DE102004022436A1

DE102004022436A1 - Transportwagen

Info

Publication number: DE102004022436A1
Application number: DE200410022436
Authority: DE
Inventors: Eberlein Herbert
Original assignee: Wanzl Metallwarenfabrik GmbH
Current assignee: Wanzl GmbH and Co Holding KG
Priority date: 2004-05-06
Filing date: 2004-05-06
Publication date: 2005-12-01
Also published as: EP1742808A1; WO2005108122A1

Abstract

Die Erfindung betrifft einen von Hand bewegbaren Transportwagen (1), mit einem Fahrgestell (2), das vordere und hintere, eine Nachlaufstellung einnehmende Lenkrollen (8, 9) trägt, wobei entweder die vorderen Lenkrollen (8) oder die hinteren Lenkrollen (9) mithilfe von Mitteln, die auf die Gewichtsbelastung des Transportwagens (1) reagieren, so am Fahrgestell (2) befestigt sind, dass bei auftretender Gewichtsbelastung die Schwenkachse (10) der durch die Mittel beeinflussten Lenkrollen (8) oder (9) eine in Schieberichtung des Transportwagens (1) geneigte Lage einnehmen. DOLLAR A Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass die Mittel durch ein biegeelastisches Tragteil (12) gebildet sind, das einen oberen Schenkel (13) und einen unteren Schenkel (17) aufweist, wobei der über einen Verbindungsabschnitt (16) mit dem unteren Schenkel (17) verbundene obere Schenkel (13) am Fahrgestell (2) befestigt und der untere Schenkel (17) zum Tragen der vorderen Lenkrollen (8) oder der hinteren Lenkrollen (9) bestimmt ist.

Description

Die Erfindung betrifft einen von Hand bewegbaren Transportwagen, mit einem Fahrgestell, das vordere und hintere, eine Nachlaufstellung einnehmende Lenkrollen trägt, wobei entweder die vorderen oder die hinteren Lenkrollen mit Hilfe von Mitteln, die auf die Gewichtsbelastung des Transportwagens reagieren, so am Fahrgestell befestigt sind, dass bei auftretender Gewichtsbelastung die Schwenkachse der durch die Mittel beeinflussten Lenkrollen eine in Schieberichtung des Transportwagens geneigte Lage einnehmen.

Transportwagen dieser Art lassen sich bei starker Gewichtsbelastung, also bei hoher Beladung, besser geradeaus fahren als Transportwagen, denen die eben genannten Mittel fehlen. Lösungsvorschläge hierzu sind nicht nur in den internationalen Patentanmeldungen WO 94/08801 A1, WO 03/097 380 A1 und PCT/GB 02/02315 beschrieben, es finden sich auch weitere Vorschläge in den Patentanmeldungen DE 36 12 925 A1 , EP 0 820 881 A2 , GB 2 333 698 A1 und US 4,000,912 . Allen in diesen Schriften offenbarten Lösungsvorschlägen haftet ein gemeinsamer Nachteil an, der darin besteht, dass sich die vorgeschlagenen Mittel, welche bei auftretender Gewichtsbelastung eine Lageveränderung der Schwenkachse der Lenkrollen bewirken sollen, eine Vielzahl von Teilen beanspruchen.

Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Transportwagen der hier vorliegenden Art so weiterzuentwickeln, dass sich die eben genannte Teilevielfalt vermeiden lässt.

Die Lösung der Aufgabe besteht darin, dass die Mittel durch ein biegeelastisches Tragteil gebildet sind, das einen oberen und einen unteren Schenkel aufweist, wobei der über einen Verbindungsabschnitt mit dem unteren Schenkel verbundene obere Schenkel am Fahrgestell befestigt und der untere Schenkel zum Tragen der vorderen oder der hinteren Lenkrollen bestimmt ist.

Die vorgeschlagene Lösung besticht durch ihre Einfachheit, denn Teile wie Druckfedern, Dämpfungselemente, Anschlagstücke, Gelenke und dergleichen, wie sie beim bisherigen Stand der Technik Verwendung finden, sind beim erfindungsgemäßen Transportwagen nicht erforderlich. Das biegeelastische Teil vereinigt vielmehr mindestens vier vorteilhafte Funktionen. Es ist Befestigungsteil für die Lenkrollen. Es verbindet ferner die beiden Lenkrollen, um ein zumindest annähernd synchrones Verhalten dann zu erreichen, wenn die Lenkrollen bei einer Gewichtsbelastung ihre in Schieberichtung des Transportwagens geneigte Lage einnehmen sollen. Die biegeelastischen Eigenschaften des Tragteiles ersetzen die bisher verwendeten Druckfedern und schließlich kann der großzügig gekrümmt gestaltete Verbindungsabschnitt sogar die Funktion eines Stoßfängers dann übernehmen, wenn das Tragteil, quer angeordnet, die vordere Begrenzung des Fahrgestelles des Transportwagens bildet.

Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigt
1 einen von Hand bewegbaren Transportwagen;
2 ein Tragteil;
3 das Tragteil in leicht belastetem Zustand sowie
4 das Tragteil in stark belastetem Zustand.
1 zeigt einen zum Beispiel als Einkaufswagen gestalteten, von Hand bewegbaren Transportwagen 1. Der Transportwagen 1 weist ein Fahrgestell 2 auf, das eine Einrichtung 6 zur Aufnahme und zum Transportieren von Gegenständen trägt. Eine Schiebeeinrichtung 7 dient dazu, den Transportwagen 1 zu bewegen. Am Falrgestell 2 sind vordere und hintere Lenkrollen 8, 9 angeordnet. Lenkrollen 8, 9 lassen sich bekanntlich um eine senkrechte Achse 10 (Schwenkachse) drehen, welche in einem seitlichen Abstand zur Radachse 11 angeordnet ist, so dass die Lenkrollen 8, 9 immer eine Nachlaufstellung einnehmen. Das Fahrgestell 2 besitzt im Beispiel zwei Holme 3, an welchen vorne ein quer verlaufendes, biegeelastisches Tragteil 12 befestigt ist. Am Tragteil 12 sind zwei vordere Lenkrollen 8 und je eine senkrechte Achse 10 drehbar angeordnet. Die beiden hinteren Lenkrollen 9 sind direkt an den Holmen 3, in deren hinterem Bereich befestigt. Das Tragteil 12 kann allerdings auch hinten an den Holmen 3 zum Tragen der hinteren Lenkrollen 9 angeordnet sein.
2 zeigt das Tragteil 12. Es ist als einstückiges, längliches Gebilde gestaltet und weist einen oberen Schenkel 13 und einen unteren Schenkel 17 auf, die durch einen bevorzugt gekrümmten Verbindungsabschnitt 16 verbunden sind. Die Form des Tragteiles 12 erinnert an ein umgebogenes Stück Blech, dessen Schenkel in einem Abstand parallel verlaufen und dessen Verbindungsabschnitt stark gekrümmt ist. Am oberen Schenkel 13 befinden sich zwei Durchbrüche 14, mit deren Hilfe das Tragteil 12 an den Holmen 3 des Fahrgestelles 2 angeschraubt werden kann, siehe 2 und 3. Am unteren Schenkel 17 befinden sich ebenfalls zwei Durchbrüche 19, die zur Befestigung zweier Lenkrollen 8 am Tragteil dienen. Das Tragteil 12 ist biegeelastisch so ausgebildet, so dass sich der obere und der untere Schenkel 13, 17 federnd gegeneinander bewegen lassen. Als Material zur Herstellung des Tragteiles 12 bietet sich Federstahl oder ein mit federnden Eigenschaften ausgestatteter Kunststoff an, wobei die federnden Eigenschaften natürlich auch durch die Formgebung des Tragteiles 12 beeinflussbar sind.
In einer Detailansicht und quer zur Schieberichtung des Transportwagens 1 betrachtet zeigt 3 das vordere Ende 3' eines Holmes 3 mit einem Tragteil 12 und mit einer vorderen Lenkrolle 8. Das Tragteil 12 und die Lenkrolle 8 sind mit dem entsprechenden Gewichtsanteil des unbeladenen Transportwagens 1 belastet. Der Holm 3 – dies gilt auch für den zweiten gegenüberliegenden Holm 3, siehe 1 – weist eine horizontal angeordnete Anschraubplatte 4 auf, die mit einer senkrecht angeordneten durchgehenden Gewindebohrung 5 ausgestattet ist. Das Tragteil 12 ist mit seinem oberen Schenkel 13 mit Hilfe einer Schraube 21, welche den Durchbruch 14 durchdringt, mit der Anschraubplatte 4 verschraubt. Entsprechendes gilt auch für den zweiten Holm 3. Der obere Schenkel 13 mündet in den bogenförmig gekrümmten, in Schieberichtung des Transportwagens 1 weisenden Verbindungsabschnitt 16, der dann in den parallel zum oberen Schenkel 13 angeordneten unteren Schenkel 17 übergeht. Am unteren Schenkel 17 ist die Lenkrolle 8 ebenfalls mit Hilfe einer Schraube 22 am Tragteil 12 befestigt, wobei die Schraube 22 den Durchbruch 19 durchdringt. Entsprechend befestigt ist auch die gegenüberliegende Lenkrolle 8. Die Elastizität und die Federungseigenschaften des Tragteiles 12 sind so gewählt, dass in unbeladenem Zustand des Transportwagens 1 der untere Schenkel 17 eine horizontale Lage einnimmt, so dass die Schwenkachse 10 der Lenkrolle 8 exakt senkrecht angeordnet ist. Zum Zwecke einer leichten Montage, sowohl des Tragteiles 12 als auch der Lenkrollen 8, ist oberhalb des Durchbruches 19 ein Freiraum 15 im oberen Schenkel 13 und unterhalb des Durchbruches 14 ein Freiraum 20 im unteren Schenkel 17 vorgesehen. Gleiches gilt auch für die andere Seite des Tragteiles 12. Die Freiräume 15, 20 sind zur Aufnahme oder zum Durchstecken von Montagewerkzeugen bestimmt.
4 zeigt die in 3 beschriebene Anordnung, jedoch mit nun stark belastetem Tragteil 12. Dieser Zustand stellt sich dann ein, wenn der Transportwagen 1 beladen wird und die auf die Lenkrolle 8 einwirkende Gewichtskraft größer wird. Dabei verlässt der untere Schenkel 17 seine ursprüngliche, zum oberen Schenkel 13 parallele Lage und nähert sich mit seinem freien Ende 18 in immer größer werdendem spitzen Winkel α mehr und mehr dem oberen Schenkel 13. Dadurch verlässt auch die Schwenkachse 10 der Lenkrolle 8 ihre senkrechte Lage und neigt sich bei zunehmender Gewichtsbelastung immer mehr in Schieberichtung (Pfeil) des Transportwagens 1. Der in der Zeichnung eingetragene Neigungswinkel β soll diese geänderte Lage verdeutlichen. Je mehr sich der untere Schenkel 17 dem oberen Schenkel 13 nähert, desto mehr neigt sich auch die Schwenkachse 10 der Lenkrolle 8, so dass die Lenkrolle 8 beim Fahren mit dem Transportwagen 1 nur gegen großen Widerstand aus ihrer aufgezwungenen Geradeausfahrt verschwenkt werden kann. Gleiches gilt auch für die auf der benachbarten Seite des Tragteiles 12 angeordneten Lenkrolle 8. Ein mit dem beschriebenen Tragteil 12 ausgestatteter Transportwagen 1 lässt sich somit auch schwer beladen relativ leicht geradeaus fahren. Je weniger der Transportwagen 1 beladen ist, umso leichter lassen sich die Lenkrollen 8 wieder um ihre senkrechte Achse 10 (Schwenkachse) verschwenken.

Claims

Von Hand bewegbarer Transportwagen (1), mit einem Fahrgestell (2), das vordere und hintere, eine Nachlaufstellung einnehmende Lenkrollen (8, 9) trägt, wobei entweder die vorderen Lenkrollen (8) oder die hinteren Lenkrollen (9) mit Hilfe von Mitteln, die auf die Gewichtsbelastung des Transportwagens (1) reagieren, so am Fahrgestell (2) befestigt sind, dass bei auftretender Gewichtsbelastung die Schwenkachse (10) der durch die Mittel beeinflussten Lenkrollen (8) oder (9) eine in Schieberichtung des Transportwagens (1) geneigte Lage einnehmen, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel durch ein biegeelastisches Tragteil (12) gebildet sind, das einen oberen Schenkel (13) und einen unteren Schenkel (17) aufweist, wobei der über einen Verbindungsabschnitt (16) mit dem unteren Schenkel (17) verbundene obere Schenkel (13) am Fahrgestell (2) befestigt und der untere Schenkel (17) zum Tragen der vorderen Lenkrollen (8) oder der hinteren Lenkrollen (9) bestimmt ist.
Transportwagen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Verbindungsabschnitt (16) gekrümmt gestaltet ist.
Transportwagen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass am Tragteil (12) Durchbrüche (14, 19) vorgesehen sind, die zum Befestigen des Tragteiles (12) am Fahrgestell (2) und zum Befestigen der Lenkrollen (8) oder (9) am Tragteil (12) bestimmt sind.
Transportwagen nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass am Tragteil (12) unterhalb der Durchbrüche (14) jeweils ein Freiraum (20) im unteren Schenkel (17) und oberhalb der Durchbrüche (19) je ein Freiraum (15) im oberen Schenkel (13) angeordnet sind.
Transportwagen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Tragteil (12) biegeelastisch so ausgebildet ist, dass sich der obere (13) Schenkel und der untere Schenkel (17) federnd gegeneinander bewegen lassen.
Transportwagen nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass in dessen unbeladenem Zustand der untere Schenkel (17) parallel zum oberen Schenkel (13) angeordnet ist.
Transportwagen nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass sich in beladenem Zustand des Transportwagens (1) das freie Ende (18) des unteren Schenkels (17) dem oberen Schenkel (13) nähert.
Transportwagen nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Verbindungsabschnitt (16) des Tragteiles (12) in Schieberichtung des Transportwagens (1) weist.
Transportwagen nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Tragteil (12) entweder aus Federstahl oder aus einem biegeelastische Eigenschaften aufweisenden Kunststoff gefertigt ist.