-
Technischer
Bereich der Erfindung
-
Diese
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Peptids oder
eines Peptidderivats unter Verwendung eines Reaktionssystems zur
Transkription einer DNS in eine RNS und anschließenden Translation der hergestellten
RNS, oder ein Reaktionssystem zur in vitro-Translation einer RNS
(nachfolgend als "in vitro-Transkriptions/Translations-Reaktionssystem" bezeichnet) und
ein Kit aus Proteinkomponenten, der Enzyme und Faktoren für den Aufbau
dieses Reaktionssystems umfasst.
-
Hintergrund
der Erfindung
-
Zellfreie
Proteinsynthese-Systeme, die von Escherichia coli, Kaninchen-Retikulocyten,
oder Weizenkeimen abgeleitet sind, sind bekannt (Current Opinion
in Biotechnology 9:534–548
(1998), J. Biotechnology 41:81–90
(1995)). In diesen zellfreien Systemen können Peptide innerhalb mehrerer
Stunden synthetisiert werden. Proteine können nämlich, verglichen mit dem Fall,
dass fremde Gene in Wirtszellen eingebracht und dann darin exprimiert
werden (Proc. Natl. Acad. Sci. USA 94:412–417 (1997), FEBS Letters 414:268–270 (1997)), innerhalb
einer kurzen Zeit synthetisiert werden. Darüber hinaus ist es bekannt oder
wird erwartet, dass die Synthese von Proteinen in zellfreien Systemen,
zumindest theoretisch, gegenüber
dem Fall des Einbringens und Exprimierens fremder Gene in Wirtszellen
eine Anzahl technischer Vorteile hat. Die Verwendung dieser zellfreien
Proteinsynthese-Systeme ermöglicht
es nämlich,
Peptide, die durch in Wirtszellen entstehende Proteasen digeriert
werden würden,
und Peptide, die gegenüber
Wirtszellen Toxizität
zeigen, herzustellen. Durch die Verwendung dieser Systeme ist es
auch möglich,
Peptidderivate, die nicht natürlich
vorkommen, durch Einfügen
nicht natürlicher
Aminosäurereste
in bestimmte Positionen durch die Verwendung von Aminoacyl-tRNS, die mit den
nicht natürlichen
Aminosäureresten
beladen sind (Annu. Rev. Biophys. Biomol. Struct. 24: 435–462 (1995)),
oder Komplexe (Polysomen-Displays), die aus mRNS, Ribosom und Peptid
bestehen, herzustellen. Diese Polysomen-Displays und ihre Verwendung wird von
He M. et al., J. Immunological Methods 231 (2000) S. 105–117, Schaffitzel
C., J. Immunological Methods 231 (2000) S. 119–135, Roberts RW., Current
Opinion in Chemical Biology 3 (1999) S. 268–273 und ibid. 9 (1998) S.
534–548
(insbesondere auf oder nach Seite 543) und außerdem z.B. in FEBS Lett. 450:105–110 (1999),
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 95:14130–14135 (1998), und Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 94:4937–4942
(1997) beschrieben.
-
Obwohl
rohe Zellextrakte per se im Frühstadium
verwendet wurden, konnten dadurch nur instabile Reaktionen ausgeführt werden,
und so wurden Peptide mit nur geringer Ausbeute hergestellt, nämlich von
0,1 bis 0,01 % von Lebendzellen. Spätere Studien haben Komponenten
aufgeklärt,
die in Extrakten enthalten sind, die für die Genexpression notwendig
sind und gleichzeitig gezeigt, dass unnötige Komponenten und Inhibitoren
(z.B. endogene Nuklease, die mRNS abbaut (RNA 6:1079–1090 (2000))
darin enthalten sind. Daher wurden Versuche unternommen, diese unnötigen Komponenten
zu eliminieren. Die konventionelle Methode, die die Verwendung ei nes
zellfreien Extrakts als Grundlage und die Eliminierung unnötiger Komponenten
daraus umfasst, leidet jedoch unter dem Problem, dass Reaktionsenergie
verbraucht wird und dadurch die Reaktion nach etwa 1 Stunde der
Proteinsynthese stoppt, wenn man ein Batchsystem verwendet. Es wird
darauf aufmerksam gemacht, dass Faktoren, die für diese Probleme ursächlich sind,
den Verbrauch von Nukleotidtriphosphaten (Biochim. Biophys. Acta.
1293:207–212
(1996), J. Biotechnol. 48:1–8
(1996)), das Anreichern von kleinen Nebenprodukten wie Triphosphat-Hydrolysaten,
die durch endogene Enzyme gebildet wurden (Biochemistry 22:346–354 (1983),
J. Biol. Chem. 260:15585–15591
(1985)), und den Energieverbrauch durch Faktoren, die für die Transkriptions-/Translationsreaktion
unnötig
sind (J. Ferment. Bioeng. 84:7–13
(1997), J. Biotechnol. 61:199–208
(1998)), einschließen.
-
Das
Problem der Reaktionsbeendigung innerhalb einer kurzen Zeit kann
durch fortlaufende Bereitstellung eines Substrats in einem Transkriptions-/Translationsreaktionssystem
für die
Synthetisierung eines Peptids vermieden werden. Es ergibt sich jedoch
auch in diesem Fall ein weiteres Problem schlechter Wiederholbarkeit.
Dieses Problem wurde durch die Aufklärung der Präsenz eines Keim-Ribosominaktivators
(Tritin) und eines Translationsinitiations-Inhibitors in Studien über ein
System gelöst,
das Weizenkeim nutzt und ein Mittel zur Eliminierung dieser Substanzen
vom Keim verwendet (Bio Industry Vol. 17, No. 5, 20–27 (2000)).
Es bleibt jedoch ein weiteres Problem bestehen, dass ein solches
System sehr viel Energie verschwenderisch verbraucht, unabhängig von
der Translation.
-
Es
wurde erwogen, dass diese in den konventionellen Methoden anzutreffenden
Probleme durch die Präsenz
von verschiedenen unbekannten Komponenten in den Zellextrakten verur sacht
wurden, die in der Transkriptions- oder Translationsreaktion unnötig sind,
aber kaum vollständig
eliminiert werden können.
Unter diesem Gesichtspunkt wurde ein Versuch unternommen, ein Peptid
in vitro zu synthetisieren, indem ausschließlich Enzyme und Faktoren benutzt
werden, die notwendigerweise in der Translation benötigt werden (The
Journal of Biological Chemistry Vol. 252, Nr. 19, 6889–6894 (1997)).
Für die
DNS-gerichtete Synthese von β-Galaktosidase
wurde in diesem Fall zusätzlich
zu E. coli-Ribosomen ausschließlich
von den folgenden aus E. coli-Extrakt als Faktoren und Enzyme für die Transkription
und Translation gereinigten 33 Komponenten Gebrauch gemacht: RNS-Polymerase,
N10-Fornyltetrahydrofolat Met-tRNSf Transformylase, 20 Aminoacyl-tRNS Synthetasen,
IF-1, IF-2, IF-3, EF-Tu, EF-G, RF-1 und/oder RF-2, CRP, L und Lα.
In dieser Studie konnte das Zielprodukt jedoch nur in einer sehr
geringen Menge erhalten werden, da zu dieser Zeit nur wenige Information über den
Translationsmechanismus und unzureichende Reinigungstechniken verfügbar waren.
-
Danach
erstellten Gonza und seine Mitarbeiter ein in vitro-Peptidsynthesesystem
aus vorbeladenen Aminoacyl-tRNS (d.h. mit daran angeknüpften aktivierten
Aminosäuren)
und gereinigten Translationsfaktoren (Biochem. Biophys. Res. Commun.
126:792–798
(1985)). Auf der anderen Seite rekonstruierten Pavlov und Mitarbeiter
ein in vitro-Translationssystem unter Verwendung eines teilweise
gereinigten Aminoacyl-tRNS-Synthetase-Gemischs
mit gereinigten Translationsfaktoren (Archives of Biochemistry and
Biophysics Vol. 328, Nr. 1, 9–16
(1996)). Sie konstruierten auch ein vollständig gereinigtes in vitro-Translationssystem
unter Verwendung von kurzer künstlicher
mRNS (J. Mol. Biol. 273:389–401
(1997)). Es wurde jedoch soweit die Erfinder wissen nie berichtet,
dass ein Protein erfolgreich aus natürlicher mRNS unter Verwendung
eines Translationssystems synthetisiert wurde, das ausschließlich essentielle
Enzyme und Faktoren umfasst. In den konventionellen zellfreien Peptidsynthesesystemen
und in vitro-Peptidsynthesesystemen unter Verwendung von Zellextrakten
werden darüber
hinaus mühselige
Arbeitsschritte für
die Isolierung und Reinigung eines Zielpeptidprodukts aus Proteinkomponenten
im Reaktionssystem benötigt
und deshalb kann nur eine geringe Ausbeute des Zielpeptids erhalten
werden.
-
Zusammenfassung
der Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung zielt darauf ab, ein effizientes Proteinsynthesesystem
zu gestalten, wodurch das Problem des Energieverbrauchs in Systemen
zur Peptidsynthetisierung in vitro gelöst werden kann, und ein in
vitro-Peptidsynthesesystem zur Verfügung zu stellen, womit ein
Peptidprodukt mit hoher Reinheit aus dem Reaktionssystem effizient
isoliert werden kann.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
Peptids oder eines Peptidderivats unter Verwendung entweder (a)
eines Reaktionssystems zur Transkription einer DNS in eine RNS und anschließenden Translation
der hergestellten RNS oder (b) eines Reaktionssystems zur Translation
einer RNS in vitro, das dadurch charakterisiert ist, dass sämtliche
Proteinkomponenten, die das Reaktionssystem ausmachen, mit einer
Markierung gekennzeichnet sind, die in der Lage ist, selektiv an
ein Adsorptionsmittel zu binden und dieses Adsorptionsmittel zum
Fangen dieser markierten Proteinkomponenten nach der Translation
des Peptids oder Peptidderivats verwendet wird, wodurch ermöglicht wird,
das hergestellte Peptid oder Peptidderivat von den das Reaktionssystem
ausmachenden markierten Proteinkomponenten zu trennen.
-
In
diesem Verfahren kann eine Vielzahl von Kombinationen der Markierung
und des Adsorptionsmittels im Transkriptions-/Translationsreaktionssystem
verwendet werden.
-
Die
markierten Proteinkomponenten sind Faktoren und Enzyme für die Transkriptions-
oder Translationsreaktion und andere Enzyme, die für den Aufbau
des Reaktionssystems benötigt
werden.
-
Besondere
Beispiele dieser Faktoren und Enzyme umfassen Initiationssfaktoren,
Elongationsfaktoren, Terminationsfaktoren, Aminoacyl-tRNS-Synthetase,
Methionyl-tRNS-Transformylase und RNS-Polymerase.
-
Beispiele
der für
den Aufbau des Reaktionssystems benötigten Enzyme, andere als die
Faktoren und Enzyme für
die Transkriptions- oder Translationsreaktion, umfassen Enzyme zum
Regenerieren von Energie im Reaktionssystem und Enzyme zum Hydrolysieren
anorganischer Pyrophosphorsäure,
die während
der Transkriptions- oder Translationsreaktion gebildet wird.
-
Entsprechend
der vorliegenden Erfindung können
nicht natürliche
Peptide, die nicht natürliche
Aminosäurereste
tragen, die an gewünschten
Positionen eingebaut sind, und Peptidderivate, wie z.B. Polysomen-Displays,
unter Verwendung des Reaktionssystems zum Transkribieren einer DNS
in eine RNS und anschließender
Translation der gebildeten RNS oder in vitro-Translation der RNS,
die frei von Terminationsfaktoren ist, hergestellt werden.
-
In
der vorliegenden Erfindung kann die Kombination von Substanzen,
die gegenseitig in der Affinitätschromatographie
wechselwirken, d.h. Markierung und Adsorptionsmittel, aus einer
Kombination eines Proteins oder eines Peptidfragments mit einem
Metallion, einer Kombination eines Antigens mit einem Antikörper, einer Kombination
eines Proteins mit einem Protein oder einem Peptidfragment, einer
Kombination eines Proteins mit einer spezifischen niedrigmolekularen
Gewichtskomponente, die ausgewählt
ist aus der Gruppe, die aus Aminosäuren, DNS, Farbstoffen, Vitaminen
und Lektinen besteht, einer Kombination eines Proteins mit einem Saccharid
und einer Kombination eines Proteins oder eines Peptidfragments
mit einem Ionenaustauscherharz ausgewählt werden. Bei allen ist es
günstig,
eine Kombination einer Histidin-Markierung
(engl.: histidine tag) mit einem Metallchelat, wie z.B. einem Nickelkomplex
oder einem Kobaltkomplex, unter Ausnutzung einer Verbindung zwischen
einem Protein oder einem Peptidfragment und einem Metallion, zu
verwenden.
-
Die
Substanzen, die sich gegenseitig binden und in der vorliegenden
Erfindung verwendbar sind, d.h. Markierung und Adsorptionsmittel,
sind nicht auf eine Kombination von Substanzen beschränkt, die
in der Affinitätschromatographie
gegenseitig wechselwirken. Daher kann z.B. auch Verwendung von Substanzen
gemacht werden, die sich magnetisch aneinander binden.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft außerdem einen Satz (engl.: kit)
von Proteinkomponenten für
ein Reaktionssystem zur Herstellung eines Peptids oder Peptidderivats
durch Transkription entweder (a) einer DNS in eine RNS und anschließender Translation
der erzeugten RNS oder (b) Translation einer RNS in vitro, die dadurch
gekennzeichnet ist, dass der Satz sämtliche Proteinkomponenten
umfasst, die das Reaktionssystem ausmachen, und dass alle Proteinkomponenten
in dem Satz mit einer Markierung gekennzeichnet sind, die in der
Lage ist, selektiv an ein Adsorptionsmittel zu binden.
-
In
diesem Satz sind die markierten Proteinkomponenten Faktoren und
Enzyme für
die Transkriptions- oder Translationsreaktion und andere Enzyme,
die für
den Aufbau des Reaktionssystems benötigt werden. Besondere Beispiele
der Faktoren und Enzyme für
die Transkriptions- oder Translationsreaktion umfassen Initiationsfaktoren,
Elongationsfaktoren, Terminationsfaktoren, Aminoacyl-tRNS-Synthetase,
Methionyl-tRNS-Transformylase
und RNS-Polymerase. Spezielle Beispiele für die für den Aufbau des Reaktionssystems
benötigten
Enzyme, andere als die Faktoren und Enzyme für die Transkriptions- und Translationsreaktion,
umfassen Enzyme zum Regenerieren von Energie im Reaktionssystem
und zum Hydrolysieren anorganischer Pyrophosphorsäure, die
während
der Transkriptions- oder Translationsreaktion gebildet wird. Der
Satz aus Proteinkomponenten gemäß der vorliegenden
Erfindung kann ein Adsorptionsmittel zum Einfangen der Proteinkomponenten
umfassen, die mit einer Markierung gekennzeichnet sind.
-
Der
Satz aus Proteinkomponenten gemäß der vorliegenden
Erfindung kann Kombinationen der Markierung und des Adsorptionsmittels
für das
Einfangen der markierten Proteinkomponenten umfassen, die jeweils
unterschiedlich sind.
-
Kurzbeschreibung
der Zeichnungen
-
[1]
-
1 zeigt
E. coli-Ribosomfraktionen unter einem Saccharose-Dichtegradienten.
-
[2]
-
2 zeigt
12 % SDS-PAGE Muster von His-markierten Initiationsfaktoren, Elongationsfaktoren
und Terminationsfaktoren (gefärbt
mit Coomassie-Brilliantblau).
-
[3]
-
3A zeigt
die relativen DHFR-Aktivitäten
von Hismarkierten Initiationsfaktoren und 3B zeigt die
optimalen Konzentrationen von His-markierten Initiationsfaktoren,
die in den relativen DHFR-Aktivitäten ausgedrückt sind.
-
[4]
-
4 zeigt
die Aktivitäten
von His-markierten Terminationsfaktoren, die als Ausbeuten von fMFL
ausgedrückt
sind.
-
[5]
-
5A zeigt
ein Diagramm der UV-Absorption bei 570 nm von Eluat, das His-markierte
SerRS enthält. 5B zeigt
ein Chromatogramm von His-markiertem SerRS.
-
[6]
-
6 zeigt
12 % SDS-PAGE Muster von His-markierten ARSs und MTF.
-
[7]
-
7A zeigt
die optimalen Konzentrationen von His-markierten Terminationsfaktoren
in dem in vitro-poly(Phe)-Synthesesystem gemäß der vorliegenden Erfindung,
die als die Phe-Einbaulevel ausgedrückt sind. 7B zeigt
den Verlauf der Poly(Phe)-Synthesereaktionen (ausgedrückt in den
Phe-Einbaulevel) in dem in vitro-Synthesesystem gemäß der vorliegenden
Erfindung und in dem S100-Extraktsystem.
-
[8]
-
8A zeigt
12 % SDS-PAGE Muster von [35S] Met-enthaltenden
DHFR-Produkten, die jeweils unter Verwendung des in vitro-Synthesesystems
gemäß der vorliegenden
Erfindung und des S30-Systems synthetisiert wurden. 8B zeigt
die DHFR-Aktivitäten
dieser Produkte.
-
[9]
-
9 zeigt
die Zeitverläufe
der DHFR-Synthesereaktionen in dem in vitro-Synthesesystem der vorliegenden
Erfindung und in dem S30-System.
-
[10]
-
10 zeigt
den Verbrauch der Energiequelle in dem in vitro-Synthesesystem der
vorliegenden Erfindung (rechts) und in dem S30-System (links) mit
dem Verlauf der Zeit.
-
[11]
-
11 zeigt
die Bildung von DHFR, das einen Valinrest trägt, der in die 37-Position
eingebaut ist, als ein Modell der Inkorporation von einer nicht
natürlichen
Aminosäure
in dem in vitro-Synthesesystem der vorliegenden Erfindung.
-
[12]
-
12A zeigt ein Diagramm der UV-Absorption bei 570
nm von Eluat, das His-markierte T7RNS-Polymerase enthält. 12B zeigt ein Chromatogramm der His-markierten
T7RNS-Polymerase.
-
[13]
-
13 zeigt SDS-PAGE Muster von verschiedenen Proteinen,
die unter Verwendung des in vitro-Synthesesystems der vorliegenden
Erfindung synthetisiert wurden.
-
[14]
-
14 zeigt die Reinheit von DHFR, das das Translationsprodukt
in dem in vitro-Synthesesystem der vorliegenden Erfindung ist, nach
Passieren einer Ultrafiltrationsmembran mit einem Rückhaltevermögen (Cut-off)
von 100 kDa und einer Nickelsäule.
In dieser Figur zeigt der Pfeil die Position von DHFR.
-
Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
-
Das
in vitro-Synthesesystem der vorliegenden Erfindung ist ein Reaktionssystem
für die
Synthetisierung eines Peptids durch Transkription einer DNS in eine
RNS und anschließende
Translation der gebildeten RNS oder Translation einer RNS ohne die
Verwendung von Zellen per se. Der Begriff "Peptid", wie er hier benutzt wird, meint eine
Substanz, die aus 2 oder mehr natürlichen oder nicht natürlichen
Aminosäuren
besteht, die aneinander über
eine Peptidbindung gebunden sind, und umfasst in seiner Bedeutung
Oligopeptide und Polypeptide. Darüber hinaus fallen Proteine,
die eine spezifische dreidimensionale Polypeptidstruktur aufweisen,
in diese Kategorie. Der Begriff "RNS", wie er hier benutzt
wird, umfasst in seiner Kategorie synthetische RNSs und mRNSs, während der
Begriff "DNS", wie er hier verwendet
wird, in seiner Kategorie synthetische DNSs und cDNSs umfasst.
-
Das
in vitro-Synthesesystem der vorliegenden Erfindung, wobei eine DNS
in eine RNS transkribiert wird und anschließend die gebildete RNS translatiert
oder eine RNS translatiert wird, ist ein Reaktionssystem, das in
prokaryotischen Zellen oder eukaryotischen Zellen existiert und
aus Ribosom, Faktoren und Enzymen für die Transkriptions- oder
Translationsreaktion, anderen Enzymen, die für den Aufbau des Reaktionssystems benötigt werden,
verschiedenen Substraten, Puffern und Salzen, besteht. Obwohl die
ausgezeichneten Wirkungen der vorliegenden Erfindung in einem Reaktionssystem
eingesetzt werden können,
das komplett künstlich
rekonstituiert wurde, ist die vorliegende Erfindung auch auf Reaktionssysteme
anwendbar, bei welchen einige dieser Komponenten in Form eines Zellextrakts
hinzugefügt
werden.
-
Die
Faktoren und Enzyme für
die Transkriptions- oder Translationsreaktion sind nicht auf solche
beschränkt,
die aus prokaryotischen Zellen wie E. coli stammen, sondern man
kann solche verwenden, die aus eukaryotischen Zellen stammen. Im
Fall (1) der Translation einer RNS umfassen diese Faktoren Initiationsfaktoren,
Elongationsfaktoren, Terminationsfaktoren, 20 Aminoacyl-tRNS-Synthetasen
und tRNSs, die an natürliche
oder nicht natürliche
Aminosäuren
angeknüpft
sind, und weiterhin ist die Methionyl-tRNS-Transformylase in einem
E. coli originären
Reaktionssystem enthalten. Im Fall (2) von Transkription einer DNS
in eine RNS und anschließender
Translation der gebildeten RNS umfassen diese Faktoren und Enzyme,
zusätzlich
zu den im oberen Fall (1) genannten Faktoren und Enzymen eine RNS-Polymerase,
wie beispielsweise T7RNS-Polymerase. Die Translationsreaktion kann
durch Eliminieren der Terminationsfaktoren aus dem Reaktionssystem des
oben beschriebenen Falles (1) oder (2) reguliert werden, wie hierin
später
diskutiert werden wird.
-
Beispiele
für die
Enzyme außer
den Faktoren und Enzymen für
die Transkriptions- oder Translationsreaktion umfassen Enzyme zur
Regeneration von Energie in dem Reaktionssystem, wie z.B. Kreatinkinase, Myokinase
und Nukleosid-Diphosphatkinase (NDK), und Enzyme zum Hydrolysieren
anorganischer Pyrophosphorsäure,
die während
der Transkriptions- oder Translationsreaktion gebildet wird, wie
beispielsweise anorganische Pyrophosphatase.
-
Beispiele
der verschiedenen Substrate umfassen natürliche Aminosäuren, nicht
natürliche
Aminosäuren,
Nukleotid-Triphosphate als Energiequelle, Kreatinphosphat und Formylfolsäure. Nukleotidtriphosphate umfassen
ATP, GTP, CTP und UTP. ATP und GTP werden im oben beschriebenen
Fall (1) be nutzt, während ATP,
GTP, CTP und UTP im oben beschriebenen Fall (2) benutzt werden.
-
Als
Puffer wird normalerweise Kaliumphosphatpuffer (pH 7,3) eingesetzt.
Als Salze werden normalerweise z.B. Kaliumglutamat, Ammoniumchlorid,
Magnesiumacetat, Kalziumchlorid, Putrezin, Spermidin und Dithiotreitol
(DTT) verwendet. Es ist nicht notwendig zu sagen, dass andere als
die oben genannten geeignete Komponenten ebenfalls in dem Reaktionssystem
eingesetzt werden können.
-
Das
erste Charakteristikum der vorliegenden Erfindung beruht darin,
dass in einem System zum Synthetisieren eines Peptids durch Transkription
einer DNS in eine RNS und anschließende Translation der gebildeten
RNS oder Translation einer RNS in vitro, alle Proteinkomponenten,
die das Transkriptions-/Translationsreaktionssystem ausmachen, mit
einem Label markiert sind, und die andere Substanz als ein Adsorbtionsmittel für das Einfangen
der markierten Proteinkomponenten nach der Translation verwendet
wird. Somit kann das Zielpeptid leicht von den Proteinkomponenten,
die das Reaktionssystem ausmachen, abgetrennt und in extrem hoher
Reinheit erhalten werden.
-
Ein
Markieren mit Histidin wurde manchmal beim Herstellen und Reinigen
individueller Proteinkomponenten eingesetzt, die ein Reaktionssystem
bilden, insbesondere Faktoren und Enzyme für eine Transkriptions-/Translationsreaktion.
Beispielsweise ist beschrieben, eine Histidin-Markierung beispielsweise
bei der Herstellung und Reinigung von Elongationsfaktoren EF-Tu
(Eur. J. Biochem. 210:177–183
(1992)), EF-G (Cell 92:131–139
(1998)) und EF-Ts (Archives of Biochemistry and Biophysics 348:157–162 (1997)),
bei der Herstellung und Reinigung eines Terminationsfaktors RF2
(Prod. Natl. Acad. Sci. USA 95:8165–8169 (1998)), und bei der
Her stellung und Reinigung von Phenalalanyl-tRNS-Synthetase (Protein
Expression and Purification 8:347–357 (1996)) zu verwenden.
In diesen Fällen
wurde die Herstellung und Reinigung jedoch nicht durchgeführt, um
ein in vitro-Peptidsynthese-System zu konstruieren, sondern lediglich
um die Funktionen oder Eigenschaften von individuellen Proteinen
zu untersuchen.
-
Um
ein Protein oder ein Proteinderivat abzutrennen, welches durch Expression
eines Gens in einem Transformanten, beispielsweise E. coli, gebildet
wurde, wurde Affinitätschromatographie
mit Verwendung einer Kombination einer Histidin-Markierung mit einer
Nickelsäule,
einer Kombination einer Glutathion-S-Transferase mit einer Glutathion-Sepharoseharzsäule oder
einer Kombination einer Epitop-Markierung mit einem Antikörper verwendet.
In einem solchen Fall war es die Praxis, in das Zielpeptid einen
Rest einzubauen, der in der Lage ist, selektiv an die Adsorptionssäule zu binden.
In zellfreien Systemen mit der Verwendung von vermarkteten Zellextrakten
wird von einem Vektor Gebrauch gemacht, um eine Histidin-Markierung
in ein Zielpeptid einzubauen. In einem solchen Fall wird daher das
Produkt in der Form eines fusioniarten Proteins aus dem Zielpeptid
mit der Histidin-Markierung erhalten, welches enzymatisch von dem
Peptid nach dem Synthetisieren abgespalten werden sollte.
-
Im
Gegensatz zu diesen herkömmlichen
Methoden haben die vorliegenden Erfinder nicht in das Zielpeptid,
sondern in Proteinkomponenten, die das in vitro-Peptidsynthesesystem
ausmachen, ein Paar von Substanzen eingeführt, die aneinander binden,
basierend auf einem neuen Ergebnis, dass die Transkriptions- oder Translationsreaktion
sogar dann stattfinden kann, wenn die Faktoren und Enzyme für die Transkription
oder Translation und andere Enzyme mit einer eines Paares von Substanzen
markiert sind, die aneinander binden.
-
Die
Kombination eines Paares von Substanzen, die aneinander binden,
die in der vorliegenden Erfindung Anwendung findet, kann eine beliebige
sein, solange die Transkriptions- oder Translationsreaktion dadurch
nicht gestört
wird. Obwohl die Bindung dieser Substanzen aneinander entweder reversibel
oder irreversibel sein kann, ist es bevorzugt, ein Paar von Substanzen
zu verwenden, welche reversibel aneinander binden. Dies liegt daran,
dass die Proteinkomponenten, die das Reaktionssystem ausmachen,
in einem solchen Fall wiederholt verwendet werden können.
-
Als
ein Beispiel für
die Kombination der Substanzen, die aneinander binden, kann die
Kombination einer Adsorptionssäule
mit einer Substanz genannt werden, die in der Lage ist, selektiv
an die Adsorptionssäule zu
binden. Typische Beispiele hierfür
umfassen Substanzen, die sich in der Affinitätschromatographie gegenseitig
beeinflussen. Beispielsweise dient ein Metallkomplex, wie z.B. ein
Nickel- oder Kobaltkomplex,
als ein Ligand einer Adsorptionssäule, während eine Histidin-Markierung
als Substanz dient, die selektiv an die Adsorptionssäule binden
kann. Darüber
hinaus können
Kombinationen von verschiedenen Liganden mit Substanzen, die selektiv
daran binden können,
verwendet werden, wie später
diskutiert werden wird, solange die Reaktion dadurch nicht gestört wird.
D.h., dass die in der vorliegenden Erfindung verwendbare Kombination der
Substanzen, die sich in der Affinitätschromatographie gegenseitig
beeinflussen, unter z.B. einer Kombination eines Proteins oder eines
Peptidfragments mit einem Metallion, einer Kombination eines Antigens
mit einem Antikörper,
einer Kombination eines Proteins mit einem Protein oder einem Peptidfragment,
einer Kombination eines Proteins mit einer spezifischen niedermolekularen
Gewichtskomponente, die aus einer Gruppe ausgewählt sein kann, die aus Aminosäuren, DNSs, Farbstoffen,
Vitaminen und Lektinen besteht, einer Kombination eines Proteins
mit einem Saccharid und einer Kombination eines Proteins oder eines
Peptidfragments mit einem Ionenaustauscher-Harz ausgewählt sein
kann.
-
Die
Substanzen, die aneinander binden und in der vorliegenden Erfindung
einsetzbar sind, sind nicht auf eine Kombination von Substanzen
beschränkt,
die sich in der Affinitätschromatographie
gegenseitig beeinflussen, sondern können abhängig von dem Zweck beliebig
ausgewählt
werden. Z.B. können
dafür Substanzen
verwendet werden, die magnetisch aneinander binden. Als ein Beispiel
hierfür
kann eine Kombination eines mit magnetischen Kügelchen markierten Proteins
mit einem Magnet zitiert werden. In diesem Fall können Proteinkomponenten,
die das Peptidsynthesesystem ausmachen und die individuell mit den
magnetischen Kügelchen
markiert sind, von dem Magneten adsorbiert und so eingefangen werden.
-
In
der vorliegenden Erfindung wird das Adsorptionsmittel beispielsweise
in der Form einer Säule,
einer Matrix, eines Filters, oder eines Kügelchens eingesetzt. Alternativ
dazu kann es, wenn gewünscht,
an einen Träger
(Support) fixiert sein. Um das Adsorptionsmittel an den Träger zu fixieren,
kann abhängig
von den Eigenschaften des Adsorptionsmittels ein geeignetes Mittel
aus bekannten Techniken ausgewählt
werden.
-
Es
gibt eine Mehrzahl von Kombinationen der Substanz zum Markieren
eines Teils oder aller Proteinkomponenten, die das Reaktionssystem
ausmachen, mit der Substanz, die als das Adsorptionsmittel zum Einfangen
der so markierten Proteinkomponenten verwendet wird. Es ist möglich, solche
Kombinationen zu verwenden, die voneinander in einem einzigen Reaktionssystem
abweichen. Es kann vielmehr als bevorzugt angesehen werden, die
am meisten geeigneten Markierungen für die jeweiligen Proteinkomponenten
auszuwählen
und dann Adsorptionsmittel auszuwählen, die für diese Markierungen geeignet
sind.
-
Da
die Faktoren und Enzyme für
das Transkriptions-/Translationsreaktionssystem und andere Enzyme in
der vorliegenden Erfindung mit einer eines Paares der Substanzen
markiert sind, die aneinander binden, können die Proteinkomponenten,
die das Reaktionssystem ausmachen, jeweils in einem sehr sauberen
Zustand erhalten werden, und das Reaktionssystem ist nicht mit irgendwelchen
unbekannten und unnötigen
oder inhibitorischen Komponenten verunreinigt. Somit kann das Reaktionssystem
etabliert werden und folglich kann die Reaktionseffizienz in hohem
Maße erhöht werden.
Zusätzlich
wird es möglich,
das Zielpeptid von den Reaktionskonstituenten nach der Synthese
des Peptids schnell abzutrennen. In den herkömmlichen zellfreien Systemen
wird ein Peptid, das durch die Reaktion gebildet wurde, durch Extraktion
gereinigt. Es ist daher in jedem Fall notwendig, eine geeignete
Reinigungsprozedur auszuwählen,
abhängig
von den physikalischen und chemischen Eigenschaften des Reaktionsprodukts.
In der vorliegenden Erfindung werden im Gegensatz dazu die Komponenten,
die das Reaktionssystem ausmachen, durch Verwendung des Adsorptionsmittels
eliminiert und das Reaktionsprodukt wird so gereinigt. Demgemäß ist es
theoretisch möglich,
die gleiche Reinigungsprozedur auf jegliche Reaktionsprodukte, unabhängig von
deren physikalischen und chemischen Eigenschaften anzuwenden. Zusätzlich hat
das auf diese Weise erhaltene Zielpeptid eine sehr hohe Reinheit.
-
Gemäß der vorliegenden
Erfindung können
weiterhin die Komponenten des Reaktionssystems sicher kontrolliert
werden, wodurch es ermöglicht
wird, ein Reaktionssystem frei von Terminationsfaktoren zu etablieren.
Auf Grund dieses Merk mals ermöglicht
die vorliegende Erfindung die Konstruktion von Polysomen-Displays
verschiedener Typen, wodurch der Anwendungsbereich des in vitro-Peptidsynthesesystems
erweitert wird. Genauer gesagt können
ternäre
Komplexe (Polysomen-Displays), die aus Peptid, RNS und Ribosom gebildet
sind, durch Exprimieren verschiedener DNS oder RNS in dem Terminationsfaktor-freien
in vitro-Peptidsynthesesystem gemäß der vorliegenden Erfindung
erhalten werden. Durch Abtrennen eines solchen Polysomen-Displays
von anderen Komplexen mit der Verwendung des Peptids als Ziel können das
Zielpeptid und RNS zur gleichen Zeit erhalten werden. Durch Behandlung
des Produkts mit Terminationsfaktoren kann die korrespondierende
RNS erhalten werden. In diesem Fall kann das Peptid, das von dem
Ribosom abgetrennt wurde, und die dazu korrespondierende RNS einfach
durch Behandlung mit Terminationsfaktoren isoliert werden, die mit
einer eines Paares der Substanzen markiert sind, die aneinander
binden. Z.B. kann eine korrespondierende DNS aus einem isolierten
Polysomen-Display unter Verwendung der RT-PCR-Methode erhalten werden,
wie in Current Opinion in Biotechnology 9:534–548 (1998) beschrieben ist.
Durch Abbauen dieses Polysomen-Displays mit EDTA kann eine RNS erhalten
werden. Es ist insbesondere technisch vorteilhaft, dass eine RNS
oder eine DNS, die zu einem gewählten
Zielpeptid korrespondiert, leicht durch zufällige (random) Expression erhalten
werden kann. Obwohl halb zufällige
Expression von DNS und RNS in einem zellfreien System unter der
Verwendung eines Kaninchen-Retikulozytenkits bereits bekannt ist,
werden in diesem Fall komplizierte Prozeduren benötigt (WO
91/05058).
-
Durch
das sichere Kontrollieren der Komponenten, die das Reaktionssystem
ausmachen, wird es durch das in vitro-Peptidsynthesesystem möglich, ein
Peptid zu synthetisieren, das einen nicht natürlichen Aminosäurerest
hat. Und zwar kann ein Peptid, das einen nicht natürlichen
Aminosäurerest hat,
unter Verwendung des Herstellungsverfahrens gemäß der vorliegenden Erfindung
folgendermaßen
synthetisiert werden. Eine Suppressor-tRNS, die mit einem nicht
natürlichen
Aminosäurerest
beladen ist, und die einem Terminationskodon entspricht, das von
dem C-terminalen Terminationskodon abweicht, wird zu dem Reaktionssystem zugegeben.
Dann wird eine DNS oder eine RNS, die durch Einfügung eines mit der Suppressor-tRNS
korrespondierenden Terminationskodons in eine Position für die Einfügung eines
nicht natürlichen
Aminosäurerestes modifiziert
wurde, transkribiert oder translatiert, um so ein Peptid zu ergeben,
das den nicht natürlichen
Aminosäurerest
darin eingebaut hat. Detaillierter ausgedrückt kann die Synthese folgendermaßen ausgeführt werden.
Um den nicht natürlichen
Aminosäurerest
einzufügen,
wird einer der Terminationskodone (UAA, UAG und UGA) wie z.B. UGA
oder UAG, in eine gewünschte
Position innerhalb des Offenen Leserahmens (engl.: Open Reading
Frame) (ORF) eingefügt,
und UAA wird zum Beenden der Translation eingesetzt. Anschließend wird durch
in vitro-Transkription eine Suppressor-tRNS gebildet, die ein Antikodon
zu UGA und/oder UAG trägt,
und mit der nicht natürlichen
Aminosäure
beladen. Dann wird das Herstellungsverfahren gemäß der vorliegenden Erfindung
unter Verwendung dieser RNS und der Suppressor-tRNS wie oben beschrieben
durchgeführt,
um die RNS zu translatieren. So kann ein Peptid synthetisiert werden,
in welches der nicht natürliche
Aminosäurerest
stellenspezifisch eingefügt
ist. Alternativ dazu kann das Peptid durch separates Synthetisieren
der entsprechenden DNS mit anschließender Transkription und Translation
synthetisiert werden.
-
Die
Verwendung eines Reaktionssystems, das durch Eliminierung von Terminationsfaktoren
aus dem oben beschriebenen Reaktionssystem erhalten wird, ermöglicht es,
ein Polysomen-Display aus Peptid, mRNS und Ribosom, das eine oder mehrere
nicht natürliche
Aminosäurereste
an der oder den gewünschten
Positionen trägt,
zu erhalten. Durch Behandlung dieses Polysomen-Displays mit Terminationsfaktoren,
die mit einer eines Paares von Substanzen, die aneinander binden,
markiert sind, wie in dem obigen Fall, kann das Peptid, das von
dem Ribosom abgetrennt wurde, und die damit korrespondierende RNS
leicht isoliert werden. Z.B. kann eine korrespondierende DNS von
einem Polysomen-Display unter Verwendung der RT-PCR-Methode, wie
in Current Opinion in Biotechnology 9:534–548 (1998) beschrieben, erhalten
werden. Durch Abbau dieses Polysomen-Displays mit EDTA ist es ebenfalls
möglich,
die RNS zu erhalten.
-
Demgemäß umfassen
die Peptidderivate, die durch das Verfahren der vorliegenden Erfindung
hergestellt sind, Polysomen-Displays
und nicht natürliche
Peptide, die nicht natürliche
Aminosäurereste
an gewünschten
Positionen haben.
-
Das
Verfahren zum Herstellen eines Peptids oder eines Peptidderivates
gemäß der vorliegenden
Erfindung kann unter Verwendung eines Batchsystems in herkömmlicher
Art durchgeführt
werden. Alternativ dazu kann es unter Verwendung verschiedener bereits
bekannter oder herkömmlicher
Verfahren durchgeführt werden,
wie z.B. einer Durchströmungsmethode,
wobei Materialien einschließlich
der Substrate kontinuierlich zugeführt oder das Reaktionsprodukt
gelegentlich verworfen wird, oder einer Dialysemethode (siehe z.B.
die japanische Patentveröffentlichung
110236/1995, Tanpakushitsu, Kakusan, Koso (Proteins, Nucleic acids
and Enzymes) Vol. 44, Nr. 4, 598–605 (1999), Current Opinion
in Biotechnology 9:534–548
(1998)).
-
Als
Nächstes
wird die vorliegende Erfindung durch Bezugnahme auf die folgenden
Beispiele detaillierter ausgeführt werden.
Es sollte jedoch verstanden sein, dass die Erfindung nicht als darauf
beschränkt
auszulegen ist.
-
(1) Peptide und Peptidderivate,
die durch die Erfindung hergestellt werden können
-
Gemäß dem Herstellungsverfahren
der vorliegenden Erfindung können
natürliche
Peptide und nicht natürliche
Peptide jeden Typs hergestellt werden. D.h., die Verwendung des
Verfahrens der vorliegenden Erfindung ermöglicht es, Peptide herzustellen,
die durch in Wirtszellen entstehende Proteasen digeriert werden würden, wie
beispielsweise Dihydrofolatreduktase (DHFR), Lysozym (in λ-Phage entstehend)
und grün
fluoreszierende Proteine (GFPs), sowie Peptide, die bei Wirtszellen
Toxizität
zeigen. Der Ausdruck "natürliche Peptide", wie er hier benutzt
wird, meint Peptide, die von 20 natürlichen Aminosäuren gebildet
sind, die in genetischen Codes benutzt werden, während Peptide, die andere als α-Aminosäuren enthalten,
als "nicht natürliche Peptide" bezeichnet werden.
-
Darüber hinaus
können
ternäre
Komplexe (Polysomen-Displays),
die aus Peptid, RNS und Ribosom gebildet sind, leicht unter Verwendung
eines Terminationsfaktor-freien Reaktionssystems im Herstellungsverfahren
der vorliegenden Erfindung erhalten werden.
-
Beispiele
von nicht natürlichen
Peptiden, die durch das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung hergestellt
werden können,
umfassen Peptide, die modifizierte natürliche Aminosäuren, modifizierte
nicht-geladene Aminosäuren,
modifizierte saure Aminosäuren,
modifizierte basische Aminosäuren,
nicht- α-Aminosäuren, Aminosäuren mit Φ, Φ-Winkelabstand,
und Aminosäuren
mit funktionellen Gruppen, die aus der Gruppe ausgewählt sind,
die aus Nitrogruppe, Amidin, Hydroxylamin, Chinon, aliphatischen
Verbindungen und zyklischen und nicht gesättigten Hydrocarbylgruppen
besteht, haben. Es gibt bereits bekannte Verfahren zum Synthetisieren
dieser Peptide in zellfreien
-
Proteinsynthesesystemen
unter der Verwendung von Zellextrakten (siehe z.B. JP-W-Hei-4-504651/WO90/05785).
Als ein bestimmtes Beispiel dieser nicht natürlichen Peptide kann DHFR, das
einen an einer geeigneten Position eingefügten geschützten Cysteinrest hat, und
das nicht in der Natur vorkommen würde, zitiert werden. Weiterhin
können
Peptide aufgeführt
werden, die einen nicht natürlichen Aminosäurerest
wie beispielsweise p-Fluorophenylalanin,
p-Nitrophenylalanin oder Homophenylalanin aufweisen, der an einer
gewünschten
Position eingebaut ist. Es ist bereits bekannt, dass Varianten der β-Laktamase, die
diese 3 nicht natürlichen
Aminosäurereste
als ein Ersatz für
Phenylalanin an der Position 66 eingebaut haben, ausreichende Enzymaktivität zeigen
(Bio Industry 8:749–759
(991) [Anmerkung des Übersetzers:
1991]). Diese nicht natürlichen
Peptide können
ebenfalls leicht durch das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung
hergestellt werden.
-
(2) Ribosom
-
Ribosom
ist ein Partikel, wo Peptide synthetisiert werden. Es bindet an
mRNS und koordiniert Aminoacyl-tRNS an die A-Position und Formylmethionyl-tRNS oder
Peptidyl-tRNS an die P-Position, wobei eine Peptidbindung gebildet
wird (Science 289:920–930
(2000)). In der vorliegenden Erfindung kann jedes Ribosom, unabhängig von
dessen Ursprung, verwendet werden, solange es die Funktion wie oben
beschrieben hat. Obwohl normalerweise ein E. coli Ribosom eingesetzt
wird, können
auch eukaryotische Ribosomen eingesetzt werden. In der vorliegenden
Erfindung ist es bevorzugt, ein E. coli Ribosom zu verwenden, z.B.
solche, die aus den E. coli-Stämmen
A19 oder MRE 600 erhalten werden.
-
(3) Faktoren und Enzyme
für die
Transkription oder Translation, die in dem in vitro Peptidsynthesesystem
gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden
-
(3-1) Initiationsfaktoren
-
Initiationsfaktoren
bedeutet Faktoren, die notwendigerweise bei der Bildung eines Initiationskomplexes
in dem Prozess der Peptidsynthese benötigt werden oder diesen deutlich
fördern.
IF1, IF2 und IF3 sind als Initiationsfaktoren aus E. coli bekannt
(Biochmistry 29:5881–5889
(1990)). IF3 fördert
die Dissoziation des Ribosoms in 30S- und 50S-Untereinheiten (d.h.,
der Schritt, der zum Initiieren der Translation benötigt wird)
und behindert die Einführung
von tRNS außer
der Formylmethionyl-tRNS in die P-Position im Schritt der Bildung des
Initiationskomplexes. IF2 bindet an Formylmethionyl-tRNS und transferiert
die Formylmethionyl-tRNS zu der P-Position der 30S-Untereinheit, wobei
der Initiationskomplex gebildet wird. IF1 potenziert die Funktionen von
IF2 und IF3. In der vorliegenden Erfin dung ist es bevorzugt, Initiationsfaktoren
aus E. coli zu verwenden, beispielsweise solche, die von dem E.
coli-Stamm K12 erhalten werden. Es ist jedoch auch möglich, eukaryotische
Initiationsfaktoren zu verwenden.
-
(3-2) Elongationsfaktoren
-
Ein
Elongationsfaktor EF-Tu wird in zwei Typen klassifiziert, d.h. GTP-
und GDP-Typen. EF-Tu des GTP-Typs bindet an Aminoacyl-tRNS und transferiert
sie zu der A-Position des Ribosoms. Wenn EF-Tu vom Ribosom freigesetzt
wird, wird GTP zu GDP hydrolysiert (EMBO J. 17:7490–7497 (1998)).
Ein weiterer Elongationsfaktor EF-Ts bindet an EF-Tu des GDP-Typs und fördert dessen
Konversion in den GTP-Typ (Archives of Biochemistry and Biophysics
348:157–162
(1997)). Ein weiterer Elongationsfaktor EF-G fördert die Translokation, die
der Bildung der Peptidbindung in dem Prozess der Peptidkettenelongation
folgt (Nature Structural Biology 6:643–647 (1999), FEMS Microbiology
Reviews 23:317–333
(1999)). In der vorliegenden Erfindung ist es bevorzugt, Elongationsfaktoren
aus E. coli zu verwenden, die von dem E. coli-Stamm K12 erhalten
werden. Es ist jedoch auch möglich,
eukaryotische Elongationsfaktoren zu verwenden.
-
(3-3) Terminationsfaktoren
-
Terminationsfaktoren
werden notwendigerweise bei Beenden der Proteinsynthese, bei Freisetzen
der translatierten Peptidkette und beim Recyclen des Ribosoms für die Initiation
der anschließenden
mRNS-Translation benötigt.
Wenn ein Protein in ei nem terminationsfaktorfreien Translationssystem
synthetisiert wird, stoppt die Reaktion vor dem Terminationskodon
und so kann ein stabiler ternärer
Komplex (Polysomen Display), der aus Ribosom, Peptid und mRNS besteht,
leicht gebildet werden. Eine nicht natürliche Aminosäure wird
in eine Peptidkette durch Eliminierung von entweder RF1 oder RF2
aus dem Reaktionssystem eingefügt. D.h.,
eine nicht natürliche
Aminosäure
wird mit hoher Effizienz in das UAG-Kodon, im Fall der Eliminierung
von RF1, oder in das UGA-Kodon, im Fall der Eliminierung von RF2,
eingefügt.
-
Wenn
sich ein Terminationskodon (UAA, UAG oder UGA) an der A-Position
des Ribosoms befindet, treten die Terminationsfaktoren RF1 und RF2
in die A-Position ein und fördern
die Dissoziation der Peptidkette von der Peptidyl-tRNS an der P-Position.
RF1 erkennt UAA und UAG unter den Terminationskodonen, während RF2
UAA und UGA erkennt. Ein weiterer Terminationsfaktor RF3 fördert die
Dissoziation von RF1 und RF2 vom Ribosom nach der Dissoziation der
Peptidkette durch RF1 und RF2. Der Ribosomrecyclingfaktor (RRF)
fördert
die Dissoziation von tRNS, die nach der Proteinsynthese an der P-Position verbleibt,
und das Recycling des Ribosoms für
die anschließende
Proteinsynthese. In der vorliegenden Erfindung wird auf RRF als
einen der Terminationsfaktoren Bezug genommen. Die Funktionen der
Terminationsfaktoren RF1, RF2, RF3 und RRF sind in EMBO J. 16:4126–4133 (1997)
und EMBO J. 16:4134–4141
(1997) beschrieben. In der vorliegenden Erfindung ist es bevorzugt,
aus E. coli stammende Terminationsfaktoren zu verwenden, z.B. solche,
die aus dem E. coli-Stamm K12 erhalten werden. Es ist je doch auch
möglich,
eukaryotische Terminationsfaktoren zu verwenden.
-
(3-4) Aminoacyl-tRNS-Synthetase
-
Aminoacyl-tRNS-Synthetase
ist ein Enzym, durch das eine Aminosäure in der Anwesenheit von
ATP kovalent an tRNS gebunden wird, wodurch eine Aminoacyl-tRNS
synthetisiert wird (RNA 3:954–960
(1997), Tanpakushitsu, Kakusan, Koso (Proteins, Nucleic Acids and
Enzymes) 39:1215–1225
(1994)). In der vorliegenden Erfindung ist es bevorzugt, eine aus
E. coli stammende Aminoacyl-tRNS-Synthetase zu verwenden, z.B. eine,
die aus einem E. coli-Stamm K12 erhalten wurde. Es ist jedoch auch
möglich,
eine eukaryotische Aminoacyl-tRNS-Synthetase zu verwenden.
-
(3-5) Methionyl-tRNS-Transformylase
-
N-Formylmethionin
(fMet), das eine an die Aminogruppe am Ende des Methionins gebundene
Formylgruppe trägt,
dient als Initiationsaminosäure
in einem prokaryotischen Proteinsynthesesystem. Diese Formylgruppe
wird an das Methionin in der Methionyl-tRNS durch Methionyl-tRNS-Transformylase
(MTF) angefügt. Die
Methionyl-tRNS-Transformylase transferiert nämlich die Formylgruppe in N10-Formyltetrahydrofolat zu dem N-Endpunkt
der Methionyl-tRNS,
die mit dem Initiationskodon korrespondiert, wodurch sich die Formylmethionyl-tRNS
ergibt (Proc. Natl. Acad. Sci. USA 96:875–880 (1999)). Die so angehängte Formylgruppe
wird durch IF2 erkannt und dient somit als ein Initiationssignal
für die
Proteinsynthese. Obwohl MTF nicht in dem Synthesesystem in eukaryotischem
Zytoplasma auftritt, ist es in den Synthesesystemen in eukaryotischen
Mitochondrien oder Chloroplasten vorhanden. In der vorliegenden
Erfindung ist es bevorzugt, aus E. coli stammende Methionyl-tRNS-Transformylase
zu verwenden, z.B. eine, die aus E. coli-Stamm K12 erhalten wurde.
-
(3-6) RNS-Polymerase
-
Es
ist bekannt, dass die RNS-Polymerase, die ein Enzym ist, das eine
DNS-Sequenz in eine RNS transkribiert, in verschiedenen Organismen
vorkommt. Als ein Beispiel hierfür
kann die T7RNS-Polymerase, die in T7 Phagen entsteht, genannt werden,
die ein Enzym ist, das an eine bestimmte DNS-Sequenz bindet, die T7-Promoter
genannt wird, und welche dann die stromabwärts gelegene DNS-Sequenz in
eine RNS transkribiert. Die Erfinder fügten eine His-Markierung an
den N-Endpunkt dieser T7RNS-Polymerase an und exprimierten diese
als ein fusioniertes Protein in großer Menge in E. coli-Stamm
BL21. Dann reinigten sie das Expressionsprodukt durch Affinitätschromatographie
unter Verwendung einer Nickelsäule.
Die so erhaltene His-markierte T7RNS-Polymerase ist eine Neue. Zusätzlich zur
T7RNS-Polymerase können
verschiedene RNS-Polymerasen in der vorliegenden Erfindung verwendet
werden. Z.B. können
die handelsübliche T3RNS-Polymerase
und die SP6RNS-Polymerase
verwendet werden.
-
(3-7) Aminoacyl-tRNS,
die an eine nicht natürliche
Aminosäure
angehängt
ist
-
Durch
das Einfügen
von anderen Aminosäureresten
in Proteine als den 20 Aminosäuren,
die die natürli chen
Proteine bilden, ist es möglich,
die inhärenten
Funktionen der Proteine zu verbessern, oder den Proteinen neue nützliche
Funktionen oder Merkmale zu verleihen. Eine Aminoacyl-tRNS, die
an eine nicht natürliche
Aminosäure
angehängt
ist, kann hergestellt werden, indem eine 3'-terminale CA-arme Suppressor-tRNS durch
in vitro-Transkription synthetisiert und an chemisch synthetisiertes
Aminoacyl-pCpA, das die nicht natürliche Aminosäure trägt, unter
Verwendung von RNS-Ligase gebunden wird (Baiosaiensu to Indasutori
(Bioscience and Industry) 47:16–24
(1989)).
-
(4) Enzyme, die für den Aufbau
des Reaktionssystems benötig
werden, außer
den Faktoren und Enzymen für die
Transkription und Translation, die in dem in vitro-Peptidsynthesesystem
gemäß der vorliegenden
Erfindung zu verwenden sind
-
(4-1) Enzyme zum Regenerieren
von Energie im Reaktionssystem
-
Beispiele
für die
Enzyme dieses Typs schließen
Kreatinkinase, Myokinase und Nukleosiddiphosphatkinase (NDK) ein.
Die Kreatinkinase, die auch Kreatinphosphokinase (CPK) genannt wird,
katalysiert den Transfer der Phosphatgruppe von ATP auf Kreatin.
Die Myokinase, die auch Adenylatkinase genannt wird, ist an der
Regeneration von ATP aus ADP und der gleichzeitigen Bildung von
AMP beteiligt. NDK katalysiert den γ-Phosphatgruppentransfer zwischen
Nukleosiddiphosphat und Nukleosidtriphosphat. In der vorliegenden
Erfindung ist es bevorzugt, solche Enzyme zu verwenden, die aus
E. coli stammen, z.B. solche, die aus dem E. coli-Stamm K12 erhalten
wer den. Es ist jedoch auch möglich,
eukaryotische Enzyme zu verwenden.
-
(4-2) Enzyme für das Hydrolysieren
anorganischer Pyrophosphorsäure,
die während
der Transkriptions- oder Translationsreaktion gebildet wird
-
Als
ein Beispiel für
Enzyme dieses Typs kann anorganische Pyrophosphatase zitiert werden.
In der vorliegenden Erfindung ist es bevorzugt, aus E. coli stammende
Enzyme zu verwenden, z.B. solche, die aus dem E. coli-Stamm K12
erhalten werden. Es ist jedoch auch möglich, eukaryotische Enzyme
zu verwenden.
-
Unter
den Komponenten des Reaktionssystems wie oben in (3) oder (4) beschrieben,
werden Proteinkomponenten in einer großen Menge in E. coli (z.B.
marktüblicher
E. coli-Stamm BL21) in der Form von fusionierten Proteinen (z.B.
His-markierte Proteine) exprimiert, die am N- oder C-Endpunkt mit
einer eines Paares von Substanzen markiert sind, die aneinander
binden, wie es nachfolgend detaillierter beschrieben wird. Dann
werden diese so exprimierten Proteine unter Verwendung einer Nickelsäule gereinigt,
die mit einem Adsorptionsmittel verbunden ist, das die andere Substanz
enthält,
wie z.B. durch schnelle Proteinflüssigkeitschromatographie (FPLC),
und dann dem Reaktionssystem bereitgestellt. Neben E. coli ist es
auch möglich,
diese Proteine in tierischen Zellen, Hefen, Bacillus subtilis oder ähnlichem
zu exprimieren. Alternativ dazu ist es möglich, diese Proteine unter
Verwendung eines in vitro-Peptidsynthesesystems herzustellen.
-
(5) Label und Adsorptionsmittel,
d.h., ein Paar von Substanzen, die aneinander binden
-
In
der vorliegenden Erfindung sind sämtliche der Proteinkomponenten,
die das Reaktionssystem, wie unter (3) und (4) beschrieben, ausmachen,
mit einer eines Paares von Substanzen markiert, die aneinander binden,
und die so markierten Proteinkomponenten werden durch die Verwendung
der anderen Substanz als Adsorptionsmittel eingefangen, um dadurch
das in dem Reaktionssystem gebildete Zielpeptid zu isolieren. Als typische
Beispiele eines Paars der Substanzen, die aneinander binden, können Substanzen,
die sich in der Affinitätschromatographie
gegenseitig beeinflussen, zitiert werden. Es kann jedoch jedes Paar
von Substanzen, die aneinander binden, in der vorliegenden Erfindung
verwendet werden, ohne Beschränkung
auf Substanzen, die sich in der Affinitätschromatographie gegenseitig
beeinflussen, solange diese Substanzen beim Einfangen der Proteinkomponenten
genutzt werden können.
-
Proteine üben physiologische
Effekte durch spezifische gegenseitige Wechselwirkungen mit bestimmten
Substanzen aus. Die Adsorptionschromatographie, die unter Ausnutzung
einer solchen spezifischen Wechselwirkung (Affinität) zwischen
einem Protein und einer bestimmten Substanz (Ligand) ausgeführt wird, wird
Affinitätschromatographie
genannt. Beispiele für
eine Kombination von Substanzen, die spezifisch aneinander binden,
umfassen ein Protein- oder Peptidfragment mit einem Metallion oder
einer Chelatverbindung, ein Antigen mit einem Antikörper, ein
Cytokin oder ein Hormon mit einem Rezeptor und ein Enzym mit einem Substrat
oder einem Inhibitor. Dar über
hinaus binden bestimmte Aminosäuren,
DNS, Farbstoffe, Vitamine, Lektine und ähnliches gegenseitig an Proteine,
die jeweilige Affinitäten
dafür aufweisen.
-
Eine
der Substanzen einer solchen Kombination ist, um ein Adsorptionsmittel
zu bilden, als ein Ligand an einen Träger oder einen Support fixiert.
Dann werden Materialien, die mit der anderen Substanz markiert sind
(die Proteinkomponenten, die das Reaktionssystem im Fall der vorliegenden
Erfindung ausmachen), da hindurch geführt. Die Markierung (Label)
bindet somit spezifisch an den Liganden. Affinitätschromatographie, die auf
dieser spezifischen Bindung basiert, wurde allgemein als ein Mittel
zur Reinigung von Proteinen eingesetzt. Verschiedene Träger werden
durch eine Reihe von Herstellern vertrieben, was dieses Mittel sehr
gut verfügbar
macht. Bei der Reinigung eines Proteins unter Verwendung einer Antigen-Antikörperreaktion
wird z.B. eine Kombination eines Antigendeterminanten (ein Epitop)
mit einer bekannten Struktur mit einem für das Epitop spezifischen Antikörper verwendet.
Es werden verschiedene Kombinationen von Vektoren und Adsorptionsmitteln
für die
Ausführung
dieses Mittels vertrieben. In einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird von der Kombination von solchen
Substanzen Gebrauch gemacht, die aneinander binden und die in Affinitätschromatographie
eingesetzt werden. Bei der Herstellung der markierten Proteinkomponenten,
die in der vorliegenden Erfindung zu verwenden sind, ist die Markierung
bei der Reinigung sinnvoll. Es ist auch möglich, die Proteinkomponenten
zur gleichen Zeit mit einer Vielzahl von Labeln zu markieren. In diesem Fall
ist es möglich,
dass das Label, das für
die Reinigung im Herstellungsverfahren verwendbar ist, abgetrennt wird,
während
andere Label für
die Separation des Zielprodukts verwendet werden, welches im in
vitro-Peptidsynthesesystem gebildet wurde.
-
Nun
werden Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung durch Anführung einiger Beispiele der Kombination
der Substanzen, die aneinander binden, dargestellt. Es ist jedoch
zu verstehen, dass die vorliegende Erfindung nicht auszulegen ist
als auf diese Beispiele beschränkt
zu sein.
-
(5-1) Verfahren unter
Verwendung der Bindung eines Proteins oder eines Peptidfragments
an ein Metallion oder eine Chelatverbindung
-
A. His-Markierung mit
Metallkomplex wie beispielsweise Nickelkomplex oder Kobaltkomplex
-
Es
war ein Praxis, ein Protein durch Verwendung der Bindung einer His-Markierung
an einen Metallkomplex, wie z.B. einen Nickelkomplex oder einen
Kobaltkomplex, zu reinigen. Die His-Markierung wird nämlich an
eine zu exprimierende DNS angefügt,
sodass sich ein fusioniertes Protein mit einer His-Markierung ergibt.
Dann wird dieses fusionierte Protein gefangen und unter Verwendung
einer Säule
gereinigt, die z.B. einen Nickelkomplex, einen Kobaltkomplex, einen
Kupferkomplex oder einen Zinkkomplex aufweist. Dann kann das Protein
von der Säule
mit einem Elutionsmittel eluiert werden, das Imidazol enthält (siehe
z.B. Tanpakushitsu Jikken Noto (Protein Experiment Note) (I), auf
und nach S. 139, Kap. 5: 1. His-Tag Tanpakushitu no Hatugen to Seisei
(Expression and Purification of His-Tag Protein), Yasumitsu and
Wakui, veröffentlicht
von Yodosha; J. A. Bornhorst und J. J. Falke, Purification of Proteins
Using Polyhistidine Affinity Tags. Methods in Enzymology 326:245–254 (2000);
Proteins 41:144–53
(2000), FEMS Microbiol. Lett. 188:147–51 (2000); und J. Bacteriol.
182:4304–9
(2000)). Diese Kombinationen sind in der vorliegenden Erfindung
verwendbar.
-
Um
Gene zu exprimieren, die His-markierte Proteinkomponenten kodieren,
ist es bekannt, z.B. E. coli (M.W. Van Dyke, M.Sirito, and M.Sawadogo,
Gene 111:95, 1992), Saccharomyces cerevisiae (D.C. Kaslow and J.Shiloach,
Bio/Technology 12:494, 1994), Säugetierzellen
(R.Janknecht and A.Nordheim, Gene 121: 321, 1992) und Baculovirus-infizierte
Insektenzellen (A.Kuusinen, M.Arvola, C.Oker-Blom, and K.Keinanen,
Eur. J. Biochem. 233:720, 1995) zu verwenden. Diese Zellen können wahlweise
in der vorliegenden Erfindung benutzt werden.
-
Das
folgende Protokoll zeigt grob ein Beispiel des Verfahrens der Reinigung
einer His-markierten Proteinkomponente unter Verwendung einer His-Markierung
und einer Nickelsäule.
Eine Anzahl von Variationen dieses Verfahrens ist bekannt und eine
geeignete Variation kann daraus ausgewählt werden.
- 1.
Füge eine
His-Markierung, die aus 6 His-Resten besteht, an den N-Endpunkt
eines Zielproteins durch ein gentechnisches Verfahren an, um so
ein fusioniertes Protein zu erhalten.
- 2. Schließe
Zellen, die das markierte Protein exprimieren, durch Ultraschallbehandlung
auf Eis auf und suspendiere die aufgeschlossenen Zellen in Beladungspuffer
(300 mM NaCl, 50 mM NaH2PO4,
pH 8,0).
- 3. Zentrifugiere das Zelllysat (30.000 g, 4°C, 30 min).
- 4. Gebe eine 50% Ni2+-NTA-Aufschlämmung (Qiagen)
zu dem Überstand,
die in eiskaltem Beladungspuffer vorequilibriert ist. Rühre bei
4 °C für eine Stunde.
- 5. Lade das Harz in eine Säule.
Wasche die Säule
mit 20 Säulenvolumen
Beladungspuffer bei 4 °C.
- 6. Wasche die Säule
mit 20 Säulenvolumen
Beladungspuffer (der 10 mM Imidazol enthält, pH 8,0) bei 4 °C.
- 7. Eluiere das Zielprotein mit 20 Säulenvolumen Beladungspuffer
mit einem Imidazolkonzentrationsgradienten von 10 bis 250 mM im
Beladungspuffer. Sammle 1ml Fraktionen und identifiziere das Zielprotein durch
SDS-PAGE.
-
B. Thioredoxin mit Phenylarsenoxid
(PAO)
-
In
diesem Verfahren wird ein fusioniertes Protein gebildet, das aus
einem Zielprotein mit Thioredoxin besteht, und von einem Agarosegel
mit fixiertem PAO (ThioBondTM Harz, Invitrogen)
unter Ausnutzung der Bindung von Thioredoxin an PAO adsorbiert wird,
gefolgt von einer Elution mit β-Mercaptoethanol
(β-ME) (A.Alejo, R.
J. Yanez, J. M. Rodriguez, E. Vinuela, and M. L. Salas, African
Swine Fever Virus trans-Prenyltransferase, The Journal of Biological
Chemistry 272:9417–9423,
1997). Dieses Verfahren ist ebenfalls in der vorliegenden Erfindung
anwendbar.
-
Das
folgende Protokoll zeigt in etwa ein Beispiel des Verfahrens der
Reinigung eines Proteins unter Verwendung dieses Verfahrens.
- 1. Verdünne
eine Übernachtkultur
von transformierten Zellen (E. coli/Vektor pTrxFus, Invitrogen)
20-fach in RM-Medium (0,6 % Na2HPO4, 0,3 % KH2PO4, 0,05 NaCl, 0,1 % NH4Cl,
2 % Caseinhydrolysate, 0,0095 MgCl2), welches
100 μg/ml
Ampicillin enthält
(finale Konzentration) und inkubiere bei 30 °C.
- 2. Nach Inkubation bis zu A550 = 0,5
gebe 100 μg/ml
Tryptophan (finale Konzentration) hinzu, um die Expression des fusioniertes
Proteins zu induzieren. Führe
dann die Inkubation bei 34 °C
für weitere
2 Stunden weiter.
- 3. Ernte die Zellen durch Zentrifugieren. Suspendiere das Zellpellet
in 5 ml Laufpuffer [100 mM Tris-HCl (pH 7), 150 mM NaCl, 1 mM EDTA,
1 mM β-Mercaptoethanol].
Schließe
dann die Zellen durch Ultraschallbehandlung auf.
- 4. Zentrifugiere die Zellsuspension (10.000 g, 15 min) und sammle
den Überstand.
- 5. Inkubiere den Überstand
mit 2 ml ThioBondTM Harz bei 4 °C für 60 min,
um das im Überstand
enthaltene fusionierte Protein an den Harz zu binden.
- 6. Fülle
eine Säule
mit der Aufschlämmung
und wasche mit 30 Säulenvolumen
Laufpuffer [100 mM Tris-HCl (pH 7), 150 mM NaCl, 1 mM EDTA, 20 mM β-Mercaptoethanol].
- 7. Eluiere das Zielprotein mit dem Laufpuffer mit einem β-Mercaptoethanol-Gradienten.
-
(5-2) Verfahren unter
der Verwendung der Bindung eines Antigens oder Antigenfragments
(Epitop-Markierung) an einen Antikörper
-
A. T7-Markierung und monoklonaler
Antikörper,
der spezifisch für
die T7-Markierung ist
-
T7-Markierung
bedeutet eine Sequenz, die aus 11 Aminosäuren des Gens 10 besteht, das
aus dem Phagen T7 stammt. Eine Kombination der T7-Markierung mit
einem Antikörper
dagegen wird in einem Mittel zur Reinigung von Protein eingesetzt.
Und zwar umfasst dieses Verfahren das Anfügen einer DNS-Sequenz, die
die T7-Markierung kodiert, an ein Gen, anschließendes Exprimieren des Zielproteins,
und Fangen und Reinigen des T7-markierten fusionierten Proteins,
das so unter Verwendung eines monoklonalen Antikörpers, der spezifisch für die T7-Markierung
ist, als Adsorptionsmittel erhalten wird. Als ein Beispiel für das Adsorptionsmittel
wird T7-Markierung Antikörperagarose
vermarktet (Novagen). Zitronensäure
wird als Elutionsmittel verwendet. Diese Kombination ist ebenfalls
in der vorliegenden Erfindung verwendbar. Siehe R. Deora, T. Tseng, and
T. K. Misra, Alternative Transcription Factor σSB of
Staphylococcus aureus: Characterization and Role in Tran scription
of the Global Regulatory Locus sar. Journal of Bacteriology 179:6355–6359, 1997.
-
Das
folgende Protokoll zeigt in etwa ein Beispiel des Verfahrens für die Reinigung
einer T7-markierten Proteinkomponente. Eine Anzahl von Variationen
dieses Verfahrens ist bekannt und daraus kann eine geeignete Variation
ausgewählt
werden.
- 1. Kultiviere transformierte Zellen
E. coli/Vektor pET (Novagen) in 2xYT-Medium (1,6 % Bacto-Trypton,
1 Hefeextrakt, 0,5 % NaCl, 0,4 % Glukose), welches 20 μg/ml Chloramphenicol
und 30 μg/ml
Kanamycin enthält.
- 2. Nach Inkubation bis zu A600 = 0,6
gebe IPTG hinzu, um die Expression des Zielproteins zu induzieren. Setze
dann die Inkubation für
weitere 2 Stunden fort.
- 3. Ernte die Zellen durch Zentrifugieren. Suspendiere das Zellpellet
in 10 ml eiskaltem T7-Markierung Binde-/Waschpuffer (4,29 mM Na2HPO4, 1,47 mM KH2PO4, 2,7 mM KCl,
137 mM NaCl, 1 % Tween-20, 0,02 Natriumazid (pH 7,3)).
- 4. Schließe
die Zellen durch Ultraschallbehandlung auf Eis auf, bis die Suspension
keine Viskosität
mehr zeigt.
- 5. Zentrifugiere (39.000 g, 20 min), um Zelltrümmer zu
eliminieren. Filtriere den Überstand
durch eine 0,45 μm
Filtermembran.
- 6. Führe
den Zellextrakt einer T7-Markierung-Antikörperagarosesäule (Novagen)
zu, die mit T7-Markie rung-Binde-/Waschpuffer voräquilibriert ist. Wasche die
Säule mit
dem gleichen Puffer, um nichtspezifisch gebundene Proteine zu eliminieren.
- 7. Eluiere das Zielprotein mit Elutionspuffer (0,1 M Zitronensäure (pH
2,2)).
-
B. Verfahren unter Verwendung
der Bindung des FLAG peptide tagTM (Sigma)
an anti-FLAG antibodyTM (Sigma)
-
FLAG
peptide tagTM (Sigma und so weiter), das
ein aus 8 Aminosäuren
bestehendes Peptid ist, wird zur Reinigung von Proteinen als eine
so genannte Epitop-Markierung zusammen mit einem Antikörper dagegen
verwendet. Und zwar wird ein Protein, das die FLAG-Peptid-Markierung
am N-Endpunkt trägt,
konstruiert und durch eine FLRG-Antikörpersäule gefangen. FLAG-Peptid wird
in der Elution verwendet. Siehe P. J. Woodring and J. C. Garrison,
Expression, Purification, and Regulation of Two Isoforms of the
Inositol 1,4,5-Triphosphate 3-Kinase. The Journal of Biological
Chemistry 272:30447–30454,
1997.
-
Das
folgende Protokoll zeigt grob ein Beispiel dieses Verfahrens, das
entsprechend abgewandelt werden kann.
- 1. Sammle
die Zellen (Wirt: B31-Zellen (Ratten-1 Fibroblastenzelllinie), Vektor:
pDouble-Trouble (pDT) Säugetierexpressionsvektor),
die die Expression des Zielproteins zeigen, durch Zentrifugieren
und homogenisiere in 8 ml hypotonischem Lysepuffer, der Proteaseinhibitoren
enthält
(10 μg/ml
Calpain- Inhibitoren
I und II, 100 μg/ml
Pefablock, 2,5 μg/ml
Leupeptin, 2 μg/ml
Aprotinin, 2 μg/ml
Bacitracin, 20 μg/ml
Benzamidin).
- 2. Zentrifugiere (2.000 g), um Zelltrümmer und Nukleinsäuren zu
eliminieren und sammle den Überstand.
- 3. Zentrifugiere weiter und trage den so erhaltenen Zellextrakt
auf 1 ml einer FLAG-Antikörpersäule auf. Wasche
die Säule
mit 35 ml TBSC (50 mM Tris-HCl
(pH 7,4), 150 mM NaCl, 0,1 % (v/v) CHAPS).
- 4. Eluiere das Zielprotein mit 5 ml TBSC, welcher 200 μg/ml des
FLAG-Peptids enthält.
-
C. Protein A und IgG
-
In
diesem Verfahren wird die Bindung von Staphylokokken-Protein A (SPA)
an Antikörper
IgG davon verwendet. Ein fusioniertes Protein, das aus einem Zielprotein
mit SPA gebildet ist, wird unter Verwendung einer IgG-Sepharosesäule gefangen.
Ein Puffer mit einem niedrigen pH-Wert wird in der Elution verwendet.
Siehe B. Nilsson and L. Abrahmsen, Fusion to Staphylococcal Protein
A. Methods in Enzymology 185:144–161, 1990.
-
Das
folgende Protokoll zeigt in etwa ein Beispiel dieses Verfahrens,
das entsprechend angepasst werden kann.
- 1.
Gebe eine Übernachtkultur
von transformierten Zellen (Wirt: E. coli oder S. aureus, Vektor:
pRIT 20- oder pRIT
30-Serien) zu 25 ml LB-Medium (LB-Medium + 0,1 % (w/v) Glukose,
250 mg/l Ampicillin) und inkubiere bei 37 °C für 4 Stunden.
- 2. Ernte die Zellen durch Zentrifugieren (10.000 g, 5 °C, 20 min)
und filtriere den Überstand
durch eine 0,45 μm
Filtermembran.
- 3. Trage das Filtrat auf 5 ml einer IgG-Sepharosesäule auf,
die mit TST (50 mM Tris-HCl (pH 7,4), 150 mM NaCl, 0,05 % (v/v)
Tween-20) voräquilibriert
ist.
- 4. Wasche die Säule
sukzessiv zweimal mit Aliquots von 15 ml TST und 5 ml 1 mM Ammoniumacetat.
- 5. Eluiere das Protein mit 1 ml 0,5 M Ammoniumacetat (pH 3,3).
-
D. Protein und monoklonaler
Antikörper
-
Ein
Verfahren zur Reinigung eines zyklischen Nukleotid-gesperrten Kanals
(CNG), welcher ein aus boviner Retina stammendes Protein ist, unter
Verwendung des monoklonalen Antikörpers PMc 6E7 ist bekannt (N-terminale
Domäne
der α-Untereinheit:
63-kDa Polypeptid) (R. S. Molday and L. L. Molday, Purification,
Characterization, and Reconstitution of Cyclic Nucleotide-Gated
Channels. Methods in Enzymology 294:246–260, 1999). Als ein Adsorptionsmittel
wird Sepharose 2B (Pharmacia) verwendet, die den monoklonalen Antikörper trägt, der
darauf fixiert ist. Um das Zielprotein zu eluieren wird 6E7 konkurrierendes
Peptid verwendet, welches ein Peptid ist, das konkurrierend an den
monoklonalen Antikörper
bindet und eine Aminosäuresequenz Ser-Asn-Lys-Glu-Gln-Glu-Pro-Lys-Glu-Lys-Lys-Lys-Lys-Lys
(SEQ ID NO:1) hat. Diese Kombination ist ebenfalls in der vorliegenden
Erfindung verwendbar.
-
Das
folgende Protokoll zeigt ein Beispiel für das Verfahren zum Reinigen
des aus boviner Retina stammdenden Proteins unter der Verwendung
des monoklonalen Antikörpers.
- 1. Sammle Fraktionen des äußeren Segments von Stäbchenzellen
(ROS) von einem Homogenat aus boviner Retina durch Zentrifugieren
unter einem 30 bis 50 Saccharose-Dichtegradienten (20 mM Tris-Acetat (pH
7,4), 10 mM Glukose, 1 mM MgCl2; 82.500
g bei 4 °C
für 45
min).
- 2. Verdünne
die ROS-Fraktion in 5 Volumen Homogenisierungspuffer (20 % (w/v)
Saccharose, 20 mM Tris-Acetat
(pH 7,4), 10 mM Glukose, 1 mM MgCl2) und
zentrifugiere (20.000 g, 4 °C,
20 min).
- 3. Resuspendiere das ROS-Pellet in 8 ml Homogenisierungspuffer,
so dass sich ein roher ROS-Extrakt ergibt.
- 4. Suspendiere ROS in 10 Volumen hypotonischem Lysepuffer (10
mM HEPES-KOH (pH 7,4), 1 mM EDTA, 1 mM DTT) und zentrifugiere (20.000
g, 10 min).
- 5. Suspendiere das Membranpellet in dem gleichen Puffer und
wasche wiederholt zweimal.
- 6. Suspendiere das Pellet in 10 mM HEPES-KOH (pH 7,4).
- 7. Gebe die ROS-Membranen zu CHAPS-(3-[3-(Cholamidopropyl)dimethylammonio]-1-Propansulfonat) Solubili sierungspuffer
[10 mM HEPES-KOH (pH 7,4), 10 mM CaCl2,
0,15 M KCl, 18 mM CHAPS, 2 mg/ml Asolektin (Phosphatidylcholin aus
Sojabohne, Typ IV-S; Sigma) Proteaseinhibitor (0,1 mM Diisopropylfluorophosphat,
5 μg/ml
Aproteinin, 1 μg/ml
Leupeptin, 2 μg/ml
Pepstatin oder 20 μg
Pefablock SC)] und rühre langsam.
- 8. Zentrifugiere (27.000 g, 4 °C, 30 min), um Zelltrümmer zu
eliminieren.
- 9. Trage 20 ml der solubilisierten ROS-Membran auf eine Sepharose-2B-Säule auf,
die darauf fixiert PMc 6E7 (Antikörper) hat. Wasche mit 10 Volumen
CHAPS-Säulenpuffer
(10 mM HEPES-KOH (pH 7,4), 1 mM CaCl2, 0,15
M KCl, 12 mM CHAPS, 2 mg/ml Asolectin).
- 10. Eluiere das Zielprotein mit CHAPS-Säulenpuffer, der 0,1 mg/ml des
konkurrierenden Peptids 6E7 enthält.
-
(5-3) Verfahren unter
der Verwendung einer Bindung eines Proteins an ein Protein oder
ein Peptidfragment
-
A. Strep-Markierung (engl:
Strep-tag) und Streptavidin
-
Es
ist ein Verfahren zur Affinitätsreinigung
eines Proteins bekannt, das eine Strep-Markierung besitzt, welches
ein Oligopeptid mit einer Affinität für Streptavidin ist (siehe z.B.
A. Skerra und T. G. Schmidt, Use of the Strep-Tag and Streptavidin
for Detection and Purification of Recombinant Proteins. Methods
in Enzymology 326: 271–311
(2000), BioTechniques 28: 338–344
(2000)). Diese Kombination ist ebenfalls in der vorliegenden Erfindung
verwendbar.
-
In
diesem Verfahren mit der Benutzung der Bindung von einer Strep-Markierung
(Strep-Tag) an Streptavidin wird beispielsweise das Strep-Tag Ala-Trp-Arg-His-Pro-Gln-Phe-Gly-Gly
(SEQ ID NO:2) oder Asn-Trp-Ser-His-Pro-Gln-Phe-Glu-Lys
(SEQ ID NO:3) (Strep-Tag II) verwendet. Ein Strep-markiertes Protein wie
z.B. DHFR (Dihydrofolatreduktase) wird in einem zellfreien System
synthetisiert. Dann wird es durch Adsorbieren an fixiertes Streptavidin
oder StrepTactin gereinigt. Als ein Elutionsmittel wird Desthiobiotin
eingesetzt.
-
Das
folgende Protokoll zeigt ein Beispiel des Verfahrens für die Herstellung
einer Strep-markierten Proteinkomponente unter der Verwendung von
Strep-Markierung
und Streptavidin. Es ist eine Anzahl von Variationen dieses Verfahrens
bekannt und eine geeignete Variation davon kann ausgewählt werden.
- 1. Gebe eine Übernachtkultur von transformierten
E. coli-Zellen (unter Verwendung des pASK-IBA-Vektors) zu 2 l frischem
LB-Medium (das Ampicillin in einer finalen Konzentration von 100 μg/ml enthält) und
inkubiere bis zu OD550 = 0,5 unter Schütteln (200
rpm) bei 22 °C.
- 2. Um die Genexpression zu induzieren gebe 200 μl von einer
2 mg/ml Anhydrotetracyclin-Dimethylformamid(DMF) Lösung hinzu.
Setze dann die Inkubation für
weitere 3 Stunden fort.
- 3. Ernte die Zellen durch Zentrifugieren (4.200 g, 4 °C, 12 min).
Suspendiere die Zellen in 20 ml Puf fer P (100 mM Tris-Cl (pH 8,0),
500 mM Saccharose, 1 mM Na2EDTA) und inkubiere
auf Eis für
30 min.
- 4. Eliminiere Spheroplast durch Zentrifugieren (27.000 g, 4 °C, 15 min).
- 5. Dialysiere die so erhaltene Periplasmafraktion gegen 2 l
Puffer (100 mM Tris-Cl (pH 8,0), 1 mM Na2EDTA) über Nacht.
- 6. Äquilibriere
eine StrepTactin-Sepharosesäule
mit Puffer W. Appliziere die Proteinlösung unter Verwendung eines
Systems auf die Säule,
das eine peristaltische Pumpe, einen UV-Detektor (A280)
und einen Fraktionssammler bereitstellt.
- 7. Wasche die Säule
mit Puffer W bis A280 die Basislinie erreicht.
- 8. Eluiere das Zielprotein mit Puffer W, der 2,5 mM Desthiobiotin
enthält.
-
B. S-Peptid und S-Protein
-
Es
ist bekannt, dass das Proteinfragment der Ribonuklease S (S-Protein)
reversibel fest an sein S-Peptidfragment
(S-Peptid) fest bindet. Ein Protein kann unter Verwendung dieser
Bindung gereinigt werden. Und zwar kann ein S-markiertes Protein
(d.h., eines mit einem daran angefügten S-Peptid) durch Agarose
gefangen werden, welche daran fixiertes S-Protein aufweist. Die Elution wird durch
Spaltung der Bindung zwischen S-Markierung und S-Protein mit z.B.
3 M Guanidiniumthiocyanat; 0,2 M Kaliumzitronenpuffer, pH 2; 3 M MgCl2 durchgeführt (R. T. Rai nes, M. McCormick,
T. R. V. Oosbree, R. C. Mierendorf, The S·Tag Fusion System for Protein
Purification. Methods in Enzymology 326:362–376, 2000).
-
Das
folgende Protokoll zeigt grob ein Beispiel dieses Verfahrens, welches
optional abgewandelt werden kann.
- 1. Gebe 2
ml einer S-Protein-Agaroseaufschlämmung (Novagen) zu einem Extrakt
von Zellen, die das Zielprotein exprimieren (Wirt: Bakterien, Insekt,
Säugetier,
Vektor: pET, pBAC (Novagen)), und rühre gründlich bei Raumtemperatur für 30 min.
- 2. Zentrifugiere (500 g, 10 min) und eliminiere den Überstand.
- 3. Suspendiere die S-Protein-Agarose, die das Zielprotein daran
gebunden hat, in Binde-/Waschpuffer (20 mM Tris-HCl (pH 7,5), 0,15
M NaCl, 0,1 % (v/v) Triton X-100).
- 4. Nach Zentrifugieren (500 g, 10 min) verwerfe den Überstand,
um dadurch Proteine zu eliminieren, die unspezifisch gebunden waren.
- 5. Suspendiere die S-Protein-Agaroseaufschlämmung in 1,5 Volumen Elutionspuffer
(Binde-/Waschpuffer + 3 M Guanidiniumthiocyanat, 0,2 M Kaliumcitrat
(pH 2) oder 3 M MgCl2).
- 6. Inkubiere bei Raumtemperatur für 10 min mit gelegentlichem
Rühren,
um den suspendierten Status aufrechtzuerhalten.
- 7. Ernte nach Zentrifugieren das Zielprotein, das so eluiert
wurde.
-
C. Calmodulin-bindendes
Protein (CBP) und Calmodulin (CaM)
-
In
diesem Verfahren wird Protein unter Verwendung einer Wechselwirkung
zwischen Calmodulin-bindendem Protein (CBP) und Calmodulin gereinigt
(P. Vaillancourt, Chao-Feng Zheng, D. Q. Hoang, and L. Breister,
Affinity Purification of Recombinant Proteins Fused to Calmodulin
or to Calmodulin-Binding Peptides. Methods in Enzymology 326: 340–362 (2000)).
Diese Kombination ist ebenfalls in der vorliegenden Erfindung verwendbar.
-
Es
wird ein CBP-fusioniertes Protein, das aus einer Proteinkomponente
und daran gebundenem CBP besteht, hergestellt. Dann wird es durch
Adsorbieren an ein auf Sepharose 4B-basierende CaM-Affinitätsharz oder
andere kommerziell erhältliche
CaM-Harze gereinigt. Bei der Elution wird EGTA verwendet, welches
ein Chelat mit Ca2+ bilden kann.
-
Das
folgende Protokoll zeigt ein Beispiel des Verfahrens für die Herstellung
eines CBP-fusionierten Proteins unter Verwendung von CBP und CaM.
Es ist eine Anzahl von Variationen dieses Verfahrens bekannt und
eine geeignete Variation kann daraus ausgewählt werden.
- 1.
Gebe 20 ml einer Übernachtkultur
von transformierten Zellen (pCA-Serien, die auf der Basis von pET-11 als Vektor konstruiert
sind) über
Nacht zu 1 l LB-Medium, das 50 μg/ml
Ampicillin oder Carbenicil lin enthält. Inkubiere bis zu einer
OD600 = 0,6 ~ 10. Nach Zugabe von IPTG bis
zu einer finalen Konzentration von 1 mM, setze die Inkubation für weitere
3 bis 5 Stunden unter Schütteln
fort.
- 2. Ernte die Zellen durch Zentrifugieren. Suspendiere das Zellpellet
in Puffer A (50 mM Tris-HCl (pH 8,0), 150 mM NaCl, 10 mM 2-Mercaptoethanol,
1 mM Magnesiumacetat, 1 mM Imidazol, 2 mM CaCl2),
welcher 0,2 mg/ml Lysozym enthält.
Schließe
die Zellen durch Ultraschallbehandlung auf.
- 3. Zentrifugiere das Zelllysat (25.000 g, 15 min) und sammle
den Überstand.
- 4. Äquilibriere
10 ml eines CaM-Sepharoseharzes mit Puffer A.
- 5. Mische das CaM-Sepharoseharz mit dem Zelllysat und rühre vorsichtig
für 1 Stunde.
Zentrifugiere bei niedriger Geschwindigkeit und eliminiere die Aufschlämmung, um
so unspezifisch gebundene Substanzen zu eliminieren.
- 6. Wasche mit 40 ml Puffer A. Resuspendiere in 20 bis 30 ml
Puffer A und belade dann eine Säule
damit. Wasche sukzessiv mit 5 Säulenbettvolumen
Puffer A und Puffer B (50 mM Tris-HCl (pH 8,0), 150 mM NaCl, 10
mM 2-Mercaptoethanol, 1 mM Magnesiumacetat, 1 mM Imidazol, 0,1 mM
CaCl2) bis A280 des
UV-Detektors die Basislinie erreicht.
- 7. Eluiere das Zielprotein mit Puffer B, der 2 mM EGTA enthält.
-
D. HSA und ABP
-
Es
wurde ein Verfahren zur Proteinreinigung unter Verwendung der Bindung
von humanem Serumalbumin (HSA) an ein Serumalbumin-Bindungsaffinitätsmittel
(ABP) beschrieben (T. Graslund, J. Nilsson, A. M. Lindberg, M. Uhlen,
and Per-Ake Nygren, Production of a Thermostable DNA Polymerase
by Site-Specific Cleavage of A Heat-Eluted Affinity Fusion Protein.
Protein Expression and Purification 9: 125–132, 1997). Dieses Verfahren
umfasst das Exprimieren eines Zielproteins als ein fusioniertes
Protein mit einem Serumalbumin-Bindungsaffinitätsmittel (ABP), das Einfangen
davon durch eine HSA-Sepharosesäule
und das Eluieren mit Puffer, der einen niedrigen pH-Wert hat. Diese
Kombination ist ebenfalls in der vorliegenden Erfindung verwendbar.
-
Das
folgende Protokoll zeigt grob dieses Verfahren zur Proteinreinigung.
- 1. Gebe 5 ml einer Übernachtkultur von transformierten
Zellen (Wirt: E. coli, Vektor: pET-21a (Novagen)) zu 500 ml TSB
+ YE-Medium (30 g/l tryptische Sojabrühe, 5 g/l Hefeextrakt, 100
mg/l Ampicillin, 34 mg/l Chloramphenicol), gefolgt von einer Inkubation
unter Schütteln
bis zu OD600 = 0,8 bis 1,5.
- 2. Um die Expression des fusionierten Proteins zu induzieren,
gebe 1 mM (finale Konzentration) Isopropyl β-D-Thiogalaktosid hinzu und
setze die Inkubation für
weitere 3 bis 5 Stunden fort.
- 3. Ernte die Zellen durch Zentrifugieren. Suspendiere das Zellpellet
in TST (50 mM Tris-HCl (pH 8,0), 0,2 M NaCl, 0,05 % Tween-20, 1
mM EDTA) und schließe
die Zellen durch Ultraschallbehandlung auf.
- 4. Zentrifugiere die aufgeschlossene Zellsuspension (20.000
g, 30 min). Filtriere den so erhaltenen Überstand durch einen hydrophilen
1,2 μm Filter.
- 5. Trage den Zellextrakt auf eine HSA-Sepharosesäule auf.
- 6. Eluiere das Zielprotein mit einer 0,5 M Hac-Lösung (pH
2,8).
-
(5-4) Verfahren unter
der Verwendung der Bindung von Protein an spezifische niedermolekulare
Gewichtskomponenten wie beispielsweise eine Aminosäure, DNS,
ein Farbstoff, ein Vitamin oder Lektin
-
A. Glutathion-S-Transferase
(GST) und Glutathion
-
Üblicherweise
wird ein Verfahren zur Proteinreinigung unter Verwendung der Wechselwirkung
zwischen GST und Glutathion eingesetzt, das als das GST-Pulldown-Verfahren
bezeichnet wird. (siehe z.B. Tanpakushitsu Jikken Noto (Protein
Experiment Note) (I), auf und nach S. 162, Chap. 5: 1. GST-Yugo
Tanpakushitu no Hatugen to Seisei (Expression and Purification of
GST-fused Protein), Suetake, D. B. Smith, Generating Fusions to
Glutathione S-Transferase for Protein Studies. Methods in Enzymology
326:254–270,
(2000)). Diese Kombination ist ebenfalls in der vorliegenden Erfindung
verwendbar.
-
Dieses
Verfahren umfasst Herstellen eines fusionierten Proteins, das aus
einem Zielprotein mit GST gebildet ist, und Adsorbieren an Glutathion-Agarose,
die als Adsorptionsmittel eingesetzt wird. Als Elutionsmittel wird
reduziertes Glutathion verwendet. In dem Fall, dass das GST-fusionierte
Protein durch gentechnische Methoden hergestellt wird, ist es bekannt,
z.B. E. coli, Saccharomyces cerevisiae oder Schizosaccharomyces pombe
als Wirt zu verwenden.
-
Das
folgende Protokoll zeigt grob ein Beispiel des Verfahrens für die Herstellung
von GST-fusioniertem Protein unter Verwendung von GST und Glutathion.
Es ist eine Anzahl von Variationen dieses Verfahrens bekannt, wovon
eine geeignete Variation ausgewählt
werden kann.
- 1. Verdünne 100 ml einer Übernachtkultur
von transformierten Zellen in 1 l L-Medium, das 100 μg/ml Ampicillin
enthält,
gefolgt von einer Inkubation.
- 2. Ernte die Zellen durch Zentrifugieren (5.000 g). Suspendiere
das Zellpellet in 20 ml eiskaltem PBS, der ein reduzierendes Mittel
enthält,
wie beispielsweise 1 bis 5 mM Dithiothreitol (DTT) oder 0,1 % 2-Mercaptoethanol.
- 3. Behandle die suspendierten Zellen vorsichtig auf Eis mit
Ultraschall, so dass die Suspension nicht fortschreitet. Kontrolliere
die Ultraschallbehandlung bis zu einem solchen Grad, dass die Lösung sich
in ein trübes
Grau innerhalb von etwa 5 min verwandelt.
- 4. Gebe Triton X-100 bis zu einer finalen Konzentration von
1 % hinzu und zentrifugiere (10.000 g, 4 °C, 5 min). Gebe den Überstand
in ein 50 ml Röhrchen.
Gebe 1 ml vorgequollener 50 % Glutathion-Agarosekügelchen
dazu und inkubiere bei 4 °C
für 30
min mit gelegentlichem Umdrehen.
- 5. Sammle die Kügelchen
durch Zentrifugieren (500 g, 30 min) und wasche dreimal mit Aliquots
von 50 ml eiskaltem PBS.
- 6. Eluiere das fusionierte Protein durch vorsichtiges Rühren der
Kügelchen
mit einem entsprechenden Volumen von frisch hergestelltem 50 mM
Tris-HCl (pH 8) bei Raumtemperatur für 5 min.
- 7. Eliminiere den Überstand
durch Zentrifugieren (500 g, 30 sec), gebe Glyzerin bis zu einer
finalen Konzentration von 10 % hinzu und lagere in Aliquots bei –80 °C.
-
B. Protein und Farbstoff-Ligand
-
Es
ist beschrieben, dass ein natives Protein aus Zymomonas mobilis
eine Affinität
für spezifische
Farbstoffe, wie z.B. C.I. 17908, Reactive Red 8 und C.I. Reactive
Blue 187 zeigt, und dass dieses Protein unter Verendung dieses Merkmals
gereinigt werden kann (R. K. Scopes and K. Griffiths-Smith, Use
of Differential and Dye-Ligand Chromatography with Affinity Elution
for Enzyme Purification: 6-Phosphogluconate
Dehydratase from Zymomonas mobilis. Analytical Biochemistry 136:
530–534,
1984). Und zwar kann ein Zielprotein gereinigt werden, indem das
Zielprotein mit dem gesamten oder einem Teil dieses Proteins markiert
wird, indem es durch eine Sepharoseaffinitätssäule adsorbiert wird, wo bei
der obige Farbstoff als Ligand verwendet wird, und dann eluiert
wird. Das folgende Protokoll zeigt das Verfahren zur Reinigung des
aus Z. mobilis stammenden Proteins.
- 1. Stelle
ausgehend von einer flüssigen
Kultur von Z. mobilis einen Zellextrakt unter der Verwendung von Extraktionspuffer
her (20 mM K-Mes (pH 6,5), 30 mM NaCl, 5 mM MnCl2,
0,5 mM Ammoniumeisensulfat, 10 mM β-Mercaptoethanol).
- 2. Trage den Zellextrakt sukzessiv auf eine Scarlet MX-G (C.I.
17908, Reactive Red 8)-Sepharose CL-4B Säule (Pharmacia) und eine Blue
HE-G (C.I. Reactive Blue 187)-Sepharose CL-4B Säule auf.
- 3. Wasche die Säule
mit 100 ml Extraktionspuffer.
- 4. Wasche nicht die Scarlet MX-G Säule, sondern ausschließlich die
Blue-HE-G-Säule
mit dem Extraktionspuffer, der 20 mM Na2SO4 enthält.
- 5. Eluiere das Zielprotein aus Z. mobilis mit 20 mM DL-α-Glycerophosphat.
-
C. Verfahren unter der
Verwendung der Bindung von Biotin an Avidin
-
Ein
Verfahren zur Reinigung eines Proteins unter Verwendung der spezifischen
Bindung von Biotin an Avidin ist seit langer Zeit bekannt (siehe
z.B. J. D. Alche, and H. Dickinson, Affinity Chromatography Purification
of Antibodies to a Biotinylated Fusion Protein Expression in Escherichia
coli. Protein Expression and Purification 12:138–143, 1998). Dieses Verfahren
umfasst das Herstellen eines fusionierten Proteins, das aus Biotin
und einem Zielprotein besteht, unter Verwendung einer Sequenz (122
Aminosäuren),
die in einem Wirt (z.B. E. coli) biotiniliert wird, das Einfangen
dieses fusionierten Proteins mit einer Säule, die daran fixiertes Avidin
trägt (z.B.
SoftLink soft release avidin resin (Promega)), und dann ein konkurrierendes
Eluieren mit Biotip. Diese Kombination ist ebenfalls in der vorliegenden
Erfindung verwendbar.
- 1. Um eine Genexpression
zu induzieren, gebe 1 mM IPTG (finale Konzentration) zu einer Übernachtkultur von
transformierten Zellen (Wirt: E.coli, Vektor: Pin-Point Xa-2 (Promega))
und inkubiere für
weitere 5 Stunden. In dem Fall, wo das so exprimierte Protein in
den Zellen vorhanden ist, behandle wie folgt.
- 2. Lysiere die Zellen durch Zugabe von 10 ml Puffer pro Gramm
des Zellpellets (50 mM Tris-HCl (pH 8,0), 1 mM EDTA, 50 mM NaCl,
0,1 mM PMSF, 1 mg/ml Lysozym).
- 3. Sammle das Präzipitat,
das das Zielprotein enthält,
durch Zentrifugieren (18.000 g, 15 min) und suspendiere in Puffer
(50 mM Tris-HCl (pH 8), 10 mM EDTA, 50 mM NaCl 0,5 % Triton X-100,
0,1 mM PMSF), gefolgt von zweimaligem Waschen.
- 4. Suspendiere nach Zentrifugieren (18.000 g, 15 min) das so
erhaltene Pellet in Solubilisierungspuffer (50 mM Tris-HCl (pH 8),
10 mM EDTA, 50 mM NaCl, 0,5 Triton X-100, 0,1 mM PMSF, 6 M Guanidin-HCl).
- 5. Trage den Zellextrakt auf 3 ml einer SoftLink soft release
avidin resin (Promega)-Säule
auf, die mit 30 ml des Solubilisierungspuffers voräquilibriert
ist. Wasche mit 60 ml Solubilisierungspuffer.
- 6. Eluiere das biotinilierte Zielprotein mit Solubilisierungselutionsmittel,
das 5 mM Biotin enthält.
-
(5-5) Verfahren unter
der Verwendung der Bindung von Protein an Saccharid
-
In
diesem Verfahren wird ein Protein unter Verwendung einer Wechselwirkung
zwischen einem Saccharidbindenden Protein mit einem Saccharid gereinigt.
Es ist z.B. bekannt, Maltose-bindendes Protein (MBP) zusammen mit
Amylose zu verwenden (D. Sachdev and J. M. Chirgwin, Fusions to
Maltose-Binding Protein: Control of Folding and Solubility in Protein
Purification. Methods in Enzymology 326: 312–321 (2000)). Weiterhin wird
erwartet, dass die Wechselwirkung zwischen β-Galaktose-bindenden Proteinen,
wie z.B. Galektin und β-Galaktose,
verwendet werden kann. Diese Kombinationen sind ebenfalls in der
vorliegenden Erfindung verwendbar.
-
A. Maltose-bindendes Protein
und Amylose
-
In
dem Verfahren, in dem ein fusioniertes Protein eines Maltose-bindenden
Proteins an einem Harz mit daran fixierter Amylose adsorbiert wird,
wird Maltose als ein Elutionsmittel verwendet. Das folgende Protokoll
zeigt ein Beispiel des Herstellungsverfahrens eines fusionierten
Proteins eines Maltosebindenden Proteins. Es ist eine Anzahl von
Variati onen dieses Verfahrens bekannt, wovon eine geeignete Variation
ausgewählt werden
kann.
- 1. Gebe 2 ml einer Übernachtkultur von transformierten
Zellen (E. coli/Vektor pMRL-c2 (New England Biolabs)) zu 225 ml
LBD-Medium, das 100 μg/ml
Ampicillin enthält
(LB-Medium, das 0,2 % Glukose enthält), und inkubiere unter Schütteln bis
zu OD600 = 0,5 bei 37 °C.
- 2. Um eine Genexpression zu induzieren gebe 0,3 mM Isopropyl-β-Thiogalaktopyranosid
(IPTG) hinzu und setze die Inkubatin für weitere 2 bis 3 Stunden bei
30 °C fort.
- 3. Ernte die Zellen durch Zentrifugieren (6.800 g, 5 min). Suspendiere
das Zellpellet in 10 ml Säulenpuffer (20
mM Tris (pH 7,4), 200 mM NaCl, 1 mM EDTA, 0,02 % Tween 80) und friere
bei –20 °C über Nacht
ein.
- 4. Taue die gefrorene Zellsuspension in Eiswasser auf und verdünne in 10
ml Säulenpuffer.
Schließe
die Zellen durch Ultraschallbehandlung auf (Intensität: 75 %
des maximalen Levels).
- 5. Verdünne
nach Zentrifugieren (20.000 g, 4 °C,
15 min) den Überstand
mit 10 ml Säulenpuffer
(roher Extrakt).
- 6. Trage den rohen Extrakt auf 10 ml einer Amylose-Harz-Säule auf.
- 7. Wasche die Säule
mehrere Male mit Aliquots von 20 bis 30 ml des Säulenpuffers. Eluiere dann das
Ziel protein mit dem Säulenpuffer,
der 10 mM Maltose enthält.
- 8. Chitin und Chitin-bindende Domäne (CBD)
-
In
diesem Verfahren wird die Bindung von Chitin an eine Chitin-bindende
Domäne
(CBD) für
die Reinigung eines Proteins verwendet. Und zwar wird ein fusioniertes
Protein, das aus Chitin-bindendem Protein (CBD) besteht, das an
ein Zielprotein über
Intein (induzierbare selbstspaltende Aktivität von technischen Proteinspleißelementen)
gebunden ist, exprimiert, und dann an eine Chitinaffinitätssäule (New
England Biolabs) adsorbiert. In der Elution wird die Bindung zwischen
Intein und dem Zielprotein mit einem reduzierenden Mittel wie beispielsweise
DTT, β-Mercaptoethanol
Orcystein gespalten (siehe z.B. Chung-Mo Park, Jae-Yoon Shim, Song-Sook
Yang, Jeong-GuKang, Jeong-Il Kim, Z. Luka, and Pill-Soon Song, Chromophore – Apoprotein
Interactions in Synechocystis sp. PCC6803 Phytochrome Cph1. Biochemistry
39: 6349–6356,
2000). In dem Fall, dass dieses Verfahren auf die Proteinkomponenten
der vorliegenden Erfindung angewendet wird, werden die Proteinkomponenten
neben CBD-Intein zusätzlich
mit einer anderen adhäsiven
Substanz markiert, und diese adhäsive
Markierung wird in der Trennung der Proteinkomponenten von dem Zielprotein,
das in dem in vitro-Synthesesystem gebildet wird, verwendet.
-
Das
folgende Protokoll zeigt grob ein Beispiel dieses Verfahrens zur
Reinigung eines Proteins. Es ist eine Anzahl von Variationen hierfür bekannt
und eine geeignete Variation davon kann ausgewählt werden.
- 1.
Gebe 3 ml einer Übernachtkultur
von transformierten Zellen (Wirt: E. coli, Vektor: pTYB2 (New England Biolabs))
zu 250 ml RB-Medium hinzu (0,5 % Hefeextrakt, 1 % Trypton, 0,5 %
NaCl, 0,2 % Glukose (pH 7,5) und inkubiere bis zu OD600 =
0,6 bei 30 °C.
- 2. Um die Expression des fusionierten Proteins zu induzieren,
gebe 1 mM IPTG (finale Konzentration) hinzu und setze die Inkubation
für weitere
14 bis 16 Stunden bei 20 °C
fort.
- 3. Ernte die Zellen durch Zentrifugieren (5.000 g, 5 min). Suspendiere
das Zellpellet in Lysepuffer (Tris-HCl (pH 8,0), 500 mM NaCl, 0,1
% Triton X-100,
1 mM EDTA) bei Eiskühlung.
Schließe
die Zellen durch Ultraschallbehandlung auf.
- 4. Sammle den Überstand
durch Zentrifugieren (100.000 g, 30 min) und filtriere durch eine
0,2 mm Filtermembran.
- 5. Gebe 20 μl
2 mM DMSO zu 1,5 ml des Zellextrakts hinzu. Inkubiere auf Eis für 1 Stunde
und appliziere dann auf eine Chitinaffinitätssäule.
- 6. Wasche die Säule
mit Puffer (20 mM Tris-HCl (pH 8,0), 150 mM NaCl, 1 mM EDTA, 0,1
% Triton X-100). Inkubiere in Puffer, der 1 mM DTT (finale Konzentration)
enthält, über Nacht
bei 4 °C,
um die Selbstspaltung des Inteins zu induzieren. Sammle dann das
so freigesetzte Zielprotein.
-
(5-6) Verfahren unter
der Verwendung der Bindung eines Proteins oder eines Peptidfragments
an ein Ionenaustauscher-Harz
-
A. Poly-Arg und Ionenaustauscher-Harz
-
In
diesem Verfahren wird ein Protein unter Ausnutzung des Phänomens gereinigt,
dass ein Poly-Argmarkiertes Zielprotein, das positiv geladen ist,
an ein Kationenaustauscher-Harz adsorbiert wird (z.B. eine SP-TSK
HPLC-Säule).
Die Elution wird durch Kontrollieren der Ionenstärke durchgeführt (J.
C. Smith, R. B. Derbyshire, E. Cook, L. Dunthorne. J. Viney. S.
J. Brewer, H. M. Sassenfeld, and L. D. Bell, Chemical Synthesis and
Cloning of a Poly (Arginin) – Coding
Gene Fragment Designed to Aid Polypeptide Purification. Gene 32: 321–327, 1984).
-
Das
folgende Protokoll zeigt grob ein Beispiel des oben beschriebenen
Verfahrens. Es ist eine Anzahl von Variationen hierfür bekannt
und eine geeignete Variation davon kann ausgewählt werden.
- 1.
Gebe 6 ml einer Übernachtkultur
von transformierten Zellen (Wirt. E. coli, Vektor: pWT221) zu 300
ml M9-Medium, das 100 μg/ml
Ampicillin enthält,
hinzu und inkubiere bis zu A600 = 0,4 unter
Schütteln
bei 37 °C.
- 2. Gebe eine IAA-Lösung
(20 mg/ml in Ethanol) hinzu, so dass sich eine finale Konzentration
von 20 μg/ml ergibt.
- 3. Gebe 0,1 % Polymin P (finale Konzentration) hinzu und ernte
die Zellen durch Zentrifugieren.
- 4. Lysiere das Zellpellet in Puffer (40 mM Tris-Acetat (pH 5,5),
5 M Harnstoff (Urea)) und dialysiere gegen den gleichen Puffer.
- 5. Trage 0,1 ml des Zellextrakts auf eine SP-TSK HPLC-Säule auf und wasche die Säule mit
dem gleichen Puffer.
- 6. Eluiere das Zielprotein in Puffer (40 mM PIPES (pH 6,0),
5 M Harnstoff) mit einem NaCl-Konzentrationsgradienten (100 mM bis
350 mM).
-
(5-7) Verfahren unter
der Verwendung von Kügelchen
-
Es
werden magnetische Kügelchen
(DynabeadsTM, DYNAL, Norwegen) mit einer
gleichmäßigen Partikelgröße, die
aus einem Polymerkern mit magnetisierbaren Substanzen (z.B. γFe2O3 und Fe3O4), die gleichmäßig darin
verteilt sind, und einer hydrophilen Polymerbeschichtung bestehen,
vermarktet. Durch Bindung verschiedener Antikörper an die Oberfläche können diese
Kügelchen
an Zellen und Proteine gebunden werden. Wenn sie in die Nähe eines
starken Magneten (MPC) gebracht werden, werden die magnetischen
Kügelchen
magnetisiert und so magnetisch angezogen. Wenn der Magnet entfernt
wird, werden die Kügelchen
entmagnetisiert und verteilen sich wieder. Aufgrund dieser Merkmale
wurden magnetische Kügelchen
z.B. bei der Reinigung von Zellen und Proteinen eingesetzt. Z.B.
ist beschrieben, dass periphere Blut-B-Lymphozyten unter Verwendung
von magnetischen Polystyrenkügelchen
(DYNAL), die mit CD19-Antikörper
(Kanegasaki, S. et al, J. Biochem. 117:758–765 (1995)) beschichtet waren,
isoliert wurden. In der vorliegenden Erfindung ist es ebenfalls
möglich,
die Proteinkomponenten, die das Reaktionssystem ausmachen, mit magnetischen
Kügelchen
zu markieren, und so aus dem Reaktionssystem magnetisch zu eliminieren.
D.h., dass eine solche Kombination von magnetischen Kügelchen
mit einem Magneten ebenfalls in die Kategorie der Substanzen fällt, die sich
gemäß der vorliegenden
Erfindung gegenseitig beeinflussen.
-
Nun
wir die vorliegende Erfindung detaillierter in Bezug auf die folgenden
Beispiele erläutert.
Dennoch ist es so zu verstehen, dass die Erfindung nicht auf diese
Beispiele beschränkt
ist.
-
[Beispiel 1]
-
Präparationen
von E. coli Ribosom und Extraktion von 5100 300 g E. coli A19-Zellen
(geerntet in der mittleren Log-Phase)
wurden mit Tonerde (Al2O3)
gemahlen. Die gemahlenen Zellen wurden in Puffer A suspendiert (10
mM Hepes-KOH (pH 7,6), 10 mM MgCl2, 50 mM
KCl, 1 mM DTT) und Tonerde und Zelltrümmer wurden durch Zentrifugation
bei 30.000 g für
1 Stunde bei 4 °C
eliminiert. DNase (Deoxyribonuklease) wurde zu der resultierenden Überstandsfraktion
zugegeben, um eine finale Konzentration von 1 μg/ml zu ergeben, gefolgt von
einer Zentrifugation bei 100.000 g für 4 Stunden bei 4 °C. Die so
erhaltene Überstandsfraktion
wurde als S100 bezeichnet. Das Pellet wurde in Puffer A resuspendiert
und die resultierende Suspension wurde als roher Ribosomenextrakt
bezeichnet. Von diesem rohen Ribosomenextrakt wurde eine festgekoppelte
Ribosomenfraktion mit einem Saccharosedichtegradienten von 6 bis
36 % erhalten. Diese festgekoppelte Ribosomenfraktion wurde bei
100.000 g zentrifugiert und das Pellet wurde in Ribosomenpuffer
suspendiert (20 mM Hepes-KOH
(pH 7,6), 6 mM MgOAc, 30 mM NH4Cl, 7 mM β-Mercaptoethanol),
um so festgekoppelte Ribosomen herzustellen. 1 zeigt
die Ribosomenfraktionen gemäß dem Saccharosedichtegradienten.
-
[Beispiel 2]
-
Konstruktion von Plasmiden
für die Überexpression
von Initiationsfaktoren, Elongationsfaktoren und Terminationsfaktoren
-
Unter
Verwendung des E. coli A19-Genoms als Matrize (engl.: template)
wurde eine Gensequenz, die das EF-Tu-Gen kodiert, durch PCR erweitert,
um ein DNS-Fragment zu ergeben, das am 5'-Endpunkt eine EcoRI-Erkennungssequenz
und am 3'-Endpunkt
eine BglII-Erkennungssequenz hat. Das so erhaltene DNS-Fragment wurde in
das Plasmid pQE60 (QIAGEN) eingefügt, das mit EcoRI und BglII
gespalten worden war. So wurde ein Vektor für die Überexpression von EF-Tu konstruiert,
welches am C-Endpunkt mit einer His-Markierung fusioniert ist. Als
nächstes
wurde E. coli BL21/pREP4 mit dem oben erhaltenen Vektor transformiert.
Vektoren für
eine Überexpression
anderer Elongationsfaktoren, Initiationsfaktoren und Terminationsfaktoren
wurden in der gleichen Weise konstruiert. Tabelle 1 fasst die verwendeten
Vektoren und Restriktionsenzyme und die Positionen der His-Markierung
zusammen.
-
[Beispiel 3]
-
Konstruktion von Plasmiden
für eine Überexpression
der Aminoacyl-tRNS-Synthetase (ARS) und Methionin-tRNS-Formylase
(MTF)
-
Unter
Verwendung des E. coli A19-Genoms als Matrize bzw. Templat (engl.:
template) wurde eine Gensequenz, die das Alanyl-tRNS-Synthetasegen
kodiert, durch PCR erweitert, um ein DNS-Fragment zu ergeben, das
am 5'-Endpunkt eine
SphI-Erkennungssequenz
und am 3'-Endpunkt
eine HindIII-Erkennungssequenz
hat. Das so erhaltene DNS-Fragment wurde in ein Plasmid pQE30 (QIAGEN)
eingefügt,
das mit SphI und HindIII gespalten worden war. So wurde ein Vektor
für die Überexpression
der Alanyl-tRNS-Synthetase konstruiert, die am N-Endpunkt mit einer
His-Markierung fusioniert ist. Als nächstes wurde E. coli BL21/pREP4 mit
dem oben erhaltenen Vektor transformiert. Vektoren für eine Überexpression
von anderen als ARS und MTF wurden in der gleichen Weise konstruiert.
Tabelle 1 fasst die verwendeten Vektoren und Restriktionsenzyme
und die Positionen der His-Markierung zusammen, wobei die erhaltenen
Plasmide in E. coli-Stamm BL21/pREP4 (pQE-Serien) oder BL21/DE3
(pET-Serien) transformiert wurden.
-
-
- Bemerkung: RE bedeutet Restriktionsenzym.
-
[Beispiel 4]
-
Konstruktion von Plasmiden
für eine Überexpression
der T7RNS-Polymerase
-
Unter
Verwendung des T7-Phagengenoms als Matrize bzw. Templat (engl.:
template) wurde eine Gensequenz, die das T7RNS-Polymerasegen kodiert,
durch PCR erweitert, um ein DNS-Fragment zu ergeben, das am 5'-Endpunkt eine BamHI-Erkennungssequenz
und am 3'-Endpunkt
eine PstI-Erkennungssequenz hat. Das so erhaltene DNS-Fragment wurde
in das Plasmid pQE30 (QIAGEN) eingefügt, das mit BamHI und PstI gespalten
worden war. So wurde ein Vektor für die Überexpression der T7RNS-Polymerase
konstruiert, die am N-Endpunkt mit einer His-Markierung fusioniert
ist. Als nächstes
wurde E. coli BL21/pREP4 mit dem oben erhaltenen Vektor transformiert.
-
[Beispiel 5]
-
Konstruktion von Plasmiden
für eine Überexpression
der Nukleosid-Diphosphatkinase (NDK) und anderer Enzyme
-
Unter
Verwendung des E. coli A19-Genoms als Matrize bzw. Templat (engl.:
template) wurde eine Gensequenz, die das NDK-Gen kodiert, durch
PCR erweitert, um ein DNS-Fragment zu ergeben, das am 5'-Endpunkt eine BamHI-Erkennungssequenz
und am 3'-Endpunkt
eine HindIII-Erkennungssequenz hat. Das so erhaltene DNS-Fragment
wurde in das Plasmid pQE30 (QIAGEN) eingefügt, das mit BamHI und HindIII
gespalten worden war. So wurde ein Vektor für die Überexpression der NDK konstruiert,
die am N-Endpunkt mit einer His-Markierung fusioniert ist. Als nächstes wurde
E. coli BL21/pREP4 mit dem oben erhaltenen Vektor transformiert.
Plasmide für
andere Enzyme, die in (4-1) und (4-2) beispielhaft erläutert sind
(auf Seite 18–19), können, wenn
gewünscht,
in der gleichen Weise konstruiert werden.
-
[Beispiel 6]
-
Überexpression und Reinigung
von Initiationsfaktoren, Elongationsfaktoren und Terminationsfaktoren
-
Um
His-markierte EF-Tu (EF-Tu*) zu überexprimieren,
wurden die in Beispiel 2 erhaltenen Transformanten BL21/pREP4 Zellen
in 6 l LB-Medium kultiviert, bis die optische Dichte (OD660) 0,7 erreicht hatte. Zu der Kultur wurde
IPTG (Isopropyl-1-Thio-β-D-Galaktosid)
bis zu einer finalen Konzentration von 0,1 mM zugegeben, und die
Inkubation wurde für
weitere 4 Stunden bei 37 °C
fortgeführt.
Die Zellen wurden durch Zentrifugation geerntet, in Suspensionspuffer
resuspendiert (50 mM Hepes-KOH (pH 7,6), 1 M NH4Cl,
10 mM MgCl2, 0,3 mg/ml Lysozym, 0,1 % Triton
X-100, 0,2 mM PMSF (Phenylmethansulfonylfluorid), 6 mM β-Mercaptoethanol)
und durch Ultraschallbehandlung aufgeschlossen. Die Zelltrümmer wurden
durch Zentrifugation bei 100.000 g für 1 Stunde bei 4 °C eliminiert.
Der erhaltene Überstand
wurde auf eine mit Ni2+ vorbeladene 10 ml Hi-Trap
chelatbildende Säule
(Pharmacia) aufgetragen und mit 100 ml HT-Puffer (50 mM Hepes-KOH (pH 7,6), 1 M
NagCl, 10 mM MgCl2), der 10 mM Imidazol
enthielt, gewaschen. Dann wurde EF-Tu* von der Säule unter einem in dem HT-Puffer
enthaltenen linearen Gradienten der Imidazolkonzentration (10 bis
400 mM) eluiert. Die so gereinigten EF-Tu*-Fraktionen wurden gesammelt
und gegenüber
Stockpuffer (50 mM Hepes-KOH (pH 7,6), 100 mM KCl, 10 mM MgCl2, 30 % Glycerin) dialysiert. Die Konzentration
des gereinigten EF-Tu* wurde basierend auf einer Standardkurve bestimmt,
die unter Verwendung des Bio-Rad Proteintestkits unter Verwendung
von BSA (bovines Serumalbumin) als Standard aufgenommen wurde. Das
erhaltene EF-Tu* wurde schnell in 1 ml Aliquots in flüssigem Stickstoff
eingefroren und dann bei –80 °C gelagert.
Andere His-markierte Elongationsfaktoren, Initiationsfaktoren und
Terminationsfaktoren wurden in der gleichen Weise gereinigt. 2 zeigt
12 SDS-PAGE Muster von His-markierten Faktoren (gefärbt mit
Coomassie-Brilliantblau).
-
Die
Aktivitäten
und optimalen Konzentrationen der His-markierten Initiationsfaktoren (IF1,
IF2 und IF3: "*" bedeutet "His-markiert") wurden unter der
Verwendung eines DHFR mRNS in vitro-Translationssystems gemessen
(Beispiel 17 wie nachstehend ausgeführt). Unter Verwendung eines
Systems, das IF1*, IF2* und IF3* als eine positive Kontrolle enthielt,
wurde die Inkubation für
30 min in Systemen durchgeführt,
denen entsprechende Initiationsfaktoren fehlten, und dann wurden
die so gebildeten relativen Aktivitäten von DHFR verglichen (
3A).
Und zwar wurden die Aktivitäten
der His-markierten Initiationsfaktoren bestimmt, indem die Aktivität der positiven
Kontrolle auf 100 bezogen wurde. Als ein Ergebnis wurde bestätigt, dass
die Ausbeute an DHFR in jedem der Systeme, denen IF* fehlte, zu
1/2 oder weniger der positiven Kontrolle korrespondierte, was anzeigt,
dass jeweils IF1*, IF2* und IF3* die Aktivität hat. Die optimalen Konzentrationen
der His-markierten Initiationsfaktoren wurden durch Translatieren
in einem in vitro-System
unter konstanten Bedingungen, jedoch unter Variation der Konzentration
von jedem Initiationsfaktor, und durch Messen der relativen Aktivität des so
gebildeten DHFR (
3B) bestimmt. In
3B zeigen
jeweils ⦁,
bzw. ∎ die
Daten von IF1*, IF2* bzw. IF3*.
-
[Beispiel 7]
-
Überexpression
und Reinigung von His-markierten ARSs und MTF
-
Die
Transformanten BL21/DE3 Zellen für
die Überexpression
von His-markierter Ser tRNS-Synthetase ("*" bedeutet "Hismarkiert") wurden in 2 l LB-Medium
kultiviert, bis die optische Dichte (OD660)
0,7 erreicht hatte. Zu der Kultur wurde IPTG (Isopropyl-1-Thio-β-Galaktosid)
bis zu einer finalen Konzentration von 0,1 mM gegeben, und die Inkubation wurde
für weitere
4 Stunden bei 37 °C
fortgesetzt. Die Zellen wurden durch Zentrifugation geerntet, in
Suspensionspuffer resuspendiert (50 mM Hepes-KOH (pH 7,6), 1 M NH4Cl, 10 mM MgCl2, 0,3
mg/ml Lysozym, 0,1 % Triton X-100, 0,2 mM PMSF (Phenylmethansulfonylfluorid),
6 mM β-Mercaptoethanol)
und durch Ultraschallbehandlung aufgeschlossen. Die Zelltrümmer wurde
durch Zentrifugation bei 100.000 für 1 Stunde bei 4 °C eliminiert.
Der erhaltene Überstand
wurde auf eine mit Ni2+ vorbeladene 10 ml Hi-Trap
chelatbildende Säule
(Pharmacia) aufgetragen und mit 100 ml HT-Puffer (50 mM Hepes-KOH
(pH 7,6), 1 M NH4Cl, 10 mM MgCl2),
der 10 mM Imidazol enthielt, gewaschen. Dann wurde die Ser tRNS-Synthetase* von der
Säule unter
einem in dem HT-Puffer enthaltenen linearen Gradienten der Imidazolkonzentration
(10 bis 400 mM) eluiert. Die so gereinigten Ser tRNS-Synthetase*-Fraktion
wurden gesammelt und gegenüber Stockpuffer
(50 mM Hepes-KOH (pH 7,6), 100 mM KCl, 10 mM MgCl2,
30 % Glycerin) dialysiert. Die Konzentration der gereinigten Ser
tRNS-Synthetase* wurde basierend auf einer Standardkurve bestimmt,
die unter Verwendung des Bio-Rad Protein-Testkits unter Verwendung
von BSA (bovines Serumalbumin) als Standard aufgenommen wurde. Die
so erhaltene Ser tRNS-Synthetase*
wurde in 1 ml Aliquots in flüssigem
Stickstoff schnell eingefroren und dann bei –80 °C gelagert. 5 zeigt
ein so erhaltenes Chromatogramm der Ser tRNS-Synthetase*.
-
Andere
ARS* und MTF wurden in der gleichen Weise überexprimiert und gereinigt. 6 zeigt
12 % SDS-PAGE Muster der His-markieten Faktoren und Enzyme (gefärbt mit
Coomassie-Brilliantblau).
Zwei Banden von Gly RS* und Phe RS*, die in 6 zu beobachten
sind, sind der Tatsache zuzuschreiben, dass diese Enzyme α2- und β2-Typen haben. 6 zeigt,
dass diese His-markierten Faktoren und Enzyme jeweils in hoher Reinheit
erhalten wurden.
-
[Beispiel 8]
-
Überexpression und Reinigung
von His-markierter T7RNS-Polymerase
-
Die
Transformanten BL21/pREP4 Zellen für die Überexpression von His-markierter
T7RNS-Polymerase ("*" bedeutet "His-markiert") wurden in 6 l LB-Medium
kultiviert, bis die optische Dichte (OD660)
0,7 erreicht hatte. Zu der Kultur wurde IPTG (Isopropyl-1-Thio-β-Galaktosid)
bis zu einer finalen Konzentration von 0,1 mM gegeben, und die Inkubation
wurde für
weitere 4 Stunden bei 37 °C
fortgesetzt. Die Zellen wurden durch Zentrifugation geerntet, in
Suspensionspuffer resuspendiert (50 mM Hepes-KOH (pH 7,6), 1 M NH4Cl, 10 mM MgCl2,
0,3 mg/ml Lysozym, 0,1 % Triton X-100, 0, 2 mM PMSF (Phenylmethansulfonylfluorid),
6 mM β-Mercaptoethanol)
und durch Ultraschallbehandlung aufgeschlossen. Die Zelltrümmer wurden
durch Zentrifugation der aufgeschlossenen Zellsuspension bei 100.000
für 1 Stunde
bei 4 °C
eliminiert. Die erhaltene Überstandsfraktion
wurde auf eine mit Ni2+ vorbeladene 10 ml
Hi-Trap chelatbildende Säule
(Pharmacia) aufgetragen und mit 100 ml HT-Puffer (50 mM Hepes-KOH (pH 7,6), 1 M
NH4Cl, 10 mM MgCl2),
der 10 mM Imidazol enthielt, gewaschen. Dann wurde die T7RNS-Polymerase*
von der Säule
unter einem in dem HT-Puffer enthaltenen linearen Gradienten der
Imidazolkonzentration (10 bis 400 mM) eluiert. Die so gereinigten
T7RNS-Polymerase*-Fraktionen wurden gesammelt und gegenüber Stockpuffer
(50 mM Hepes-KOH (pH 7,6), 100 mM KCl, 10 mM MgCl2,
30 % Glycerin) dialysiert. Die Konzentration der gereinigten T7RNS-Polymerase*
wurde basierend auf einer Standardkurve bestimmt, die unter Verwendung
des Bio-Rad Protein-Testkits unter Verwendung von BSA (bovines Serumalbumin)
als Standard aufgenommen wurde. Die erhaltene T7RNS-Polymerase*
wurde in 1 ml Ali quots in flüssigem
Stickstoff schnell eingefroren und dann bei –80 °C gelagert. 12A und B zeigen so erhaltene Chromatogramme der
T7RNS-Polymerase*.
-
[Beispiel 9]
-
Überexpression
und Reinigung von His-markierter NDK und anderen Enzymen
-
Die
Transformanten BL21/pREP4 Zellen für die Überexpression von His-markierter
NDK ("*" bedeutet "His-markiert") wurden in 2 l LB-Medium
kultiviert, bis die optische Dichte (OD660)
0,7 erreicht hatte. Zu der Kultur wurde IPTG (Isopropyl-1-Thio-β-Galaktosid)
bis zu einer finalen Konzentration von 0,1 mM gegeben und die Inkubation
wurde für
weitere 4 Stunden bei 37 °C
fortgesetzt.
-
Die
Zellen wurden durch Zentrifugation geerntet, in Suspensionspuffer
resuspendiert (50 mM Hepes-KOH (pH 7,6), 1 M NH4Cl,
10 mM MgCl2, 0,3 mg/ml Lysozym, 0,1 % Triton
X-100, 0,2 mM PMSF (Phenylmethansulfonylfluorid), 6 mM β-Mercaptoethanol)
und durch Ultraschallbehandlung aufgeschlossen. Die Zelltrümmer wurden
durch Zentrifugation bei 100.000 für 1 Stunde bei 4 °C eliminiert.
Die erhaltene Überstandsfraktion
wurde auf eine mit Ni2+ vorbeladene 10 ml
Hi-Trap chelatbildende Säule
(Pharmacia) aufgetragen und mit 100 ml HT-Puffer (50 mM Hepes-KOH
(pH 7,6), 1 M NH4Cl, 10 mM MgCl2),
der 10 mM Imidazol enthielt, gewaschen. Dann wurde die NDK* von
der Säule
mit einem in dem HT-Puffer enthaltenen linearen Gradienten der Imidazolkonzentration
(10 bis 400 mM) eluiert. Die so gereinigten NDK*-Fraktionen wurden
gesammelt und gegenüber
Stockpuffer (50 mM Hepes-KOH (pH 7,6), 100 mM KCl, 10 mM MgCl2, 30 % Glycerin) dialysiert. Die Konzentration
der gereinigten NDK* wurde basierend auf einer Standardkurve bestimmt,
die unter Verwendung des Bio- Rad
Protein-Testkits unter Verwendung von BSA (bovines Serumalbumin)
als Standard aufgenommen wurde. Die so erhaltene NDK* wurde in 1
ml Aliquots in flüssigem
Stickstoff schnell eingefroren und dann bei –80 °C gelagert. Andere His-markierte
Enzyme, die in (4-1) und (4-2) beispielhaft erläutert sind (auf Seite 18–19), können, wenn
gewünscht,
in der gleichen Weise erhalten werden.
-
[Beispiel 10]
-
Konstruktion
des DHFR-Gens und Präparation
von mRNS
-
Durch
Hinzufügen
einer HindIII-Sequenz bzw. einer BamHI-Sequenz an die 5'- und 3'-Endpunkte wurde das DHFR-Gen (Dihydrofolatreduktase)
aus E. coli durch PCR erweitert. Das Gen enthielt einen T7-Promoter
stromaufwärts
einer Ribosomenbindungsstelle mit der "Epsilon Sequenz" aus dem Bakteriophagen-T7-Gen 10, gefolgt
von einer Shine-Dalgarno (SD)-Sequenz.
Dieses DNS-Fragment wurde in den Plasmidvektor pUC18 (Takara Shuzo)
kloniert. Nach Behandlung mit SmaI wurde dieses Plasmid als eine
Matrize bzw. ein Templat (engl.: template) in einer run-off Transkription
oder in einer mit einer in vitro-Transkription gekoppelten Translation
unter Verwendung der T7RNS-Polymerase verwendet. Die in vitro-Transkriptionsreaktion
wurde bei 42 °C
für 3 Stunden
durchgeführt.
Das Reaktionsgemisch (1 ml) umfasste 40 mM Hepes-KOH (pH 7,8), 20 mM
MgCl2, 1 mM Spermidin, 5 mM DTT, jeweils
2 mM ATP, UTP, CTP und GTP, 20 μg
des mit SmaI behandelten Matrizen- bzw. Templat-Plasmids, 50 μg BSA, 1,78
Einheiten PPiase (Pyrophosphatase) und 10 μg der so gereinigten His-markierten
T7RNS-Polymerase. Um die Reaktion zu beenden wurde EDTA (Ethylendinitrotetra-Essigsäure) bis
zu einer finalen Konzentration von 50 mM hinzugefügt. Die
so erhaltene mRNS wurde mit Phenol/Chloroform extrahiert und dann
mit Ethanol ausgefällt.
Danach wurde sie un ter Verwendung eines RNS-Reinigungskits (QIAGEN)
entsprechend dem vom Hersteller empfohlenen Protokoll gereinigt.
-
[Beispiel 11]
-
Konstruktion
von MFL-mRNS
-
Um
eine Matrize bzw. ein Templat (engl.: template) für MFL-mRNS zu erhalten,
wurde die DNS-Sequenz AUGUUCUUGUAA (SEQ ID NO:4) (translatiert in
fMet-Phe-Leu-Stop; Formylmethionin-Phenylalanin-Leucin-Stopcodon;
nachfolgend nur als MFL bezeichnet) wie folgt konstruiert. Ein Oligonukleotid A:5'-TAtgttcttgtaac (SEQ ID NO:5) wurde mit
einem weiteren Oligonukleotid B: 5'-TCGAgttacaagaaca (SEQ ID NO:6) zusammen
abgekühlt
(annealed), um eine Doppelstrang-DNS zu ergeben, die NdeI- und XhoI-Sequenzen
enthält.
Dann wurde diese DNS in die NdeI- und XhoI-Stellen des Plasmidvektors
pET29a (Novagen) kloniert. Das erhaltene Plasmid wurde wie im obigen
Fall des DHFR-Gens transkribiert.
-
[Beispiel 12)
-
Aktivitäten der
His-markierten Aminoacyl-tRNS-Synthetase
-
Die
Aktivitäten
der His-markierten ARSs (Aminoacyl-tRNS-Synthetase) wurden wie folgt gemessen. Jedes
Reaktionsgemisch (50 μl)
enthielt Polymixpuffer (siehe Translationsexperimente) mit 1 mM
ATP, 2,8 A260-Einheiten von tRNSmix (Boehringer),
50 μM von
jeder markierten Aminosäure
und jede gereinigte His-markierte ARS. Die Reaktionen wurden bei
37 °C durchgeführt und
radioaktive Aminoacyl-tRNS wurden auf 3MM-Filtern zu verschiedenen
Inkubationszeiten ausgefällt
und mit kalter 5 % Trichloroessigsäure gewaschen und dann die
Radioaktivität
gemessen. Eine Einheit der Aktivität wurde als die Menge des Enzyms
definiert, die 1 pmol Aminoacyl-tRNS pro Minute synthetisieren kann.
Tabelle 2 zeigt die Ergebnisse.
-
-
[Beispiel 13]
-
Aktivitäten der
His-markierten Methionyl-tRNS-Transformylase
-
Aktivitäten von
His-markierten MTFs wurden wie folgt gemessen ("*" bedeutet "His-markiert"). Jedes Reaktionsgemisch
(50 μl)
enthielt Polymixpuffer (siehe Translationsexperimente) mit 1 mM
ATP, 2,8 A260-Einheiten tRNSmix (Boehringer),
50 μM [3H] markiertes Methionyn, 0,5 μg 10-Formyl-5,6,7,8,-Tetrahydrofolsäure, 3000
Einheiten MetRS und MTF*. Die Reaktionen wurden bei 37 °C durchgeführt und
nicht formylierte Methionyl-tRNS wurde in Puffer mit 0,175 M CuSO4 und 0,5 M Tris-HCl (pH 7,5) für 8 min
bei 30 °C
deacyliert. Radioaktive Formyl-Methionyl-tRNS wurden auf 3MM-Filtern
ausgefällt
und mit kalter 5 % Trichloressigsäure gewaschen, gefolgt von
der Messung der Radioaktivität.
Eine Einheit der Aktivität
wurde als die Menge des Enzyms definiert, die 1 pmol Formyl-Methionyl-tRNS
pro Minute synthetisieren kann. Tabelle 2 zeigt die Ergebnisse (letzte
Spalte).
-
[Beispiel 14]
-
Translationsexperimente
(allgemeines Verfahren)
-
Translationsgemische
(50 μl)
wurden durch leichtes Modifizieren des Polymixpuffers hergestellt,
der von Jelenc et al. (1979) und Wagner et al. (1982) eingesetzt
wurde. Der Polymixpuffer enthielt 5 mM Magnesiumacetat, 5 mM Kaliumphosphat
(pH 7,3), 95 mM Kaliumglutamat, 5 mM Ammoniumchlorid, 0,5 mM Calciumchlorid,
1 mM Spermidin, 8 mM Putrescin und 1 mM DTT. Jedes Reaktionsgemisch
enthielt 1 mM ATP, 1 mM GTP, 10 mM Kreatinphospat, 2,8 A260-Einheiten tRNSmix, 0,5 μg 10-formyl-5,6,7,8,-tetrahydrophile
Säure, 1
mM jeder Aminosäure
und den Faktorgemisch wie hierin später beschrieben wird. Im Falle
einer an eine Translationsreaktion gekoppelten Transkription wurden
weiterhin jeweils 1 mM jedes NTP und 4 mM Magnesiumacetat zum oben
genannten Reaktionsgemisch hinzugefügt. Das Faktor- und Enzymgemisch
umfasste 12 pmol Ribosom, 1 μg
IF1*, 2 μg
IF2*, 0,75 μg
IF3*, 1 μg
EF-G*, 2 μg
EF-Tu*, 1 μg
EF-Ts*, 0,5 μg
RF1*, 0, 5 μg RF3*,
0,5 μg RRF*,
jeweils 30 bis 300 Einheiten jeder ARS* oder MTF, 0,2 μg Kreatinkinase
(CK), 0,15 μg
Myokinase (MK) und 0,054 μg
Nukleosid-Diphosphatkinase* (NDK). Im Falle einer an eine Translationsreaktion gekoppelten
Transkription wurden weiterhin 1,78 Einheiten PPiase und 0,5 μg T7RNS-Polymerase* zugefügt. Bei
den Faktoren und Enzymen bedeuten jene mit "*" markiert
His-Markierte. Die Reaktionsgemische wurden bei 37 °C für 5 min
inkubiert, dann wurde Matrizen- bzw.
Templat-DNS oder -RNS hinzugegeben und die Reaktion gestartet. Die
Translation wurde bei 37 °C
durchgeführt.
Nach Vollendung der Reaktion wurden zunächst Ribosom mit hohem Molekulargewicht
durch Durchlaufen durch eine Ultrafiltrationsmembran mit einem Cut-off
von 100 kDa eliminiert. Als nächstes
wurde die durch die Ultrafiltrationsmembran hindurch gelaufende Fraktion
auf eine Nickelsäule
aufgetragen und so wurden die His-markierten Fusionsproteine eliminiert.
Der durch die Säule
durchgegangene Bestandteil war das Translationsprodukt, mit einer
hohen Reinheit, das eine einzige Bande im SDS-PAGE zeigte. Das in
den folgenden Experimenten eingesetzte S30-System wurde von Promega
bezogen und die Translation wurde entsprechend dem von dem Hersteller
empfohlenen Protokoll durchgeführt.
-
[Beispiel 15]
-
Expression
von verschiedenen Proteinen
-
Nach
der Bestätigung
der Aktivitäten
der His-markierten Komponenten des Reaktionssystems wurde ein in
vitro-Proteinsynthesesystem wie in Beispiel 14 unter Verwendung
von His-markierter T7RNS-Polymerase konstruiert. Unter Verwendung
dieses Synthesesystems wurden Polypeptide voller Länge der
E. coli DHFR, des λ-Lysozyms,
des grün
fluoreszierenden Proteins (GFP), der Glutathiontransferase (GST)
und des T7-Gen 10-Proteins
synthetisiert und die Ausbeute von jedem Produkt wurde gemessen. 13 zeigt die Ergebnisse. So wurde geklärt, dass
das Synthesesystem gemäß der vorliegenden
Erfindung alle für
die Translation benötigen
Komponenten enthält.
-
[Beispiel 16]
-
Poly(U)-poly (Phe)-Synthese
-
Poly(U)-poly(Phe)
wurde in einem in vitro-Reaktionssystem wie folgt synthetisiert.
Jedes Reaktionsgemisch enthielt Polymixpuffer mit 1 mM ATP, 1 mM
GTP, 10 mM Kreatinphosphat, 2,8 A260-Einheiten
tRNSmix, 1 mM [14C] markiertes Phenylalanin
und ein Faktorgemisch. Das Faktorgemisch enthielt 12 pmol Ribosom,
1 μg EF-G*,
2 μg EF-Tu*,
1 μg EF-Ts*, 60 Einheiten
PheRS*, 0,2 μg
Kreatinkinase (CK), 0,15 μg
Myokinase (MK) und 0,054 μg
Nukleotid-Diphosphatkinase* (NDK*). Bei den Faktoren und Enzymen
bedeuten jene mit "*" markiert His-Markierte.
Die Reaktionsgemische wurden bei 37 °C für 5 min inkubiert, dann wurden
5 μg poly
(U) hinzugefügt
und die Reaktion gestartet. Es wurden Proben von Po-ly(Phe) in Aliquots
von 8 μl
im Zeitverlauf genommen und auf 3MM-Filter mit 10 % Trichloroessigsäure ausgefällt. Aminoacyl-tRNS
wurden bei 85 °C deacyliert
und mit 10 Trichloressigsäure
gewaschen und anschließend
die Radioaktivität
gemessen. Auf diese Weise wurde die Bildung des Zielproduktes bestätigt.
-
In
den oben beschriebenen Translationsreaktionen wurden die optimalen
Konzentrationen von EF-G*, EF-Tu* und EF-Ts* durch Untersuchung
der poly(Phe)-Ausbeute im in vitro-Reaktionssystem unter konstanten Bedingungen
bis auf Variation der Konzentration jedes Elongationsfaktors bestimmt.
7(A) zeigt die so erhaltenen Ergebnisse.
In
7(A) zeigen ⦁,
bzw. ∎ die
Daten von EF-G*, EF-Tu* bzw. EF-Ts*.
-
Weiterhin
wurden die Daten der poly(Phe)-Synthese im oben beschriebenen Reaktionssystem
entsprechend der vorliegenden Erfindung mit den Daten des Translationssystems
unter Verwendung des S100-Extrakts verglichen. 7(B) zeigt
das Ergebnis. Obwohl die Reaktion in letzterem System nach 20 Minuten
stoppte (O), setzte sich die Reaktion im System der vorliegenden
Erfindung sogar nach 40 Minuten noch weiter fort (⦁).
-
[Beispiel 17]
-
Aktivitäten von
Terminationsfaktoren und dem Ribosomrecyclingfaktor
-
Aktivitäten der
Terminationsfaktoren (RF1*, RF3* und RRF*; "*" bedeutet "His-markiert") wurden mit leichten
Modifikationen nach Pavrov et al. (8) gemessen. Die Reaktionsgemische
(50 μl)
wurden basierend auf dem im Translationsexperiment verwendeten Polymixpuffer
zubereitet. Jedes Reaktionsgemisch enthielt 1 mM ATP, 1 mM GTP,
2,8 A260-Einheiten tRNSmix, 1 mM Phenylalanin
und Leucin, 50 pmol unter Verwendung von [35S]
radioaktivem Methionin zubereitete Formylmethionyl-tRNS und ein
His-markiertes Faktor- und Enzymgemisch (wie nachfolgend beschrieben).
Das Faktor- und Enzymgemisch enthielt 12 pmol Ribosom, 1 μg IF1*, 2 μg IF2*, 0,75 μg IF3*, 1 μg EF-G*,
2 μg EF-Tu*,
1 μg EF-Ts*,
0,5 μg RF1*,
0,5 μg RF3*,
0,5 μg RRF*,
50 Einheiten PheRS* und 300 Einheiten LeuRS*. RF1*, RF3* und RRF*
wurden jeweils von diesem Faktor- und Enzymgemisch abhängig von
der Zielsetzung entfernt, so dass die jeweiligen Reaktionsgemische
erhalten wurden. Jedes Reaktionsgemisch wurde bei 37 °C für 5 min
vorinkubiert und dann wurde 1 μg
MFL-mRNS hinzugefügt,
um die Translation zu initiieren. Es wurden Proben des Reaktionsgemisches
in Aliquots von 5 μl
im Zeitverlauf genommen und jede Probe wurde zu dem gleichen Volumen
1 N HCl gegeben, um die Reaktion zu beenden. Weiterhin wurde 200 μl Ethylacetat
hinzugefügt,
um das Tripeptid (fMFL) zu eluieren, und die Radioaktivität wurde
mit einem Flüssigszintillationszähler gemessen.
-
Die
Aktivitäten
der Terminationsfaktoren RF1*, RF3* und RRF* wurden unter Verwendung
eines in vitro-Translationssystems für synthetische mRNS, die fMet-Phe-Leu-Stop
(fMFL) kodiert, gemessen. Und zwar wurde fMFL-mRNS in ein System
translatiert, das RF1*, RF3* und RRF* als Terminationsfaktoren enthält (⦁), in
ein System, das RF1* und RRF* enthält (•), in ein System, das RF1*
und RF3* enthält
,
in ein System, das nur RF1* enthält
,
in ein System, das RF3* und RRF* enthält (O) und in ein System, das
frei von irgendwelchen Terminationsfakoren ist (auch RRF*)
und
die Ausbeuten wurden gemessen.
4 zeigt
die Ergebnisse. In
4 entspricht das im ersten Durchgang
synthetisierte Peptid ungefähr
1000 cpm auf der y-Achse. Das System, das RF1*, RF3* und RRF* (⦁)
enthält,
zeigt einen linearen Anstieg der fMFL-Ausbeute im Laufe der Zeit,
was zeigt, dass RF1*, RF3* und RRF* im Vergleich zu anderen Systemen
die Aktivitäten
besitzt. Im System ohne RF1* (O) fand keine Peptidsynthese statt.
In den Systemen ohne RRF*
erfolgte
kein Ribosomenrecycling.
-
[Beispiel 18]
-
DHFR-Synthese
-
DHFR,
das [35S] Methionin enthält, wurde unter Verwendung
des in vitro-Translationssystems gemäß der vorliegenden Erfindung
und eines weiteren Translationssystems unter Verwendung des S30-Systems (Promega)
synthetisiert. Jedes Produkt wurde durch 12 % SDS-PAGE (Natriumdodecylsulfat-Polyacrylamid-Gelelektrophorese)
abgetrennt und mit einem BAS-1000-System (Fuji Film) detektiert,
gefolgt von der Messung der Radioaktivität. 8(A) zeigt
die Ergebnisse der Abtrennung durch SDS-PAGE.
-
Auf
der anderen Seite wurde die Aktivität der DHFR wie folgt gemessen.
In einem Reaktionsgemisch mit 50 mM Kaliumphosphatpuffer (pH 7,0),
50 μM DHF
(Dihydrofolsäure)
und 60 μM
NADPH (reduziertes Nikotinamidadenindinukleotidphosphat), wurde
DHFR bei 30 °C
synthetisiert und der Rückgang
in der A340 jede Minute gemessen. 8(B) zeigt die Ergebnisse.
-
9 zeigt
die Reaktionsverläufe
im in vitro-Translationssystem gemäß der vorliegenden Erfindung und
im S30-System. Im
in vitro-Translationssystem der vorliegenden Erfindung
setzte
sich die Reaktion sogar nach 120 Minuten noch fort, während im
S30-System (⦁) die DHFR-Ausbeute nach 20 Minuten ihren
Höhepunkt
erreichte.
-
Um
den Energieverbrauch zu untersuchen wurde Nukleosidtriphosphat im
in vitro-Translationssystem gemäß der vorliegenden
Erfindung und im S30-System hydrolysiert. Die Hydrolyse wurde in
jedem System in der folgenden Art beobachtet, während die Daten verglichen
wurden. Unter Verwendung von DHFR-Matrizen bzw. Templaten (engl.:
templates) wurde die Translation in Reaktionsgemischen mit [α-32P] ATP oder GTP bei 37 °C durchgeführt. Von jedem Reaktionsgemisch
wurden Proben in Aliquots von 2 μl
im Zeitverlauf genommen und jede Probe wurde zu 150 μl 10 % Ameisensäure zugegeben.
Dann wurden die Gemische auf einer Polyethylen-imin-TLC-Platte als
Spot aufgetragen, und die Reaktionsprodukte wurden unter Verwendung
von 0,75 M Kaliumphosphatpuffer (pH 3,75) entwickelt. Nach Lufttrocknung
wurde die TLC-Platte mit einer Plastikfolie bedeckt und einer Autoradiographie
unterzogen. 10 zeigt die Ergebnisse, wobei
die Daten des S30-Systems links und die Daten des Systems der Erfindung
rechts aufgeführt
sind. Im S30-System nahm ATP im Laufe der Zeit ab, während die
Menge an ATP auf einem fast konstanten Level im System gemäß der vorliegenden
Erfindung gehalten wurde. Um das synthetisierte DHFR zu reinigen
wurden Ribosomen unter Verwendung einer Ultrafiltrationsmembran
mit einem Cut-off von 100 kDa eliminiert. Als nächstes wurden alle His-markierten
Komponenten, die das Reaktionssystem ausmachen, eliminiert, indem
das Reaktionsgemisch durch eine Nickelsäule hindurch gegangen ist.
Das Reaktionsgemisch vor dem Lauf durch die Nickelsäule und das
nach dem Lauf durch die Nickelsäule
erhaltene Produkt wurden mit einem 12 % SDS-PAGE entwickelt und mit
Coomassieblau gefärbt. 14 zeigt die Ergebnisse, wobei Spur 1 die Marker,
Spur 2 das Reaktionsgemisch und Spur 3 das Produkt (DHFR)
darstellt, was zeigt, dass das Produkt als eine einfache Bande erhalten wurde.
-
[Beispiel 19]
-
Einbau von Valinresten
durch Valyl-Suppressor-tRNS (Modell des Einbaus von nicht natürlichen
Aminosäuren)
-
Im
in vitro-Translationssystem gemäß der vorliegenden
Erfindung, das RF2* ("*" bedeutet "His-markiert") als Ersatz für RF1* als
Terminationsfaktor enthält,
wurde eine DHFR-Matrize
bzw. Templat (engl.: template), in der Asn an der Position 37 (ATA-Kodon)
in ein UAG-Kodon umgewandelt wurde, unter Verwendung einer chemisch
synthetisierten Valyl-Suppressor-tRNS
translatiert. Als Ergebnis wurde ein verkürztes Protein, das an der Position
37 endet, in der Probe mit RF1* (11, Spur
2) synthetisiert, während
eine schwache Bande, die diesem verkürzten Protein zugeschrieben
werden kann, in dem von RF1* freien System (ohne RF2) ( 11,
Spur 3) beobachtet wurde. Durch Einfügen von RF2* in dieses System
wurde ein Proteinprodukt an gleicher Position (11,
Spur 4) wie normales DHFR (11, Spur
1) beobachtet. Basierend auf diesen Ergebnissen wurde bes tätigt, dass
der an die Suppressor-tRNS angefügte
Valinrest an Position 37 der DHFR eingebaut worden ist.
-
Gewerbliche
Anwendbarkeit
-
Durch
das Markieren von Proteinkomponenten, die ein Reaktionssystem ausmachen,
können
individuelle Proteinkomponenten, die das Reaktionssystem ausmachen,
sicher gereinigt werden, und so kann ein Reaktionssystem, das mit
keinen unbekannten Komponenten verunreinigt ist, aufgebaut werden.
Darüber
hinaus wird es dadurch möglich,
ein so synthetisiertes Zielprotein einfach in großer Reinheit
zu isolieren.
-
Obwohl
darauf hingewiesen wurde, dass in Zellen und Zellextrakten enthaltene
Lipopolysaccharide (LPSs) verschiedene unerwünschte Effekte als Endotoxine
auf lebende Körper
ausüben,
gibt es ein technisches Problem, dass diese LPSs nur schwer von
Zielpeptidprodukten abgetrennt werden können. Dieses Problem kann jedoch
durch Verwendung eines in vitro-Peptidsynthesesystems
gemäß der vorliegenden
Erfindung gelöst
werden.
-
Auf
Grund des Aufbaus eines Reaktionssystems, das frei von jeglichen
unbekannten Komponenten ist, kann eine Reaktion über einen langen Zeitraum fortgeführt werden,
z.B. für
2 Stunden oder länger,
sogar in einem Batchsystem. Darüber
hinaus wird es für
theoretisch möglich
erachtet, das Volumen eines Reaktionsgemischs zu erhöhen.
-
Unter
Verwendung eines Flusssystems kann die Reaktion für eine längere Zeit
fortgeführt
werden, was die praktische Produktion und Reinigung eines Proteins
in einem in vitro-Reaktionssystem
ermöglicht.
D.h., dass dieses Verfahren es ermöglicht, bestimmte Enzyme ökonomisch
bereitzustellen, die wegen hoher Kosten bisher zögerlich in medizinischen Behandlungen
angewendet wurden. Als Ergebnis kann der Anwendungsbereich medizinischer
Behandlungen mit der Verabreichung von Enzymen erweitert werden,
die als ein Substitut für
wenigstens einen Bereich der Gentherapie, der unter technischen
Beschaffungsproblemen leidet, eingesetzt werden.
-
Gemäß der vorliegenden
Erfindung kann ein System, das Terminationsfaktoren enthält und ein
System, das frei von Terminationsfaktoren ist, endgültig aufgebaut
werden und so können
Ribosomen-Displays leicht und selektiv hergestellt werden. Darüber hinaus
wird es ermöglicht,
nicht natürliche
Aminosäurereste
genauer an die gewünschten
Positionen einzufügen.
-
Herkömmliche
zellfreie Proteinsynthesesysteme unter der Verwendung von prokaryotischem
Zellextrakt leiden unter einem Problem, dass die Stabilität einer
mRNS stark herabgesetzt ist, wenn Transkription und Translation
nicht gleichzeitig durchgeführt
werden. Im Gegensatz dazu kann die Reaktion der Translation einer
mRNS im Reaktionssystem der vorliegenden Erfindung stabil ablaufen.
-
Nach
der Beendigung der Genomanalysen geht die Hauptrichtung der molekularbiologischen
Studien zur Genanalyse über.
Unter diesen Umständen
trägt das
Reaktionssystem der vorliegenden Erfindung, das die Genexpression
und -identifikation von Proteinprodukten beschleunigt und damit
die Überprüfung von
Genfunktionen vereinfacht, beachtlich zum Fortschritt der wissenschaftlichen
Technologie bei.
-
Referenz
-
- 1) Crowe, J., Dobeli, H., Gentz, R., Hochuli,
E., Stuber, D., and Henco, K. (1994). 6xHis-Ni-NTA chromatography
as a superior technique in recombinant protein expression/purification.
Methods
Mol Biol 31, 371–87.
- 2) Hochuli, E., Dobeli, H., and Schacher, A. (1987). New metal
chelate adsorbent selective for proteins and peptides containing
neighbouring histidine residues. J Chromatogr 411, 177–84.
- 3) Smith, D. B., and Johnson, K. S. (1988). Single-step purification
of polypeptides expressed in Escherichia coli as fusions with glutathione
S-transferase. Gene 67, 31–40.
-
-
-
-
-