-
Technisches
Gebiet
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
Ausgangsmaterials für
Polycarbonatharz und ein Verfahren zur Herstellung von Polycarbonatharz.
Genauer betrifft die Erfindung ein preiswertes und einfaches Verfahren
zur Herstellung eines Ausgangsmaterials für Polycarbonatharz und zur
Herstellung von Polycarbonatharz.
-
Stand der
Technik
-
Polycarbonatharz
ist ein Typ von Konstruktionskunststoffen, die gut ausbalancierte
Transparenz, Wärmebeständigkeit
und mechanische Festigkeit aufweisen, und wird in vielen Bereichen
verwendet. Aufgrund der Gesamteigenschaften Transparenz, Wärmebeständigkeit,
Hydrolysebeständigkeit
und Größenstabilität wird Polycarbonatharz
insbesondere heutzutage als Rohmaterial für optische Aufzeichnungsmedien
wie Compaktdisks, Laserdisks, optische Speicherkarten, optische
Disks, digitale Videodisks usw. häufig verwendet. Polycarbonatharz
mit hoher Transparenz, welches geeignet ist für optische Anwendungen einschließlich solcher
optischer Aufzeichnungsmedien, wird durch Grenzflächen-Polymerisation
hergestellt.
-
Zur
Herstellung von Polycarbonatharz durch Grenzflächen-Polymerisation wird im
allgemeinen ein Verfahren der Umsetzung einer Bisphenol-Verbindung mit Phosgen
in Gegenwart eines organischen Lösungsmittels
und einer wässrigen
Alkalilösung
verwendet. Dafür
ist gut bekannt, dass eine granulierte feste Bisphenol-Verbindung,
die als wesentliches Ausgangsmaterial für Polycarbonatharz dient, in
einer wässrigen
Alkalilösung
gelöst
wird und Phosgengas in die resultierende Lösung eingeleitet wird.
-
Die
Bisphenol-Verbindung, die das wesentliche Ausgangsmaterial für Polycarbonatharz
ist, wird in einem komplizierten Verfahren granuliert. Beispielsweise
wird 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)propan nach der Herstellung durch Reaktion
von Phenol mit Aceton in zahlreichen Schritten gereinigt und dann
im Endschritt granuliert. Zum Granulieren der Bisphenol-Verbindung wird ein
Granulator wie ein Sprühtrockner
oder ähnliches
verwendet, in dem die Bisphenol-Verbindung in flüssige Tropfen geformt und dann
gekühlt
und verfestigt wird.
-
Zur
Herstellung von Polycarbonatharz aus der Bisphenol-Verbindung durch
Grenzflächen-Polymerisation
werden feste Körner
der Bisphenol-Verbindung,
die im obigen Verfahren verfestigt und granuliert wurden, in einer
wässrigen
Alkalilösung
gelöst,
und die resultierende Lösung
wird in der Polykondensation verwendet.
-
Das
Verfahren zur Herstellung der Bisphenol-Verbindung, welche als Ausgangsmaterial
bei der Herstellung von Polycarbonatharz durch Grenzflächen-Polymerisation
dient, und das Verfahren zur Herstellung von Polycarbonatharz erfordern
zahlreiche komplizierte Schritte wie oben erläutert und sind daher dahingehend
problematisch, dass zahlreiche Anlagen und sehr viel Aufwand erforderlich
ist und die Produktionskosten hoch sind.
-
Ein
Verfahren zur Herstellung eines Polycarbonatharzes ist in DE-B-41
29 545 beschrieben. Das Verfahren beinhaltet die Herstellung einer
Lösung aus
einem geschmolzenen Bisphenol in einer wässrigen Alkalilösung als
Ausgangsmaterial. Die Temperatur für die Herstellung der Lösung liegt
zwischen 50 und 90°C.
Der Nachteil des Verfahrens ist die Verfärbung des Endproduktes. Ein ähnliches
Verfahren ist in WO 00/39191 beschrieben.
-
Das
Verfahren, welches in US-A-5 225 518 beschrieben ist, zieht die
Herstellung von Polycarbonat mit dem ersten Schritt der Bereitstellung
von Bisphenol A in der Reaktionsmischung in Form einer mit Wasser
gesättigten
Flüssigkeit
in Betracht.
-
Die
vorliegende Erfindung liegt in der Bereitstellung eines preiswerten
und einfachen Verfahrens zur Herstellung eines Ausgangsmaterials
für Polycarbonatharz
und zur Herstellung von Polycarbonatharz.
-
Offenbarung
der Erfindung
-
Wir,
die Erfinder, haben gründliche
Untersuchungen durchgeführt,
um das oben angegebene Problem zu lösen, und haben als Ergebnis
gefunden, dass im Verfahren zur Herstellung von Polycarbonatharz
durch Grenzflächen-Polymerisation
die oben angegebene Aufgabe gelöst
werden kann, wenn eine in der Schmelze in einem Verfahren zur Herstellung einer
Bisphenol-Verbindung hergestellte Bisphenol-Verbindung ohne Granulieren
direkt mit einer wässrigen
Alkalilösung
gemischt wird, während
sie im geschmolzenen Zustand vorliegt, und wenn die so hergestellte
wässrige
Alkalilösung
der Bisphenol-Verbindung als Ausgangsmaterial für die Polycarbonatharz-Herstellung
verwendet wird.
-
Genauer
wird die Erfindung wie folgt zusammengefasst:
- (1)
Verfahren zur Herstellung eines Ausgangsmaterials für die Polycarbonatharz-Herstellung
durch Grenzflächen-Polymerisation,
welches dadurch charakterisiert ist, dass eine Bisphenol-Verbindung,
welche im Verfahren zur Herstellung der Bisphenol-Verbindung im
geschmolzenen Zustand vorliegt, mit einer wässrigen Alkalilösung bei
20 bis 80°C
gemischt und gelöst
wird, wobei die Alkalilösung
ein Reduktionsmittel in einer Menge von 10 bis 1000 ppm nach Gewicht
bezogen auf die wässrige
Alkalilösung
enthält.
- (2) Verfahren zur Herstellung eines Ausgangsmaterials für Polycarbonatharz
nach dem obigen (1), wobei die Bisphenol-Verbindung Bis(4-hydroxyphenyl)alkane
einschließt.
- (3) Verfahren zur Herstellung von Polycarbonatharz durch Grenzflächen-Polymerisation,
wobei die wässrige
Alkalilösung
der Bisphenol-Verbindung, die aus dem Verfahren nach dem obigen
(1) resultiert, das Ausgangsmaterial für die Polycarbonatharz-Herstellung
ist.
-
Beste Ausführungsform
der Erfindung
-
Ausführungsformen der Erfindung
werden im folgenden beschrieben.
-
Im
erfindungsgemäßen Verfahren
zur Herstellung eines Ausgangsmaterials für die Polycarbonatharz-Herstellung
durch Grenzflächen-Polymerisation
wird eine in der Schmelze in einem Verfahren zur Herstellung von
Bisphenol-Verbindungen hergestellte Bisphenol-Verbindung mit einer
wässrigen
Alkalilösung
bei 20 bis 80°C
gemischt und darin gelöst;
und im Verfahren zur Herstellung von Polycarbonatharz gemäß der Erfindung
wird die resultierende wässrige Alkalilösung der
Bisphenol-Verbindung als Ausgangsmaterial für die Polycarbonatharz-Herstellung eingesetzt.
-
Im
erfindungsgemäßen Verfahren
ist der Schritt der Polycarbonatharz-Herstellung durch Grenzflächen-Polymerisation
per se bekannt. Er umfasst die Zugabe von Phosgen zur wässrigen
Alkalilösung
einer Bisphenol-Verbindung
unter Rühren
in Gegenwart eines organischen Lösungsmittels
wie Methylenchlorid oder ähnlichem,
das dazu fähig
ist, das Polycarbonatharz gut zu lösen, um dadurch ein Polycarbonat-Oligomer
mit einem Chloroformiat-Terminus herzustellen, gefolgt von weiterer
Polymerisation des Oligomeren.
-
Die
Bisphenol-Verbindung, die als wesentliches Ausgangsmaterial bei
der Polycarbonatharz-Herstellung dient, schließt beispielsweise 4,4'-Dihydroxybiphenyle wie 4,4'-Dihydroxybiphenyl, 3,3'-Difluoro-4,4'-dihydroxybiphenyl, 4,4'-Dihydroxy-3,3'-dimethyldiphenyl,
4,4'-Dihydroxy-2,2'-dimethyldiphenyl,
4,4'-Dihydroxy-3,3'-dicyclohexylbiphenyl
usw.; Bis(4-hydroxyphenyl)methane wie Bis(4-hydroxyphenyl)methan,
Bis(4-hydroxyphenyl)diphenylmethan, Bis(4-hydroxyphenyl)phenylmethan, Bis(3-methyl-4-hydroxyphenyl)methan,
Bis(3-nonyl-4-hydroxyphenyl)methan, Bis(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)methan, Bis(3,5-dibromo-4-hydroxyphenyl) methan,
Bis(3-chloro-4-hydroxyphenyl)methan, Bis(3-fluoro-4-hydroxyphenyl)methan, Bis(2-tert-butyl-4-hydroxyphenyl)phenylmethan,; Bis(2-hydroxyphenyl)methane
wie Bis(2-hydroxyphenyl)methan, 2-Hydroxyphenyl-4-hydroxyphenylmethan,
Bis(2-hydroxy-4-methylphenyl)methan, Bis(2-hydroxy-4-methyl-6-tert-butylphenyl)methan, Bis(2-hydroxy-4,6-dimethylphenyl)methan;
Bis(4-hydroxyphenyl)ethane wie 1,1-Bis(4-hydroxyphenyl)ethan, 1,2-Bis(4-hydroxyphenyl)ethan, 1,1-Bis(4-hydroxyphenyl-1-phenylethan, 1,1-Bis(4-hydroxy-3-methylphenyl)-1-phenylethan, 1,1-Bis(4-hydroxy-3-methylphenyl)-1-phenylethan, 2-(4-Hydroxy-3-methylphenyl)-2-(4-hydroxyphenyl)-1-phenylethan,
1,1-Bis(2-tert-butyl-4-hydroxy-3-methylphenyl)ethan,
1-Phenyl-1,1-bis(3-fluoro-4-hydroxyphenyl)ethan; Bis(2-hydroxyphenyl)ethane
wie 1,1-Bis(2-hydroxy-4-methylphenyl)ethan;
Bis(4-hydroxyphenyl)propane wie 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)propan, 1,1-Bis(4-hydroxyphenyl)propan,
2,2-Bis(2-methyl-4-hydroxyphenyl)propan,
2,2-Bis(3-methyl-4-hydroxyphenyl)propan, 2,2-Bis(3-isopropyl-4-hydroxyphenyl)propan, 2,2-Bis(3-sec-butyl-4-hydroxyphenyl)propan, 2,2-Bis(3-phenyl-4-hydroxyphenyl)propan, 2,2-Bis(3-cyclohexyl-4-hydroxyphenyl)propan, 2,2-Bis(3-chloro-4-hydroxyphenyl)propan, 2,2-Bis(3-fluoro-4-hydroxyphenyl)propan, 2,2-Bis(3-bromo-4-hydroxyphenyl)propan, 2,2-Bis(4-hydroxy-3,5-dimethylphenyl)propan, 1,1-Bis(2-tert-butyl-4-hydroxy-5-methylphenyl)propan,
2,2-Bis(4-hydroxy-3,5-dichlorophenyl)propan, 2,2-Bis(4-hydroxy-3,5-difluorophenyl)propan, 2,2-Bis(4-hydroxy-3,5-dibromophenyl)propan, 2,2-Bis(3-bromo-4-hydroxy-5-chlorophenyl)propan, 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)-1,1,1,3,3,3-hexafluoropropan;
Bis(2-hydroxyphenyl)propane wie 2,2-Bis(2-hydroxy-4-sec-butylphenyl)propan,
2,2-Bis(2-hydroxy-4,6-dimethylphenyl)propan; Bis(4-hydroxyphenyl)butane
wie 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)butan, 2,2-(3-Methyl-4-hydroxyphenyl)butan,
1,1-Bis(4-hydroxyphenyl)-2-methylpropan, 1,1-Bis(2-tert-butyl-4-hydroxy-5-methylphenyl)-2-methylpropan, 1,1-Bis(2-butyl-4-hydroxy-5-methylphenyl)butan, 1,1-Bis(2-tert-butyl-4-hydroxy-5-methylphenyl)butan,
1,1-Bis(2-methyl-4-hydroxy-5-tert-pentylphenyl)butan, 2,2-Bis(4-hydroxy-3,5-dichlorophenyl)butan,
2,2-Bis(4-hydroxy-3,5-dibromophenyl)butan, 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)-3-methylbutan, 1,1-Bis(4-hydroxyphenyl)-3-methylbutan;
Bis(hydroxyphenyl)alkane wie 3,3-Bis(4-hydroxyphenyl)pentan, 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)hexan,
2,2,-Bis(4-hydroxy phenyl)heptan, 2,2-Bis(2-tert-butyl-4-hydroxy-5-methylphenyl)heptan,
2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)octan,
2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)nonan, 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)decan, 1,1-Bis(4-hydroxyphenyl)cyclopentan,
1,1-Bis(4-hydroxyphenyl)cyclohexan,
1,1-Bis(3-methyl-4-hydroxyphenyl)cyclohexan, 1,1-Bis(4-hydroxy-3,5-dimethylphenyl)cyclohexan,
1,1-Bis(3-cyclohexyl-4-hydroxyphenyl)cyclohexan,
1,1-Bis(3-phenyl-4-hydroxyphenyl)cyclohexan, 1,1-Bis(4-hydroxyphenyl)-3,3,5-trimethylcyclohexan,
1,1-Bis(3-methyl-4-hydroxyphenyl)-3,3,5-trimethylcyclohexan;
Bis(4-hydroxyphenyl)ether wie Bis(4-hydroxyphenyl)ether, Bis(3-fluoro-4-hydroxyphenyl)ether;
Bis(4-hydroxyphenyl)sulfide
wie Bis(4-hydroxyphenyl)sulfid, Bis(3-methyl-4-hydroxyphenyl)sulfid; Bis(4-hydroxyphenyl)sulfoxide
wie Bis(4-hydroxyphenyl)sulfoxid,
Bis(3-methyl-4-hydroxyphenyl)sulfoxid; Bis(4-hydroxyphenyl)sulfone wie Bis(4-hydroxyphenyl)sulfon,
Bis(3-methyl-4-hydroxyphenyl)sulfon,
Bis(3-phenyl-4-hydroxyphenyl)sulfon; Bis(4-hydroxyphenyl)ketone wie 4,4'-Dihydroxybenzophenon;
Bis(hydroxyphenyl)fluorene wie 9,9-Bis(4-hydroxyphenyl)fluoren,
9,9-Bis(3-methyl-4-hydroxyphenyl)fluoren,
9,9-Bis(3-phenyl-4-hydroxyphenyl)fluoren; Dihydroxy-p-terphenyle
wie 4,4"-Dihydroxy-p-terphenyl;
Bis(hydroxyphenyl)pyrazine wie 2,5-Bis(4-hydroxyphenyl)pyrazin, 2,5-Bis(4-hydroxyphenyl)-3,6-dimethylpyrazin, 2,5-Bis(4-hydroxyphenyl)-2,6-diethylpyrazin; Bis(hydoxyphenyl)menthane
wie 1,8-Bis(4-hydroxyphenyl)menthan, 2,8-Bis(4-hydroxyphenyl)menthan, 1,8-Bis(3-methyl-4-hydroxyphenyl)menthan, 1,8-Bis(4-hydroxy-3,5-dimethylphenyl)menthan; Bis[2-(4-hydroxyphenyl)-2-propyl]benzole
wie 1,4-Bis[2-(4-hydroxyphenyl)-2-propyl]benzol, 1,3-Bis[2-(4-hydroxyphenyl)-2-propyl]benzol;
Dihydroxynaphthaline wie 1,3-Dihydroxynaphthalin, 1,4-Dihydroxynaphthalin,
1,5-Dihydroxynaphthalin, 2,6-Dihydroxynaphthalin,
2,7-Dihydroxynaphthalin, Dihydroxybenzole wie Resorcinol, Hydrochinon,
Catechol ein.
-
Von
diesen Bisphenolen sind Bis(4-hydroxyphenyl)alkane besonders bevorzugt,
da die von ihnen ausgehenden Polycarbonatharze gut ausbalancierte
physikalische Eigenschaften wie Transparenz, Wärmebeständigkeit, Hydrolysebeständigkeit
und Größenstabilität aufweisen
und günstig
sind für
Materialien für
optische Anwendungen.
-
Was
die Herstellung der Bisphenole betrifft, so wird beispielsweise
2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)propan
durch Umsetzung von Aceton mit Phenol in Gegenwart eines Katalysators
hergestellt. Als Katalysator sind Kationenaustauscherharze vom Sulfonsäure-Typ
wie sulfonierte Styrol-Divinylbenzol-Copolymere,
sulfonierte vernetzte Styrolpolymere, Phenol-Formaldehyd-Sulfonsäureharze, Benzol-Formaldehyd-Sulfonsäureharze
usw, bevorzugt. In diesem Fall werden bevorzugt Alkylmercaptane
verwendet, die als Katalysator-Promotor dienen. Überschüssiges Phenol bezogen auf Aceton
wird mit Aceton umgesetzt.
-
Die
Reaktionsmischung enthält
nicht umgesetztes Phenol und Aceton, den verwendeten Katalysator
und auch Nebenprodukte wie Wasser, Alkylmercaptane, organische Schwefel-Verbindungen und
verfärbende
Stoffe zusätzlich
zum angestrebten Produkt, 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)propan. Daher wird
die Reaktionsmischung einer Destillation unter reduziertem Druck
zur Entfernung des nicht reagierten Acetons, des Wassers und der
Alkylmercaptane unterworfen. Dann wird diese weiter einer Destillation unter
reduziertem Druck zur Entfernung vom nicht reagiertem Phenol im
nächsten
Schritt der Konzentrierung des Produkts 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)propan unterworfen.
-
Der
im Konzentrationsschritt erhaltene konzentrierte Rückstand
hat eine 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)propan-Konzentration von 20 bis
50 Gew.-%, bevorzugt 20 bis 40 Gew.-%, und wird dann im nächsten Kristallisationsschritt
auf 40 bis 70°C
gekühlt,
wobei ein Addukt aus 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)propan und
Phenol (im folgenden als Phenol-Addukt bezeichnet) in der Aufschlämmung auskristallisiert.
Die konzentrierte Rückstandsaufschlämmung wird
dann filtriert oder zentrifugiert, wodurch die Phenol-Addukt-Kristalle
von der Mutterlauge abgetrennt werden. Die so erhaltenen Kristalle,
2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)propan/phenol-1/1-Addukt, werden auf 100 bis 160°C erwärmt und
geschmolzen, und die resultierende Schmelzmischung wird einer Destillation
unter reduziertem Druck zur Entfernung von Phenol unterzogen. So
wird 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)propan erhalten.
-
Das
so erhaltene 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)propan liegt als Schmelze vor.
Im allgemeinen wird diese zu flüssigen
Tropfen geformt und dann gekühlt
und in einem Granulator wie einem Sprühtrockner oder ähnlichem
zu einem granulatförmigen
Produkt verfestigt. Dann wird das resultierende granulierte Festprodukt
aus 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)propan in eine Apparatur zur Polycarbonatharz-Herstellung
transportiert, in der sie in einer wässrigen Alkalilösung wie
einer wässrigen
Natriumhydroxidlösung oder ähnlichem
in der Einheit zur Herstellung des Ausgangsmaterials für Polycarbonatharz
gelöst
wird, und die resultierende Lösung
wird für
die Polycarbonatharz-Herstellung verwendet.
-
Erfindungsgemäß wird das
geschmolzene Bisphenol wie 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)propan, das im obigen
Verfahren hergestellt wurde, ohne Verfestigen und Granulieren im
Granulierungsschritt direkt in einer wässrigen Alkalilösung wie
einer wässrigen Natriumhydroxidlösung oder ähnlichem
im Schritt der Herstellung des Ausgangsmaterials für die Polycarbonatharz-Herstellung
gelöst.
Die Erfindung ist durch die direkte Herstellung des Ausgangsmaterials
für die
Polycarbonatharz-Herstellung charakterisiert. Erfindungsgemäß wird die
Temperatur der wässrigen Alkalilösung, in
der das Bisphenol gelöst
wird, so kontrolliert, dass sie zwischen 20 und 80°C liegt. Falls
die Temperatur der wässrigen
Alkalilösung niedriger
ist als 20°C,
ist eine lange Zeit erforderlich, um das Bisphenol in der Lösung zu
lösen,
und die Produktivität
des Polycarbonatharzes wird niedrig sein. Falls andererseits die
Temperatur höher
ist als 80°C,
wird das Bisphenol thermisch zersetzt und verfärbt, und zusätzlich wird
die wässrige
Alkalilösung die
Apparatur korrodieren.
-
Zum
Mischen des geschmolzenen Bisphenols mit einer solchen wässrigen
Alkalilösung
wird beispielsweise ein Lösungstank
verwendet, der mit einem Leitungsmischer oder einem Rührer versehen ist.
Bevorzugt wird die Atmosphäre
in der Apparatur zuvor mit einem Inertgas wie Stickstoffgas oder ähnlichem
gespült,
so dass das Mischverfahren in einer solchen Inertgasatmosphäre durchgeführt werden kann.
Die Temperatur des geschmolzenen Bisphenols ist nicht niedriger
als der Schmelzpunkt des Bisphenols, jedoch bevorzugt um höchstens
80°C höher als
dessen Schmelzpunkt. Falls die Temperatur der Bisphenolschmelze
höher ist,
wird das Bisphenol zersetzt und verfärbt.
-
Als
wässrige
Alkalilösung,
in der das geschmolzene Bisphenol gelöst wird, ist Natriumhydroxid
bevorzugt. Anstelle von Natriumhydroxid kann jedoch jedes weitere
Alkalimetallhydroxid und Erdalkalimetallhydroxid ebenfalls verwendet
werden. Die Konzentration der wässrigen
Alkalilösung
kann zwischen 2 und 47 Gew.-%. liegen. Bevorzugt fällt die Menge
der zu verwendenden wässrigen
Alkalilösung zwischen
1,9 und 2,5 Mol bezogen auf 1 Mol des in der Lösung zu lösenden Bisphenols. Was die
Reaktion zwischen Bisphenol und Alkali wie Natriumhydroxid betrifft,
so reagiert 1 Mol Bisphenol theoretisch mit 2 Mol Natriumhydroxid.
In der praktischen Reaktion ist es jedoch wünschenswert, dass die Menge
an Natriumhydroxid etwas überschüssig verglichen
mit Bisphenol ist.
-
Wenn
das geschmolzene Bisphenol mit einer wässrigen Alkalilösung gemischt
wird, wird bevorzugt ein Reduktionsmittel zugegeben. Das Reduktionsmittel
kann jedes üblich
sein. Beispielsweise sind Natriumsulfit, Natriumthiosulfat, Natriumdithionit
(Hydrosulfit) usw. bevorzugt. Die Menge kann zwischen 10 und 1000
ppm nach Gewicht der wässrigen
Alkalilösung
liegen. Das Reduktionsmittel kann zur wässrigen Alkalilösung vor
Zugabe des Bisphenols zu der Lösung
gegeben werden, oder es kann zum Wasser gegeben werden, welches
zur Kontrolle der Alkali-Konzentration
der Lösung
verwendet wird, oder es kann gleichzeitig mit dem zugegebenen geschmolzenen
Bisphenol zur wässrigen
Alkalilösung
gegeben werden. Das zugegebene Reduktionsmittel verbessert den Farbton
des Polycarbonatharzes, das von der so erhaltenen wässrigen
Alkalilösung
des Bisphenols ausgeht.
-
Das
Verfahren gemäß der Erfindung
zur Herstellung von Polycarbonat, welches von der wie oben hergestellten
wässrigen
Alkalilösung
der Bisphenol-Verbindung ausgeht, kann dasselbe sein wie das für übliche Polycarbonatharz-Herstellung
durch Grenzflächen-Polymerisation,
mit der Ausnahme, dass es den Schritt des Lösens der festen Körner der Bisphenol-Verbindung
in einer wässrigen
Alkalilösung
nicht erfordert.
-
Beispielsweise
wird Phosgen zu der wässrigen
Alkalilösung
der Bisphenol-Verbindung
unter Rühren
in Gegenwart eines organischen Lösungsmittels
wie Methylenchlorid oder ähnlichem
gegeben, das das Polycarbonatharz gut lösen kann, um dadurch ein Polycarbonat-Oligomer
mit einem Chloroformiatterminus zu bilden, und das Oligomer wird weiter
polymerisiert. Die Polykondensationsreaktion, der Katalysator, die
Art der Molekulargewichtskontrolle und die gegebenenfalls für das Verfahren
zuzugebenden Additive können
dieselben sein wie die für übliche Methoden.
-
Die
Erfindung wird konkreter unter Bezug auf die folgenden Beispiele
und Vergleichsbeispiele beschrieben.
-
[Beispiel I-1]
-
Ein
300 ml Reaktor mit Rückflusskühler und Rührer wurde
mit Stickstoffgas gespült.
224 g einer wässrigen
Natriumhydroxidlösung
mit einer Konzentration von 5,6 Gew.-% und 0,035 g Hydrosulfit,
das als Reduktionsmittel diente, wurden in den Reaktor gegeben und
auf 50°C
erwärmt.
-
Als
nächstes
wurden unter Rühren
der Mischung im Reaktor bei 350 Upm 35 g einer Schmelze (bei 170°C) von 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)propan
eingegossen. Nach dem Eingießen
löste sich
die Schmelze aus 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)propan
sofort in der wässrigen
Natriumhydroxidlösung
ohne Bildung von Niederschlägen.
-
Der
APHA-Farbton der wässrigen
Natriumhydroxidlösung
von 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)propan war
höchstens
10 und unterschied sich nicht von dem einer Lösung, die durch Lösen von
granuliertem festem 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)propan
in wässrigem Natriumhydroxid
hergestellt worden war.
-
[Beispiel I-2]
-
Ein
300 ml Reaktor mit Rückflusskühler und Rührer wurde
mit Stickstoffgas gespült.
Unter Durchblubbern mit Stickstoffgas wurden 224 g einer wässrigen
Natriumhydroxidlösung
mit einer Konzentration von 5,6 Gew.-% in den Reaktor gegeben und
auf 50°C
erwärmt.
-
Als
nächstes
wurden unter Rühren
der Mischung im Reaktor bei 350 Upm 35 g eine Schmelze (bei 170°C) von 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)propan
und 0,035 g festes Hydrosulfit, das als Reduktionsmittel diente,
durch unterschiedliche Zufuhrleitungen in den Reaktor gegeben. Nach
dieser Zugabe löste
sich die Schmelze aus 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)propan sofort in der
wässrigen
Natriumhydroxidlösung
ohne Bildung von Niederschlägen.
-
Der
APHA-Farbton der wässrigen
Natriumhydroxidlösung
von 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)propan war
höchstens
10 und unterschied sich nicht von dem einer Lösung, die durch Lösen von
granuliertem festen 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)propan
in wässrigem Natriumhydroxid
hergestellt worden war.
-
[Beispiel I-3]
-
Ein
300 ml Reaktor mit Rückflusskühler und Rührer wurde
mit Stickstoffgas gespült.
224 g einer wässrigen
Natriumhydroxidlösung
mit einer Konzentration von 5,6 Gew.-%, 0,035 g Hydrosulfit, das
als Reduktionsmittel diente, und 28 g festes granuliertes 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)propan
wurden in den Reaktor gegeben und auf 40°C erwärmt.
-
Als
nächstes
wurden unter Rühren
der Mischung im Reaktor bei 350 Upm 7 g einer Schmelze (bei 170°C) von 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)propan
eingegossen. Nach dem Eingießen
fiel die Schmelze aus 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)propan
teilweise aus, nach 6 Minuten löste
sie sich jedoch vollständig
in der wässrigen
Natriumhydroxidlösung.
-
Der
APHA-Farbton der wässrigen
Natriumhydroxidlösung
von 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)propan war
höchstens
10 und unterschied sich nicht von dem einer Lösung, die durch Lösen von
granuliertem festen 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)propan
in wässrigem Natriumhydroxid
hergestellt worden war.
-
[Vergleichsbeispiel I-1]
-
Ein
300 ml Reaktor mit Rückflusskühler und Rührer wurde
mit Stickstoffgas gespült.
224 g einer wässrigen
Natriumhydroxidlösung
mit einer Konzentration von 5,6 Gew.-% und 0,035 g Hydrosulfit,
welches als Reduktionsmittel diente, wurden in den Reaktor gegeben.
Die Mischung im Reaktor wurde bei 15°C gehalten.
-
Als
nächstes
wurde unter Rühren
der Mischung im Reaktor bei 350 Upm 35 g einer Schmelze (bei 170°C) von 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)propan
eingegossen. Nach dem Eingießen
verfestigte sich die Schmelze von 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)propan sofort und
ergab große
Massen. Mindestens 1 Stunde war zum Lösen der Massen erforderlich.
-
[Vergleichsbeispiel I-2]
-
Ein
300 ml Reaktor mit Rückflusskühler und Rührer wurde
mit Stickstoffgas gespült.
224 g einer wässrigen
Natriumhydroxidlösung
mit einer Konzentration von 5,6 Gew.-% und 0,035 g Hydrosulfit,
welches als Reduktionsmittel diente, wurden in den Reaktor gegeben
und auf 85°C
erwärmt.
-
Als
nächstes
wurden unter Rühren
der Mischung im Reaktor bei 350 Upm 35 g einer Schmelze (bei 170°C) von 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)propan
eingegossen. Nach dem Eingießen
löste sich
die Schmelze von 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)propan
sofort in der wässrigen
Natriumhydroxidlösung
ohne Bildung von Niederschlägen.
-
Der
APHA-Farbton der wässrigen
Natriumhydroxidlösung
aus 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)propan lag
jedoch zwischen 20 und 25. Dies bedeutete Zersetzung von 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)propan.
-
[Beispiel I-4]
-
(1) Herstellung von Polycarbonat-Oligomer
-
Die
wässrige
Natriumhydroxidlösung
aus 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)propan, die in Beispiel I-1 erhalten
wurde (2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)propan-Konzentration in der Lösung = 13,5
Gew.-%) wurde auf Raumtemperatur gekühlt.
-
Als
nächstes
wurden die wässrige
Natriumhydroxidlösung
von 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)propan mit
einer Flussrate von 138 Liter/h und ein Lösungsmittel, Methylenchlorid,
mit einer Flussrate von 69 Liter/h in einen Rohrreaktor mit einem
Innendurchmesser von 10 mm und einer Länge von 10 m durch eine Drosselblende
eingeleitet, wobei Phosgen mit einer Flussrate von 10,7 kg/h eingeleitet
wurde, und diese wurden während
3 Stunden kontinuierlich umgesetzt. Der hier verwendete Rohrreaktor
hatte eine Doppelwandstruktur. Durch Zirkulation von Kühlwasser durch
den Mantel des Reaktors wurde die Temperatur im Inneren des Reaktors
so kontrolliert, dass die Reaktionsmischung am Auslass 25°C aufwies.
-
Die
so erhaltene Reaktionsmischung wurde statisch gehalten, und die
abgetrennte wässrige
Phase wurde entfernt, wobei 220 Liter einer Methylenchloridphase
erhalten wurden. 170 Liter Methylenchlorid wurden zu der Methylenchloridphase
gegeben und gerührt,
um eine Methylenchloridlösung
von Polycarbonat-Oligomer zu erhalten. Diese hatte eine Polycarbonat-Oligomer-Konzentration
von 314,7 g/Liter, einen Polymerisationsgrad von 3 bis 4 und eine
Chloroformiatgruppen-Konzentration
von 0,74 N.
-
(2) Herstellung von Polycarbonatharz
-
3,28
Liter Methylenchlorid wurden zu 5,72 Liter der Methylenchloridlösung des
Polycarbonat-Oligomeren, die oben in Schritt (1) erhalten worden
war, gegeben. Die resultierende Methylenchloridlösung des Polycarbonat-Oligomeren
hatte eine Polycarbonat-Oligomer-Konzentration
von 200 g/Liter und eine Chloroformiatgruppen-Konzentration von 0,47 N, und wurde
in einen 20 Liter-Reaktor mit Rührer
gegeben. Als nächstes
wurden 3,570 g der wässrigen
Natriumhydroxidlösung
von 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)propan, die in Beispiel I-1 erhalten
und bei Raumtemperatur gehalten worden war, dazugegeben. Zusätzlich wurden
0,856 g Trimethylamin als Katalysator und 47,5 g p-tert-Butylphenol
als Terminator zugegeben.
-
Damit
wurde die Mischung im Reaktor bei 600 Upm während 10 Minuten unter turbulentem Fluss
gerührt.
Als nächstes
wurden 167 ml einer wässrigen
Natriumhydroxidlösung
mit einer Konzentration von 48 Gew.-% zugegeben, und weiter bei
200 Upm während
60 Minuten mit laminarem Fluss gerührt.
-
Nach
der Umsetzung wurde die Reaktionsmischung mit 5 Liter Wasser und
5 Liter Methylenchlorid gemischt. Dann wurde dies zur Phasentrennung
in eine wässrige
Phase und eine Methylenchloridphase statisch gehalten. Die wässrige Phase
wurde entfernt, und die Methylenchloridphase wurde mit wässriger
0,01 N Natriumhydroxidlösung
und dann mit 0,1 N Salzsäure
gewaschen. Bei weiterem Waschen mit Wasser ergab sich ein flockiges
Polycarbonatharz. Das so erhaltene Polycarbonatharz hatte ein viskositätsmittleres
Molekulargewicht von 19000.
-
Gewerbliche
Anwendbarkeit
-
Erfindungsgemäß kann ein
Schritt des Granulierens der Bisphenol-Verbindung im Verfahren zur Herstellung
des Ausgangsmaterials für
Polycarbonatharz weggelassen werden, und ein Schritt des Lösens der
Bisphenol-Verbindung kann im Verfahren zur Herstellung von Polycarbonat
weggelassen werden. Daher können
die Kosten für
die Anlagen und die Betriebskosten für diese Schritte gespart werden, und
die Produktionskosten für
das Harz können
vermindert werden.