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Diese
Erfindung betrifft eine Lenkrollenanordnung. Zur Reduzierung der
Instabilität
beim Geradeausfahren, die bei räderbestückten Fahrzeugen mit
Lenkrollen auftritt, sind bereits zahlreiche Vorschläge unterbreitet
worden. Zwei dieser Vorschläge sind
in DE U1-9211745.7, in der die Merkmale des Oberbegriffs von Anspruch
1 enthalten sind, und in EP-A-0820881 beschrieben.
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Die
Lenkrollenanordnung gemäß DE U1-9211745.7
ist dazu vorgesehen, als eine von vier selbstlenkenden Lenkrollen
an einem räderbestückten Fahrzeug
angeordnet zu werden, bei dem es sich um einen Einkaufswagen, einen
Rollcontainer, einen Rollwagen oder dgl. handeln kann. Das Fahrzeug weist
eine flache Basisstruktur auf, an deren Unterseite vier Halteplatten
angeschraubt sind. An jeder Halteplatte ist ein ringförmiges Verbindungslager über horizontale,
querverlaufende Schwenkstifte und Lager angeordnet, die an die Halteplatte
und das Verbindungslager geschweißt sind. An dem Verbindungslager
ist ein Bügel
zur Drehung um eine Schwenkachse gehalten, welche die Achse des Schwenkstifts
schneidet und rechtwinklig zu dieser verläuft. An jedem Bügel ist
ein Bodenrad gehalten, das um eine Achse drehbar ist, die rechtwinklig
sowie versetzt zu der Schwenkachse verläuft.
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EP-A-0820881
beschreibt eine für
Rollwagen, Möbel
und dergleichen vorgesehene Lenkrollenanordnung, bei der sich die
Lenkrolle frei um eine Radachse dreht und die Radachse ihrerseits
an einem Element angeordnet ist, das der Radachse eine freie Drehung
um eine Schwenkachse erlaubt, die rechtwinklig sowie versetzt zu
der Radachse verläuft. Das
Element ist in einem Paar von Lagervorsprüngen um eine rechtwinklig zur
Schwenkachse verlaufende Kippachse derart schwenkbar, dass es zwischen
einer normalen Position, in der die Schwenkachse vertikal verläuft, und
einer gekippten Position bewegbar ist, wobei das Element in seiner
normalen Position durch eine Kompressionsfeder gegen eine in seine gekippte
Position erfolgende Drehung vorgespannt ist. In dieser normalen
Position wird das Element durch die Feder gegen einen Anschlag gedrückt, der von
einer Halteplatte nach unten hin absteht.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird eine Lenkrollenanordnung vorgeschlagen, die versehen ist
mit einer Rolle, die um eine erste Achse drehbar ist, einer Haltevorrichtung,
an der die Rolle um die Achse sowie um eine zur ersten Achse im
wesentlichen rechtwinklig verlaufende zweite Achse drehbar befestigt
ist, einer Verbindungsvorrichtung, an der die Haltevorrichtung um
die zweite Achse sowie um eine zur zweiten Achse im wesentlichen
rechtwinklig verlaufende dritte Achse drehbar befestigt ist, einer Tragvorrichtung,
an der die Verbindungsvorrichtung um die dritte Achse drehbar befestigt
ist, und einer Begrenzungsvorrichtung zur Begrenzung des Drehwinkels
der Verbindungsvorrichtung relativ zu der Tragvorrichtung, wobei
die Verbindungsvorrichtung an der Tragvorrichtung mittels eines
Stifts befestigt ist, der im wesentlichen koaxial mit der dritten
Achse verläuft,
wobei diese Lenkrollenanordnung dadurch gekennzeichnet ist, dass
die Verbindungsvorrichtung an der Tragvorrichtung nicht nur mittels
des Stifts, sondern auch mittels einer Kappe befestigt ist, wobei der
Stift an jeweiligen gegenüberliegenden
Enden in jeweiligen gegenüberliegenden
Seitenwänden
der Kappe gelagert ist.
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Die
Erfindung ermöglicht
das Minimieren eines ungewünschten
seitlichen Ausbrechens der Tragvorrichtung, lässt jedoch seitliche Bewegungen zu,
wenn sie gewünscht
sind.
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Die
Tragvorrichtung kann in Form eines Chassis eines Rollwagens, z.B.
eines Supermarkt-Einkaufswagens oder Flughafen-Gepäckwagens,
ausgebildet sein, bei dem die Lenkrollenanordnung die Vorderräder, die
Hinterräder
oder beide dieser Radpaare des Rollwagens bilden kann.
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Zum
deutlichen Verständnis
und zur leichten Ausführung
der Erfindung werden nun als Beispiel die beigefügten Zeichnungen erläutert, in
denen folgendes gezeigt ist:
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1 zeigt
eine schematische Seitenansicht eines Supermarkt-Einkaufswagens
in der Situation, in welcher der Rollwagen in Vorwärtsrichtung
bewegt wird,
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2 zeigt
eine Einzelheit aus 1, jedoch teilweise in vertikaler
Schnittansicht,
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3 zeigt
eine entlang der Linie III-III in 2 angesetzte
geschnittene Draufsicht,
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4 zeigt
eine 2 ähnliche
Ansicht, jedoch in der Situation, in welcher der Rollwagen in Rückwärtsrichtung
bewegt wird,
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5 zeigt
eine 2 ähnliche,
jedoch stärker
ausschnittsweise Ansicht einer modifizierten Version, und
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6 zeigt
eine 4 ähnliche,
jedoch stärker
ausschnittsweise Ansicht der modifizierten Version.
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In 1 bis 4 der
Zeichnungen ist ein Supermarkt-Einkaufswagen mit Lenkrollenanordnungen
gezeigt, die nicht gemäß der vorliegenden
Erfindung ausgebildet sind. Gemäß 1 bis 4 der Zeichnungen
weist der Rollwagen einen Rahmen 1 auf, an dem ein vorderes
Paar von Boden-Lenkrollen (von dem nur die linke Rolle 2 gezeigt
ist) und ein hinteres Paar von Boden-Lenkrollen (von dem nur die linke Rolle 3 gezeigt
ist) befestigt sind. Jede Lenkrolle des vorderen Paars weist eine
Rolle 4 und eine jochförmige
Haltevorrichtung 5 auf, an der die Rolle 4 derart
befestigt ist, dass die Rolle um eine horizontale Achse drehbar
ist, und die ihrerseits derart an einem am Rahmen 1 vorgesehenen
Lager 6 befestigt ist, dass die Haltevorrichtung 5 und
somit die Rolle 4 um eine vertikale Achse drehbar sind.
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Jede
der hinteren Lenkrollen weist eine Rolle 7, eine jochförmige Haltevorrichtung 8,
an der die Rolle 7 zur Drehung um eine erste horizontale
Achse H1 befestigt ist, und ein Scharnier 11 auf, wobei
ein unteres Blatt 10 des Scharniers die Haltevorrichtung 8 mittels
eines Lagers 9 derart hält,
dass die Haltevorrichtung 8 und die Rolle 7 um
eine Achse P drehbar sind, die rechtwinklig zu der Achse H1, jedoch
zu dieser versetzt verläuft.
Das obere Blatt 13 des Scharniers 11 ist mittels
einer Gewindestift-und-Mutter-Vorrichtung 14 an
dem Rahmen 1 derart festgelegt angeordnet, dass das Blatt 10 und
somit die Haltevorrichtung 8 und die Rolle 7 um
die Achse H2 des Scharnier-Schwenkstifts 12 drehbar sind,
die horizontal sowie rechtwinklig zu der Achse P, jedoch relativ
zu dieser versetzt verläuft.
Mittels einer Gewindestift-und-Mutter-Vorrichtung 15 ist
das Lager 9 sandwichartig zwischen der Haltevorrichtung 8 und dem
Blatt 10 befestigt. Das Scharnier 11 weist einen sehr
beschränkten Öffnungsgrad
auf, der begrenzt ist durch einen Stift 16, welcher an
dem Blatt 10 festgelegt ist und einen durch eine Öffnung 18 im
oberen Blatt 13 verlaufenden Halsteil 17 und einen
Kopf 19 aufweist, der über
der Öffnung 18 angeordnet,
jedoch zu groß ist,
um nach unten hin durch die Öffnung
hindurchzutreten.
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1 bis 3 zeigen
den Zustand jedes der hinteren Lenkrollen, wenn der Rollwagen in
der Vorwärtsrichtung
F vorbewegt wird. In diesem Zustand ist das Scharnier 11 voll
geschlossen, und die Achse P ist nach unten sowie nach hinten hin
schräggestellt,
so dass das Rad dazu tendiert, unter dem Gewicht des Rollwagens
und dessen Inhalts in der vertikalen Ebene der Richtung F zu verbleiben.
Falls die den Rollwagen schiebende Person den Rollwagen nach links
oder rechts steuert, wird dadurch die Rolle 7 um die Achse
P aus der Ebene der Richtung F heraus, jedoch gegen das Gewicht
des Rollwagens und seines Inhalts gedrückt, so dass der rückwärtige Bereich
des Rahmens 1 mit zunehmender Abweichung von der Richtung
F zunehmend angehoben werden muss, und zwar bis zu dem Ausmaß, dass, falls
die Person den Rollwagen in der Rückwärtsrichtung R zu ziehen beginnt,
die Achse P den in 4 gezeigten Zustand erreicht,
in dem die Achse P praktisch vertikal verläuft und tatsächlich vorzugsweise nach
unten und sehr leicht nach vorne geneigt ist, wobei das Maß der Bewegung
der Achse P um die Achse H2 im Uhrzeigersinn durch das Angreifen
des Kopfs 19 an dem Flansch 13 beschränkt ist.
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Wie 5 und 6 zeigen,
ist es gemäß der Erfindung
möglich,
jede hintere Lenkrolle kompakter auszubilden, indem die horizontale
Achse H2 derart angeordnet wird, dass sie die Achse P schneidet
oder nahezu schneidet. Das Scharnier 11 entfällt, und
stattdessen ist der Schwenkstift 12 an seinen gegenüberliegenden
Enden in jeweiligen gegenüberliegenden
Seiten einer am Rahmen 1 festgelegten Haltekappe 20 gelagert,
während
der Stift 12 ein Kippteil 21 trägt, an dem
die Haltevorrichtung 8 mittels der Gewindestift-und-Mutter-Vorrichtung 15 und
des Lagers 8 schwenkbar befestigt ist. Das Teil 21 weist
einen in die Kappe 20 ragenden Vorsprung 21' und einander
gegenüberliegende
Arme 22 und 23 auf, die durch Anschlag an den
Rück- bzw. Vorderbereich
der Kappe 20 die im Gegenuhrzeigersinn bzw. Uhrzeigersinn
erfolgende Drehung des Teils 21 und somit der Elemente 7 bis 9 um
die Achse H2 beschränken.
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Besondere
Vorteile der Lenkrollenanordnungen gemäß der Erfindung bestehen darin,
dass vor einer Lenkbewegung nach links oder rechts keine Rückwärtsbewegung
des Rollwagens erforderlich ist, dass kein fünftes Rad erforderlich ist,
dass bereits vorhandene Lenkrollen an existierenden Rollwagen leicht
und kostengünstig
durch die hier beschriebenen Lenkrollen ersetzt werden können, und
dass nach dem Ersetzen die Zusammenschiebbarkeit der Rollwagen ineinander
nicht beeinträchtigt
ist.