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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf die kosmetische Verwendung
einer wirksamen Menge von Mangan oder von Mangansalzen in einer
kosmetischen Zusammensetzung, um die Blässe der Haut zu bekämpfen. Sie
betrifft ferner die Verwendung einer wirksamen Menge von Mangan
zur Herstellung einer Zusammensetzung, die dazu vorgesehen ist,
das nach einer Stress-Situation veränderte vaskuläre Gleichgewicht
der Haut wiederherzustellen.
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Physiologischer
Stress entspricht jeder externen oder internen Veränderung,
der sich der Organismus anpassen muss, um seine Gesundheit zu erhalten
und/oder sein Überleben
zu sichern. Es sind verschiedene chronologische hormonale Prozesse
beteiligt. Als Reaktion auf alle äußeren oder inneren Belastungen
schickt das zentrale Nervensystem nämlich hormonale Messenger über den
Blutkreislauf zur Nebenniere und insbesondere zur Nebennierenrinde.
Diese setzt Cortisol frei, das direkt auf das benachbarte Nebennierenmark
einwirkt, wo es die Freisetzung von Adrenalin stimuliert. Als Folge
wirkt das Adrenalin, das durch den Blutkreislauf transportiert wird,
auf die wichtigen Organe (Herz, Leber etc.) und die wesentlichen
physiologischen Funktionen ein, um den Organismus zu schützen und
seine Homöostase
aufrechtzuerhalten. Parallel hierzu wirkt das sympathische Nervensystem
insbesondere in der Haut durch die Freisetzung von Noradrenalin
in den Nervenenden auf den peripheren Blutkreislauf unter Kontrolle über die
Mikrogefäße der oberflächlichen
Dermis ein.
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Das
Noradrenalin wird in granulösen
Vesikeln entlang der sympathischen postganglionären Nervenendigungen gespeichert.
Seine Freisetzung erfolgt, wenn ein Aktionspotential die Synapse
erreicht, die mit dem glatten Muskel der Mikrogefäße des Blutkreislaufes
der Haut in Kontakt ist. Das Anliegen dieses Aktionspotentials führt zum Öffnen der
Calciumkanäle
an der Zellmembran und somit zum Entstehen eines Ca2+-Stroms,
was zur Exocytose der noradrenergen Vesikel und zur Freisetzung
von Noradrenalin in den Spalt der Verbindungsstelle Nerv/Muskel
führt.
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Das
auf diese Weise freigesetzte Noradrenalin bindet an die Rezeptoren
vom Typ •,
die in der Plasmamembran der glatten Muskelzellen vorliegen. Die
durch diese Fixierung aktivierte intrazelluläre biochemische Kaskade schaltet "Second Messenger" ein, wie Inosit-triphosphat
und intrazelluläres
Calcium. Die Konzentration an Ca2+-Ionen
im Cytoplasma ist im Grundzustand sehr niedrig (etwa 0,1 μM) und wird
durch die ATP-abhängigen
Pumpen permanent auf diesem Wert gehalten. Die Aktivierung der Rezeptoren
vom Typ • löst durch
die Öffnung
der Calciumkanäle,
die in der Plasmamembran oder der Membran um die intrazellulären Calciumspeicher,
die im endoplasmatischen Retikulum vorliegen, vorhanden sind, eine
schlagartige Erhöhung des
cytoplasmatischen Ca2+-Niveaus aus. Das
auf diese Weise freigesetzte Ca2+, das intrazelluläre Mechanismen
aktiviert, führt
zu einer Vasokonstriktion der glatten Muskulatur der Mikrogefäße in der
Haut.
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In
Stress-Situationen werden also erhebliche Mengen von Noradrenalin
durch das periphere Nervensystem freigesetzt. Parallel dazu transportiert
der Blutkreislauf extrem hohe Dosen von Adrenalin, das direkt aus
der Nebenniere freigesetzt wird. Die auf diese Weise in das Hautkompartiment
gebrachten gesamten Catecholamine führen zu verschiedenen Veränderungen
und insbesondere zu einer Vasokonstriktion der Mikrogefäße der Dermis,
die sich insbesondere durch ein spezielles Aussehen des Gesichts
ausdrückt.
Es handelt sich. hier um die mit Stress verbundene Blässe.
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Aus
dem Gesagten wird also verständlich,
dass die Blässe,
die mit Stress in Verbindung gebracht werden kann, teilweise durch
eine Veränderung
des Calciumflusses durch die Transmembran-Calciumkanäle der Mikrogefäße der Haut
induziert wird.
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Bis
heute hat niemand einen Zusammenhang zwischen den subkutanen Calciumkanälen des
vaskulären
Gewebes, Mangan und der als Folge von Stress auftretenden Blässe hergestellt
und es hat bis jetzt noch niemand angenommen, dass es möglich ist,
diese Phänomene
zu behandeln, indem die Calciumkanäle insbesondere durch Mangan
beeinflusst werden.
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Die
Anmelderin schlägt
daher vor, zur Lockerung oder Entspannung des vaskulären Gewebes
der Haut auf die Calciumkanäle
einzuwirken und auf diese Weise die Blässe der Haut zu bekämpfen.
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Das
Mangan ist ein Metall, das an der Oberfläche der Erdkruste sehr häufig vorkommt.
Es gehört
zur Gruppe VIIa nach Mendelejew, seine Ordnungszahl ist 25 und sein
Atomgewicht beträgt
54,93. Das Mangan hat mehrere Valenzen (1 bis 7), wobei die di-
und tervalenten Formen die biologisch aktivsten sind.
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Das
Mangan wird in der metallverarbeitenden Industrie, bei der Herstellung
von Trockenbatterien und als Farbstoff sehr häufig verwendet.
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Pflanzen
weisen alle einen hohen Mn-Gehalt auf: Besonders die Samen (etwa
7 μg/g),
Nüsse (etwa 17 μg/g) und
Tee. Früchte
(etwa 1 μg/g)
und Gemüse
(etwa 2,5 μg/g)
enthalten weniger Mn, ihr Gehalt ist jedoch immer noch deutlich
höher als
die in Lebensmitteln tierischer Herkunft vorhandene Menge (Fleisch:
etwa 0,20 μg/g,
Fisch: etwa 0,05 μg/g).
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Bei
Tieren und speziell bei Menschen ist dieses Metall dagegen nur in
Spuren vorhanden.
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Seine
biologische Rolle ist jedoch sehr wesentlich; auch wenn die schädlichen
Auswirkungen einer Karenz beim Menschen nicht unwiderlegbar festgestellt
worden sind, zeigen die Auswirkungen der am Tier untersuchten Defizite,
dass dieses Metall bei zahlreichen Stoffwechselvorgängen beteiligt
ist. Die Kenntnisse über
die genauen biochemischen Mechanismen dieses Metalls sind jedoch
auch heute noch nur sehr bruchstückhaft.
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Mangan
ist bei zahlreichen Stoffwechselvorgängen beteiligt:
- – der
Coagulation;
- – der
Thermogenese (durch seine Wirkung auf das Schilddrüsensystem);
- – der
Abwehrkraft, wobei hier das Mangan für eine korrekte Synthese von
Antikörpern
notwendig zu sein scheint;
- – der
Fortpflanzung, wobei Mn-Mangel zu einer Abnahme der Fruchtbarkeit
bei den Weibchen und Männchen
führt;
die Ursache kann die begrenzende Wirkung des Mangan auf die Cholesterinsynthese
und die Synthese von Precursoren von Sexualhormonen sein.
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Zwei
Eigenschaften können
zum Teil die pathophysiologische Rolle des Mangan erklären:
- – die
Aktivierung von zahlreichen Enzymen.
Das Mangan ist ein Metall,
das zahlreiche Enzyme und Lektine aktiviert. Es ist entweder als
dissoziierbares Element beteiligt oder in der Struktur des Enzyms
enthalten (Metalloenzyme).
- – seine
inhibierende Wirkung gegenüber
Calciumkanälen.
Das
innere Signal für
die Aktivierung einer Zelle wird häufig durch eine Veränderung
der intracytoplasmatischen Calciumkonzentra tionen ausgelöst. Dieses
bindet an Proteine (Calmodulin), das wiederum Kinasen aktiviert.
Das
Calcium dient zur Übertragung
des Nervenimpulses, zur Stimulierung verschiedener sekretierender Zellen,
es löst
die Formänderung
der Blutplättchen
am Anfang ihrer Aktivierung aus, etc...
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Das
Mangan blockiert das Eindringen von Calcium in Richtung Cytoplasma
in zahlreichen Zellen mit sekretorischer Aktivität (beispielsweise Pankreas)
oder elektrischer Aktivität;
es inhibiert insbesondere das Ausströmen von Neurotransmittern an
der motorischen Endplatte. Das Mangan besitzt eine inhibierende
Wirkung auf die Stimulierung von B- und T-Lymphozyten, wenn es kurze
Zeit nach dem Mitogen zu dem Medium gegeben wird.
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Damit
eine Substanz als Inhibitor der Calciumkanäle betrachtet wird, der im
vorliegenden Text auch als Calcium-Antagonist bezeichnet wird, muss
sie die intrazelluläre
Calciumkonzentration senken oder die Bindung von Calcium an intrazelluläre Proteine
wie beispielsweise das Calmodulin vermindern, wie dies beispielsweise
insbesondere von J. P. Galizzi et al. in J. Biol. Chem., 1987, 262,
Seite 6947 oder Y. Okamiya et al. in Eur. J. Pharmacol., 1991, 205,
Seite 49 oder J. A. Wagner et al. in J. Neurosci., 1988, 8, Seite
3354 oder H. R. Lee et al., Life Sci., 1984, 35, Seite 721 oder
H. Schoemaker und S. Lauger, Eur. J. Pharmacol., 1985, 111, Seite
273 oder auch I. J. Reynolds et al., J. Pharmacol. Exp. Ther., 1986,
237, Seite 731 beschrieben wurde.
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Eine
Substanz wird im Sinne der Erfindung als relaxierend angesehen,
wenn sie eine relaxierende Wirkung auf ein kontrahiertes Muskelgewebe
ausübt
und/oder in einem experimentellen Modell für die Verbindungsstelle Nerv/Muskel
(motorische Endplatte), insbesondere in dem von W. Steinbrecher
in Electrodes for stimulation and bio electric protentiel recording,
Hrsg. Biomerstechnich, 1988, Seiten 96–98, beschriebene Modell, eine
inhibierende Wirkung zeigt.
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Das
Mangan oder seine Salze entsprechen diesen Definitionen.
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Wie
oben erläutert
wurde, schlägt
die Anmelderin vor, die Calciumkanäle zu beeinflussen, um das
vaskuläre
Gewebe zulockern oder zu entspannen und auf diese Weise die Blässe der
Haut zu bekämpfen.
Hierzu schlägt
sie die Verwendung von Mangan vor, das entweder in ionischer Form
oder in Salzform oder in der Form von natürlichen Extrakten, Pflanzenextrakten
oder Extrakten von Mikroorganismen, insbesondere Bakterienextrakten,
die einen hohen Mangangehalt aufweisen, vorliegt.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich daher auf die kosmetische Verwendung
einer wirksamen Menge von Mangan oder mindestens einem Mangansalz
in einer kosmetischen Zusammensetzung in einem physiologisch akzeptablen
Medium, für
die Entspannung und/oder Lockerung des kutanen und/oder subkutanen vaskulären Gewebes,
wobei dadurch die Blässe
der Haut bekämpft
wird.
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Die
Erfindung bezieht sich insbesondere auf die Verwendung einer wirksame
Menge von Mangan zur Herstellung einer Zusammensetzung, die dazu
vorgesehen ist, das nach einer Stress-Situation veränderte vaskuläre Gleichgewicht
der Haut wiederherzustellen.
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Die
Erfindung bezieht sich ferner auf die Verwendung einer wirksamen
Menge von Naturextrakten, pflanzlichen Extrakten oder Extrakten
von Mikroorganismen und insbesondere Bakterienextrakten, die einen hohen
Mangangehalt oder hohen Gehalt an einem Mangansalz aufweisen, in
einer Zusammensetzung in einem physiologisch akzeptablen Medium,
wobei der Extrakt dazu vorgesehen ist, das kutane und/oder subkutane
vaskuläre
Gewebe zu lockern und/oder zu entspannen und auf diese Weise die
Blässe
der Haut zu bekämpfen.
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Die
Erfindung bezieht sich auch auf die Verwendung einer wirksamen Menge
von Mangan zur Herstellung einer Zusammensetzung, die dazu vorgesehen
ist, das nach einer Stress-Situation veränderte vaskuläre Gleichgewicht
der Haut wiederherzustellen.
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Unter
den Salzen von Mangan sind erfindungsgemäß die organischen Salze oder
anorganischen Salze von Mangan zu verstehen.
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Von
den erfindungsgemäß verwendbaren
organischen Salzen können
das Mangangluconat, Mangancarbonat, Manganacetat, Mangancitrat,
Manganoleat oder Manganoxalat genannt werden.
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Von
den anorganischen Mangansalzen kommen die Mineralsalze wie Manganchlorid,
Manganborat, Mangannitrat, Manganphosphat oder Mangansulfat in Betracht.
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Falls
nichts Gegenteiliges angegeben ist, ist im gesamten Text der Ausdruck
Mangan so zu verstehen, dass er sowohl das Mangan in ionischer Form,
in Form der Salze oder in Form von Naturextrakten, pflanzlichen Extrakten
oder Extrakten von Mikroorganismen und insbesondere Bakterienextrakten,
die manganreich sind, umfasst.
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Unter
einem physiologisch akzeptablen Medium wird ein Medium verstanden,
das mit der Haut, der Kopfhaut und/oder den Schleimhäuten verträglich ist.
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Die
Entspannung und/oder Lockerung des kutanen und/oder subkutanen vaskulären Gewebes
entspricht insbesondere einer Lockerung oder Entspannung der vaskulären glatten
Muskulatur.
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Die
erfindungsgemäß verwendbare
wirksame Menge von Mangan hängt
natürlich
von der gewünschten
Wirkung ab und kann daher in weiten Bereichen variieren.
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Es
ist möglich,
das Mangan erfindungsgemäß in einer
Menge von 0,0001 bis 10% des Gesamtgewichts der Zusammensetzung
und vorzugsweise in einer Menge von 0,001 bis 5% des Gesamtgewichts
der Zusammensetzung zu verwenden, wobei diese Angabe als Größenordnung
zu verstehen ist.
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Wenn
gemäß der Erfindung
ein Naturextrakt, Pflanzenextrakt oder Extrakt von Mikroorganismen
und insbesondere Bakterienextrakt, der einen hohen Gehalt an Mangan
aufweist, verwendet wird, kann der Fachmann natürlich die zu verwendende Extraktmenge
so anpassen, dass letztlich das Mangan in den oben angegebenen Mengen
eingesetzt wird.
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Von
den erfindungsgemäß verwendbaren
Naturextrakten mit einem hohen Mangangehalt sind insbesondere die
Nuss-Extrakte oder Tee-Extrakte
zu nennen.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
sind für
kosmetische oder dermatologische Anwendungen vorgesehen. Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
sollen insbesondere für
kosmetische Anwendungen eingesetzt werden.
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Die
erfindungsgemäßen Verwendungen
sind kosmetische Verwendungen, da sie dazu dienen, das Aussehen
einer Person zu verändern.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
in beliebigen galenischen Formen vorliegen, die üblicherweise für eine topische Anwendung,
die Injektion oder eine orale Verabreichung eingesetzt werden.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
kann entweder lokal, d.h. auf topischem Wege, oder durch subkutane
und/oder intradermale Injektion verabreicht werden.
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Die
Zusammensetzung wird erfindungsgemäß vorzugsweise auf topischem
Weg aufgebracht.
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Die
Mengenanteile der verschiedenen Bestandteile der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen sind
so, wie sie herkömmlich
auf den jeweiligen Gebieten eingesetzt werden und sie sind für die jeweilige
galenische Form geeignet.
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Für eine topische
Anwendung enthalten die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen ein mit
der Haut verträgliches
Medium. Die Zusammensetzungen können
insbesondere als wässerige,
alkoholische oder wässerig-alkoholische
Lösungen,
Gele, Wasser-in-Öl-Emulsionen, Öl-in-Wasser-Emulsionen,
die wie eine Creme oder ein Gel aussehen, Mikroemulsionen, Aerosole
oder auch in Form von Vesikeldispersionen, die ionische und/oder
nichtionische Lipide enthalten, vorliegen. Diese galenischen Formen
werden nach Verfahren hergestellt, die auf den jeweiligen Gebieten üblich sind.
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Die
Zusammensetzungen für
die topische Anwendung können
insbesondere Zusammensetzungen zum Schutz, zur Pflege des Gesichts,
des Halses, der Hände
oder des Körpers
(beispielsweise Tagescremes, Nachtcremes, Sonnenschutzcremes oder
Sonnenschutzöle,
Körpermilche),
Zusammensetzungen zum Schminken (beispielsweise Make-up) oder Zusammensetzungen
zur künstlichen
Bräunung
sein.
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Wenn
die erfindungsgemäße Zusammensetzung
eine Emulsion ist, kann der Mengenanteil der Fettsubstanzen, den
sie enthält,
im Bereich von 5 bis 80 Gew.-% und vorzugsweise 5 bis 50 Gew.-%,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, liegen. Die in
der in Emulsionsform vorliegenden Zusammensetzung verwendeten Fettsubstanzen
und Emulgatoren sind unter den Verbindungen ausgewählt, die
herkömmlich
in der Kosmetik oder Pharmazie verwendet werden.
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Von
den erfindungsgemäß verwendbaren
Fettsubstanzen können
die Mineralöle
(Vaseline), pflanzlichen Öle
(flüssige
Fraktion von Sheabutter) und deren hydrierte Derivate, tierischen Öle, synthetischen Öle (Perhydrosqualen),
Siliconöle
(Dimethylpolysiloxan) und fluorierten Öle angegeben werden. Als weitere
Fettsubstanzen sind auch die Fettalkohole (Cetylalkohol, Stearylalkohol),
Fettsäuren
(Stearinsäure)
und Wachse zu nennen.
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Die
Emulgatoren können
in der Zusammensetzung in einer Menge von 0,3 bis 30 Gew.-% und
vorzugsweise 0,5 bis 30 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der
Zusammensetzung, enthalten sein.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
kann in bekannter Weise auch Zusatzstoffe enthalten, die auf den
jeweiligen Gebieten üblich
sind, beispielsweise hydrophile oder lipophile Gelbildner, Konservierungsmittel,
Antioxidantien, Lösungsmittel,
Parfums, Füllstoffe,
Filter und Farbmittel. Die Zusammensetzungen können im Übrigen auch hydrophile oder
lipophile Wirkstoffe enthalten. Die Mengenanteile der verschiedenen
Zusatzstoffe oder Wirkstoffe sind so, wie sie gewöhnlich in
der Kosmetik oder Pharmazie eingesetzt werden und liegen beispielsweise
im Bereich von 0,01 bis 20% des Gesamtgewichts der Zusammensetzung.
Die Zusatzstoffe oder Wirkstoffe können in Abhängigkeit von ihrer Art in die
Fettphase, in die wässerige
Phase und/oder in die Lipidvesikel eingearbeitet werden.
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Von
den Wirkstoffen, die in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen enthalten
sein können, können insbesondere
die Wirkstoffe angegeben werden, die bei der Behandlung von Falten
oder Fältchen wirksam
und die von Mangan verschieden sind, angegeben werden, insbesondere
keratolytische Wirkstoffe. Unter einem keratolytischen Wirkstoff
wird ein Wirkstoff mit abschuppenden, abschilfernden oder abradierenden
Eigenschaften oder ein Wirkstoff verstanden, der die Hornschicht
aufweichen kann.
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Von
den Wirkstoffen, die bei der Behandlung von Falten oder Fältchen wirksam
sind und die in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen enthalten
sein können,
kommen beispielsweise Alverine, Chlorkanalöffner, Hydroxysäuren und
Retinoide in Betracht.
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Bei
den Hydroxysäuren
kann es sich beispielsweise um α-Hydroxysäuren und β-Hydroxysäuren handeln,
die geradkettig, verzweigt oder cyclisch, gesättigt oder ungesättigt vorliegen
können.
Die Wasserstoffatome der Kohlenstoffkette können ferner durch Halogene,
halogenierte Gruppen, alkylierte Gruppen, acylierte Gruppen, Acyloxygruppen,
Alkoxycarbonylgruppen oder Alkoxygruppen mit 2 bis 18 Kohlenstoffatomen
ersetzt sein.
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Die
Hydroxysäuren,
die verwendet werden können,
kommen insbesondere Glykolsäure,
Milchsäure, Äpfelsäure, Weinsäure, Citronensäure, 2-Hydroxyalkansäure, Mandelsäure, Salicylsäure und
deren Derivate, beispielsweise 5-n-Octanoylsalicylsäure, 5-n-Dodecanoylsalicylsäure, 5-n-Decanoylsalicylsäure, 5-n-Octylsalicylsäure, 5-n-Heptyloxysalicylsäure oder
4-n-Heptyloxysalicylsäure,
2-Hydroxy-3-methylbenzoesäure oder auch
deren alkoxylierten Derivate, wie 2-Hydroxy-3-methoxybenzoesäure, in
Betracht.
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Bei
den Retinoiden kann es sich insbesondere um Retinsäure (all-trans oder 13-cis)
und ihre Derivate, Retinol (Vitamin A) und seine Ester, beispielsweise
Retinylpalmitat, Retinylacetat und Retinylpropionat sowie deren
Salze handeln.
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Die
Wirkstoffe können
insbesondere in Konzentrationen von 0,0001 bis 5 Gew.-%, bezogen
auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, verwendet werden.
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Die
Erfindung bezieht sich auch auf ein kosmetisches Verfahren zur Behandlung
von blassem Teint, das darin besteht, auf die Haut eine kosmetische
Zusammensetzung aufzutragen, die in einem physiologisch akzeptablen
Medium eine wirksame Menge von Mangan enthält.
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Die
Erfindung betrifft ferner ein kosmetisches Behandlungsverfahren
zur Bekämpfung
der Blässe
der Haut, das darin besteht, auf die Haut eine kosmetische Zusammensetzung
aufzutragen, die in einem physiologisch akzeptablen Medium eine
wirksame Menge von Mangen enthält.
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Das
erfindungsgemäße kosmetische
Behandlungsverfahren kann insbesondere durchgeführt werden, indem die oben
definierte kosmetische Zusammensetzung nach für diese Zusammensetzung üblichen
Auftragungstechniken angewandt wird, beispielsweise: Auftragen von
Cremes, Gelen, Seren, Lotionen, Milchen zum Abschminken oder Sonnenschutzmitteln
auf die Haut oder Zusammensetzungen zum Sprühen.
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Die
folgenden Beispiele und Zusammensetzungen erläutern die Erfindung. In den
Zusammensetzungen sind die Mengenanteile, falls nichts Gegenteiliges
gesagt ist, in Gewichtsprozent angegeben.
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Beispiel 1: Aktivität des Mangan
(Mangangluconat, Manganchlorid und Mangancarbonat) in einem ex vivo
Modell von isolierten Gefäßen ohne
Endothelium.
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Blutgefäßringe werden
in einem Behälter
mit einem Fassungsvermögen
von 20 ml, der mit Überlebensflüssigkeit
(Krebs-Henseleit-Lösung), die
auf einer Temperatur von 37°C
gehalten wird und mit einem Gemisch von Sauerstoff 95% und CO2 5% mit Sauerstoff angereichert ist, aufbewahrt.
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Die
Spannungsänderung
des Gefäßes wird
anschließend
mit einer anfänglichen
Last von mehreren mg aufgezeichnet.
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Die
Ringe werden mit Noradrenalin in einer Konzentration von 3·10–7 M
kontrahiert. Für
jedes Präparat wird
die Wirkung der zu testenden Produkte bei steigenden und kumulierten
Konzentrationen von 3·10–8 bis 10–5 M
ermittelt.
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Die
an dem Vasokonstriktions-Modell für 3 Mangansalze erhaltenen
Ergebnisse sind:
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Unabhängig von
der Art des Gegenions entspannen die Mangansalze das kontrahierte
Gewebe, das von einem kontrahierten Zustand in einen entspannten
Zustand übergeht. Beispiel
2: Beispiele für
erfindungsgemäße Zusammensetzungen Zusammensetzung
1: Antistress-Pflegelotion für
das Gesicht
Mangangluconat | 1,00% |
Antioxidationsmittel | 0,05% |
Konservierungsmittel | 0,30% |
Ethanol
(Lösungsmittel) | 8,00% |
Wasser | ad.
100% |
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Die
erhaltene Lösung
wirkt bei wiederholter Anwendung (Auftragen während einer Zeitspanne von
einem Monat zweimal täglich)
gegen Falten. Zusammensetzung
2: Antistress-Gel für
die Gesichtspflege
Mangangluconat | 1,00% |
Hydroxypropylcellulose | 1,00% |
Konservierungsmittel | 0,30% |
Ethanol
(Lösungsmittel) | 15,00% |
Antioxidationsmittel | 0,05% |
Wasser | ad.
100% |
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Das
erhaltene Gel wirkt gegen Falten, es kann einen Monat lang täglich morgens
und abends aufgetragen werden. Zusammensetzung
3: Pflegecreme für
das Gesicht (Öl-in-Wasser-Emulsion)
Mangancarbonat | 0,
50% |
Glycerylstearat
(Emulgator) | 2,00% |
Polysorbat
60 (Tween 60 von der Firma ICI) (Emulgator) | 1,00% |
Stearinsäure | 1,40% |
Triethanolamin
(Neutralisationsmittel) | 0,70% |
Carbomer
(Carbopol 940 von der Firma Goodrich) | 0,40% |
flüssige Fraktion
von Sheabutter | 12,00% |
Perhydrosqualen | 12,00% |
Konservierungsmittel | 0,30% |
Parfum | 0,
50% |
Antioxidationsmittel | 0,05% |
Wasser | ad.
100% |
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Man
erhält
eine weiche, ölige
Creme, die gegen Falten und Fältchen
wirkt; sie kann täglich
aufgetragen werden. Zusammensetzung
4: entschlackende Pflegecreme für
das Gesicht (Öl-in-Wasser-Emulsion)
Mangangluconat | 0,50% |
Glycerylmono-,
-distearat | 2,00% |
Cetylalkohol | 1,50% |
Gemisch
Cetylstearylalkohol/ethoxylierter Cetylstearylalkohol (33 EO) | 7,00% |
Dimethylpolysiloxan | 1,50% |
Vaselineöl | 17,50% |
Konservierungsmittel | 0,30% |
Parfum | 0,
50% |
Glycerin | 12,50% |
Wasser | ad.
100% |