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Die
vorliegende Erfindung betrifft das Veredeln von rohen Pflanzenölen und
insbesondere das Veredeln von rohem Sojaöl, um das Öl für die gewerbliche Anwendung
nutzbar zu machen.
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Veredelte
Pflanzenöle
sowie Verbindungen und Materialien, die aus ihnen gewonnen werden,
finden auf zahlreichen gewerblichen Gebieten Anwendung. So kann
beispielsweise veredeltes Sojaöl
als eine ökologische
Alternative zu Produkten, die aus Petroleum stammen, und zur Herstellung
von Urethanschäumen
verwendet werden. Eine Schwierigkeit bei der Verwendung derartiger
veredelter Pflanzenöle
ist jedoch, dass die Kosten, die mit dem Veredelungsprozess verbunden
sind, die veredelten Pflanzenöle
für gewerbliche
Anwendungen zu teuer machen.
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Rohes Öl, das von
dem ölhaltigen
pflanzlichen Material extrahiert wurde, ist typischerweise eine
dunkle, trübe
Flüssigkeit,
die weiter veredelt werden muss, um daraus ein nutzbares Ölprodukt
entstehen zu lassen. Es ist eine ganze Reihe von Verfahren bekannt,
um rohe Pflanzenöle
zu nutzbaren Pflanzenölen
zu veredeln. Da die meisten Pflanzenöle zum Konsum durch Menschen
bestimmt sind, sind die herkömmlichen
Verfahren und die technische Ausrüstung, die bei der Verarbeitung
von Pflanzenöl
zum Einsatz kommen, meistens auf das Entfernen von Verunreinigungen
gerichtet, die zu einem unerwünschten
Geschmack, einer unerwünschten
Farbe, einem unerwünschten
Geruch oder anderen unerwünschten
Eigenschaften beitragen können.
Derartige Verunreinigungen schließen phosphorhaltige kontaminierende
Substanzen wie hydratisierbare und nicht hydratisierbare Phospholipide,
freie Fettsäuren,
Farbkörperchen
und Spurenmineralien ein. Das typische bekannte Verfahren zum Veredeln
von Pflanzenölen
umfasst mehrere Schritte wie das Degummieren, Neutralisieren (Alkaliraffinieren),
Bleichen und Desodorieren. Der Schritt des Degummierens umfasst
typischerweise die Zugabe von Wasser und normalerweise anderer Chemikalien
wie Phosphorsäure
zu dem Rohöl,
das Erhitzen und Rühren
des Gemischs über
einen gewissen Zeitraum (etwa 10 bis 30 min) bei einer Temperatur von etwa
50 bis 70°C
und das anschließende
Zentrifugieren des Gemischs, um das Wasser und das Öl zu trennen. Der
Schritt des Degummierens kann wiederholt werden, um die Menge an
Phospholipiden in dem Rohöl
weiter zu verringern.
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Das
degummierte Öl
wird dann mehreren zusätzlichen
Veredelungsschritten unterzogen, um die anderen unerwünschten
Bestandteile wie freie Fettsäuren,
Farbkörpchen
und andere Verunreinigungen zu entfernen. Während dieser Veredelungsschritte
werden die freien Fettsäuren
verseift, das Öl
wird gewaschen, um die Seifen zu entfernen, neutralisiert und weiter
gewaschen, um die überschüssigen Chemikalien
und Seifen zu entfernen. Das Öl
wird dann gebleicht, um Farbkörperchen
zu entfernen und dann abschließend
desodoriert. Da ein Alkali verwendet wird, um die freien Fettsäuren zu
verseifen, ist das Verfahren als Alkaliraffinieren oder chemisches
Raffinieren bekannt.
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Das
amerikanische Patent Nr. 2,657,224 offenbart ein Veredelungsverfahren,
das im Allgemeinen in der Art des vorstehend beschriebenen ist.
Das Patent beschreibt ein Verfahren, bei dem eine im Wesentlichen schlammfreie Ölphase,
die von einem Gemisch aus Rohöl
und Wasser getrennt wurde, zuerst entlüftet und anschließend als
Strom und unter Druck einer Mischzone mit einem Strom eines neutralisierenden
Mittels für die
freien Fettsäuren
in dem Öl
zugeführt
wird, wo sie innig unter einem superatmosphärischen Druck gemischt werden.
Das entstandene Gemisch wird anschließend in eine Zentrifuge überführt und
dort in eine Seifenstammphase und eine veredelte Ölphase aufgetrennt.
EP-A-O 405 601 offenbart ein Verfahren zum Desodorieren von Ölen und
Fetten.
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Die
Kosten, die mit der Ausrüstung
zur Durchführung
dieser chemischen Veredelungsschritte verbunden sind, sind sehr
hoch. So werden beispielsweise Zentrifugen und Filterausrüstung, die
sehr teuer zu unterhalten sein können,
typischerweise verwendet, um das Öl von dem Wasser zum Waschen
zu trennen. Das chemische Veredeln schließt auch viele Schritte ein,
die aufwändig
sind und die von sich aus zu Verlusten an Öl beitragen können, da
jeder der Veredelungsschritte einen Rückstand produziert, der eine
gewisse Menge an verwendbaren Öl
mit sich führt,
wodurch die Ausbeute an veredeltem Öl verringert wird.
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Auf
Grund der hohen Kosten für
die Ausrüstung,
der hohen Bedienungskosten und des Verlusts an hergestelltem Öl bestand
in den letzten Jahren der Wunsch, ein Verfahren durchzuführen, das
herkömmlicherweise
als physikalische Veredelung bezeichnet wird. Bei dem Verfahren
der physikalischen Veredelung wird das Rohöl, das mehreren Verfahrensschritten
der Vorbehandlung unterzogen wurde, auf eine erhöhte Temperatur (250°C oder mehr)
in einem unter Vakuum gehaltenem Gefäß gebracht. Während der
Behandlung wird Dampf in das Öl
eingeblasen. Die Bedingungen für
die Temperatur und die Retentionszeit werden so gewählt, dass
die freien Fettsäuren
und andere Verunreinigungen verflüchtigt und abdestilliert werden.
Das behandelte Öl
wird anschließend
typischerweise gekühlt
und es wird nachher einer Bleiche unterzogen, um die Farbe des Öls weiter
aufzuhellen.
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Obwohl
das physikalische Veredeln den Vorteil eines geringeren Kapitalbedarfs
und geringerer Kosten bei der Durchführung bietet, muss das Rohöl noch immer
wesentlichen Vorbehandlungsschritten unterzogen werden, einschließlich der
Zugabe von Chemikalien, um mindestens einen Teil der Verunreinigungen
in dem Rohöl
zu entfernen. Diese wesentlichen Vorbehandlungsschritte kommen zu
den Kosten des physikalischen Veredelungverfahrens hinzu, wodurch
das vollständig
veredelte Öl,
das aus dem Verfahren entsteht, nichtsdestotrotz noch immer für die gewerbliche
Anwendung aus wirtschaftlicher Sicht unbrauchbar ist.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein physikalisches Veredelungsverfahren,
das die wesentlichen Vorbehandlungsschritte unnötig macht und zu einem teilweise
veredeltem Pflanzenöl
führt,
das für
die gewerbliche Anwendung brauchbar ist. Ziel ist es, den Verlust
an der Ausbeute einzuschränken
oder zu eliminieren und die Notwendigkeit einer chemischen Vorbehandlung
des Rohöls
zu eliminieren.
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Erfindungsgemäß umfasst
ein Verfahren zum teilweisen Veredeln eines rohen Pflanzenöls wie Sojaöl, das Gummen
und andere Verunreinigungen enthält,
die folgenden Schritte:
- (a) Absetzenlassen
des rohen Pflanzenöls über eine
Zeitspanne, so dass das Öl
zumindest zwei getrennte Schichten ausbildet, wobei eine Schicht
Gummen mit einem niedrigen Ölgehalt
umfasst, und eine zweite Schicht Öl umfasst, das eine Fraktion
der Gummen, die ursprünglich
in dem Öl
anwesend waren, enthält;
- (b) Trennen der Ölschicht
von der Gummischicht und Erhitzen der Ölschicht auf eine erste Temperatur,
die ausreicht, um im Öl
vorhandene Feuchtigkeit zu verdampfen;
- (c) Rühren
des Öls
während
es auf die erste Temperatur erhitzt wird;
- (d) Zulassen, dass sich das Öl
auf eine zweite Temperatur im Bereich 76–83°C (170–180°F) abkühlt;
- (e) Einbringen von Luft unter Druck in das Öl, während es auf die zweite Temperatur
abkühlt;
- (f) Halten des Öls
innerhalb des Temperaturbereichs von 76–83°C (170–180°F) für eine Zeitspanne, die ausreicht,
um eine gewünschte
Viskosität
zu erreichen;
- (g) Rühren
des Öls
während
des Schrittes (f) und Belüften
des Öls
während
des Schrittes (f) mit Luft unter Druck; und
- (h) Zulassen, dass das Öl
sich auf die Umgebungstemperatur abkühlt ohne Rühren oder Belüften, um
ein teilweise veredeltes Pflanzenöl zu erhalten.
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Bei
einem alternativen erfindungsgemäßen Verfahren
wird ein anderes Degummierungsverfahren eingesetzt. Das alternative
Degummierungsverfahren umfasst das Erhitzen des rohen Pflanzenöls auf eine
erste Temperatur im Bereich von 133–153°C (270–300°F), während das Öl gerührt wird. Wenn das Öl die erste
Temperatur erreicht, wird das Heizen und Rühren gestoppt und das Öl kann sich
in Schichten absetzen, wobei die unterste Schicht eine wesentliche
Menge der Phospholipid- und freie Fettsäuren-Verunreinigungen enthält. Das Öl wird von
den Verunreinigungen getrennt und anschließend den gleichen Schritten
des Abkühlens
und Schritten zur Aufrechterhaltung der Temperatur unterzogen, die
vorstehend genannt wurden, um ein teilweise veredeltes Öl mit der
gewünschten
Viskosität
zu erhalten.
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Einige
besondere Ausführungsformen
der Erfindung sind nachstehend eingehender beschrieben.
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Es
wurde nun festgelegt, dass ein teilweise veredeltes Pflanzenöl, das zu
gewerblichen Anwendungen wie der Herstellung von Urethanschäumen geeignet
ist, durch ein physikalisches Veredelungsverfahren erhältlich ist.
Es sollte verstanden werden, dass das Veredelungsverfahren der vorliegenden
Erfindung mit Rohöl durchgeführt wird,
das bereits von dem öltragenden
Pflanzenmaterial extrahiert wurde, und nicht an dem öltragenden
Pflanzenmaterial selbst durchgeführt.
Obwohl das Verfahren für
eine Vielzahl von rohen Pflanzenölen
anwendbar ist, richtet sich das wirtschaftliche Hauptaugenmerk auf
Sojaöl
und wird insbesondere in Bezug auf dieses Öl diskutiert.
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Das
rohe Sojaöl,
das durch die Extraktion erhalten wird, wird in einen Lagerbehälter gegeben
und kann sich über
eine Zeitspanne absetzen, die ausreicht, dass sich die Feinstpartikel
und andere unlösliche
Verunreinigungen aus dem Extraktionsverfahren sowie die hydratisierbaren
und nicht-hydratisierbaren Phospholipide oder Gummen, die in dem
Rohöl vorhanden
sind, am Boden des Behälters
absetzen. Im Allgemeinen benötigt
dieser Schritt des Absetzens etwa 20 Tage. Während dieser Zeit verringert
sich der Phosphorgehalt des Rohöls,
weil die Gummen sich am Boden des Behälters absetzen.
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Nach
dem Absetzen wird das Rohöl
anschließend
in einen Blasbehälter
gepumpt, wobei Acht gegeben wird, dass die unterste Schicht nicht
abgepumpt wird, die die Gummen und andere Verunreinigungen enthält.
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Das
degummierte Rohöl
wird anschließend
in dem Blasbehälter
auf eine Temperatur erhitzt, die ausreicht, um dafür zu sorgen,
dass die überschüssige Feuchtigkeit,
die im Öl
vorhanden ist, durch das Öl
an die Oberseite des Behälters
geblasen wird. Eine ausreichende Erhitzungstemperatur liegt im Bereich
von 126–133°C (260–270°F), wobei
133°C (270°F) die optimale
Temperatur ist. Temperaturen über
135°C (270°F) führen eher
zu einer dunkleren Farbe oder Anbrennen des Öls, während Temperaturen unter 126°C (260°F) nicht
hoch genug sind, um wirksam dafür
zu sorgen, dass sich die überschüssige Feuchtigkeit
durch das Öl bewegt.
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Während das Öl erhitzt
wird, wird es ständig
gerührt,
um dafür
zu sorgen, dass sich die Feuchtigkeit durch das Öl und aus dem Öl heraus
bewegt. Die Ausrüstung,
die verwendet wird, um das Erhitzen und Rühren des Öls zu bewerkstelligen, kann
jegliche dem Fachmann für
Sojaverabeitung bekannte Art von Erhitzungs- und Rührausrüstung sein.
Beispielsweise fand man heraus, dass es im vorliegenden Verfahren
nützlich
ist, den Blasbehälter
mit Dampfheizschlangen auszustatten, die sich in Bodennähe des Behälters befinden,
um das Erhitzen des Öls
zu erreichen, sowie den Blasbehälter
mit einem Impeller auszustatten, um das Rühren zu erreichen.
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Wenn
die Temperatur des Öls
in dem Blasbehälter
einmal etwa 133°C
(270°F)
erreicht, werden die Heizung und das Rühren ausgeschaltet und das Öl wird anschließend durch
Zuführen
von Luft unter Druck in den Blasbehälter belüftet. Obwohl eine Vielzahl
von Geräten
zur Belüftung
verwendet werden könnte,
um den Belüftungsschritt
auszuführen,
ist es eine nützliche
Möglichkeit,
den Behälter
mit einem perforierten Rohr auszustatten, das sich in Bodennähe des Blasbehälters befindet.
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Die
Luft wird in das Öl
unter ausreichendem Druck und mit einer Geschwindigkeit eingebracht,
die ausreicht, damit die Luft mit dem gesamten Rohöl in dem
Behälter
in Kontakt gebracht wird und das gesamte Öl in dem Behälter durchdringt.
Der optimaler Luftdruck der eingebrachten Luft liegt bei 8,3 × 105 N/m2 (120 p.s.i.) und
die optimale Geschwindigkeit liegt bei 0,85 m3/min
(30 Kubikfuß pro
Minute).
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Es
ist wünschenswert,
dass sich in dem Öl
eine geringe Menge an Feuchtigkeit befindet, wie beispielsweise
0,03 bis 0,05% Feuchtigkeit. Während
des Schrittes des Erhitzens und Rührens kann eine zu große Menge
an Feuchtigkeit aus dem Öl
verdampft werden, so dass der Feuchtigkeitsgehalt unter den Bereich
von 0,03 bis 0,05% fällt.
Dann ist es notwendig, den Feuchtigkeitsspiegel in den optimalen
Bereich zu bringen, und dies kann durch Verwenden von feuchter Luft
im Belüftungsschritt
erreicht werden. Die Menge an Feuchtigkeit ist nicht entscheidend;
Umgebungsluft bei Umgebungstemperatur enthält typischerweise genügend Feuchtigkeit,
um den Feuchtigkeitsspiegel des Öls
auf 0,05% anzuheben und dort zu halten. Wenn dem Öl keine
zusätzliche
Feuchtigkeit zugeführt
werden muss, d.h. wenn der Feuchtigkeitsspiegel bereits bei 0,05%
liegt, kann die Luft vor dem Einführen in den Blasbehälter in
einem Trockner getrocknet werden.
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Während das Öl belüftet wird,
wird die Heizung ausgeschaltet und die Temperatur des Öls kann
absinken. Wenn die Temperatur des Öls 76°C (170°F) erreicht, wird die Menge
an Luft, die dem Öl
zugeführt
wird, auf 3,7 m3/min (130 ft3/min)
erhöht,
um einen vollständigen
Kontakt und eine vollständige
Penetration der Luft mit und in dem Öl sicherzustellen. Die Temperatur
des Öls
wird anschließend
im Bereich von 76 bis 83°C
(170 bis 180°F)
während
des restlichen Belüftungsschritts
gehalten. Um die Temperatur in diesem Bereich zu halten, können die
Heizspiralen wenn nötig
eingeschaltet werden, um die Temperatur zu erhöhen. Alternativ wenn die Temperatur
auf über
83°C (180°F) steigt,
kann Wasser in die Schlangen eingeführt werden, um die Temperatur
auf den gewünschten
Bereich von 76 bis 83°C
(170 bis 180°F)
zu senken.
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Obwohl
das Öl
auf einer Temperatur außerhalb
von 76 bis 83°C
(170 bis 180°F)
gehalten werden könnte,
sind solche Temperaturen nicht optimal. Bei einer Temperatur unter
76°C (170°C) ist die
Viskosität
des Öls
höher und
die Luft verteilt sich nicht so gut durch das Öl. Wenn das Öl auf Temperaturen
gehalten wird, die höher
sind als 83°C
(180°F),
besteht die Gefahr, dass das Öl
polymerisiert und die Farbe dunkler wird.
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Während das
Belüftungsschritts
ist es wünschenswert,
das Öl
zu rühren,
um ein vollständiges
Mischen der Luft mit dem Öl
zu fördern.
Man muss jedoch Acht geben, um sicher zu stellen, dass die Temperatur
des Öls
nicht über
133°C (270°F) steigt,
da solche Temperaturen zum Anbrennen des Öls führen können. Daher wird die Rührvorrichtung
vor dem Zuführen
der Luft während
des Belüftungsschritts
ausgeschaltet, da die Kombination von Rühren und Belüftung zu
einer Erhöhung
der Temperatur des Öls
auf über
133°C (270°F) auf Grund
der natürlichen
Reibung führen
kann. Da die Temperatur des Öls
während
des Belüftungsschritts
abfällt, kann
die Rührvorrichtung
periodisch eingeschaltet werden, um das Mischen der Luft mit dem Öl sicher
zu stellen, während
das Risiko von erhöhten
Temperaturen verringert wird. Im Allgemeinen ist eine Rührzeit von
5 Minuten pro Stunde ausreichend. Sobald die Temperatur des Öls auf 76°C (170°F) fällt, kann
konstant gerührt werden,
weil die Gefahr, dass das Öl
als Folge der Reibungskräfte
eine zu hohe Temperatur erreicht, minimal ist.
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Das
Belüften
und Rühren
des Öls
wird fortgesetzt, bis das Öl
eine gewünschte
Viskosität
erreicht. Im Allgemeinen wird die gewünschte Viskosität von der
gewünschten
Verwendung des teilweise veredelten Öls abhängen. Eine Viskosität in einem
Bereich von 10800 kg·hr
–1·m
–1–14400 kg·hr
–1·m
–1 (30
bis 40 Poise) stellt eine typische wünschenswerte Viskosität dar. Wenn
das Öl
einmal die gewünschte
Viskosität
erreicht, werden die Belüftung
und das Rühren
ausgeschaltet und das Öl
kann abkühlen.
Das Öl
neigt zur Polymerisierung, während
es abkühlt,
und dadurch erhöht
sich die Viskosität.
Um zu verhindern, dass das Öl
polymerisiert, kann Stickstoff als Schutzgas in den Blasbehälter eingeführt werden.
Das Öl,
das aus dem Verfahren der vorliegenden Erfindung hervorgeht, besitzt
die folgenden Eigenschaften:
Freie
Fettsäuren | 3,8
bis 2% |
Feuchtigkeit | 0,05
bis 0,006 |
Säurezahl | 1,4
bis 3,6 |
Hydroxylzahl | 50
bis 125 |
Phosphor | 25
ppm bis 110 ppm |
Gardner-Farbzahl | 5 |
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Das Öl, das aus
dem Verfahren der vorliegenden Erfindung hervorgeht, ist ein kostengünstiges Öl, das zur
gewerblichen Anwendung geeignet ist. Im Gegensatz zu chemischen
und physikalischen Veredelungsverfahren aus dem Stand der Technik
vermeidet das Verfahren der vorliegenden Erfindung die Zugabe von
Chemikalien zum Verfeinern oder Vorbehandeln des Rohöls, wodurch
eine teure Ausstattung wie Zentrifugen vermieden wird sowie zusätzliche
Verfahrensschritte vermieden werden.
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In
einigen Situationen der Herstellung kann eine Nachfrage nach dem
teilweise veredeltem Ölprodukt bestehen,
die die Verwendung eines lang andauernden Absetzphase, wie beispielsweise
20 Tage, unpraktisch macht. In derartigen Situationen kann bei der
vorliegenden Erfindung ein anderes Degummierungsverfahren anstatt
einer Absetzphase verwendet werden, um die Gummen und andere Verunreinigungen
zu entfernen.
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Bei
dem alternativen Degummierungsverfahren wird das extrahierte Rohöl direkt
in den Blasbehälter gepumpt.
Wenn es sich in dem Blasbehälter
befindet, wird das Rohöl
mit direktem Dampf, der durch die perforierten Rohre eingeführt wird,
erhitzt. Ein optimaler Dampfdruck liegt bei 10,4 × 105 N/m2 (150 p.s.i.).
Das Öl wird
auf eine Temperatur erhitzt, die ausreicht, um die Viskosität des Öls so zu
verringern, dass die Phospholipide, freien Fettsäuren und anderen Verunreinigungen
in dem Öl
absinken. Im Allgemeinen ist eine Temperatur im Bereich von 133
bis 150°C
(270 bis 300°F)
eine ausreichende Erhitzungstemperatur, wobei 150°C (300°F) bevorzugt
wird. Temperaturen innerhalb dieses Bereichs stellen eine optimale
Viskosität
des Öls
bereit und führen
typischerweise nicht zum Anbrennen oder Dunklerwerden des Öls auf Grund
all der Verunreinigungen. Während
das Rohöl
erhitzt wird, wird es ständig
gerührt,
um ein vollständiges
Mischen des Dampfes und des Öls
sicher zu stellen.
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Wenn
die Temperatur 150°C
(300°F)
erreicht, werden die Heizung und das Rühren abgestellt und das Öl kann sich
in dem Behälter
absetzen. Während
des Absetzens, sinken Phospholipide, freie Fettsäuren und andere Verunreinigungen
auf den Boden des Blasbehälters,
wo sie abgelassen werden können.
Im Allgemeinen dauert es etwa fünf
Stunden, bis sich die Verunreinigungen am Boden des Behälters absetzen.
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Nachdem
die Phospholipide, freien Fettsäuren
und anderen Verunreinigungen abgelassen wurden, wird das Öl dem gleichen
Belüftungsschritt
unterzogen, der vorstehend im Zusammenhang mit dem Rohöl, das sich
20 Tage lang absetzen kann, erläutert
wurde. Auch in diesem Fall wird die Luft unter einem Luftdruck von 8,3 × 105 N/m2 (120 p.s.i.)
und bei einer Geschwindigkeit von 0,85 m3/min
(30 ft3/min) zugeführt. Um sicher zu stellen,
dass der Feuchtigkeitsspiegel in dem Öl im Bereich von 0,03 bis 0,05%
liegt, kann es notwendig sein, getrocknete Luft anstelle von feuchter
Luft im Belüftungsschritt
zu verwenden.
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Wenn
die Temperatur des Öls
76°C (170°F) erreicht,
wird die Menge an Luft auf 2,85 m3/min (100 ft3/min) erhöht, so dass die Luft vollständig mit
dem Öl
in Kontakt gebracht wird und dieses durchdringt. Die Temperatur
des Öls
wird während
des restlichen Belüftungsschritts
im Bereich von 76–83°C (170–180°F) gehalten.
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Wie
vorstehend diskutiert ist es wünschenswert,
das Öl
während
des Belüftungsschrittes
zu rühren. Auch
in diesem Fall wird das Öl
periodisch gerührt,
während
die Temperatur von 150°C
(300°F)
auf eine Temperatur im Bereich von 76–83°C (170 bis 180°F) fallen
kann, und wird ständig
gerührt,
während
die Öltemperatur
in einem Bereich von 76 bis 83°C
(170 bis 180°C)
gehalten wird.
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Wenn
das Öl
die gewünschte
Viskosität
erreicht, werden die Belüftung
und das Rühren
gestoppt und das Öl
kann abkühlen.
Das Öl,
das aus dem Verfahren unter Verwendung des alternativen Degummierungsverfahrens
resultiert, besitzt die folgenden Eigenschaften:
Freie
Fettsäuren | 2,75
bis 2% |
Feuchtigkeit | 0,05
bis 0,006 |
Säurezahl | 2
bis 3,6 |
Hydroxylzahl | 50
bis 72 |
Phosphor | 5
ppm bis 15 ppm |
Gardner-Farbzahl | 5 |
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Die
Verwendung des alternativen Degummierungsverfahrens führt zu einem Öl mit einem
geringeren Phosphorgehalt, da der Dampf, der bei dem Degummierungsverfahren
verwendet wird, dem Öl
mehr Phosphor entzieht, als wenn das Öl lediglich durch Absetzen
degummiert wird.