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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Oberflächenbehandlung eines Werkstückes, bestehend aus
dem Inkontaktbringen wenigstens einer chemisch aktivierten Spezies,
wie einer in einem kalten Plasma enthaltenen chemisch aktivierten
Spezies, mit einer Oberfläche
des Werkstückes.
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Man
kennt Verfahren zur Oberflächenbehandlung
von Werkstücken
durch Inkontaktbringen einer Oberfläche des Werkstückes mit
wenigstens einer chemisch aktivierten Spezies, welche in einem kalten
Plasma enthalten ist, wobei dieses beispielsweise durch eine elektrische
Entladung zwischen einer Anode und einer Kathode im Inneren eines
Gehäuses
erzeugt werden kann, welches ein Gas enthält und im allgemeinen eine
Gasmischung bei einem Druck unterhalb atmosphärischem Druck.
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Das
Plasma schließt
Elektronen wie auch aktivierte Spezies ein, welche selbst ionisierte
Spezies und angeregte neutrale Spezies enthalten, d.h. Atome oder
Moleküle,
bei denen bestimmte Elektronenbahnen unter dem Einfluß der elektrischen
Ladung angeregt sind. Als Anwendungsbeispiel für Oberflächenbehandlungen unter Einsatz
von chemisch aktivierten Spezies, beispielsweise durch eine elektrische
Entladung, kann man die Härtung
von Werkstücken
aus Stahl durch Einführen
von Einlagerungselementen in eine Oberflächenschicht des Stahls bezeichnen.
Die üblicherweise
für die
Härtung
von Stahl verwendeten Einlagerungen bestehen hauptsächlich aus
Stickstoff, aus Kohlenstoff und aus Bor. Die Behandlung besteht
darin, ein Plasma, beispielsweise durch eine elektrische Entladung,
in einem gasförmigen
Medium zu erzeugen, welche die Einlagerung einschließt, und
das Inkontaktbringen des die aktivierten Spezies enthaltenden Plasmas
mit der Oberfläche
des zu behandelnden Werkstückes.
Die Einlagerung im aktivierten Zustand ist in starkem Maße gegenüber der
Oberfläche
des Werkstückes
reaktionsfähig,
derart, daß sie
durch die Oberfläche
des Werkstückes
eindringt. Das Werkstück
wird während der
Be handlung auf eine Temperatur gebracht, welche eine Diffusion der
Einlagerung in die Oberflächenschicht
des Werkstückes
auf einer Tiefe sicherstellt, welche insbesondere von der Temperatur
und der Behandlung der Dauer abhängt.
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Auf
diese Weise realisiert man Behandlungen zur Härtung oder, allgemein gesagt,
Behandlungen, welche die Eigenschaften der Oberfläche von Werkstücken , insbesondere
von Werkstücken
aus Stahl, durch Einführen
und Diffusion von Einlagerungen in eine Oberflächenschicht des Werkstückes modifizieren
sollen.
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In üblicher
Weise erzeugt man eine Entladung zwischen dem auf ein kathodisches
Potential gebrachten Werkstück
und einer Anode, welche beispielsweise durch die Wand oder einen
Teil des Gehäuses
gebildet werden kann, in welchem man die Behandlung durchführt. In
diesem Fall wird das kalte Plasma in situ in der Nachbarschaft der
Oberfläche des
zu behandelnden Werkstückes
durch elektrische Entladung im Inneren des gasförmigen Mediums erzeugt, welches
das Behandlungsgehäuse
füllt.
Die aktivierten Spezies, beispielsweise ionisierte Spezies oder
neutrale angeregte Spezies, werden in der Nachbarschaft der Oberfläche des
Werkstückes
gebildet, mit welchem sie reagieren, um eine Zufuhr eines Elementes
vom Einlagerungstyp sicherzustellen, erzeugt.
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Im
allgemeinen werden das Erhitzen und das Halten der Temperatur des
Werkstückes
zur Sicherstellung der Diffusion der Einlagerung durch elektrische
Entladung erhalten. Ebenfalls kann man zusätzliche Mittel für das Erhitzen
und das Halten auf der Temperatur vorsehen.
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Das
Plasma kann ebenfalls im Inneren des Gehäuses erzeugt werden, beispielsweise
durch einen Generator für
elektromagnetische Wellen, beispielsweise durch einen Generator
für Mikrowellen oder
einen Generator für
Radiofrequenzen, wobei diese Mittel im allgemeinen Drücke des
Plasma enthaltenden gasförmigen
Mediums erfordern, welche von Drücken
verschieden sind, welche im Fall der Verwendung einer elektrischen
Entladung erforderlich sind.
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Das
Plasma kann ebenfalls in einem Generator für das Plasma außerhalb
des Behandlungsgehäuses
erzeugt werden und dann in das Gehäuse überführt werden, welche das zu behandelnde
Werkstück
enthält,
das im Inneren des Gehäuses
erhitzt und auf der Temperatur gehalten ist.
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In
dem Fall, in welchem die für
die Durchführung
der Behandlung verwendete Einlagerung aus Stickstoff besteht, umfaßt das gasförmige Gemisch, in
welchem man das Plasma bildet, Stickstoff oder ein gasförmiges Stickstoffderivat,
wobei diese Bestandteile im allgemeinen durch Wasserstoff oder eine
Mischung von Wasserstoff und einem neutralen Gas wie Argon oder
auch durch jedes andere nicht reaktionsfähige Verdünnungsgemisch verdünnt sein können. Ein
Beispiel für
ein häufig
eingesetztes Gasgemisch ist das Gemisch von N2 +
H2.
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Das
in einem solchen Gasgemisch erzeugte Plasma schließt im allgemeinen
ionisierte Spezies ein, wie beispielsweise N+ und
N2 +, wie auch angeregte
neutrale Spezies wie beispielsweise N, N2,
NH und H.
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Allgemein
hat man beobachtet, daß die
angeregten neutralen Spezies eine gute Reaktivität gegenüber der metallischen Oberfläche, welche
dem Plasma unterworfen sind, aufweisen, und gleichzeitig in wirksamer
Weise die Einführung
von Einlagerungen auf der Oberfläche
des Werkstückes
bewirken.
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Außerdem hat
man beobachtet, daß im
Fall eines übertragenen
Plasmas oder eines "Nachentladungs"-Plasmas die Zeit
für die Überführung des Plasmas
in das Gehäuse
sehr kurz sein muß,
um in dem Plasma reaktionsfähige
Spezies zu konservieren. Außerdem
hat man beobachtet, daß im
Fall eines überführten Plasmas
oder "Nachentladungs"-Plasmas es schwierig
war, eine homogene Gasströmung
in industrielle Chargen zu erhalten.
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Im
Fall, in welchem das Plasma durch eine elektrische Entladung gebildet
wird, muß die
elektrische Entladung in einem Bereich von anormaler lumineszenter
Entladung gehalten werden, d.h. in einem Bereich, welcher einem
Bereich der Bil dung von Lichtbögen
zwischen der Kathode und der Anode vorangeht.
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In
dem Fall, in welchem die Entladung zwischen dem die Kathode bildenden
Werkstück
und einem Teil des Behandlungsgehäuses, welches die Anode darstellt,
stattfindet, bestehen nicht vernachlässigbare Gefahren der Bildung
von Lichtbögen, welche
die Ursache von Oberflächenfehlern
des zu behandelnden Werkstückes
sind.
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Darüber hinaus
kann die Tatsache, daß das Plasma
direkt auf das Werkstück
einwirken gelassen wird, Unterschiede der Erwärmung zwischen unterschiedlichen
Teilen des Werkstückes
oder von einem Werkstück
zu einem anderen mit sich ziehen, wenn man im Inneren des Gehäuses eine
Charge behandelt, welche eine Vielzahl von Werkstücken umfaßt. Im Fall
einer Überhitzung
auf bestimmten Teilen der Werkstücke,
wenn sie aus rostfreiem Stahl bestehen, kann man lokal in der mit
Einlagerungen angereicherten Schicht Ablagerungen bilden, beispielsweise
von Nitrid, welche die Widerstandsfähigkeit gegenüber Korrosion
der Oberfläche
des Werkstückes
beträchtlich
herabsetzen.
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Schließlich muß die Behandlungstemperatur des
Werkstückes,
beispielsweise im Fall einer Härtungsbehandlung
durch eingelagerten Kohlenstoff oder Stickstoff bei Werkstücken aus
Stahl und ganz besonders bei Werkstücken aus rostfreiem austenitischen
Stahl, sorgfältig
derart geregelt werden, daß die
Diffusion der Einlagerungen in die Oberflächenschicht des Werkstückes perfekt
gesteuert wird.
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Wenn
man eine bestimmte Temperatur, welche beispielsweise in der Größenordnung
von 460°C bis
480°C im
Fall eines rostfreien austenitischen Stahls liegt, nicht übersteigt,
bildet sich in der Oberflächenschicht
des Werkstückes
eine feste Lösung von
Kohlenstoff und/oder Stickstoff in der metallischen Stahlmatrix
auf einigen Mikrometern bis zu mehreren zehn Mikrometern, wobei
diese Oberflächenschicht
extrem hart und gegenüber
dem Gebrauch beständig
ist und die Wider standsfähigkeit gegenüber Korrosion
des Werkstückes
nicht verschlechtert.
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Bei
höheren
Temperaturen bildet sich eine Schicht einer festen Lösung von
Kohlenstoff und/oder Stickstoff in der metallischen Matrix, welche den
Nachteil aufweist, daß sie
gleichzeitig Ablagerungen von Nitriden und/oder Karbiden mit sich bringt,
welche die Widerstandsfähigkeit
gegenüber Korrosion
der Oberfläche
des Werkstückes
beträchtlich
verschlechtern.
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Es
kann schwierig sein, in genauer weise die Temperatur eines Werkstückes in
allen Zonen des Werkstückes
zu regeln, insbesondere wenn das Werkstück große Abmessungen hat und/oder
sich über
eine große
Länge in
einer Richtung (Stäbe
oder Rohre) erstreckt. Ebenfalls ist es schwierig, in sehr exakter
Weise die Temperatur von jedem einzelnen Werkstück bei einer Mehrzahl von Werkstücken zu regeln,
bei denen die Behandlung gleichzeitig in der Behandlungsvorrichtung
durchgeführt
werden soll.
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Darüber hinaus
ist es im Fall der Behandlung einer Mehrzahl, welche zahlreiche
Werkstücke
umfaßt,
erforderlich, diese Werkstücke
auf einem Träger anzuordnen,
welcher beispielsweise ein kathodischer Träger der Behandlungsvorrichtung
sein kann, bevor die Behandlung durchgeführt wird. Diese Anordnung erfordert
das Vorsehen von Mitteln zum Tragen und zur Anordnung der Werkstücke auf
dem Kathodenträger
derart, daß die
Werkstücke
auf ihrer Oberfläche
frei liegen, welche mit dem Plasma, welches sich bei der elektrischen
Entladung bildet, behandelt werden. Die Anordnung einer großen Anzahl von
Werkstücken
fordert außerdem
eine sorgfältige Handhabung
und eine Durchführungszeit,
die sehr lang sein kann.
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Im
Fall von Werkstücken
mit komplexer Form, welche beispielsweise Hohlräume und kleine Abmessungen
aufweisen, ist es schwierig, eine Behandlung durchzuführen, welche
in allen Teilen der Werkstücke
zufriedenstellend sein soll.
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Gleichzeitig
ist es nicht möglich,
Stücke
im gestapelten Zustand oder in Form von aufgerollten Bändern wegen
der Tat sache zu behandeln, da die Oberflächen, welche nicht dem Gasgemisch,
in welchem sich das Plasma bildet, ausgesetzt sind, der Behandlung
nicht unterworfen werden.
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Die
Verfahren zur Behandlung der Oberfläche von Werkstücken durch
aktivierte Spezies, im allgemeinen angeregte neutrale Spezies und,
in geringerem Umfang, ionisierte Spezies, wie sie tatsächlich eingesetzt
werden, weist daher bestimmte Beschränkungen auf, obwohl solche
Behandlungen sich extrem günstig
in zahlreichen Anwendungsfällen
erwiesen haben.
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Das
Ziel der Erfindung ist daher die Bereitstellung eines Verfahrens
zur Oberflächenbehandlung
eines Werkstückes,
bestehend aus dem Inkontaktbringen wenigstens einer chemisch aktivierten Spezies
mit einer Oberfläche
des Werkstückes,
wobei die Behandlung derart durchgeführt wird, daß die Reaktivität der verwendeten
aktivierten chemischen Spezies in solchen Ausmaßen erhöht wird, daß man Werkstücke von
komplexer Form und/oder großen Abmessungen
in großer
Anzahl, die in einheitlicher Weise oder als Masse gegebenenfalls
im Inneren von Behältern
angeordnet sind, in Form von aufgewickelter Form oder gestapelter
Form, mit sehr guter Steuerung der Behandlungstemperatur behandeln kann.
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Zu
diesem Zweck wird die aktivierte Spezies durch Aktivierung eines
gasförmigen
Mediums erhalten, welches wenigstens zwei der Elemente Kohlenstoff,
Stickstoff, Bor, Sauerstoff enthält,
und es enthält wenigstens
zwei der Elemente Kohlenstoff, Stickstoff, Bor und Sauerstoff.
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Gemäß besonders
bevorzugter Weise wird die Behandlung gemäß der Erfindung durchgeführt, indem
die Aktivierung eines gasförmigen
Mediums, welches gleichzeitig Kohlenstoff und Stickstoff enthält, beispielsweise
durch eine elektrische Entladung derart realisiert wird, daß eine angeregte
neutrale Spezies CN erhalten wird, welche eine sehr große Reaktivität beim Kontakt
mit metallischen oder nichtmetallischen Oberflächen aufweist, wie im Fall
von metallischen Oberflächen,
von Oberflächen
von Werkstücken
aus Stahl und insbesondere aus rostfreiem Stahl.
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Zur
Erläuterung
der Erfindung wird im folgenden beispielhaft unter Bezugnahme auf
die in der Anlage beigefügten
Figuren die Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Oberflächenhärtung von
Werkstücken
durch eine von wenigstens der Einlagerungen Kohlenstoff und Stickstoff
beschrieben.
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Die 1 ist
eine schematische Ansicht im Schnittaufriß einer Behandlungsinstallation,
welche die Durchführung
des Verfahrens der Erfindung erlaubt.
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Die 2 ist
eine Schnittansicht eines Kastens oder Behälters, welcher für die Durchführung des
Behandlungsverfahrens gemäß der Erfindung verwendet
werden kann.
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Einer
der fundamentalen Aspekte des erfindungsgemäßen Verfahrens ist, daß die aktivierten Spezies
und das diese Spezies umfassende kalte Plasma in einem gasförmigen Medium
erzeugt werden, welche wenigstens zwei der Elemente Kohlenstoff,
Stickstoff, Bor und Sauerstoff enthält, d.h. wenigstens zwei Elemente,
welche die Einlagerungen in der metallischen Matrix eines zu behandelnden Werkstückes bilden
können.
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Tatsächlich können solche
gasförmigen
Medien in verschiedener Weise zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
erhalten werden.
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Im
folgenden werden beispielhaft die Medien aufgeführt, welche im Fall einer Oberflächenbehandlung
verwendet werden, wobei Einlagerungen von Stickstoff und Kohlenstoff
verwendet werden.
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Gasförmige Medien, welche gleichzeitig
Stickstoff und Kohlenstoff enthalten:
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Das
gasförmige
Medium kann sein: eine gasförmige
Mischung, gebildet durch molekularen gasförmigen Stickstoff N2 und/oder eine Stickstoff umfassende Verbindung,
eine Kohlenstoff umfassende Verbindung und gegebenenfalls wenigstens
ein Verdünnungsgas
wie Wasserstoff und/oder ein neutrales Gas. Die Stickstoff umfassende
Verbindung kann außer
molekularen Stickstoff eine gasförmige
Stickstoffverbindung sein.
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Die
Kohlenstoff umfassende Verbindung kann ein Kohlenwasserstoff sein,
beispielsweise ein aliphatischer oder aromatischer Kohlenwasserstoff, ein
cyclischer Kohlenwasserstoff, ein Alken, ein Alkin und insbesondere
Methan.
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Das
Gemisch von Stickstoff und Kohlenstoff einschließenden gasförmigen Verbindungen kann durch
Wasserstoff oder ein neutrales Gas wie Argon verdünnt sein.
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Ein
typisches Gemisch, welches eingesetzt werden kann, ist das Gemisch
N2 + H2 + CH4.
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Das
gasförmige
Medium, welches Kohlenstoff und Stickstoff einschließt, kann
ebenfalls durch eine Verbindung gebildet werden, deren Molekül gleichzeitig
Kohlenstoff und Stickstoff einschließt, und welche leicht in gasförmigem Zustand
erhalten werden kann. Eine solche Verbindung kann beispielsweise
ein Amin sein. Eine solche gasförmige Verbindung
kann durch Wasserstoff oder durch ein neutrales Gas wie Argon oder
durch jedes andere nicht reaktionsfähige Verdünnungsgemisch verdünnt sein.
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Die
Aktivierung des gasförmigen
Mediums zum Erhalt eines kalten Plasmas, welches aktivierte Spezies
und insbesondere aktivierte Spezies, welche gleichzeitig Stickstoff
und Kohlenstoff enthalten, umfaßt,
kann auf verschiedene Weisen, welche im folgenden angegeben sind,
erzeugt werden.
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Aktivierung von gasförmigem Medium
auf Basis von Stickstoff und Kohlenstoff:
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Das
kalte Plasma kann durch eine elektrische Entladung zwischen einer
Anode und einer Kathode im Inneren eines Gehäuses, welches das gasförmige Medium
einschließt,
erzeugt werden.
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Die
elektrische Entladung kann zwischen dem zu behandelnden Werkstück und einem
Teil der Behandlungsinstallation auf einem anodischen Potential
realisiert werden, oder auch bevorzugt, wie dies im folgenden erläutert wird,
zwischen einem ein oder mehrere zu behandelnde Werkstücke einschließenden Behälter und
einem Teil der Behandlungsinstallation.
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Das
kalte Plasma kann ebenfalls durch einen Generator für elektromagnetische
Wellen erzeugt werden, beispielsweise durch einen Generator für Mikrowellen
oder einen Generator für
Radiofrequenz.
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Das
Plasma kann in dem Behandlungsgehäuse oder außerhalb des Behandlungsgehäuses der
Werkstücke
erzeugt werden. Die aktivierten Spezies können in dem Gasgemisch auch
noch durch andere Mittel erzeugt werden.
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In
allen Fällen
wird der Druck des gasförmigen
Mediums, in welchem man das Plasma erzeugt, oder der aktivierten
Spezies an die Durchführungsart der
aktivierten Spezies angepaßt.
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Beispielsweise
liegt der Druck des gasförmigen
Mediums, beispielsweise eines Gemisches von N2 +
H2 + CH4 im Fall
einer elektrischen Entladung zwischen einer Kathode und einer Anode
im Inneren des gasförmigen
Mediums unterhalb atmosphärischem
Druck und beispielsweise unterhalb von 100 mbar.
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Im
Fall der Erzeugung eines Plasma durch Mikrowellen liegt der Druck
des gasförmigen
Mediums beispielsweise unterhalb 100 mbar.
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In
allen Fällen
wird das Plasma so erzeugt, daß unter
den aktivierten Spezies, d.h. ionisierten oder angeregten neutralen
Spezies, ein nennenswerter Anteil von Spezies existiert, welche
gleichzeitig Stickstoff und insbesondere angeregte neutrale Spezies
in Form von CN, deren Reaktivitäten
besonders erhöht
sind, enthalten.
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Im
Fall, in welchem das gasförmige
Medium zusätzlich
zu Stickstoff und Kohlenstoff Sauerstoff umfaßt, erhält man ebenfalls angeregte
neutrale Spezies CNO, welche ebenfalls eine sehr gute Reaktivität aufweist.
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Ganz
allgemein ist Sauerstoff ein Zusatz, welcher die Rolle des Katalysators
zur Bildung von komplexen aktivierten Spezies, welche wenigstens zwei
Elemente vom Einlagerungstyp einschließen, spielt.
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Das
Stickstoff und Kohlenstoff einschließende gasförmige Medium kann ebenfalls
in situ erzeugt werden, beispielsweise im Inneren des Behandlungsgehäuses vor
oder gleichzeitig mit der Bildung von im Rahmen der Erfindung verwendeten
aktivierten Spezies.
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Es
ist beispielsweise möglich,
in das Behandlungsgehäuse
ein Gasgemisch einzuführen, welches
lediglich Stickstoff und gegebenenfalls ein Verdünnungsgas wie Stickstoff und/oder
Argon enthält.
Der Kohlenstoff wird in das Gehäuse
in Form einer Platte aus festem Kohlenstoff, beispielsweise aus Graphit
oder einem festen, Kohlenstoff enthaltenden Element eingeführt. Die
Platte wird im Inneren des Behandlungsgehäuses (oder in einem von dem
Gehäuse
getrennten Plasmagenerator) einem Ionenstrahl ausgesetzt, der aus
einem Gasgemisch auf Basis von Stickstoff gebildet ist. Die Platte
kann ebenfalls durch jeden anderen Teilchenstrahl bombardiert werden,
welcher unabhängig
von dem gebildeten Plasma, gebildet aus gasförmigem Stickstoff einschließendem Gemisch,
einfällt.
Die Bombardierung der Platte hat das Ergebnis einer Pulverisierung des
Kohlenstoffs und einer Emission von Kohlenstoffelement in das Gasgemisch
oder das aus dem Gasgemisch gebildete Plasma. In allen Fällen muß die Energie
zu dem Gasgemisch oder dem Plasma zugeführt werden, um eine Kombination
von Kohlenstoff und Stickstoff in Form von aktivierten Spezies und insbesondere
von angeregten neutralen Spezies der Form CN zu erhalten.
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Ganz
allgemein schließt
ein kaltes Plasma, welches aus einem Kohlenstoff und Stickstoff
unter den Bedingungen der Erfindung erzeugten gasförmigen Gemisch
erzeugt wurde, unterschiedliche ionisierte Spezies und unterschiedliche
neutrale Spezies ein, welche die unterschiedlichen Verhaltensweisen bei
der Durchführung
der erfindungsgemäßen Behandlung
aufweisen.
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Beispielsweise
schließt
im Fall eines gasförmigen
Gemisches, welches durch eine gasförmige Mischung von N2 + H2 + CH4 gebildet wird, das beispielsweise durch
eine elektrische Entladung erzeugte Plasma ionisierte Spezies, wie
beispiels weise N+, N2 +, CN+, (CN)2 +, C+ und
angeregte neutrale Spezies wie N, N2, NH,
H, C, CN und (CN)2 ein.
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Die
Erfinder haben zeigen können,
daß unter solchen
aktivierten Spezies die angeregten neutralen Spezies, welche Kohlenstoff
und Stickstoff und insbesondere angeregte neutrale Spezies CN enthalten,
eine sehr große
Reaktivität
beispielsweise im Fall der Behandlung einer Oberfläche aus
austenitischem rostfreiem Stahl aufweisen.
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Wie
im folgenden erläutert
wird, erlaubt tatsächlich
das vollkommen außergewöhnliche
Verhalten der angeregten neutralen Spezies CN, d.h. einer angeregten
neutralen Spezies, welche gleichzeitig Stickstoff und Kohlenstoff
umfaßt,
die Möglichkeit von
Oberflächenbehandlungen
unter solchen Einsatzbedingungen, welche man bislang nicht in Betracht
ziehen konnte, und bei Werkstücken,
welche durch Behandlungsverfahren unter Verwendung von ionisierten
Spezies nicht behandelt werden konnten.
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Beispielsweise
wird im folgenden unter Bezugnahme auf die in der Anlage beigefügten Figuren eine
besondere Einsatzweise der Erfindung zur Durchführung einer Härtungsbehandlung
bei Werkstücken
aus austenitischem rostfreiem Stahl beschrieben.
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Wie
zuvor angegeben, wird es im Fall der Behandlung von Werkstücken aus
austenitischem rostfreiem Stahl bevorzugt, eine Behandlung durchzuführen, bei
welcher das oder die Werkstücke
auf einer Temperatur unterhalb eines Temperaturniveaus gehalten
wird/werden, bei welchem Ablagerungen von Nitriden oder Karbiden
in der metallischen Matrix der Oberflächenschicht der an Stickstoff
und Kohlenstoff durch die Oberflächenbehandlung
angereicherten Werkstücke
aufzutreten beginnen.
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Obwohl
ganz allgemein die Härtungsbehandlung
durch Stickstoff und Kohlenstoff von Werkstücken aus austenitischem rostfreiem
Stahl bei einer Temperatur zwischen 200°C und 600°C durchgeführt werden kann, wird es zur
Vermeidung von Ablagerungen empfohlen, die Werkstücke in einem
Temperaturbe reich zwischen 300°C
und 480°C
und bevorzugt zwischen 300°C
und 460°C
zu behandeln.
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Wie
sich aus 1 ergibt, wird die Behandlungsvorrichtung
durch ein Ofengehäuse 1 gebildet, beispielsweise
hergestellt aus zwei Teilen 1a und 1b, welche
voneinander trennbar sind, um die Beladung des Ofens durchzuführen, und
die miteinander durch Zwischenschaltung von Dichtungen derart zusammengebaut
sind, daß das
Gehäuse 2 des
Ofens praktisch gegenüber
Gas abgedichtet ist, um den Eintritt von Luft in den Ofen während der
Behandlung zu verhindern.
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Das
Gehäuse
des Ofens kann evakuiert und mit einem gasförmigen Gemisch, wie N2 + H2 + CH4, beispielsweise unter Zwischenschaltung
einer Evakuierungsleitung 3' und
einer Füllleitung 3 gefüllt werden.
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Das
Gehäuse 1 des
Ofens zur Behandlung schließt
einen Träger 4 ein,
auf welchem zu behandelnde Werkstücke 5 angeordnet werden
können.
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Wie
weiter unten erklärt
wird, kann man im Fall des Einsatzes des erfindungsgemäßen Verfahrens
vorteilhafterweise auf dem Träger 4 ein
oder mehrere nicht dichte Behälter,
welche die zu behandelnden Werkstücke einschließen, anordnen.
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Der
Träger 4 ist
mit einer kathodischen Quelle eines elektrischen Generators 6 verbunden,
dessen zweite anodische Quelle elektrisch mit dem Gehäuse des
Ofens 1 verbunden ist.
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Der
Träger 4 und
die Werkstücke
oder Behälter 5,
welche auf dem Träger 4 angeordnet
sind, werden auf diese Weise auf ein kathodisches Potential durch
das Gehäuse 1,
welches auf einem anodischen Potential liegt, angehoben.
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Nach
der Durchführung
der Evakuierung des Gehäuses 2 des
Ofens 1 und sein Füllen
mit gasförmigem
Gemisch N2 + H2 +
CH4 auf einem Druck unterhalb von 100 mbar
wird der Generator 6 derart eingeschaltet, daß eine lumineszente
anormale Entladung zwischen der durch die Behälter 5 und die Wand 1 des
Behandlungsofens erzeugt wird.
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Ein
Plasma wird rings um die Behälter 5 in der
lumineszenten Entladung erzeugt.
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Die
Entladung wird derart gesteuert, daß aktivierte Spezies in dem
gasförmigen
Gemisch und insbesondere angeregte neutrale Spezies CN, welche für die Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens
charakteristisch sind, in einem Kohlenstoff und Stickstoff einschließenden gasförmigen Gemisch
erzeugt werden.
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Die
Stücke
werden darüber
hinaus erhitzt, und ihre Temperatur wird während der gesamten Behandlungsdauer
geregelt, wie dies im folgenden beschrieben wird.
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Während der
gesamten Behandlung wird gleichzeitig eine Erneuerung der Gasgehalte
in dem Gehäuse 2 in
kontinuierlicher Weise durchgeführt, um
den Druck im Inneren des Gehäuses 2 zu
regeln und konstant den erforderlichen Stickstoff und Kohlenstoff
zu liefern, um die während
der Behandlung verwendeten aktivierten Spezies zu erzeugen.
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Ein äußerst wichtiges
Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird als Folge der außergewöhnlichen
Reaktivität
von angeregten neutralen Spezies, welche Kohlenstoff und Stickstoff
und insbesondere angeregte neutrale Spezies CN enthalten, erreicht,
wobei diese angeregte neutrale Spezies ihre Reaktivität selbst
nach Durchtritt durch einen Zwischenraum, welcher die Zündung eines
Plasmas nicht erlaubt, beibehält.
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Bei
der Technik von Plasma ist es bekannt, daß ein Plasma sich nicht durch
einen Zwischenraum ausdehnen kann, dessen Öffnung unterhalb einer Länge liegt,
welche als Debeye-Länge
bezeichnet wird, wobei diese insbesondere von der Art und dem Druck
des gasförmigen
Mediums des Plasmas abhängt.
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Im
Fall eines gasförmigen
Gemisches mit dem oben erwähnten
Druck liegt die Debeye-Länge in
der Größenordnung
von einigen Zehntel Millimeter.
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Es
ist daher nicht möglich,
eine Zündung
eines Plasmas in einem Teil eines Werkstückes oder in dem inneren Volumen
eines Behälters
herbeizuführen,
wobei dieser von der Entladungszone in dem Behandlungsgehäuse durch
eine Öffnung
mit einer minimalen Dimension, beispielsweise mit einem Wert unterhalb
einigen Zehntel Millimetern getrennt ist.
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Die
Erfinder haben beobachtet, daß in
vollkommen überraschender
Weise im Fall eines Plasmas, welches aus einem gasförmigen Gemisch,
das gleichzeitig Kohlenstoff und Stickstoff einschließt, erhalten
wurde, man die Oberflächenbehandlung
auf nicht dem Plasma ausgesetzten Oberflächen und auf von der dem Plasma
ausgesetzten Zone durch einen Spalt getrennten Oberflächen durchführt, wobei
dieser Spalt eine Öffnung
von einer Dimension hat, welche die Zündung eines Plasmas nicht erlaubt.
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Die
Erfinder konnten zeigen, daß dieser
Effekt der vollkommen überraschenden
und dauerhaften Aktivität
von aktivierten Spezies zuzuschreiben ist, welche gleichzeitig Kohlenstoff
und Stickstoff und insbesondere die angeregte neutrale Spezies CN umfassen.
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Auf
den nicht dem Plasma ausgesetzten Werkstücken wird die Zufuhr von Stickstoff
und Kohlenstoff durch angeregte neutrale Spezies CN und außerhalb
des Feldes des kalten Plasmas realisiert.
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Die
Erfinder konnten ebenfalls beobachten, daß ein Effekt der Erhöhung der
Aktivität
des Plasmas ebenfalls im Fallvon Plasmen erzeugt wird, welche durch
Mikrowellen oder Radiofrequenz in einem gasförmigen Kohlenstoff und Stickstoff
einschließenden
Gasgemisch erzeugt wurden.
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Diese
Beobachtungen haben den Einsatz eines Verfahrens zur Oberflächenbehandlung
von Werkstücken
im Inneren von nicht dichten Behältern, welche
im Inneren des Behandlungsgehäuses
angeordnet sind, ermöglicht.
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In
der 2 ist ein Behälter 5 dargestellt,
der einen Körper 5a,
beispielsweise in Form eines durch einen Boden gegenüber einer
ersten Außenseite
abgeschlossenen und gegenüber
einer zweiten Außenseite
offenen Zylinders, wie auch einen Deckel 5b, der durch
eine einfache metallische Platte gebildet wird, welche auf dem offenen
Rand des zylindrischen Körpers 5a des
Behälters 5 aufliegt,
umfaßt.
Der Behälter 5 wird
daher durch die Form eines einfachen zylindrischen Kastens gebildet,
der einen ebenen Deckel aufweist, welcher auf dem Rand des Endes des
zylindrischen Körpers 5a getragen
und angeordnet ist.
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Der
Behälter,
wie der Behälter 5,
wurde verwendet, um im Inneren des Behandlungskammer 2 des
Ofens 1 die Behandlung der Oberfläche von Werkstücken 7 durchzuführen, die
lose im Inneren des Behälters
angeordnet sind. Die Werkstücke 7 sind
beispielsweise Verbindungsstücke,
welche "Schnellverbinder" genannt werden,
aus rostfreiem Stahl 316L.
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In
vorteilhafter Weise können
der Körper 5a und
der Deckel 5b des zylindrischen Kastens aus rostfreiem
Stahl 316L bestehen. Die innere Oberfläche des Körpers 5a des Kastens
und gegebenenfalls der Deckel 5b können mit einem isolierenden
Material wie einem keramischen Material überzogen sein. Man konnte zeigen,
daß der
Einsatz des Verfahrens, d.h. die Oberflächenbehandlung von Werkstücken 7 im
Inneren des Behälters 5 praktisch
unabhängig
von der Wandstärke
des Körpers
des Kastens 5a war. Gleichzeitig ist die Behandlung von
Werkstücken 7 im
Inneren des Behälters 5 nur
möglich,
wenn das Spiel zwischen dem Deckel 5b und dem oberen Rand
des Körpers 5a des
Kastens, wenn der Deckel 5b auf dem Kasten 5a angeordnet
ist, wenigstens gleich einer geringen Länge in der Größenordnung von
einem Hundertstel Millimeter ist.
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Anstelle
eines Behälters 5,
welcher eine ebene Wand 5 oder Körper 5a umfaßt, der
durch einen auf der Außenseite
der Wand aufliegenden Deckel 5b abgeschlossen ist, kann
man einen Behälter 5 verwenden,
welcher eine mit einer Vielzahl von Öffnungen durchlochte Wand aufweist,
in deren Innerem man Verstopfungselemente mit einem geringen Spiel
einsetzt, welche die Zündung
eines Plasmas durch die Öffnungen
der Wand nicht erlauben. Ebenfalls kann man den Behälter 5,
der in Form eines beispielsweise zylindrischen Kastens realisiert
ist, in einer umgedrehten Anordnung plazieren, so daß er auf dem
Rand seiner Öffnung
auf einem Träger
ruht, wodurch ein nicht dichter Abschluß des Kastens sichergestellt
ist.
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Allgemein
weist der Behälter
wenigstens eine Öffnung
auf, welche durch ein Verschlußmittel abgeschlossen
ist, wel ches mit dem Rand der Öffnung
ein nicht Null im mechanischen Sinn betragendes Spiel ergibt, das
jedoch ausreichend groß ist,
um die aktivierte/n Spezies/Spezien durchtreten zu lassen, und der
ausreichend gering ist, um das Eindringen eines Plasmas in das Innere
des Behälters
zu verhindern.
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Wie
aus der 1 ersichtlich ist, werden ein oder
mehrere Behälter 5 auf
dem Träger 4 angeordnet
und auf ein kathodisches Potential im Inneren des Behandlungsgehäuses gebracht.
Man stellt sicher, daß das
verbleibende Spiel zwischen dem Deckel 5b und dem Körper 5a der
Behälter 5 unterhalb
der Debeye-Länge
liegt. Tatsächlich
wurden verschiedene Versuche mit einem variablen Spiel e, welches
zwischen 1 Hundertstel und 3 Zehntel eines Millimeters liegt,
zwischen dem Deckel 5b und dem Körper 5a der Behälter durchgeführt, wobei
dieses die Folge der Rauhigkeit der Oberflächen und einer Auflagerkraft
oder variablen Druckkraft, die auf den Deckel 5b ausgeübt wird,
ist.
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In
allen Fällen
kann, weil die Öffnung
des Spaltes e weit unterhalb der Debeye-Länge liegt, ein Zünden des
Plasmas im Inneren des Behälters 5 nicht
erfolgen, wenn man eine elektrische Entladung zwischen den Behältern 5 und
der Wand 1 des Ofens erzeugt. Man konnte beobachten, daß bis zu
Werten des Spiels e in der Größenordnung
von Hundertstel Millimeter die Härtungsbehandlung
von Werkstücken 7
im Inneren des Behälters 5 durchgeführt werden konnte.
Wenn man dagegen ein hermetisches Pressen des Deckels 5b gegen
den Körper 5a durchführt, werden
die Werkstücke 7 nicht
behandelt.
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Die
ionisierten Spezies wie N+ und N2 + und die angeregten
neutralen Spezies wie N, N2, NH können sich
nicht in aktivem Zustand im Inneren der Behälter wieder finden, da ihrer
geringe Lebensdauer ihren Übertritt
zwischen dem Behandlungsgehäuse und
dem Inneren der Behälter
nicht erlaubt.
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Die
ionisierten Spezies wie C+ und die angeregten
neutralen Spezies wie C können
sieh ebenfalls nicht in aktivem Zustand im Inneren der Behälter wieder
finden, da ihre gerin ge Lebensdauer ihren Übertritt zwischen Behandlungsgehäuse und
Innerem der Behälter
nicht erlaubt.
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Die
Spezies, welche Kohlenstoff und Stickstoff und insbesondere angeregte
neutrale Spezies CN enthalten, finden sich in reaktivem Zustand
im Inneren des Behälters
wieder und realisieren die Zufuhr von Stickstoff und/oder Kohlenstoff
zu den Werkstücken 7,
wobei ein Spalt von einigen Zehntel Millimeter beispielsweise das
Verbot des Zündens
des Plasmas erlaubt, jedoch der Durchtritt der aktivierten angeregten
neutralen Spezies immer sichergestellt ist. Es ist anzumerken, daß im Fall
des Einsatzes der Erfindung ein Bereich der Öffnungsabmessung des Spaltes,
welcher die Behandlung ohne Kontakt mit dem Plasma erlaubt, beispielsweise
zwischen 0,01 und 0,3 mm, keine absolute Bedingung darstellt, wobei
einige Werte oberhalb einigen Zehntel Millimeter es beispielsweise
erlauben, die Zündung
des Plasmas zu verbieten, wobei der Durchtritt von angeregten neutralen
Spezies immer sichergestellt ist.
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Werte
von unterhalb 0,01 mm ermöglichen ebenfalls
die Behandlung, jedoch mit einer geringeren Wirksamkeit.
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In
der 2 ist ein Anschluß 8 eines Behälters 5,
welcher mit einer Evakuiervorrichtung des gasförmigen Gemisches zu dem Äußeren der
Behandlungskammer 2 des Ofens verbunden sein kann, gezeigt.
Auf diese Weise begünstigt
man die Einführung
des aktivierte neutrale Spezies enthaltenden gasförmigen Gemisches
in das Innere des Behälters 5,
wenn eine solche Evakuierungsweise unter Zwischenschaltung der Behälter angewandt
wird.
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Die
Behandlung der Werkstücke 7 im
Inneren des oder der Behälters/Behälter 5 wird
bei einer Temperatur durchgeführt,
welche es ermöglicht,
eine feste Lösung
von wenigstens einem der Einlagerungen Kohlenstoff und Stickstoff
in einer Oberflächenschicht
der Werkstücke
zu erhalten, ohne daß Ablagerungen
von Karbid oder Nitrid in dieser Oberflächenschicht gebildet werden.
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Hierzu
wurde die Behandlung in einer Atmosphäre von Methan und Stickstoff,
verdünnt
mit Wasserstoff, bei einer in der Größenordnung von 420°C eingeregelten
Temperatur, d.h. bei einer Temperatur zwischen 300°C und 460°C, durchgeführt. Die
Behandlung wurde während
einer Dauer zwischen 24 Stunden und 48 Stunden entsprechend den Mengen
der behandelten Teile durchgeführt.
Man erhielt gehärtete
Schichten auf den Werkstücken
mit einer Stärke
zwischen 10 μm
und 30 μm,
wobei diese Schichten eine Härte
oberhalb von 1000 Vickers und eine Widerstandsfähigkeit gegenüber Angriff
durch eine Salzlösung
oberhalb von 1000 Stunden hatten.
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Man
führte
die Behandlung ebenfalls im Inneren von Behältern 5 an Werkstücken 7 durch,
welche aus Muttern aus austenitischem rostfreiem Stahl bestanden,
wobei die Behandlungsdauer 18 Stunden und die Temperatur
ungefähr
420°C betrugen.
Die so behandelten Muttern hatten überaus bemerkenswerte Eigenschaften
gegenüber
Festfressen.
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Allgemein
hat man unterschiedliche Behandlungen von Werkstücken aus rostfreiem Stahl und aus
chromreichem Stahl, dessen Chromgehalt wenigstens 8 Gew.-% betrug,
im Inneren von Behältern durchgeführt, welche
in einem Ofengehäuse
angeordnet waren, das gasförmiges
Gemisch N2 + H2 + CH4 enthielt.
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Vor
dem Füllen
der Kammer 2 des Ofens 1 nach dem Anordnen des
oder der Behälter
auf dem kathodischen Träger
und Schließen
des Ofens wurde eine Evakuierung des Ofens während einer ausreichenden Dauer
durchgeführt,
um einen Druck unterhalb dem Behandlungsdruck zu erreichen. Anschließend wurde
das Füllen
der Kammer 2 des Ofens 1 durch eine Mischung N2 + H2 + CH4 bei einem Druck unterhalb von 100 mbar
durchgeführt.
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Die
Behandlung wurde während
einer Dauer durchgeführt,
welche von einer Stunde bis zu einigen zehn Stunden reichte. Die
Behandlung ermöglicht den
Erhalt einer durch wenigstens eine Einlagerung gehärteten Schicht,
die eine Dicke von 1 μm
bis 500 μm
in Abhängigkeit
von der Behandlungsdauer hat.
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Entsprechend
den Temperaturen, auf welche die Werkstücke aus austenitischem rostfreiem
Stahl gebracht werden, ist die gehärtete Schicht eine feste Lösung von
Einlagerungen in der metallischen Matrix des Stahls oder eine feste
Lösung,
welche Ablagerungen von Karbiden und Nitriden einschließt.
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Die
Temperaturgrenze für
die Erhitzung zum Erhalt einer festen Lösung ohne Ablagerungen liegt in
der Größenordnung
von 460°C
bis 480°C.
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Es
ist darauf hinzuweisen, daß im
Fall einer Behandlung, bei welcher das Plasma durch elektrische
Entladung erhalten wird, das Erhitzen der Behälter ebenfalls durch elektrische
Entladung erhalten werden kann, wobei das Erhitzen der Werkstücke 7 im
Inneren der Behälter
ebenfalls durch Strahlung und durch Leitung durch die Wand der Behälter realisiert
wird.
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Es
ist möglich,
eine Zusatzheizung vorzusehen, beispielsweise durch elektrische
Widerstände der
Behälter 5 und
der Stücke 7,
und eine Regulierung des Erhitzens während der Gesamtbehandlung durchzuführen.
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Wenn
man die Behandlung bei einer Temperatur oberhalb von 460°C durchführt, können die Werkstücke einen
Ansatz von Empfindlichkeit gegenüber
Korrosion als Folge des Auftretens von Nitriden und Karbiden in
der festen Lösung
aufweisen. Die Verschlechterung des Korrosionswertes wird oberhalb
von 480°C
sehr empfindlich. Zwischen 480°C und
600°C ist
die Korrosionsfestigkeit nicht mehr garantiert, jedoch besitzt das
Werkstück
eine sehr erhöhte
Härte wodurch
es möglich
ist, bestimmte Anwendungen der Behandlung bei Temperaturen oberhalb
von 480°C
vorzusehen.
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Die
zusätzliche
Erhitzung des Behandlungsgehäuses
kann durch jedes beliebige Mittel anders als Widerstandserhitzungen
durchgeführt
werden.
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Im
Fall von Stählen
oder Legierungen, welche von austenitischen rostfreien Stählen verschieden
sind, beispielsweise von gering oder stark legierten Konstruktionsstählen, kann
man Behandlungen bei einer Temperatur, welche beispielsweise bis
zu 800°C
reichen kann, durchführen.
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Während der
gesamten Behandlung wird das Plasma rings um die Behälter 5 erzeugt,
wegen der geringen Stärke
e des Spaltes für
den Abschluß des
Behälters
kann das Plasma sich im Inneren der Behälter nicht bei Kontakt mit
den Werkstücken
entzünden.
Die Stücke
sind daher frei von allen Gefahren einer Zerstörung durch elektrische Lichtbögen.
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Eine
Oberflächenbehandlung
gemäß der Erfindung,
durchgeführt
durch aktivierte Spezies wie angeregte neutrale Spezies CN ohne
Kontakt mit dem Plasma weist daher zahlreiche Vorteile auf.
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Insbesondere
kann man Werkstücke,
welche in einheitlicher Weise oder lοse im Inneren von Behältern positioniert
sind, aufeinander aufgestapelte Werkstücke, wobei die Oberflächen des
Kontaktes der Werkstücke
der Aufstapelung der Behandlung in der gleichen Weise wie die freiliegenden
Oberflächen unterzogen
werden, oder auch aufgewickelte Spulen, deren Spalt zwischen den
aufeinanderfolgenden Lagen den Durchtritt von aktivierten Spezies
wie CN ermöglicht,
behandeln. Ebenfalls kann man eine Oberflächenbehandlung durch aktivierte
Spezies der inneren Oberfläche
von Hohlräumen
von sehr geringen Abmessungen von metallischen Werkstücken durchführen, beispielsweise
der inneren Oberfläche
des Injektionskanals eines Treibstoffinjektors oder von Kanälen einer
Einspritzdüse
für ein
Kraftfahrzeug.
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Wenn
man Werkstücke
mittels durch eine elektrische Entladung in situ in dem Behandlungsofen
erzeugte aktivierte Spezies gemäß dem Verfahren
behandelt, ordnet man im allgemeinen die Werkstücke im Inneren eines Behälters an,
welcher ihre Isolierung und ihren Schutz gegenüber Gefahren von elektrischen
Bogenentladungen erlaubt. Der Behälter ermöglicht es ebenfalls, eine Homogenisierung
der Temperatur der Werkstücke
zu erhalten. Die Temperatur der Werkstücke kann in präziser Weise
geregelt werden, unabhängig
von der Erzeugung der aktivierten Spezies.
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Die
Erfindung ermöglicht
die Behandlung von Werkstücken,
welche Hohlräume
mit sehr geringen Abmessungen besitzen, bei spielsweise von Kanälen oder
Schlitzen, welche einen Durchmesser oder eine Öffnungsweite zwischen 0,01
und 0,3 mm besitzen, deren innere Oberfläche durch wenigstens eine Einlagerung
gehärtet
wird. Solche Werkstücke können nicht
mittels Verfahren der Nitrierungsbehandlung durch traditionelles
Plasma erhalten werden, und sie sind daher Merkmale der Erfindung.
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Die
innere Oberfläche
des Behälters
kann leitfähig
oder nicht leitfähig
sein, derart, daß die Werkstücke während der
Behandlung polarisiert oder nicht polarisiert werden. In einigen
Fällen
kann man die Behandlung der Werkstücke im Inneren von Behältern durchführen, welche
im Inneren mit einem isolierenden Material, beispielsweise mit einem
Keramikmaterial, bedeckt sind.
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Die
starke Reaktivität
der aktivierten Spezies vom Typ CN ermöglicht die Anwendung des Verfahrens
gemäß der Erfindung
zur Behandlung von Werkstücken
von großer
Länge,
beispielsweise zur Behandlung der inneren oder äußeren Oberfläche von Rohren
von großer
Länge.
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Die
Erfindung kann auf zahlreiche Arten eingesetzt werden, was die Art,
die Zusammensetzung und die Art und Weise des Erhalts des gasförmigen Mediums,
mit welchem man die Aktivierung realisiert, und was die Aktivierungsart
des gasförmigen
Mediums betrifft.
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Die
Erfindung betrifft die Behandlung von Werkstücken aus zahlreichen Materialien,
beispielsweise die Behandlung von Stählen oder Legierungen mit einer
kubisch zentrierten Flächenstruktur,
kubisch zentrierten Struktur oder tetragonalen Struktur, beispielsweise
von rostfreien austenitischen, martensitischen, ferritischen oder
austenisch-ferritischen Stählen
oder jedem anderen rostfreien oder nicht rostfreien Stahl, der einen
Chromgehalt oberhalb 8% aufweist, oder von jedem schwach oder stark
legiertem Konstruktionsstahl.
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Die
Erfindung ist ebenfalls anwendbar auf andere Stähle wie auf nicht eisenhaltige
Materialien wie Titan, Aluminium und deren Legierungen oder auch
auf Legierungen von Nickel und/oder Kobalt.
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Im
Fall von austenitischen rostfreien Stählen stellt man eine feste
homogene Lösung
von Kohlenstoff oder Stickstoff in metallischer Legierung in Abhängigkeit
von den Bedingungen, insbesondere den thermischen Bedingungen der
Durchführung
des Verfahrens her, wobei der Gehalt an Kohlenstoff und an Stickstoff
oberhalb 3 Atom-% in der gehärteten Oberflächenschicht
ist, wobei dieser Gehalt selbst 50 Atom-% erreichen kann. Im allgemeinen
ist es bevorzugt, daß dieser
Gehalt zwischen 3 Atom-% und 30 Atom-% liegt, um einen guten Korrosionswert
und eine gute Härtung
von Stählen
zu erhalten.
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Die
Behandlung gemäß der Erfindung
kann auf sehr zahlreiche Werkstücke
und insbesondere auf jedes mechanische Werkstück, das eine Anwendung in korrodierendem
Medium unterworfen wird, angewandt werden. Beispielsweise kann die
Erfindung in vorteilhafter Weise zur Herstellung von Materialien
angewandt werden, welche im Rahmen der Lebensmittelindustrie, der
chemischen Industrie, der Eisenhüttenindustrie,
der Nuklearindustrie oder der Automobilindustrie verwendet werden,
oder auch in marinem Medium oder bei biomedizinischen Anwendungen
eingesetzt werden.
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Die
Erfindung betrifft besonders interessante Anwendungen im Fall von
austenitischen Stählen, welche
gegenüber
Strahlungen beständig
sein müssen,
beispielsweise für
Platten aus rostfreiem Stahl, wobei diese Platten in Form des Ausgangsbleches vor
dem Pressen behandelt werden können,
oder auch im gepreßten
Zustand und in einer aufgestapelten Anordnung in dem Behandlungsgehäuse.
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Die
Werkstücke
oder Gegenstände,
welche nach dem Verfahren gemäß der Erfindung
behandelt wurden, bleiben vollkommen glänzend und bewahren ein sehr
gutes Aussehen nach der Behandlung. Im Fall von austenitischen rostfreien
Stählen
ist es zur Beibehaltung des glänzenden
Aussehens der Werkstücke
oder behandelten Gegenstände
jedoch erforderlich, die Behand lung bei einer Temperatur höchstens
gleich 480°C
durchzuführen.
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Die
Erfindung kann in vorteilhafter Weise auf Streifen von häufigen Gegenständen aus
martensitischem rostfreiem Stahl wie Messer oder spezielle Messer
angewandt werden.
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Die
Behandlung kann auf dünne
Bleche im nicht mehr aufgewickelten Zustand oder selbst im aufgewickelten
Zustand in Form von Spulen angewandt werden.
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Die
Erfindung ist auf orthopädische
Implantate anwendbar.
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Die
Erfindung ist ebenfalls auf Schieber, Kraftstoffeinspritzdüsen für Kraftfahrzeuge,
auf Segmente von Motoren, welche im gestapelten Zustand behandelt
werden können,
und auf Turbinenwerkstücke,
welche der Korrosion durch Lochbildung ausgesetzt sind, anwendbar.
Die Erfindung ist auf jedes Werkstück wie Ventile, Buchsen, Metallverschluß, Hahn,
Kolben, Zylinder, Pumpenteil (Zentrifugenpumpe, Scheibenradpumpe,
Zahnradpumpe, Flügelpumpe),
Durchsatzreglerteil, Druckreglerteil, Elektroventilteil anwendbar.
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Die
Erfindung kann auch auf Steuerstäbe
für Druckwasserreaktoren
angewandt werden.
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Die
Behandlung kann auf ein metallisches Band oder auf einen metallischen
Zuschnitt, der nach der Behandlung verwendet wird, durchgeführt werden.
Die Behandlung kann an Werkstücken
durchgeführt
werden, die in einheitlicher Anordnung in einem Behälter angeordnet
sind, oder die lose, in Stapeln oder als Spulen angeordnet sind.
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Die
Oberflächenbehandlung,
welche an dem metallischen Werkstück durch die komplexe/n aktivierte/n
Spezies durchgeführt
werden, kann statt einer Härtung
durch Einlagerungen jede andere Behandlung sein, welche wenigstens
eine Eigenschaft der Oberfläche
des metallischen Werkstückes
durch Wechselwirkung mit der oder den aktivierten Spezies bei einer
Oberflächenschicht
des Werkstückes
modifizieren will. Die Oberflächenbehandlung
gemäß der Erfindung
kann selbst bei einer passivierten Oberfläche durchgeführt werden.
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Die
Behandlung gemäß der Erfindung
kann für
die Oberflächenbehandlung
von nichtmetallischen Werkstücken,
beispielsweise von Werkstücken
aus Keramik, aus Glas, aus Kautschuk, aus polymerem Kunststoffmaterial
angewandt werden, bei denen man die Oberflächeneigenschaften durch die Wirkung
von angeregten neutralen Spezies wie CN modifiziert.
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Die
Behandlung gemäß der Erfindung
kann eine oder mehrere komplexe aktivierte Spezies verwenden, welche
zwei oder mehr von zwei Elementen unter Stickstoff, Kohlenstoff,
Bor und Sauerstoff umfassen. Die gehärtete Schicht der Werkstücke kann ein
oder mehrere Einlagerungen wie Kohlenstoff und Stickstoff umfassen.