"Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen einer Stanzform"
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer Stanzform, insbesondere einer Stanzform für die Verpackungsindustrie, bei dem in einem Arbeitsvorgang mittels eines gerichteten Laserstrahls Nuten in ein Werkstück, insbesondere aus Holz, zur Aufnahme von Schneid- oder Rillenmesser geschnitten werden und bei dem in einem anderen Arbeitsvorgang mittels eines Laserstrahls vorgegebene Strukturen in die Oberfläche der Stanzform eingraviert werden, wobei zumindest ein Teil der Strukturen die Stanzform eindeutig identifizieren und/oder spezifizieren.
Weiterhin betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Herstellen einer Stanzform, insbesondere einer Stanzform für die Verpackungsindustrie, bei der ein von einer Laseranordnung emittierter und mittels einer Optik auf ein Werkstück, insbesondere aus Holz, fokussierter Laserstrahl Nuten in das Werkstück zur Aufnahme von Schneid- oder Rillenmesser schneidet, wobei das Werkstück zur Identifizierung und/oder Spezifizierung mit vorgegebenen Strukturen graviert wird.
Die Anwendung von Lasern im industriellen Bereich zum Schneiden und Schweißen unterschiedlicher Materialien ist Stand der Technik. Vorzugsweise werden dafür CO2-Laser verwendet. Seit ungefähr 20 Jahren werden CO2-Laser auch zum Schneiden von Stanzformen, die bei der Verpackungsindustrie eingesetzt werden, verwendet. Zu diesem Zweck bewegt sich entweder der über ein optisches System fokus- sierte Laserstrahl über eine bewegungslose Oberfläche oder aber das zu schneidende oder zu behandelnde Material bewegt sich auf einem in X- und Y-Richtung verfahrbaren Kreuztisch unter einem fokussierten, aber ortsfesten, Laserstrahl. Im Rahmen der Stanzformenfertigung werden in speziell verleimte Holzbretter Nuten in hoher Präzision mit dem Laser geschnitten, wobei die Nuten die Abwicklungskontur einer später damit zu stanzenden Verpackung darstellen. Nach Fertigstellung des
Schneidprozesses werden in diese Nuten Schneid- oder Rillmesser, die im Rahmen des Nachfolgeprozesses als Stanzen bzw. Riller wirken, eingesetzt. In der Regel werden zusätzlich zu diesen gelaserten Nuten auf der Oberfläche des Holzes gewisse Informationen, wie z.B. der Name des Herstellers, Nummer der Stanzform, usw., eingraviert. Zum Zwecke des Eingravierens wird die Laserleistung deutlich zurückgefahren und die Geschwindigkeit der Bewegung entweder der Laseroptik oder des Tischs wird gegenüber dem Schneidprozeß deutlich erhöht. Bedingt durch mechanische Grenzen läßt sich diese Bewegung allerdings nur in Maßen steigern, so daß der Gravierprozeß unter Umständen eine relativ lange Zeitspanne des gesamten Produktionsprozesses einnimmt. Aus diesem Grund ist es demzufolge erforderlich, das Gravieren nur auf die wichtigsten Informationen und Angaben zu beschränken, da ansonsten der Gravurprozeß, im Gegensatz zu dem eigentlichen Schneidprozeß, zu aufwendig und damit auch zu kostspielig wird.
Im Sinne einer Produktionssicherheit bzw. einer Verbesserung des Produktionsprozesses wäre es allerdings wünschenswert, zusätzliche und umfangreichere Informationen auf die Oberfläche einer solchen Stanzform mit demselben Arbeitsprozeß des Schneidens, d.h. also mit dem Laser, aufzubringen. Beispielsweise würde es sehr hilfreich sein, wenn die einzelnen Messersegmente, die in gebogener und präzise abgelängter Form in die Nuten der Stanzform eingepaßt werden sollen, oberflächlich durch einen Gravierprozeß markiert werden könnten. Dadurch wäre der Bestücker nachträglich in der Lage, in sehr einfacher Art und Weise die Position der einzelnen Messer bzw. Rillen-Linien, die ebenfalls durch einen separaten Produktionsprozeß markiert werden, zu erkennen. Bedingt durch die relativ zeitaufwendige Beschriftung mit dem Laser läßt sich diese Verfahrensweise mit konventionellen Laseranlagen allerdings nicht durchführen, da dadurch die Produktivität einer solchen Anlage be- trächtich reduziert werden würde.
Ausgehend von dem vorstehend beschriebenen Stand der Technik, wie er derzeit praktiziert wird, liegt der vorliegenen Erfindung die Aufgabe zugrunde, das eingangs angegebene Verfahren sowie die eingangs angegebene Vorrichtung derart weiterzubilden, daß ein Beschriften bearbeiteter Werkstücke oder sonstiger Materialien, auch im Hinblick auf umfangreiche Informationen und detaillierte Angaben möglich ist,
ohne daß dadurch der eigentliche Arbeitsablauf beeinträchtigt wird, insbesondere bezüglich der Bearbeitungszeit.
Diese Aufgabe wird bei dem angegebenen Verfahren dadurch gelöst, daß ein steuerbarer Scanner mit Spiegeln sowie ein Hilfs-Umlenkspiegel vorgesehen sind, wobei zum Eingravieren der vorgegebenen Strukturen in eine Oberfläche des Werkstücks der Hilfs-Umlenkspiegel den von der Laseranordnung emittierten Laserstrahl während einer Unterbrechnung des Schneidens zu dem Scanner führt. In Bezug auf die Vorrichtung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß ein steuerbarer Scanner mit Spiegeln sowie ein Hilfs-Umlenkspiegel vorgesehen sind, wobei zum Eingravieren der vorgegebenen Strukturen in eine Oberfläche des Werkstücks der Hilfs-Umlenkspiegel den von der Laseranordnung emittierten Laserstrahl während einer Unterbrechnung des Schneidens zu dem Scanner führt.
Wie ersichtich ist, wird gemäß der Erfindung ein Scanner als Zusatzeinheit eingesetzt, der an einer konventionellen Laseranlage dazu verwendet wird, den erwünschten Gravierprozeß in sehr kurzer Zeit durchzuführen. Für das Gravieren werden die Zeiträume ausgenutzt, für die der erste Arbeitsvorgang, während dem die Stanzform mittels Laserstrahls geschnitten wird, unterbrochen wird, beispielsweise um das Werkstück bzw. die Stanzform oder den Laserstrahl bzw. die entsprechende optische Anordnung zu verschwenken, um den Schneidstrahl an einer anderen Stelle der Stanzform anzusetzen oder den Schneidvorgang dort fortzuführen. Während dieser Unterbrechungen wird in'den Strahlengang des Laserstrahls, der zu dem Werkstück führt, ein Hilfsumlenkspiegel eingeführt, der den Laserstrahl in den Scanner (Abtasteinrichtung) führt, wo der Laserstrahl dann dazu genutzt wird, das Gravieren vorzunehmen. Scanner sind Systeme, die, einfach dargestellt, aus einer Linse und zwei kippbaren Spiegeln bestehen. Die beiden Spiegel werden so angesteuert, daß der Laserstrahl auf einer Ebene, die der Oberfläche der zu bearbeitenden Stanzform entspricht, hin und her bewegt werden kann. Ein solcher Scanner kann durch ein entsprechendes Programm, das in einem PC (Personal Computer) gespeichert ist, Gravuren auf der Oberfläche des Werkstücks durchführen. Bei einer solchen Anordnung bzw. Verfahrensweise ist es darüberhinaus nicht unbedingt erforderlich, den Laser in seiner Leistung, die für die eigentliche Bearbeitung des Werkstücks, beispielsweise das Schneiden von Nuten oder Rillen, erforderlich ist, zu reduzieren, da
die Geschwindigkeit, mit der der Scanner den Laserstrahl über die Werkstückoberfläche zum Gravieren führt, erhöht werden kann, um dadurch die auf das Werkstück pro Flächeneinheit aufgebrachte Energie zu reduzieren und die Gravur auf der Oberfläche des Werkstücks zu erzeugen.
Es ist allerdings auch möglich, für die Gravur die Leistung des Laserstrahls zu verringern. Wesentlich ist jeweils, daß der Laser von einem Übergang zwischen einem Bearbeiten des Werkstücks bzw. der Stanzform und einem Gravieren nicht abgeschaltet werden muß, was den Betriebsablauf wesentlich hinsichtlich der Geschwindigkeit stören würde, sondern der Laserstrahl wird von dem Werkstück nach Beenden des Schneidvorgangs über den Hilfs-Umlenkspiegel unmittelbar zu dem Scanner überführt, um zu gravieren oder die Oberfläche zu bearbeiten, beispielsweise zu härten.
Eine Stanzform besteht aus präzisen Schnittkanälen, die von sogenannten Brücken unterbrochen werden, um zu verhindern, daß die geschnittenen Teilbereiche aus der Stanzform herausfallen. Während sich der Tisch oder aber auch im Falle eines feststehenden Tischs die Fokussieroptik über dem Bereich einer Brücke bewegt, wird derzeitig die Laserleistung entweder heruntergefahren oder die Laserleistung wird über einen Shutter absorbiert. Diese Zeit geht der Produktionszeit verloren. Ebenso läßt sich eine Stanzform nur mit Leerverfahrwegen, die zwar bei guten Programmen optimiert sind, schneiden. Häufig ist es jedoch auch so, daß die Leerverfahrwege bedingt durch die Programmierung des Stanzformenlayouts einen beträchtlichen Teil der Produktionszeit verwenden. Diese Zeitabschnitte werden erfindungsgemäß für die Gravur der Stanzform genutzt.
Wie vorstehend bereits angegeben wurde, kann während der Gravur durch eine schnelle, gesteuerte Ablenkung des Laserstrahls mittels des Scanners die mittlere Leistung des Laserstrahls pro Flächeneinheit in gewünschter Weise eingestellt werden, um dadurch in Bezug auf die Laserleistung von der Bearbeitung des Werkstücks, beispielsweise Schneiden der Außenkontur der Stanzform oder Schneiden von Rillen und Nuten für die Aufnahme von Messern, zu dem Gravieren überzugehen.
Üblicherweise ist eine Bearbeitung eines Werkstücks, um eine Stanzform zu bilden, in mehrere Einzelabschnitte oder Vorgänge unterteilt, d.h. der bearbeitende
Laserstrahl wird, entsprechend dem Schneid- oder Bearbeitungsmuster, mehrfach in seiner Position relativ zu dem Werkstück verändert. Zwischen diesen einzelnen Änderungen verbleiben kurze Zeitabschnitte, die erfindungsgemäß dazu ausgenutzt werden, ein Gravieren vorzunehmen. Um die einzelnen Zeitabschnitte während einer Umpositionierung der relativen Zuordnung zwischen dem Laserstrahl bzw. der Laseranordnung und dem momentanen bearbeiteten Werkstück auszunutzen, werden zuvor diese Bearbeitungsabschnitte einerseits und die vorzunehmende Gravur oder die Gravuren andererseits in einer Recheneinheit analysiert und berechnet und die vorzunehmenden Gravuren in einzelne Bearbeitungsabschnitte unterteilt, die dann während den jeweiligen Umpositionierungen und Neuzuordnungen zwischen Laserstrahl und Werkstück, ausgeführt werden. Die Gravur wird dann in solchen Abschnitten durchgeführt, die, entsprechend der Berechnung, günstig zu dem jeweils gerade bearbeiteten Bearbeitungsabschnitt liegen, so daß sichergestellt ist, daß auch der Scanner günstig zu dem Werkstück liegt und seine Gravur vornehmen kann.
Da zwischen der Bearbeitung einzelner Werkstücke große Zeitabschnitte verbleiben, die zur Umpositionierung eines Werkstücks bzw. einer Stanzform zu einem nächsten Werkstück erforderlich sind, können erfindungsgemäß auch diese Zeitabschnitte dazu ausgenutzt werden, eine Gravur vorzunehmen. Vorzugsweise wird eine solche Gravur einzelner Bearbeitungsabschnitte dann während einer Zuordnung eines Werkstücks, das sich vor oder nach dem zuletzt bearbeiteten Werkstück befindet, vorgenommen.
Es ist auch möglich, die Bewegung des Werkstücks während einer Umpositionierung des Werkstücks zu erfassen und eine Gravur vorzunehmen, während das Werkstück umpositioniert wird, indem die Bewegung des Laserstrahls für eine solche Gravur zu der Bewegung des Werkstücks korreliert wird.
Um den Gravurvorgang noch weiter zu optimieren, d.h. solche Abschnitte der Bearbeitung des Werkstücks oder die Bearbeitung aufeinanderfolgender Werkstücke auszunutzen, während denen der Laser nicht zum Schneiden genutzt wird, werden die jeweiligen Struktur-Daten bzw. Gravur-Daten und die Schneid-Daten in einer Rechen- und Steuereinheit gespeichert und wird der zeitliche und örtliche Schneid- und/oder Schweißablauf analysiert. Dann werden die Unterbrechungen ermittelt, die
Gravurbearbeitungen analysiert und diese Bearbeitungen in einzelne Struktur- oder Gravur-Abschnitte unterteilt. Entsprechend den jeweiligen Längen und örtlichen Zuordnungen der jeweiligen Unterbrechungen zwischen Schneid-Abschnitten wird (werden) dann diesen Abschnitten ein (oder mehrere) Struktur- oder Gravur-Abschnitt(e) zugeordnet. Auf diese Art und Weise wird die Gravurbearbeitung optimal den jeweiligen Unterbrechungen zugeordnet werden.
Nach der Ausführung verschiedener Abschnitte, beispielsweise der Gravur, kann es auftreten, daß, obwohl die einzelnen Unterbrechungen optimal für eine solche Gravur ausgenutzt worden sind, dennoch bestimmte Gravur-Abschnitte noch nicht abgearbeitet wurden. Diese können dann nach Beendigung des Schneidens und/oder Schweißens eines Werkstücks abgearbeitet werden. Da eine solche Analyse sowohl der Struktur-Bearbeitung als auch des Schneidens eines Werkstücks vorab vorgenommen werden kann, können auch, aufgrund einer solchen Vorab-Analyse, solche Abschnitte der Gravur, für die ersichtlich ist, daß sie nicht während der Bearbeitung eines Werkstücks abgearbeitet werden können, vor dem Beginn der Bearbeitung eines neuen Werkstücks ausgeführt werden.
Um eine gleichmäßige Oberflächenbearbeitung beim Gravieren von Linien zu erhalten, und zwar zwischen aneinandergrenzenden Gravur-Abschnitten, wird jeweils die Fokussierung und Ablenkung des Laserstrahls zum Gravieren an den Übergangsstellen bzw. Ansatzpunkten angepaßt, so daß sich an einer fertiggestellten und gravierten Stanzform ein gleichmäßiges Erscheinungsbild ergibt, d.h. daß keine Ansatzoder Übergangsstellen zu sehen sind, im Bereich denen der Laser das Gravieren eine Linie unterbrochen, und sie in einem darauffolgenden Gravur-Abschnitt fortgeführt hat.
Mit einer solchen struktureilen Bearbeitung können somit auch die einzelnen Stanzformen unmittelbar vor, während oder nach deren Bearbeitung identifiziert und/oder spezifiziert werden.
Vorrichtungsgemäß ist ein wesentliches Bauteil der Hilfs-Umlenkspiegel, der jeweils in den Strahlengang des auf das Werkstück fokussierten Laserstrahls schwenkbar ist, um den Laserstrahl zu dem Scanner hin umzulenken. Aufgrund dieses Umlenkspiegels ist es nicht erforderlich, die Laserleistung zu ändern oder den Laserstrahl
selbst und damit auch die fokussierten Optiken, die während des Schneidens erforderlich sind, umzupositionieren. Der Hilfsumlenkspiegel sollte daher auch in Strahlausbreitungsrichtung gesehen vor der Fokussieroptik angeordnet werden, um den Laserstrahl im wesentlichen durch optische Elemente unbeeinflußt auf den Scanner zu richten, um dann mit dem Laserstrahl die Gravur vorzunehmen.
Um auch während der Umpositionierung des Werkstücks eine Gravur unter optimalen Bedingungen vornehmen zu können, ist es von Vorteil, daß die Spiegel des Scanners kontinuierlich entsprechend der Bewegung des Werkstücks korreliert mit bewegbar angeordnet sind. Aus gleichem Grund sollte der Scanner in seinem Abstand zu der Werkstück-Oberfläche mit einer entsprechenden Änderung der Position der Fokussier-Optik veränderbar angeordnet sein.
Soweit in dieser Beschreibung der Begriff "Gravur" verwendet ist, so sind hierunter auch alle Strukturen zu verstehen, die in die Oberflächen der Stanzformen eingraviert werden, d.h. Kennzeichnungen, Informationen oder sonstige, die Stanzform oder Abschnitte der Stanzform kennzeichnende und identifizierende Zeichen.
Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Beispiels des Verfahrens und der Vorrichtung gemäß der Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung, die in einer schematischen Darstellung den Aufbau einer Vorrichtung darstellt.
Wie die Figur darstellt, umfaßt die übliche Materialbearbeitungsanlage, mit der Werkstücke W und dergleichen bearbeitet werden sollen, um daraus Stanzformen zu schneiden, einen Laser, der über einen Umlenkspiegel U und eine Fokussier-Optik F auf das Werkstück W fokussiert wird. Das Werkstück selbst ist auf einem Tisch T angeordnet. Zum Bearbeiten des Werkstücks W wird der Laser mit CNC-Daten oder mit Daten, die in einem PC gespeichert sind, unmittelbar hinsichtlich seiner Leistung angesteuert. Prinzipiell kann die Anlage so aufgebaut sein, daß der Laserstrahl über den Umlenkspiegel U senkrecht auf die Arbeitsfläche abgelenkt wird und mit der Fokussier-Optik F so fokussiert wird, daß die Schneidkonturen durch Bewegung des Tischs T über einen geeigneten Antrieb in der x- und y-Richtung geschnitten oder geschweißt werden kann. Falls der Tisch T und damit das Werkstück feststehend ausgebildet werden, könnte auch die Fokussier-Optik bzw. der Umlenkspiegel und
die Fokussier-Optik verändert werden, um den Laserstrahl L über das feststehende Werkstück W zu führen. Während des Bearbeitungsvorgangs ist es üblicherweise mehrfach erforderlich, die relative Zuordnung zwischen Werkstück W und darauf fo- kussiertem Laserstrahl L zu verändern. Während der Tisch T oder aber auch im Fall eines feststehenden Tischs die Fokussier-Optik F hierzu leer verfährt, wird herkömmlich die Laserleistung erniedrigt oder die Laserleistung wird über einen sogenannten "Shutter" bzw. Verschluß absorbiert. Diese Zeit geht der Produktionszeit verloren.
Um diese hier als Leerlaufzeit bezeichnete Zeit zu nutzen, und zwar für eine Gravur des Werkstücks W, wird in den Strahlengang zwischen dem Umlenkspiegel U und der Fokussier-Optik F ein kippbarer Spiegel K über einen geeigneten Antrieb Aκ eingeschwenkt, und zwar immer dann, wenn sich die Laser-Optik oder aber der Tisch in einer Brückenposition oder in der Phase eines Leerverfahrwegs befindet. Mit Hilfe des Kippspiegels K wird die gesamte Laserleistung seitlich in einen Scanner S eingespiegelt, wo er auf zwei in senkrecht zueinanderstehenden Richtungen, durch die Pfeile in der Figur angedeutet, positionierbaren Spiegeln Ss gelenkt wird. Bedingt durch die Spiegelbewegung ergibt sich eine überstreichbare Fläche auf der Arbeitsebene von ca. 600 x 600 mm. Diese Fläche kann nun in einer außerordentlich kurzen Zeit mit denen in einem PC verfügbaren Gravur-Informationen graviert werden. Dabei kann im Gegensatz zu dem Gravierprozeß in konventionellen Anlagen die volle Laserleistung verwendet werden, was wiederum die Zeitspanne für den Gravierprozeß erheblich reduziert. Das Steuersystem für den Laser bzw. für den in x- und y-Richtung bewegbaren Tisch besteht üblicherweise aus einer CNC-Steuerung oder aber aus einem PC. Das Steuerprogramm berechnet bereits im voraus, welche Kontur der Laserstrahl auf der zu bearbeitenden Fläche abfährt. Sie kann demzufolge auch die Phasen, in denen sich der Laser entweder auf einer Brückenposition oder auf einem Leerfahrweg befindet, vorausberechnen. Die Steuerung kennt außerdem im voraus, in welchem Teilbereich des gesamten Arbeitsbereichs sich zu diesem Zeitpunkt der Laser befindet. Diese Informationen werden an den separaten PC, der den Scanner ansteuert, weitergegeben, so daß rechtzeitig die Bildinformation, die auf diesen Teilbereich gescannt werden soll, in einen Zwischenspeicher abgelegt werden kann, um unmittelbar nach Einspiegeln des Laserstrahls in den Scanner S diese Bildinformation in dem Teilbereich des Werkstücks W einzugravieren.
Auf diese Art und Weise wird statistisch gesehen der gesamte Bereich der Arbeitsfläche mit Teilbereichen, die vom Scanner abgedeckt werden, überstrichen. Für den Fall, daß Informationen in Bereiche gescannt werden sollen, die nicht im Rahmen des normalen Schneidprozesses abgedeckt werden, werden diese nach Beendigung des Schneidprozesses separat angefahren, um auch die letzten zuvor nicht erreichten Bereiche zu gravieren.
Falls die Obefläche der zu schneidenden Platte unter Umständen wesentlich größer ist, als die von dem Scanner auf einmal zu bestreichenden Fläche, wird das System mit der bewegten Optik bzw. der bewegten Tischoberfläche so verknüpft, daß die Gravur sequentiell in überlappenden Zonen erfolgt. Da der Sanner S bei Bestückung mit unterschiedlichen Linsen bzw. bei Gravieren auf Materialien mit unterschiedlichen Materialdicken auf die Oberfläche der zu gravierenden Platte fokussiert werden muß, sollte dieser mit der ohnehin in z-Richtung bewegbaren Optik F verbunden werden. Der Umlenkspiegel K, der den Strahl entweder durch die interne Optik F oder durch den Scanner S schicken soll, wird in dem Nozzelrohr untergebracht und wird dort über die Zentralsteuerung der Laseranlage angesteuert. Zur Steigerung der Effizienz sollen insbesondere die Leerfahrwege des Lasers, bei denen der Laserstrahl üblicherweise ausgeschaltet ist, für den Gravierprozeß verwendet werden, d.h. daß grundsätzlich der Laserstrahl während des Leerverfahrwegs nicht ausgeschaltet wird, sondern durch die Scanner-Optik Ss auf die Oberfläche gerichtet wird.