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Die
Erfindung betrifft ein handbetriebenes Fahrzeug für den Fahrgasttransport,
insbesondere einen Sportwagen oder Kinderwagen mit einem Fahrgestell
mit wenigstens drei Rädern,
von denen wenigstens zwei schwenkbar mit dem Fahrgestell verbunden
sind.
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Ein
solches Fahrzeug ist allgemein in der Form eines Kinderwagens, eines
Buggys, eines Sportwagens oder eines Rollstuhls bekannt, siehe zum
Beispiel die WO-A-00/34103.
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Es
gibt zwei Arten von Kinderwagen, d. h. mit relativ kleinen festen
Rädern,
wie beispielsweise Buggys, und mit relativ großen Rädern mit Luftreifen, wie beispielsweise
Sportwagen. Die letztgenannte Art, welche durch den Anmelder unter
dem Namen Freerider vermarktet wird, wird immer beliebter.
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Kinderwagen
mit kleinen Rädern
sind häufig mit
lenkbaren oder tatsächlich
hilfslenkenden Rädern versehen.
Diese Räder
sind dann als Schwenkrollen realisiert und im Allgemeinen vorne
am Kinderwagen angeordnet.
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Die
großen
Räder mit
Luftreifen sind im Allgemeinen nicht lenkbar, da eine Schwenkbefestigung
großer
Räder schwieriger
ist, und eine herkömmliche
Schwenkkonstruktion voluminös
und teuer sein würde.
Ein schwenkbar befestigtes Rad ist außerdem während einer Rückwärtsbewegung
des Fahrzeugs nicht sehr stabil.
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Es
ist die Aufgabe der Erfindung, ein Fahrzeug der oben beschriebenen
Art vorzusehen, welches relativ einfach und bei geringen Kosten
hergestellt werden kann und welches insbesondere wenig Raum in der
zusammengefalteten Stellung einnimmt und welches außerdem eine
ausgezeichnete Vorwärtsbewegungsstabilität besitzt.
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Diese
Aufgabe wird durch Vorsehen eines Fahrzeugs gemäß Anspruch 1 gelöst.
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Obwohl
die Erfindung hauptsächlich
für Kinderwagen
gelten soll, kann sie auch auf andere handbetriebene Fahrzeuge,
wie beispielsweise Rollstühle, angewendet
werden.
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In
der vorliegenden Erfindung wird eine bessere Vorwärtsbewegungsstabilität durch
Platzieren der schwenkbaren Räder
zusammen auf einer Welle erzielt.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung sind die schwenkbaren Räder in der Fahrtrichtung des
Fahrzeugs hinter dem wenigstens einen festen Rad angeordnet, und
die Schwenkverbindung der Welle mit dem festen Teil des Fahrgestells
ist in der Fahrtrichtung vor der Welle angeordnet, und ein Gleittraglager ist
zwischen der schwenkbaren Welle und der Schwenkverbindung vorgesehen.
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Diese
Maßnahme
resultiert auch in einer verbesserten Stabilität, insbesondere während der Rückwärtsfahrt.
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Gemäß einem
weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel
liegt der Abstand zwischen dem Drehpunkt und der Welle in der Größenordnung
des halben Abstands zwischen den schwenkbaren Rädern.
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Unerwarteterweise
resultiert auch diese Dimensionierungsmaßnahme in einer Erhöhung der Stabilität.
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Eine
spezielle Einzelheit sieht das Anordnen eines Wälzlagers in dem Drehpunkt vor.
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Der
Drehpunkt ist schließlich
stark belastet. Durch Vorsehen eines Wälzlagers können diese Belastungskräfte gut
absorbiert werden, ohne dass dies in einem übermäßigen Verschleiß resultiert.
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Das
Traglager dient auch dazu, die großen Kräfte und Momente aufzunehmen,
welche auf die Schwenkverbindung wirken. Durch Platzieren des Traglagers
in einem deutlichen Abstand von dem Drehpunkt können große Moment mit relativ kleinen Kräften und
Drücken
absorbiert werden, wodurch der Verschleiß reduziert wird.
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Ein
noch spezielleres Ausführungsbeispiel sieht
die Anordnung eines Wälzlagers
in dem Traglager vor, welches Traglager ausgebildet ist, um wenigstens
einen Teil der Normalkraft zwischen der schwenkbaren Welle und der
Schwenkverbindung aufzunehmen.
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Tests
haben gezeigt, dass sich die Belastung auf das Traglager größer als
angenommen erwiesen hat. Ein Schwenken kann durch das Anordnen von Wälzlagern
einfacher stattfinden, sodass der Fahrkomfort verbessert wird.
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Um
den Komfort weiter zu verbessern und die Steifheit des Rahmens zu
erhöhen,
ist das Traglager mit zwei Wälzlagern
versehen, deren Achsen einen Winkel einschließen, welcher größer als
30° ist.
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Gemäß einem
noch weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel
weist das Fahrzeug eine die Reibung erhöhende Einrichtung auf, welche
wenigstens ein mit der schwenkbaren Welle oder dem festen Teil des
Fahrgestells verbundenes und in den festen Teil oder die Welle eingreifendes
Reibelement aufweist.
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Das
Schwenken der schwenkbaren Räder unterliegt
hierdurch einer Reibung, sodass mit einer sorgfältigen Einstellung dieser Einrichtung
ebenso die Stabilität
erhöht
wird. Dies scheint mit der Anordnung der Wälzlager in dem Traglager in
Widerspruch zu stehen, aber die Wälzlager dienen dem Absorbieren
von Normalkräften
und dem Reduzieren von Verschleiß, während die die Reibung vergrößernde Einrichtung
dem Formen einer definierten Reibkraft während des Schwenkens dient.
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Gemäß einem
noch weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel
weist das Fahrzeug eine Einrichtung zum Fixieren der Schwenkverbindung
in einer bestimmten Stellung zwischen der Welle und dem festen Teil
des Fahrgestells auf.
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Das
Schwenken der Räder
wird mit dieser Einrichtung blockiert, sodass man einen Wagen mit der
Fahreigenschaft eines klassischen Sportwagens erhält. Es ist
jedoch offensichtlich, dass für
diesen Zweck die Schwenkeinrichtung in der Schwenkstellung fixiert
werden muss.
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Gemäß einem
noch weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel
weist die Fixiereinrichtung wenigstens ein bewegbares Blockierelement
auf, das mit der schwenkbaren Welle oder dem festen Teil des Fahrgestells
verbunden ist, und mit dem festen Teil oder der schwenkbaren Welle
zusammenwirkt, welches Element in seine Blockierstellung vorgespannt ist.
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Die
vorliegende Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die
anhängenden
Figuren erklärt.
Darin zeigen:
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1 eine
perspektivische Darstellung eines Kinderwagens gemäß der vorliegenden
Erfindung;
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2 eine
teilweise aufgebrochene perspektivische Detailansicht des in 1 dargestellten Kinderwagens;
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3 eine
Darstellung entsprechend 2 in einer anderen Stellung;
und
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4 eine
Darstellung entsprechend 3 eines Ausführungsbeispiels, bei welchem
Wälzlager in
dem Traglager angeordnet sind.
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1 zeigt
einen Kinderwagen. Der Kinderwagen weist einen Rahmen 2 auf,
der durch ein V-förmiges
Rohrteil 3 gebildet ist, an welchem ein im Wesentlichen
U-förmiger,
schräg
verlaufender Ausleger zum Schieben 4 befestigt ist. Der
Ausleger zum Schieben 4 ist mit dem V-förmigen Rohrteil 3 mittels eines
in der Zeichnung nicht dargestellten Faltmechanismus verbunden.
Es ist mittels des Faltmechanismus möglich, den Ausleger zum Schieben 4 in
die praktisch waagrechte Stellung zu überführen, um so das Volumen des
Sportwagens zu reduzieren. Der Ausleger zum Schieben 4 kann
außerdem
mittels der darin aufgenommenen Teleskoprohrteile eingedrückt werden.
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Für die weiteren
Komponenten des Rahmens und ihre Funktionen wird auf die niederländische
Patentanmeldung Nr. 94 00 645 Bezug genommen. Die fraglichen Komponenten
werden hier nicht vollständig
beschrieben, da sie keinen Teil der vorliegenden Erfindung bilden.
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Ein
Trägerelement 5 für ein in
dem Kinderwagen zu transportierendes Kind ist ferner an dem Ausleger
zum Schieben 4 befestigt. Das in 1 dargestellte
Trägerelement
ist durch einen aus einem weichen Material hergestellten Sitz gebildet,
welcher zum Transportieren von Kindern ab dem Alter, in welchem
sie sitzen können,
geeignet ist. Zum Transport kleinerer Kinder kann eine andere Art
von Träger,
der an dem V- förmigen Rohrteil
befestigt ist, zum Beispiel eine Säuglingstragetasche, benutzt
werden. Räder
die mit Luftreifen versehen sind, sind ferner drehbar an dem V-förmigen Rohrteil
montiert.
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Die
Oberseite des V-förmigen
Rohrteils 3 ist in der Form eines Bogens realisiert, dessen
Mittellinie in einem Kreisbogen verläuft. Eine Lagerbuchse 9 ist fest
mit dem V-förmigen Rohrteil
in der Mitte des Kreisbogens angeordnet. Die Lagerbuchse 9 ist
mit dem V-förmigen
Rohrteil 3 mittels zweier Verbindungsstangen 10, 11 verbunden.
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Eine
Welle 14 verläuft
durch die Lagerbuchse 9. Auf beiden Seiten der Lagerbuchse 9 ist
die Welle 14 mit einem ohrenförmigen Teil 15 verbunden, welches
somit um die Welle 14 drehbar ist. Das ohrenförmige Teil 15 ist
mit einer hinteren Welle 18 mittels zweier Träger 16, 17 verbunden.
Zwei Räder 19, 20 sind
an der hinteren Welle 18 montiert. Mittels des bis zu diesem
Punkt beschriebenen Aufbaus erhält man
eine hintere Welle, die relativ zu dem gesamten Wagen schwenkbar
ist.
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Als
Ergebnis der Tatsache, dass die hintere Welle einen deutlichen Abstand
von der Lagerbuchse 9 in Richtung der Bewegung des Wagens
angeordnet ist, unterliegt das in der Lagerbuchse 9 vorhandene Lager
einem deutlichen Moment. Dies resultiert in einer übermäßigen Belastung
dieser Lagerbuchse 9.
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Um
diese Belastung zu reduzieren, ist zwischen den Trägern 16, 17 ein
Druckteil 21 angeordnet. An seiner Oberseite ist das Druckteil 21 mit
einem Klemmteil 22 versehen, welches mit dem in Kreisform
gekrümmten
Teil 8 des V-förmigen
Rohrteils 3 in Kontakt steht. Die Kombination des V-förmigen Rohrteils 3 und
des Druckteils 21 wirkt so als eine zusätzliche Stütze für das Lager. Dies entlastet die
Belastung auf das Lager.
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Um
analog das Lager in der Situation, wenn der Wagen zum Beispiel angehoben
wird, nicht übermäßig zu belasten,
ist ein Klemmteil 22, welches über die Oberseite des V-förmigen Teils 3 verschoben
werden kann, mit dem Druckteil 21 verbunden.
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Man
erhält
so einen Kinderwagen, der aufgrund seiner mitgelenkten hinteren
Welle gute Fahreigenschaften besitzt. Es ist hierbei wichtig, dass
der in diesem Fall durch das Lager 9 gebildete Drehpunkt einen
deutlichen Abstand vor der hinteren Welle 18 angeordnet
ist. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel beträgt dieser
Abstand hierbei etwa die Hälfte
der Breite der hinteren Welle 18. Ein gewisses Freiheitsmaß ist natürlich in
dieser Dimensionierung möglich; es
ist daher möglich,
das Lager weiter nach vorne oder weiter nach hinten zu platzieren.
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In
manchen Situationen ist die Lenkbarkeit der hinteren Welle 18 weniger
erwünscht,
zum Beispiel wenn der Kinderwagen über ein Hindernis wie beispielsweise
einen Bordstein bewegt werden muss. Es ist deshalb möglich, die
Schwenkfunktion der hinteren Welle zu sperren. Ein Verriegelungsstift 23 ist
zu diesem Zweck in dem Druckteil 21 angeordnet. Der Verriegelungsstift 23 ist
in im Wesentlichen vertikaler Richtung bewegbar. Wenn die hintere
Welle 18 parallel zu der vorderen Welle ist, ist der Verriegelungsstift 23 unter
einem in dem V-förmigen
Rohrteil 3 angeordneten Loch 24 positioniert.
Eine Schraubenfeder 25 ist angeordnet, um den Stift 23 in das
Loch 24 zu drücken.
Die oben beschriebene Sperrvorrichtung hat die Funktion, dass man
eine Verriegelung automatisch in der rechtwinkligen Stellung der
hinteren Welle 18 erhält.
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Diese
Sperrfunktion kann mittels eines Querstifts 26 gelöst werden,
welcher fest mit dem Verriegelungsstift 23 verbunden ist
und welcher sich durch ein Loch in dem Verriegelungsstift erstreckt.
Ein Bewegen dieses Stifts nach unten verhindert eine Bewegung des
Verriegelungsstifts 23 in das Loch und dadurch die Durchführung der
Sperrfunktion. Für
die Bewegung des Querstifts 26 nach unten ist ein Hebel 27 drehbar
mit dem Druckteil 21 verbunden, wobei der Hebel 27 mit
zwei Profilkanten 28 zum Bewegen des Querstifts 26 nach
oben oder nach unten versehen ist. Der Hebel 27 ist so
ausgebildet, dass er mit dem Fuß betätigt werden
kann.
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Zur
drehbaren Befestigung und einfachen Einpassung davon ist der Hebel 27 mit
zwei Schnappverbindungen 29 versehen, welche an Wellenenden,
die in der Zeichnung nicht dargestellt sind, aber sich auf jeder
Seite des Verriegelungsstifts 23 erstrecken, eingreift
und welcher fest mit dem Druckteil 21 verbunden sind.
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Es
wird ferner darauf hingewiesen, dass gleichermaßen für den Zweck einer Vereinfachung
des Zusammenbaus das Druckteil 21 aus zwei Komponenten 21a und 21b aus
Kunststoff aufgebaut ist. Diese Komponenten werden mittels Schrauben 30 miteinander
verbunden. Die Schrauben erstrecken sich ferner durch das Klemmteil 22,
welches dadurch ebenfalls in einem Vorgang mit dem Druckteil verbunden
wird. Die Schrauben 30 dienen auch der Verbindung des Druckteils 21 mit
den Trägem 16 bzw. 17, welche
das Lager 9 mit der hinteren Welle 18 verbinden.
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Die
hintere Welle 18 ist sonst mit einer an sich bekannten
Bremsvorrichtung versehen. Die Bremsvorrichtung ist mit einer Stange 31 versehen, welche
mittels zweier Hebel 32, die jeweils in der Nähe eines
der hinteren Räder
platziert sind, drehbar mit der hinteren Welle 18 verbunden
ist. Die Geometrie des Hebels 32 ist so ausgebildet, dass
die Welle 31 zwischen zwei Stellungen bewegbar ist, wobei
die Welle 31 in einer ersten Stellung einen kurzen Abstand
von der hinteren Welle 18 angeordnet ist und in ein in
den hinteren Rädern
angeordnetes Bremselement eingreift, und in einer zweiten Stellung
die Stange 31 von dem relevanten Bremselement frei ist.
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Der
Hebel 32 ist hier mit zwei Bedienelementen 33 versehen,
mit welchen der Hebel zwischen den zwei Stellungen bewegt werden
kann. Eine Feder (nicht dargestellt in der Zeichnung) ist ferner
zum Halten der Stange 31 in den relevanten Stellungen angeordnet.
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4 zeigt
schließlich,
wie zwei Wälzlager 35, 36 kleiner
Abmessungen in dem Druckteil 21 aufgenommen sind. Die Lager 35, 36 mit
ihrer Welle 37 bzw. 38 sind hierbei in dem Druckteil 21 eingebettet, welches
zu diesem Zweck mit einer Ausnehmung versehen ist. Die Ausnehmung
ist so groß,
dass der Ring des Lagers nicht mit dem Druckteil, sondern nur mit
dem gebogenen Teil 8 in Kontakt kommt.