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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anlage zum Trennen von
Werkstücken
aus Glas.
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Dieses
Verfahren und diese Anlage können sowohl
in der Flachglasindustrie als auch in der Hohlglasindustrie verwendet
werden, werden jedoch für ihre
Anwendung auf Hohlglas ausführlicher
beschrieben.
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Die
Herstellung von Gegenständen
aus Hohlglas, wie Trinkgläser,
Vasen usw., umfasst im Allgemeinen einen Arbeitsgang, der Entfernung
der Kappe bzw. Absprengung genannt wird.
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Die
Absprengung ist ein Arbeitsgang, bei dem man von dem Glasteil, der
das eigentliche endgültige
Werkstück
aus Glas bildet, eine Glasmasse abtrennt, die nicht das eigentliche
endgültige
Werkstück
aus Glas bildet, sondern sich aus dem Warmformungsprozess ergibt;
es handelt sich dabei im Allgemeinen um den Teil, an dem die Glasmasse,
die anfangs dazu bestimmt war, das Werkstück aus Glas zu bilden, in den
Arbeitsgängen
des Pressens oder Blasens gehalten wurde, die ausgeführt wurden, während das
Glas sich im breiförmigen
Zustand befindet, um ihm die gewünschte
Form zu verleihen, die der des Werkstücks aus Glas entspricht. Dieser
Teil des Glaswerkstücks,
der nicht den eigentlichen endgültigen
Artikel bildet, wird im Allgemeinen "Kappe" genannt.
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Die
Absprengung kann in einem Heißverfahren
oder in einem Kaltverfahren durchgeführt werden.
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Bei
der Heißabsprengung
wird das Glas in Nähe
des Bereichs, in dem die Absprengung stattfinden soll, auf eine
Temperatur gebracht, die über
dem Erweichungspunkt liegt und bei der es geschmeidig wird: die
Abtrennung findet nun statt, indem die beiden zu trennenden Glasstücke weit
genug voneinander entfernt werden; wenn die beiden Glasmassen sich
trennen, wirken die Oberflächenspannungen
so, dass ein dicker und abgerundeter Rand gebildet wird. Dieses
Verfahren ist im Allgemeinen Billigartikeln vorbehalten.
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Bei
dem Kaltabsprengen wird das Glas in Nähe der Zone, in der das Absprengen
stattfinden soll, auf eine Temperatur gebracht, die unterhalb der Temperatur
liegt, bei der die Heißabsprengung
stattfindet. Das Glas bleibt im brüchigen Bereich und diese Wiedererhitzung
hat nur die Aufgabe, mechanische Spannungen einzuführen, die,
indem sie sich beispielsweise unter der Wirkung des Kontakts mit
einem kalten Metallobjekt oder unter der Einwirkung eines Kaltluftstrahls
befreien, einen Riss erzeugen, der, indem er sich in dem brüchigen Material
fortpflanzt, die Absprengung bewirkt. Im Fall der Kaltabsprengung
umfasst das eingesetzte Verfahren häufig einen Anreißschritt,
der die Aufgabe hat, an der Oberfläche des Glasartikels durch
mechanische Einwirkung eines Werkzeugs, das härter als Glas ist, einen Oberflächenfehler
zu erzeugen, den man mit einer Anzeichnung vergleichen kann und
der dazu dient, die Fortpflanzung des Risses zu dem Zeitpunkt, zu
dem er plötzlich
entsteht, zu führen.
Das Ergebnis dieses Verfahrens ist ein dünner, scharfer Rand, der, um
die für
das fertige Glaswerkstück
erforderlichen Eigenschaften zu besitzen, verschiedenen Arbeitsgängen des
Polierens mit Hilfe von Schleifwerkzeugen, im Allgemeinen Verkollern
oder Planschleifen genannt, des Abfasens, des Feuerpolierens und
des Härtens,
um ihm eine ausreichende mechanische Festigkeit zu verleihen, unterzogen
werden muss. Das Endergebnis ist ein dünner und ausreichend fester
Rand. Der Arbeitsgang des Kaltabsprengens ist komplizierter in seiner
Ausführung
als die Heißabsprengung
und ist hochwertigeren Glaswerkstücken vorbehalten.
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Der
Arbeitsgang des Planschleifens wird insbesondere in der Schrift
BE-A-670 504 beschrieben.
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Wird
der Arbeitsgang der Kaltabsprengung unter den bestmöglichen
Bedingungen durchgeführt, so
kann man einen Rand erhalten, der so nahe wie möglich an seine endgültige Form
herankommt und so wenig wie möglich
Fehler aufweist, so dass der Arbeitsgang des Planschleifens leicht
durchgeführt werden
kann, ohne eine große
Materialabnahme zu erfordern.
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Die
Kaltabsprengung mit Hilfe der herkömmlichen Verfahren liefert
bei Glaswerkstücken
mit besonderen Formen, wie beispielsweise ausgeweiteten Gläsern oder
im Wesentlichen zylindrischen Gläsern, jedoch
mit polygonalem Querschnitt, nicht immer gute Ergebnisse oder Ergebnisse,
die unzureichend reproduzierbar sind. Die Vorrichtungen, die zur Durchführung des
Anreißens
mit Hilfe einer Diamantspitze, einer Spitze oder einer Scheibe aus
Carbid oder aus Keramikmaterial verwendet werden, müssen eine
Vielzahl von Einstellungen erlauben, um sich an die verschiedenen
Formen der zu bearbeitenden Gläser
anpassen zu können;
in allen Fällen
erfordern sie eine ständige
Wartung und bei jedem Produktionswechsel den Eingriff von Facharbeitern.
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Vor
einiger Zeit wurden dem Kaltabsprengverfahren verwandte Verfahren
vorgeschlagen, bei denen ein oder mehrere Laserstrahlenbündel verwendet
werden, um den Werkstoff zu erhitzen und in ihm Fehler zu erzeugen,
die dem Gitter des Werkzeugs entsprechen.
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Aus
der Patentanmeldung WO-A-98/56722 ist ein Glasabsprengverfahren
bekannt, das zwei aufeinander folgende Schritte umfasst:
- im
ersten Schritt setzt man ein rotierendes abzusprengendes Werkstück der Einwirkung
eines kontinuierlichen Laserstrahlenbündels oder mehrerer kontinuierlicher
Laserstrahlenbündel
aus;
- im zweiten Schritt setzt man die Zone, die im ersten Schritt
der Einwirkung des oder der kontinuierlichen Laserstrahlenbündel ausgesetzt
worden war, im Wesentlichen während
einer Drehung des abzusprengenden Werkstücks oder während mindestens einer Drehung
des abzusprengenden Werkstücks
der Einwirkung mindestens eines fokussierten gepulsten Laserstrahlenbündels so
aus, dass eine Reihe von voneinander entfernten aufeinander folgenden
Punkten gebildet wird, wobei diese Reihe eine im Wesentlichen kontinuierliche
Linie bildet, längs
welcher im Wesentlichen die Absprengung stattfindet. Das Ergebnis
ist ein sehr regelmäßiger, fast
ebener abgesprengter Rand, mit Ausnahme von Unregelmäßigkeiten
kleiner Amplitude, die durch eine leichte, wenig Kosten verursachende
und leicht durchzuführende
Planschleifung entfernbar sind. Bei manchen Glaswerkstücken, und
zwar insbesondere bei Werkstücken
einfacher Form, beispielsweise bei zylindrischen oder im Wesentlichen
zylindrischen Werkstücken,
und bei Glaswerkstücken
mit einer Wanddicke von im Allgemeinen weniger als 2 mm gestattet
dieses Verfahren die Herstellung eines abgesprengten Rands, der
direkt in einer Feuerpolierstation bearbeitet werden kann, ohne
zuvor plangeschliffen werden zu müssen.
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Der
Hauptnachteil des in der Patentanmeldung WO-A-98/56722 beschriebenen
Verfahrens besteht darin, dass es die Verwendung von mindestens zwei
verschiedenen Laserstrahlenbündeln
von verschiedener Natur erfordert: ein kontinuierliches Laserstrahlenbündel und
ein gepulstes Laserstrahlenbündel,
was die Anlage zur Durchführung
des Verfahrens kompliziert macht und ihre Investions- und Betriebskosten
erhöht.
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Ziel
der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Anlage zu schaffen,
die einerseits die in WO-A-98/56722 beschriebenen Vorteile besitzen und
andererseits diese Nachteile beseitigen und außerdem andere Vorteile und
Anwendungsmöglichkeiten
bieten.
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Gegenstand
der Erfindung ist ein Verfahren zur Bearbeitung eines Glaswerkstücks zum
Zweck des Schneidens dieses Werkstücks längs einer vorbestimmten Schnittlinie
auf seiner Oberfläche,
wobei dieses Verfahren umfasst:
- – mindestens
einen Schritt, Anreißschritt
genannt, in dem ein durch ein Fokussierungsmittel fokussiertes Laserstrahlenbündel die
vorbestimmte Schnittlinie durchläuft,
wobei das Bündel
im Wesentlichen auf diese vorbestimmte Schnittlinie fokussiert ist,
und
- – mindestens
einen weiteren Schritt, Erhitzungsschritt genannt, in dem ein Laserstrahlenbündel die
vorbestimmte Schnittlinie durchläuft,
ohne auf diese Linie fokussiert zu sein, wobei der von dem Laserbündel bestrahlte
Bereich der Oberfläche die
vorbestimmte Schnittlinie übergreift.
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In
diesem erfindungsgemäßen Verfahren durchläuft das
gleiche Laserstrahlenbündel
die vorbestimmte Schnittlinie in einem Anreißschritt und in einem Erhitzungsschritt,
wobei das Fokussierungsmittel ein verstellbares Fokussierungsmittel
ist, das in einem Anreißschritt
das Laserstrahlenbündel
im Wesentlichen auf die vorbestimmte Schnittlinie fokussiert und
das in einem Erhitzungsschritt bewirkt, dass der Brennpunkt dieses
Bündels
von der vorbestimmten Schnittlinie deutlich entfernt ist.
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Es
ist zu bemerken, dass, wenn das Laserstrahlenbündel in dem erfindungsgemäßen Verfahren
die vorbestimmte Schnittlinie durchläuft, dies eine Relativbewegung
zwischen dem zu bearbeitenden Werkstück und dem Laserstrahl impliziert,
was durch eine Bewegung des zu bearbeitenden Werkstücks und/oder
durch eine Laserstrahlbewegung erhalten wird.
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Gemäß einer
Ausführungsform
ist das erfindungsgemäße Verfahren
so beschaffen, dass das fokussierte Laserstrahlenbündel in
einem Anreißschritt die
vorbestimmte Schnittlinie dadurch durchläuft, dass das Werkstück aus Glas
so bewegt wird, dass die vorbestimmte Schnittlinie zu jedem Zeitpunkt
mit dem Brennpunkt des Laserbündels
im Wesentlichen zusammenfällt,
und dass das Laserstrahlenbündel
in einem Erhitzungsschritt die vorbestimmte Linie dadurch durchläuft, dass
das Werkstück
aus Glas so bewegt wird, dass der von dem Bündel bestrahlte Oberflächenbereich
zu jedem Zeitpunkt die vorbestimmte Schnittlinie übergreift.
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Das
Mittel zum Fokussieren des Bündels kann
insbesondere aus einer Sammellinse bestehen. In diesem Fall kann
die Einstellung der Fokussierung des Bündels insbesondere durch eine
Bewegung der Linse gemäß der Achse
des Bündels
stattfinden.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform wird
diese Bewegung der Linse gemäß der Achse des
Bündels
durch die Bewegung der Achse eines linearen Schrittmotors bewirkt
und gesteuert.
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Das
Laserstrahlenbündel,
das in einem Anreißschritt
auf die Oberfläche
des Werkstücks
aus Glas gerichtet wird, kann ein gepulstes Laserstrahlenbündel sein.
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Wie
oben erwähnt
wurde, ist das Laserstrahlenbündel
in einem Anreißschritt
im Wesentlichen auf die vorbestimmte Schnittlinie auf der Oberfläche des Werkstücks fokussiert.
Hierzu ist zu bemerken, dass in dem Anreißschritt der Brennpunkt des
Bündels, der
der Stelle entspricht, an der das Bündel geometrisch am schmalsten
ist und an dem die Leistung des Strahls am konzentriertesten ist,
auf der Oberfläche des
Werkstücks
oder nur in einem kleinen Abstand (beispielsweise von einigen Millimetern)
vor oder hinter dieser Fläche
gelegen ist. Es ist wichtig, dass die bestrahlte Oberfläche an der
Stelle des Aufschlags des fokussierten Bündels auf der Oberfläche des Glaswerkstücks sehr
klein ist (beispielsweise mit einem Durchmesser von weniger als
500 µm
oder sogar weniger als 100 µm).
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Das
Laserstrahlenbündel,
das in einem Anreißschritt
auf die Oberfläche
des Werkstücks
aus Glas gerichtet wird, kann ein gepulstes Laserstrahlenbündel sein.
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In
diesem Fall erzeugt das gepulste Laserstrahlenbündel auf der Oberfläche des
Werkstücks aus
Glas eine Folge von Aufschlagzonen, die einen Durchmesser von weniger
als 500 µm
haben und in einem gegenseitigen Abstand von weniger als 2 mm angeordnet
sind.
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Der
Durchmesser dieser Aufschlagzonen ist beispielsweise kleiner als
100 µm
und sogar kleiner als 50 µm.
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Diese
Aufschlagzonen sind vorzugsweise in einem gegenseitigen Abstand
von weniger als 1 mm angeordnet. Dieser Abstand beträgt beispielsweise 100
bis 800 µm.
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Die
physikalischen Merkmale des gepulsten Laserstrahlenbündels sind
vorteilhafterweise so gewählt,
dass die Aufschlagzonen der Einwirkung dieses Bündels mit einer Strahlungsdichte
ausgesetzt sind, die so hoch ist, dass auf der Oberfläche des Werkstücks aus
Glas punktförmige
Fehler erscheinen, die im Wesentlichen mit dieser vorbestimmten Schnittlinie
zusammenfallen.
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Das
Wort "punktförmig" kann hier natürlich nicht
im streng geometrischen Sinn verstanden werden, vielmehr sind diese
punktförmigen
Fehler im Allgemeinen kleine Krater, deren Durchmesser im Allgemeinen
kleiner als 500 µm
oder auch kleiner als 50 µm
ist.
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Das
Laserstrahlenbündel,
das in einem Anreißschritt
auf die Oberfläche
des Werkstücks
aus Glas gerichtet wird, kann jedoch auch ein kontinuierliches Laserstrahlenbündel sein.
In diesem Fall erzeugt das kontinuierliche Laserstrahlenbündel, das
in diesem Anreißschritt
auf die Oberfläche
des Werkstücks
aus Glas gerichtet wird, auf dieser Oberfläche eine kontinuierliche Aufschlaglinie
mit einer Breite von weniger als 500 µm. Diese kontinuierliche Linie hat
beispielsweise eine Breite von weniger als 100 µm und sogar von weniger als
50 µm.
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Die
physikalischen Merkmale des kontinuierlichen Laserstrahlenbündels, das
in einem Anreißschritt
auf die Oberfläche
des Werkstücks
aus Glas gerichtet wird, sind insbesondere so gewählt, dass die
kontinuierliche Aufschlaglinie mit einer Bestrahlungsdichte bestrahlt
wird, die so hoch ist, dass auf der Oberfläche des Werkstücks aus
Glas ein Riss erscheint, der mit der vorbestimmten Schnittlinie
zusammenfällt.
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Das
Laserstrahlenbündel,
das in einem Erhitzungsschritt auf die Oberfläche des Werkstücks aus
Glas gerichtet wird, kann ein gepulstes oder kontinuierliches Laserstrahlenbündel sein.
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Dieses
Bündel
erzeugt auf der Oberfläche des
Werkstücks
aus Glas eine Aufschlaglinie mit einer Breite zwischen 2 mm und
10 mm. Diese Linie hat beispielsweise eine Breite von etwa 3 oder
4 mm.
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In
einem Erhitzungsschritt sind die physikalischen Merkmale des Laserstrahlenbündels und
die Bestrahlungsbedingungen so gewählt, dass der bestrahlte Oberflächenbereich
einer solchen Bestrahlungsdichte ausgesetzt ist, dass die Geometrie
dieser Oberfläche
nicht beeinträchtigt
wird, aber dass die Erhitzung der bestrahlten Zone in der Glasmasse dieser
Zone mechanische Spannungen erzeugt.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
umfasst mindestens einen Anreißschritt
und mindestens einen Erhitzungsschritt.
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Es
können
jedoch verschiedene Bearbeitungszyklen angewandt werden.
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So
kann ein Bearbeitungszyklus insbesondere umfassen:
- – einen
Anreißschritt,
auf den ein Erhitzungsschritt folgt, oder
- – nacheinander
einen Anreißschritt,
einen Erhitzungsschritt und einen Anreißschritt, oder
- – einen
Erhitzungsschritt, auf den ein Anreißschritt folgt, oder
- – nacheinander
einen Erhitzungsschritt, einen Anreißschritt und einen Erhitzungsschritt.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
eignet sich zum Trennen von Werkstücken aus Glas, die sowohl hinsichtlich
ihrer Zusammensetzung als auch hinsichtlich ihrer Form sehr unterschiedlich
sind.
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Diese
Werkstücke
können
insbesondere aus "gewöhnlichem" Glas (z.B. Alkali-Kalk-Glas)
oder aus Bleiglas (Kristall) hergestellt sein.
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Das
Werkstück
kann ein Werkstück
aus Flachglas oder ein Werkstück
aus Hohlglas sein.
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Im
Fall von Hohlglaswerkstücken,
wie Trinkgläser
(mit oder ohne Fuß),
Vasen usw., bildet die vorbestimmte Schnittlinie im Allgemeinen
eine geschlossene Kurve.
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Diese
geschlossene Kurve liegt im Allgemeinen in einer Ebene. In diesem
Fall wird das Werkstück
aus Hohlglas mindestens in einem Erhitzungsschritt und mindestens
in einem Anreißschritt
um eine zu dieser Ebene senkrechte Achse in Drehung versetzt.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
hat sich als sehr vorteilhaft zum Absprengen von Werkstücken aus
Hohlglas herausgestellt, und zwar nicht nur bei Werkstücken zylindrischer
Form, sondern auch bei Glaswerkstücken mit ausgeweitetem oder
einspringendem Profil. Die Dicke des Glaswerkstücks an der Stelle der Absprengung
kann gegebenenfalls kleiner als 1 mm sein, wobei diese Dicke jedoch
auch wesentlich größer sein
kann, beispielsweise bis zu 5 mm oder mehr als 5 mm.
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Das
Verfahren gestattet die Herstellung eines abgesprengten Rands, der
sehr regelmäßig und nahezu
eben ist, mit Ausnahme von Unregelmäßigkeiten kleiner Amplitude,
die durch ein leichtes Planschleifen entfernt werden können, das
wenig kostet und leicht durchzuführen
ist; das Verfahren gestattet die Herstellung dieses regelmäßigen Randes
auf sehr reproduzierbare Weise. Bei manchen Werkstücken aus
Glas, insbesondere bei Werkstücken
einfacher Form, beispielsweise bei zylindrischen oder im Wesentlichen
zylindrischen Werkstücken,
und bei Werkstücken
aus Glas, deren Wanddicke im Allgemeinen weniger als 2 mm beträgt, gestattet
dieses Verfahren ferner die Herstellung eines abgesprengten Rands,
der direkt in einer Feuerpolierstation bearbeitet werden kann, ohne
zuvor plangeschliffen werden zu müssen.
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Es
wurde oben angegeben, dass das Laserstrahlenbündel, das in einem Anreißschritt
auf die Oberfläche
des Werkstücks
aus Glas gerichtet wird, ein kontinuierliches oder gepulstes Laserstrahlenbündel sein
kann. Das Laserstrahlenbündel,
das in einem Erhitzungsschritt auf diese Oberfläche gerichtet wird, kann ebenfalls
ein gepulstes oder kontinuierliches Bündel sein.
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Der
Bündeltyp,
der für
die Erhitzung verwendet wird, kann gegebenenfalls von dem Bündeltyp
für das
Anreißen
verschieden sein: beispielsweise ein kontinuierliches Bündel für die Erhitzung
und ein gepulstes Bündel
für das
Anreißen.
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Der
verwendete Bündeltyp
kann jedoch auch für
das Erhitzen und für
das Anreißen
derselbe sein. So konnte man feststellen, dass man bei den meisten Anwendungen
sehr gute Ergebnisse erhält,
wenn man dasselbe Laserstrahlenbündel,
das mit derselben Frequenz gepulst wird, für einen Anreißschritt und
für einen
Erhitzungsschritt verwendet, wobei nur die Stellung des Brennpunkts
des Bündels
bei dem Übergang
von einem Schritt auf den folgenden geändert wird.
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Hier
ist natürlich
von dem Typ des Laserstrahlenbündels,
das auf die Oberfläche
des zu bearbeitenden Werkstücks
aus Glas gerichtet wird, die Rede, und nicht um den Typ der Laserquelle.
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Indem
man nämlich
eine kontinuierliche Laserquelle verwendet, kann man natürlich auf
das zu bearbeitende Werkstück
ein kontinuierliches Laserbündel
richten.
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Wenn
man eine kontinuierliche Laserquelle verwendet, kann man jedoch
auch durch elektronisches Zerhacken ein gepulstes Bündel erhalten,
das nun auf das zu behandelnde Werkstück gerichtet werden kann.
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Ebenso
kann man bei Verwendung einer gepulsten Laserquelle einerseits auf
das zu bearbeitende Werkstück
ein gepulstes Laserbündel
richten.
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Man
kann dabei jedoch auch ein "pseudokontinuierliches" Laserbündel erhalten,
indem man die Pulsfrequenz sowie das Zyklusverhältnis erhöht, das heißt, das Verhältnis zwischen
der Dauer der Emission mit hoher Energie während eines Zyklus und der
Dauer des Gesamtzyklus. Ein solches "pseudokontinuierliches" Laserbündel, bei
dem die Emissionsenergie um ein Energieniveau herum leicht schwankt,
ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung als ein kontinuierliches
Laserbündel
zu betrachten.
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Gegenstand
der Erfindung ist ferner eine Anlage zur Bearbeitung eines Werkstücks aus
Glas zum Zweck des Schneidens dieses Werkstücks längs einer vorbestimmten Schnittlinie
auf der Oberfläche des
Werkstücks,
wobei diese Anlage umfasst:
- – eine Laserstrahlenbündelquelle,
- – ein
System zum Führen
dieses Bündels,
umfassend ein Fokussierungsmittel und
- – eine
Steuervorrichtung,
wobei diese Anlage dafür ausgelegt
ist, auf die Oberfläche
dieses Werkstücks:
in
mindestens einem Schritt, Anreißschritt
genannt, ein Laserstrahlenbündel
zu richten, das die vorbestimmte Schnittlinie durchläuft, wobei
dieses Laserstrahlenbündel
durch das Fokussierungsmittel im Wesentlichen auf die vorbestimmte
Schnittlinie fokussiert wird, in mindestens einem Schritt, Erhitzungsschritt
genannt, ein Laserstrahlenbündel
zu richten, das die vorbestimmte Schnittlinie durchläuft, wobei
dieses Laserstrahlenbündel
nicht auf die Schnittlinie fokussiert ist und der von dem Laserstrahlenbündel bestrahlte
Bereich die Schnittlinie übergreift.
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Bei
der erfindungsgemäßen Anlage
ist das Fokussierungsmittel ein verstellbares Fokussierungsmittel,
das dafür
ausgelegt ist, in einem Anreißschritt
ein von der Laserstrahlenquelle ausgestrahltes Laserstrahlenbündel auf
die vorbestimmte Schnittlinie zu fokussieren, und dafür ausgelegt
ist, so zu wirken, dass der Brennpunkt desselben, auf die vorbestimmte
Schnittlinie gerichteten Laserstrahlenbündels in einem Erhitzungsschritt
von dieser Linie deutlich entfernt ist.
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Bei
der erfindungsgemäßen Anlage
kann das Fokussierungsmittel insbesondere eine Sammellinse für Laser
sein.
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Das
Fokussierungsmittel kann insbesondere ein bewegliches Fokussierungsmittel
sein, das in einem Anreißschritt
eine solche Stellung einnimmt, dass das Laserstrahlenbündel auf
die vorbestimmte Schnittlinie fokussiert ist, und in einem Erhitzungsschritt
eine solche Stellung einnimmt, dass der Brennpunkt des Laserstrahlenbündels von
der vorbestimmten Schnittlinie deutlich entfernt ist.
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Das
System zum Führen
des Bündels
kann einen Wagen aufweisen, auf dem das Fokussierungsmittel montiert
ist. Gemäß einer
Ausführungsform
der Anlage kann der Wagen das Fokussierungsmittel längs der
Achse des Laserstrahlenbündels
bewegen.
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Gemäß einer
besonderen Ausführungsform besitzt
die Anlage einen linearen Elektromotor, der den Wagen bewegen kann.
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Das
Fokussierungsmittel wird vorteilhafterweise durch eine automatisierte
Steuervorrichtung eingestellt.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform der
Erfindung ist das Fokussierungsmittel ein bewegliches Fokussierungsmittel,
das in einem Anreißschritt
eine solche Stellung einnimmt, dass das Laserstrahlenbündel auf
die vorbestimmte Schnittlinie fokussiert wird und in einem Erhitzungsschritt
eine solche Stellung einnimmt, dass der Brennpunkt des Laserstrahlenbündels von
der vorbestimmten Schnittlinie deutlich entfernt ist, wobei die
Steuervorrichtung die Stellung des Fokussierungsmittels einstellt.
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In
diesem Fall kann das Führungssystem
einen Wagen aufweisen, auf dem das Fokussierungsmittel montiert
ist, wobei die Steuervorrichtung dafür ausgelegt ist, die Stellung
des Fokussierungsmittels durch Steuerung der Bewegung des Wagens
einzustellen.
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Die
Steuervorrichtung kann insbesondere dafür ausgelegt sein, die Bewegung
des Wagens in einer zum Laserstrahlenbündel parallelen Richtung zu
steuern.
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Die
Anlage kann ein System zum Erfassen der Stellung der vorbestimmten
Schnittlinie auf der Oberfläche
des Glasgegenstands aufweisen, wobei die Steuervorrichtung dafür ausgelegt
ist, die Stellung des Fokussierungsmittels in Abhängigkeit
von der erfassten Stellung der vorbestimmten Schnittlinie einzustellen.
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Die
Anlage besitzt vorteilhafterweise eine Modulationsvorrichtung, die
dafür ausgelegt
ist, die Frequenz und den Pulsmodus des Laserstrahlenbündels einzustellen.
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Diese
Modulationsvorrichtung kann durch die Steuervorrichtung gesteuert
werden.
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Diese
Modulationsvorrichtung gestattet die Einstellung der Frequenz und
des Pulsmodus (insbesondere das Zyklusverhältnis) des Laserstrahlenbündels, das
auf das zu behandelnde Objekt aus Glas gerichtet wird, und zwar
sowohl während
eines Anreißschrittes
als auch während
eines Erhitzungsschrittes.
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In
einer erfindungsgemäßen Anlage
kann das Führungssystem
mindestens einen Laserspiegel aufweisen, der dafür ausgelegt ist, die Richtung
des Laserstrahlenbündels
zu ändern.
Dieses Führungssystem
kann mindestens einen Laserspiegel mit verstellbarer Stellung und/oder
Ausrichtung aufweisen.
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In
diesem Fall kann die Steuervorrichtung dafür ausgelegt sein, die Richtung
des Laserstrahlenbündels
durch Steuerung der Änderung
der Stellung und/oder der Ausrichtung mindestens eines Laserspiegels
zu verstellen.
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Wenn
in einem solchen Fall die Anlage auch ein die Stellung der vorbestimmten
Schnittlinie abtastendes System aufweist, kann die Steuervorrichtung dafür ausgelegt
sein, die Stellung und/oder die Ausrichtung mindestens eines Laserspiegels
in Abhängigkeit
von der erfassten Stellung der vorbestimmten Schnittlinie einzustellen.
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Eine
erfindungsgemäße Anlage
besitzt im Allgemeinen mindestens eine Vorrichtung, die dafür ausgelegt
ist, das zu bearbeitende Werkstück
aus Glas zu halten. Diese Vorrichtung kann eine bewegliche Vorrichtung
sein, die dafür
ausgelegt ist, das Werkstück
aus Glas zu bewegen, und kann insbesondere dafür ausgelegt sein, das Werkstück aus Glas
in einer zur Achse des Laserstrahlenbündels senkrechten Ebene zu
bewegen.
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Diese
Vorrichtung kann insbesondere dafür ausgelegt sein, das Glaswerkstück in Drehung
zu versetzen (insbesondere um eine Achse, die zu der Achse des auf
das Werkstück
gerichteten Laserstrahlenbündels
senkrecht ist).
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Eine
erfindungsgemäße Anlage
kann eine Vielzahl von Vorrichtungen umfassen, die dafür ausgelegt
sind, eine Vielzahl von zu bearbeitenden Glaswerkstücken zu
halten, zu bewegen und gegebenenfalls in Drehung zu versetzen.
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In
einem solchen Fall kann die Anlage eine Vorrichtung zur schrittweisen
Translation der Vorrichtungen, die zum Halten der Glaswerkstücke ausgelegt
sind, umfassen.
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Die
Anlage kann insbesondere Vorrichtungen umfassen, die dafür ausgelegt
sind, Hohlglaswerkstücke
zu halten, in Drehung zu versetzen und schrittweise anzutreiben.
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Diese
Vorrichtungen, die dafür
ausgelegt sind, die zu bearbeitenden Glaswerkstücke zu halten, zu bewegen und
gegebenenfalls in Drehung zu versetzen, können durch die Steuervorrichtung
gesteuert werden.
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Die
Laserstrahlenbündelquelle
mit der die Anlage ausgerüstet
ist, kann eine Quelle mit verstellbarer Leistung sein. Diese Quelle
kann auch eine Quelle mit verstellbarer Stellung und/oder Ausrichtung
sein.
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In
diesem Fall kann die Steuervorrichtung dafür ausgelegt sein, die Leistung
und/oder die Stellung und/oder die Ausrichtung der Laserquelle zu
regeln.
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Gemäß einer
besonderen Ausführungsform der
Anlage besitzt das Führungssystem
mindestens einen Ablenker, der ein Laserstrahlenbündel in
zwei oder mehrere abgelenkte Laserstrahlenbündel teilen kann. Jeder dieser
abgeleiteten Laserstrahlen kann nun zur Bearbeitung eines Glasartikels
gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
und mit Hilfe einer Anlage der oben beschriebenen An verwendet werden.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung von drei Ausführungsbeispielen
des erfindungsgemäßen Verfahrens
und der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen Anlage
unter Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung. In dieser zeigen:
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1 und 2 zwei Diagramme (Strahlungsleistung
in Abhängigkeit
von der Zeit) eines auf zwei verschiedene Weise modulierten gepulsten
Laserstrahlenbündels,
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3 und 4 eine Seitenansicht bzw. eine Draufsicht
eines Teils der erfindungsgemäßen Anlage
und eines in dieser Anlage in einem Anreißschritt bearbeiteten Glaswerkstücks,
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5 und 6 den 3 und 4 entsprechende Ansichten,
die sich auf den Erhitzungsschritt beziehen,
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7 eine Ansicht des bearbeiteten
Glaswerkstücks
gemäß den Pfeilen
C-C der 4 und 6,
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8 eine vergrößerte schematische
Ansicht eines Details von 7 und
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9 eine schematische Draufsicht
auf eine erfindungsgemäße Anlage.
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Das
Diagramm von 1 zeigt
die Emissionsleistung eines gepulsten Laserstrahlenbündels in Abhängigkeit
von der Zeit. Man sieht, dass bei dieser Modulationsart des Bündels Emissionsleistungspeaks
deutlich durch Zeiträume,
in denen die Emissionsleistung Null ist, getrennt sind.
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Die
Frequenz der Emissionszyklen sowie das Zyklusverhältnis, das
heißt,
das Verhältnis
zwischen der Emissionsdauer mit hoher Energie und der Dauer des
gesamten Emissionszyklus, und die Leistung des Lasers während seiner
Emissionszeit mit hoher Energie sind alles steuerbare und an die
Verwendungsbedingungen anpassbare Parameter.
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Durch
Erhöhung
der Frequenz und des Zyklusverhältnisses
eines gepulsten Laserstrahls kann man ein pseudokontinuierliches
Laserbündel
erhalten, wie das Diagramm von 2 zeigt.
In diesem Fall schwankt die Emissionsleistung (mit einer geringen
Amplitude) um einen bestimmten Leistungswert.
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Gemäß der in
den 3 bis 6 dargestellten Ausführungsform
der Erfindung ist das zu bearbeitende Glaswerkstück 1 ein hohler Rotationskörper mit
einem Fuß 2 und
einem ausgeweiteten Teil 3.
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Die
vorbestimmte Schnittlinie 4 bildet auf der Außenfläche des
Glaswerkstücks 1 eine
geschlossene Kurve. Die vorbestimmte Schnittlinie 4 liegt
in einer zur Symmetrieachse A–A
des Werkstücks 1 senkrechten
Ebene.
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Das
Glaswerkstück 1 wird
an seinem Fuß 2 in
einer rotierenden Spindel 10 gehalten. Der Fuß 2 des
Glaswerkstücks 1 ist
nach oben gewandt, der ausgeweitete Teil 3 nach unten.
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Die
rotierende Spindel 4 ist Teil einer nicht dargestellten
Antriebsvorrichtung.
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Das
Glaswerkstück 1 wird
um seine Symmetrieachse A–A
in Drehung versetzt.
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Das
Glaswerkstück 1 wird
mit Hilfe einer Anlage bearbeitet, die eine Laserstrahlenquelle 20 und ein
Führungssystem 30 für ein Laserstrahlenbündel 50 besitzt.
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Das
Führungssystem 30 besitzt
einen Spiegel 31 für
Laserstrahlen und ein Fokussierungsmittel 32 für Laserstrahlen.
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Die
Laserstrahlenquelle 20 strahlt ein nach unten gerichtetes
Laserstrahlenbündel 50 aus.
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Dieses
Laserstrahlenbündel 50 trifft
auf den Spiegel 31 auf. Der Spiegel 31 ist so
ausgerichtet, dass das reflektierte Laserstrahlenbündel 51 auf
das zu bearbeitende Glaswerkstück 1 gerichtet
ist.
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Die
Achse des reflektierten Laserstrahlenbündels 51 liegt in
der Ebene der Schnittlinie 4 und durchquert die Symmetrie-
und Drehachse A–A
des Glaswerkstücks 1.
Die Achse des reflektierten Laserstrahlenbündels 51 ist also
zu dieser Symmetrie- und Drehachse A–A senkrecht.
-
Bevor
das reflektierte Laserstrahlenbündel 51 auf
das Glaswerkstück 1 auftrifft,
durchquert es das Fokussierungsmittel 32.
-
Das
Fokussierungsmittel 32 ist eine Laser-Sammellinse.
-
Die
Linse 32 ist so gerichtet, dass sie die Ausrichtung der
Achse des Laserstrahlenbündels nicht ändert.
-
Die
Achse des aus dem Fokussierungsmittel 32 austretenden fokussierten
Laserstrahlenbündels 52 fällt also
mit der Achse des von dem Spiegel 31 reflektierten Laserstrahlenbündels 51 zusammen.
-
Das
Fokussierungsmittel 32 ist auf einem Wagen 33 über einen
Halter 34 montiert.
-
Der
Wagen 33 gleitet auf einer Schiene 35.
-
Das
Fokussierungsmittel 32 ist ein Fokussierungsmittel, das
dadurch verstellbar ist, dass eine Bewegung des Wagens 33 und
damit der Linse 32 die Verstellung der Stellung des Brennpunkts 53 des fokussierten
Laserstrahlenbündels 52 gestattet.
-
Der
Wagen 33 gleitet spielfrei auf der Schiene 35 über ein
in den Wagen 33 integriertes vorgespanntes Kugelumlaufsystem.
-
Der
Halter 34 des Fokussierungsmittels 32 ist über eine
elastische Kupplung 36 mit der Welle 39 eines
linearen Motors 37 verbunden, der auf einem Halter 38 montiert
ist.
-
Der
Spiegel 31, das Fokussierungsmittel 32, der Wagen 33 und
der Halter 34, die Schiene 35, die elastische
Kupplung 36 und der Motor 37 und seine Welle 39 sind
alle Teil des Führungssystems 30.
-
Die
Bewegungsrichtung der Achse 39 des linearen Motors 37 ist
zur Achse der Schiene 35 parallel, die ihrerseits zu den
Achsen des reflektierten Laserstrahlenbündels 51 und des fokussierten
Laserstrahlenbündels 52 parallel
ist.
-
Die
elastische Kupplung 36 gestattet dem Halter 34 des
Fokussierungsmittels 32, ohne seitliche Störspannung über den
Wagen 33 auf der Schiene 35 zu gleiten.
-
Die
Stellung des Wagens 33, des Halters 34 und des
Fokussierungsmittels 32 auf der Schiene 35 wird
durch die Stellung der Achse 39 des linearen Motors 37 bestimmt.
-
Die
Stellung der Achse 39 des linearen Motors wird durch das
nicht dargestellte System zur elektronischen Regelung des linearen
Motors 37 eingestellt.
-
Das
elektronische Regelungssystem wird durch die nicht dargestellte
Steuervorrichtung der Anlage gesteuert.
-
Diese
Steuervorrichtung bestimmt die Stellung, die Bewegungsgeschwindigkeit
und die Beschleunigung der Bewegung der Achse 39 des linearen
Motors 37.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
umfasst mindestens einen Anreißschritt
und mindestens einen Erhitzungsschritt.
-
Die 3 und 4 veranschaulichen die Arbeitsweise der
Anlage in einem Anreißschritt.
-
In
einem Anreißschritt
erhält
das elektronische Regelsystem des linearen Motors 37 von
der Steuervorrichtung den Befehl, die Achse 39 des linearen
Motors 37 und damit das Fokussierungsmittel 32 so
zu positionieren, dass der Brennpunkt 53 des fokussierten
Laserstrahlenbündels
im Wesentlichen mit der vorbestimmten Schnittlinie 4 auf
der Oberfläche
des Glaswerkstücks 1 zusammenfällt.
-
Der
Bereich 60 der Oberfläche
des Glaswerkstücks 1,
der zu einem bestimmten Zeitpunkt in einem Anreißschritt bestrahlt wird, ist
in den 7 und 8 dargestellt. Dieser Bereich 60 entspricht
einem Punkt, der auf der vorbestimmten Schnittlinie 4 liegt, wobei
dieser Bereich 60 einen Durchmesser von weniger als 0,5
mm, typischerweise von etwa 0,1 mm, besitzt.
-
Da
die rotierende Spindel 10 das Glaswerkstück 1 um
seine Symmetrieachse A–A
in Drehung hält,
durchläuft
das fokussierte Laserstrahlenbündel 52 auf
der vorbestimmten Schnittlinie 4 in einer Umdrehung des
Glaswerkstücks 1 diese
ganze Linie 4.
-
Die
Drehgeschwindigkeit des Glaswerkstücks 1 beträgt typischerweise
etwa 100 bis 500 U/min.
-
Die 5 und 6 veranschaulichen die Arbeitsweise der
Anlage in einem Erhitzungsschritt.
-
In
einem Erhitzungsschritt erhält
das elektronische System zur Regelung des linearen Motors 37 von
der Steuervorrichtung den Befehl, die Achse 39 des linearen
Motors 37 und damit das Fokussierungsmittel 32 so
zu positionieren, dass der Brennpunkt 53 des fokussierten
Laserstrahlenbündels 52 von
der vorbestimmten Schnittlinie 4 auf der Oberfläche des
Glaswerkstücks 1 deutlich
entfernt ist. Der Abstand zwischen dem Schnittpunkt des fokussierten
Laserstrahlenbündels 52 mit
der Schnittlinie 4 und dem Brennpunkt 53 des fokussierten
Laserstrahlenbündels 52 beträgt typischerweise
etwa 20 bis 150 mm.
-
Der
Bereich 61 der Oberfläche
des Glaswerkstücks 1,
der zu einem bestimmten Zeitpunkt in einem Erhitzungsschritt bestrahlt
wird, ist ebenfalls in den 7 und 8 dargestellt. Dieser Bereich 61,
der in einem Erhitzungsschritt bestrahlt wird, ist wesentlich größer als
der Bereich 60, der in einem Anreißschritt bestrahlt wird.
-
Der
Bereich 61, der in einem Erhitzungsschritt bestrahlt wird,
entspricht einer Zone, die die vorbestimmte Schnittlinie 4 übergreift
und deren Durchmesser typischerweise etwa 2 bis 8 mm beträgt.
-
Da
die rotierende Spindel 10 das Glaswerkstück 1 um
seine Symmetrieachse A-A in Drehung hält, durchläuft das fokussierte Laserstrahlenbündel 52,
dessen Brennpunkt 53 von der vorbestimmten Schnittlinie 4 entfernt
ist, in einer Drehung des Glaswerkstücks 1 diese ganze
Schnittlinie 4.
-
Nach
einem oder mehreren Anreißschritten und
einem oder mehreren Erhitzungsschritten kommen die Wirkungen dieser
einzelnen Schritte so zusammen, dass die Trennung des Teils 5 des
Glaswerkstücks 1 im
Wesentlichen längs
der vorbestimmten Schnittlinie 4 bewirkt wird.
-
Der
unterhalb der vorbestimmten Schnittlinie 4 gelegene Teil 5 des
Glaswerkstücks
(wenn das Glaswerkstück
von der rotierenden Spindel 10 gehalten wird), wird mit
dem technischen Begriff "Kappe" bezeichnet.
-
Das
in den 3 bis 6 dargestellte Verfahren ist
also ein Verfahren zum Absprengen der; Kappe eines Glaswerkstücks.
-
Die
in 9 dargestellte Anlage
zur Bearbeitung von Glaswerkstücken
ist eine erfindungsgemäße Anlage,
die folgende Stationen aufweist:
- – zwei Anreiß- und Erhitzungsstationen 100, 100',
- – eine
Kühlstation 200,
- – eine
Planschleifstation 300,
- – eine
Abfassstation 400,
- – eine
Wasch- und Abstreifstation 500 und
- – eine
Feuerpolierstation 600.
-
Die
Anlage gemäß 9 ist für die gleichzeitige Bearbeitung
von vier Glaswerkstücken
mit Hilfe eines Verfahrens, wie es in Anspruch 1 definiert ist, eingerichtet.
-
Die
Glaswerkstücke 1 sind
hohle Rotationskörper.
Jedes dieser Glaswerkstücke 1 wird
von einer rotierenden Spindel gehalten, die das Glaswerkstück 1 um
seine Symmetrieachse in. Drehung hält.
-
Die
vorbestimmte Schnittlinie dieser Glaswerkstücke 1 liegt in einer
Ebene, die zu dieser Symmetrieebene senkrecht ist.
-
Die
rotierenden Spindeln sind Teil des Schrittantriebssystems.
-
Die
rotierenden Spindeln sind an einem geschlossenen Förderband
befestigt, das sich schrittweise in der Richtung D bewegt. Das Förderband
bewegt sich schrittweise über
eine Strecke, die einem Abschnitt dieses Bandes entspricht, der
vier rotierende Spindeln besitzt.
-
Das
Antriebssystem bringt auf diese Weise nacheinander vier Glaswerkstücke 1 zu
den beiden Anreiß-
und Erhitzungsstationen 100, 100'. Jede der beiden Anreiß- und Erhitzungsstationen 100, 100' bearbeitet
gleichzeitig zwei Glaswerkstücke 1.
-
Die
Erhitzungs- und Anreißstationen 100, 100' unterscheiden
sich von der in den 3 bis 6 dargestellte Anreiß- und Erhitzungsstation
darin, dass sie eine Ablenkeinrichtung 140, 140' aufweisen, die
das von dem Laserspiegel 131, 131' reflektierte Laserstrahlenbündel 151, 151' in zwei abgeleitete Laserstrahlenbündel 154, 154' und 155, 155' teilt.
-
Das
Führungssystem
der beiden Anreiß-
und Erhitzungsstationen besitzt ferner Mittel 140, 140' und 141, 141', die dafür ausgelegt
sind, jeweils zwei Laserstrahlenbündel 154, 154' und 155, 155' so zu einem
Glaswerkstück 1 zu
leiten, dass die Achse dieser Laserstrahlenbündel in der Ebene der vorbestimmten
Schnittlinie gelegen ist und die Symmetrie- und Drehachse des entsprechenden
Glaswerkstücks 1 durchquert.
-
Die
Einstellung der Fokussierung der Laserstrahlenbündel 154, 154' und 155, 155' in einem Anreißschritt
und in einem Erhitzungsschritt wird auf die im nachstehenden beschriebene
Weise durchgeführt,
die in den 3 bis 6 dargestellt ist.
-
Nach
dem Absprengen der Kappen der vier Glaswerkstücke 1, die sich vor
zwei Anreiß-
und Erhitzungsstationen befinden, bewegt das Schrittantriebssystem
diese vier von ihrer Kappe befreiten Glaswerkstücke zu der Kühlstation 200,
und bringt gleichzeitig vier neue von ihrer Kappe zu befreiende Glaswerkstücke vor
die beiden Absprengstationen 100, 100'.
-
Die
Kühlstation 200 ist
mit vier Kappendetektoren 201 ausgerüstet.
-
Jeder
Kappendetektor 201 prüft,
ob das vor dem Kappendetektor 201 positionierte Glaswerkstück noch
seine Kappe besitzt. In dem Fall, in dem die Kappe nicht von dem Glaswerkstück abgetrennt wurde,
wird das Glaswerkstück
mit seiner Kappe automatisch ausgestoßen.
-
Nach
dem Abkühlen
der Glaswerkstücke bringt
das Schrittantriebssystem diese vor die Planschleifstation 300,
in der der abgesprengte Rand der von ihrer Kappe befreiten Glaswerkstücke plangeschliffen
wird.
-
Nach
dem Planschleifen des Rands der abgesprengten Glaswerkstücke bringt
das Schrittantriebssystem die von der Kappe befreiten Glaswerkstücke zu der
Station 400 zum Abschrägen
des Randes der Glaswerkstücke.
-
Nach
dem Abschrägen
des Randes der von ihrer Kappe befreiten Glaswerkstücke bringt
das Antriebssystem diese Glaswerkstücke zu der Wasch- und Abstreifstation 500.
-
Nach
dem Waschen und Abstreifen der von ihrer Kappe befreiten Glaswerkstücke bringt
das Schrittantriebssystem diese zu der Trocknungsstation 600 und
dann zu einer Feuerpolierstation 700, die vorteilhafterweise
ein System zum Härten
des Rands der von ihrer Kappe befreiten Glaswerkstücke aufweisen
kann.
-
BEISPIEL 1
-
Man
nimmt die Absprengung der Kappe von Hohlglasartikeln mit Hilfe einer
Anlage vor, wie sie oben beschrieben wurde und wie sie schematisch
in den 3, 4, 5, 6 und 8 dargestellt ist, und die
eine Laserquelle von 250 W aufweist.
-
Der
herzustellende Artikel, der aus Alkali-Kalk-Glas besteht, ist von
dem in 3 dargestellten
Typ, das heißt
ein Glas mit einem Fuß und
von ausgeweiteter Form (etwa 45° zur
Symmetrieachse), das an der Stelle der Absprenglinie einen Durchmesser
von 105 mm und eine Dicke von 1,2 mm besitzt. Der von seiner Kappe
zu befreiende Artikel wird mit der Basis des Fußes in einer Spindel befestigt,
deren Drehachse mit der Symmetrieachse des Glasartikels zusammenfällt, und
wird mit einer Geschwindigkeit von 250 U/min in Drehung versetzt.
-
An
diesem rotierenden Artikel wird der folgende Bearbeitungszyklus
ausgeführt:
- – Anreißen des
Artikels während
3 s mit dem mit 10 kHz gepulsten Laserbündel (Zyklusverhältnis 30
%), das auf die Oberfläche
des Artikels fokussiert ist (an der Stelle der vorbestimmten Schnittlinie);
- – Bewegung
des fokussierenden Elements (in weniger als 0,1 s) so, dass dasselbe
Laserbündel
an der Stelle, an der es den Artikel berührt, einen Durchmesser von
4 mm aufweist;
- – Erhitzung
der ringförmigen
Zone (die die vorbestimmte Schnittlinie übergreift) mit diesem Laserbündel während 2
s.
- – Stattfinden
der Absprengung.
-
Die
erhaltene Absprengung folgt dank der Führung des Bruchs mit Hilfe
der Vorspur einwandfrei einer zum Fuß des Artikels parallelen Ebene.
-
BEISPIEL 2
-
Mit
Hilfe einer Anlage, die der in Beispiel 1 verwendeten Anlage entspricht,
jedoch mit einer Laserquelle von 200 W ausgerüstet ist, nimmt man die Absprengung
der Kappe eines Kristallglasartikels vor.
-
Dieser
Kristallglasartikel, der eine Seitenwand in Form eines Rotationszylinders
mit einem Durchmesser von 80 mm hat und der an der Stelle der Absprengung
eine Dicke von 2 mm besitzt, wird nach seiner Formung durch eine
Flammpolierung mit einer reflektierenden Bleioxidschicht bedeckt.
-
Dieser
Kristallglasartikel wird mit einer Drehgeschwindigkeit von 200 U/min
in Drehung versetzt und dem folgenden Bearbeitungszyklus unterzogen:
- – Anreißen des
Artikels während
1,5 s mit dem mit 5 kHz gepulsten Laserbündel (Zyklusverhältnis von
50 %), das auf die Oberfläche
des Artikels fokussiert ist (an der Stelle der vorbestimmten Schnittlinie);
- – Bewegung
der fokussierenden Linse (in weniger als 0,1 s) so, dass dasselbe
Laserstrahlenbündel an
der Stelle, an der es den Kristallglasartikel berührt, einen
Durchmesser von 3 mm aufweist;
- – Erhitzung
der ringförmigen
Zone (die die vorbestimmte Schnittlinie übergreift) mit diesem Laserbündel während 3,5
s;
- – neuerliche
Bewegung der Linse (in weniger als 0,1 s) so, dass das Bündel wieder
auf die Oberfläche
des Artikels fokussiert ist;
- – Anreißen des
Artikels mit dem mit 5 kHz gepulsten Laserbündel (Zyklusverhältnis von
50 %), das auf die Schnittlinie fokussiert ist;
- – Stattfinden
der Absprengung.
-
Die
Absprengung ist von guter Qualität.
In dem an dem Artikel vorgenommenen Bearbeitungszyklus gestattet
der erste Anreißschritt
die Durchdringung der reflektierenden Bleioxidschicht und verbessert
die Tiefenerhitzung. Der abschließende Anreißschritt bewirkt die Absprengung,
indem eine Linie von Mikrofehlern erzeugt wird, die den Riss hervorrufen.
-
BEISPIEL 3
-
Mit
Hilfe derselben Anlage, wie sie in Beispiel 1 verwendet wird, die
mit einer Laserquelle von 250 W ausgerüstet ist, nimmt man die Absprengung
der Kappe eines Hohlglasartikels vor.
-
Der
herzustellende Artikel (der aus Alkali-Kalk-Glas besteht) hat eine
im Wesentlichen zylindrische Seitenwand und eine ebene Basis und
im Querschnitt die Form eines Quadrats mit abgerundeten Ecken. Der
mittlere Durchmesser beträgt
60 mm und das Glas hat an der Stelle der Absprengung eine Dicke
von 2 mm.
-
Der
Glasartikel, der um seine Längsachse
in eine Drehung mit einer Drehgeschwindigkeit von 350 U/min versetzt
wird, wird dem folgenden Bearbeitungszyklus unterzogen:
- – Erhitzung
einer ringförmigen
Zone, die die vorbestimmte Schnittlinie übergreift, mit Hilfe des mit 10
kHz gepulsten Laserbündels
(Zyklusverhältnis von
30 %) während
3,5 s. Dieses Bündel
ist nicht auf die Oberfläche
des Artikels fokussiert, sondern auf eine solche Stelle, dass der
Durchmesser des Bündels
an der Stelle, an der es den Artikel berührt, etwa 4 mm beträgt;
- – Bewegung
der fokussierenden Linse (in weniger als 0,1 s) so, dass dasselbe
Bündel
im Wesentlichen mit der Oberfläche
des Artikels zusammenfällt;
- – Anreißen des
Artikels während
0,5 s mit dem mit 10 kHz gepulsten Laserbündel (Zyklusverhältnis von
5 %), das auf die Oberfläche
des Artikels fokussiert ist;
- – Stattfinden
der Absprengung.
-
Die
erhaltene Absprengung folgt einwandfrei einer zur Basis des Artikels
parallelen Ebene. Der (abschließende)
Anreißschritt
gestattet die Auslösung
des Bruchs durch Einführung
von Mikrofehlern auf der vorbestimmten Schnittlinie.
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Die
Tiefenschärfe
des Fokussierungselements gestattet eine akzeptable Fokussierung
auf die Oberfläche
des Artikels, obwohl diese keine Rotationsfläche ist.
-
Es
ist zu bemerken, dass bei dem in Beispiel 3 bearbeiteten Artikel
der Radius des Artikels (an der Stelle der Sprenglinie) nur um ±3 mm um
den mittleren Wert des Radius schwankt).
-
Zur
Bearbeitung von Artikeln, die keine Rotationskörper sind und bei denen der
Abstand zwischen der vorbestimmten Schnittlinie von der Achse sich stärker von
einem Mittelwert entfernt (beispielsweise um mehr als 5 mm), kann
es vorteilhaft oder erforderlich sein, die Stellung des Fokussierungselements
in Abhängigkeit
von der Form des Artikels so zu steuern, dass der Brennpunkt des
Strahls in einem Anreißschritt
auf der Oberfläche
des rotierenden Artikels gehalten wird.