DE60104577T2 - Verwendung von mono- und bifunktionalen (Per)Fluoropolyetherderivaten zur Behandlung von keramischen Werkstoffen - Google Patents

Verwendung von mono- und bifunktionalen (Per)Fluoropolyetherderivaten zur Behandlung von keramischen Werkstoffen Download PDF

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Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von Verbindungen zur Schutzbehandlung von Keramikmaterialien gegen Flecken.
  • Insbesondere betrifft die Erfindung die Aufbringung von bestimmten (Per)fluorpolyether-Verbindungen auf Keramikoberflächen, die in der Lage sind, eine leichte Fleckentfernung zu liefern. Diese Verbindungen sind in wirksamer Weise mit sehr geringen Oberflächenkonzentrationen einsetzbar, ohne dass das Oberflächenaussehen des Keramikmaterials modifiziert wird. Flecken, die zu entfernen sind, sind repräsentiert durch Wein, Kaffee, Coca-Cola, Essig, Signierstifte, Kaliumpermanganat, Iodtinktur, Dichtungsmittel usw. Die Materialien, auf welche die Verbindungen der Erfindung aufgebracht werden, sind bevorzugt sogenanntes porzellanartig gebranntes Steingut (porcelainized gres), das aufgrund der Oberflächenstruktur besondere Probleme bezüglich der Entfernung der vorstehend genannten Flecken aufweist.
  • Das technische Problem, das die vorliegende Erfindung zu lösen beabsichtigt, ist nicht dasjenige, das öl- und wasserabweisende Schutzbeschichtungen betrachtet, sondern dasjenige, das eine leichte Fleckentfernung gewährleistet, wenn das porzellanartig gebrannte Steingut nach Behandlung mit den Verbindungen der Erfindung durch Flecken verschmutzt worden ist. Hohe Werte für Wasser- und Ölabweisung von einer Oberflächen-Schutzbehandlung stellen nicht notwendigerweise eine ausreichende Bedingung dar, um eine leichte Entfernung der vorstehend genannten Flecken zu gewährleisten, die einmal in die Poren des Keramikmaterials eingedrungen sind.
  • Es ist wohl bekannt, dass die Verschmutzbarkeit von Keramikmaterial mit der Porosität verbunden ist und damit mit der Eindringung der Flecken in die Poren. Die Entfernung solcher Mittel, die einmal eingedrungen sind, ist dann mit den üblichen Waschsystemen nicht möglich und erfordert den Einsatz von aggressiven chemischen Mitteln, die das Keramikmaterial schädigen können und vorsichtig gehandhabt werden müssen.
  • Nach dem Stand der Technik sind verschiedene Systeme für die Schutzbehandlung von Keramikmaterialien bekannt. Der Oberflächenschutz kann über Polymerbeschichtungen, die dazu neigen, einen Schutzfilm auf der Materialoberfläche zu bilden, oder durch Bildung von Glasüberzügen, die durch eine Brennphase erhalten werden, erhalten werden. Ein anderes Verfahren besteht in der Imprägnierung der Oberflächenporosität mit Formulierungen, die Polymerderivate und Silicatteilchen enthalten.
  • Der Einsatz von Polymerbeschichtungen, um den Keramikoberflächen Schutz zu verleihen, wird z.B. im US-Patent 5919527 beschrieben, worin eine Beschichtung auf Basis von fluorierten Acrylpolymeren verwendet wird, um wasser- und ölabweisende und Fleckenschutz-Eigenschaften für harte Oberflächen zu ergeben, wie z.B. für Marmor, Granit und Keramik. Das in diesem Patent beschriebene Verfahren bewirkt die Bildung von Polymerfilmen, die dazu neigen, die Oberflächenporosität des Keramikmaterials zu schließen. Dieses System weist den Nachteil auf, das Oberflächenaussehen des Keramikmaterials zu modifizieren, daneben können aufgrund von Abnutzung Rissphänomene am Polymerfilm stattfinden. Diese verschlechtern das Oberflächenaussehen des Keramikmaterials weiter.
  • Der Oberflächenschutz von Glasüberzügen wird z.B. im US-Patent 5702761 beschrieben, wobei der Schutz von porösen Keramikgegenständen durch die Bildung einer Schicht von Siliciumdioxidteilchen erhalten wird, die Bindemittel enthält. Nach diesem ersten Schritt erfolgt ein Brennen bei hoher Temperatur (T = 370 bis 550°C), was es ermöglicht, einen Schutzglasüberzug zu erhalten. Dieses Auftragsystem beinhaltet einen hohen Energieverbrauch und schließt im allgemeinen die Änderung des Oberflächenaussehens des Keramikmaterials aufgrund der Änderungen des Brechungsindex, die durch die Anwesenheit der Glasoberflächenschicht verursacht wird, mit ein.
  • Im US-Patent 5356716 werden poröse Materialien, wie Steine, Zement und Keramik, durch Imprägnierung der Porosität unter Verwendung einer Formulierung behandelt, die aus einer Mischung besteht, die Polyurethan, Siliconharze und Silicate umfasst. Mit einem derartigen System wird eine verbesserte Wasserabweisung erhalten. Eine leichte Entfernung der vorstehend genannten Flecken wird nicht erwähnt.
  • Auf ähnliche Weise offenbart EP 0603697 ein Verfahren, um der Oberfläche eines porösen Keramikmaterials ein öl- und wasserabweisendes Vermögen zu verleihen, das auf dem Auftrag eines Phosphormonoesters beruht, der eine monofunktionelle Rf-Gruppe enthält.
  • Die Oberflächenbehandlung von verschiedenen Materialarten mit (Per)fluorpolyether-Verbindungen, die keine reaktiven oder funktionalisierten Endgruppen aufweisen, ist ebenfalls bekannt. Allgemein werden Werte angegeben, die sich auf die wasser- und ölabweisenden Eigenschaften beziehen, aber Beispiele für die leichte Entfernung der vorstehend genannten Flecken auf Keramikmaterialien, insbesondere porzellanartig gebranntem Steingut, werden nicht angegeben.
  • Die Schutzsysteme nach dem Stand der Technik ermöglichen es, verschiedenen Trägern wasser- und ölabweisende Eigenschaften zu verleihen, sie geben aber keine Hinweise auf die leichte Fleckentfernung für Keramikträger, insbesondere für porzellanartig gebranntes Steingut, von Flecken, wie z.B. Wein, Essig, Markierungsstifte usw., wie vorstehend aufgeführt.
  • Es bestand daher das Bedürfnis nach der Verfügbarkeit einer Schutzbeschichtung für poröse Keramikträger, insbesondere für porzellanartig gebranntes Steingut, die in der Lage ist, eine leichte Fleckentfernung zu ermöglichen und eine Änderung des Oberflächenaussehens des Keramikmaterials zu vermeiden, ohne dass sie die vorstehend genannten Nachteile der Systeme des Standes der Technik aufweist.
  • Daher ist ein Ziel der Erfindung die Verwendung von mono- und bifunktionellen (Per)fluorpolyether-Derivaten mit den folgenden Strukturen: [Rf-CFY-L-O]mP(O) (OZ+)3-m (A) (O-Z+)2P(O)[O-L-YFC-O-Rf-CFY-L-O-P(O)(O-Z+)]m' -[O-L-YFC-O-Rf-CFY-L-O]P(O) (O-Z+)2 (B) Rf-CFY-L-W (C) W-L-YFC-O-Rf-CFY-L-W (D)worin:
    m' eine ganze Zahl von 0 bis 20, vorzugsweise 0 bis 4, ist;
    L eine organische Gruppe ausgewählt aus -CH2-(OCH2CH2)n-,
    -CO-NR'-(CH2)q-, worin R' = H oder eine C1-C4-Alkylgruppe, ist;
    n = 0 – 8, vorzugsweise 1 – 3, q = 1 – 8, vorzugsweise 1 – 3;
    Z = H, Alkalimetall oder NR4-Gruppe mit R = H oder eine C1-C4-Alkylgruppe;
    Y = F, CF3;
    m = 1, 2, 3, vorzugsweise 1, 2;
    W eine Gruppe -Si(R1)α(OR2)3-α mit α = 0, 1, 2, wobei R1 und R2 gleich oder verschieden voneinander C1-C6-Alkylgruppen, gegebenenfalls enthaltend einen oder mehrere Ether-O, C6-C10-Arylgruppen, C7-C12-Alkylaryl- oder -Arylalkylgruppen sind, ist;
    Rf ein Zahlenmittel des Molekulargewichts im Bereich von 350 bis 8.000, vorzugsweise 500 bis 3.000, aufweist und Struktureinheiten mit mindestens einer der folgenden Strukturen umfasst, die statistisch entlang der Kette verteilt sind:
    (CFXO), (CF2CF2O), (CF2CF2CF2O), (CF2CF2CF2CF2O),
    (CR4R5CF2CF2O), (CF(CF3)CF2O), (CF2CF(CF3)O),
    worin X = F, CF3;
    R4 und R5, die gleich oder verschieden voneinander sind, aus H, Cl oder Perfluoralkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen ausgewählt werden,
    bei der Behandlung von keramischen Materialien zur Erzielung einer leichten Fleckentfernung.
  • Rf kann insbesondere eine der folgenden Strukturen aufweisen: 1) -(CF2O)a'-(CF2CF2O)b'- mit a'/b' im Bereich von 0,5 bis 2, einschließlich der Grenzwerte, wobei a' und b' solche ganze Zahlen sind, dass sich das vorstehend angegebene Molekulargewicht ergibt; 2) -(C3F6O)r-(C2F4O)b-(CFXO)t- mit r/b = 0,5 – 2,0; wobei (r+b)/t im Bereich von 10 – 30 ist, b, r und t solche ganze Zahlen sind, dass sich das vorstehend angegebene Molekulargewicht ergibt, und X die vorstehend angegebene Bedeutung hat; 3) -(C3F6O)r'-(CFXO)t'- t' kann 0 sein;
    wenn t' verschieden von 0, dann r'/t' = 10 – 30,
    wobei r' und t' solche ganze Zahlen sind, dass sich das vorstehend angegebene Molekulargewicht ergibt; und X die vorstehend angegebene Bedeutung hat; 4) -(OCF2CF(CF3))z-OCF2(R'f)y-CF2O-(CF(CF3)CF2O)z- worin z eine solche ganze Zahl ist, dass das Molekulargewicht das vorstehend angegebene ist;
    y eine ganze Zahl zwischen 0 und 1 ist und R'f eine Fluoralkylengruppe mit z.B. 1 bis 4 Kohlenstoffatomen ist; 5) -(OCF2CF2CR4R5)q-OCF2(R'f)y-CF2O-(CR4R5CF2CF2O)s- worin q und s solche ganze Zahlen sind, dass das Molekulargewicht das vorstehend angegebene ist;
    R4, R5, R'f und y die vorstehend angegebene Bedeutung haben; 6) -(C3F6O)r'''(CFXO)t'''-OCF2(R'f)y-CF2O(CF(CF3)CF2O)r'''(CFXO)t'''- worin r'''/t''' = 10 – 30,
    wobei r''' und t''' solche ganze Zahlen sind, dass sich das vorstehend angegebene Molekulargewicht ergibt;
    R'f und y die vorstehend angegebene Bedeutung haben.
  • In den oben angegebenen Formeln kann -(C3F6O)- Einheiten der Formel -(CF(CF3)CF2O)- und/oder -(CF2-CF(CF3)O)- darstellen.
  • In den Strukturen (A) und (C), worin Rf monofunktionell ist, ist die andere Endgruppe vom Typ T-O-, worin T eine (Per)fluoralkylgruppe ist, ausgewählt aus: -CF3, -C2F5, -C3F7, -CF2Cl, -C2F4Cl, -C3F6Cl; wobei gegebenenfalls ein oder zwei F-Atome, bevorzugt eins, durch H ersetzt sein kann.
  • Auch binäre, ternäre und quaternäre Mischungen der vorstehend angegebenen Verbindungen (A), (B), (C) und (D) können verwendet werden.
  • Die vorstehenden Fluorpolyether sind erhältlich durch wohl bekannte Verfahren nach dem Stand der Technik, siehe z.B. die folgenden Patente, die hier durch Bezugnahme aufgenommen werden: US-Patent 3665041, 2242218, 3715378 und EP 239123 . Die funktionalisierten Fluorpolyether mit Hydroxyl-Endgruppe werden z.B. nach EP 148482 oder dem US-Patent 3810874 erhalten.
  • Die Synthese der monofunktionellen (Per)fluorpolyetherphosphate der Struktur (A) kann durch Umsetzung der entsprechenden (Per)fluoralkylenoxide mit Hydroxy-Endgruppe mit POCl3 durchgeführt werden. Um das Monoesterderivat (m = 1) zu erhalten, ist es notwendig, ein Molverhältnis von POCl3/Verbindung mit Hydroxy-Endgruppe im Bereich von 2/1 bis 10/1, bevorzugt 6/1 bis 8/1, zu verwenden. Die Reaktion wird durch langsames Zutropfen der Verbindung mit Hydroxy-Endgruppe zu POCl3 bei einer Temperatur zwischen 50 und 100°C, bevorzugt zwischen 70 und 80°C, durchgeführt, wobei die HCl-Dämpfe durch eine KOH-Falle entfernt werden. Der Überschuss POCl3 wird durch Destillation entfernt, während das gebildete Addukt mit H2O hydrolysiert wird. Die Trennung des erhaltenen Produkts erfolgt durch Extraktion mit einem geeigneten organischen Lösungsmittel, wie z.B. Ethylacetat. Die Verbindung der Struktur (A) mit m = 1 wird aus der organischen Phase nach bekannten Techniken getrennt, z.B. durch Lösungsmittelverdampfung.
  • Um das Biester-Derivat (m = 2) der Formel (A) zu erhalten, verfährt man wie beim Monoester mit dem Unterschied, dass nach Entfernung von POCl3 das Reaktionsaddukt weiter mit einer äquimolaren Menge der Verbindung mit Hydroxy-Endgruppe umgesetzt wird. Im Anschluss erfolgt die Hydrolyse und man verfährt wie vorstehend beschrieben.
  • Um das Triesterderivat (m = 3) der Formel (A) zu erhalten, verfährt man wie beim Monoester mit dem Unterschied, dass nach der Entfernung von POCl3 das Reaktionsaddukt weiter mit einer bimolaren Menge der Verbindung mit Hydroxy-Endgruppe umgesetzt wird. Im Anschluss erfolgt eine Hydrolyse und man verfährt wie vorstehend beschrieben.
  • Die Herstellung der bifunktionellen (Per)fluorpolyetherphosphate der Struktur (B) können durch Umsetzung der entsprechenden (Per)fluoralkylenoxide mit zwei Hydroxy-Endgruppen mit POCl3 durchgeführt werden. Um das Derivat mit m' = 0 zu erhalten, ist es notwendig, ein Molverhältnis von POCl3/Verbindung mit zwei Hydroxy-Endgruppen im Bereich von 4/1 bis 20/1, bevorzugt 12/1 bis 16/1, zu verwenden. Die Reaktion wird durch langsames Zutropfen der Verbindung mit Hydroxy-Endgruppe zu POCl3 bei einer Temperatur zwischen 50 und 100°C, bevorzugt zwischen 70 und 80°C, durchgeführt, wobei die HCl-Dämpfe durch eine KOH-Falle entfernt werden. Der Überschuss POCl3 wird durch Destillation entfernt, während das gebildete Addukt mit H2O hydrolysiert wird. Die Trennung der Verbindung (B) mit m' = 0 erfolgt durch Extraktion mit einem geeigneten organischen Lösungsmittel, wie z.B. Ethylacetat. Die Verbindung wird entsprechend bekannten Techniken aus der organischen Phase getrennt, z.B. durch Lösungsmittelverdampfung.
  • Um die Verbindung der Struktur (B) mit m' > 0 zu erhalten, verfährt man wie im Fall m' = 0 mit dem Unterschied, dass nach der Entfernung von POCl3 das Reaktionsaddukt weiter mit variablen Mengen der Verbindung mit zwei Hydroxy-Endgruppen umgesetzt wird. Anschließend erfolgt die Hydrolyse und das vorstehend beschriebene Verfahren wird ausgeführt.
  • Die (Per)fluorpolyethersilane der Strukturen (C) und (D) sind bekannte Verbindungen und können z.B. nach dem US-Patent 4094911 oder dem US-Patent 4818619 hergestellt werden.
  • Der Anmelder hat überraschenderweise festgestellt, dass es durch Verwendung der vorstehend definierten (Per)fluorpolyether-Derivate möglich ist, eine wirksame Entfernung von Flecken aus Keramikmaterialien zu erreichen, ohne dass filmbildende Polymerbeschichtungen verwendet werden, und eine hohe Beständigkeit der Schutzbehandlung erhalten wird, sogar über 6 Monate. Ohne an irgendeine Theorie gebunden zu sein, ist der Anmelder der Auffassung, dass die Ergebnisse der Erfindung in dem Vermögen der Verbindungen begründet sind, in die Porosität der Keramikmaterialien einzudringen, um chemisch mit den Metallionen, die im Keramikmaterial vorhanden sind, wechselzuwirken, wodurch ein andauernder Schutz erhalten wird.
  • Die (Per)fluorpolyether-Derivate der Erfindung üben einen sehr wirkungsvollen Schutz im Fall von Flecken aus, die z.B. durch Wein, Kaffee, Coca-Cola, Essig, schwarze Markierungsstifte, Kaliumpermanganat repräsentiert werden (siehe die Beispiele). Die aggressivsten Mittel sind schwarze Markierungsstifte, die als bedeutsamste Flecken angesehen werden können, und KMnO4. Andere Flecken, bei denen der Gebrauch der (Per)fluorpolyether-Verbindungen der Erfindung positive Ergebnisse gezeigt hat; sind Iodlösungen, die üblicherweise in Krankenhäusern als Desinfektionsmittel verwendet werden, und das Material, das als Dichtungsmittel für die Fliesenzwischenräume eingesetzt wird.
  • Für alle vorstehend genannten Flecken werden insbesondere durch Gebrauch der bifunktionellen (Per)fluorpolyetherphosphate der Struktur (B), worin m' bevorzugt 0 oder 1 ist und Rf die Struktur 1) aufweist, die besten Ergebnisse erhalten.
  • Die (Per)fluorpolyether-Verbindungen der Erfindung können leicht durch Bürsten, Sprühen, Klotzen unter Verwendung von Formulierungen umfassend Wasser oder Lösungsmittel mit geringer Umweltbelastung aufgebracht werden. Der einfache Auftrag der (Per)fluorpolyether der Erfindung, die erhaltenen guten Schutzergebnisse und die Beibehaltung des äußeren Aussehens des Keramikmaterials ermöglichen die Verwendung der Erfindung in verschiedenen Anwendungsgebieten von der Industrie bis zum Haushalt, in dem die Behandlung den Schutz von Fliesen oder von Bad- und Küchenzubehör aus Keramikmaterial betrifft.
  • Die (Per)fluorpolyetherphosphate der Struktur (A) und (B) können sowohl in saurer Form (Z+ = H+) als auch in Salzform mit einem Alkalimetallhydroxid (Z+ = M+, mit M = Li, Na, K usw.) oder mit Ammoniak oder mit einem Amin (Z+ = N(R)4 +) verwendet werden.
  • Die (Per)fluorpolyetherphosphate der Struktur (A) und (B) können in Wasser, Lösungsmitteln oder Wasser/Lösungsmittel-Mischungen formuliert werden. Lösungsmittel oder Mischungen von Lösungsmitteln, die für diesen Zweck geeignet sind, können aus folgenden Klassen ausgewählt werden: aliphatische Alkohole mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen; aliphatische Glycole mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen, gegebenenfalls mit verestertem Hydroxyl; Ketone oder Ester mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen usw. Es können auch Mischungen von Lösungsmittel/Wasser, wie z.B. Mischungen von Keton/Wasser oder Alkohol/Wasser in Volumenverhältnissen im Bereich von 10:90 bis 90:10 verwendet werden.
  • In den vorstehend genannten Formulierungen liegt die Konzentration der (Per)fluorpolyetherphosphate im Bereich von 0,1 bis 30 Gew.-%, wobei die Menge an (Per)fluorpolyether-Verbindung, die auf die Keramikoberfläche aufgebracht wird, in Abhängigkeit von der Porosität des Materials und den beabsichtigten Sperreigenschaften im Bereich von 0,1 bis 20 g/m2 liegt.
  • Die formulierte Verbindung kann nach herkömmlichen Tauch-, Sprüh-, Bürst- und Klotzverfahren aufgebracht werden. Nach Auftrag lässt man die Verbindung in Abhängigkeit von der Art des Auftrags und der eingesetzten Formulierung für eine Dauer von 10 s bis 2 h in die Porosität des Keramikmaterials eindringen. Nach Lösungsmittelverdampfung kann der Überschuss der aufgebrachten Verbindung an der Oberfläche durch Bürsten entfernt werden.
  • Die (Per)fluorpolyethersilane der Struktur (C) und (D) können mit Formulierungen aufgebracht werden, die polare Lösungsmittel, z.B. Alkohole, Glycole, oder Kohlenwasserstoff-Lösungsmittel enthalten, wobei die Konzentration der Verbindungen der Erfindung im Bereich von 0,1 bis 10 Gew.-% liegt. Auch in diesem Fall liegt die Menge an (Per)fluorpolyether-Verbindung, die auf die Keramikoberfläche aufgebracht wird, im Bereich von 0,1 bis 20 g/m2. Um die besten Ergebnisse zu erhalten, ist es bevorzugt, dass das polare Lösungsmittel mit einer geringen Menge Wasser, gegebenenfalls in Anwesenheit eines Silanisierungskatalysators, kombiniert wird. Alternativ kann ein Wärmebehandlungszyklus eingesetzt werden, um die Vernetzung der aufgebrachten Verbindung der Struktur (C) und (D) zu begünstigen.
  • Um die Entfernung des Lösungsmittels zu begünstigen, das in der Porosität vorhanden ist, nachdem die Formulierungen, welche die Verbindungen der Erfindung (A), (B), (C) oder (D) umfassen, aufgebracht worden sind, kann eine zusätzliche Wärmebehandlung der behandelten Oberfläche bei einer Temperatur im Bereich von 60 bis 150°C folgen.
  • Die vorliegende Erfindung wird durch die folgenden Beispiele besser erläutert, die nur hinweisend, aber nicht beschränkend für den Umfang der Erfindung selbst sind.
  • BEISPIELE Charakterisierung Bewertung der Fleckschutzeigenschaften
  • Das Verhalten der Perfluorpolyether-Verbindungen der Erfindung, die durch Bürsten auf Fliesen aus porzellanartig gebranntem Steingut mit unterschiedlichen Oberflächenkonzentrationen abgeschieden sind, werden im Hinblick auf die leichte Entfernung von verschiedenen Flecken, wie Wein, Kaffee, Coca-Cola, Essig und schwarzem Markierungsstift (Pentel Pen N50 von Pentel Co., Ltd.), Kaliumpermanganat KMnO4 (0,1 N Lösung) bewertet. Die aggressivsten Mittel sind der schwarze Markierungsstift, der als der bedeutsamste Fleck angesehen werden kann, und KMnO4.
  • Die Einfachheit der Fleckentfernung ist bei zwei unterschiedlichen Fällen unter Verwendung von Wasser oder Ethylalkohol als Entfernungsmittel bewertet worden. Damit wird ein Buchstabe verbunden, der das eingesetzte Entfernungsmittel betrifft: A (Wasser) und S (Ethylalkohol).
  • Das Vermögen bezüglich der Einfachheit der Entfernung der vorstehend genannten Flecken wurde durch Aufbau einer visuellen Bewertungsskala bewertet, die auf den Prozentgehalt der Fleckentfernung Bezug nimmt, wie in Tabelle 1 gezeigt.
  • TABELLE 1
    Figure 00100001
  • BEISPIEL 1
  • Ein monofunktionelles Perfluorpolyether (PFPE)-phosphat mit der Struktur: [Cl(C3F6O)pCF2CH2O(CH2CH2O)n]mP(O) (OH)3_m mit p = 2 - 5, n = 1 - 4, m = 1 - 3 wird verwendet.
  • Der vorstehend angegebene Perfluorpolyether wird mit 10 Gew.-% in Isopropylalkohol dispergiert und bei Raumtemperatur auf glatte Fliesen aus porzellanartig gebranntem Steingut mit einer Abmessung von 5 × 5 aufgetragen.
  • Für den Auftrag der Dispersion wurde eine 2,5 ml Spritze verwendet, wobei unterschiedliche Menge der Verbindung abgeschieden wurden, um unterschiedliche Endkonzentrationen des Perfluorpolyethers für die Oberflächeneinheit zu erhalten. Insbesondere wurde die Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Verbindung für eine bessere Fleckentfernung bei Konzentrationen von 0,1 g/m2, 0,5 g/m2, 1 g/m2, 5 g/m2 und 10 g/m2 bewertet.
  • Nach dem Aufbringschritt lässt man die Verbindung 30 s in die Materialporosität eindringen, wonach der Überschuss der Verbindung, der auf der Oberfläche verblieben ist, durch Bürsten entfernt wird.
  • Die Fleckentests werden etwa 12 h nach der Behandlung durchgeführt, um die vollständige Verdampfung des noch in der Porosität des Keramikmaterials vorhandenen Lösungsmittels zu ermöglichen. Die Flecken werden auf dem Keramikmaterial abgeschieden und nach 24 h mit einem Tuch mit Wasser (A) oder, wenn Wasser nicht ausreicht, mit Ethylalkohol (S) entfernt. Die Ergebnisse der Tests sind in Tabelle 2 angegeben.
  • TABELLE 2
    Figure 00110001
  • BEISPIEL 2
  • Ein bifunktionelles Perfluorpolyether (PFPE)-phosphat wird verwendet, das eine Mischung der nachstehend angegebenen Strukturen darstellt: 1) (HO)2(O)PO(C2H4O)pCH2CF2O(C2F4O)n(CF2O)mCF2CH2(OC2H4)pOP(O)(OH)2 2) [(HO)2(O)PO(C2H4O)pCH2CF2O(C2F4O)n(CF2O)mCF2CH2(OC2H4)pO]2P(O)OH worin p = 1 - 4; n = 2 - 4, m = 2 - 6,
    wobei die Verbindung 1) 90 Mol-% und die Verbindung 2) 10 Mol-% darstellt.
  • Der oben angegebene Perfluorpolyether wird mit 10 Gew.-% in Isopropylalkohol dispergiert und bei Raumtemperatur auf glatte Fliesen aus porzellanartig gebranntem Steingut mit Abmessungen von 5 × 5 aufgebracht.
  • Die Bedingungen für den Auftrag der Verbindung und die Fleckentests wurden entsprechend Beispiel 1 durchgeführt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 angegeben.
  • TABELLE 3
    Figure 00120001
  • BEISPIEL 3
  • Es wird ein monofunktionelles Perfluorpolyethersilan mit der nachstehend angegebenen Struktur verwendet: Cl(C3F6O)pCF2-CONH(CH2)3Si(OC2H5)3 worin p = 2 - 5.
  • Der vorstehend genannte Perfluorpolyether wird mit 10 Gew.-% in Isopropylalkohol dispergiert und bei Raumtemperatur auf glatte Fliesen aus porzellanartig gebranntem Steingut mit Abmessungen von 5 × 5 aufgebracht.
  • Die Bedingungen für den Auftrag der Verbindung wurden entsprechend Beispiel 1 durchgeführt, mit dem Unterschied, dass nach dem Auftrag der Verbindung eine Wärmebehandlung durchgeführt wird, welche das Erwärmen der Keramikprobe in einem Ofen bei T = 80°C für 2 h beinhaltet. Nach diesem Zeitintervall ist es möglich, den Überschuss an der Oberfläche zu entfernen und die wie in Beispiel 1 beschriebenen Fleckentests durchzuführen. Die Testergebnisse sind in Tabelle 4 angegeben.
  • TABELLE 4
    Figure 00120002
  • BEISPIEL 4
  • Ein bifunktionelles Perfluorpolyether (PFPE)-silan mit der nachstehend angegebenen Struktur wird verwendet: (C2H5O)3Si(CH2)3HNOC-CF2O(CF2CF2O)m(CF2O)nCF2-CONH(CH2)3Si(OC2H5)3 worin n = 2 - 4, m = 2 - 6.
  • Der vorstehend genannte Perfluorpolyether wird mit 10 Gew.-% in Isopropylalkohol dispergiert und auf glatte Fliesen aus porzellanartig gebranntem Steingut mit Abmessungen von 5 × 5 bei Raumtemperatur aufgebracht.
  • Die Bedingungen für den Auftrag der Verbindung und die Fleckentests wurden entsprechend Beispiel 3 durchgeführt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 5 angegeben.
  • TABELLE 5
    Figure 00130001
  • Aus den in den Tabellen 2 bis 5 gezeigten Ergebnissen wird festgestellt, dass das bifunktionelle Perfluorpolyetherphosphat die wirksamste Verbindung für die Fleckentfernung von der Fliese aus porzellanartig gebranntem Steingut ist.
  • BEISPIEL 5 (Vergleich)
  • Es wird eine hydrierte Siliconverbindung Wacker 090L verwendet, die von Wacker Chemie hergestellt wird.
  • Die vorstehend genannte handelsübliche Verbindung wird mit 10 Gew.-% in Isopropylalkohol dispergiert und auf glatte Fliesen aus porzellanartig gebranntem Steingut mit Abmessungen von 5 × 5 bei Raumtemperatur aufgebracht.
  • Die Bedingungen für den Auftrag der Verbindung und die Fleckentests wurden entsprechend Beispiel 1 durchgeführt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 6 angegeben, worin die Ergebnisse der Fleckentfernungstests für unbehandelte Fliesen und für Fliesen, die mit dem genannten handelsüblichen hydrierten Silicon behandelt sind, angegeben werden.
  • TABELLE 6
    Figure 00140001
  • Silicon neigt dazu, einen Film auf der Fliesenoberfläche zu bilden, und bei Prüfung bei einer Konzentration von weniger als (5 g/m2) ergeben sich Ergebnisse, die denen mit der unbehandelten Fliese nicht deutlich überlegen sind.

Claims (14)

  1. Verwendung von mono- und bifunktionellen (Per)fluorpolyether-Derivaten mit den folgenden Strukturen: [Rf-CFY-L-O]mP(O) (O-Z+)3–m (A) (O-Z+)2P(O) [O-L-YFC-O-Rf-CFY-L-O-P(O)(O-Z+)]m' -[O-L-YFC-O-Rf-CFY-L-O]P(O) (O-Z+)2 (B) Rf-CFY-L-W (C) W-L-YFC-O-Rf-CFY-L-W (D)worin: m' eine ganze Zahl von 0 bis 20, vorzugsweise 0 bis 4, ist; L eine organische Gruppe ausgewählt aus -CH2-(OCH2CH2)n-, -CO-NR'-(CH2)q-, worin R' = H oder eine C1-C4-Alkylgruppe, ist; n = 0 – 8, vorzugsweise 1 – 3, q = 1 – 8, vorzugsweise 1 – 3; Z = H, Alkalimetall oder NR4-Gruppe mit R = H oder eine C1-C4-Alkylgruppe; Y = F, CF3; m = 1, 2, 3, vorzugsweise 1, 2; W eine Gruppe -Si(R1)α(OR2)3–α mit α = 0, 1, 2, wobei R1 und R2 gleich oder verschieden voneinander C1-C6-Alkylgruppen, gegebenenfalls enthaltend einen oder mehrere Ether-O, C6-C10-Arylgruppen, C7-C12-Alkylaryl- oder -Arylalkylgruppen sind, ist; Rf ein Zahlenmittel des Molekulargewichts im Bereich von 350 bis 8.000, vorzugsweise 500 bis 3.000, aufweist und Struktureinheiten mit mindestens einer der folgenden Strukturen umfasst, die statistisch entlang der Kette verteilt sind: (CFXO), (CF2CF2O), (CF2CF2CF2O), (CF2CF2CF2CF2O), (CR4R5CF2CF2O), (CF(CF3)CF2O), (CF2CF(CF3)O), worin X = F, CF3; R4 und R5, die gleich oder verschieden voneinander sind, aus H, Cl oder Perfluoralkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen ausgewählt werden, bei der Behandlung von keramischen Materialien zur Erzielung einer leichten Fleckentfernung.
  2. Verwendung nach Anspruch 1, worin Rf ausgewählt wird aus einer der folgenden Strukturen: 1) -(CF2O)a'-(CF2CF2O)b'- mit a'/b' im Bereich von 0,5 bis 2, einschließlich der Grenzwerte, wobei a' und b' solche ganze Zahlen sind, dass sich das vorstehend angegebene Molekulargewicht ergibt; 2) -(C3F6O)r-(C2F4O)b-(CFXO)t- mit r/b = 0,5 – 2,0; wobei (r+b)/t im Bereich von 10 – 30 ist, b, r und t solche ganze Zahlen sind, dass sich das vorstehend angegebene Molekulargewicht ergibt, und X die vorstehend angegebene Bedeutung hat; 3) -(C3F6O)r'-(CFXO)t'- t' kann 0 sein; wenn t' verschieden von 0, dann r'/t' = 10 – 30, wobei r' und t' solche ganze Zahlen sind, dass sich das vorstehend angegebene Molekulargewicht ergibt; und X die vorstehend angegebene Bedeutung hat; 4) -(OCF2CF(CF3))z-OCF2(R'f)y-CF2O-(CF(CF3)CF2O)z- worin z eine solche ganze Zahl ist, dass das Molekulargewicht dem vorstehend angegebenen entspricht; y eine ganze Zahl zwischen 0 und 1 ist und R'f eine Fluoralkylengruppe mit z.B. 1 bis 4 Kohlenstoffatomen ist; 5) -(OCF2CF2CR4R5)q-OCF2(R'f)y-CF2O- (CR4R5CF2CF2O)s- worin q und s solche ganze Zahlen sind, dass das Molekulargewicht dem vorstehend angegebenen entspricht; und R4, R5, R'f und y die vorstehend angegebene Bedeutung haben; 6) -(C3F6O)r'''(CFXO)t'''-OCF2(R'f)y-CF2O(CF(CF3)CF2O)r'''(CFXO)t'''- worin r'''/t''' = 10 – 30, wobei r''' und t''' solche ganze Zahlen sind, dass sich das vorstehend angegebene Molekulargewicht ergibt; und R'f und y die vorstehend angegebene Bedeutung haben.
  3. Verwendung nach den Ansprüchen 1 bis 2, worin in den Strukturen (A) und (C), worin Rf monofunktionell ist, die andere Endgruppe vom Typ T-O- ist, worin T eine (Per)fluoralkylgruppe ist, ausgewählt aus: -CF3, -C2F5, -C3F7, -CF2Cl, -C2F4Cl, -C3F6Cl; gegebenenfalls können ein oder zwei F-Atome, vorzugsweise eins, durch H ersetzt sein.
  4. Verwendung nach den Ansprüchen 1 bis 3, worin binäre, ternäre und quaternäre Mischungen der Verbindungen (A), (B), (C) und (D) verwendet werden.
  5. Verwendung nach den Ansprüchen 1 bis 4, worin die Flecken ausgewählt sind aus Wein, Kaffee, Coca-Cola, Essig, schwarzem Markierungsstift, Kaliumpermanganat, Iod-Desinfektionslösung und Dichtungsmittel für Fliesenzwischenräume
  6. Verwendung nach den Ansprüchen 1 bis 5, worin die bifunktionellen (Per)fluorpolyetherphosphate der Struktur (B) verwendet werden, worin m' bevorzugt 0 bis 1 ist und Rf die Struktur 1) hat.
  7. Verwendung nach den Ansprüchen 1 bis 6, worin die Verbindungen der Struktur (A), (B), (C) und (D) durch Bürsten, Tauchen, Sprühen, Klotzen unter Verwendung von Formulierungen umfassend Wasser oder Lösungsmittel mit geringer Umweltbelastung aufgebracht werden.
  8. Verwendung nach Anspruch 7, worin die (Per)fluorpolyetherphosphate der Struktur (A) und (B) in Wasser, in Lösungsmitteln oder in Wasser/Lösungsmittel-Mischungen formuliert werden.
  9. Verwendung nach den Ansprüchen 7 bis 8, worin die Lösungsmittel ausgewählt werden aus den folgenden Klassen: aliphatischen Alkoholen mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen; aliphatischen Glycolen mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen, gegebenenfalls mit verestertem Hydroxyl; Ketonen oder Estern mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen.
  10. Verwendung nach den Ansprüchen 7 bis 9, worin Keton/Wasser- oder Alkohol/Wasser-Mischungen in Volumenverhältnissen im Bereich von 10:90 bis 90:10 verwendet werden.
  11. Verwendung nach den Ansprüchen 1 bis 10, worin die Konzentration der (Per)fluorpolyetherphosphate (A) und (B) in den Formulierungen im Bereich von 0,1 bis 30 Gew.-% liegt und die Verbindungsmenge, die auf die Keramikoberfläche aufgebracht wird, im Bereich von 0,1 bis 20 g/m2 liegt.
  12. Verwendung nach den Ansprüchen 1 bis 10, worin die (Per)fluorpolyethersilane der Struktur (C) und (D) aus Formulierungen aufgebracht werden, die polare Lösungsmittel ausgewählt aus Alkoholen, Glycolen oder Kohlenwasserstoff-Lösungsmitteln enthalten, wobei die Konzentration der Verbindungen in der Formulierung im Bereich von 0,1 bis 10 Gew.-% liegt und die Verbindungsmenge, die auf die Keramikoberfläche aufgebracht wird, im Bereich von 0,1 bis 20 g/m2 liegt.
  13. Verwendung nach Anspruch 12, worin das polare Lösungsmittel kombiniert wird mit einer geringen Menge an Wasser, gegebenenfalls in Anwesenheit eines Silanisierungskatalysators.
  14. Verwendung nach den Ansprüchen 1 bis 13, worin das behandelte Keramikmaterial porzellanartig gebranntes Steingut (porcelainized gres) ist.
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