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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Schutzvorrichtung für eine Person,
insbesondere den Fahrer eines Zweiradfahrzeugs, die ein aufblasbares Kissen
umfasst, das von der Person getragen wird, entsprechend dem Oberbegriff
des Anspruchs 1, wie aus dem Dokument US-A-6 032 299 bekannt.
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In
Anbetracht der zunehmenden Anzahl von Benutzern von Zweiradfahrzeugen
und der Zahl schwerer Unfälle
ist der Schutz des Motorradfahrers im Falle eines Unfalls ein vorrangiges
Ziel geworden. Die Einführung
der Helmpflicht in bestimmten Ländern
war eine der wegweisenden Entscheidungen in dieser Richtung. Dennoch
sind nach wie vor Verbesserungen möglich.
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Nachdem
sich der Schutz durch aufblasbare Kissen ("Airbag") in Kraftfahrzeugen bewährt hat, sucht
man nun nach Möglichkeiten
der Entwicklung und Anwendung einer äquivalenten Ausrüstung, die von
einer Person und somit insbesondere dem Fahrer eines Zweiradfahrzeugs
getragen werden kann.
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Unterschiedliche
Vorrichtungen waren Gegenstand von Patentanmeldungen. Beispielhaft
sei hier das britische Patent
GB
1 524 022 genannt, das aus dem Jahre 1974 stammt und eine
Schutzvorrichtung für
Personen beschreibt, die ein aufblasbares Kissen umfasst. Das Kissen
wird mit Hilfe eines Ein-Bereichs-Generators für pyrotechnisches Gas aufgeblasen,
der über
ein Funksignal gesteuert wird. Ebenso kann die europäische Patentanmeldung
EP 043 990 angeführt werden,
die eine Schutzvorrichtung beschreibt, deren Aufblasen durch eine
Druckgaspatrone gewährleistet
wird, die durch Reißen
einer Drahtverbindung gesteuert wird.
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Mittlerweile
sind mehrere Vorrichtungen im Handel. Sie sind nach Art der in der
vorstehend zitierten Patentmeldung
EP
043 990 beschriebenen aufgebaut und zeichnen sich dadurch
aus, dass sie eine aufblasbare Konstruktion, einen kleinen Tank
mit Druckgas, dessen Öffnen
das Aufblasen der aufblasbaren Struktur erlaubt, sowie einen Draht
umfassen, der den Motorradfahrer mit dem Motorrad verbindet und
das Aufblasen auslöst,
wenn daran gerissen wird.
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Hierzu
drängen
sich mehrere Bemerkungen auf. Die derzeit im Handel angebotenen
Vorrichtungen sind hinsichtlich der Energieabsorption ohne Aufprallen
verbesserungswürdig.
Außerdem
hat das Aufblasen durch Öffnen
eines kleines Druckgastanks vier wesentliche Nachteile:
- – die
Aufblaszeit für
die Schutzkonstruktion ist gemessen an der Geschwindigkeit, mit
der sich der Unfall und ein eventuelles Aufprallen des Motorradfahrers
auf ein Hindernis ereignen, lang,
- – der
Umfang des Tanks und seines Auslösesystems
ist erheblich,
- – die
Härte dieses
Tanks kann selbst bei einem harmloseren Unfall erhebliche Verletzungen
nach sich ziehen,
- – die
dauernde Anbringung dieses unter hohem Druck stehenden Tanks während der
ganzen Lebensdauer dieser Ausrüstung
am Körper
ist nicht unbedingt beruhigend.
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Ein
weiterer Nachteil der derzeit im Handel befindlichen Vorrichtungen
besteht darin, dass das Auslösen
durch Reißen
an einem Draht von den Motorradfahrern nicht erwünscht ist, da im Falle eines Sturzes
im Stand, bei geringem Tempo oder im Falle des Vergessens beim Absteigen
vom Motorrad ein ungewoltes Losreißen bzw. Auslösen erfolgen
kann.
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Darüber hinaus
ist es bei Generatoren pyrotechnischer Gase nicht möglich, den
Druck im Kissen während
der mehreren Sekunden aufrecht zu erhalten, die zum Reagieren auf
unterschiedliche Unfallsituationen erforderlich sind. Durch Wirkung
des rapiden Temperaturrückgangs
des Gases nach dem Aufblasen sinkt nämlich der Druck in dem aufblasbaren Kissen.
Unfallstudien haben nun aber ergeben, dass die Schutzkonstruktion
sehr schnell aufgeblasen werden muss, in maximal 50 ms, und dass
diese aufgeblasene Konstruktion dann während einiger Sekunden so aufrecht
erhalten bleiben muss. Ein schnelles, aber nicht aufrecht erhaltenes
Aufblasen ist nicht effizient genug für ein vollständiges Erfüllen der
Funktion der Sicherheitsvorrichtung.
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Trotz
zahlreicher, auf diesem Gebiet seit mehr als 20 Jahren durchgeführter Untersuchungen und
der Entwicklung einer gewissen Zahl von Vorrichtungen mit aufblasbarem
Kissen gibt es somit nach wie vor keine Schutzvorrichtung mit einem
von einer Person getragenen aufblasbaren Kissen, dessen Aufblasen
sowohl schnell erfolgt als auch aufrecht erhalten wird. Den Anmeldern
ist die Entwicklung einer solchen Vorrichtung gelungen.
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Die
vorliegende Erfindung hat somit eine Schutzvorrichtung mit einem
von einer Person getragenen aufblasbaren Kissen nach Anspruch 1
zum Gegenstand.
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Unter
einem Generator für
pyrotechnisches Gas versteht man einen Generator, der die Erzeugung
von Gas durch Verbrennung ermöglicht.
Insbesondere kann hier Propergol zum Einsatz kommen. Das für den ersten
Bereich verwendete Propergol hat vorzugsweise eine geringe Geschwindigkeit
und einen niedrigen Verbrennungsdruck, und die Propergolladung ist
vorzugsweise in Form gepresster Scheiben in Blöcken oder fortlaufend, vorzugsweise in
Blöcken,
vorgesehen, die aufgeschichtet und vorzugsweise durch Höcker gehalten
sind, die im Körper oder
Verschluss der Kammer vorgesehen sind. Die Propergolladung des zweiten
Bereichs ist vorzugsweise von derselben Art wie das Propergol des
ersten Bereichs und ist in Form einer in einem Inhibitor angeordneten
Stange vorgesehen.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
ist der Gasgenerator mit nur einer Zündung ausgeführt.
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Die
Zündung
des Gases, das in der ersten Brennkammer enthalten ist und dem ersten
Verbrennungsbereich entspricht, wird vorzugsweise durch eine elektrische Zündvorrichtung
sichergestellt, und die Zündung
des Gases, das in der zweiten Brennkammer enthalten ist und dem
zweiten Verbrennungsbereich entspricht, wird durch die heißen Gase gewährleistet,
die durch die Verbrennung des in der ersten Brennkammer enthaltenen
Propergols erzeugt werden.
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Das
Entsperren des Gasgenerators erfolgt vorzugsweise durch Verschiebung
einer Vorrichtung zur Freigabe des Halsverschlusses, deren Bewegung
durch den Druck in der ersten Brennkammer des Generators bewirkt
wird, sobald der Druck einen Schwellenwert erreicht, der die Verlagerung
eines kalibrierten Stifts ermöglicht.
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Mit
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
können
eine erste Phase des Aufblasens mit einer Dauer von höchstens
60 ms, vorzugsweise 30 bis 50 ms, und dann eine zweite Phase des
Aufrechterhaltens des Aufblasens von mindestens einigen Sekunden, vorzugsweise
mindestens 4 s, noch bevorzugter 5 bis 8 s, erreicht werden.
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Die
Schutzvorrichtung der Erfindung kann von dem Führer eines Zweiradfahrzeugs
oder eines anderen Kraftfahrzeugs verwendet werden, insbesondere
von Motorradfahrern, Benutzern von Vierrädern, Beiwagen etc. Ebenso
sind Anwendungen für beliebige
andere gefahrenträchtige
Tätigkeiten
denkbar, beispielsweise den Reitsport oder bestimmte Tätigkeiten
im Bauwesen. In dieser Patentanmeldung ist mit Person der zu schützende Benutzer
oder die zu schützende
Person gemeint, und mit Fahrzeug ist der Untersatz der Person wie
beispielsweise ein Fahrzeug, Roller o.ä. oder ein Pferd gemeint.
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Das
Schutzkissen kann variable Abmessungen und eine beliebige Form aufweisen,
die an die Benutzung und die Person angepasst sind und vom Fachmann
problemlos bestimmt werden können.
Bei einem Motorradfahrer wird es bevorzugt den Nacken, die Brust
und teilweise den Rücken
des Fahrers abdecken. Es kann aus jedem dem Fachmann bekannten geeigneten
Material hergestellt sein, insbe sondere aus Polyamidgewebe, das
durch eine PVC- oder Polyurethanbeschichtung undurchlässig gemacht wurde.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform dämpft das
aufblasbare Kissen den Sturz einfach und nicht elastisch ab und
verhindert ein Aufprallen. Unter dem Druck der durch den Aufprall
entstandenen Komprimierung verformt sich nämlich die Konstruktion der
Vorrichtung und der Druck nimmt zu. Die Einwirkung auf den Körper der
Person ist dann heftig und möglicherweise
von einer Aufprallphase beim Sturz gefolgt. Zur Vermeidung dieser
beiden Phänomene
umfasst die Vorrichtung der Erfindung somit vorzugsweise einen oder
mehrere Dämpfungs-Luftkanäle, die
unter einem Schwellendruck auch Freigabe-Luftkanäle genannt werden. Durch Ablassen
eines Teils des Gases jenseits dieses Schwellendrucks können die
Belastungen des Körpers
der Person und die Auswirkungen eines Aufprallens begrenzt werden.
Diese Luftkanäle
sind vorzugsweise aus Elastomer. Sie weisen vorzugsweise Sollbruchlinien
auf, um ein geordnetes Brechen zu gewährleisten.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Auslösemittel
des Zwei-Bereichs-Gasgenerators elektronisch
und umfasst ein am Fahrzeug befindliches Sensor-Sender-Modul, das Informationen an ein
an der Person befestigtes Empfänger-Zündungs-Modul übermittelt.
Das Sensor-Sender-Modul umfasst ein Bauteil oder einen Unfallerkennungssensor
(Messfühler)
und ein Übertragungsbauteil
für ein Signal
(Sender). Das Empfänger-Zündungs-Modul umfasst
ein Empfängerbauteil
für das
von dem Sensor-Sender-Modul abgegebene Signal (Empfänger) und
ein Bauteil zum Auslösen
des Aufblasens (Zündung).
Die Übertragung
zwischen diesen beiden Modulen erfolgt vorzugsweise durch eine funkcodierte Verbindung,
es kann aber auch jede beliebige andere Art der Verbindung gewählt werden,
beispielsweise eine Drahtverbindung.
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Bei
einer Drahtverbindung dient diese nur der Übermittlung der Information
zwischen den beiden Modulen, ihr Reißen oder Ausschalten im Fall
eines Sturzes löst
nicht das Zünden
des Gasgenerators aus. In diesem Fall hat sie somit nicht die Funktion
der Drahtverbindungen des Stands der Technik, die das Zündmittel des
Gasgenerators bilden.
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Eines
der beiden Module umfasst ein erkennendes Bauteil, d.h. zur Analyse
der von dem Messfühler übermittelten
Informationen. Das Auslösen oder
Nicht-Auslösen des
Generators ist das Ergebnis eines Vergleichs von Informationen,
die bezogen auf Schwellenwerte eines oder mehrerer Parameter ermittelt
wurden.
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Das
Empfänger-Zündungs-Modul
ist vorzugsweise im Gehäuse
des Zwei-Bereichs-Gasgenerators
angeordnet.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird der Unfallerkennungsmessfühler oder -sensor von einem
Drei-Achsen-Beschleunigungsmesser gebildet, der am Motorrad angeordnet
ist: der Achse Ox (Horizontalachse im Ortspunkt und entsprechend
der Längsachse
des Motorrads), der Achse Oy (Horizontalachse im Ortspunkt und entsprechend
der Querachse des Motorrads), und der Achse Oz (Vertikalachse im
Ortspunkt). Je nach Art des Unfalls, einem frontalen oder seitlichen
Zusammenstoß zwischen
dem Fahrzeug und einem festen oder beweglichen Hindernis, einem
plötzlichen
Ausbrechen des Fahrzeugs, etc. werden jeweils die Informationen verwertet,
die von einer einzelnen und/oder mehreren verwendeten Achse/n kommen.
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Im
Falle eines Zusammenstoßes
zwischen dem Fahrzeug und einem festen oder beweglichen Hindernis
werden insbesondere die Informationen bezüglich der Achsen Ox und Oy
verwertet. Nach der Erfindung findet die Erkennung dann im Wesentlichen
entsprechend zweier Schwellenwerte statt:
- a)
Verzögerungswert über den
Schwellenwerten Γys
und Γxs,
und
- b) Integralwert der Verzögerung über den
Schwellenwerten Γys
und Γxs
oberhalb eines Schwellenwerts Is und gemäß Zeitabläufen berechnet.
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Im
Falle eines Ausbrechens des Motorrads und dessen Umkippen auf die
Seite werden die Informationen bezüglich der Achsen Oy und Oy
verwendet. Nach der Erfindung findet die Erkennung dann im Wesentlichen
entsprechend zweier Schwellenwerte statt:
- a)
Wert des Verhältnisses Γi = Γys/Γzs oder Γ2 = Γzs/Γys über einem
Schwellenwert Γ3 mit Filterung der "Stör-"Frequenzen auf Grund
von Holperbewegungen des Motorrads durch Straßenunebenheiten und vom Fahrer
gewollten Neigungen zum Variieren der Bahn, und
- b) Integralwert der Verhältnisse Γ1 und Γ2 über dem
Schwellenwert Γ3, gemäß eines
Zeitablaufs berechnet.
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Bei
einer Ausführungsform
der Erfindung berücksichtigt
das erkennende Bauteil des Mittels zum Auslösen des Gasgenerators zur Vermeidung
von Auslösungen
bei einem Umkippen des Motorrads im Stand oder bei geringer Geschwindigkeit
einen Nicht-Auslöse-Parameter
der Vorrichtung, nämlich einen
Geschwindigkeitswert V des Motorrads, der über einem Geschwindigkeitsschwellenwert
Vs liegt. Dagegen bleibt dieser Nicht-Auslöse-Parameter
im Falle eines Aufpralls unberücksichtigt,
da dieser erfolgen kann, wenn das Fahrzeug steht, und zwar von hinten
oder seitlich durch ein bewegliches Hindernis.
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In
bestimmten Fällen
können
mehrere Personen das gleiche Fahrzeug benutzen. In diesem Fall ist
es von Vorteil, wenn man dieses mit dem Sender-Sensor-Modul ausgerüstete Fahrzeug
zusammen mit mehreren Empfänger-Zündungs-Modulen verwenden
kann, die jeweils von unterschiedlichen Personen getragen werden.
Dabei können
Erkennungsprobleme zwischen den Modulen auftreten. So ist das Sender-Sensor-Modul
in einer bevorzugten Ausführungsform
mit einem Bauteil zur Durchführung der
Codierung ausgerüstet,
und das Empfänger-Zündungs-Modul ist ebenfalls
mit einem Bauteil zur Erfassung der Codierung ausgerüstet. Bei
jedem ersten Kontakt zwischen einem Sender-Sensor-Modul und einem
Empfänger-Zündungs-Modul
wird dieser Code von einem Modul zum anderen übertragen, was ein gegenseitiges
Erkennen ermöglicht,
damit während
der Benutzung der Schutzvorrichtung zwischen den beiden Modulen
eine effiziente Informationsübermittlung
stattfinden kann. Zur Vermeidung von Störungen auf die anderen Ausrüstungen,
die sich in der Nähe
befinden können,
erfolgt der Codierungsvor gang nach der Erfindung vorzugsweise mittels
einer Drahtverbindung am Ausgang des Bauteils zur Durchführung der
Codierung.
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Das
Auslösen
des Generators kann ebenfalls mit jedem geeigneten, nicht elektronischen
Mittel erfolgen. Insbesondere kann es durch eine gerissene oder
gespannte Drahtverbindung erfolgen, wenn eine solche Ausführungsform
wegen der vorstehend aufgeführten
Gründe
auch nicht bevorzugt wird.
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Die
Schutzvorrichtung kann fest oder abnehmbar an oder in der von der
Person getragenen Kleidung untergebracht sein, insbesondere in einer Weste.
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Alle
Elemente, die den Gasgenerator einer Vorrichtung der Erfindung bilden,
bestehen vorzugsweise aus einem Verbund- oder thermoplastischen Material,
das mechanisch oder thermisch durch Fasern oder Pulver verstärkt ist.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Vorrichtung der Erfindung eine insbesondere visuelle
und/oder akustische Funktionstüchtigkeits-Warnanzeige, damit
die Person überprüfen kann,
beispielsweise zu Beginn der Verwendung oder regelmäßig während der
Verwendung, dass die Vorrichtung vorschriftsmäßig funktioniert. Diese Warnanzeige
kann beispielsweise ein Bauteil des Auslösemittels des Gasgenerators
sein.
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Die
Erfindung wird nachstehend genauer an Hand der nachfolgenden Figuren
beschrieben, in denen:
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1 sehr
schematisch die einzelnen Bauteile darstellt, aus denen eine Schutzvorrichtung
der Erfindung besteht,
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2 eine
Schnittansicht eines Gasgenerators der Erfindung darstellt,
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3 eine
Schnittansicht eines Gasgenerators der Erfindung darstellt, dessen
Gehäuse
das Empfänger-Zündungs-Modul
enthält,
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4 die
Schnittstelle zwischen Gasgenerator und aufblasbarem Kissen bei
einer Schutzvorrichtung der Erfindung zeigt,
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die 5, 6 und 7 Perspektivansichten
der drei Teile der Schnittstelle zwischen Gasgenerator und aufblasbarem
Kissen der 4 sind,
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8 einen
Längsschnitt
durch den Gasgenerator einer Schutzvorrichtung der Erfindung zeigt,
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die 9, 10 und 11 drei
Querschnitte durch den Gasgenerator der 6 darstellen,
und zwar in Höhe
der Achsen AA',
BB' bzw. CC'.
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Wie
in 1 dargestellt, umfasst die Schutzvorrichtung der
Erfindung ein Mittel zum Auslösen des
Gasgenerators, das ein elektronisches Sender-Sensor-Modul und ein
Empfänger-Zündungs-Modul
umfasst. Das am Fahrzeug angebrachte Sender-Sensor-Modul umfasst
folgende Bauteile: einen Sensor zur Erfassung der triaxialen Beschleunigung
(1), ein elektronisches Modul zur Verarbeitung und Erkennung
eines Unfalls (2), einen funkcodierten Sender (3a)
und dessen Bauteil zur Durchführung
der Codierung, eine visuelle und/oder akustische Funktionstüchtigkeits-Warnanzeige
(5) und eine Energiequelle (6) (beispielsweise
Akku oder Batterie). Das Empfänger-Zündungs-Modul
umfasst folgende Teile: einen funkcodierten Empfänger (3b) und dessen
Bauteil zur Erfassung der Codierung, eine Energiequelle (9)
und ein elektronisches Auslösemodul
(8) für
die Zündung
des Generators (7). Dieses Modul wird ebenso wie der Zwei-Bereichs-Generator für pyrotechnisches
Gas (7) und das aufblasbare Kissen (10) an der
Person platziert.
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Die
Verbindung (4) zwischen dem am Fahrzeug befestigten Modul
und dem an der Person befestigten Modul ist bei dieser Ausführungsform
eine funkcodierte Verbindung.
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An
Hand des in 2 schematisch dargestellten
Gasgenerators lässt
sich das Funktionsprinzip des Zwei-Bereichs-Betriebs erklären. Dieser
Generator umfasst ein Gehäuse
(11), das durch einen Deckel (12) verschlossen
ist, wobei der Deckel (12) mit einem Verschluss (13)
versehen ist, der eine Sollbruchstelle aufweist. Dieser Deckel trägt den Verteiler
(14). Die Brennkammer des ersten Bereichs (15) enthält den elektrischen
Sicherheitszünder
(16) und das Propergol (17), dessen Verbrennung
die Gase erzeugt, die das schnelle Aufblasen des aufblasbaren Kissens
bewirken sollen. Die Brennkammer des zweiten Bereichs (18)
enthält
das Propergol (19), dessen Verbrennung die Gase erzeugt,
die dazu bestimmt sind, den Druck in dem aufblasbaren Kissen aufrecht
zu erhalten. Die Gleichmäßigkeit
der Verbrennung in dem zweiten Bereich ist durch den dünnen Hals
(20) gewährleistet.
In der Druckaufrechterhaltungsphase wird aus der Kammer des ersten
Bereichs eine Druckminderungskammer.
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Der
Generator kann in einem Aufnahmeraum, der mit der Kammer des ersten
Bereichs (15) verbunden ist, die elektronischen Elemente
des Empfänger-Zündungs-Moduls enthalten,
wie dies schematisch in 3 dargestellt ist. Diese Elemente sind
der Verbindungsdraht (4) oder alternativ der Funkempfänger (3b),
das Auslösemodul
(8), die Energiequelle (9).
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In
der in 4 dargestellten Ausführungsform, die ein konkretes
Ausführungsbeispiel
ist, umfasst die Schnittstelle zwischen aufblasbarem Kissen (10)
und dem Gasgenerator (7) folgende Elemente:
- – eine
Platte (21), vorzugsweise aus einem glasfaserverstärkten Kunststoff.
Diese Platte umfasst insbesondere ein Zentrierrohr (22),
das zur Positionierung aller Elemente zueinander vorgesehen ist,
- – den
Stoff des aufblasbaren Kissens (10),
- – die
Wand der Schutzhülle
(23), die vorzugsweise aus einem thermisch geschützten Stoff
besteht, aber auch ein starres Teil aus durch einen isolierenden
Füllstoff
verstärktem
Kunststoff sein kann,
- – eine
Gegenplatte (24), vorzugsweise aus einem glasfaserverstärkten Kunststoff.
Diese Gegenplatte umfasst die Keile (25a, 25b,
etc.), die durch Öffnungen
(26a, 26b, etc.) der Platte (21) geführt sind,
um die Befestigungen (27a, 27b, etc.) aufzunehmen.
Diese Befestigungen sind vorzugsweise Muttern aus verstärktem Kunststoff,
es ist jedoch auch jede Art anderer Muttern oder auch eine Niet-
oder Döppervorrichtung
verwendbar.
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Das
Elektronikmodul (28), das eine Energiequelle umfasst, wird
in die Platte (21) geschoben. Der Gasgenerator (7)
fügt sich
ebenfalls in die Platte (21) ein, und zwar mittels des
Rohrs (22), in dem sich der Ausgang des Halses (29)
und seine verbundene Dichtung befinden.
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5 zeigt
eine Perspektivansicht des Gasgenerators (7) der Schutzvorrichtung
der 4. Der Generator umfasst auf seiner Rückseite
die Stecker (30) zum Anschließen des Zünders des Generators und an
den Seiten die Zacken (31) des Generatorgehäuses, die
zum Arretieren des Gehäuses
(32) auf der Platte bestimmt sind.
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6 zeigt
eine Perspektivansicht der Platte (21) der Vorrichtung
der 4. Sie umfasst die beiden Nuten (33a, 33b)
zur Arretierung des Gasgenerators mit ihren Zacken (34)
und Mulden (35). Sie umfasst ferner das Zentrierrohr (22)
und die einzelnen Öffnungen
(26a, 26b, etc.), die zur Durchführung der Keile
(25a, 25b, etc.) der Gegenplatte (24)
bestimmt sind.
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7 zeigt
eine Perspektivansicht des Elektronikmoduls (28) der Vorrichtung
der 4. Es umfasst die Buchsen (36) der Stecker
(30) des Zünders des
Gasgenerators. Sie umfasst ferner den Rahmen zur Arretierung des
Gasgenerators (7) auf der Platte (21). Dieser
Rahmen besteht aus zwei Leisten (37a, 37b), die
sich in die Nuten (33a, 33b) der Platte (21) einfügen. Diese
beiden Leisten umfassen Zacken (38) und Mulden (39).
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Die
Befestigung der Einheit aus Kissen und Generator wird wie folgt
vorgenommen:
- a) die Gegenplatte (24)
wird in die Schutzhülle (23)
eingeführt,
- b) diese Einheit wird in das aufblasbare Kissen (10)
gesteckt,
- c) die Platte (21) wird unter Verwendung des Zentrierrohrs
(22) in der Hauptöffnung
des Stoffs positioniert,
- d) die Keile (25a, 25b) werden in die entsprechenden Öffnungen
des aufblasbaren Kissens (10) und die entsprechenden Öffnungen
(26a, 26b) der Platte (21) eingeführt und
mit Hilfe der Muttern (27a, 27b) festgezogen,
- e) die Leisten (37a, 37b) werden in das Elektronikmodul
(28) in die Nuten (33a, 33b) der Platte geschoben
und überlagern
dann die Zacken dieser beiden Teile,
- f) der Gasgenerator (7) wird in die vorgenannte Einheit
eingebaut, indem das Halsausgangsrohr (29) in das Zentrierrohr
(22) eingeführt
wird, und die Zacken des Gehäuses
des Gasgenerators (31) schieben sich in die Mulden (35, 39)
der Platte (21) und des Elektronikmoduls (28),
- g) man schiebt das Elektronikmodul (28) bis zum Kontakt
in Richtung des Gasgenerators; dies bewirkt einen Verschluss der
Mulden (35) der Platte durch die Zacken (38) des
Elektronikmoduls (28) und das Einstecken der Stecker (30)
des Zünders des
Generators in die Buchse (36) des Elektronikmoduls (28).
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Nachstehend
werden mit Bezug auf die 8 bis 11, die
ein konkretes Ausführungsbeispiel
beschreiben, der Gasgenerator einer Schutzvorrichtung der Erfindung
sowie die Funktionsweise dieses Generators beschrieben, wobei die 9 bis 11 jeweils
Schnittansichten des Generators der 8 auf unterschiedlichen
Ebenen (AA', BB' bzw. CC') sind.
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Der
Gasgenerator besteht aus folgenden Elementen:
- a)
einem Körper
(40) und einem Verschluss (41 ), vorzugsweise
aus thermoplastischen Materialien, die mit langen (Glas- oder Aramid-)
Fasern verstärkt
sind. Ebenso ist die Verwendung verstärkter Duroplaste oder sogar
metallischer Verbundmaterialien möglich,
- b) einem elektrischen Zünder
(42), der mit zwei Dichtungen (43a, 43b)
versehen ist, die durch die Zündermutter
(44) blockiert sind, vorzugsweise aus mit langen Fasern
verstärkten
Thermoplasten,
- c) der Propergolladung (45) des ersten Verbrennungsbereichs.
Das Propergol ist vorgesehen in Form gepresster Scheiben in Blöcken, übereinanderge schichtet
und durch Höcker
(46a, 46b) gehalten, die im Körper (40) oder in
dem Verschluss (41) vorgesehen sind,
- d) der Propergolladung (47) des zweiten Bereichs, die
in Form einer Stange vorgesehen ist, die in einem Inhibitor (48)
eingeschlossen ist. Die ganze Einheit ist in einer Ladungshülle (49)
vorgesehen, deren Verschluss (50) vorzugsweise aus einem
glasfaserverstärkten
Thermoplast besteht. Der Hals (51) besteht vorzugsweise
aus feuerfestem Material,
- e) der Öffnungsvorrichtung
für den
Haupthals (52). Zur Vermeidung eines Herausdrückens eines
Verschlussstopfens, das einen Druckanstieg in der Brennkammer (53)
bewirken würde,
wird nach der Erfindung eine Hals-Freigabevorrichtung mit Kolben verwendet.
Diese Freigabevorrichtung besteht aus einem Aufnahmeraum (54), der
ein Anti-„dashpot"-Luftloch (55)
aufweist. Die Freigabevorrichtung (56) ist dazu bestimmt,
in dem Aufnahmeraum (54) zu gleiten, und zwar unter der
Wirkung des Drucks in der Kammer (53). Ihre Bewegung wird
bei einem in der Kammer (53) gewünschten Druck durch das Brechen
des kalibrierten Stifts ausgelöst
(57). Die Zunge (58) der Freigabevorrichtung (56)
verschiebt sich, und die Öffnung
(59) gelangt in den Bereich des Haupthalses (52).
Der Druck in der Kammer hält die
Freigabevorrichtung so lange in offener Stellung, wie der Gasgenerator
in Betrieb ist. Die Dichtheit ist durch die Dichtung (60)
gewährleistet.
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Nachstehend
wird die Funktionsweise des Zwei-Bereichs-Gasgenerators beschrieben.
Durch die Wirkung eines vom elektronischen System abgegebenen elektrischen
Impulses und dessen im Elektronikmodul (28) enthaltener
Energiequelle geht der Zünder
in Betrieb und erzeugt Heißgase,
die das Propergol der Ladung (45) des ersten Bereichs entzünden. Der
Druck in der Kammer (53) steigt, die Freigabevorrichtung
(56) gibt den Haupthals (52) frei und die durch
die Verbrennung des Propergols (45) erzeugten Gase wandern
durch den Haupthals (52) und sorgen für ein schnelles Aufblasen des
aufblasbaren Kissens (10). Die durch das Propergol (45)
erzeugten heißen
Gase gelangen in die Kammer (61) des Propergolblocks (47)
des zweiten Bereichs und entzünden
diesen. Wenn das Propergol (45) des ersten Bereichs verbrannt
ist, das das schnelle Aufblasen des aufblasbaren Kissens ermöglicht hat,
sorgt die Verbrennung des Propergolblocks (47) des zweiten
Bereichs mit einem niedrigen stetigen Durchsatz für die Aufrechterhaltung
des Drucks der aufblasbaren Konstruktion.