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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Synthese von 2-Carboxyanthrachinon
aus 2-Ehtylanthrachinon durch Oxidation dieser Ethylgruppe mittels
einer Salpetersäurelösung.
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Anthraquinone
werden benutzt, um Sauerstoff absorbierende Folien herzusteLlen,
die es ermöglichen,
angepasste Verpackungen für
die Konservierung von Produkten zu entwickeln, die empfindlich auf
Sauerstoff reagieren, wie z.B. Lebensmittelprodukte.
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Viele
Lebensmittelprodukte leiden unter dem Kontakt mit Sauerstoff. Für ihre Konservierung
verwendet man normalerweise eine Verpackung, die eine mehrlagige
Struktur aufweist. Diese mehrlagige Struktur umfasst unter anderem
eine Folie, die eine Barriere gegen Sauerstoff bildet, und eine
Folie, die Sauerstoff absorbiert. Diese Folien sind so angeordnet,
dass die Folie, die eine Barriere gegen Sauerstoff bildet, in Kontakt
mit der Luft ist, die die verschlossene Verpackung umgibt, und die
Folie, die Sauerstoff absorbiert, in Kontakt mit der Nahrung ist, die
sich in der verschlossenen Verpackung befindet.
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Die
Barrierenfolie soll verhindern, dass Sauerstoff in die verschlossene
Verpackung eindringt, während
die Sauerstoff absorbierende Folie sicherstellt, dass Sauerstoff,
der eventuell beim Verschließen
der Verpackung in dieser geblieben ist oder der von den Lebensmitteln
selbst ausgeht, absorbiert wird.
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Die
mehrlagige Struktur umfasst ebenfalls andere Folien, zum Beispiel
aus Polyethylen oder Polypropylen, die die mechanische Widerstandsfähigkeit
der Struktur und den Schutz gegen Feuchtigkeit sicherstellen.
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Mehrere
Herstellungsverfahren von 2-Carboxyanthrachinon durch Oxidation
von Anthraquinon- oder Anthracenderivaten sind bereits beschrieben worden.
Die Patentschrift
JP 50047964 beschreibt die
Herstellung von 2-Carboxyanthrachinon
durch Oxidation von M2-Ethylanthrachinon durch Sauerstoff in Anwesenheit
von Kobalt und Mangan in Essigsäure.
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K.I.Porshakova
et al. Beschreiben in „Alkylation
of anthracene with alcohols in the presence of zinc chloride", TR.TASHKENT POLITEKH.
INST., Vol. 64, 1970, Seiten 55–61
(CHEMICAL ABSTRACTS, Vol. 77, Nr. 17, 23. Oktober 1972 (1972-10-23)
Columbus, Ohio, USA abstract Nr. 114111g, Seite 424, XP002175577)
die Herstellung von 2-Carboxyanthrachinon durch Oxidation von Amyl-2-anthraquinon mittels
Salpetersäure.
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Jedoch
verwenden die bekannten Verfahren zur Herstellung von 2-Carboxyanthrachinon
sehr umwelttoxische Oxidanzien wie z.B. Chrom, Mangan und Kobalt,
oder Verfahren oder Reagenzien, die schwierig auszuführen sind,
wie z.B. UV-Strahlen oder Chlor.
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Außerdem haben
die Verfahren zur Herstellung von 2-Carboxyanthrachinon den Nachteil, dass die
verwendeten Rohstoffe teuer und vorwiegend in kleinen Mengen verfügbar sind,
wie z.B. 2-Methylanthrachinon oder Anthracenderivate.
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Die
Erfindung zielt daher darauf ab, eine Lösung zu diesen Nachteilen zu
schaffen.
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Synthese von Carboxy-2-antraquinon
durch Stickstoffoxidation, ausgehend von Ethyl-2-antraquinon.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung wird die Stickstoffoxidation mit Hilfe einer wässrigen
Salpetersäurelösung durchgeführt, deren
Konzentration zwischen 1 und 20 Gew.-% und vorzugsweise zwischen
3 und 15 Gew.-% liegt.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung liegt der Anteil des zu behandelnden 2-Ethylanthrachinons
zwischen 2 und 20 Gew.-% bezogen auf die Salpetersäurelösung und
vorzugsweise zwischen 5 und 12 Gew.-%.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung liegt die Reaktionstemperatur zwischen 120 und 220 °C und vorzugsweise
zwischen 160 und 200 °C.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung liegt der Druck, bei dem die Reaktion erfolgt, zwischen
6 und 80 bar und vorzugsweise zwischen 15 und 20 bar.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung wird der Druck während
der gesamten Reaktionsdauer konstant gehalten.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung werden die Monoxiddämpfe, die während der Reaktion entstehen,
zu Salpetersäure
zurückgeführt.
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Im
Folgenden wird das Verfahren zur Herstellung von 2-Carboxyanthrachinon
beschrieben.
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Das
Reaktionsprinzip besteht darin, das 2-Ethylanthrachinon bei warmer
Temperatur und unter einem bestimmten Druck einer wässrigen
Salpetersäurelösung auszusetzen.
Die Reaktionsprodukte sind 2-Carboxyanthrachinon, Kohlenstoffdioxid
und Stickstoffoxide.
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Die
Reaktionstemperatur liegt zwischen 120 und 220 °C und vorzugsweise zwischen
160 und 200 °C.
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Der
Druck ist höher
als oder gleich wie der Sättigungsdampfdruck
der Salpetersäurelösung bei Reaktionstemperatur.
Wenn kein Entgasen erfolgt, ist der Druck höher als der Sättigungsdruck,
da die Reaktion die Gasverbindungen Kohlenstoffdioxid und Stickstoffoxide
erzeugt. Die Reaktion erfolgt bei einem Druck, der zwischen 6 und
80 bar liegen kann. Mittels einer oder mehrerer manueller oder automatischer
Entgasungen während
der Reaktion liegt der Druck zwischen 15 und 20 bar, bei einer Reaktionstemperatur
zwischen 180 und 200 °C.
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Die
Konzentration der wässrigen
Salpetersäurelösung liegt
zwischen 1 und 20 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 3 und 15 Gew.-%.
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Die
Menge 2-Ethylanthrachinon, die in das Reaktionsmedium eingeführt wird,
liegt zwischen 2 und 20 Gew.-% bezogen auf die Salpetersäurelösung und
vorzugsweise zwischen 5 und 12 Gew.-%.
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Die
Ausführung
der Reaktion ist möglich:
- – im
diskontinuierlichen Modus, d.h., durch Laden der Reagenzien und
Entladen der Produkte in diskontinuierlicher Weise
- – im
halbkontinuierlichen Modus, d.h., durch kontinuierliches Laden der
Reagenzien und diskontinuierliches Entladen der Produkte; oder
- – im
kontinuierlichen Modus, d.h., durch Laden der Reagenzien und Entladen
der Produkte in kontinuierlicher Weise.
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Vorzugsweise
wird für
geringe Reagenzien -und Produktmengen ein diskontinuierlicher Modus angewendet.
Für industrielle
und halbindustrielle Anwendungen ist der halbkontinuierliche oder
der kontinuierliche Modus vorzuziehen, wobei der halbkontinuierliche
Modus den Vorteil bietet, dass er eine gute Kontrolle der Exothermie
der Reaktion und der Salpetersäurekonzentration sowie
ein einfaches Entladen von 2-Carboxyanthrachinon ermöglicht.
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Während der
Reaktion wird die Salpetersäure
vorzugsweise in Form einer konzentrierten Lösung von 56 bis 60 Gew.-% in
den Reaktor eingeführt.
So kann ein Titer von 3 bis 15 Gew.-% bezogen auf die Salpetersäure im Reaktionsmedium
aufrechterhalten werden.
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Die
Reaktionsdauer hängt
von der Temperatur ab, bei der die Reaktion ausgeführt wird.
Wenn die Reaktion bei 190 °C
unter den oben beschriebenen Bedingungen ausgeführt wird, dauert die Reaktion zwischen
30 Minuten und 1 Stunde.
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Es
ist wichtig, dass gut gerührt
wird, um sicherzustellen, dass das geschmolzene 2-Ethylanthrachinon
(Beispiel: 2-Ethylanthrachinon schmilzt bei ungefähr 110 °C) gut in
der wässrigen
Salpetersäurelösung emulgiert
und das gebildete 2-Carboxyanthrachinon, das bei Reaktionstemperatur
(PF = 290 °C) fest
ist, gut in Suspension gehalten wird.
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Der
Reaktor kann aus rostfreiem Stahl oder emailliertem Stahl sein.
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Während der
Reaktion können
eventuell freigesetzte Stickstoffoxide entweder eliminiert oder nach
der Oxidation mit Hilfe von Luft oder Sauerstoff unter Druck zu
Salpetersäure
zurückgeführt werden.
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Nach
beendeter Reaktion wird das 2-Carboxyanthrachinon durch Filtern
des Reaktionsmediums isoliert. Das Filtrat, das eine relativ reine
Salpetersäurelösung ist,
kann nach Anpassung des Salpetersäuretiters durch Hinzufügen von
konzentrierter Salpetersäure
wieder verwendet werden. So reduziert man die Menge wässriger
Abflüsse
erheblich.
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Das
produzierte 2-Carboxyanthrachinon ist mit ungefähr 99 % sehr rein und erfordert
lediglich Waschen in vorzugsweise lauwarmem Wasser bis zu einem
neutralen pH, was bedeutet, dass alle Rückstände der Salpetersäure eliminiert
worden sind.
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Anschließend misst
man den Schmelzpunkt des 2-Carboxyanthrachinons, der zwischen 287
und 297 °C,
was einen zufriedenstellenden Reinheitsgrad gewährleistet, und vorzugsweise
zwischen 292 und 296 °C
liegen muss.
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BEISPIEL 1
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Wir
beschreiben nun ein Beispiel des Verfahrens zur Synthese von 2-Carboxyanthrachinon,
ausgehend von 2-Ethylanthrachinon,
im diskontinuierlichen Modus, wie oben beschrieben.
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Man
verwendet einen Autoklav aus Inox von 1000 cm3, versehen mit einem
Inneneinsatz aus PTFE und ausgerüstet
mit einem Rührwerk,
innen mit einer Wasserkühlspirale
und außen
mit einer elektrischen Heizmuffe.
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Man
füllt in
kaltem Zustand 600 g einer wässrigen
Salpetersäurelösung von
15 Gew.-% und 58,2 g 2-Ethylanthrachinon ein. Unter Rühren mit
1000 U/Min und bei einem konstanten Druck zwischen 15 und 20 bar
durch sukzessives Entgasen erwärmt man
auf 190 °C.
Die Temperatur wird so während
1 Stunde konstant auf 190 °C
bei einem Druck zwischen 15 bis 20 bar gehalten, anschließend wird
der Reaktor abgekühlt
und dekomprimiert. Das Reaktionsgemisch wird auf einer Glasfritte
gefiltert und mit warmem entmineralisiertem Wasser gewaschen, bis das
Filtrat einen pH=6 hat. Der Niederschlag wird dann 24 Stunden lang
in einem belüfteten
Trockenofen bei 120 °C
getrocknet.
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Man
erhält
schließlich
57,2 g 2-Carboxyanthrachinon mit einem Schmelzpunkt zwischen 293
und 294 °C.
Der che mische Ertrag der Reaktion beträgt 92,7 % und die RMN-Analyse zeigt, dass
das Produkt eine Reinheit von mehr als 99 % hat.
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BEISPIEL 2
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Wir
beschreiben nun ein Beispiel des Verfahrens zur Synthese von 2-Carboxyanthrachinon,
ausgehend von 2-Ethylanthrachinon,
im halbkontinuierlichen Modus, wie weiter oben beschrieben.
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Für die Ausführung der
Reaktion verwenden wir einen Reaktor von 1200 cm3, ausgerüstet mit
einem Schrägflügelrührwerk von
750 U/Min., alles aus Hastelloy C22.
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Man
füllt nun
den Reaktor kalt mit 470 g entmineralisiertem Wasser und 59 g 2-Ethylanthrachinon.
Anschließend
setzt man die Heizung und das Rührwerk
in Gang. Die Reaktion erfolgt bei 180 °C, und der Druck ist so reguliert,
dass er 15 bar nicht überschreitet.
In das Reaktionsmedium injiziert man 160 g Salpetersäure von
58 % bei 180 °C
mit Hilfe einer Pumpe. Die Pumpe ist so geregelt, dass das Injizieren
progressiv und kontinuierlich innerhalb von ungefähr 30 Minuten
erfolgt. Die Reaktion wird anschließend noch 30 Minuten nach Ende
des Injizierens durchgeführt,
dann lässt
man das Reaktionsmedium auf Raumtemperatur abkühlen, und man dekomprimiert
den Reaktor. Nach dem Filtern des Reaktionsmediums wird der gewonnene
Feststoff mit warmem, entmineralisiertem Wasser bis zur Neutralität des Waschwassers
gewaschen und dann im Trockenofen bei 120 °C getrocknet.
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Mit
dieser Reaktion erhält
man 60,7 g 2-Carboxyanthrachinon, was einem chemischen Ertrag von
96 entspricht.
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Die
Erfindung ermöglicht
es, dank eines Syntheseverfahrens, das leicht und unter Verwendung preiswerter Reagienzien
auszuführen
ist, bedeutende Mengen 2-Carboxyanthrachinon zu geringeren Kosten
herzustellen.
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Das
oben beschriebene Syntheseverfahren ermöglicht außerdem die Wiederverwendung
des Abwassers, was die Rohstoffkosten verringert und Kosten für die Behandlung
von Abfall vermeidet.