-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und einen Kit für die Diagnose
von Schistosomiasis in menschlichem Probenmaterial durch Polymerasekettenreaktion
(Polymerase Chain Reaction, PCR). Das Verfahren basiert auf dem
Nachweis der Parasiten-DNA und ist besonders brauchbar in Fällen von
geringer Infektionsintensität,
für die
parasitologische Stuhltests (Kato-Katz) wenig Empfindlichkeit zeigen.
-
HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
-
Schistosomiasis
ist eine durch Infektion mit Parasiten der Gattung Schistosoma verursachte
Krankheit, wobei Schistosoma mansoni, Schistosoma japanicum und
Schistosoma haematobium die wichtigsten infizierenden Spezies sind.
Die Krankheit ist seit 4000 Jahren dokumentiert und stellt immer
noch ein wichtiges Problem für
die öffentliche
Gesundheit dar, wobei sie mehr als 200 Millionen Menschen in unentwickelten
Ländern
beeinträchtigt.
Die Spezies S. mansoni ist in 54 Ländern und Gebieten von Südamerika,
des karibischen Raums, von Afrika und des östlichen Mittelmeerraums endemisch.
-
Diese
Darmwürmer,
digenetische Saugwürmer,
infizieren den Menschen durch Durchdringen der Haut mittels der
Cercarien (Larvenstadium), die von verschiedenen Spezies von Weichtieren,
ihren Zwischenwirten, ins Wasser ausgeschieden werden. Nachdem sie
durch die Haut gewandert sind durchqueren die Larven von S. mansoni
die Lungen und erreichen das Leberportalsystem, wobei sie dann in
den Venen und im Nervengeflecht des gastrointestinalen Trakts weiterbestehen,
wo sie erwachsen werden und sich paaren, wonach das Weibchen dann
näherungsweise
300 Eier pro Tag in den venösen
Gefäßen ablegt.
-
Die
Immunreaktion des Wirts auf die Parasiteneier, die sich in den Geweben
festsetzen, ist die Hauptursache, die für die Verbreitung der Krankheit
verantwortlich ist. In manchen Fällen
entwickelt sie sich zur akuten klinischen Form mit intensiven toxikämischen
Manifestationen, und bei der Mehrheit der Opfer zu einer schwächenden
chronischen Krankheit mit der Möglichkeit
schwerwiegender und häufig
verhängnisvoller
Komplikationen.
-
Unter
den Maßnahmen
zur Kontrolle der Infektion haben sich die Behandlung der Infizierten,
die Kontrolle der Weichtiere, die Verbesserung der Lebensbedingungen
und die Identifizierung, gefolgt von der frühen Behandlung, von Risiko-Populationen
als am nachhaltigsten erwiesen, sind aber keinesfalls völlig zufriedenstellend.
Nach den 70er Jahren, mit dem Aufkommen von Arzneimitteln, die in
größerem Maßstab verwendbar waren,
begann die spezifische Therapie in allen Programmen zur Kontrolle
der Krankheit eine wesentliche Rolle zu spielen.
-
Das
Diagnoseverfahren stellt ein ur-anfängliches Instrument für die Programme
zur Kontrolle der Endemie dar. Es ist hochgradig wünschenswert,
Techniken zu entwickeln, die wirksamer sind als die zur Zeit verfügbaren.
-
Die
Diagnose der Infektion kann durch Bestätigung der Anwesenheit von
Parasiteneiern in den Fäkalien
oder in Urin, abhängig
von der Spezies, mittels Mikroskopie durchgeführt werden. Das Kato-Katz-Verfahren
(Katz, N., A. Chaves, J. Pellegrino, 1972, A simple device for quantitative
stool thick smear technique in Schistosomiasis mansoni. Rev. Inst.
Med. Trop. Sao Paulo. 14: 337–340)
ist die Technik, die die besten Bedingungen von Effizienz, Kosten
und Handhabung bietet (WHO, 1994, The Control of schistosomiasis.
Technical Re port Series, 830, Genf, 86 ff.). Wenn jedoch die Menge
an Eiern in den Fäkalien
klein ist, wie unter den Bedingungen einer geringen Verbreitung
und einer geringen Infektionsintensität, und auch wenn es notwendig
ist, die Behandlung zu überwachen,
ist die Empfindlichkeit des Tests an einer einzigen Fäkalienprobe
vermindert, was eine größere Anzahl
an Untersuchungen von Fäkalienproben
notwendig macht. Selbst dann können
manche Opfer nicht diagnostiziert werden und erhalten folglich keine
Behandlung.
-
Die
serologische Diagnose stellt eine Alternative zu dem parasitologischen
Test dar, wobei sie nach dem letzteren die am zweithäufigsten
verwendete ist. Nach diesem Verfahren werden durch Infektion mit
S. mansoni erzeugte Antikörper
durch solche Techniken wie die indirekte Immunofluoreszenz-Reaktion
und ELISA (Festphasen-Enzymimmunoassay, Enzyme Linked ImmunoSorbent
Assay) nachgewiesen. Diese Technik hat jedoch den Nachteil, daß sie nicht
zwischen aktiver Infektion und vergangener Infektion unterscheidet.
Daher wird die geringe Spezifität
von Antikörpern
gegen S. mansoni in Abwesenheit einer aktiven Infektion durch Kreuzreaktivität mit anderen
Parasiten (Correa-Oliveira R, Dusse LMS, Viana IRC, Colley DG, Carvalho
OS, Gazzinelli G 1988. Human antibody response against schistosomal
antigens. Am J Trop Med Hyg 38: 348–355), durch das Vorliegen
unisexueller Infektionen, durch Kontakt mit anderen Cercarien, durch
die Übertragung
mütterlicher
Antikörper
und durch das Weiterbestehen von Antikörpern nach einer erfolgreichen
vorhergehenden Behandlung erklärt.
-
Eine
weitere Alternative für
die Diagnose von Schistosoma mansoni besteht im Nachweisen antigener Substanzen,
die von dem Parasiten freigesetzt werden, was es erlaubt, zwischen
vergangener und aktiver Infektion zu unterscheiden, und das Problem
der Unspezifität
der Antikörper-Diagnose
beseitigt. Die Suche nach zirkulierenden Antigenen bringt jedoch
andere Nachteile mit sich, wie eine geringe Empfindlichkeit für leichte Infektionen,
die hohen Kosten, die Schwierigkeit der Handhabung und eine Abhängigkeit
von der Erzeugung monoklonaler Antikörper (DE Jonge, N., A. L. T.
Rabello, F. W. Krijger, P. G. Kremsner, R. S. Rocha, N. Katz e A.
M. Deelder. 1991. Levels of Schistosome circulating anodic and cathodic
antigens in serum of Schistosomiasis patients from Brazil. Trans.
R. Soc. Trop. Med. Hyg. 85: 756–759).
-
Mit
dem Aufkommen der Polymerasekettenreaktion (PCR) wurde es möglich, die
DNA pathogener Organismen zu amplifizieren, was es ermöglicht,
daß aus
winzigen Ausgangsmengen ausreichend große Mengen bis zu dem Punkt,
der ihren Nachweis erlaubt, erhalten werden. Daher ist PCR als ein
effizientes Verfahren zur Diagnose für die unterschiedlichsten Infektionen
in Gebrauch gekommen.
-
Die
Schrift
EP 550 883 beschreibt
ein Experiment, das PCR verwendet, um in Fäkalienmaterial die Anwesenheit
der DNA des Einzellers G. lamblia nachzuweisen. Das Verfahren wurde
unter Verwendung der Sequenz des Gens RNA 18S von G. lamblia als
Ziel ausgeführt.
Außerdem
konstruierte der Anmelder Oligonucleotid-Primer, die zu einem Bereich
auf der Zielsequenz der Ribosomen-RNA 18S von G. lamblia ausreichend komplementär waren.
-
Die
Schrift WO 94/04681 betrifft die Entwicklung spezifischer Oligonucleotide,
die als Primer der PCR für
den Nachweis der DNA-Sequenz, die das Protein der Wandung von Cryptosporidium
sp. kodiert, und daher als ein Kit für die Diagnose von Parasiten
dieser Gattungen zu verwenden sind. Abgesehen von den oben erwähnten Beispielen
ist es möglich,
die Schrift WO 93/03167 zu zitieren, die eine Anmeldung eines Verfahrens zur
Isolierung, Aufbewahrung und Spaltung von DNA, das in der Lage ist,
sie in einer passenden Form für
die Amplifizierung durch ein spezifisches sequentielles Verfahren
wie PCR zu liefern, ist. Das Verfahren wird insbesondere für den Nachweis
parasitischer Krankheiten, die durch Mikroorganismen mit kettenartig
verknüpfter, geschlos sen-kreisförmiger Kinetoplast-DNA,
wie T. cruzi, Leishmania sp., P. falciparum, P. vivax und P. malariae,
verursacht werden, verwendet.
-
Beim
Studium von Schistostoma sp. wurde PCR verwendet zur Bestimmung
des Geschlechts der Cercarien (Gasser, R. B., G. Morahan e G. F.
Mitchell. 1991. Sexing single larval stages of Schistosoma mansoni by
polymerase chain reaction. Mol. Bioch. Parasitol. 47: 255–258), zum
Klonen und Sequenzieren spezifischer Gene (Francis, P. e Q. Bickl.
1992. Cloning of a 21.7 kDa vaccine-dominant antigen gene of Schistosoma
mansoni reveals an Elf Hand-like motif. Mol. Bioch. Parasitol. 50:
215–224.;
Kiang, D., A. M. Karim, P. T. LoVerde. 1996. Cloning the gene encoding
Schistosoma mansoni p50, an immunophilin. Gene. 170: 137–140), zur
Feststellung der genetischen Populations-Variabilität von Stämmen von
Schistosoma sp. (Dias Neto. E., C. P. Souza, D. Rollinson, N. Katz,
and A. J. G. Simpson. 1993. The random amplification of polymorphic
DNA allows the identification of strains and species of Schistosomes.
Molecular and Biochemical Parasitology 57 (1): 83–88.; Simpson,
A. J., E. Dias Neto, T. H. Vidigal, H. B. Pena, O. S. Carvalho e
S. D. Pena. 1995. DNA polymorphism of schistosomes and their snail
hosts. Mem. Inst. Oswaldo Cruz. 90 (2): 211–213) und bei der Entwicklung
und Anwendung von Techniken zur Erzeugung von exprimierten Sequenzteilen
(Expressed Sequence Tags, EST's)
(Dias Neto, E., Harrop, R., Correia-Oliveira, R., Pena, S. D. J.,
Wilson, R. A. e Simpson, A. J. G. 1996. The schistosome genome project:
RNA arbitrarily primed PCR allows the accelerated generation of
expressed sequence tags. Mem. Ist. Oswaldo Cruz. 91(5): 655–657; Dias
Neto, E., Harrop, R., Correa-Oliveira, R., Wilson, R. A., Pena,
S. D. J. e Simpson, A. J. G. 1997. Minilibraries constructed from
cDNA generated by arbitrarily primed RT-PCR: an alternative to normalized
libraries for the efficient generation of ESTs from nanogram quantities
of mRNA. Gene 186: 135–142).
Kürzlich
haben Hamburger et al. (Hamburger, J., X. Yu-Xin, R. M. Ramzy, J.
Jourdane e A. Ruppel. 1998. Development and evaluation of a Polymerase
Chain Reaction for monitoring Schistosoma mansoni infestation of
water. Am. J. Trop. Med. Hyg. 59(3): 468–473) einen Test auf der Basis
von PCR entwikkelt, um die Verseuchung von natürlichem Wasser mit S. mansoni
zu überwachen.
-
Die
in der vorliegenden Erfindung beschriebenen Primer wurden auf der
Basis der ursprünglich
von Hamburger et al. beschriebenen Sequenz von S. mansoni, die in 1 gezeigt
ist, konstruiert (Hamburger, J, Turetski, T, Kapeller, I. & Deresiewicz,
R. 1991. Highly repeated short DNA sequences in the genome of Schistosoma
mansoni recognized by a species-specific probe. Molecular and Biochemical
Parasitology 44: 73–80). Die
Konstruktion der Primer wurde nach der visuellen Inspektion der
Ausgangssequenz durchgeführt,
um das Vorliegen komplementärer
Bereiche innerhalb jedes Starters oder zwischen beiden Primern zu
vermeiden. Um die Amplifikation der abgebauten DNA-Moleküle (wie
sie für
freie DNA, die in Fäkalien
oder Körperflüssigkeiten vorliegt,
erwartet werden) zu erleichtern, wurden die Primer in einer Weise
gewählt,
daß sie
eine kurze Sequenz amplifizierten. Auch wurden alle Stufen der vorliegenden
Erfindung streng in einer Weise standardisiert, daß sie mit
chemisch komplexen biologischen Proben wie Fäkalien und Serum zufriedenstellend
funktionierten.
-
Bis
zum gegenwärtigen
Augenblick wurde die Verwendung von PCR als ein Verfahren zur Diagnose menschlicher
Schistosomiasis niemals berichtet.
-
Als
solches wird es offenkundig, daß die
Suche nach einem schnellen und effizienten Verfahren zum Nachweis
des Parasiten Schistosoma sp., das speziell brauchbar ist in Fällen niedriger
Infektionsintensität,
bis jetzt nicht durchführbar
war. Daher wird mit dem Ziel, diese Aufgabe zu erfüllen, eine
Strategie für
PCR, die Primer verwendet, die komplementär zu einer spezifischen und
hochgradig repetitiven Sequenz des Genoms von S. mansoni sind, angewendet.
-
ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
-
Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist der Nachweis von Schistosoma
sp. in biologischen Proben mittels PCR.
-
Eine
erste Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren zum Nachweis von Schistosoma,
wie es in Anspruch 1 definiert ist, durch die Amplifikation einer
DNA-Sequenz von Schistosoma sp. durch PCR. Das Verfahren der vorliegenden
Erfindung ist durch die folgenden Stufen gekennzeichnet:
- (a) Extraktion der Schistosoma sp.-DNA aus
einer biologischen Probe;
- (b) Amplifizieren eines Bereichs der in Stufe (a) extrahierten
Schistosoma-DNA
mit spezifischen, aus der in ID SEQ Nr. 1 beschriebenen Ausgangssequenz
aufgebauten Primern,
wobei die Primer SEQ ID Nr.: 2 und SEQ
ID Nr.: 3 aufweisen und in der Lage sind, SEQ ID Nr.: 1 und homologe
Sequenzen, die S. mansoni, S. haematobium, S. japanicum, S. matthei,
S. bovis und S. leipperi gemeinsam sind, zu amplifizieren;
- (c) Trennen der Produkte der Amplifikationen von Stufe (b) durch
Elektrophorese, gefolgt von Nachweisen unter Verwendung geeigneter
Färbeverfahren.
-
In
einer zweiten Ausführungsform
betrifft die Erfindung einen beim Nachweis von Schistosoma zu verwendenden,
diagnostischen Kit, wie er in Anspruch 5 definiert ist. Ein Basiskit
enthält
alle die Reagenzien, die zur Ausführung der PCR-Technik erforderlich
sind, nämlich:
spezifische Primer, Nucleotide und eine geeignete Pufferlösung für die Amplifikation
durch PCR. Gewünschtenfalls kann
der Kit das Enzym Taq-Polymerase in zur Amplifikation ausreichenden
Mengen, als positive Kontrolle der Reaktion zu verwendende Standard-DNA, Pufferlösung der
Probe, um das amplifizierte Material zur Elektrophorese herzurichten,
und ein Protokoll und Anweisungshandbuch für den Benutzer enthalten.
-
KURZE BESCHREIBUNG
DER DIAGRAMME
-
1:
zeigt die DNA-Sequenz der repetitiven Einheit von S. mansoni. Sie
zeigt, fettgedruckt, die örtliche
Lage der in der vorliegenden Erfindung beschriebenen spezifischen
Primer.
-
2:
demonstriert die Empfindlichkeit der PCR beim Nachweis der S. mansoni-DNA.
-
3:
zeigt die Kapazität
der PCR-Technik der vorliegenden Erfindung zur Amplifizierung der
DNA verschiedener Spezies von Schistosoma sp., einschließlich der
drei Spezies von größerer klinisch-epidemiologischer
Wichtigkeit in der Welt: S. mansoni, S. japanicum und S. haematobium.
-
4:
zeigt die Spezifität
der PCR der vorliegenden Erfindung.
-
5:
veranschaulicht den Vergleich hinsichtlich Empfindlichkeit zwischen
der PCR der vorliegenden Erfindung und dem parasitologischen Test
für die
Diagnose von S. mansoni in menschlichen Fäkalien.
-
6:
zeigt den Nachweis von S. mansoni-DNA in Fäkalienproben infizierter Patienten
mittels PCR.
-
7:
zeigt den Nachweis von S. mansoni-DNA in Proben von menschlichem
Serum mittels PCR.
-
GENAUE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
-
Zur
Erleichterung des Verständnisses
der Erfindung sind die folgenden die ohne weiteres akzeptierten Definitionen
einiger Begriffe, die in dieser Beschreibung verwendet werden:
- 1. Primer: einzelsträngige synthetische Oligonucleotide,
die normalerweise in Paaren bei der Hybridisierung mit Strängen, die
zu einem DNA-Abschnitt komplementär sind, verwendet werden. Die
inneren Enden des Primer/DNA-Matrize-Komplexes
werden von der DNA-Polymerase in einer PCR als Startpunkte der Synthese
verwendet.
- 2. Polymerasekettenreaktion (PCR): Technik, die die Anwendung
von Zyklen der Denaturierung, des Annealing mit dem Primer und der
Extension mit einer thermisch stabilen DNA-Polymerase, z. B. der Taq-DNA-Polymerase,
um eine DNA-Zielsequenz zu amplifizieren, beinhaltet. Das PCR-Verfahren
zum Amplifizieren von Nucleinsäuren
ist in den Schriften US 4 683
195 und US 4 683 202 beschrieben.
-
Eine
unpassende Wahl von Primern kann verschiedene unerwünschte Wirkungen
hervorrufen, wie unter anderem: die Unmöglichkeit der Amplifikation,
die Amplifikation an verschiedenen Stellen, die Bildung von Primer-Dimeren,
die die Amplifikationsreaktion uninformativ machen.
-
Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird erfüllt durch die Amplifikation,
durch PCR, eines spezifischen Bereichs der Genome von Schistosoma
sp., und spätere
Trennung der Produkte dieser Amplifikation durch Elektrophorese,
ge folgt von passenden Färbetechniken,
die eine adäquate
Sichtbarmachung der DNA in dem Gel erlauben, wozu gehören, aber
ohne darauf beschränkt
zu sein: Färben
mit Silbersalzen, Radioisotopen und Enzymen in Kombination mit Substraten,
die ihren Nachweis erlauben, ohne die oben erwähnten unerwünschten Wirkungen.
-
Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung kann für den Nachweis der DNA der
Gattungen Schistosoma in irgendeiner biologischen Probe, die von
dem Parasiten freie Zellen oder DNA mit ausreichender Unversehrtheit,
um durch PCR amplifiziert zu werden, enthält, verwendet werden. Manche
Proben, wie Fäkalien
und Urin, müssen
irgendeiner Art von Behandlung unterzogen werden, so daß die Membranen
oder Hüllen,
die möglicherweise
die DNA in der Zelle des Parasiten einschließen können, zerrissen werden können, wobei
sie die DNA in die Lösung
freisetzen. Andere Proben, z. B. das Serum infizierter Menschen,
enthalten bereits die freien Moleküle und brauchen keine derartige
Behandlung. Im allgemeinen können
die Membranen durch die Verwendung spezieller chemischer Substanzen
wie Detergentien und chaotroper Salze, oder durch Anwendung physikalischer
und mechanischer Verfahren, wie induziertem osmotischem Druck und
Beschallung, zerrissen werden. Nach dem Zerreißen der Zellmembranen muß die DNA
von den anderen Zellmolekülen
isoliert werden, was ebenfalls durch physikalisch-chemische Verfahren,
wie durch Ausfällung
mit Ethanol oder unter Verwendung von Silica-Matrizes, durchgeführt werden
kann.
-
Sobald
sie sich frei in der Lösung
befindet, kann die DNA nach Amplifikation durch PCR in der Probe nachgewiesen
werden. Die DNA muß bevorzugt
unter Verwendung von Standardtechniken zur Entfernung eventueller
Substanzen, die die Amplifikationsreaktion hemmen, gereinigt werden.
-
Nach
der Extraktion wird die DNA mittels Polymerasekettenreaktion selektiv
amplifiziert. Durch die PCR wird eine spezifische Sequenz des Schistosoma
sp.-Genoms millionenfach selektiv kopiert, was den Nachweis der
Parasiten-DNA erlaubt.
Die Reaktion ist ein sequentielles Verfahren, das mindestens zwei
Primer erfordert, kleine zu der Parasiten-DNA komplementäre DNA-Sequenzen,
die enzymatisch verlängert
werden, wobei sie eine getreue Kopie dieser DNA ergeben. Bei Zugabe
großer
Mengen an Primern, zusammen mit anderen notwendigen Reagenzien,
werden Millionen von Kopien der Parasiten-DNA erhalten. Die hier
verwendeten PCR-Primer wurden auf der Basis der hochgradig repetitiven
Ausgangssequenz des S. mansoni-Genoms, wie sie in ID SEQ Nr. 1 beschrieben
ist und auch in 1 veranschaulicht ist, speziell
für diese Erfindung
konstruiert. Es versteht sich, daß andere Primer aufgebaut werden
können,
die Nucleotidsequenzen haben, die ID SEQ Nr. 2 und ID SEQ Nr. 3
enthalten.
-
Jeder
Primer des Paares ist bevorzugt in einer Weise aufgebaut, daß er im
wesentlichen komplementär
zu einem unterschiedlichen Strang der Sequenz, die die spezifische
Sequenz des Schistosoma sp.-Genoms, die amplifiziert werden soll,
flankiert, ist. Daher ist ein Primer jedes Paares ausreichend komplementär, um in
der Lage zu sein, mit einem Teil der Sequenz sinnig (in the sense)
zu hybridisieren, und der andere Primer jedes Paares ist auch ausreichend
komplementär,
um mit einem unterschiedlichen Teil derselben Sequenz gegensinnig
(in the antisense) zu hybridisieren. Obwohl die Sequenz des Primers
nicht notwendigerweise die genaue Sequenz der Matrize wiederzuspiegeln
braucht, ist die Verknüpfung
während
des Paarungsstadiums der Polymerasekettenreaktion um so besser,
je näher
die 3'-terminale
Sequenz der genauen Sequenz kommt.
-
Die
Primer können
durch irgendein geeignetes Verfahren, das Fachleuten auf dem Gebiet
bekannt ist, hergestellt werden, und es umfaßt beispielsweise Klonen und
Verdau geeigneter Sequenzen und direkte chemische Synthese.
-
Das
Produkt der durch PCR geförderten
Amplifikation ist ein Fragment oder eine Reihe von DNA-Fragmenten
unterschiedlicher Größen, die
durch Elektrophorese getrennt werden können, gefolgt von geeigneten Färbetechniken,
die eine geeignete Sichtbarmachung der DNA in dem Gel erlauben.
Wegen der großen
Spezifität
der PCR kann die amplifizierte DNA des Parasiten von den anderen
Produkten der Amplifikation auf der Basis ihrer spezifischen Größe unterschieden
werden. Auf diese Weise kann das Vorliegen oder Fehlen der Infektion
in den meisten Fällen
einfach durch visuelle Analyse der amplifizierten Produkte, deshalb
dadurch, ob das Fragment mit einem dem Fragment des Parasiten entsprechenden
Gewicht vorhanden ist oder nicht, bestimmt werden. Bei der vorliegenden
Erfindung wird die PCR verwendet, um ein spezifisches DNA-Fragment,
das ursprünglich
in S. mansoni beschrieben wurde, zu amplifizieren und sichtbar zu
machen, und auch um spezifische Bereiche anderer Schistosoma-Spezies
zu amplifizieren, was zu dem Schluß führt, daß der repetitive und spezifische
Bereich der DNA, der ursprünglich
in S. mansoni verifiziert wurde und in ID SEQ Nr. 1 beschrieben
ist, allen anderen Spezies von Schistosoma gemeinsam ist.
-
Die
Amplifikation des spezifischen Bereichs der Genome von Schistosoma
sp. wird durch PCR durchgeführt,
mit den Primern, die speziell aufgebaut wurden, um in der vorliegenden
Erfindung verwendet zu werden und die in Tabelle 1 definiert sind,
die in der Lage sind, die Sequenz von S. mansoni oder homologe Sequenzen
anderer Spezies von Schistosoma zu amplifizieren.
-
Tabelle
1: In der Reaktion durch PCR für
die Amplifikation des hochgradig repetitiven Bereichs des Genoms von
Schistosoma sp. verwendete Primer
-
Der
Kit der vorliegenden Erfindung enthält alle Reagenzien, die notwendig
sind, um den Nachweis irgendeiner durch Darmwürmer der Gattungen Schistosoma
verursachten Infektion zu erlauben. Der Kit, wie er durch Anspruch
5 definiert wird, weist spezifische Primer für einen spezifischen Bereich
des Genoms von Schistosoma sp. auf, wie sie in Tabelle 1 gezeigt
sind, und außerdem
werden bevorzugt auch Reagenzien und Zusatzstoffe, die normalerweise
in der PCR-Technik
verwendet werden, geliefert, z. B. geeignete Nucleotide wie dGTP
(Desoxyguanidin-triphosphat), dATP (Desoxyadenosin-triphosphat),
dCTP (Desoxycytidin-triphosphat) und dTTP (Desoxytymidin-triphosphat);
eine geeignete Pufferlösung
(z. B. 10 bis 20 mM Tris-HCl, 50 bis 60 mM KCl, 1,5 bis 2,0 mM MgCl2, pH 8,0 bis 8,5); Taq-DNA-Polymerase. Eine
bestimmte Menge an DNA, die als eine positive Kontrolle der Reaktion
zu verwenden ist, wird ebenfalls geliefert, zusammen mit einem Anweisungshandbuch,
das das in dem Test zu verwendende Protokoll mit einem veranschaulichenden
Diagramm der zu erwartenden Ergebnisse enthält.
-
Die
vorliegende Erfindung wird durch Bezugnahme auf die folgenden Beispiele
detailliert beschrieben. Es versteht sich, daß die vorliegende Erfindung
nicht auf diese Beispiele beschränkt
ist, sondern auch Variationen und Modifikationen innerhalb des Umfangs
der Ansprüche
umfaßt.
-
BEISPIEL 1
-
Zerreißen der Eier von S. mansoni
-
Die
Eier von S. mansoni wurden aus den Lebern von Mäusen, die vorher mit 100 Cercarien
infiziert worden waren, extrahiert und in 0,9%-iger Kochsalzlösung bei –20°C bis zur
Verwendung aufbewahrt (Pellegrino e Siqueira, 1956, Rev. Bras. Malar.
8: 589). Zum Zerreißen
der Eier wurden 10 μl
der Kochsalzlösung,
die 100.000 Eier/ml enthielt, mit 90 μl destilliertem Wasser gemischt,
und die endgültige
Lösung
wurde in einem mechanischen Mischer einer 5-minütigen Bewegung unterzogen.
Dieses zerrissene Eier enthaltende Gemisch wurde direkt bei der
Extraktion der DNA verwendet.
-
BEISPIEL 2
-
Extraktion von DNA durch
eine Abwandlung des Steiner-Verfahrens (Steiner, J. J., C. J. Poklemba,
R. G. Fjellstrom and L. F. Elliott. 1995. A rapid one-tube genomic
DNA extraction process for PCR and RAPD analyses. Nucleic Acids
res. 23 (13): 2569–2570)
-
100 μl der Lösung mit
zerrissenen Eiern wurden in 200 μl
Puffer, der 10 mM Tris-Base, pH 8,0; 270 mM EDTA, pH 8,0; 1% Natrium-dodecylsulfat
(SDS); 1% Polyvinylpolypyrrolidon (PVPP) enthielt, verdünnt. Dieses
Gemisch wurde bei 95°C
20 Minuten lang inkubiert, mit einer schnellen manuellen Bewegung
nach den ersten 10 Minuten Inkubation, und dann 10 Minuten lang
bei 8.000 g bei Raumtemperatur zentrifugiert. Die in dem Schaum
enthaltene DNA wurde mit Ethanol ausgefällt, der Schaum wurde entfernt,
und der Niederschlag wurde zur Verdampfung des verbleibenden Alkohols
15 Minuten lang bei 37°C
inkubiert und später
in Puffer T. E. (10 mM Tris, pH 8,0; 1 mM EDTA, pH 8,0) wieder in
Suspension gebracht. Die DNA wurde dann durch Ablesung der optischen Dichte
bei 260 nm quantitativ bestimmt und bis zur Verwendung in der PCR
bei –20°C aufbewahrt.
-
BEISPIEL 3
-
Amplifikation durch Polymerasekettenreaktion
unter Verwendung der in Tabelle 1 gezeigten, spezifischen Primer
-
In
Kürze,
es wurde 1 μl
extrahierter DNA der Amplifikation in einem Reaktionsrohr unterzogen,
das PCR-Puffer (20 mM Tris HCl, pH 8,0, 50 mM KCl, 1,5 mM MgCl2), 200 μM
dNTPs (Deoxynucleotide), 0,5 μM jedes
Primers und 0,75 Einheiten Taq-Polymerase-Enzym in einem Gesamtvolumen
von 10 μl
enthielt. Die Amplifikationsreaktion beinhaltete die Denaturierung
der doppelsträngigen
Parasiten-DNA bei 95°C
für 45
Sekunden und das Primer-Annealing bei 63°C für 30 Sekunden. Diese zwei Schritte
wurden sequentiell in 35 aufeinanderfolgenden Zyklen wiederholt.
In dem ersten Zyklus wurde der Denaturierungsschritt 5 Minuten verlängert, um
eine vollständige
Denaturierung sicherzustellen, und in dem letzten Zyklus wurde ein
zusätzlicher Schritt,
bei 72°C
für 2 Minuten,
miteinbegriffen, um die Verlängerung
der verbleibenden hybridisierten Primer abzuschließen.
-
2 zeigt
das von der Amplifikation der DNA von S. mansoni erhaltene Elektrophoresemuster
und auch die für
den Nachweis dieser DNA erhaltene maximale Empfindlichkeit. In Bahn
M ist der Molekulargewichts-Marker; in den Bahnen 1 bis 5: 20, 10,
5, 1 bzw. 0,5 fg DNA. Die Reaktion mittels PCR war in der Lage, bis
hinunter zu 1 fg S. mansoni-DNA nachzuweisen. 3 zeigt
das Elektrophoresemuster, das nach der Amplifikation der DNA von
5 anderen Spezies der Gattung Schistosoma, amplifiziert mit denselben
Primern und unter denselben PCR-Bedingungen, wie sie für S. mansoni
verwendet wurden, erhalten wurde. Bahn M: Molekulargewichts-Marker;
Bahn 1: DNA von S. man soni; Bahn 2: S. haematobium; Bahn 3: S. japanicum
(Stamm von den Philippinen); Bahn 4: S. japanicum (Stamm aus Japan);
Bahn 5: S. matthei; Bahn 6: S. bovis; Bahn 7: S. leipperi; Bahn
8: negative Kontrolle. Die PCR-Reaktion war in der Lage, die DNA
aller getesteten Spezies von Schistosoma sp. zu amplifizieren. 4 zeigt
den Versuch, die DNA von Würmern
anderer Gattungen zu amplifizieren, ebenfalls unter denselben Bedingungen,
die für
S. mansoni verwendet wurden. Bahn M: Molekulargewichts-Marker; Bahn
1: positive Kontrolle (DNA von S. mansoni); Bahn 2: Ascaris lumbricoides;
Bahn 3: Ancilostoma duodenales; Bahn 4: Taenia solium; Bahn 5: Trichiuris
trichiuria. Kein Amplifikationsprodukt kann sichtbar gemacht werden
bei Verwendung der DNA von Würmern
anderer Gattungen. Die in dieser Erfindung beschriebene PCR ist
daher spezifisch für
die Schistosoma-Gattungen.
-
BEISPIEL 4
-
Nachweis der S. mansoni-DNA
in Fäkalienproben
von Patienten
-
Bei
diesen Experimenten wurden die in den infizierten Fäkalien (natürlich oder
künstlich)
enthaltenen Eier auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise zerrissen.
Die DNA wurde dann mittels derselben Technik, die für die Extraktion
von DNA von reinen S. mansoni-Eiern verwendet wurde (Beispiel 2),
aus den Fäkalien
extrahiert.
-
Nach
der Extraktion wurde 1 μl
der S. mansoni (100-fach verdünnt)
mit denselben Primern und unter denselben Bedingungen, die in Beispiel
3 beschrieben sind, amplifiziert. 5 zeigt
die Produkte der Amplifikation der S. mansoni-DNA in Fäkalien,
die künstlich
mit den Eiern des Parasiten infiziert worden waren. In Kürze, es
wurden 100 mg einer Fäkalienprobe
eines Patienten, die 216 Eier/g enthielt, 900 mg negativen Fäkalien zugemischt,
wobei eine Probe mit einer erwarteten Konzentration von näherungsweise
20 Eiern/g gebildet wurde.
-
Dieses
Verfahren wurde zwei weitere Male wiederholt, was Fäkalienproben
mit, näherungsweise,
2 und 0,20 Eiern/g hervorbrachte. Eine Teilmenge jeder Probe wurde
dann der Analyse nach dem Kato-Katz-Verfahren und dem Nachweis der
Parasiten-DNA mittels der PCR der Erfindung unterzogen mit dem Ziel,
die Empfindlichkeit der beiden Verfahren zu vergleichen. In Bahn
M ist der Molekulargewichts-Marker; Bahn 1: positive Kontrolle (0,1
ng DNA von S. mansoni-Eiern); Bahnen 2 bis 5: amplifizierte DNA
von Proben, die 200, 48, 4,8 bzw. 0,48 Eier/Gramm Fäkalien enthielten.
Die PCR war in der Lage, die DNA von S. mansoni bis hinunter zu
der Probe, die näherungsweise
4,8 Eier/Gramm enthielt, nachzuweisen, während die Empfindlichkeit des
Kato-Katz-Verfahrens 48 Eier/Gramm, daher 10-mal niedriger, war.
-
6 zeigt
das Ergebnis der Amplifikation der S. mansoni-DNA in Fäkalien von
Patienten mit verschiedenen Konzentrationen an Parasiten, die vorab
durch das Kato-Katz-Verfahren bestimmt worden waren. Bahn M: Molekulargewichts-Marker;
Bahn 1: positive Kontrolle; Bahnen 2 bis 9: Proben menschlicher
Fäkalien, die
0,96; 0,168; 432; 600; 96,912 bzw. 72 Eier/Gramm enthielten. Das
Ergebnis der PCR stimmte für
alle Proben mit dem durch den parasitologischen Test erhaltenen überein.
-
BEISPIEL 5
-
Nachweis von S. mansoni
im Serum von Patienten
-
Die
DNA von vier Serum-Proben wurde unter Verwendung von 100 μl/Probe gereinigt,
wobei das Glass-max® DNA isolation spin cartridge
system (Life Technologies) nach den Anweisungen des Herstellers benutzt
wurde. 2 μl
dieser DNA wurden dann unter denselben Bedingungen, wie oben beschrieben,
bei der Amplifikation durch PCR verwendet. Es wurde das Serum von
Perso nen, das vorher durch das Kato-Katz-Verfahren untersucht worden
war, verwendet, wobei es zwei positive und zwei negative Proben
gab.
-
7 zeigt
das Ergebnis dieser Amplifikation. In Bahn M ist der Molekulargewichts-Marker;
Bahn 1: positive Kontrolle; Bahnen 2 bis 5: Serum von Personen,
das 0; 96; 0 bzw. 216 Eier/Gramm Fäkalien enthielt.
-
-