DE60111445T2

DE60111445T2 - Lichtschutzzusammensetzungen, die ein Gemisch aus einem Polyethlen mit endständiger Carboxygruppe und einem Polyethylen enthalten

Info

Publication number: DE60111445T2
Application number: DE60111445T
Authority: DE
Inventors: Martin Josso; Stephanie Meurisse
Original assignee: LOreal SA
Current assignee: LOreal SA
Priority date: 2000-02-08
Filing date: 2001-02-01
Publication date: 2006-06-22
Anticipated expiration: 2021-02-02
Also published as: DE60111445D1; FR2804600B1; KR20010078375A; AU749957B2; BR0100523A; KR100381402B1; US20010031247A1; CA2334501A1; EP1142564A1; AU1669301A; ES2244564T3; FR2804600A1; CN1316239A; JP2001253813A; ATE297713T1; PL345725A1; EP1142564B1; RU2204992C2; US6372200B2

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft kosmetische und/oder dermatologische Zusammensetzungen, die für den Schutz der Haut und/oder der Haare gegen UV-Strahlung und besonders gegen Sonnenlicht vorgesehen sind und die in einem kosmetisch und/oder dermatologisch akzeptablen Träger mindestens ein Lichtschutzsystem, das die UV-Strahlung filtern kann, und mindestens ein Gemisch von Polyethylenen enthalten, das aus mindestens einem Polyethylen mit endständiger Carbonsäurefunktion in freier Form, die ganz oder teilweise neutralisiert ist, und mindestens einen Polyethylen besteht.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auch auf die Verwendung eines Gemisches aus Polyethylenen, das aus mindestens einem Polyethylen mit endständiger Carboxyfunktion in freier Form, die ganz oder teilweise neutralisiert ist, und mindestens einem Polyethylen besteht, für die Herstellung von kosmetischen und/oder dermatologischen Zusammensetzungen, die für den Schutz der Haut und/oder der Haare gegen UV-Strahlung und insbesondere Sonnenlicht vorgesehen sind, um den Lichtschutzfaktor (LSF) zu erhöhen.
Es ist bekannt, dass Lichtstrahlung mit einer Wellenlänge von 280 bis 400 nm die menschliche Epidermis bräunen kann und Strahlung mit einer Wellenlänge von 280 bis 320 nm, die unter der Bezeichnung UV-B bekannt ist, Erytheme und Hautverbrennungen hervorrufen kann, die der Ausbildung von natürlicher Bräune abträglich sein können; die UV-B-Strahlung sollte daher gefiltert werden.
Es ist auch bekannt, das UV-A-Strahlung mit einer Wellenlänge im Bereich von 320 bis 400 nm, die die Haut bräunt, Veränderungen der Haut hervorrufen kann, insbesondere bei empfindlicher Haut oder Haut, die kontinuierlich Sonnenlicht ausgesetzt ist. UV-A-Strahlung führt insbesondere zu einem Verlust der Elastizität der Haut und dem Auftreten von Falten, was zu einer vorzeitigen Alterung führt. Sie begünstigt das Auslösen von Erythemen oder verstärkt diese Reaktion bei manchen Personen und sie kann die Ursache von phototoxischen oder photoallergischen Reaktionen sein. Es ist daher günstig, auch die UV-A-Strahlung zu filtern.
Es wurden bis heute zahlreiche kosmetische Zusammensetzungen zum Lichtschutz (UV-A und/oder UV-B) der Haut vorgeschlagen.
Sonnenschutzmittel liegen meistens in Form von Emulsionen vom Öl-in-Wasser-Typ (d. h. als kosmetisch akzeptabler Träger, der aus einer dispergierenden kontinuierlichen wässrigen Phase und einer diskontinuierlichen dispergierten Ölphase besteht) vor, die in unterschiedlichen Konzentrationen ein oder mehrere herkömmliche, lipophile und/oder hydrophile organische Filter enthalten, welche die schädliche UV-Strahlung selektiv absorbieren können, wobei diese Filter (und ihre Mengenanteile) in Abhängigkeit vom gewünschten Lichtschutzfaktor ausgewählt werden (der Lichtschutzfaktor LSF wird mathematisch als das Verhältnis der Bestrahlungszeit, die erforderlich ist, um die Erythemschwelle mit dem UV-Filter zu erreichen, und der Zeit ausgedrückt, die erforderlich ist, um die Erythemschwelle ohne UV-Filter zu erreichen).
Die Anmelderin hat nach auf dem Gebiet des Lichtschutzes durchgeführten, umfangreichen Untersuchungen völlig überraschend und unerwartet festgestellt, dass es durch die Kombination eines speziellen, weiter unten definierten Gemisches von Polyethylenen mit einem Lichtschutzsystem in einem Träger vom Typ Öl-in-Wasser-Emulsion möglich ist, Sonnenschutzmittel herzustellen, die Lichtschutzfaktoren aufweisen, die über den Lichtschutzfaktoren liegen, die mit dem gleichen Lichtschutzsystem alleine erhalten werden können.
Die vorliegende Erfindung basiert auf dieser Feststellung.
Nach einem ersten Gegenstand der Erfindung werden daher neue Zusammensetzungen angegeben, die insbesondere für den Schutz der Haut und/oder der Haare gegen UV-Strahlung vorgesehen sind, die dadurch gekennzeichnet sind, dass sie in einem kosmetisch akzeptablen Träger vom Typ Öl-in-Wasser-Emulsion zumindest enthalten:

(a) ein Lichtschutzsystem, das befähigt ist, die UV-Strahlung zu filtern; und
(b) ein Gemisch aus Polyethylenen, das aus mindestens einem Polyethylen mit endständiger Carboxyfunktion und mindestens einem Polyethylen besteht.

Gemäß der Erfindung werden ganz allgemein unter einem Lichtschutzsystem, das befähigt ist, die UV-Strahlung zu filtern, alle Verbindungen oder beliebige Kombinationen von Verbindungen verstanden, die nach an sich bekannten Mechanismen der Absorption und/oder Reflexion und/oder Streuung von UV-A- und/oder UV-B-Strahlung verhindern oder zumindest einschränken können, dass UV-Strahlung mit einer Oberfläche (Haut, Haare) in Kontakt kommt, auf die die Verbindungen) aufgetragen wurden. Bei den Verbindungen kann es sich mit anderen Worten um organische Lichtschutzfilter, die UV-Absorber sind, oder anorganische (Nano)pigmente handeln, die die UV-Strahlung streuen und/oder reflektieren, oder deren Gemische.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung eines Gemisches von Polyethylenen, das aus mindestens einem Polyethylen mit endständiger Carboxyfunktion und mindestens einem Polyethylen besteht, für die Herstellung einer Zusammenset zung, die zum Schutz der Haut und/oder der Haare gegen UV-Strahlung vorgesehen ist und die in einem Träger vom Typ einer Öl-in-Wasser-Emulsion ein Lichtschutzsystem enthält, das befähigt ist, die UV-Strahlung zu filtern, als Mittel, um den Lichtschutzfaktor (LSF) zu erhöhen.
Weitere Eigenschaften, Aspekte und Vorteile der vorliegenden Erfindung gehen aus der folgenden detaillierten Beschreibung hervor.
Die erfindungsgemäßen Polyethylengemische enthalten im Allgemeinen 60 bis 99 Gew.-% und vorzugsweise 80 bis 90 Gew.-% Polyethylen mit endständiger Carboxyfunktion und 1 bis 40 Gew.-% und vorzugsweise 10 bis 20 Gew.-% Polyethylen, bezogen auf das Gesamtgewicht des Gemisches.
Die endständige Carboxyfunktion kann in dem erfindungsgemäßen Polyethylengemisch gegebenenfalls mit einer anorganischen Base, beispielsweise Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid oder Ammoniak, oder mit einer organischen Base, beispielsweise einem Amin oder einem Alkanolamin, wie Triethanolamin, ganz oder teilweise neutralisiert sein.
Die erfindungsgemäßen Polyethylengemische besitzen eine zahlenmittlere Molmasse von 300 bis 800 und weisen einen Säureindex von 60 bis 120 und einen Schmelzpunkt von 80 bis 120°C auf.
Von den erfindungsgemäßen Polyethylengemischen werden insbesondere die Produkte verwendet, die unter der Handelsbezeichnung "PERFORMACID" von der Firma NEW PHASE TECHNOLOGIES im Handel erhältlich sind, wie beispielsweise:

– das Gemisch Polyethylen mit endständiger Carboxyfunktion/Polyethylen mit einer Molmasse von 350, einem Säureindex von 115 und einem Schmelzpunkt von 89°C (INCI-Name: C₂₀-C₄₀-ACID und POLYETHYLENE), das unter der Handelbezeichnung "PERFORMACID 350" erhältlich ist;
– das Gemisch Polyethylen mit endständiger Carboxyfunktion/Polyethylen mit einer Molmasse von 460, einem Säureindex von 94 und einem Schmelzpunkt von 94°C, das unter der Handelsbezeichnung "PERFORMACID 425" verkauft wird;
– das Gemisch Polyethylen mit endständiger Carboxyfunktion/Polyethylen mit einer Molmasse von 550, einem Säureindex von 72,5 und einem Schmelzpunkt von 101°C, das unter der Handelsbezeichnung "PERFORMACID 550" erhältlich ist; und
– das Gemisch Polyethylen mit endständiger Carboxyfunktion/Polyethylen mit einer Molmasse von 700, einem Säureindex von 63 und einem Schmelzpunkt von 110°C, das unter der Handelsbezeichnung "PERFORMACID 700" im Handel ist.

Die erfindungsgemäßen Gemische von Polyethylenen werden in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen in Konzentrationen von vorzugsweise 0,1 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, und insbesondere 0,2 bis 5 Gew.-% verwendet.
Das erfindungsgemäße Lichtschutzsystem liegt in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen im Allgemeinen in einer Menge von 0,1 bis 30 Gew.-% und vorzugsweise 0,5 bis 15 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, vor.
Das Lichtschutzsystem kann erfindungsgemäß aus einem oder mehreren hydrophilen organischen Filtern und/oder einem oder mehreren lipophilen organischen Filtern und/oder einem oder mehreren anorganischen(Nano)pigmenten bestehen.
Die im UV-A- und/oder UV-B-Bereich wirksamen, hydrophilen oder lipophilen organischen Filter können insbesondere unter den Zimtsäurederivaten; Dibenzoylmethanderivaten; Salicylsäurederivaten, Campherderivaten; Triazinderivaten, beispielsweise den in den Patentanmeldungen US-4 367 390, EP 863 145, EP 517 104, EP 570 838, EP 796 851, EP 775 698, EP 878 469 und EP 933 376 beschriebenen Verbindungen; Benzophenonderivaten; β,β'-Diphenylacrylatderivaten, Benzimidazolderivaten; Bis-benzoazolylderivaten, beispielsweise den in den Patenten EP-A-0 669 323 und US-2 463 264 beschriebenen Verbindungen; Bis-hydroxyphenolbenzotriazolderivaten, beispielsweise den in den Patentanmeldungen US-5 237 071, US-5 166 355, GB-A-2303549, DE 197 26 184 und EP-A-893 119 beschriebenen Verbindungen; p-Aminobenzoesäurederivaten; Polymerfiltern auf Kohlenwasserstoffbasis und Siliconfiltern, insbesondere den in der Patentanmeldung WO-93/04665 beschriebenen Verbindungen, ausgewählt werden.
Beispiele für im UV-A- und/oder UV-B-Bereich wirksame, hydrophile oder lipophile organische Filter sind etwa:
p-Aminobenzoesäure,
ethoxyliertes(25 mol)p-Aminobenzoat,
2-Ethylhexyl-p-dimethylaminobenzoat,
N-propoxyliertes Ethyl-p-aminobenzoat,
Glyceryl-p-aminobenzoat,
Homomenthylsalicylat,
2-Ethylhexylsylicylat,
Triethanolaminsalicylat,
4-Isopropylbenzylsalicylat,
4-t-Butyl-4'-methoxy-dibenzoylmethan,
4-Isopropyl-dibenzoylmethan,
2-Ethylhexyl-4-methoxy-cinnamat,
Methyl-diisopropyl-cinnamat,
Isoamyl-4-methoxy-cinnamat,
Diethanolamin-4-methoxy-cinnamat,
Menthyl-anthranilat,
2-Ethylhexyl-2-cyano-3,3'-diphenylacrylat,
Ethyl-2-cyano-3,3'-diphenylacrylat,
2-Phenyl-benzimidazol-5-sulfonsäure und ihre Salze,
3-(4'-Trimethylammonium)-benzyliden-bornan-2-on-methylsulfat,
2-Hydroxy-4-methoxybenzophenon,
2-Hydroxy-4-methoxybenzophenon-5-sulfonat,
2,4-Dihydroxybenzophenon,
2,2',4,4'-Tetrahydroxybenzophenon,
2,2'-Dihydroxy-4,4'-dimethoxybenzophenon,
2-Hydroxy-4-n-octoxybenzophenon,
2-Hydroxy-4-methoxy-4'-methylbenzophenon,
α-(2-Oxoborn-3-yliden)-tolyl-4-sulfonsäure und ihre löslichen Salze,
3-(4'-Sulfo)benzyliden-bornan-2-on und seine löslichen Salze,
3-(4'-Methylbenzyliden)-d,l-campher,
3-Benzyliden-d,l-campher,
1,4-Di(3-methyliden-10-camphersulfonsäure) und ihre löslichen Salze,
Urocansäure,
2,4,6-Tris-[p-(2'-ethylhexyl-1'-oxycarbonyl)-anilino]-1,3,5-triazin,
2-[p-(t-Butylamido)anilino]-4,6-bis-[p-(2'-ethylhexyl-1'-oxycarbonyl)-anilino]-1,3,5-triazin,
2,4-Bis-{[4,2-(ethyl-hexyloxy)-2-hydroxy]-2-hydroxy]-phenyl}-6-(4-methoxy-phenyl)-1,3,5-triazin,
N-(2 und 4)-[(2-oxoborn-3-yliden)methyl-benzyl]-acrylamid-polymer,
1,4-Bis-benzimidazolyl-phenylen-3,3',5,5'-tetrasulfonsäure und ihre löslichen Salze,
2,2'-Methylen-bis-[6-(2H-benzotriazol-2-yl)-4-(1,1,3,3-tetramethylbutyl)phenol],
(2,2'-Methylen-bis-[6-(2H-benzotriazol-2-yl)-4-(methyl)phenol],
Polyorganosiloxane mit Benzalmalonatfunktion, und
Polyorganosiloxane mit Benzotriazolfunktion, beispielsweise das Drometrizole Trisiloxane.
Von den hydrophilen organischen Filtern, die erfindungsgemäß insbesondere verwendet werden können, können die 1,3-Di-(3-methyliden-10-campher-sulfonsäure), die unter der Handelsbezeichnung "MEXORYL SX" von CHIMEX erhältlich ist, und die 2-Phenylbenzimidazol-5-sulfonsäure angegeben werden, die unter der Handelsbezeichnung "EUSOLEX 232" von MERCK im Handel ist.
Von den lipophilen organischen Filtern, die erfindungsgemäß insbesondere verwendet werden können, sind zu nennen:

– 4-t-Butyl-4'-methoxydibenzoylmethan, das unter der Handelsbezeichnung "PARSOL 1789" von der Firma HOFFMANN LAROCHE erhältlich ist;
– Octylmethoxycinnamat, das unter der Handelsbezeichnung "PARSOL MCX" von der Firma HOFFMANN LAROCHE erhältlich ist;
– 2-Ethylhexyl-α-cyano-β,β'-diphenylacrylat (Octocrylen), das unter der Handelsbezeichnung "UVINUL N 539" von BASF verkauft wird;
– 4-Methylbenzylidencampher, der unter der Handelsbezeichnung "EUSOLEX 6300" von MERCK erhältlich ist;
– Benzophenon-3 (Oxybenzone), das unter der Handelsbezeichnung "UVINUL M40" von BASF angeboten wird;
– 2-Ethylhexylsalicylat oder Octylsalicylat, das unter der Handelsbezeichnung NEO HELIOPAN OS von HAARMAAN & REIMER verkauft wird;
– 2,4,6-Tris[p-(2'-ethylhexyl-1'-oxycarbonyl)anilino]-1,3,5-triazin, das unter der Bezeichnung "UVINUL T 150" von der Firma BASF erhältlich ist; und
– Drometrizole Trisiloxane, das unter der Handelsbezeichnung "SILATRIZOLE" von der Firma RHODIA CHIMIE im Handel angeboten wird.

Eine zweite Gruppe von zusätzlichen Lichtschutzmitteln, die in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen verwendet werden kann, ist die Gruppe der Pigmente. Es werden vorzugsweise Nanopigmente (mittlere Größe der Primärteilchen: im Allgemeinen im Bereich von 5 bis 100 nm, vorzugsweise 10 bis 50 nm) von umhüllten oder nicht umhüllten Metalloxiden verwendet, beispielsweise Nanopigmente von Titanoxid (amorph oder kristallin in Form von Rutil und/oder Anatas), Eisenoxid, Zinkoxid, Zirconiumoxid oder Ceroxid, die alle an sich bekannte Lichtschutzmittel sind, die durch physikalische Sperre (Reflexion und/oder Streuung) der UV-Strahlung wirken. Herkömmliche Stoffe zum Umhüllen sind im Übrigen Aluminiumoxid und/oder Aluminiumstearat oder auch die Silicone. Solche Nanopigmente von Metalloxiden, die umhüllt oder nicht umhüllt sind, sind insbesondere in den Patentanmeldungen EP-A-0 518 772 und EP-A-0 518 773 beschrieben worden.
Das oder die anorganischen (Nano)pigment(e) können in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen in einem Mengenanteil von 0,1 bis 30% und vorzugsweise 0,5 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, enthalten sein.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können ferner Mittel zur Braunfärbung und/oder künstlichen Bräunung der Haut (Selbstbräunungsmittel) enthalten, beispielsweise Dihydroxyaceton (DHA).
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können auch herkömmliche kosmetische Zusatzstoffe enthalten, die insbesondere unter den Fettsubstanzen, organischen Lösungsmitteln, Verdickungsmitteln, reizlindernden Stoffen, Trübungsmitteln, Stabilisatoren, Emollientien, Schaumverhütungsmitteln, Hydratisierungsmitteln, Parfums, Konservierungsmitteln, Polymeren, Füllstoffen, Maskierungsmitteln, Bakteriziden und/oder Geruchabsorbern, Alkalisierungsmitteln oder Ansäuerungsmitteln, grenzflächenaktiven Stoffen, Radikalfängern für freie Radikale, Antioxidationsmitteln, Vitaminen, wie Vitamin E und C, α-Hydroxysäuren oder allen anderen üblicherweise in der Kosmetik und insbesondere für die Herstellung von Sonnenschutzmitteln in Emulsionsform verwendeten Zusatzstoffen ausgewählt sind.
Die Fettsubstanzen können aus einem Öl, einem Wachs oder deren Gemischen bestehen und sie können auch Fettsäuren, Fettalkohole und Fettsäureester umfassen. Die Öle können unter den tierischen, pflanzlichen, mineralischen oder synthetischen Ölen und insbesondere unter Vaselineöl, Paraffinöl, den flüchtigen oder nicht flüchtigen Siliconölen, Isoparaffinen, Polyolefinen, fluorierten Ölen und perfluorierten Ölen ausgewählt werden. In gleicher Weise können die Wachse unter den tierischen, fossilen, pflanzlichen, mineralischen oder synthetischen Wachsen ausgewählt sein, die an sich bekannt sind.
Von den organischen Lösungsmitteln sind die niederen Alkohole und Polyole zu nennen.
Der Fachmann wird natürlich die gegebenenfalls vorliegende(n) Verbindungen) und/oder deren Mengenanteile so auswählen, dass sie mit der erfindungsgemäßen Kombination [Lichtschutzsystem + Polyethylengemisch] durch den beabsichtigten Zusatz oder die Zusätze nicht oder nicht wesentlich beeinträchtigt werden.
Die Zusammensetzungen, auf die sich die Erfindung bezieht, können nach Verfahren hergestellt werden, die für die Herstellung von Emulsionen vom Öl-in-Wasser-Typ dienen und dem Fachmann bekannt sind.
Bei erfindungsgemäßen Sonnenschutzformulierungen, die einen Träger vom Typ einer Öl-in-Wasser-Emulsion enthalten, macht die wässrige Phase (die insbesondere die hydrophilen Filter enthält) beispielsweise im Allgemeinen 50 bis 90 Gew.-% und vorzugsweise 70 bis 90 Gew.-%, bezogen auf die gesamte Formulierung, und die Ölphase (die insbesondere die lipophilen Filter enthält) 5 bis 50 Gew.-% und vorzugsweise 10 bis 30 Gew.-%, bezogen auf die gesamte Formulierung, aus.
Im Folgenden werden konkrete Beispiele zur Erläuterung der Erfindung angegeben, die jedoch keinesfalls einschränkend zu verstehen sind.
In allen folgenden Beispielen sind die Mengenanteile in Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, ausgedrückt.
BEISPIEL 1:
Es wird eine erfindungsgemäße Sonnenschutzformulierung A hergestellt, die in Form einer Emulsion vom Öl-in-Wasser-Typ vorliegt und enthält:
Es wird auch eine Vergleichsformulierung A' hergestellt, die den gleichen Träger wie die Formulierung A aufweist, jedoch das Gemisch Polyethylen mit endständiger Carboxyfunktion/Polyethylen nicht enthält.
Für jede Zusammensetzung A und A' wird dann der Lichtschutzfaktor (LSF) ermittelt, den sie besitzen. Er wird unter Verwendung der in vitro-Methode bestimmt, die von B. L. DIFFEY et al. in J. Soc. Cosmet. Chem. 40-127-133 (1989) beschrieben wurde; diese Methode besteht darin, in einem Wellenlängenbereich von 290 bis 400 nm alle 5 nm die monochromatischen Lichtschutzfaktoren zu ermitteln und daraus nach einer gegebenen mathematischen Gleichung den Sonnenschutzfaktor zu berechnen.
Die Ergebnisse (Mittelwert von fünf Versuchen) sind in der folgenden Tabelle (I) zusammengestellt:
Tabelle (I):
Die Ergebnisse zeigen ganz klar, dass durch den Zusatz eines Gemisches von Polyethylen mit endständiger Carboxyfunktion und Polyethylen zu einem Lichtschutzsystem, das aus Octocrylen, Octylsalicylat, 4-t-Butyl-4'-methoxydibenzoylmethan und Benzophenon-3 besteht, in einem als Öl/Wasser-Emulsion vorliegenden Träger das Lichtschutzvermögen des Systems deutlich erhöht werden kann.
BEISPIEL 2:
Es wird eine erfindungsgemäße Sonnenschutzformulierung B hergestellt, die als Emulsion vom Öl-in-Wasser-Typ vorliegt und enthält:
Es wird auch eine erfindungsgemäße Sonnenschutzformulierung B' hergestellt, die den gleichen Träger wie die Formulierung B aufweist, jedoch 2 Gew.-% des Gemisches Polyethylen mit endständiger Carboxyfunktion/Polyethylen enthält.
Für beide Zusammensetzungen B und B' wird dann nach der in Beispiel 1 beschriebenen Methode der Lichtschutzfaktor (LSF) ermittelt.
Die Ergebnisse (Mittelwert aus fünf Versuchen) sind in der folgenden Tabelle (II) angegeben:
Tabelle (II)
Die Ergebnisse zeigen ganz deutlich, dass durch den Zusatz eines Gemisches Polyethylen mit endständiger Carboxyfunktion/Polyethylen zu einem Lichtschutzsystem, das aus Octocrylen, Octylsalicylat, 4-t-Butyl-4'-methoxydibenzoylmethan und Benzophenon-3 besteht, in einem als Öl/Wasser-Emulsion vorliegenden Träger das Lichtschutzvermögen des Lichtschutzsystems deutlich erhöht werden kann.
BEISPIEL 3:
Es wird eine erfindungsgemäße Lichtschutzformulierung C hergestellt, die als Emulsion vom Öl-in-Wasser-Typ vorliegt und enthält:
Es wird auch eine Sonnenschutzformulierung C' hergestellt, die den gleichen Träger aufweist wie die Formulierung C, jedoch 2 Gew.-% Gemisch Polyethylen mit endständiger Carboxyfunktion/Polyethylen enthält.
Es wird auch eine Vergleichsformulierung C'' hergestellt, die den gleichen Träger wie die Formulierung C hat, jedoch das Gemisch Polyethylen mit endständiger Carboxyfunktion/Polyethylen nicht enthält.
Für jede der Zusammensetzungen C, C' und C'' wird anschließend der Lichtschutzfaktor (LSF) nach der im Beispiel 1 beschriebenen Methode ermittelt. Die Ergebnisse (Mittelwert von fünf Versuchen) sind in der folgenden Tabelle (III) angegeben:
Tabelle (III):
Die Ergebnisse zeigen ganz klar, dass durch den Zusatz eines Gemisches von Polyethylen mit endständiger Carboxyfunktion und Polyethylen zu einem Lichtschutzsystem, das aus Octocrylen, 2-Methylbenzylidencampher, 4-t-Butyl-4'-methoxydibenzoylmethan, Benzol-1,4-di(3-methyliden-10-camphersulfonsäure) und 2-Phenylbenzimidazol-5-sulfonsäure besteht, in einem als Öl-in-Wasser-Emulsion vorliegenden Träger das Lichtschutzvermögen des Systems deutlich erhöht werden kann.
BEISPIEL 4:
Es wird eine erfindungsgemäße Sonnenschutzformulierung D hergestellt, die als Emulsion vom Öl-in-Wasser-Typ vorliegt und enthält:
Es wird auch eine Vergleichsformulierung D' hergestellt, die den gleichen Träger wie die Formulierung D aufweist, jedoch das Gemisch Polyethylen mit endständiger Carboxyfunktion/Polyethylen nicht enthält.
Für jede Zusammensetzung D und D' wird dann der Lichtschutzfaktor (LSF) nach der in Beispiel 1 beschriebenen Methode ermittelt.
Die Ergebnisse (Mittelwert von fünf Versuchen) sind in der folgenden Tabelle (IV) angegeben:
Tabelle (IV):
Aus den Ergebnissen geht klar hervor, dass durch den Zusatz eines Gemisches aus Polyethylen mit endständiger Carboxyfunktion und Polyethylen zu einem Lichtschutzsystem, das aus Octocrylen, Octylsalicylat, 4-t-Butyl-4'-methoxydibenzoylmethan, Benzophenon-3 und TiO₂ besteht, das Lichtschutzvermögen des Systems signifikant erhöht werden kann.
BEISPIEL 5:
Es wird eine erfindungsgemäße Sonnenschutzformulierung E hergestellt, die als Emulsion vom Öl-in-Wasser-Typ vorliegt und enthält:
Die Zusammensetzung hat in vitro einen LFS von 13,9 ± 1,6.

Claims

Kosmetische und/oder dermatologische Zusammensetzung, die für den Schutz der Haut und/oder der Haare gegen UV-Strahlung vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass sie in einem kosmetisch akzeptablen Träger vom Typ einer Öl-in-Wasser-Emulsion zumindest enthält: (a) ein Lichtschutzsystem, das die UV-Strahlung filtern kann; und (b) ein Gemisch aus Polyethylenen, das aus mindestens einem Polyethylen mit endständiger Carboxyfunktion in freier Form, die ganz oder teilweise neutralisiert ist, und mindestens einem Polyethylen besteht; wobei das Gemisch eine zahlenmittlere Molmasse von 300 bis 800 aufweist, einen Säureindex von 60 bis 120 besitzt und einen Schmelzpunkt von 80 bis 120°C hat.
Zusammensetzung nach Anspruch 1, wobei das Polyethylengemisch 60 bis 99 Gew.-% Polyethylen mit endständiger Carboxyfunktion und 1 bis 40 Gew.-% Polyethylen, bezogen auf das Gesamtgewicht des Gemisches, enthält.
Zusammensetzung nach Anspruch 2, wobei das Polyethylengemisch 80 bis 90 Gew.-% Polyethylen mit endständiger Carboxyfunktion und 10 bis 20 Gew.-% Polyethylen, bezogen auf das Gesamtgewicht des Gemisches, enthält.
Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die endständige Carboxyfunktion ganz oder teilweise neutralisiert sein kann.
Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei das Gemisch von Polyethylenen ausgewählt ist unter: – dem Gemisch Polyethylen mit endständiger Carboxyfunktion/Polyethylen mit einer Molmasse von 350, einem Säureindex von 115 und einem Schmelzpunkt von 89°C; – dem Gemisch Polyethylen mit endständiger Carboxyfunktion/Polyethylen mit einer Molmasse von 460, einem Säureindex von 94 und einem Schmelzpunkt von 94°C; – dem Gemisch Polyethylen mit endständiger Carboxyfunktion/Polyethylen mit einer Molmasse von 550, einem Säureindex von 72,5 und einem Schmelzpunkt von 101°C; und – dem Gemisch Polyethylen mit endständiger Carboxyfunktion/Polyethylen mit einer Molmasse von 700, einem Säureindex von 63 und einem Schmelzpunkt von 110°C.
Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei das Gemisch von Polyethylenen in Konzentrationen von vorzugsweise 0,1 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, und insbesondere 0,2 bis 5 Gew.-% enthalten ist.
Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei das Lichtschutzsystem in einer Menge von 0,1 bis 30 Gew.-% und vorzugsweise 0,5 bis 15 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, vorliegt.
Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei das Lichtschutzsystem aus einem oder mehreren hydrophilen organischen Filtern und/oder einem oder mehreren lipophilen organischen Filtern und/oder einem oder mehreren anorganischen (Nano)pigmenten, die im UV-A- und/oder UV-B-Bereich wirksam sind, besteht.
Zusammensetzung nach Anspruch 8, wobei die im UV-A- und/oder UV-B-Bereich wirksamen organischen Filter unter den Zimtsäurederivaten; Dibenzoylmethanderivaten; Salicylsäurederivaten, Campherderivaten; Triazinderivaten; Benzophenonderivaten; β,β'-Diphenylacrylatderivaten; Benzimidazolderivaten; Bis-benzoazolylderivaten; Bis-hydroxyphenolbenzotriazolderivaten; p-Aminobenzoesäurederivaten; Filterpolymeren auf Kohlenwasserstoffbasis und Siliconfiltern ausgewählt sind.
Zusammensetzung nach Anspruch 9, wobei die hydrophilen organischen Filter, die im UV-A- und/oder UV-B-Bereich wirksam sind, unter 1,4-Di(3-methyliden-10-camphersulfonsäure) und 2-Phenylbenzimidazol-5-sulfonsäure ausgewählt sind.
Zusammensetzung nach Anspruch 9, wobei die im UV-A- und/oder UV-B-Bereich wirksamen, lipophilen organischen Filter ausgewählt sind unter: – 4-t-Butyl-4'-methoxydibenzoylmethan; – Octylmethoxycinnamat; – 2-Ethylhexyl-α-cyano-β,β'-diphenylacrylat (Octocrylen); – 4-Methylbenzylidencampher; – Benzophenon-3 (Oxybenzon); – 2-Ethylhexylsalicylat oder Octylsalicylat; – 2,4,6-Tris[p-(2'-ethylhexyl-1'-oxycarbonyl)anilino]-1,3,5-triazin; und – Drometrizole Trisiloxane.
Zusammensetzung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Lichtschutzsystem zumindest Pigmente oder Nanopigmente von Metalloxiden enthält, die umhüllt oder nicht umhüllt sind und befähigt sind, die UV-Strahlung physikalisch durch Streuung und/oder Reflexion zu sperren.
Zusammensetzung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Pigmente oder Nanopigmente unter den umhüllten oder nicht umhüllten Oxiden von Titan, Zink, Eisen, Zirkonium oder Cer und deren Gemischen ausgewählt sind.
Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass sie ferner mindestens ein Mittel zum Braunfärben und/oder zur künstlichen Bräunung der Haut enthält.
Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass sie ferner mindestens einen Zusatzstoff enthält, der unter den Fettsubstanzen, organischen Lösungsmitteln, Verdickungsmitteln, beruhigenden Stoffen, Trübungsmitteln, Stabilisatoren, Emollientien, Schaumverhütungsmitteln, Hydratisierungsmitteln, Parfums, Konservierungsmitteln, Polymeren, Füllstoffen, Maskierungsmitteln, Bakteriziden und/oder Geruchsabsorbern, Alkalisierungsmitteln oder Ansäuerungsmitteln, grenzflächenaktiven Stoffen, Radikalfängern für freie Radikale, Antioxidantien, Vitaminen und α-Hydroxysäuren ausgewählt ist.
Verwendung eines Gemisches von Polyethylenen, das aus mindestens einem Polyethylen mit endständiger Carboxyfunktion und mindestens einem Polyethylen besteht, wie es in einem der Ansprüche 1 bis 4 definiert wurde, zur Herstellung einer Zusammensetzung, die für den Schutz der Haut und/oder der Haare gegen UV-Strahlung vorgesehen ist und die in einem Träger vom Typ einer Öl-in-Wasser-Emulsion mindestens ein Lichtschutzsystem enthält, das die UV-Strahlung filtern kann, als Mittel zur Erhöhung des Lichtschutzfaktors.