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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft ein JTAG-Testen und insbesondere eine Erweiterung
des Bereichs, in dem das JTAG-Testen angewandt werden kann.
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Der
allgemein verwendete Standard IEEE 1149.1, der gemäß dem Konsortium,
das diesen Standard vorbereitet hat, ebenso als JTAG (Joint Test Action
Group) bekannt ist, ist zum Testen verschiedener Platinen und der
damit verbundenen Komponenten sowie integrierter Schaltungen geschaffen
worden. JTAG ist ein Boundary-Scan-Verfahren, bei dem ein Eingangssignal
auf einen Boundary-Pin der Platine gegeben und ein Ausgangssignal
an einem anderen Boundary-Pin abgenommen wird. JTAG basiert auf
der Idee, eine vorbestimmte Datensequenz der Reihe nach durch IC-Komponenten einer
Platine oder eines Teil von dieser zu übertragen und die Ausgangsdaten
abzutasten. Da die Topologie und die logischen Funktionen der Komponenten
der zu testenden Platine im Voraus bekannt sind, kann ebenso eine
geschätzte
Ausgabe bestimmt werden. Um die Ausgangsdaten eines Prüflings DUT
mit der geschätzten
Ausgabe zu vergleichen, kann eine Testeinrichtung verwendet werden,
wobei der Prüfling DUT
fehlerfrei bzw. korrekt arbeitet, wenn die Daten untereinander übereinstimmen.
Wenn die Ausgangsdaten demgegenüber
nicht mit der geschätzten
Ausgabe übereinstimmen,
kann die zu testende Schaltung unterbrochen, ein Signal von Außen damit
verbunden oder eine Komponente in der Schaltung fehlerhaft sein.
Hierbei kann der Fehler üblicherweise bestimmt
werden, indem verschiedene Testdatensequenzen durch den Prüfling geschickt
werden, und indem die erzielte Ausgabe unter Verwendung einer in
der Testeinrichtung beinhalteten Software analysiert wird.
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Der
JTAG-Standard legt für
sowohl die einen JTAG-Controller
aufweisende Testeinrichtung als auch den Prüfling DUT eine identische Schnittstelle TAP
(Testzugangsanschluss) fest, und zwar mit einer festen synchronen
Leitung zwischen ihnen, die wenigstens fünf Leiter für fünf Standardsignale aufweist: ein
Test-Takt-Signal TCK, ein Test-Modus-Wahl-Signal TMS, eine Test-Daten-Eingabe
TDI, eine Test-Daten-Ausgabe TDO und ein Masse-Referenz-Signal GND. Ferner
kann die Leitung gemäß dem JTAG-Standard
dazu genutzt werden, optional ebenso ein Test-Rücksetzungs-Signal TRST zu übertragen.
Der Prüfling
DUT und die Testeinrichtung werden derart nahe beieinander angeordnet,
dass sie mit einem Kabel verbunden werden können, das die wenigstens fünf Leiter
aufweist und eine synchrone Leitung bildet, woraufhin das Testen
der Vorrichtung gestartet werden kann.
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Ein
Problem der obigen Anordnung ist das Testen von derartigen Vorrichtungen,
bezüglich
derer es schwer oder unmöglich
ist, eine Testeinrichtung mit einer festen Verbindung anzuordnen.
Dies ist beispielsweise in der Raumfahrtechnik von Bedeutung, wo
es besonders wichtig ist, dass Platinen leicht getestet und Fehler
analysiert werden können.
Fehler, die beispielsweise in einem in die Erdumlaufbahn geschossenen
Nachrichtensatelliten auftreten, müssen so schnell wie möglich analysiert
werden. Die Satelliten und weitere mit der Raumfahrtechnik verbundene Vorrichtungen
werden üblicherweise
so einfach und leicht wie möglich
gehalten, weshalb eine feste Installation der Testeinrichtung an
den Vorrichtungen nicht erwünscht
ist. Folglich besteht ein Bedarf daran, die Platinen mit der Testeinrichtung
unter Verwendung einer Fernsteuerung zu testen, und zwar ohne eine
feste Verbindung mit dem Prüfling.
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Ein
hierbei auftretendes Problem ist dann die synchrone Leitung, die
in Übereinstimmung
mit dem JTAG-Standard zwischen dem JTAG-Controller der Testeinrichtung
und den Testzugangsanschlüssen TAP
des Prüflings
DUT festgelegt ist. Sind die Testeinrichtung und der Prüfling DUT
weit voneinander entfernt angeordnet, kann Information zwischen
diesen zwei üblicherweise
einzig unter Verwendung einer asynchronen und oftmals drahtlosen
Verbindung übertragen
werden. Folglich ist die Verwendung der Testeinrichtung gemäß dem JTAG-Standard
zum Testen von Platinen unter Verwendung einer Fernsteuerung nicht
möglich.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Es
ist eine Aufgabe der Erfindung, ein System und eine Vorrichtung
vorzusehen, mit denen die obigen Probleme gelöst werden können. Die Aufgaben der Erfindung
werden mit dem System und der Vorrichtung gelöst, die durch das in den unabhängigen Ansprüchen Offenbarte
gekennzeichnet sind.
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Die
bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung sind in den abhängigen
Ansprüchen
offenbart.
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Die
Erfindung basiert darauf, eine feste synchrone Leitung, welche das
Testen gemäß dem JTAG-Standard
einschränkt,
zu vermeiden, indem sowohl in einer Testeinrichtung als auch einem
Prüfling
DUT ein Transceiver eingesetzt wird. Die Transceiver ordnen die
von einem Testzugangsanschluss TAP kommenden, über einen asynchronen Übertragungsweg
zu übertragenden
Signale derart an, dass die empfangenen Signale wiederum in einer
von dem Testzugangsanschluss TAP geforderten Weise synchronisiert
werden können.
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Das
erfindungsgemäße System
weist signifikante Vorteile auf. Die Anordnung der Erfindung ermöglicht es,
JTAG-Testen ebenso in einem ferngesteuerten Betriebsmodus ohne synchrone
Datenübertragungsverbindung
zwischen der Testeinrichtung und dem Prüfling durchzuführen. Vorhandene JTAG-Controller
gemäß dem Standard
IEEE 1149.1 und deren Software können
zum Testen verwendet werden. Ein weiterer Vorteil der Erfindung
besteht darin, dass der Aufbau der eine asynchrone Verbindung ermöglichenden
Transceiver derart realisiert werden kann, dass er einfach und wirtschaftlich
ist, und dass die Möglichkeiten,
gemäß JTAG zu
testen, folglich wesentlich verbessert werden können. Ein noch weiterer Vorteil
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung besteht darin, dass eine interne Verzögerungsanordnung
in den Transceivern eingesetzt werden kann, um die Testeinrichtung
auf verschiedene asynchrone Verbindungen anzuwenden, die verschiedene
Verzögerungen
aufweisen können,
wobei hierbei ebenso unter Verwendung von Verbindungen getestet
werden kann, die in Bezug auf ein Taktsignal langsam sind.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNG
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Die
vorliegende Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die
beiliegende Zeichnung näher
erläutert,
in der
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1 eine
Anordnung zum JTAG-Testen gemäß dem Stand
der Technik zeigt,
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2 eine
Anordnung der Erfindung zur Verwendung eines asynchronen Übertragungsweges beim
JTAG-Testen zeigt,
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3 den
Aufbau eines Uplink-Transceivers gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung zeigt,
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4 gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung das Sampling eines Testsignals in Synchronisation
mit einem Taktsignal zeigt,
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5 den
Aufbau eines Downlink-Transceivers gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung zeigt,
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6 das
Prinzip einer virtuellen Boundary-Scan-Zell-Kette zeigt, und
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7 die
Implementierung der virtuellen Boundary-Scan-Zell-Kette gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
zeigt.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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1 zeigt
eine Anordnung gemäß dem Stand
der Technik zum Testen eines Prüflings
DUT unter Verwendung einer einen JTAG-Controller aufweisenden Testeinrichtung.
Sowohl der JTAG-Controller C als auch der Prüfling DUT weisen einen Testzugangsanschluss
TAP gemäß der JTAG-Bestimmung
auf, über
den der JTAG-Controller und der Prüfling DUT unter Verwendung
eines eine synchrone Verbindung bietenden Kabels Cb verbunden sind. Das
Kabel Cb ermöglicht
es, wenigstens drei Signale, ein Test-Takt-Signal TCK, ein Test-Modus-Wahl-Signal
TMS und eine Test-Daten-Eingabe TDI, von dem JTAG-Controller zu
dem Prüfling
DUT zu übertragen.
Ferner wird eine Test-Daten-Ausgabe TDO von dem Prüfling DUT
zu dem JTAG-Controller und von dort aus weiter zur Analyse zu der
Testsoftware der Testeinrichtung übertragen. Zusätzlich zu diesen
sollte die Leitung ebenso einen Masse-Referenz-Leiter GND aufweisen,
wobei es möglich
ist, die Leitung zu verwenden, um ebenso ein Test-Rücksetzungs-Signal
TRST zu übertragen.
Zusätzlich
zu einem Testen kann die Anordnung gemäß dem JTAG-Stan dard ebenso
zur Analyse von Fehlern bzw. Defekten oder zum Programmieren einer äußeren Vorrichtung
verwendet werden.
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Sowohl
der JTAG-Controller als auch der Prüfling weisen Boundary-Scan-Zellen
BSC auf, die üblicherweise
aus Schieberegistern gebildet sind, wobei die BSCs in Übereinstimmung
mit der Steuerung eines Befehlsregisters IR verkettet werden. Ein Boundary-Scan-Register,
das Testdaten zwischen verschiedenen BSC-Zellen überträgt, steuert den Arbeitsvorgang
der Boundary-Scan-Zellen BSC. Ein TAP-Controller, der eine Zustandsmaschine
mit 16 verschiedenen Operationszuständen ist, steuert das Boundary-Scan-Register. Die Zustände des TAP-Controllers
werden wiederum unter Verwendung eines ankommenden Test-Takt-Signals
TCK und eines Test-Modus-Wahl-Signals TMS gesteuert. Zusätzlich weist
der JTAG-Controller ein Bypassregister BPR und mögliche weitere Datenregister
auf. Mittels des Bypassregisters BPR kann die Test-Daten-Eingabe
TDI, wenn es erforderlich ist, unverzüglich durch den Prüfling DUT übertragen
werden, indem das Boundary-Scan-Register passiert wird. Die Test-Daten-Eingabe
(TDI)-Sequenz, die durch die Boundary-Scan-Zellen BSC verschoben
wurde, wird mit der Test-Daten-Ausgabe TDO synchronisiert. werden
verschiedene zu testende Schaltungen gleichzeitig getestet, sollten
die Schaltungen ebenso JTAG-Controller aufweisen, um die Datenübertragung
zwischen den Schaltungen synchronisieren zu können. Die Testeinrichtung weist üblicherweise
eine äußere Steuervorrichtung
wie beispielsweise einen PC auf, durch den der JTAG-Controller üblicherweise gesteuert
werden kann. Das Verhalten des JTAG-Controllers und der Boundary-Scan-Funktion des
DUT können
durch die Verwendung einer Boundary-Scan-Beschreibungssprache BSDL
beschrieben werden. Diese Information kann verwendet werden, um
verschiedene Testsituationen zu beschreiben und zu bestimmen. Eine
BSDL-Beschreibung für jede
zu testende Schaltung und deren Komponenten wird ebenso in dem Speicher
eines Computers gespeichert.
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Eine
feste synchrone Leitung, welche das Testen gemäß dem JTAG-Standard einschränkt, kann
in Übereinstimmung
mit der Erfindung derart vermieden werden, dass sowohl die Testeinrichtung als
auch der Prüfling
DUT Transceiver einsetzen, welche die von dem Testzugangsanschluss
TAP kommenden, über
den asynchronen Übertragungsweg
zu übertragenden
Signale derart anordnen, dass die empfangenen Signale wiederum in
der von dem TAP geforderten Weise synchronisiert werden können.
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Dies
ist in 2 veranschaulicht. Die Transceiver TR1 und TR2,
welche die zu einem asynchronen Übertragungsweg
ATP zu übertragenden
Signale anordnen und die empfangenen Signale in einer TAP-bestimmungsgemäßen Weise
synchronisieren, sind an der Seite des Übertragungswegs von den Testzugangsanschlüssen TAP
des Prüflings
DUT und der den JTAG-Controller C aufweisenden Testeinrichtung TS
verbunden. Der mit dem JTAG-Controller in der Testeinrichtung verbundene
Uplink-Transceiver TR1 sendet ein Test-Modus-Wahl-Signal TMS und
eine Test-Daten-Eingabe TDI auf den Übertragungsweg und synchronisiert
die von dem Prüfling DUT
ankommende Test-Daten-Ausgabe TDO, um gemäß der Anforderung des Testzugangsanschlusses
TAP mit der Test-Daten-Eingabe TDI synchronisiert zu sein. Das Test-Takt-Signal
TCK wird vorzugsweise nicht über
einen asynchronen Weg übertragen, sondern
stattdessen von dem Downlink-Transceiver TR2 erzeugt, welcher das
Test-Modus-Wahl-Signal TMS
und die Test-Daten-Eingabe TDI empfängt und auf diesen basierend
gemäß nachstehender
Beschreibung das Test-Takt-Signal TCK erzeugt. Der Transceiver TR2
synchronisiert ebenso die Test-Daten-Ausgabe TDO und ordnet diese
derart an, dass sie über
den asynchronen Über tragungsweg
ATP zu dem Transceiver TR1 gesendet werden kann.
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Der
asynchrone Übertragungsweg
kann als solcher drahtlos oder verdrahtet sein. Wesentlich ist dabei,
die über
den Übertragungsweg
zu übertragenen
Signale gemäß der TAP-Bestimmung
bzw. -Definition anzuordnen, so dass der zu verwendende Übertragungsweg
für sowohl
den JTAG-Controller als
auch den Prüfling
DUT transparent ist. Das auf dem Übertragungsweg zu verwendende
Datenübertragungsprotokoll
ist in Bezug auf die Implementierung der Erfindung auch nicht wesentlich,
da ein Anordnen der bei einem JTAG-Testen zu verwendenden Signale
entsprechend einem beliebigen, bekannten Datenübertragungsprotokoll für den Fachmann
offensichtlich ist.
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Nachstehend
wird unter Bezugnahme auf 3 eine mögliche Implementierung
eines Uplink-Transceivers 300 gemäß der Erfindung beschrieben.
Ein Test-Takt-Signal TCK, ein Test-Modus-Wahl-Signal TMS und eine
Test-Daten-Eingabe TDI,
die an eine Packeinheit 302 gesendet werden, werden dem
Transceiver 300 von dem Testzugangsanschluss TAP des JTAG-Controllers
zugeführt.
Die Packeinheit 302 hat die Aufgabe, das Test-Modus-Wahl-Signal
TMS und die Test-Daten-Eingabe TDI in Synchronisation mit dem Test-Takt-Signal TCK in
Pakete zu packen, die ferner, wenn es erforderlich ist, in einem
Codierer 304 entsprechend eines höheren, auf dem Übertragungsweg
zu verwendenden Datenübertragungsprotokolls
(ATP Protokoll) angeordnet werden können. Die zu sendenden Daten
werden ferner an einen Sender 306 gegeben, welcher die
Daten auf den Übertragungsweg
gibt.
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Entsprechend
wird das von dem Übertragungsweg
kommende Test-Daten-Signal in einem Empfänger 308 empfangen,
und anschließend
werden die empfangenen Signal in einem Dekodierer 310 dekodiert,
wobei die eigentliche Test-Daten-Ausgabe TDO von dem auf dem Übertragungsweg
verwendeten höheren
Datenübertragungsprotokoll
unterschieden werden kann. Folglich wird immer ein Übertragungsweg-spezifischer
Transceiver als der eigentliche Transceiverteil (306, 308)
verwendet. Der Transceiver ist von der physikalischen Implementierung
des Übertragungswegs
und überlicherweise ebenso
von der Protokollimplementierung des Übertragungsweges abhängig, und
als grundsätzliche
Implementierung der Erfindung kann der Transceiver unter Verwendung
eines universellen synchronen/asynchronen Empfängers/Senders USART beschrieben
werden. Die Funkfrequenz-Teile
des Transceiverteils müssen
beispielsweise in Verbindung mit einer drahtlosen Datenübertragung
in Übereinstimmung
mit dem zu verwendenden Datenübertragungsprotokoll
angeordnet werden. Ferner kann vorzugsweise ein zusätzliches
Kommunikationsprotokoll, das es ermöglicht, die herkömmliche
Datensignalübertragung
zwischen dem Sender und dem Empfänger
zum JTAG-Testen und wieder zurück
zu wechseln, in dem zu verwendenden Übertragungsprotokoll implementiert
werden, wodurch die Datenübertragung
vorzugsweise immer auf einen der beiden Zwecke beschränkt ist.
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Die
Test-Daten-Ausgabe TDO wird in eine Verzögerungsschaltung 312 eingegeben,
welche die Test-Daten-Ausgabe TDO mit einer derart erforderlichen
synchronen Verzögerung
versieht, dass das in den Testzugangsanschluss TAP einzugebene Test-Daten-Ausgabe
(TDO)-Signal mit der Test-Daten-Eingabe
TDI in Übereinstimmung
mit der Zugriffsan-Schlussbestimmung
synchronisiert ist. Die Verzögerungsschaltung 312 wird
unter Verwendung des Test-Takt-Signals TCK und einer Boundary-Scan-Zustandsmaschine 314 gesteuert.
Die Boundary-Scan-Zustandsmaschine 314, deren Verhalten
ebenso durch die Boundary-Scan-Beschreibungssprache BSDL beschrieben
werden kann, ist vorzugsweise we nigstens teilweise mit dem JTAG-Controller
kompatibel, was es ermöglicht,
die Zustandsmaschine mit dem JTAG-Controller als Teil der zu steuernden
Boundary-Scan-Zell (BSC)-Kette zu verbinden. Die Dauer der anzuwendenden
Verzögerung
hängt von
der zu testenden Schaltung und von der auf dem Übertragungsweg aufgetretenen Verzögerung ab.
Was die Boundary-Scan-Beschreibungssprache BSDL betrifft, so sollten
sowohl die Verzögerungsschaltung 312 als
auch die Zustandsmaschine 314 logisch einen Teil des Prüflings DUT bilden,
obgleich sie in dem mit dem JTAG-Controller verbundenen Uplink-Transceiver
lokalisiert ist (durch eine gestrichelte Linie angezeigt). Dies
liegt daran, dass die in der Test-Daten-Ausgabe TDO gebildete Verzögerung beim
herkömmlichen
Testen gemäß dem JTAG-Standard
unter Verwendung der Boundary-Scan-Zell (BSC)-Kette des Prüflings DUT
erzeugt wird, wobei der TAP-Controller die Bildung der Verzögerung steuert.
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Der
Aufbau des Uplink-Transceivers kann folglich leicht implementiert
werden, und zwar entweder als Transceiver, der in eine bereits vorhandene Testeinrichtung
integriert ist, oder als eine separate Vorrichtung, die zwischen
dem JTAG-Controller der Testeinrichtung und dem Übertragungsweg verbunden ist.
Was die Implementierung des Uplink-Transceivers betrifft, so sind
Größe, Kosten
oder Komplexität
des Aufbaus im Allgemeinen ein nicht so wesentliches Kriterium wie
bei dem Downlink-Transceiver.
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In Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
wird das Test-Takt-Signal nicht an den Prüfling DUT gesendet, sondern
stattdessen auf der Grundlage des Test-Modus-Wahl-Signals TMS und der Test-Daten-Eingabe
TDI erzeugt, die in dem Downlink-Transceiver empfangen werden. Das
Signal wird auf einem asynchronen Übertragungsweg generell verzögert, weshalb
das exakte Timing zwischen dem JTAG-Controller und dem erzeugten
Taktsignal normaler weise verloren geht, wobei die bitspezifische
Synchronisation des zu übertragenden
TMS- und TDI-Signals in Bezug auf das Taktsignals jedoch erhalten
bleibt.
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Dies
wird in dem in der 4 gezeigten Diagramm veranschaulicht,
in dem das Sampling des Test-Modus-Wahl-Signals TMS und der Test-Daten-Eingabe
TDI in Synchronisation mit dem Test-Takt-Signal TCK dargestellt
wird. Das TMS- und das TDI-Signal müssen derart gepackt werden,
dass sich die Sample während
der Übertragung
in Bezug auf die Zeit nicht verschieben. Das Sampling erfolgt in Übereinstimmung
mit 4 immer an der ansteigenden Flanke des Taktsignals,
wodurch eine Taktsignalsequenz durch einer Zwei-Bit-Darstellung
(400 bis 406), welche die Werte des TMS- und des
TDI-Signals an der ansteigenden Flanke des Taktsignals aufweist,
dargestellt wird. Diese Zwei-Bit-Felder
können
ferner, beispielsweise bezüglich
einer Sequenz mit vier Taktsignalen, zu Bytes (408) mit
acht Bit verbunden werden, wobei die Daten problemlos angeordnet
werden können,
um beispielsweise in Übereinstimmung
mit der RS-232-Bestimmung über
einen universellen synchronen/asynchronen Empfänger/Sender USART übertragen
zu werden.
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5 zeigt
eine mögliche
Implementierung eines Downlink-Transceivers 500 gemäß der Erfindung.
Der Downlink-Transceivers 500 hat die Aufgabe, das TMS-
und das TDI-Signal aus den empfangenen TMS-TDI-Paketen zu generieren,
um ein internes Taktsignal in Synchronisation mit dem empfangenen
TMS- und TDI-Signal zu generieren, und die von der Ausgang der Boundary-Scan-Zell-Kette
des Prüflings
erhaltene Test-Daten-Ausgabe TDO auf den Übertragungsweg zu geben. Die
von dem Übertragungsweg
kommenden TMS-TDI-Pakete werden von einem Empfänger 502 empfangen,
und anschließend
werden die empfangenen Signale in einem Dekodierer 504 dekodiert,
und anschließend
können die aus
dem Test-Modus-Wahl-Signal TMS und der Test-Daten-Eingabe TDI gebildeten
Pakete von dem höheren,
auf dem Übertragungsweg
verwendeten Datenübertragungsprotokoll
(ATP Protokoll) unterschieden werden. Die TMS-TDI-Pakete werden zum Synchronisieren
eines lokalen Oszillators 506 verwendet, der dazu verwendet
wird, ein internes Test-Takt-Signal TCK zu erzeugen. Der lokale
Oszillator wird im Wesentlichen zu der dem Taktsignal des JTAG-Controllers
entsprechenden Frequenz synchronisiert, indem sichergestellt wird,
dass eine Taktsignalsequenz für
ein TMS-TDI-Paket erzeugt wird. In einer Entpackeinheit 508 werden
das TMS- und das TDI-Signal voneinander unterschieden und an den
Testzugangsanschluss TAP des Prüflings
DUT ausgegeben, und zwar in Synchronisation mit der fallenden Flanke
des von dem lokalen Oszillator zugeführten Test-Takt-Signals TCK.
Die Zustandsmaschinen des Prüflings
DUT hingegen werden über
die steigende Flanke des Test-Takt-Signals TCK gesteuert.
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Die
Test-Daten-Ausgabe TDO des Testzugangsanschlusses TAP des Prüflings DUT
wird über eine
Taktsignalsynchronisation 510 an einen Codierer 512 gegeben,
der, wenn es erforderlich ist, das TDO-Signal ferner entsprechend
einem höheren,
auf dem Übertragungsweg
verwendeten Datenübertragungsprotokoll
anordnet. Die codierten Daten werden an einen Sender 514 gegeben,
der die Daten auf den Übertragungsweg
gibt.
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Folglich
kann der Aufbau des Downlink-Transceivers wünschenwerterweise recht einfach
gehalten werden. In Abhängigkeit
des Aufbaus des Prüflings
DUT kann der Downlink-Transceiver unter Verwendung diskreter Komponenten
implementiert werden, oder er kann derart programmiert werden, dass er
als Teil eines frei programmierbaren Verknüpfungsfeldes FPGA oder einer
programmierbaren Logikvorrichtung PLD arbeitet, und zwar beispielsweise unter Verwendung
einer VHSIC-Hardwarebeschreibungssprache VHDL. Auf diese Weise kann
der Transceiver als kompakte (kleine) Vorrichtung implementiert
bzw. realisiert werden, die kostengünstig herzustellen ist und
weitere Funktionen des Prüflings nicht
störend
beeinflusst.
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Eine
der Basisideen der Erfindung ist es, bereits vorhandene JTAG-Controller
gemäß dem Standard
IEEE 1149.1 und der damit verbundenen Software verwenden zu können. Insbesondere,
wenn höhere
Taktsignalfrequenzen verwendet werden, verursachen die auf dem Übertragungsweg
aufgetretenen Verzögerungen,
dass der Uplink-Transceiver, der die von dem Testzugangsanschluss
TAP geforderte Synchronisation erzielt, die Bildung einer Verzögerung bezüglich der
empfangenen Test-Daten-Ausgabe TDO aufweisen muss, bevor das Testsignal
an den Testzugangsanschluss gegeben wird. Ist die Übertragungswegverzögerung in
einer Richtung kürzer
als die Hälfte
der verwendeten Taktsignalfrequenz, könnte das empfangene Testsignal
TDO dann bezüglich
des Testzugangsanschlusses TAP synchronisiert werden, ohne dass
irgendwelche speziellen Anordnungen benötigen werden. Derartig kurze
Verzögerungen
werden in der Praxis allerdings nicht erreicht, insbesondere nicht
bei höheren
Taktfrequenzen.
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Folglich
ist es erforderlich, den Uplink-Transceiver vorzusehen, um eine
Verzögerung
mit geeigneter Dauer für
das empfangene Testsignal TDO zu erzeugen, bevor das TDO-Signal an den JTAG-Controller
ausgegeben wird. Dies kann in Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung derart unter Verwendung einer virtuellen Boundary-Scan-Zell-Kette
implementiert werden, dass eine zusätzliche "virtuelle" Boundary-Scan-Zell-Kette, die in dem
Uplink-Transceiver implementiert ist, mit der Boundary-Scan-Zell-Kette
des Prüflings
DUT verbunden wird. Wenn eine derartige "virtuelle" Boundary-Scan-Zell-Kette der BSDL-Beschreibung
des den JTAG-Controller aufweisenden Prüflings DUT hinzugefügt wird,
scheint die gesamte Boundary-Scan-Zell-Kette, was den JTAG-Controller betrifft,
länger
als sie in Wirklichkeit ist, und die Übertragung des gegenwärtigen TDO-Signals
wird derart verzögert,
dass die Übertragungswegverzögerung kompensiert
werden kann.
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Die
in der 6 gezeigte Anordnung veranschaulicht das Prinzip
der virtuellen Boundary-Scan-Zell-Kette. Die Boundary-Scan-Zell-Kette des
Prüflings
DUT weist zwei JTAG-kompatible Schaltung U1 und U2 auf, die beide
einen JTAG-Controller C aufweisen und deren Boundary-Scan-Register 27 Boundary-Scan-Zellen
BSC aufweisen. Wenn eine Test-Daten-Eingabe (TDI)-Sequenz von der
Testeinrichtung TS durch die Schaltungen übertragen wird, benötigt der
JTAG-Controller der Testeinrichtung eine korrekte Antwort von dem
TDO-Signal auf jede Taktsignalsequenz, nachdem die Test-Daten-Eingabe
(TDI)-Sequenz durch alle 54 Zellen übertragen worden ist (54 Taktsequenzen).
Ist die Taktsignalsequenz kürzer
als die gesamte Verzögerung
(Uplink + Downlink), ist die Synchronisation des TDO-Signals bezüglich des
TDI-Signals verloren, und es ist nicht möglich, das JTAG-Testen weiter durchzuführen.
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Wird
eine neue "virtuelle" Schaltung, welche n
Boundary-Scan-Zellen aufweist, der BSDL-Beschreibung des Prüflings DUT
an das Ende der Scan-Kette gefügt,
wird die Übertragung
des TDO-Signals zu dem Testzugangsanschluss TAP in einem solchen
Umfang verzögert,
dass die Verzögerungen
des Übertragungsweges
kompensiert werden können
und das TDO-Signal in Synchronisation mit dem TDI-Signal zu dem
Testzugangsanschluss TAP übertragen
werden kann. Genauer gesagt, das TDO-Signal wird zu dem Uplink-Transceiver übertragen,
wenn die 54 Taktsequenzen verstrichen sind, da der JTAG-Controller
jedoch annimmt, dass die Boundary-Scan-Zell-Kette 54+n Zellen aufweist,
wird das TDO-Signal nicht zu dem Testzugangsanschluss TAP übertragen,
bis 54+n Taktsequenzen verstrichen sind.
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Die
Anzahl der Boundary-Scan-Zellen in der virtuellen Schaltung, d.h.,
der Wert der Variable n, kann vorzugsweise getrennt von jeder Testsituation bestimmt
werden, wobei die Verzögerungen,
die berücksichtigt
werden müssen,
wenn der Wert der Variable n bestimmt wird, Verzögerungen, die beim Codieren
und Dekodieren entsprechend einer Forderung der höheren Datenübertragungsprotokolle
erzeugt werden, Übertragungswegverzögerungen
und eine TAP-Schnittstellen-Synchronisations-Verzögerung des
TDO-Signals beinhalten. Ferner können
Situationen während
des Testens auftreten, bei denen Testdaten ebenso in dem Prüfling gepuffert
werden müssen,
was ebenso als Verzögerung
berücksichtigt werden
sollte. Wird der Wert der Variablen n bestimmt, kann ebenso die Änderung
der auf dem asynchronen Übertragungsweg
entstandenen Verzögerungen
berücksichtigt
werden, wobei der Wert der Variablen n vorzugsweise höher gesetzt
werden kann, als ein Wert, den die gesamten vorstehend erwähnten Verzögerungen
benötigen.
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In
der Praxis kann die durch die virtuelle Schaltung vorgesehene Verzögerung beispielsweise unter
Verwendung einer in der 7 gezeigten Lösung implementiert
werden. Hierbei ist die eine virtuelle Schaltung mit n Boundary-Scan-Zellen
aufweisende Verzögerungsschaltung 700 in
der Praxis ein Zähler 702,
dessen Wert in Synchronisation mit dem Taktsignal des JTAG-Controllers
in der Testeinrichtung erhöht
wird. Die von dem Prüfling
kommende Test-Daten-Ausgabe
TDO wird in einem Puffer 704 gepuffert, der durch eine
interne Zustandsmaschine 706 gesteuert wird. Die Zustandsmaschine 706 erhält die Menge
ankommender Daten von dem Zähler 708 und überwacht
den Wert des Zählers 702.
Erreicht der Wert den bestimmten Wert n, steuert die Zustandsmaschine 706 den
Puffer, um die gepufferten TDO-Daten
an den Testzugangsanschluss TAP auszugeben. Um den Wert n der Testeinrichtung
unter Verwendung der BSDL-Sprache
festlegen zu können,
muss die Verzögerungsschaltung 700 eine
wenigstens teilweise dem Standard IEEE 1149.1 entsprechende Zustandsmaschine 710 aufweisen,
die ferner die interne Zustandsmaschine 706 steuert und den
Wert n dazu festlegt.
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Alternativ
kann die Bildung der Verzögerung implementiert
werden, um die BSDL-Software der Testeinrichtung zum Programmieren
zusätzlicher Operationen
zu den vorhandenen Schaltungen und deren Komponenten zu verwenden,
die tatsächlich Null-Operationen
sind, bei denen Daten während
einer Taktsequenz, mit Ausnahme einer Übertragung dieser zu der nachfolgenden
Zelle, nicht verarbeitet werden. Folglich sieht die Definition von
n Null-Operationen zu der Boundary-Scan-Zell-Kette eine Situation
vor, bei welcher der JTAG-Controller annimmt, dass die Boundary-Scan-Zell-Kette länger als
tatsächlich
ist, und folglich können
die Verzögerungen in
dem System kompensiert werden und die von dem Testzugangsanschluss
TAP geforderte Synchronisation sichergestellt werden. Folglich ist
die Methode, die verwendet wird, um das TDO-Signal zur Synchronisierung
zu verzögern,
nicht relevant. Relevant ist, dass der JTAG-Controller dazu gebracht
wird, dass er annimmt, dass die Boundary-Scan-Zell-Kette länger als
tatsächlich
ist.
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Die
Erfindung ist vorstehend in Verbindung mit einer drahtlosen Datenübertragung
offenbart worden. Die Erfindung ist jedoch nicht einzig auf eine drahtlose
asynchrone Datenübertragung
beschränkt, sondern
kann unter Verwendung einer beliebigen asynchronen Datenübertragungsverbindung,
wie beispielsweise einer Zweifachkabel verbindung, implementiert
werden. Folglich kann die Erfindung beispielsweise angewandt werden,
um einen Internetrouter unter Verwendung einer Fernsteuerung über eine
herkömmliche
IP-basierte Verbindung zu testen.
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Es
wird Fachleuten ersichtlich sein, dass die grundlegende Idee der
Erfindung mit voranschreitender Technologie auf verschiedene Weisen
realisiert werden kann. Die Erfindung und deren bevorzugte Ausführungsformen
sind folglich nicht auf die obigen Beispiele beschränkt, sondern
können
auf verschiedene Weisen realisiert werden, ohne den Umfang der Erfindung
zu verlassen, wie er in den beigefügten Ansprüchen dargelegt ist.