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Hintergrund der Erfindung
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Felbamat(2-phenyl-1,3-propandioldicarbamat)
ist eine bekannte pharmazeutische Verbindung, die in den US-Patenten
Nr. 2,884,444 und 4,868,327 beschrieben worden sind, wobei die Offenbarungen
davon hierin ausdrücklich
aufgenommen werden. Felbamat ist ein Modulator der NMDA-(N-Methyl-D-aspartat)-Rezeptorfunktion
und ein Glycinstellenantagonist, weist aber ebenso andere berichtete
Wirkungsweisen auf.
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Es
ist ebenso berichtet worden, daß Felbamat
mit dem AMPA/Kainat-Rezeptor in Wechselwirkung steht, die Funktion
des GABA-Rezeptors erleichtert und das Na.sup+-Kanalleitvermögen moduliert.
Es ist ebenso demonstriert worden, daß Felbamat den verzögerten Nervenzellentot
nach dem Kainsäure-induzierten akuten
Epilepsiestadium bei Tieren verringert. Glycin oder d-Serin waren
in der Lage, die krampflindernde und ischämische Schutzwirkung von Felbamat
funktionell umzukehren.
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Felbamat
ist zur Verwendung bei der Behandlung verschiedener Neurologieerkrankungen
einschließlich
der Kontrolle von epileptischen Anfällen vorgeschlagen worden.
Beispielsweise offenbart US-Patent Nr. 4,978,680 die Verwendung
von Felbamat zur Vorbeugung und Kontrolle von epileptischen Anfällen; bezieht sich
US-Patent Nr. 5,082,861 auf die Verwendung von Felbamat zur Vorbeugung
und Kontrolle von epileptischen Anfällen verbunden mit komplexen
Teilanfällen;
und bezieht sich US-Patent Nr. 5,292,772 auf die Verwendung von
Felbamat zur Vorbeugung und Kontrolle von epileptischen Anfällen verbunden
mit dem Lennox-Gastaut-Syndrom. Die Offenbarungen der US-Patente
Nr. 4,978,680, 5,082,861 und 5,292,772 werden hierin ausdrücklich aufgenommen.
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Es
ist ebenso berichtet worden, daß Felbamat
Wirksamkeit beim Verringern der Zellschäden, die aus der vaskulären Reperfusion
resultieren (US-Patent Nr. 5,462,966), und Vorbeugen und Behandeln
von Gewebeschäden,
die aus einem ischämischen
Ereignis resultieren (US-Patent Nr. 5,055,489), aufweist. Beispielsweise
können
Zusammensetzungen, die Felbamat umfassen, verabreicht werden, um
die Hypoxieschäden, die
aus Hirnschlag und anderen zerebralen ischämischen Ereignissen resultieren,
zu kontrollieren oder vorzubeugen. Die Offenbarung von US-Patent
Nr. 5,462,966 und 5,055,489 werden hierin ebenso ausdrücklich aufgenommen.
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Felbamat
wurde im Juli 1993 zur Behandlung von mehreren Formen von Epilepsie
zugelassen. Felbamat zeigte einen ausgezeichneten therapeutischen
Index während
der vorklinischen und klinischen Versuche mit nur relativ milden
beobachteten und/oder berichteten Nebenwirkungen. In seinem ersten
Jahr der Zulassung wurden zwischen 100.000 und 125.000 Patienten
auf die Felbamat-Therapie in den USA angesetzt. Jedoch wurden in
dem ersten Jahr der ausgedehnten Verwendung von Felbamat Nebenwirkungen
berichtet, vor allem aplastische Anämie und Hepatotoxizität. (Siehe
Pennell et al., Neurology. 45, 456–460 (1995) und O'Neil et al., Neurology.
46, 1457–1459
(1996)). Die Stärke
und die Häufigkeit
des Auftretens dieser Nebenwirkungen veranlaßte eine Empfehlung der FDA
im August 1994, die Felbamat-Therapie der Patienten abzusetzen,
es sei denn der Nutzen der Kontrolle der Anfälle überwiegt das Risiko der berichteten
Toxizitäten.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Es
ist gezeigt worden, daß die
derzeit offenbarten Derivate von Felbamat Aktivität als Neuroprotektivum
aufweisen, und es wird angenommen, daß sie biologische Wirkungen ähnlich denen
der Elternfelbamatverbindung aufweisen. Jedoch sind die vorliegenden
Verbindungen modifiziert worden, um die Bildung von Stoffwechselprodukten
zu verhindern, von denen angenommen wird, daß sie die Nebenwirkungen, die
mit der Verwendung von Felbamat verbunden sind, verursachen. Folglich
wird erwartet, daß die
Felbamatderivate der vorliegenden Erfindung für Felbamat für alle therapeuti schen
Verwendungen, die für
Felbamat vorgeschlagen worden sind, ersetzt werden können. Außerdem weisen
viele der Derivate verbesserte Wirkungen auf, was die Verabreichung
von geringeren therapeutisch wirksamen Dosierungsformen ermöglicht.
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Die
Erfindung stellt ein Verfahren zur Behandlung eines Patienten, der
unter neuropathischen Schmerzen leidet, bereit, umfassend das Verabreichen
dem Patienten einer wirksamen Menge einer Verbindung der Formel
(I), (II) oder (III):
- worin:
- R1, R7, R8, R9 und R10 jeweils unabhängig H, Halogen, Alkyl, Halogenalkyl,
NR5R6,
- Hydroxy oder Alkoxy sind;
- R2 Halogen ist;
- R3 Hydroxy oder -OCONH2 ist;
- R4 Hydroxy oder Carbonyl (=O) ist; und
- R5 und R6 jeweils
unabhängig
Alkyl(vorzugsweise C1-C4-Alkyl)
sind;
- oder eines pharmazeutisch verträglichen Salzes hiervon.
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Die
Erfindung stellte ebenso ein Verfahren zur Behandlung eines Patienten,
der unter Fettleibigkeit leidet, bereit, umfassend das Verabreichen
dem Patienten einer wirksamen Menge einer Verbindung der Formel (I),
(II) oder (III) oder eines pharmazeutisch verträglichen Salzes hiervon.
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Die
Erfindung stellt ebenso ein Verfahren zur Behandlung von Glaukom
bereit, umfassend das Verabreichen dem Patienten einer wirksamen
Menge einer Verbindung der Formel (I), (II) oder (III) oder eines
pharmazeutisch verträglichen
Salzes hiervon.
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Die
Erfindung stellt ebenso eine Verfahren zur Behandlung eines Patienten,
der unter Depression leidet, bereit, umfassend das Verabreichen
dem Patienten einer wirksamen Menge einer Verbindung der Formel (I),
(II) oder (III) oder eines pharmazeutisch verträglichen Salzes hiervon.
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Die
Erfindung stellt ebenso eine Verfahren zur Behandlung eines Patienten,
der unter einer Stimmungsschwankung leidet, bereit, umfassend das
Verabreichen dem Patienten einer wirksamen Menge einer Verbindung
der Formel (I), (II) oder (III) oder eines pharmazeutisch verträglichen
Salzes hiervon.
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Die
Erfindung stellt ebenso eine Verfahren zur Behandlung eines Patienten,
der unter diabetischer Neuropathie leidet, bereit, umfassend das
Verabreichen dem Patienten einer wirksamen Menge einer Verbindung
der Formel (I), (II) oder (III) oder eines pharmazeutisch verträglichen
Salzes hiervon.
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Die
Erfindung stellt ebenso eine Verfahren zur Behandlung eines Patienten,
der unter der Alzheimerkrankheit, Parkinsonkrankheit oder HIV-Demenz
leidet, bereit, umfassend das Verabreichen dem Patienten einer wirksamen
Menge einer Verbindung der Formel (I), (II) oder (III) oder eines
pharmazeutisch verträglichen Salzes
hiervon.
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Die
Erfindung stellt ebenso eine Verfahren zur Behandlung eines Patienten,
der unter Sepsis, Meningitis, ZNS-Vaskulitis, Adrenoleukodystrophie,
Impotenz, Schizophränie,
Drogenabhängigkeit,
Multiple Sklerose, Ermüdung,
Bleivergiftung, mitochondriale Myopathien (Luft'sche Krankheit), HIV-Demenz, amyotrophe
Lateralsklerose, Aufmerksamkeitsschwäche, Narkolepsie, Komplikationen
bei der Geburt, chirurgischer Anästhesie,
traumatischer Kopf- und Rückenmarksverletzung,
Hypoglykämie,
Tourette-Syndrom oder Leberenzephalopathie leidet, bereit, umfassend
das Verabreichen dem Patienten einer wirksamen Menge einer Verbindung
der Formel (I), (II) oder (III) oder eines pharmazeutisch verträglichen
Salzes hiervon.
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Die
Erfindung stellt ebenso die Verwendung einer Verbindung der Formel
(I), (II) oder (III) oder eines pharmazeutisch verträglichen
Salzes hiervon bereit, um ein Medikament herzustellen, das zur Behandlung
von neuropahtischem Schmerz bei einem Säugetier nützlich ist.
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Die
Erfindung stellt ebenso die Verwendung einer Verbindung der Formel
(I), (II) oder (III) oder eines pharmazeutisch verträglichen
Salzes hiervon bereit, um ein Medikament herzustellen, das zur Behandlung
von Fettleibigkeit bei einem Säugetier
nützlich
ist.
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Die
Erfindung stellt ebenso die Verwendung einer Verbindung der Formel
(I), (II) oder (III) oder eines pharmazeutisch verträglichen
Salzes hiervon bereit, um eine Medikament herzustellen, das zur
Behandlung von Glaukom bei einem Säugetier nützlich ist.
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Die
Erfindung stellt ebenso die Verwendung einer Verbindung der Formel
(I), (II) oder (III) oder eines pharmazeutisch verträglichen
Salzes hiervon bereit, um ein Medikament herzustellen, das zur Behandlung
von Depression bei einem Säugetier
nützlich
ist.
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Die
Erfindung stellt ebenso die Verwendung einer Verbindung der Formel
(I), (II) oder (III) oder eines pharmazeutisch verträglichen
Salzes hiervon bereit, um ein Medikament herzustellen, das zur Behandlung
von Stimmungsschwankungen bei einem Säugetier nützlich ist.
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Die
Erfindung stellt ebenso die Verwendung einer Verbindung der Formel
(I), (II) oder (III) oder eines pharmazeutisch verträglichen
Salzes hiervon bereit, um ein Medikament herzustellen, das zur Behandlung
der Gemütskrankheit
bei einem Säugetier
nützlich
ist.
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Die
Erfindung stellt ebenso die Verwendung einer Verbindung der Formel
(I), (II) oder (III) oder eines pharmazeutisch verträglichen
Salzes hiervon bereit, um ein Medikament herzustellen, das zur Behandlung
von diabetischer Neuropathie bei einem Säugetier nützlich ist.
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Die
Erfindung stellt ebenso die Verwendung einer Verbindung der Formel
(I), (II) oder (III) oder eines pharmazeutisch verträglichen
Salzes hiervon bereit, um ein Medikament herzustellen, das zur Behandlung
der Alzheimerkrankheit, Parkinsonkrankheit und von HIV-Demenz bei
einem Säugetier
nützlich
ist.
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Die
Erfindung stellt ebenso die Verwendung einer Verbindung der Formel
(I), (II) oder (III) oder eines pharmazeutisch verträglichen
Salzes hiervon bereit, um ein Medikament herzustellen, das zur Behandlung
von Sepsis, Meningitis, ZNS-Vaskulitis, Adrenoleukodystrophie, Impotenz,
Schizophränie,
Drogenabhängigkeit, Multiple
Sklerose, Ermüdung,
Bleivergiftung, mitochondriale Myopathien (Luft'sche Krankheit), HIV-Demenz, amyotrophe
Lateralsklerose, Aufmerksamkeitsschwäche, Narkolepsie, Komplikationen
bei der Geburt, chirurgischer Anästhesie,
traumatischer Kopf- und
Rückenmarksverletzung,
Hypoglykämie,
Tourette-Syndrom oder Leberenzephalopathie bei einem Säugetier
nützlich
ist.
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Eine
bevorzugte Verbindung, die zur Verabreichung gemäß den Verfahren der Erfindung
nützlich
ist, ist eine Verbindung der Formel (I), (II) oder (III):
- worin:
- R1, R7 und R8 jeweils unabhängig H, Halogen, Alkyl, Halogenalkyl
oder Hydroxy sind;
- R2 Fluor ist;
- R3 Hydroxy oder -OCONH2 ist;
- R4 Hydroxy oder Carbonyl (=O) ist; und
- R9 und R10 jeweils
H sind;
- oder ein pharmazeutisch verträgliches Salz hiervon.
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Die
Erfindung stellte ebenso neue Verbindungen der hierin offenbarten
Formel (I), (II) oder (III) und Salze hiervon bereit; sowie synthetische
Verfahren und Zwischenprodukte, die zur Herstellung von Verbindungen
der Formel (I), (II) oder (III) und Salzen hiervon nützlich sind.
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Ausführliche Beschreibung der Erfindung
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Beim
Beschreiben und Beanspruchen der Erfindung wird die folgende Terminologie
gemäß den nachstehend
dargestellten Definitionen verwendet.
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Wie
hierin verwendet, umfaßt
der Ausdruck „pharmazeutisch
verträglicher
Träger" irgendeinen der pharmazeutischen
Standardträger,
wie phosphatgepufferte Salzlösung,
Wasser und Emulsionen, wie eine Öl/Wasser-
oder Wasser/Öl-Emulsion,
und verschiedene Benetzungsmittel.
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Wie
hierin verwendet, bedeutet „wirksame
Menge" eine ausreichende
Menge, um eine ausgewählte Wirkung
zu erzeugen. Beispielsweise ist eine wirksame Menge eines Felbamatderivats
zur Behandlung von neuropathischem Schmerz eine ausreichende Menge,
um die Häufigkeit
und Stärke
eines derartigen Schmerzes zu verringern.
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Die
allgemeinen chemischen Ausdrücke,
die in der Beschreibung der Verbindungen der vorliegenden Erfindung
verwendet werden, weisen ihre üblichen
Bedeutungen auf. Beispielsweise bedeutet der Ausdruck „Alkyl" selbst oder als
Teil eines anderen Sub stituenten eine gerade oder verzweigte aliphatische
Kette mit der angegebenen Anzahl an Kohlenstoffatomen. Vorzugsweise
ist Alkyl C1-C6-Alkyl
und stärker
bevorzugt C1-C4-Alkyl
(beispielsweise Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl oder Butyl).
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Der
Ausdruck „Halogen" umfaßt Brom,
Chlor, Fluor und Jod.
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Der
Ausdruck „parenteral" bedeutet nicht durch
den Verdauungskanal, sondern durch einige andere Wege, wie subkutan,
intramuskulär,
intraspinal oder intravenös.
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Wie
hierin verwendet, umfaßt
der Ausdruck „Behandeln" Mildern der Symptome,
die mit einer speziellen Erkrankung oder Zustand verbunden sind,
und/oder Vorbeugen oder Beseitigen dieser Symptome.
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In
Fällen,
wo die Verbindungen ausreichend basisch oder sauer sind, um stabile
nichttoxische Säure- oder
Basensalze zu bilden, kann die Verabreichung der Verbindungen als
Salze geeignet sein. Beispiele von pharmazeutisch verträglichen
Salzen sind organische Säureadditionssalze,
die mit Säuren
gebildet werden, die ein physiologisch verträgliches Anion bilden, beispielsweise
Tosylat, Methansulfonat, Acetat, Citrat, Malonat, Tartrat, Succinat,
Benzoat, Ascorbat, ☐-Ketoglutarat und ⎕-Glycerophosphat.
Geeignete anorganische Salze können
ebenso gebildet werden, einschließlich Hydrochlorid-, Sulfat-,
Nitrat-, Bicarbonat- und Carbonatsalze.
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Pharmazeutisch
verträgliche
Salze können
unter Verwendung von Standardverfahren, die in der Technik allgemein
bekannt sind, beispielsweise durch Umsetzen einer ausreichend basischen
Verbindung, wie ein Amin, mit einer geeigneten Säure, die ein physiologisch
verträgliches
Anion gewährleistet,
erhalten werden. Alkalimetall- (beispielsweise Natrium, Kalium oder
Lithium) oder Erdalkalimetall-(beispielsweise Calicum)-salze von
Carbonsäuren
können
ebenso hergestellt werden.
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Von
dem folgenden Stoffwechselablauf (Schema I) von Felbamat (1) ist
vorgeschlagen worden, daß er
zu dem reaktiven Stoffwechselprodukt 3-Carbamoyl-2-phenylpropionaldehyd (3) führt.
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Schema
I Der Stoffwechsel von Felbamat.
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Es
wird angenommen, daß 3-Carbamoyl-2-phenylpropionaldehyd
(3) ein reaktives Zwischenprodukt bei der Oxidation von 2-Phenyl-1,3-propandiolmonocarbamat
(2) zu dem menschlichen Hauptstoffwechselprodukt 3-Carbamoyl-2-phenylpropionsäure (4)
ist. Außerdem
wurde herausgefunden, daß das
Aldehydcarbamat (3) der spontanen Eliminierung unterliegt, wodurch
das ⎕,⎕-ungesättigte
Aldehyd, 2-Phenylpropenal (5), gebildet wird, das im allgemeinen
als Atropaldehyd bekannt ist. Es ist vorgeschlagen worden, daß Atropaldehyd eine
Rolle bei der Entwicklung der Toxizität während der Felbamat-Therapie
spielt.
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Der
Beweis für
die Atropaldehydbildung in vivo ist mit der Identifizierung von
modifizierten N-Acetyl-cystein-Konjugaten 7 und 8 von Atropaldehyd
in sowohl Menschen- als auch Rattenurin nach der Felbamatverabreichung
berichtet worden. Die Identifizierung des Atropaldehyds, das aus
Mercaptursäuren
in Urin nach der Felbamatverabreichung stammt, stimmt mit der Hypothese überein,
daß Atropaldehyd
in vivo gebildet wird, und daß es
mit den Thiolnucleophilen umgesetzt wird.
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Bezogen
auf die Hypothese, daß die
Toxizität,
die mit der Felbamatverabreichung verbunden ist, direkt der Menge
des gebildeten Atropaldehyds entspricht, ist die vorliegende Erfindung
auf die Entwicklung einer neuen Klasse von Mitteln gerichtet, die
strukturell mit Felbamat, das nicht dem Stoffwechsel von Atropaldehyd unterliegt,
verwandt sind.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird der Benzylwasserstoff von Felbamat (1) durch einen
Substituenten „R2" ersetzt,
wie in dem folgenden Stoffwechselschema (Schema II) gezeigt. R2 ist Halogen und in einer bevorzugten Ausführungsform
ist der Substituent ein Fluoratom.
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Schema
II Felbamat-abstammendes Mittel
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2-Fluor-2-phenyl-1,3-propandioldicarbamat
(Fluorfelbamat; 12) und 2-Fluor-2-phenyl-1,3-propandiolmonocarbamatfluormonocarbamatfelbamat
(13) sind Derivate von bekannten antiepileptischen Mitteln. Diese
Mittel stellen eine neue Klasse von antiepileptischen Mitteln dar,
obwohl sie strukturelle Ähnlichkeit
zu Felbamat besitzen, kein Stoffwechselprofil von Felbamat zeigen
werden und keine Nebenwirkungen, wie die, die mit der Verwendung
von Felbamat verbunden sind, hervorrufen werden.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung können
diese Verbindungen außerdem modifiziert
werden, um Substituenten an der para-Stellung des Benzolrings des
Felbamatderivats einzubeziehen, um die Bildung von anderen möglicherweise
toxischen Spezies mittels des Zytochrom-P450-Weges auszuschließen. Diese
möglicherweise
Zytochrom-P450-vermittelte Toxizität kann mit den 2-substituierten-2-Phenyl-1,3-propandiol-dicarbamat-Derivaten
der vorliegenden Erfindung durch die Bildung von elektrophilen Spezies,
wie 19, verbunden sein, die ebenso aus Dihydroxyfelbamat, einem
bekannten Stoffwechselprodukt von Felbamat, gebildet werden können. Felbamatderivatverbindungen,
die an der para-Stellung substituiert sind, werden aus dem Stoffwechselumsatz
durch bestimmte Mitglieder der Zytochrom-P450-Stoffwechselfamilie blockiert. Beispiele
sind zwei bevorzugte Verbindungen Difluorfelbamat (23) und Difluormonocarbamatfelbamat
(24). Diese Felbamatderivate sind nicht in der Lage, zu Atropaldehyd
durch Stoffwechsel umgesetzt zu werden, und werden ebenso aus dem
Stoffwechselumsatz durch bestimmte Mitglieder der Zytochrom-P450-Stoffwechselfamilie
blockiert.
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Parafluor-substituierte
Derivate von Felbamat
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Die
vorliegende Erfindung umfaßt
ebenso die Derivate der möglicherweise
aktiven Stoffwechselprodukte von Felbamat. Insbesondere umfaßt diese
Fluoroxazinan-dion 16 und Difluoroxazinan-dion, die Derivate des
Felbamatstoffwechseloxazinan-dions 9 sind. Die Struktur von Oxazinan-dion
9 trägt
interessante Ähnlichkeit
zu mehreren eingeführten
epileptischen Medikamenten, einschließlich Phenobarbital, Phenytoin,
Oxazinan-dion, Metharbital und Ethotoin, wie nachstehend dargestellt:
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Es
ist deshalb zu erwarten, daß das
Oxazinan-dion 9 für
einige Aspekte der Wirksamkeit von Felbamat in vivo verantwortlich
ist. Da Patienten, die der Felbamat-Therapie unterzogen werden,
zur Kontrolle der Anfälle
große
Mengen von Felbamat aufnehmen (Gramm pro Tag), könnte sogar eine 1- bis 2%ige
Umwandlung zu einem pharmakologisch aktiven Stoffwechselprodukt
signifikante Wirkungen aufweisen. Dies könnte eine wichtige Rolle bei
der Kontrolle der Anfälle,
die mit Felbamat beobachtet wurde, spielen, insbesondere wenn das
Stoffwechselprodukt (d. h. das Oxazinan-dion) eine wirksamere Verbindung
war. Im Lichte der Möglichkeit, daß das Oxazinan-dion
9 ein Stoffwechselpräkursor
zu dem menschlichen Hauptstoffwechselprodukt, Säurecarbamat 4, sein könnte, kann
es in signifikanten Mengen gebildet werden (es wurde berichtet,
daß das
Säurecarbamat
~12% einer Dosis darstellt). Da herausgefunden worden ist, daß das Elternoxazinan-dion
9 bei relevanten pH instabil ist, sind die Oxazinan-dione 16 berücksichtige
Kandidaten zur Entwicklung als mögliche antiepileptische
Mittel. Ebenso sind in dieser Klasse cyclische Artverwandte 21 und
22 einbezogen, die aus Felbamatderivaten gebildet werden können (siehe
Schema II). Ebenso einbezogen ist 20, das ein unbekanntes Stoffwechselprodukt
von Felbamat 1 ist, und aus dem Felbamatderivat 12 durch den Zytochrom-P450-Stoffwechsel
hergestellt werden könnte.
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Eine
bevorzugte Verbindung zur Verabreichung gemäß der Verfahren der Erfindung
ist eine Verbindung mit der allgemeinen Struktur:
worin X aus der Gruppe, bestehend
aus
ausgewählt ist,
und R
1 und R
7 unabhängig voneinander
aus der Gruppe, bestehend aus H, Halogen, Alkyl, Halogenalkyl, -NR
5R
6, Hydroxy und
Alkoxy, ausgewählt
sind, R
2 Cl oder F ist, R
3 Hydroxy
oder -OCONH
2 ist, R
4 Hydroxy
oder Carbonyl ist, R
5 und R
6 unabhängig voneinander
C
1-C
4-Alkyl sind.
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Eine
andere bevorzugte Verbindung zur Verabreichung gemäß den Verfahren
der Erfindung ist eine Verbindung mit der allgemeinen Struktur:
worin X aus der Gruppe, bestehend
aus
ausgewählt ist,
und R
1 und R
8 unabhängig voneinander
aus der Gruppe, bestehend aus H, Halogen, Alkyl, Halogenalkyl, -NR
5R
6, Hydroxy und
Alkoxy, ausgewählt
ist, R
2 Cl oder F ist, R
3 Hydroxy
oder -OCONH
2 ist, R
4 Hydroxy
oder Carbonyl ist, R
5 und R
6 unabhängig voneinander
C
1-C
4-Alkyl sind.
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Eine
andere bevorzugte Verbindung zur Verabreichung gemäß der Verfahren
der Erfindung ist eine Verbindung, die aus der Gruppe, bestehend
aus
ausgewählt ist,
worin R
1 aus der Gruppe, bestehend aus H,
Halogen, Alkyl, Halogenalkyl, -NR
5R
6, Hydroxy und Alkoxy, ausgewählt ist,
R
3 Hydroxy oder -OCONH
2 ist,
R
4 Hydroxy oder Carbonyl ist, und R
5 und R
6 unabhängig voneinander
C
1-C
4-Alkyl sind.
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Eine
andere bevorzugte Verbindung zur Verabreichung gemäß der Verfahren
der Erfindung ist eine Verbindung, die aus der Gruppe, bestehend
aus
ausgewählt ist,
worin R
1 aus der Gruppe, bestehend aus H
oder Halogen, ausgewählt
ist, R
3 Hydroxy oder -OCONH
2 ist,
und R
4 Hydroxy oder Carbonyl ist.
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Eine
andere stärker
bevorzugte Verbindung zur Verabreichung gemäß der Verfahren der Erfindung
ist eine Verbindung, die aus der Gruppe, bestehend aus:
ausgewählt ist,
worin R
1 aus der Gruppe, bestehend aus H,
F, Cl, CF
3 und Hydroxy, ausgewählt ist,
und R
3 Hydroxy oder -OCONH
2 ist.
In einer bevorzugten Ausführungsform
ist R
1 H oder F und R
3 ist
-OCONH
2.
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Zusammensetzungen,
die das Felbamatderivat der vorliegenden Erfindung umfassen, können verwendet
werden, um Patienten zu behandeln, die unter einer Neurologiekrankheit,
wie epileptische Anfälle,
leiden, oder können
verwendet werden, um Reperfusionsverletzungen, die aus Hirnschlag,
Myokardinfarkt und Rückenmarksverletzungen
vom Reperfusionstyp resultieren, vorzubeugen oder zu behandeln.
Es wird angenommen, daß die
Felbamatderivate der vorliegenden Erfindung ebenso Nützlichkeit
zur Behandlung von Zuständen
aufweisen, die durch die Gegenwart von reaktiven Sauerstoffspezies
(ROS) gekennzeichnet sind.
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Das
Felbamatderivat der vorliegenden Erfindung kann mit pharmazeutisch
verträglichen
Trägern,
Stabilisierungsmitteln, Lösungsvermittlern
und Füllstoffen,
die dem Fachmann bekannt sind, zur Verabreichung an einen Patienten
vereinigt werden. Die Zusammensetzungen können unter Verwendung von Standardzufuhrvehikeln
und Standardformulierungen zur oralen, parenteralen oder transdermalen
Zufuhr formuliert werden.
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Eine
andere bevorzugte Verbindung zur Verabreichung gemäß der Verfahren
der Erfindung ist eine Verbindung, die aus der Gruppe, bestehend
aus:
ausgewählt ist,
worin R
1 aus der Gruppe, bestehend aus H,
Halogen, Alkyl, Halogenalkyl und Hydroxy, ausgewählt ist, R
3 Hydroxy
oder -OCONH
2 ist, und R
4 Hydroxy
oder Carbonyl ist, zusammen mit einem pharmazeutisch verträglichen
Träger.
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Eine
andere stärker
bevorzugte Verbindung zur Verabreichung gemäß der Verfahren der Erfindung
ist eine Verbindung, die aus der Gruppe, bestehend aus:
ausgewählt ist,
worin R
1 aus der Gruppe, bestehend aus H,
F, Cl, CF
3 und Hydroxy, ausgewählt ist,
R
3 Hydroxy oder -OCONH
2 ist,
zusammen mit einem pharmazeutisch verträglichen Träger.
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Es
wird erwartet, daß die
vorliegenden Felbamatderivate ähnliche
Aktivität
wie Felbamat aufweisen werden, und daher wird erwartet, daß die vorliegenden
Derivate beim Behandeln von Krankheiten, wo Felbamat therapeutisch
wirksam ist, wirksam sind. Insbesondere beschreiben die US-Patente
Nr. 5,942,540 und 5,728,728, deren Offenbarungen hierin ausdrücklich aufgenommen
werden, eine Vielzahl von Krankheiten oder Zuständen, die durch die Verabreichung
von Felbamat behandelt werden können.
Die Felbamatderivate der vorliegenden Erfindung sind ebenso beim
Behandeln dieser Krankheiten nützlich.
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Fettleibigkeit
ist eine allgemeine humane Krankheit, die 10 bis 15% der Bevölkerung
betrifft, von denen bis zu 5% schwer fettleibig sein können. Es
wird geschätzt,
daß die
Sterblichkeit von Fettleibigkeit zwischen 300.000 und 400.000 pro
Jahr beträgt.
Die Fettleibigkeit wird im allgemeinen durch den BMI (Body-Mass-Index)
gemessen, der das Gewicht in Kilogramm geteilt durch die Größe in Quadratmetern
ist. Der Fettleibigkeitsgrad wird im Vergleich zu Standardabweichungen über dem
Mittelwert für
Männer
und Frauen bestimmt.
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Die Ätiologie
der Fettleibigkeit ist unbekannt, aber tritt auf, wenn die Energieaufnahme
den Energieaufwand überschreitet.
Der Appetit wird über
den ventromedialen Hypothalamus und den komplexen Verbindungen mit
dem limbischen System und anderen Teilen des Gehirns kontrolliert.
Die kürzliche
Neurochemischforschung betraf Leptin, GLP-1 (Glucagon-ähnliches
Peptid 1) und Neuropeptid-Y bei der Kontrolle des Appetits. Leptin
ist ein natürlicher
Appetitzügler,
der von Fettzellen freigesetzt wird, zu dem Gehirn wandert und scheinbar
die Kontrolle über
den Appetit und die langfristige Gewichtskontrolle ausübt. Es ist
davon ausgegangen worden, daß ein
defekter Leptinrezeptor bei fettleibigen Patienten involviert ist.
Es wird angenommen, daß GLP-1,
ein Gehirnhormon, das die Sättigung
fördert,
den kurzfristigen Appetit reguliert. Neuropeptid-Y ist ein wirksamer
Stimulator des Appetits, dessen Wirkungen durch Leptin und GLP-1
blockiert werden können.
Die vollständige
Wechselwirkung dieser Verbindungen bleibt zu klären.
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Felbamat
ist dafür
bekannt, das es Appetitlosigkeit bei behandelten Patienten mit Epilepsie
hervorruft. In einer Studie von Felbamat als Zusatztherapie bei
Teilepilepsie bei Kindern war der Gewichtsverlust vorübergehend
und kehrte nach zwanzig Wochen zum normalen wieder zurück (Carmant
J., Pediatr 125:481–486, 1994).
Der Gewichtsverlust von 4 bis 5% wurde bei Patienten der Felbamatmonotherapie
bemerkt (Faught E., Neurology 43:688–692, 1993). Es ist vorgeschlagen
worden, daß der
Gewichtsverlust von Felbamat aufgrund der NMDA-Rezeptor-Modulation
in den Hyptothalamusstrukturen, die in der Appetitkontrolle involviert
sind, auftritt.
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Felbamat,
das den Menschen in oralen Dosierungen von etwa 100 bis 15.000 mg/Tag,
vorteilhafterweise von etwa 1200 bis 7200 mg/Tag chronisch verabreicht
wird (Serumniveau zwischen etwa 25 und 300 ⎕g/ml), ist
beim Erzeugen des Gewichtsverlustes bei Fettleibigkeit, Diabetes
Typ-II, und anderen genetischen Fettleibigkeitserkrankungen wirksam.
Es wird erwartet, daß die
Verabreichung der Felbamatderivate der vorliegenden Erfindung von ähnlichen
Dosierungsbereichen beim Erzeugen des Gewichtsverlustes bei Individuen genauso
wirksam ist. Deshalb werden gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung die Felbamatderivate der vorliegenden
Erfindung als pharmazeutische Zusammensetzungen formuliert und den
Individuen verabreicht, um den Gewichtsverlust bei diesen Individuen
hervorzurufen.
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Spastizität ist eine
humane motorische Störung,
die durch eine Erhöhung
im Muskeltonus und einer Steigerung von Muskeleigenreflexen aufgrund
der Schädigungen
des kortikospinalen Systems ausgeprägt ist. Die Spastizität ist proportional
zu der Rate und dem Grad der Dehnung, die auf dem Muskel ausgeübt wird. Die
bekanntesten Ursachen sind Multiple Sklerose und Rückenmarksverletzungen.
Spastizität
erzeugt mehrere medizinische Komplikationen, Schmerzen und Depression.
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Die Ätiologie
von Spastizität
ist eine Verringerung oder das Versagen der Inhibitormechanismen
im Rückenmark,
was zur Überreizbarkeit
der Tonusdehnung und anderen Reflexen führt. Der Mechanismus kann eine
Verringerung bei sowohl der präsynaptischen
GABA-ergischen Inhibierung als auch postsynaptischen Inhibierung
umfassen. Noradrenergische Rezeptoren werden überempfindlich distal zu Rücken marksverletzungen,
was eine logische Grundlage zur Verwendung von alpha-2-Agonisten als eine
Behandlung bei Rückenmarksverletzungen
ist. GABA und Glycin sind die Hauptinhibitorneurotransmitter im
Rückenmark.
Glycin agiert sowohl bei den Strychnin-unempfindlichen als auch
den Strychnin-empfindlichen Rezeptoren, wobei die letzteren im Rückenmark üblicher
sind.
-
Die
Pharmakotherapie von Spastizität
richtet sich auf die Potenzierung der Inhibitortransmission in dem
Rückenmark,
wie die Mediatorwirkung der präsynaptischen
Inhibierung durch GABA. Exzitatorische Aminosäuren (EAA) erhöhen die
Spastizität
und nichtkompetitive NMDA-Antagonisten unterdrücken spinale polysynaptische
Reflexe durch Inhibieren der Freisetzung von EAA (Schwarz M., In
Thilman AF, Ed. Spasticity, S. 85–97, 1993). Felbamat weist
sowohl GABA-verstärkende
Eigenschaften als auch Glycinstellen-Strychnin-unempfindliche Antagonisteneigenschaften
auf, die auf die Wirksamkeit bei der Behandlung von Spastizität schließen lassen.
-
Felbamat,
das in oralen Dosierungen von etwa 100 bis 15.000 mg/Tag, vorteilhafterweise
von etwa 1200 bis 7200 mg/Tag chronisch verabreicht wird (Serumniveaus
zwischen 25 und 300 ⎕g/ml), ist beim Verringern von Spastizität aus sowohl
supraspinalen als auch spinalen Schädigungen wirksam. Folglich
wird es erwartet, daß die
Verabreichung der Felbamatderivate der vorliegenden Erfindung von ähnlichen
Dosierungsbereichen ebenso die Spastizität aus sowohl supraspinalen
als auch spinalen Schädigungen
abschwächen
werden.
-
Depression
oder Stimmungsschwankungen sind psychopathologische Zustände, bei
denen eine Störung
der Stimmung entweder eine primäre
Determinante ist oder die Kernausprägung bildet. Sekundäre Depression
ist eine Gemütskrankheit,
die durch eine systemische oder neurologische Erkrankung verursacht wird.
Beispiele von neurologischen Erkrankungen umfassen Multiple Sklerose,
Parkinsonkrankheit, Schädeltrauma,
Hirntumore, Post-Hirnschlag, frühzeitigen
Schwachsinn und Schlafapnoe, sind aber nicht darauf beschränkt, während systemische
Erkrankungen Infektionen, Endokrinerkrankungen, Kollagengefäßkrankheiten,
Mangelernährung
und Neoplasmaerkrankungen umfassen. Die sekundäre Depression ist bekannt bei Post-Myokardinfarkt-Patienten
und trägt
eine dreifache Sterblichkeit von der der nichtdepressiven Post-Myokardinfarkt-Patienten.
-
Felbamat,
das in oralen Dosierungen von etwa 100 bis 15.000 mg/Tag, vorteilhafterweise
von etwa 1200 bis 7200 mg/Tag chronisch verabreicht wird (Serumniveaus
zwischen 25 und 300 ⎕g/ml), ist beim Verringern der sekundären symptomatischen
Depression bei sowohl humanen systemischen als auch neurologischen
Erkrankungen wirksam. Folglich wird es erwartet, daß die Verabreichung
der Felbamatderivate der vorliegenden Erfindung von ähnlichen
Dosierungsbereichen ebenso die sekundäre symptomatische Depression bei
sowohl humanen systemischen als auch neurologischen Erkrankungen
abschwächen
wird.
-
Gemäß einer
Ausführungsform
werden die Felbamatderivate der vorliegenden Erfindung verwendet, um
den Schmerz und insbesondere den Schmerz vom neuropathischen Ursprung
zu lindern. Der neuropathische Schmerz ist ein chronischer Zustand,
bei dem NMDA-Rezeptoren in neuralen Schmerzbahnen auf ein abnormal
hohes Empfindlichkeitsniveau „ausgelöst" werden, so daß sie spontan
Nervenmitteilungen übertragen,
die der Patient als Schmerz wahrnimmt, selbst wenn kein schmerzlicher
Reiz zugefügt
worden ist (siehe US-Patent Nr. 5,925,634, dessen Offenbarung hierin
aufgenommen wird). Es wird angenommen, daß die übermäßige Aktivierung der NMDA-Rezeptoren
für die
Erzeugung des „neuropathischen" Schmerzes verantwortlich
ist, ein Typ von Schmerz, der manchmal „neurogener Schmerz" oder „Wind-up-Pain" genannt wird (Woolf et
al 1989; Kristensen et al 1992; Yymamoto and Yaksh 1992).
-
Durch
Mechanismen, die schlecht verstanden werden, sind pathologische
Veränderungen
verbunden mit Diabetes für
die Erzeugung von neuropathischen Schmerz förderlich, ein Zustand, der
als „diabetische Neuropathie" bekannt ist. Eines
der charakte ristischen Merkmale von neuropathischen Schmerz ist,
daß Morphin
und verwandte Schmerzmittel, die beim Kontrollieren anderer Schmerztypen
wirksam sind, normalerweise beim Kontrollieren des neuropathischen
Schmerzes nicht wirksam sind (Backonja 1994). NMDA-Rezeptoren werden
in den Schmerz-übertragenden
Strukturen des Rückenmarks,
Thalamus und bestimmten Schichten der Hirnrinde gefunden, und mehrere
kürzliche
Berichte geben an, daß NMDA-Antagonisten
neuropathischen Schmerz vorbeugen oder verbessern können (Davar
et al 1991; Mao et al 1992; Seltzer et al 1991; Neugebauer et al
1993; Kristensen et al 1992; Backonja et al 1994).
-
Beispielsweise
ist der unstillbare Gesichtsschmerz (Chesire, W. P., Clin. J. Pain,
11:139–142,
1995) effektiv mit Felbamat bei Dosierungen von 1200 bis 2400 mg/Tag
behandelt worden. Zustände,
wie periphere Neuropathie, Krebsschmerz im Endstadium und gescheiterte
Chirurgie, die gegen die üblichen
Behandlungsmodalitäten
hartnäckig
sind, ziehen ebenso ihren Nutzen aus der Felbamatbehandlung. Bei
dem Formalininjektions-Tier-Schmerzmodell verringern die Glycinstellenantagonisten
(Millan, M. J., Neurosci. Lett., 178(1):139–143, 1994, Vaccarino, A. L.,
Brain Res., 615(2):331–334,
1993) die Spätphasen-Schmerzantwort. In
einem Rattenmodell von schmerzlicher peripherer Neuropathie erzeugte
Felbamat signifikante Reduktionen in allen Schmerzmessungen (Imamura,
I., J. Pharm. Exp. The., 275(1):177–182, 1995). Speziell war die
Wirkung von Felbamat eher antihyperalgetisch und antiallodynisch
als analgetisch.
-
Die
NMDA-Rezeptor-Antagonisten-Felbamatderivate der vorliegenden Erfindung
fungieren ähnlich wie
Felbamat bei der Blockierung des NMDA-Rezeptors an der Glycinstelle,
und daher werden diese Verbindungen ebenso chronische Schmerzübertragung
verhindern. Deshalb werden gemäß einer
Ausführungsform die
Felbamatderivate der vorliegenden Erfindung verwendet, um symptomatische
Linderung vom neuropathischen Schmerz ohne Erzeugung von Zentralnervensystemnebenwirkungen
bereitzustellen.
-
Gemäß einer
Ausführungsform
werden die Felbamatderivate in oralen Dosierungen von 100 bis 15.000
mg/Tag und stärker
bevorzugt etwa 1200 bis etwa 7200 mg/Tag chronisch verabreicht (Serumniveaus zwischen
etwa 25 ⎕g/ml bis etwa 300 ⎕g/ml), um den chronischen
Schmerz zu lindern.
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Gemäß einer
Ausführungsform
wird ein Verfahren zur Behandlung eines Patienten, der unter neuropathischen
Schmerz leidet, bereitgestellt. Das Verfahren umfaßt den Schritt
der Verabreichung einer Zusammensetzung, umfassend eine Verbindung,
ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus:
worin
R
1, R
7 und R
8 unabhängig
voneinander aus der Gruppe, bestehend aus H, Halogen, Alkyl, Halogenalkyl und
Hydroxy, ausgewählt
ist, R
3 Hydroxy oder -OCONH
2 ist;
und R
4 Hydroxy oder Carbonyl ist. Gemäß einer Ausführungsform
ist das Felbamatderivat eine Verbindung, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus:
worin
R
1 aus der Gruppe, bestehend aus H, F, Cl,
CF
3 und Hydroxy, ausgewählt ist; R
3 Hydroxy
oder -OCONH
2 ist. Die Felbamatderivate können mit
einem pharmazeu tisch verträglichen
Träger
zur oralen oder parenteralen Verabreichung zur Vorbeugung und Verringerung
des neuropathischen Schmerzes kombiniert werden. Gemäß einer
Ausführungsform
wird ein Verfahren zur Behandlung eines Patienten, der unter Glaukom
leidet, bereitgestellt. Insbesondere ist bereichtet worden, daß NMDA-Rezeptorantagonisten
Wirksamkeit beim Behandeln von Patienten aufweisen, die nicht auf
die Standardtherapie ansprechen. Das Verfahren umfaßt den Schritt
der Verabreichung einer Zusammensetzung, umfassend eine Verbindung,
ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus
worin
R
1, R
7 und R
8 unabhängig
voneinander aus der Gruppe, bestehend aus H, Halogen, Alkyl, Halogenalkyl und
Hydroxy, ausgewählt
ist, R
3 Hydroxy oder -OCONH
2 ist;
und R
4 Hydroxy oder Carbonyl ist. Gemäß einer Ausführungsform
ist das Felbamatderivat eine Verbindung, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus
worin
R
1 aus der Gruppe, bestehend aus H, F, Cl,
CF
3 und Hydroxy, ausgewählt ist; R
3 Hydroxy
oder -OCONH
2 ist. Die Felbamatderivate können mit
einem pharmazeu tisch verträglichen
Träger
zur oralen oder parenteralen Verabreichung zur Vorbeugung und Verringerung
des neuropathischen Schmerzes kombiniert werden.
-
Es
ist berichtet worden, daß Felbamat
bei der Behandlung der folgenden Zustände/Erkrankungen, die mit der übermäßigen Aktivierung
des NMDA-Rezeptors verbunden sind, wirksam ist: Sepsis, Meningitis, ZNS-Vaskulitis,
Adrenoleukodystrophie, Impotenz, Schizophränie, Drogenabhängigkeit,
Multiple Sklerose, Ermüdung
(einschließlich
Ermüdung
verbunden mit chronischen Erkrankungen, wie Multiple Sklerose, Post-Polio-Syndrom
und Parkinson sowie chronisches Müdigkeits-Ssyndrom), Bleivergiftung, mitochondriale
Myopathien (Luft'sche
Krankheit), HIV-Demenz,
amyotrophe Lateralsklerose, Parkinsonkrankheit, Aufmerksamkeitsschwäche, Narkolepsie,
Komplikationen bei der Geburt (d. h. Frühgeburt, Geburtsverlängerung,
Hypoxie usw., die den Fötus
dem Risiko der Hirnischämie
und Zerebralparalyse aussetzt), chirurgischer Anästhesie (als eine prophylaktische
Behandlung, um das Risiko der Hirnschädigung durch Hypoxie, Anoxie,
zerebrale Embolie (d. h. Fett, Luft), Hypotonie, Hypoglykämie usw.
zu reduzieren), traumatische Kopf- und Rückenmarksverletzung, Hypoglykämie, Tourette-Syndrom
oder Leberenzephalopathie, siehe US-Patent Nr. 5,728,728, dessen
Offenbarung hierin aufgenommen wird. Folglich wird es erwartet,
daß die
NMDA-Rezeptorantagonisten der vorliegenden Erfindung verwendet werden
können,
um diese und andere Zustände,
die mit der übermäßigen Aktivierung
des NMDA-Rezeptors verbunden sind, zu behandeln.
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In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird eine pharmazeutische Zusammensetzung, die
ein Felbamatderivat der vorliegenden Erfindung umfaßt, einem
Patienten, der unter der Alzheimerkrankheit (DAT) leidet, verabreicht,
um die Symptome, die mit dieser Krankheit verbunden sind, abzuschwächen. Die Alzheimerkrankheit
(DAT) ist eine fortschreitend Krankheit, die durch eine abnormale
Form der Amyloidablagerung im Gehirn verursacht wird. Die übermäßige Amyloidablagerung
induziert Glutamattoxizität
des NMDA-Rezeptors, was zu neuronalem Tod in Bereichen des Gehirns
führt,
die eine hohe Dichte der NMDA-Rezeptoren aufweisen, wie Hippocampus
und Hirnrinde (Bereiche des maximalen neuronalen Tods bei DAT).
Die Verringerung bei der Bindung von NMDA-Rezeptoren in der DAT-Sehrinde
entspricht einer erhöhten Anzahl
von neurofibrillären
Plaques. (Carlson, M. D., Neurobiol. Aging, 14(4):343–352, 1993).
Studien bei Tieren zeigten, daß Glycinantagonisten
das Lernen verbessern und die Skopalamingedächtnisschwächen abschwächen (Fishkin, R. J., Behav.
Neurol. Biol., 59(2):150–157,
1993, Finkelstein, J. E., Pharmacol. Biochem. Behav, 49(3):707–710, 1994,
Baxter, M. G., Neurobiol. Aging, 15(2):207–213, 1994). Folglich sind
die Felbamatderivate der vorliegenden Erfindung, die Glycin-NMDA-Antagonisten
mit wahrnehmender Verbesserung und neuronalen Schutzeigenschaften
aufweisen, zur Behandlung von DAT und Vorbeugung von DAT-assoziierten Degeneration
nützlich.
-
In
einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird eine pharmazeutische Zusammensetzung,
die ein Felbamatderivat der vorliegenden Erfindung umfaßt, verabreicht,
um einen Patienten, der unter der Parkinsonkrankheit leidet, zu
behandeln. Die Parkinsonkrankheit (PD) ist eine selektive Degeneration von überwiegend
D2-dopaminergen Neuronen in dem schwarzen
Kern (motorische Bereich der Basalganglien), der fortschreitende
motorische Symptome der Bewegungssperre und Bradykinesie (Bewegungsverlangsamung)
erzeugt. Ein NMDA-reizender Mechanismus des frühen Nervenzellentods ist in
die Ätiologie
von PD involviert. Es ist gezeigt worden, daß Felbamat den D2 (Dopaminrezeptor)
bei einem Tiermodell der Schrecklähmung antagonisiert (Kretchmer,
B. D., Neurosci Lett., 179(1–2):115–118, 1994).
Folglich schützen
die Felbamatderivate der vorliegenden Erfindung, die NMDA-Glycin-Antagonistenwirkung
aufweisen, NMDA-Rezeptoren davor, übermäßig stimuliert zu werden, wodurch
die fortschreitende motorische Schwäche und der Tod (Neuroprotektion)
bei PD verhindert wird.
-
In
einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird eine pharmazeutische Zusammensetzung,
die ein Felbamatderivat der vorliegenden Erfindung umfaßt, verabreicht,
um einen Patienten, der unter HIV-Demenz leidet, zu behandeln. Patien ten,
die HIV(+) bekommen, weisen frühe
vorklinische neuronale Gehirnschädigung
auf, wie durch NMR-Spektroskopie gemessen. Wenn sich HIV(+) der
Patienten zu AIDS umwandelt, erzeugt die Hirnbeteiligung Demenz
und ist im allgemeinen fatal. Der Mechanismus der Gehirnschädigung umfaßt scheinbar
die Erzeugung von Substanzen (d. h. Chinolinsäure), die die NMDA-Rezeptoren aktivieren
und den neuronalen Tod durch Induzierung der intrazellulären Ca.sup.++-Überlastung
verursachen. Folglich fungieren die Felbamatderivate der vorliegenden
Erfindung, die NMDA-Glycin-Antagonistenaktivität aufweisen,
als Neuroprotektiva und verhindern neuronalen Tod.
-
Wenn
oral verabreicht, können
die Verbindung der vorliegenden Erfindung als eine flüssige Lösung, Pulver,
Tablette, Kapsel oder Pastille verabreicht werden. Die Felbamatderivatverbindungen
können
zusammen mit einem oder mehreren konventionellen pharmazeutischen
Additiven oder Bindemitteln, die zur Herstellung von Tabletten,
Kapseln, Pastillen und anderen oral verabreichbaren Formen genutzt
werden, verwendet werden. Wenn sie als eine intravenöse Lösung verabreicht
werden, können
die Derivate der vorliegenden Erfindung mit konventionellen IV-Lösungen gemischt
werden.
-
Die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung werden bei einem Dosierungsbereich
verabreicht, der wirksam ist, um die mit der Krankheit verbundenen
Symptome abzuschwächen.
Gemäß einer
Ausführungsform
wird das Felbamatderivat (Wirkstoff) in einer Dosierungsform von
etwa 0,1 mg/kg bis etwa 5,0 g/kg und stärker bevorzugt etwa 0,25 mg/kg
bis etwa 1 g/kg verabreicht. Die Dosierung wird basierend auf dem
Weg der Verabreichung und des Zustands/Krankheit, die zu behandeln
ist, variieren.
-
Beispiel 1
-
Verwendung eines LC/MS-Verfahrens,
um die zwei Atropaldehyd-abgeleiteten Mercaptursäuren 7 und 8 bei einer Patientenpopulation,
die mit Felbamat behandelt wird, quantitativ zu bestimmen
-
Obwohl
die FDA empfahl, die Patienten nur der Felbamat-Therapie zu unterziehen,
wenn andere Therapien versagten, wird es geschätzt, daß 8.000 bis 12.000 Patienten
bei der Felbamat-Therpie in den USA (12) blieben. Während die
Mercaptursäuren
aus der Zugabe zu Glutathion erzeugt wurden, würde erwartet, daß irgendein ähnliches
Nucleophil (d. h. nucleophile Aminosäuren von Proteinen oder DNA-Basen)
der Konjugation zu Atropaldehyd unterliegt. Je mehr Atropaldehyd
in vivo erzeugt wurde, desto größer die
Wahrscheinlichkeit, daß ein
kritischer Target alkyliert wird, was zu Toxizität führt. Deshalb ist es vernünftig zu
erwarten, daß das
Potential der Toxizität
mit der Menge des gebildeten Atropaldehyd korreliert. Außerdem wird
die Menge der Atropaldehyd-abgeleiteten Mercaptursäuren, die
im Urin ausgeschieden werden, eine Funktion der Menge an gebildetem
Atropaldehyd sein.
-
Gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein analytisches Verfahren
zur Quantifizierung der relevanten Stoffwechselprodukte, die in
dem Urin des Patienten ausgeschieden werden, als eine Messung der
Empfindlichkeit eines Patienten auf Toxizität, die mit der Felbamat-Therapie
verbunden ist, beschrieben. Das Verfahren zur Bestimmung der Empfindlichkeit
eines Patienten auf entgegenwirkende Nebenwirkungen aus der Felbamatverabreichung
umfaßt
die Schritte zur Erhaltung einer biologischen Probe aus dem Patienten,
vorzugsweise eine Urinprobe, Quantifizieren der Mercaptursäurestoffwechselprodukte,
die in der Probe vorliegen, und Extrapolieren der Menge an gebildeten
Atropaldehyd. Gemäß einer
Ausführungsform
wird Standardflüssigchromatographie
und Massenspektroskopie (LC/MS) zur Quantifizierung der relevanten
Stoffwechselprodukte, die im Urin des Patienten ausgeschieden werden,
verwendet.
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Materialien
und Verfahren
-
Chemikalien
und Geräte.
Alle Reagenzien wurden entweder von Aldrich Chemical Co. oder Sigma Chemical
Co. erworben und waren von höchster
Qualität
erhältlich.
HPLC wurde auf einem Waters 2690 Separation Modul mit einem abstimmbaren
Waters-484-Extinktionsdetektor (bei 214 nm) unter Verwendung einer Waters
Symmetry C18 (2,1 mm × 150 mm) Säule durchgeführt. Massespektren
wurden durch Kombinieren dieses LC-Systems mit einem Finnigan MAT
LCQ Ionenfallen-Massenspektrometer,
ausgestattet mit einer Elektrospray-Ionisierungsquelle, erhalten.
NMR-Spektren wurden auf einem General Electric QE300 Spektrometer bei
300 MHz aufgezeichnet und die chemischen Verschiebungen wurden in
ppm angegeben. Schmelzpunkte wurden auf einem Thomas-Hoover-UNI-MELT-Gerät bestimmt
und sind unkorrigiert.
-
Synthese.
2-Phenyl-(1,1,3,3-tetra-deuterio)-1,3-propandiol. 2-Phenyl-(1,1,3,3-tetradeuterio)-1,3-propandiol
wurde durch die Reduktion von Diethylphenylmalonat mit LiA1D4 unter
Verwendung der zuvor beschriebenen Methodik zur Bildung von 2-Phenyl-1,3-propandiol
(1) erhalten. Die Isotopenreinheit des Produktes wurde bestimmt
und betrug ≥ 98%,
wie durch 1H NMR und GC/MS bewertet. (Smp.
= 48 bis 50°C) 1H NMR (CDCl3): ⎕ 2,6
(s, 2H), 3,0 (s. 1H), 7,3 (m, 5H). 13C NMR
(CDCl3): ⎕ 49,8, 127,7, 128,5,
129,3, 139,9, GC/MS (CI-Methan) MH+ = 157-Fragmention:
139, 121, 106, 93. Elementaranalyse: theoretisch C, 69,20; H, 7,74
gefunden C, 68,98; H, 7,68. Die Molekularmasse wird mit 4 2H-Atomen berechnet, aber das Gerät, das für die Elementaranalyse
verwendet wurde, beobachtete jedes Deuterium als ob es Wasserstoff
wäre. Deshalb
wird der theoretische Wert für
die Elementaranalyse von Wasserstoff in bezug auf die Gegenwart
von 12 1H (d. h. 12 × 1,008 = 12,096/156,21 = 7,74%)
bestimmt.
-
2-Phenyl-(1,1,3,3-tetra-deuterio)-1,3-propandiolinonocarbamat.
Der d4-Monocarbamatalkohol
wurde aus dem d4-Diol unter Verwendung der
zuvor beschriebenen Methodik (1) hergestellt. Die Isotopenreinheit
des Produktes wurde bestimmt und betrug ≥ 98%, wie durch 1H
NMR und LC/MS bewertet. (Smp. = 71 bis 72°C) 1H
NMR ((CD3)2CO): ⎕ 3,1
(s, 1H), 4,8 (bs, 2H), 7,3 (m, 5H). LC/ESI-MS: MH+ =
200,0.
-
3-Carbamoyl-(3,3-di-deuterio)-2-phenylpropionsäure. Das
d2-Säurecarbamat
wurde im wesentlichen, wie durch Adusumalli et al. beschrieben,
erhalten, außer,
daß der
d4-Monocarbamatalkohol
als Ausgangsmaterial (10) verwendet wurde. Die Isotopenreinheit
des Produktes wurde bestimmt und betrug ≥ 98%, wie durch 1H
NMR und LC/MS bewertet. (Smp. = 99 bis 102°C) 1H
NMR ((CD3)2SO): ⎕ 3,9
(d, 1H), 5,8 (bs, 2H), 7,3 (m, 5H), 12,4 (bs, 1H). 13C
NMR ((CD3)2CO): ⎕ 54,1,
127,3, 128,7, 139,3, 155,6, 201,7. LC/ESI-MS: MH+ =
211,9. Elementaranalyse: theoretisch C, 56,87: H, 5,25; N, 6,63
gefunden C, 56,74; H, 5,31; N, 6,57.
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2-Phenyl-(1,1,3,3-tetra-deuterio)-1,3-propandioldicarbamat.
d4-Felbamat wurde unter Verwendung der zuvor
beschriebenen Methodik hergestellt, außer, daß d4-Monocarbamatalkohol
als Ausgangsmaterial (2) verwendet wurde. Die Isotopenreinheit des
Produktes wurde bestimmt und betrug ≥ 98%, wie durch 1H
NMR und LC/MS bewertet. Die für
diese Verbindung erhaltenen spektralen Daten stimmen mit den veröffentlichten Werten
(11) überein.
(Smp. = 148 bis 150°C) 1H NMR ((CD3)2SO): ⎕ 3,1 (s, 1H), 6,4 (bs, 4H),
7,2 (m, 5H). LC/ESI-MS: MH+ = 243,1. Elementaranalyse:
theoretisch C, 54,53; H, 5,83; N, 11,56 gefunden C, 54,63; H, 5,84;
N, 11,64.
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N-d3-Acetyl-L-cystein. Essigsäureanhydrid
(d6) (0,29 g, 2,7 mmol) wurde zu einer Lösung aus Cys(trt)-OH
in 20 ml DMF und 1 ml Pyridin zugegeben und über Nacht gerührt. Das
Reaktionsgemisch wurde mit 50 ml Ether verdünnt und mit gesättigtem,
wässerigem
Lithiumbromid (2 × 50
ml) extrahiert. Die organischen Verbindungen wurden über Natriumsulfat
getrocknet und das Lösungsmittel
wurde unter verringertem Druck entfernt. Dieses Zwischenprodukt
wurde durch Flashchromatographie unter Verwendung von 1 : 1 Methanol
und Chloroform gereinigt, was einen weißen Fest stoff ergab: 1H NMR (CDCl3) ⎕ 7,37–7,12 (m,
15H), 4,13 (m, 1H), 2,60 (m, 2H). Das Sulfid wurde unter Verwendung
einer Lösung
aus TFA in Dichlormethan (1 : 1) für 2h entschützt. Die Lösungsmittel wurden unter verringertem
Druck entfernt und das Rohprodukt wurde in der nächsten Reaktion verwendet.
-
N-d3-Acetyl-S-(2-phenylpropan-3-ol)-L-cystein.
Der d3-Nac-Alkohol wurde unter Verwendung
der zuvor beschriebenen Methodik gebildet, außer, daß N-d3-Acetylcystein
bei der Bildung des d3-Nac-Atropaldehyd-Zwischenproduktes
(2) verwendet wurde. Die Isotopenreinheit des Produktes wurde bestimmt
und betrug ≥ 95%,
wie durch 1H NMR und LC/MS bewertet. 1H NMR (D2O): ⎕ 2,66–3,0 (m,
6H), 3,74 (t, 1H, J = 5,4 Hz), 4,4 (m, 1H), 7,3 (m, 5H). LC/MS:
MH+ = 301,3.
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N-d3-Acetyl-S-(2-phenylpropionsäure)-L-cystein.
Die d3-Nac-Säure wurde unter Verwendung
der zuvor beschriebenen Methodik gebildet, außer, daß N-d3-Acetyl-cystein
bei der Umsetzung mit 2-Phenylacrylsäure (2) verwendet wurde. Die
Isotopenreinheit des Produktes wurde bestimmt und betrug ≥ 95%, wie
durch 1H NMR und LC/MS bewertet. 1H NMR (D2O): ⎕ 2,75–3,23 (m,
4H), 3,82 (t, 1H, J = 5,5 Hz), 4,4 (m, 1H), 7,32 (m, 5H). LC/ESI-MS:
MH+ = 315,2.
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Herstellung
von Urinproben der Patienten. Die Urinproben wurden von freiwilligen
Patienten, die der Felbamat-Therapie zur Kontrolle von epileptischen
Anfällen
unterliegen und unter ärztlicher
Aufsicht in entweder der University of Virginia (Charlottesville,
Virginia) oder dem EpiCare Center (Memphis, Tennessee) stehen, erhalten.
Urinproben wurden vierfach mit destilliertem Wasser verdünnt (dies
wurde vor dem Nachtversand für
die Proben, die das Verschicken erforderlich machen, durchgeführt) und
in ein Orbitalschüttelwasserbad
für ~20
min bei 37°C
planiert, um sicher zu stellen, daß alle Analyten in Lösung waren.
500 ⎕l dieser verdünnten
Probe wurden entfernt und zu 100 ⎕l eines Gemisches der
vier deuterierten internen Standards zugegeben. Die Konzentration
von Standards in dem Gemisch führte
zur Zugabe von 563 nmol d4-Felbamat, 140 nmol
d2-Säurecarbamat,
54,0 nmol d3-Nac-Alkohol und 27,5 nmol d3-Nac-Säure
zu jeweils 500 ⎕l verdünnter Urinprobe.
Nach dem Mischen wurden 200 ⎕l entfernt und zu 20 ⎕l
von 20%igem HOAc zugegeben. Diese angesäuerte Probe wurde dann auf
eine vorbehandelte Waters „Oasis" Festphasen-Extraktions-Patrone
aufgebracht (Waters Corp., Woburn, MA). Die Patrone wurde mit 2
ml 0,1%igen HOAc, gefolgt von 3 ml 10% CH3CN/90%
Wasser (0,1%) HOAc gewaschen. Die Analyten und internen Standards
wurden dann mit 3 ml 30% CH3CN: 70% (0,1%)
HOAc eluiert. Diese Fraktion wurde dann durch LC/MS ohne weitere
Manipulation analysiert.
-
LC/MS-Analyse
von Urinproben zur Stoffwechselquantifizierung. LC/MS-Analyse wurde
unter Verwendung von Waters 2690 HPLC, ausgestattet mit einem automatischen
Probengeber, und einem abstimmbaren Waters-486-Extinktionsdetektor
durchgeführt.
Dieses LC-System wurde an ein Finnigan-MAT LCQ-Ionenfallen-Massenspektrometer
angeschlossen. Eine 10-⎕l-Injektion der Fraktion aus der
Festphasenextraktion wurde auf einer Waters Symmetry C8 Umkehrphasensäule aufgebracht
(33% CH3CN : 67% (0,1%) HOAc, 2,1 mm × 150 mm,
0,2 ml/min). Der Post-Säulenfluß wurde
durch einen abstimmbaren Waters-486-Extinktionsdetektor (20 ⎕l
Fließzelle, ⎕ =
214 nm) geführt,
der zur qualitativen Bewertung der Probe und nicht zur quantitativen Bestimmung
verwendet wurde. Der Fluß wurde
dann zu der Elektrospray-Ionisierungsquelle des LCQ geführt.
-
Das
Massenspektrometer wurde programmiert, um die Daten in vollständiger Scannweise
von 190 bis 320 m/z zu sammeln, und wurde abgestimmt, um das Signal
aus den Analyten unter den HPLC-Bedingungen zu maximieren. Die Werte
für die
Elektrosprayparameter waren wie folgt: erhitzte Kapillartemperatur
= 180°C; Sprühspannung
= 5,6 kV; Kapillarspannung = 20 V; Mantelgasfließgeschwindigkeit (Stickstoff)
= 70; Zusatzgasfließgeschwindigkeit
(Helium) = 20. Die automatische Verstärkungsregelung (AGC) war an
mit einer Zielionenzahl von 7 × 107 Ionen und einer maximalen Ioneneinspritzzeit
von 150 ms. Die Scannzeit betrug ∼ 0,5
s. Lineare Reaktionskurven wurden für jeden Analyten und internen
Standard über
ungefähr
zwei Größenbereiche, die
sich auf die absolute Menge jedes internen Standards, der zu den
Proben zugegeben wurde, richten, beobachtet. Die Menge der Analyten
bei den Urinproben der Patienten fällt innerhalb dieser linearen
Reaktionsbereiche.
-
Die
Quantifizierung wurde durch Integration der Peaks aus dem Massenchromatogramm
für jeden Analyten
unter Verwendung von Software (Navigator 1.1), ausgestattet mit
dem LCQ, erreicht. Die Peakfläche (ausgedrückt als
Zählungen × Sekunden)
für jedes
Stoffwechselprodukt wurde mit der Fläche für ihren entsprechenden deuterierten
internen Standard verglichen. Da die absolute Menge des internen
Standards, zugegeben pro ml Urin, bekannt war, könnte die absolute Menge des
Analyten pro ml Urin bestimmt werden.
-
Ergebnisse
-
Die
Analyse wurde auf 34 Urinproben von 31 Patienten, die der Felbamat-Therapie
zur Kontrolle der epileptischen Anfälle unterliegen, durchgeführt. Wie
es für
Epileptiker bekannt ist, unterzogen sich viele dieser Patienten
(n = 19) der Mehrfachtherapie zur Kontrolle der Anfälle, wobei
sich der Rest (n = 12) der Felbamat-Einzeltherapie unterzog. Das
Alter dieses Patientenkreises (14 Männer und 17 Frauen) erstreckte
sich von 10 bis 57 Jahren, wobei das Durchschnittsalter 37 war.
Es wurde herausgefunden, daß alle
analysierten Urinproben beide Mercaptursäuren enthalten, was zeigt,
daß die
Bildung von Atropaldehyd in vivo bei der Patientenpopulation auftritt
und scheinbar universal ist. Mehr Nac-Alkohol 7 als Nac-Säure 8 wurde
dann für
alle der Patienten ausgeschieden. Das Durchschnittsverhältnis von
Nac-Alkohol zu Nac-Säure
betrug 6,4, jedoch variierten die Werte in einem breiten Bereich
(Verhältnisse
= 2 bis 14).
-
Die
absoluten Mengen der Analyten, die pro ml Urin ausgeschieden wurden,
unterschieden sich beträchtlich
zwischen den Patienten. Beispielsweise liegt die Menge des ausgeschiedenen
Felbamats zwischen 819±8,5
nMol/ml (dieser Patient hatte eine gesamte tägliche Dosis von 3,6 g Felbamat)
und 10,064±515 nMol/ml
(dieser Patient hatte eine gesamte tägliche Dosis von 6,0 g Felbamat).
Dies zeigte die Wirkung des Urinvolumens auf die aus diesem Verfahren
erhaltenen Ergebnisse. Obwohl der Dosierungsunterschied weniger
als das Doppelte war, war der Unterschied in der Menge von ausgeschiedenem
Felbamat pro ml größer als
das Zehnfache. Um daher die Ergebnisse von einem Patienten mit den
anderen zu vergleichen, wurden die Werte für die Stoffwechselprodukte
auf die Menge von Felbamat normalisiert.
-
Diskussion
-
Wir
haben ein Isotopenverdünnungsverfahren
auf LC/MS-Basis entwickelt, um die Mengen von Felbamat 1, des Säurecarbamats
4 und der zwei Mercaptursäuren
7 und 8, die im Urin des Patienten ausgeschieden werden, quantitativ
zu bestimmen. Obwohl die FDA empfahl, die Patienten nur der Felbamat-Therapie
zu unterziehen, wenn andere Therapien versagten, wird es geschätzt, daß 8.000
bis 12.000 Patienten bei der Felbamat-Therapie in den USA (12) blieben.
-
Schema
I zeigt den Stoffwechselweg, der zur Atropaldehydbildung und seiner
Disposition führt.
Das Aldehydcarbamat stellt den „Übertragungsschritt" dar. Es ist an diesem
Punkt so, daß ein
Molekül
entweder zu dem toxischen Weg des Atropaldehyds 5 oder den Entgiftungsweg
des Säurecarbamats
4 übertragen
wird. Die Menge an Mercaptursäuren
7 und 8, die in Urin ausgeschieden wurden, werden den Fluß durch
den „toxischen" Weg wiederspiegeln.
Das heißt,
es würde
erwartet werden, daß ein
Individuum, welches hohe Niveaus an Atropaldehyd erzeugt, entsprechend
hohe Niveaus der Mercaptursäuren
aufweist. Deshalb würde das
Verhältnis
von ausgeschiedenem Säurecarbamat
im Vergleich zu den vereinigten Mercaptursäuren die Disposition des Aldehydcarbamats
für einen
gegebenen Patienten beschreiben. Die Werte für die zwei Mercaptursäuren können vereinigt
werden, da sie beide denselben Weg an Aldehydcarbamatdisposition
darstellen. Natürlich
gibt es andere Faktoren, die die Disposition durch diese zwei Wege
modulieren können
(d. h. Co-Administration von Modulatoren von Enzymaktivität oder Glutathionniveaus),
aber diese scheint ein viel versprechender Versuch zu sein, die
Stoffwechselverteilung zwischen toxischen und nichttoxischen Wegen
bei einer Patientenpopulation abzuschätzen.
-
Wir
wandten dieses LC/MS-Verfahren auf die Analyse von 34 Urinproben
von 31 Patienten, die der Felbamat-Therapie zur Kontrolle von epileptischen
Anfällen
unterliegen, an. All diese Patienten unterlagen der Felbamat-Therapie
für mehrere
Jahre ohne irgendwelche der starken Nebenwirkungen. Da die starken
Toxizitäten
verbunden mit Felbamat eine mittlere Einsetzzeit von ≤ 6 Monaten
zeigen, bilden diese Patienten wahrscheinlich eine Population von „normalen" oder „sicheren" Stoffwechselprodukten
von Felbamat.
-
Die
Daten, die aus den Urinproben erhalten wurden, zeigten, daß es einen „normalen" Bereich für die Verteilung
des Aldehydcarbamats zwischen dem Säurecarbamat und Atropaldehyd
gibt (wie durch die Mercaptursäuren
dargestellt). Es scheint keine signifikante Wechselbeziehung zwischen
dem Geschlecht oder Therapietyp und den relativen Mengen der gebildeten
Stoffwechselprodukte zu geben. Ein Individuum mit hoher Esteraseaktivität würde relativ
mehr des Monomcarbamatalkohols aus Felbamat erzeugen, was zur erhöhten Erzeugung
von allen späteren
Stoffwechselprodukten führt.
Jedoch kann das Verhältnis
der Stoffwechselprodukte noch sehr ähnlich sein.
-
Durch
unsere Hypothese kann die Alkylierung von Proteinen durch Atropaldehyd
zu der Erzeugung von Antigenen führen,
die eine Immunantwort in einer Weise verstärken, die dem Mechanismus der
Immun-vermittelten Toxizität
für andere
Mittel ähnlich
ist. Wenn die Toxizität
aufgrund von Atropaldehyd immunvermittelt ist, dann wird die Empfindlichkeit
auf diese Toxizität
eine Funktion von nicht nur der Bildung von Atropaldehyd-Protein-Konjugaten,
sondern ebenso eines Immunsystemphänotyps der Patienten sein.
Einige Patienten können
einen speziellen Phänotyp
haben, der sie auf Atropaldehyd-Protein-Konjugate allergisch reagieren
läßt, während andere
diese Reaktion nicht zeigen. Alternativ kann jeder die Möglichkeit
für eine
Immunantwort aufweisen, aber die Menge der erzeugten Atropaldehyd-Protein-Konjugate
muß ein
kritisches Niveau vorm Auftreten der Immunantwort erreichen. Das
heißt,
alle Patienten müssen
geringe Niveaus an Antigenen erzeugen, aber die Niveaus sind normaler weise
nicht hoch genug, um eine Immunantwort auszulösen. Es ist nicht so, bis ein
zweiter Fall wie Inhibierung der Säurecarbamatbildung oder Glutathionverarmung
auftritt, daß die
Erzeugung von Antigenen das kritische Niveau übertrifft und die Toxizität ausgeprägt wird.
-
Aufgrund
der Möglichkeit
einer immunvermittelten Komponente für Felbamattoxizität durch
unsere Hypothese kann es wichtig sein, sowohl das Niveau eines Individuums
der Atropaldehydbildung als auch ihren Phänotyp zu verstehen, um ein
vollständiges
Screening-Verfahren zu entwickeln. Das oben beschriebene Verfahren
zeigte ausreichende Genauigkeit zur Identifizierung von „Ausreißern" und behält scheinbar
die Möglichkeit
zum Überwachen
der Patienten, die der Felbamat-Therapie unterliegen.
-
Beispiel 2
-
Synthese von Felbamatderivaten
-
Materialien und Verfahren
-
Chemikalien
und Geräte.
Alle Reagenzien wurden von Aldrich Chemical Co. erworben und waren
von höchster
Qualität
erhältlich.
HPLC wurde auf einem Waters 2690 Separations Modul mit einem abstimmbaren Waters-484-Extinktionsdetektor
(bei 214 nm) unter Verwendung einer Waters Symmetry C18 (2,1
mm × 150 mm)
Säule durchgeführt. Massenspektren
wurden durch Kombinieren dieses LC-Systems mit einem Finnigan MAT
LCQ Ionenfallen-Massenspektrometer, ausgestattet mit einer Elektrospray-Ionisierungsquelle,
erhalten. NMR-Spektren wurden auf einem General Electric QE300 Spektrometer
bei 300 MHz aufgezeichnet und die chemischen Verschiebungen wurden
in ppm angegeben. Schmelzpunkte wurden auf einem Thomas-Hoover-UNI-MELT-Gerät bestimmt
und sind unkorrigiert.
-
Synthese
-
2-Fluor-2-phenyl-1,3-propandiol.
2-Fluor-2-phenyl-1,3-propandiol wurde aus Diethyl-2-fluor-2-phenylmalonat
durch Lithiumaluminiumhydridreduktion unter Verwendung der Methodik,
analog zu der, die zuvor für die
Bildung von 2-Phenyl-1,3-propandiol
beschrieben wurde, erhalten. (Thompson et al., Chem. Res. Toxicol. 9,
1225–1229
(1996)). Jedoch wurde die Reduktion bei –40°C initiiert und konnte sich über eine
Stunde auf Raumtemperatur erwärmen,
gefolgt von Rühren
für weitere
1 bis 2 Stunden, wobei zu dem Zeitpunkt die Reaktion durch DC beendet
wurde. 1H NMR (CDCl3): ⎕ 7,43–7,3 (m,
5H), 4,01 (dq, 4H, J = 22,7, 12,3 Hz), 2,82 (bs, 2H), 13C
NMR (CDCl3): 138,2, 129,1, 129,1, 128,9,
125,3, 125,2, 100,4, 98,0, 67,0, 66,7.
-
2-Fluor-2-phenyl-1,3-propandiolmonocarbamat
(13, x = Fluor). Die Titelverbindung wurde aus 2-Fluor-2-phenyl-1,3-propandiol
unter Verwendung der zuvor beschriebenen Methodik hergestellt. (Thompson
et al., Chem. Res. Toxicol. 9, 1225–1229 (1996)). Das so erhaltene
Produkt wurde aus Ethylester umkristallisiert und die Reinheit des
Produktes wurde bestimmt und betrug 98%, wie durch 1H
NMR und LC/MS bewertet (72% Ausbeute, Rf(Ethylether) =
0,25, Smp. = 67–69°C). 1H NMR (CDCl3): ⎕ 7,4–7,2 (m,
5H), 5,05 (bs, 2H), 4,52 (ddd, 2H, J = 20,2, 12,5, 6,5 Hz), 3,9
(dd, 2H, J = 12,5, 6,5 Hz). LC/ESI-MS: MH+ =
214.
-
3-Carbamoyl-2-fluor-2-phenylpropionsäure (17,
x = Fluor). 3-Carbamoyl-2-fluor-2-phenylpropionsäure 17 wurde
aus 2-Fluor-2-phenyl-1,3-propandiolmonocarbamat 13 nach der Verfahrensweise
von Adusumalli et al hergestellt, die die Herstellung von 3-Carbamoyl-2-phenylpropionsäure beschreibt
(85% Ausbeute, Rf(Ethylether) = 0,05). 1H NMR (CDCl3): ⎕ 9,1
(bs, 1H), 7,6–7,2
(m, 5H), 5,4 (bs, 2H), 4,8 (dd, 1H, J = 10,7 Hz), 4,72 (t, 1H, J
= 7 Hz).
-
2-Fluor-2-phenyl-1,3-propandioldicarbamat
(12, x = Fluor). Die Titelverbindung, Fluorfelbamat 12, wurde aus
2-Fluor-2-phenyl-1,3-propandiol durch das Verfahren von Adusumalli
et al, welches die Herstellung von Felbamat Drug. Metab. Disp. 21, 710–716 (1993)
beschreibt, hergestellt. (82% Ausbeute, Rf(Ethylether) =
0,20, Smp. = 69–72°C). 1H NMR (CDCl3): ⎕ 7,4–7,3 (m,
5H), 5,2 (bs, 4H), 4,48 (dq, 4H, J = 20,8, 14,2 Hz). C, 56,33; H,
5,67; N, 6,57, Gefunden C, 56,24; H, 5,55; N, 6,52.
-
5-Fluor-5-phenyl-1,3-oxazinan-2,4-dion
(16, x = Fluor). 3-Carbamoyl-2-fluor-2-phenylpropionsäure (17, 0,1 mmol) und 1,1'-Carbonyldiimidazol
(0,25 mmol) wurden in Dichlormethan (5 ml) gelöst und die resultierende Lösung wurde
für 12
Stunden in einem verschlossenen Behälter magnetisch gerührt.l2 Das Gemisch wurde durch den Durchgang
des rohen Reaktionsgemisches durch ein Kieselgelpad (10 g) in einem
passenden Trichter gereinigt, mit Ethylether eluiert, was nach der
Umkristallisierung aus Ethylether die Titelverbindung als ein weißes Pulver
in 42%iger Ausbeute ergab (Rf(Ethylether) =
0,70, Smp. = 115 bis 117°C). 1H NMR (CDCl3): ⎕ 7,48
bis 7,43 (m, 3H), 7,42 bis 7,37 (m, 2H), 4,93 (dd, 2H, J = 24,6,
12,7 Hz), 4,68 (t, 2H, J = 13 Hz) LC/ESI-MS: MH+ =
210. C, 57,42; H, 3,85; N, 6,70 Gefunden C, 57,23; H, 3,88; N, 6,67.
-
Beispiel 3
-
Neuroprotektion und Toxizitätsassays
-
Die
synthetisierten Fluorderivate wurden beim National Institute of
Neurological Disorders and Stroke (NINDS) zur Bewertung von Assays
in einem Standardgremium abgegeben. Zwei krampfauslösende Tests (MES
und scMET) und ein Toxizitätsscreen
(Rotationsstange bei Mäusen,
Positionssinn und Gang bei Ratten) wurden zur Bewertung der Verbindungsaktivität als Neuroprotektiva
eingesetzt. Diese Testverfahren werden in Molecular and Cellular
Targets for Anti-epileptic Drugs, Hrsg. G. Avanzini, G. Regesta,
P. Tanganelli, M. Avoli, 1997, John Libbey & Company Ltd, S. 191–198 ausführlich beschrieben.
Die Felbamatderivate wurden hinsichtlich der krampflindernden Aktivität nach der
intraperitonealen (i.p.) Verabreichung bei Mäusen und oralen Verabreichung
bei Ratten bewertet.
-
Der maximale Elektrokrampfanfall
(MES)
-
Der
MES-Test ist ein Modell für
die generalisierten tonisch-klonischen Anfälle und wird verwendet, um Verbindungen
zu identifizieren, die Anfallausbreitung vorbeugen. Die Verhaltens-
und Elektrographieanfälle, die
in diesem Modell erzeugt werden, sind mit der humanen Erkrankung
konsistent. Bei dem MES-Test wurde ein elektrischer Reiz mit einer
Dauer von 0,2 s (50 mA bei Mäusen
und 150 mA bei Ratten bei 60 Hz) mittels Kornealelektroden, die
mit einer Elektrolytlösung,
welche ein Anästhesiemittel
enthält,
vorbereitet wurden, zugeführt.
Mäuse wurden
bei 30 Minuten und 4 Stunden nach Dosierungen von 30, 100 und 300
mg/kg Testverbindung getestet. Ratten wurden bei Zeitintervallen
zwischen 0,25 und 4 Stunden nach einer oralen Standarddosis von
30 mg/kg getestet. Die Abschaffung der Beingliedmaßen-Tonusstreckmuskel-Komponente zeigt
die Fähigkeit
der Verbindung, die MES-induzierte Anfallausbreitung zu inhibieren.
-
Der subkutane (Metrazol)
Anfalltest (scMET)
-
Dies
ist ein Modell, das in erster Linie Verbindungen identifiziert,
die die Anfallschwelle erhöhen.
Mit einigen wenigen Ausnahmen ist das pharmakologische Profil des
scMET-Anfallmodells konsistent mit dem humanen Zustand. Der scMET-Test
nutzt eine Dosierung von Pentylentetrazol (85 mg/kg in Carworth
Farms Nr. 1 Mäusen
und 70 mg/kg Sprague-Dawley-Ratten), die klonische Anfälle hervorruft,
die für
einen Zeitraum von mindestens fünf
Sekunden bei 97% (CD97) der getesteten Tiere dauern. Bei der erwarteten
Testzeit wird das Krampfmittel subkutan verabreicht. Die Testverbindung
wird intraperitoneal bei Mäusen
und oral bei Ratten verabreicht. Die Tiere werden über einen
Zeitraum von 30 Minuten beobachtet. Die Abwesenheit von Klonospasmus
in dem beobachteten Zeitraum zeigt die Fähigkeit einer Verbindung, die
Wirkung von Pentylentetrazol bei der Anfallschwelle abzuschaffen.
Es ist herausgefunden worden, daß alle klinisch aktiven Antikrampfmittel
bei mindestens einem dieser beiden Tests schützen.
-
Minimale Neurotoxizität
-
Die
Toxizität,
die durch eine Verbindung hervorgerufen wurde, wird in Mäusen unter
Verwendung des standardisierten Rotationsstangentests, der von Dunham & Miya (1957) beschrieben
wird, nachgewiesen. Unbehandelte Kontrollmäuse können, wenn sie auf eine 6 U/min
Rotationsstange plaziert werden, ihr Gleichgewicht für einen
verlängerten
Zeitraum aufrechterhalten. Die neurologische Beeinträchtigung
kann durch die Unfähigkeit
einer Maus, das Gleichgewicht für
eine Minute in jedem der drei aufeinanderfolgenden Versuche aufrechtzuerhalten,
dargestellt werden.
-
Ratten
werden hinsichtlich der Verhaltenstoxizität durch den Positionssinnestest
und Gang- und Körperhaltungstest
geprüft.
Bei dem Positionssinnestest hängt
ein Hinterbein vorsichtig über
einer Tischkante, während
die Ratte, die einen neurologischen Mangel erfährt, ihr Bein nicht schnell
genug in eine normale Position zurückhebt. Bei dem Gang- und Körperhaltungstest
wird die Neurotoxizität
durch einen Kreis- oder Zickzackgang, Ataxie, abnormale Ausbreitung
der Beine, abnormale Körperhaltung,
Tremorhyperaktivität,
Mangel an Orientierungsverhalten, Somnolenz, Stupor oder Katalepsie
angezeigt.
-
Ergebnisse
-
Die
Ergebnisse dieser Bewertungen (MES, scMET und Toxizität (TOX))
werden in den Tabellen 1 bis 6 zusammengefaßt. Für die MES- und scMET-Tests
liegen die Daten in Form der Vielzahl an Tieren vor, die durch die
verabreichte Verbindung/Gesamtanzahl an getesteten Tieren geschützt werden.
Für den
Toxizitätstest
liegen die Daten in der Form der Vielzahl an Tieren vor, die toxische
Wirkungen/Gesamtanzahl an getesteten Tieren zeigen. Qualitative
Daten wurden für
Fluorfelbamat 12 (Tabellen 1 und 2A), Fluormonocarbamatfelbamat
13 (Tabellen 1 und 2B) und Fluordioxo 16 (Tabellen 1 und 2C) und
für cyclisches
Felbamat 21 (Tabellen 5 und 6B) und cylclisches Monocarbamat 22
(Tabellen 5 und 6A) erhalten. Beträchtlichere quantitative Daten
wurden ebenso für
Fluorfelbamat 12 bei Mäusen
(Tabelle 3) und Ratten (Tabelle 4) erhalten.
-
Viele
der hierin vorgeschlagenen Mittel stammen aus Felbamat 1 oder seinen
Stoffwechselprodukten und sollten größere Stoffwechselstabilität als die
entsprechenden Elternverbindungen besitzen. Fluorfelbamat 12 und
Fluormonocarbamatfelbamat 13 zeigen jeweils Antianfallaktivität und keines
scheint hohe Niveaus an Toxizität
aufzuweisen. Überraschenderweise
ist herausgefunden worden, daß Fluorfelbamat
12 ungefähr
das 5-10fache aktiver war als Felbamat.
-
Fluorfelbamat
12 zeigte MES-schützende
Wirkungen bei 30 mg/kg bei sowohl 30 Minuten als auch bei 4 Stunden
(siehe Tabelle 1). Es gibt einige toxische Wirkungen, die bei diesen
Dosierungen bei dem Zeitpunkt von 30 Minuten, aber nicht bei 4 Stunden
beobachtet wurden. Toxizität über der
Zeit tritt bis Dosierungen von 300 mg/kg nicht auf. Wie in Tabelle
2A gezeigt, stellte Fluorfelbamat 12 vollständigen Schutz bei 30 mg/kg über mehrere
Zeitpunkte bereit. Quantitative Ergebnisse, die hinsichtlich Fluorfelbamat
12 bei Mäusen
erhalten wurden, zeigten ein MES ED50 von ungefähr 20 mg/kg mit einem Sicherheitsverhältnis von
mindestens fünf
(siehe Tabelle 3). Die Ergebnisse, die zur oralen Verabreichung
von Fluorfelbamat 12 für
Ratten erhalten wurden, zeigten ein MES ED50 von etwa 3 mg/kg ohne
Toxizität
bei Dosierungen von bis zu 500 mg/kg. Schließlich zeigte die orale Verabreichung
von Fluorfelbamat 12 für
Mäuse ein
MES ED50 von etwa 27 mg/kg ohne Toxizität bei Dosierungen von bis zu
218 mg/kg.
-
Fluormonocarbamatfelbamat
13 zeigte mäßigen MES-Schutz
bei einer Dosierung von 100 mg/kg bei Mäusen (siehe Tabelle 1). Oraler
Schutz wird zu mehreren unterschiedlichen Zeitpunkten bei einem
Dosierungsniveau von 30 mg/kg gesehen (siehe Tabelle 2B).
-
Interessanterweise
wurde herausgefunden, daß Fluoroxazinan-dion
16 bei Mäusen
inaktiv war, aber bei Ratten starke Antianfallaktivität besitzt
(Tabellen 1 und 2C). Die Vorbewertung von cyclischem MCF 22 und cyclischem
Felbamat 21 wird in den Ta bellen 5, 6A und 6B zusammengefaßt. Diese
Mittel zeigten ebenso wirksame Aktivität in den Rattenmodellen.
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Tabelle
1. Qualitative Bewertung von Fluorderivaten in der Maus.
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Tabelle
2A. Qualitative Bewertung von Fluorderivaten in der Ratte.
-
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Tabelle
2B. Qualitative Bewertung von Fluorderivaten in der Ratte.
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Tabelle
2C. Qualitative Bewertung von Fluorderivaten in der Ratte.
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Tabelle
3. Quantitative Bewertung von Fluorfelbamat in der Maus.
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Tabelle
4. Quantitative Bewertung von Fluorfelbamat in der Ratte.
-
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Tabelle
5. Qualitative Bewertung von Fluorderivaten in der Maus.
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Tabelle
6A. Qualitative Bewertung von Fluorderivaten in der Ratte.
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Tabelle
6B. Qualitative Bewertung von Fluorderivaten in der Ratte.
-
-
Diskussion
-
Die
Palette an vorgeschlagenen Mitteln (Schema II), wobei mehrere von
denen strukturelle Varianten von Felbamat 1 und seinen Stoffwechselprodukten
ist, versucht, das Auftreten von idiosynkratischen Nebenwirkungen
anzusprechen, die mit der Verwendung von Felbamat 1 verbunden gewesen
sind. Die Ergebnisse, die aus der Bewertung von fünf dieser
Mittel erhalten wurden, zeigten, daß diese Mittel Antianfallaktivität besitzen,
und sie bis jetzt keine Toxizität
bei therapeutisch relevanten Dosierungen zeigten. Da es für die Mittel normal
ist, daß sie
sich auf neurologische Erkrankungen richten, lösten diese Mittel geringe Niveaus
an Neurotoxizität
bei hohen Dosierungen aus, aber es scheint ein vernünftiger
therapeutischer Index zu existieren. Außerdem stimmt die Aktivität dieser
Mittel, speziell Fluorfelbamat 12 und Fluormonocarbamatfelbamat
13, gut mit der Aktivität
der nicht-fluorierten Elternverbindungen, Felbamat 1 bzw. Monocarbamatfelbamat
2, überein. Die
Bewertung von cyclischem MCF 22 und cyclischem Felbamat 21 zeigte
ebenso, daß diese
Mittel bei der Abschwächung
der Anfälle
wirksam sind.
-
Schlußfolgerung
-
In
Anbetracht des Erfolgs der Bewertung von Fluorfelbamat 12, Fluormonocarbamatfelbamat
13, Fluoroxazinan-dion 16, cyclischem MCF 22 und cyclischem Felbamat
21 stellt diese Palette an Mitteln eine neue Klasse an neuroaktiven
Einheiten dar, die dahingehend konstruiert sind, die Bildung der
vermeintlich toxischen Spezies auszuschließen, die mit dem Auftreten
von Nebenwirkungen, die mit der Verwendung von Felbamat beobachtet
werden, verbunden sein können.
Als Ganzes gesehen richtet sich diese vorgeschlagene Palette an
Mitteln auf die vermutlich relevanten Stoffwechsel verfahren, nämlich Stoffwechsel
zu Atropaldehyd und Stoffwechsel durch bestimmte Mitglieder der
Zytochrom-P450-Stoffwechselfamilie.
-
Beispiel 4
-
Das Hippocampus-Auslöse-Modell
(Auslösung
lang anhaltender epileptogener Veränderungen
-
Das
Hippocampus-Auslöse-Modell
kann verwendet werden, um die Fähigkeit
einer Verbindung, sowohl die Expression als auch Untersuchung von
Herdepilepsie zu beeinflussen, zu bewerten. Das Hippocampus-Auslöse-Musterbeispiel,
wie von Lothmann und Williamson (Lothman, 1994) beschrieben, ermöglicht die temporalen
Wirkungen eines Arzneimittels in einem einzelnen Tier zu bewerten.
Diese Verfahrensweise erfordert die operative Plazierung von bipolaren
Elektroden in dem ventralen Hippocampus von erwachsenen männlichen
Sprague-Dawley-Ratten. Fünfstufenverhaltensanfälle werden
unter Verwendung eines Reizes, bestehend aus 50 Hz, 10 s Reihe von
1 ms zweiphasigen 200 ⎕A Pulsen, zugeführt alle 30 min für 6 Stunden (12
Reize pro Tag), an aufeinanderfolgenden Tagen für insgesamt 60 Stimulationen
(fünf Reiztage)
erzeugt. Vor der Bewertung der krampflindernden Wirkung der Kandidaten
wird eine medikamentenfreie Kontrollperiode, die aus supramaximalen
Stimulationen besteht, aufgezeichnet, um die Stabilität eines
generalisierten Fünfstufenanfalls
nachzuweisen.
-
Eine
Einzeldosierung der Kandidatenverbindung wird dann intraperitoneal
(i.p.) 15 min nach der letzten Kontrollstimulation verabreicht.
Die krampflindernde Wirkung des Medikaments wird alle 30 min für drei bis vier
Stunden bewertet, wobei man 15 min nach der Verabreichung des Testmaterials
beginnt. Nach jeder Stimulation werden einzelne Racine-Anfallwertpunkte
und Nachentladungsperioden aufgezeichnet. Ratten werden erneut in
den Medikamentenversuchen nach vier bis fünf medikamenten- und reizfreien
Tagen verwendet.
-
Bei
der Auslöse-Untersuchungs-Studie
werden Medikamente hinsichtlich ihrer Fähigkeit, die Entwicklung des
ausgelösten
Zustands bei Elektroden-implantierten Ratten vorzubeugen, getestet.
Die Kandidatenverbindung wird während
des Auslöseverfahrens
und bei einer vorbestimmten Zeit vor dem elektrischen Reiz verabreicht.
Das Dosierungsintervall und die Dosierung des Medikaments basieren
auf der Wirkung der Verbindungen, die in den Studien von akuter
Anfallexpression beobachtet wurde. Ergebnisse von medikamentenbehandelten
Tieren werden mit denen von mit physiologischer Kochsalzlösung behandelten
Ratten verglichen.
-
Diese
Behandlung wird an Reiztag zwei, drei, vier und fünf wiederholt.
Nach einem reizfreien Intervall von einer Woche wird die Wirkung
der vorhergehenden Medikamentenbehandlung auf die Auslöseuntersuchung
durch Reizsetzung des Tiers mit dem Auslösereizprotokoll bewertet. Das
standardisierte Auslöseprotokoll
wird dann mit dem Verhaltensanfallwertpunkt und Nachentladungsperiode,
die für
jede Ratte während
der drei ,neuen Testtage' aufgezeichnet
wurden, durchgeführt.
Die mit physiologischer Kochsalzlösung behandelten Ratten werden
vollständig
bei der ersten Stimulation nach dem reizfreien Zeitraum von einer
Woche ausgelöst.
Es würde
erwartet werden, daß eine
aktive Verbindung die Verhaltenswertpunkte und die Nachentladungsperiode
im Vergleich zu mit Kochsalzlösung
behandelten Kontrollratten verringert. Die Unterdrückung oder
Verlängerung
der Verzögerung
bei der Untersuchung der Auslösereaktion
kann angeben, daß die
Kandidatenverbindung dahingehend agieren kann, der Entwicklung von
Anfällen
vorzubeugen. Derartige Verbindungen könnten als „antiepileptogen" bezeichnet werden.
-
Ergebnisse
-
Die
Auslöseergebnisse
für Fluorfelbamat
12 werden in Tabelle 7 dargestellt. Bei einer Dosierung von 100
mg/kg wurde ein signifikanter Abfall der Anfallwertpunkte zusammen
mit der entsprechenden Verringerung der Nachentladungsperiode beobachtet.
-
Tabelle
7. Hippocampus-ausgelöste
Ratten Lösungsmittel:
MC (M&P, SB)
Weg: i.p.
-
-
-
Alle
Veröffentlichungen,
Patente und Patentunterlagen werden hierin als Verweise aufgenommen,
als ob sie einzeln als Verweise aufgenommen werden. Die Erfindung
ist in bezug auf die verschiedenen speziellen und bevorzugten Ausführungsformen
und Techniken beschrieben worden. Jedoch sollte es verstanden werden,
daß viele
Veränderungen
und Modifikationen gemacht werden können, während man im Geist und Umfang
der Erfindung bleibt.