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Hintergrund
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Polyarylenether-Polystyrol-Zusammensetzungen
und bezieht sich insbesondere auf Polyarylenether-Polystyrol-Zusammensetzungen
mit verringerten, flüchtigen
Emissionen und verringertem Geruch.
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Es
gab seit langem einen Bedarf nach der Verringerung flüchtiger
Emission von Thermoplasten, insbesondere von Thermoplasten, die
in Innenräumen
verwendet werden. Dieser Wunsch resultiert sowohl aus ästhetischen
als auch aus toxikologischen Überlegungen.
Es wurden beachtliche Anstrengungen unternommen, den Geruch und
die flüchtigen
Emissionen von Polyarylenether-enthaltenden Thermoplasten zu reduzieren
und viele, verschiedene Lösungen
wurden vorgeschlagen.
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US-Patent
Nr. 5,001,214 von White et al beschreibt die Herstellung von geruchsvermindertem
Polyphenylenether aus einem aufgereinigten, phenolischen Monomer
und einem Amin-freien Katalysator. US-Patent Nr. 5,089,091 von Fox
et al beschreibt das Mischen von einem Polyphenylenether-Harz mit
Wasser zur Bildung einer wässrigen
Suspension und dann das Abdestillieren des Wassers zur Entfernung
flüchtiger
Verunreinigungen. Die japanische Patentveröffentlichung Nr. JP 07-138466
beschreibt eine geruchsverminderte Zusammensetzung, die ein Polyphenylenether-Harz,
Ruß und
ein synthetisches Zeolith umfasst. Die japanische Patentveröffentlichung
Nr. JP 09-279013 beschreibt eine leitfähige, geruchsverminderte Zusammensetzung,
die Polyphenylenether, Polystyrol, Ruß und ein aromatisches Carbonsäurehydrid
umfasst.
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Es
besteht weiterhin ein Bedarf nach thermoplastischen Zusammensetzungen
mit verringerter, flüchtiger
Emission.
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Kurze Zusammenfassung
der Erfindung
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Eine
thermoplastische Zusammensetzung, die (a) 5 bis 95 Gew.-% eines
Polyarylenethers, (b) 5 bis 95 Gew.-% eines Polystyrols, (c) gegebenenfalls
0,1 bis 15 Gew.-% eines kautschukartigen Materials und (d) 0,1 bis
10 Gew.-% einer Aktivkohle, die sich von Gemüseabfall ableitet und eine
Oberfläche
von 200 bis 2000 m2 pro Gramm (m2/g) aufweist, umfasst, wobei alle Gewichtsprozente
auf dem Gewicht der Gesamtzusammensetzung basieren, weist reduzierte
Styrol- und Butanalemissionen
auf.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Die
thermoplastische Zusammensetzung umfasst: (a) 5 bis 95 Gew.-% eines
Polyarylenethers, (b) 5 bis 95 Gew.-% eines Polystyrols, (c) gegebenenfalls
0,1 bis 15 Gew.-% eines kautschukartigen Materials und (d) 0,1 bis
10 Gew.-% einer Aktivkohle, die sich von Gemüseabfällen ableitet und eine Oberfläche von
200 bis 2000 m2/g hat, wobei alle Gewichtsprozente
auf dem Gewicht der Gesamtzusammensetzung basieren.
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Die
Zusammensetzung umfasst mindestens ein Polyarylenether-Harz. Obwohl
alle konventionellen Polyarylenether bei der vorliegenden Erfindung
verwendet werden können,
werden Polyphenylenether („PPE") bevorzugt. Polyarylenether
sind an sich bekannte Polymere, die eine Mehrzahl von Struktureinheiten
der Formel:
umfassen, wobei in jeder
Struktureinheit jeder Rest Q
1 unabhängig Halogen,
ein primäres
oder sekundäres C
1-7-Alkyl, Phenyl, Haloalkyl, Aminoalkyl,
Kohlenwasserstoffoxy oder ein Halokohlenwasserstoffoxy ist, wobei mindestens
zwei Kohlenstoffatome das Halogen und die Sauerstoffatome trennen,
und wobei jeder Rest Q
2 unabhängig Wasserstoffhalogen,
primäres
oder sekundäres
C
1-7-Alkyl,
Phenyl, Haloalkyl, Kohlenwasserstoffoxy oder Halokohlenwasserstoffoxy,
wie für
Q
1 definiert, ist. Vorzugsweise ist jeder
Rest Q
1 Alkyl oder Phenyl, insbesondere
C
1-4-Alkyl und jeder Rest Q
2 ist
Wasserstoff.
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Sowohl
Polyarylenetherhomopolymere als auch -copolymere werden eingeschlossen.
Die bevorzugten Homopolymere sind solche, die 2,6-Dimethylphenylenether-Einheiten
enthalten. Geeignete Copolymere schließen statistische Copolymere
ein, die beispielsweise derartige Einheiten in Kombination mit 2,3,6-Trimethyl-1,4-phenylenethereinheiten
umfassen, oder Copolymere, die von der Copolymerisation von 2,6-Dimethylphenol
mit 2,3,6-Trimethylphenol
abgeleitet sind. Polyarylenether, die Einheiten enthalten, die durch
Pfropfen von Vinylmonomeren oder -polymeren, wie beispielsweise
Polystyrolen, hergestellt werden, sowie gekoppelte Polyarylenether,
bei welchen Kupplungsmittel, wie beispielsweise Polycarbonate mit
niederem Molekulargewicht, Chinone, Heterocyclen, und Formale eine
Reaktion mit den Hydroxygruppen der beiden Polyarylenetherketten
in bekannter Weise unterlaufen, um ein Polymer mit einem höheren Molekulargewicht
herzustellen, werden ebenfalls eingeschlossen. Die Polyarylenether
der vorliegenden Erfindung schließen weiterhin Kombinationen
von jedem der obigen Polymere ein.
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Die
Polyarylenether haben im allgemeinen ein Zahlenmittel des Molekulargewichts
von 3000 bis 40000 und ein Gewichtsmittel des Molekulargewichts
von 20000 bis 80000, ermittelt durch Gelpermeationschromatographie.
Die Polyarylenether haben im allgemeinen eine Grenzviskosität von 0,10
bis 0,60 Deziliter pro Gramm (dL/g), vorzugsweise 0,29 bis 0,48
dL/g, alle gemessen in Chloroform bei 25°C. Es ist auch möglich, einen
Polyarylenether mit einer hohen Grenzviskosität und einen Polyarylenether
mit einer niedrigen Grenzviskosität in Kombination zu verwenden.
Die Ermittlung eines genauen Verhältnisses, wenn zwei Grenzviskositäten verwendet
werden, wird ein bisschen von den genauen Grenzviskositäten der
verwendeten Polyarylenether und der endgültigen physikalischen Eigenschaften,
die gewünscht
werden, abhängen.
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Der
Polyarylenether wird typischerweise durch oxidative Kupplung von
mindestens einer monohydroxyaromatischen Verbindung, wie beispielsweise
2,6-Xylenol oder
2,3,6-Trimethylphenol, hergestellt. Im allgemeinen werden Katalysatorsysteme
für eine
derartige Kupplung verwendet. Sie enthalten typischerweise mindestens
eine Schwermetallverbindung, wie beispielsweise eine Kupfer-, Mangan-
oder Kobaltverbindung, üblicherweise
in Kombination mit vielen, verschiedenen anderen Materialien.
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Für viele
Zwecke besonders nützliche
Polyarylenether sind solche, die Moleküle mit mindestens einer Aminoalkyl-enthaltenden
Endgruppe umfassen. Der Aminoalkyl-Rest ist typischerweise in der
Ortho-Position zu der Hydroxygruppe angeordnet. Produkte, die derartige
Endgruppen enthalten, können
erhalten werden, indem man ein geeignetes, primäres oder sekundäres Monoamin,
wie beispielsweise Di-n-butylamin oder Dimethylamin, als einen der
Bestandteile der oxidativen Kupplungsreaktionsmischung verwendet.
Auch liegen häufig
4-Hydroxybiphenyl-Endgruppen
vor, die typischerweise aus Reaktionsmischungen erhalten werden,
bei welchen ein Diphenolchinon-Nebenprodukt vorliegt, insbesondere
bei einem Kupferhalogenid/sekundären oder
tertiären
Amin-System. Ein wesentlicher Anteil der Polymermoleküle, der
typischerweise so viel wie ungefähr
90 Gew.-% des Polymers ausmacht, kann mindestens eine der Aminoalkyl-enthaltenden und
der 4-Hydroxybiphenyl-Endgruppen enthalten.
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Aus
dem Vorhergehenden wird für
den Fachmann offensichtlich, dass die Polyarylenether alle zur Zeit Bekannten
einschließen,
unabhängig
von Struktureinheitvariationen oder zusätzlichen, chemischen Merkmalen.
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Eine
geeignete Menge des Polyarylenethers in der Zusammensetzung ist
5 bis 95 Gew.-%, wobei eine bevorzugte Menge 20 bis 80 Gew.-% ist.
Eine Menge von 25 bis 75 Gew.-% wird noch mehr bevorzugt.
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Die
Zusammensetzung umfasst weiterhin mindestens ein Polystyrol. Der
Ausdruck „Polystyrol", sowie er hierin
verwendet wird, schließt
Polymere ein, welche durch im Stand der Technik bekannte Verfahren
hergestellt werden und welche Substanz-, Suspension- und Emulsionspolymerisation
umfassen, und die mindestens 25 Gew.-% Struktureinheiten enthalten,
die von einem Monomer der Formel:
abgeleitet sind, wobei R
1 Wasserstoff, Niederalkyl mit 1 bis ungefähr 7 Kohlenstoffatomen
oder Halogen ist, wobei Z
1 Vinyl, Halogen
oder Niederalkyl mit 1 bis ungefähr
7 Kohlenstoffatomen ist und wobei p 0 bis 5 ist. Diese Harze schließen Homopolymere
von Styrol, Chlorstyrol und Vinyltoluol, statistische Copolymere
von Styrol mit einem oder mehreren Monomeren, die durch Acrylnitril,
Butadien, α-Methylstyrol,
Ethylvinylbenzol, Divinylbenzol und Maleinsäureanhydrid veranschaulicht
werden, und Kautschuk-modifizierte Polystyrole, die Blends und Pfropfpolymere
umfassen, wobei der Kautschuk ein Polybutadien oder ein kautschukartiges
Polymer mit 70 bis 98 Gew.-% Styrol und 2 bis 30 Gew.-% Dienmonomer
ist und ähnliche,
und Kombination und Reaktionsprodukte, die mindestens eins der vorangehenden
Polymere umfassen, ein. Es ist bekannt, dass Polystyrole mit Polyarylenethern
in allen Anteilen mischbar sind, und die Zusammensetzung kann Polystyrol
in einer Menge von 5 bis 95 Gew.-%,
vorzugsweise 25 bis 75 Gew.-%, noch mehr bevorzugt 40 bis 60 Gew.-%, bezogen
auf das Gewicht der Gesamtzusammensetzung, enthalten.
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Die
Zusammensetzung enthält
weiterhin gegebenenfalls mindestens ein kautschukartiges Material. Geeignete
kautschukartige Materialien schließen solche ein, die ein Styrolblockcopolymer
umfassen. Styrolblockcopolymere, die für die Polymerzusammensetzungen
geeignet sind, umfassen Blöcke,
die aus einer vinylaromatischen Verbindung, beispielsweise Styrol,
aufgebaut sind, und Blöcke, die
aus einer olefinischen Verbindung, beispielsweise Butadien, Ethylen,
Propylen und ähnliche,
aufgebaut sind, sowie Kombination, die zu mindestens einen der hervorgehenden
Blöcke
umfassen. Lineare Blockcopolymere, radiale „Teleblockcopolymere" und sogenannte „geklebte" Blockcopolymere
(d.h. Blockcopolymere, die aus Blöcken aufgebaut sind, die über ein „statistisches" Copolymer der vinylaromatischen
Verbindung und der (hydrierten) Dienverbindung verbunden sind) und ähnliche,
sowie Kombinationen, die zu mindestens eins der vorhergehenden Copolymere umfassen,
sind geeignet. Die Styrolblockcopolymere können ungesättigt sein, d.h. sie können verbleibende, olefinischungesättigte Stellen
enthalten. Alternativ können
die styrolischen Blockcopolymere gesättigt sein, d.h. sie können im
wesentlichen frei von olefinischungesättigten Stellen sein.
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Geeignete,
ungesättigte
Styrolblockcopolymere können
ein Zahlenmittel des Molekulargewichts von 50000 bis 200000 haben,
wobei Molekulargewichte von 80000 bis 1500 bevorzugt werden und
wobei Molekulargewichte von 100000 bis 130000 noch mehr bevorzugt
werden. Das ungesättigte
Styrolblockcopolymer kann in einer Menge von 0,1 bis 10 Gew.-%,
vorzugsweise 0,3 bis 5 Gew.-%,
besonders bevorzugt 0,5 bis 2 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der
gesamten Zusammensetzung, vorliegen. Geeignete, gesättigte Styrolblockcopolymere
können
ein Zahlenmittel des Molekulargewichts von 50000 bis 500000 haben,
wobei Molekulargewichte von 100000 bis 400000 bevorzugt werden und
wobei Molekulargewichte von 200000 bis 300000 noch mehr bevorzugt
werden. Die gesättigten
Styrolblockcopolymere können
in einer Menge von 1 bis 15 Gew.-%,
vorzugsweise 3 bis 10 Gew.-%, insbesondere 5 bis 8 Gew.-%, bezogen
auf das Gewicht der gesamten Zusammensetzung, vorliegen.
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Geeignete
Styrolblockcopolymere sind über
zahlreiche Quellen kommerziell erhältlich, diese Quellen schließen Philipps
Petroleum unter der Marke SOLPRENE®, Shell
Chemical Company unter der Marke KRATON® und
Kuraray unter der Marke SEPTON® ein. Geeignete Materialien
umfassen die ungesättigten
Styrolblockcopolymere in den KRATON® D-Serien
(Styrol-Butadien-Styrol
(SBS) und Styrol-Isopren-Styrol (SIS)) und die gesättigten
Sty rolblockcopolymere in den KRATON® G-Serien
(Styrol-Ethylen/Butylen-Styrol (SEBS) und Styrol-Ethylen/Propylen-Styrol
(SEPS)). Die Materialien, die als KRATON® G
1650 und 1651 vertreiben werden, werden besonders bevorzugt.
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Die
Zusammensetzung schließt
weiterhin eine von Gemüseabfällen abgeleitete
Aktivkohle ein. Bevorzugte Aktivkohlen umfassen solche, die von
Kokosnussschalen abgeleitet sind. Während Aktivkohlen mit Oberflächen von
200 bis 2000 m2/g geeignet sind, werden
Oberflächen
von 400 bis 1200 m2/g bevorzugt, wobei Oberflächen von
400 bis 1000 m2/g besonders bevorzugt werden
und wobei Oberflächen
von 600 bis 800 m2/g noch mehr bevorzugt
werden. Für
die Verwendung veranschaulichende Materialien sind Kokosnussschale-Aktivkohlen,
die von Sutcliffe Speakman Carbons unter dem Handelsnamen Odourcarb
als 205CP und 203CP vertrieben werden.
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Die
Aktivkohle kann in der Zusammensetzung in einer Menge verwendet
werden, die wirksam ist, den Geruch der Zusammensetzung zu verringern.
Die Menge der Aktivkohle ist im allgemeinen im Bereich von 0,1 bis
10 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 5 Gew.-%, besonders bevorzugt 1 bis
3 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung.
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Zusätzlich zu
den zuvor beschriebenen Komponenten enthält die Zusammensetzung vorzugsweise ein
oder mehrere Antioxidantien. Geeignete Antioxidantien schließen Organophosphite,
beispielsweise Tris-nonyl-phenyl-phosphit, Tris-2,4-di-t-butylphenyl-phosphit,
Bis-2,4-di-t-butylphenyl-pentaerythritol-diphosphit oder Distearyl-pentaerythritol-diphosphit
oder ähnliche,
gehinderte Phenole, wie beispielsweise alkylierte Monophenole, Polyphenole
und alkylierte Reaktionsprodukte von Polyphenolen mit Dienen, wie
beispielsweise Tetrakis-methylen-3,5-di-tert-butyl-4-hydroxyhydrocinnamat-methan,
3,5-Di-tert-butyl-4-hydroxyhydrocinnamat-octadecyl,
butylierte Reaktionsprodukte von para-Cresol und Dicyclopentadien,
alkylierte Hydrochinone, hydroxylierte Thiodiphenylether, Alkyliden-Bisphenole,
O-, N- und S-Benzylverbindungen, wie beispielsweise 3,5,3',5'-Tetra-tert-butyl-4,4'-hydroxydibenzylether,
Octadecyl-4-hydroxy-3,5-dimethylbenzyl-mercaptoacetat,
Tris-3,5-di-tert-butyl-4- hydroxybenzyl-amin
und Bis-4-tert-butyl-3-hydroxy-2,6-dimethylbenzyl-dithioterephthalat,
Ester von Beta-3,5-di-tert-butyl-4-hydroxyphenyl-propansäure mit
Alkoholen mit einer oder mehreren Hydroxylgruppen, Ester von Beta-5-tert-butyl-4-hydroxy-3-methylphenyl-propansäure mit
Alkoholen mit einer oder mehreren Hydroxylgruppen, Amide von Beta-3,5-di-tert-butyl-4-hydroxyphenyl-propansäure und gehinderte,
Phenol-substituierte Triazintrione, wie beispielsweise 1,3,5-Tris-3,5-di-tert-butyl-4-hydroxybenzyl-s-triazintrion
und ähnliche,
und Ester von Thioalkyl- oder Thioarylverbindungen, wie beispielsweise
Distearylthiopropionat, Dilaurylthiopropionat, Ditridecylthiodipropionat
und ähnliche,
sowie Kombinationen, die mindestens eine der vorrangehenden Verbindungen
umfassen, ein. Bevorzugte Antioxidantien schließen Organophosphite und gehinderte
Phenole ein. Ganz besonders bevorzugte Antioxidantien umfassen Tetrakis-methylen-3,5-di-tert-butyl-4-hydroxycinnamat-methan,
das von Ciba Specialty Chemicals unter der Marke IRGANOX® als
IRGANOX® 1010
vertrieben wird, und 1,3,5-Tris-3,5-di-tert-butyl-4-hydroxybenzyl-s-triazintrion,
das von Ciba Specialty Chemicals unter der Marke IRGANOX® als
IRGANOX® 3114
vertrieben wird, sowie Antioxidans-Kombinationen, die zumindest
eine dieser Verbindungen umfassen.
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Das
Antioxidans kann, wenn es verwendet wird, in einer Menge von 0,1
bis 3 Gew.-%, vorzugsweise 0,25 bis 2,5 Gew.-%, insbesondere 0,5
bis 2 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Gesamtzusammensetzung,
vorliegen.
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Die
Zusammensetzung kann auch, viele, verschiedene Additive, wie beispielsweise
Flammhemmer, Stabilisatoren, Pigmente, verstärkende Mittel, Verarbeitungshilfsmittel,
Weichmacher und ähnliche,
enthalten.
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Verschiedene
anorganische Additive können
in Polyarylenether-Harzen als verstärkende Mittel, Wärmestabilisatoren,
Farbstoffe (organische und anorganische Pigmente, Farbstoffe) und
elektroleitfähige
Additive verwendet werden. Manche veranschaulichende Beispiele decken
die Verbindungen, wie beispielsweise viele, verschiedene Typen von
Siliciumdioxiden und Aluminiumoxiden, Zeolithen, Aluminiumhydroxid,
Magnesiumhydroxiden, Titandioxid, Kaliumtitanat und Titanwhiskers,
Calciumcarbonat, Calciumsulfaten, Kaolin, Talk, Wollastonit, Kalksteinprodukten,
Mika, Bariumsulfat, Carbonfasern und -fibrillen, Ruß, Glasperlen
und -fasern usw., ab. Derartige Additive können in einer Menge von 0,1
bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 bis 20 Gew.-% und insbesondere 1
bis 5 Gew.-% verwendet werden.
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Viele
Stabilisatoren, die in Kunststoffen verwendet werden, können Teil
einer Polyarylenetherformulierung sein, beispielsweise UV-Stabilisatoren,
Radikal- und Hydroperoxid-Fänger, wie
beispielsweise gehinderte Phenole, gehinderte Amine, Benzofuranone,
Benzotriazole, Benzophenone, Hydroxylamine, organische Phosphite
und Phosphate, Thioether, Thioester, Zinkoxid, Zinksulfid und ähnliche,
sowie Kombinationen, die mindestens eine der vorgehenden Substanzen
umfassen.
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Weitere
Additive, die in der Zusammensetzung verwendet werden können, schließen: Schmiermittel zur
Erhöhung
der Entformbarkeit und der Fließfähigkeit,
wie beispielsweise metallische Stearate, Kohlenwasserstoffe (die
Mineralöl,
Polyolefine und Teflon umfassen), Fettsäuren und Fettalkohole, exotherme
und/oder endotherme Treibmittel, Halogen-basierende, Metallhydrat-basierende
oder Phosphor-basierende Flammhemmer, Weichmacher, die die Flexibilität, die Verarbeitbarkeit
und die Dehnbarkeit erhöhen,
wie beispielsweise Glutarate, Adipate, Azelate, Sebacate, Phthalate
und ähnliche,
und Adhäsionsförderer (Epoxidharze,
Phenolharze, Acrylate, Terpene usw.) und ähnliche sowie Kombinationen
ein, die mindestens eine der vorhergehenden Substanzen umfassen.
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Die
Zusammensetzung kann hergestellt werden, indem man den Polyarylenether,
das Polystyrol, die Kautschukverbindung und die Aktivkohle sowie
alle optionalen Bestandteile unter Verwendung irgendeiner bekannten
Mischausrüstung
und irgendeinem bekannten Mischverfahren kombiniert. Beispielsweise
kann ein trockenes Vorblend aller Bestandteile gebildet werden,
das Vorblend kann auf eine Temperatur erwärmt werden, die dazu ausreicht,
ein Schmelzen zu bewirken (beispielsweise bei 250°C bis 350°C) und das
aufgeschmolzene Vorblend kann in einem Einschnecken- oder Doppelschneckenextruder
extru diert werden. Das extrudierte Material kann zerkleinert, geschnitten
oder auf eine kleinere Größe gemahlen
und zu der gewünschten
Gestalt und Größe spritzgegossen
werden (zum Beispiel 250°C
bis 320°C).
Alternativ können
die vielen, verschiedenen Komponenten zu verschiedenen Zeiten während dem
Extrusionsverfahren geblendet werden. Das Wasserdampfabstrippen
und das Anlegen von Vakuum kann während dem Mischen und/oder den
Extrusionsschritten zur Entfernung von gebildeten flüchtigen
Verbindungen in vorteilhafter Weise verwendet werden.
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Die
Erfindung wird durch die folgenden, nicht-beschränkenden Beispiele weiter veranschaulicht.
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Beispiele
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Die
Formulierungen A–J
wurden aus einer gemeinsamen Grundformulierung hergestellt, die
aus 40 Gew.-% Polyphenylenether mit einer Grenzviskosität von 0,4
(Chloroform, 25°C),
der von GE Plastics als PPO® 803 erhalten wurde; 30
Gew.-% kristallklarem Polystyrol, Zahlenmittel des Molekulargewichts
180000, das von Elf Atochem als Lacqrene 1810 erhalten wurde, 6,5
Gew.-% KRATON® G1651
(ein Styrol-Ethylen/Butylen-Styrol oder SEBS-Polymer, Zahlenmittel
des Molekulargewichts = 270000, das von Shell Chemical Co. erhalten
wurde), 10 Gew.-% Glasfasern, Durchmesser von 14 μm, die von
Owens-Corning als
CS122Y14P erhalten wurden, sowie einem Standardsatz Additive bestand,
der aus Antioxidantien, Stabilisatoren einem Adhäsionsförderer und einem Entformungsmittel
bestand.
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Wie
in der Tabelle dargelegt, variierten die Formulierungen A–J bezüglich dem
Typ und der Menge der Aktivkohle. Die Aktivkohletypen werden unten
beschrieben.
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CB1:
eine von Erdöl-abgeleitete
Aktivkohle, die von Cabot BV als ELFTEX® 470
geliefert wurde, Dibutylphthalat (DBP) Ölabsorption 109 bis 119 ml
pro 100 g (mL/100 g), Oberfläche
126 bis 146 m2/g; pH 5,5 bis 9,5, 0,5% Asche,
Siebrückstand
325 Maschenzahl (Mesh) 0,02%.
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CB2:
eine von Kokosnussschale-abgeleitete Aktivkohle, die von Sutcliffe
Speakman Carbons, Ltd. als Odourcarb 208CP geliefert wurde, Tetrachlorkohlenstoffabsorption
60 bis 70 Gew.-%, Oberfläche
1100 bis 1200 m2/g; Härte 95 bis 99%, pH 9 bis 11,
Asche 2 bis 5%, Partikelgröße 90% weniger
als oder gleich 0,075 mm.
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CB3:
eine aus Kokosnussschale-abgeleitete Aktivkohle, die von Sutcliffe
Speakman Carbons, Ltd. als Odourcarb 205CP geliefert wurde, Tetrachlorkohlenstoffabsorption
40 bis 50 Gew.-%, Oberfläche
800 bis 1000 m2/g; Härte 96 bis 99%, pH 9 bis 11,
Asche 2 bis 5%, Partikelgröße 90% weniger
als oder gleich 0,075 mm.
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CB4:
eine aus Kokosnussschale-abgeleitete Aktivkohle, die von Sutcliffe
Speakman Carbons, Ltd. als Odourcarb 203CP geliefert wurde, Tetrachlorkohlenstoffabsorption
30 bis 40 Gew.-%, Oberfläche
600 bis 800 m2/g; Härte 95 bis 99%, pH 9 bis 11,
Asche 2 bis 5%, Partikelgröße 90% weniger
als oder gleich 0,075 mm.
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Die
Bestandteile wurden in einem PapenMeyer-Mischer trockengeblendet
und die resultierende Formulierung wurde auf einem 28 mm Doppelschnecken-Werner-Pfleiderer-Extruder
bei 300°C
unter Verwendung von Wasserdampfabstrippen und Anlegen von Vakuum
extrudiert. Das Extrudat wurde zu Pellets verkleinert und in einer
Stork 90 T-Spritzgussmaschine bei einer Temperatur von 285°C zu Testprüfkörpern geformt. Die
Test-Prüfkörper wurden
zur Emissionsmessung verwendet.
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Die
Emissionstests wurden unter Verwendung einer Headspace-Gaschromatographie
gemäß dem Verfahren,
das in der VDA-Empfehlung 277, die von der Organisation der Deutschen
Automobilindustrie (VDA) veröffentlicht
wurde, durchgeführt.
Insgesamt wurden 2 Gramm Probenmaterial, in Stü cken, die von ungefähr 10 bis
ungefähr
25 mg reichten, von einer geformten Scheibe abgeschnitten und für 5 Stunden
bei 120°C
in einem 20 ml Headspace-Gläschen erwärmt. Die
abgegebenen Dämpfe
wurden durch Gaschromatographie mit Flammenionisationsdetektoren
(FID) untersucht. Alle Peakflächen
wurden integriert und von der Gesamtpeakfläche wurde die Emission berechnet
und in Mikrogramm Kohlenstoff pro Gramm Material-Einheiten (μgC/g) ausgedrückt. Die
Kalibrierung wurde mit einem externen Standard, Aceton in n-Butanol, durchgeführt.
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Die
Formulierungsvariationen und die Testergebnisse werden in der Tabelle
gezeigt.
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So
zeigt der Versuch, dass die Zusammensetzungen der Erfindung mit
einer Aktivkohle, die sich von Gemüseabfällen ableitet, verglichen mit
den Zusammensetzungen, die entweder keinen zugegebenen Kohlenstoff
oder eine von Erdöl-abgeleitete
Aktivkohle enthielten, die Styrol- und die Butanal-Emissionen verringerten
sowie die Gesamtemission verringerten. Es ist insbesondere überraschend,
dass, als die Oberfläche der
Aktivkohle variiert wurde, kleinere Aktivkohleoberflächen mit
geringeren Emissionen aus den Zusammensetzungen einhergingen. Es
sollte auch beachtet werden, dass die verringerten Emissionen erreicht
wurden, ohne die physikalische Eigenschaften der Zusammensetzung
zu opfern.