mit der Fettsubstanz unter den in dem oben angegebenen Test definierten
Bedingungen anhaften, im Ver gleich mit dem dekadischen Logarithmus
der mittleren Anzahl von lebensfähigen
Staphylococcus aureus-Keimen, die an der rekonstruierten Epidermis
nach Behandlung mit Wasser unter den gleichen Bedingungen anhaften.
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Beispiel für die Wesentlichkeit
der Verwendung einer Fettsubstanz mit einer Grenzflächenspannung
im Bereich von 6 bis 27 mN/m
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Die
bei den Fettsubstanzen angegebenen Zahlen entsprechen der Abnahme
des dekadischen Logarithmus der mittleren Zahl der lebensfähigen Staphylococcus
aureus-Keime, die an der rekonstruierten Epidermis nach Behandlung
mit der Fettsubstanz unter den in dem oben angegebenen Test definierten
Bedingungen anhaften, im Vergleich mit dem dekadischen Logarithmus
der mittleren Anzahl von lebensfähigen
Staphylococcus aureus-Keimen, die an der rekonstruierten Epidermis
nach Behandlung mit Wasser unter den gleichen Bedingungen anhaften.
Beispiel
für eine
erfindungsgemäß verwendete
Zusammensetzung: W/O-Emulsion
für die
Pflege des Gesichts:
ethoxyliertes
Polymethylcetyldimethylmethylsiloxan (ABIL EM 90® von
GOLDSCHMIDT) | 3
% |
2-Ethylhexylglyceryletherpalmitat
(MEXANYL GP® von
CHIMEX) | 10
% |
Tartrat
von verzweigten C12-13-Dialkoholen (COSMACOL
ETI® von
ENICHEM) | 10
% |
ethoxyliertes
Glycerylcocoat (7 EO) (CETIOL® von COGNIS) | 3
% |
Kondensat
von Ethylenoxid, Propylenoxid und Ethylenoxid (MG: 8350) (75 EO/30
PO/75 EO) (LUTROL F 68® von
BASF | 3
% |
Wasser | qsp
100 |
Antioxidationsmittel | qs |
Parfum | qs |
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Nach
Behandlung mit der oben angegebenen Zusammensetzung unter den in
dem vorstehenden Test definierten Bedingungen wird eine Verminderung
des dekadischen Logarithmus der mittleren Zahl von lebensfähigen Staphylococcus
aureus-Keimen, die an der rekonstruierten Epidermis anhaften, im
Vergleich mit dem dekadischen Logarithmus der mittleren Zahl von
lebensfähigen
Staphylococcus aureus-Keimen, die an der rekonstruierten Epidermis
nach Behandlung mit Wasser unter den gleichen Bedingungen anhaften,
von 3,96 beobachtet.