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Fachgebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft
das Gebiet der Metallurgie und mehr im Besonderen korrosionsbeständigen und
verschleißfesten
Stahl.
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Stand der
Technik
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Verschiedene Arten von Stahl sind
im Stand der Technik bekannt, die zur Herstellung von Produkten im
Zusammenhang mit der Medizintechnik verwendet werden, zum Beispiel
von Prothesen, Implantaten, medizinischen Instrumenten und dergleichen.
Für den
angegebenen Zweck verwendete Stähle
müssen
festgelegte Erfordernisse sowohl vom Standpunkt der Wechselwirkung
der aus solchen Stählen
hergestellten Produkte mit dem menschlichen Organismus wie auch
vom Standpunkt ihrer physikalisch-mechanischen Eigenschaften her
erfüllen.
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Jedoch genügen die Festigkeit und Verschleißbeständigkeit
der für
medizinische Zwecke verwendeten bekannten Stähle nicht, und daher können Prothesen,
Implantate und medizinische Werkzeuge, die aus den bekannten Stählen hergestellt
werden, die erforderliche Sicherheit und Zuverlässigkeit für die Dauer ihrer Lebenszeit
nicht gewährleisten
und verschleißen
rasch. Im Falle eines längeren
Kontakts mit menschlichem Gewebe lösen die für medizinische Zwecke verwendeten
bekannten Stähle
allergische Reaktionen des menschlichen Organismus aus.
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Zur Kategorie der für medizinische
Zwecke verwendeten Stähle
gehören
korrosionsbeständige
austenitische Stähle,
die im International Translator of Modern Steels and Alloys (Prof.
V. S. Kershenbaum (Hg.), „International
Engineering Encyclopedia" Series,
Moskau, 1992 (auf russisch)) beschrieben sind, beispielsweise Stahl
vom Grad AISI 316H (USA), welcher 0,04–0,10 Gew.-% Kohlenstoff, 16,0–18,0 Gew.-%
Chrom, 10,0–14,0
Gew.-% Nickel, 2,0–3,0
Gew.-% Molybdän,
1,0 Gew.-% oder weniger Silizium, 2,0 Gew.-% oder weniger Mangan,
0,03 Gew.-% oder weniger Schwefel und zum Rest Eisen enthält, oder
Stahl vom Grad DIN 17440 (DE), welcher nicht mehr als 0,1 Gew.-%
Kohlenstoff, nicht mehr als 1,0 Gew.-% Silizium, nicht mehr als
2,0 Gew.-% Mangan, nicht mehr als 0,045 Gew.-% Phosphor, nicht mehr
als 0,03 Gew.-% Schwefel, 16,5–18,5
Gew.-% Chrom, 12,0–14,0
Gew.-% Nickel, weniger als 5,0 Gew.-% Titan und 2,0–3,0 Gew.-% Molybdän enthält.
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Die Stähle weisen eine einphasische
austenitische Struktur auf, aber sie enthalten eine beträchtliche Menge
an kritischem und kostspieligem Nickel, der unter anderem allergische
Reaktionen im menschlichen Organismus auslösen kann, wenn die Stähle für medizinische
Zwecke verwendet werden; außerdem
enthalten die Stähle
Mangan, das mit menschlichem Blut reagiert.
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Außerdem weisen die Stähle eine
niedrige Festigkeit (σB beträgt
dabei weniger als 520 MPa, σ0,2 beträgt
dabei weniger als 250 MPa) und eine ungenügende Verschleißfestigkeit
auf, so dass sie die Erfordernisse, die an Materialien für Produkte,
die in der Medizintechnik verwendet werden sollen, gestellt werden,
nicht erfüllen.
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Dem Stahl der vorliegenden Erfindung
kommt der korrosionsbeständige
Stahl, der in der EP Nr. 0 123 054 vom 06.05.1987 beschrieben ist,
in seiner chemischen Zusammensetzung am nächsten. Dieser Stahl enthält, in %
nach Gewicht: Kohlenstoff, 0,01 bis 0,5; Chrom, 3,0 bis 45,0; Niob,
bis zu 10,0; Silizium, bis zu 2,0; Mangan, bis zu 0,10; Molybdän, bis zu
10,0; Vanadium, bis zu 5,0; Titan, Niob und/oder Tantal, bis zu
20,0; Cer, bis zu 1,0; Aluminium, bis zu 0,3; Stickstoff, 0,2 bis
5,0; zum Rest Eisen.
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Der Stahl weist eine austenitisch-ferritische
Struktur auf und ist magnetisierbar. Bei 400°C hat der Stahl den Fließpunkt RP0,2 (σ0,2) von weniger als 400 N/mm2 und
bei 600°C
hat er den Fließpunkt
RP0,2 (σ0,2) von weniger als 250 N/mm2. Aufgrund
seiner Hitzebeständigkeit
ist der beschriebene Stahl für
die Herstellung von Gas- und Dampfturbinen vorgesehen.
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Der vorstehend angegebene Stahl ist
für die
Herstellung von Produkten für
die Medizintechnik nicht geeignet, da erstens seine Struktur mindestens
50% ferromagnetische Komponenten umfasst, die mit menschlichem Blut,
welches Eisenionen enthält,
reagieren können;
zweitens enthält
der Stahl Mangan und Nickel, die beim Kontakt mit menschlichem Gewebe
allergische Reaktionen auslösen.
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Offenbarung
der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung ist auf
die Bereitstellung eines nichtmagnetischen Stahls gerichtet, welcher eine
hohe mechanische Festigkeit, eine hohe Korrosions- und Verschleißbeständigkeit
sowie Plastizität
aufweist und in Bezug auf menschliches Gewebe inaktiv ist.
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Die Aufgabe wird durch die Bereitstellung
eines Stahls gelöst,
welcher Kohlenstoff, Chrom, Silizium, Mangan, Stickstoff und Eisen
enthält,
wobei der Stahl erfindungsgemäß die Komponenten
im folgenden Verhältnis,
in % nach Gewicht, enthält:
wobei der Gesamtgehalt der
Ferrit bildenden Komponenten in dem Stahl, namentlich Silizium und
Chrom, und der Gesamtgehalt der Austenit bildenden Komponenten darin,
namentlich Kohlenstoff, Stickstoff und Mangan, der folgenden Bedingung
gehorchen:
wobei [Si], [Cr], [C], [N],
(Mn] für
den Inhalt aus Silizium, Chrom, Kohlenstoff, Stickstoff bzw. Mangan
in dem Stahl steht, in % nach Gewicht bezeichnet.
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Gemäß der Erfindung weist der vorgeschlagene
Stahl eine einphasische austenitische Struktur, den Fließpunkt σ0,2 zwischen
700 bis 900 MPa und den Bruchpunkt σB zwischen
1100 bis 1250 MPa auf, der nach einer Abschreckung mit Wasser bei
einer Temperatur zwischen 1190 bis 1230°C erhalten wird, oder nach einer Abschreckung
mit Wasser bei einer Temperatur zwischen 1190 bis 1230°C und nachfolgendem
Tempern bei einer Temperatur zwischen 400 bis 430°C für 3 bis
3,5 Stunden mit nachfolgender Abkühlung mit Luft erhalten wird.
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Dank der Erfindung besitzt der beanspruchte
nichtmagnetische Stahl mit einphasischer Struktur eine hohe mechanische
Festigkeit, eine hohe Korrosions- und
Verschleißbeständigkeit
sowie Plastizität
und ist in Bezug auf menschliches Gewebe inaktiv.
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Weitere Ziele und Vorteile der beanspruchten
Erfindung werden aus der folgenden detaillierten Beschreibung des
vorgeschlagenen austenitischen Stahls und Beispielen seiner besonderen
Zusammensetzung ersichtlich.
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Es wurde ein nichtmagnetischer Stahl
mit der einphasischen austenitischen Struktur entwickelt, welcher
eine hohe mechanische Festigkeit, Plastizität sowie Korrosions- und Verschleißbeständigkeit
aufweist und für
die Herstellung von Produkten zur Verwendung in der Medizintechnik,
beispielsweise von Prothesen, Implantaten, medizinischen Instrumenten
und dergleichen, geeignet ist.
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Beste Art
und Weise zur Ausführung
der Erfindung
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Der in der vorliegenden Erfindung
beanspruchte Stahl enthält
0,01 bis 0,04 Gew.-% Kohlenstoff, 21,00 bis 24,00 Gew.-% Chrom,
0,25 bis 0,65 Gew.-% Silizium, 0,25 bis 0,70 Gew.-% Mangan, 1,00
bis 1,40 Gew.-% Stickstoff und zum Rest Eisen, wobei der Gesamtgehalt
der Ferrit bildenden Komponenten in dem Stahl, namentlich Silizium
und Chrom, und der Gesamtgehalt der Austenit bildenden Komponenten
darin, namentlich Kohlenstoff, Stickstoff und Mangan, der folgenden
Bedingung gehorchen:
wobei [Si], [Cr], [C], [N],
[Mn] für
den Inhalt aus Silizium, Chrom, Kohlenstoff, Stickstoff bzw. Mangan
in dem Stahl steht, in % nach Gewicht bezeichnet.
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Die Ergebnisse der durchgeführten Untersuchungen
haben gezeigt, dass, wenn der Gehalt an Stickstoff im Stahl weniger
als 1,0 Gew.-% beträgt,
keine homogene γ-feste
Lösung
(Austenit) in seiner Struktur erhalten werden kann, während, wenn
der Gehalt an Stickstoff die beanspruchten 1,4 Gew.-% überschreitet,
die Bedingungen zum Schmelzen und Bearbeiten des Stahls kompliziert
werden; das Vorhandensein von Stickstoff in der angegebenen Menge
ermöglicht
es, den Fließpunkt
des Stahls um das 2- bis 3-fache zu erhöhen und die Einführung von
Nickel und Mangan auszuschließen,
die Stahl bisher für
diese Zwecke hinzugefügt werden,
wobei diese Additive allergische Reaktionen auslösen, wenn sie mit menschlichem
Gewebe in Kontakt kommen. Der Gehalt an Chrom in der beanspruchten
Menge zwischen 21,00 und 24,00 Gew.-% erhöht die Korrosionsbeständigkeit
des Stahls, und unter den angegebenen Schmelzbedingungen kann die
Löslichkeit
des Stickstoffs um das Achtfache erhöht werden. Es ist schwierig,
den Gehalt an Kohlenstoff in dem Stahl von weniger als den beanspruchten
0,01 Gew.-% ohne zusätzliche
metallurgische Tätigkeiten
zu erzielen, welche den Stahl beträchtlich verteuern; da der Kohlenstoffgehalt
die beanspruchten 0,04 Gew.-% überschreitet, werden
die Bedingungen, die Bedingungen zur Bildung der homogenen Struktur
von Stickstoffaustenit durch den Trennungsprozess von großen Teilchen
Chromcarbid des Typs Cr23C6 entlang
der Korngrenzen oder zur Bildung von Carbonitriden, die zu einer
Verringerung der Plastizität
des Stahls und seiner Beständigkeit
gegenüber
interkristalliner Korrosion führen,
beträchtlich
verkompliziert. Der Chromgehalt von weniger als den beanspruchten
21,00 Gew.-% macht die Bedingungen zum Schmelzen des Stahls mit
dem beanspruchten Stickstoffgehalt schwieriger, welcher, wie vorstehend
angegeben wurde, von 1,00 bis 1,40 Gew.-% reicht und nach einem Tempern die
Erzielung einer homogenen austenitischen Stahlstruktur sichert,
die keine δ-Ferrit- oder α-Martensit-ferromagnetischen
Phasen enthält;
wenn der Chromgehalt die beanspruchten 24 Gew.-% übersteigt,
treten die δ-Phase
und die Nitride in der Stahlstruktur auf, welche die mechanischen
Eigenschaften von Stahl verschlechtern und nur bei Temperaturen
löslich
sind, die technisch schwierig zu erreichen sind.
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Durchgeführte Untersuchungen haben gezeigt,
dass zur Erreichung einer stabilen austenitischen Struktur bei dem
beanspruchten Stahl das Verhältnis
zwischen der Summe der Ferrit bildenden Komponenten, namentlich
Silizium und Chrom, und der Austenit bildenden Komponenten, namentlich
Kohlenstoff, Stickstoff und Mangan, ebenfalls von Bedeutung ist.
Es wurde daher festgestellt, dass, wenn
beträgt, keine vollständig austenitische
Stahlstruktur erhalten werden kann, wogegen, wenn
beträgt, δ-Ferrit in der Stahlstruktur
auftritt.
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Die Abschreckung mit Wasser bei einer
Temperatur von 1190–1230°C ist ausreichend
für die
Homogenisierung der γ-festen
Lösung – bei einer
Temperatur über
1230°C werden
Kornwachstum und das Auftreten von δ-Ferrit beobachtet; bei einer
Temperatur von unter 1190°C
kann die vollständige
Auflösung
von Nitriden, welche die Viskosität und Plastizität von Stahl
verschlechtern, nicht erzielt werden. Das Tempern ab einer Temperatur
von 430°C
für 3–3,5 Stunden
führt bei
Austenit nicht zur Zersetzung und zum Stickstoffentzug. Bei einer
Temperatur, welche 400°C
nicht überschreitet,
wird die Festigkeit von Stahl nicht beeinträchtigt. Das Halten für 3–3,5 Stunden
ist ausreichend, um die Homogenität der Stahlstruktur sicherzustellen.
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Der in der vorliegenden Erfindung
beanspruchte austenitische Stahl weist hohe physikalisch-mechanische
Eigenschaften auf: Der Fließpunkt
(σ0,2) liegt zwischen 700–900 MPa, der Bruchpunkt (σB)
liegt zwischen 1100–1250
MPa, ein beträchtlicher
Abriebwiderstand ist bei erhöhter
Plastizität
gegeben: δ ist
28–51%, ψ beträgt 20,5–39,0%.
Die Eigenschaften sorgen für
eine längere
Betriebslebensdauer und bessere Zuverlässigkeit der Konstruktionen
und Produkte aus solchem Stahl, einschließlich Implantaten, die hohen
Belastungen ausgesetzt sind, beispielsweise koxofemoralen Endoprothesen.
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Der beanspruchte Stahl ist gegenüber dem
Stand der Technik darin vorteilhaft, dass der Kohlenstoffgehalt,
der zur Bildung von Thromben beiträgt, auf ein Mindestmaß reduziert
ist, dass kein Nickel, welches allergische Reaktionen und Ekzeme
auslösen
kann, vorhanden ist, und dass der Stahl nichtmagnetisch ist (da ferromagnetisches
Material mit Blut, welches Eisenionen enthält, aktiv reagiert).
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Daher kann der beanspruchte austenitische
Stahl als hochfestes, verschleiß-
und korrosionsbeständiges
nichtmagnetisches Material bei der Herstellung von Produkten für die Medizintechnik,
zum Beispiel von Prothesen, Implantaten, medizinischen Instrumenten
und dergleichen, verwendet werden, was zur Verkürzung postoperativer Zeiträume bei
Patienten führt
und die Entstehung entzündlicher
Vorgänge
ausschließt.
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er beanspruchte Stahl findet ebenfalls
erfolgreich Verwendung in der Herstellung von Instrumenten bzw.
in der Feinmechanik, in der Kraft- bzw. Antriebsanlagentechnik,
dem Diesel-Bau und der Tieftemperaturtechnologie.
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Zum besseren Verständnis der
vorliegenden Erfindung sind nachstehend Beispiele für ihre besondere Ausführungsform
angeführt.
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Beispiel
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Das Schmelzen von austenitischem
Stahl wurde in einem Induktionsofen unter 22 atm Druck von gasförmigem Stickstoff
ausgeführt
(Schmelzungen 1–4,
wobei Schmelzung 1 dem in der
EP
123 054 beschriebenen Stahl entsprach und Schmelzungen
2–4 dem
in der vorliegenden Erfindung beanspruchten Stahl entsprachen).
Zum Bestimmen der mechanischen Eigenschaften des in den Schmelzungen
1–4 erhaltenen
Stahls und seiner Beständigkeit
gegenüber
interkristalliner Korrosion nach der Wärmebehandlung wurden die folgenden Proben
bei 1200°C
geschmiedet: Stangen von 13 × 13
mm (Schmelzung 1, 2.1, 2.2, 3,4); eine Probe größeren Umfangs, aus der ein
Fragment von 50 × 50
mm geschnitten wurde (Schmelzung 2.3), anhand deren die mechanischen
Eigenschaften des Stahls und seine Beständigkeit gegenüber interkristalliner
Korrosion bestimmt wurden.
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Die Menge an Austenit und Martensit
in dem in den Schmelzungen 1–4
erhaltenen Stahls wurde mit einem Röntgendiffraktometer bestimmt.
Mechanische Dehnungstests wurden mit einer Dehnungsgeschwindigkeit
von 1 mm/min an zylindrischen Proben mit einer Angriffsfläche von
5 mm Durchmesser ausgeführt.
Die Beständigkeit
gegenüber
interkristalliner Korrosion wurde durch das Verfahren der potentiodynamischen
Reaktivierung in einem Elektrolyten (Mol/Liter) – 0,5 H2SO4 + 0,01 KSCN – mit einer Polarisierung von
minus 0,5 bis plus 0,3 V mit einer Scann-Geschwindigkeit von 2,5 × 10–3 V/s
bestimmt. Das Maß der
Legierungsbeständigkeit
gegenüber
interkristalliner Korrosion wurde als das Verhältnis (K) der Reaktivierungsladung
zur Passivierungsladung angenommen.
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Vergleichstests zwischen dem beanspruchten
Stahl (Schmelzungen 3, 4) und dem bekannten Stahl A128MB2 (International
Translator of Modern Steels and Alloys (Prof. V. S. Kershenbaum
(Hg.), „International Engineering
Encyclopedia" Series,
Moskau, 1992 (auf russisch)) bezüglich
der Verschleißbeständigkeit
unter Verwendung eines gesicherten Schleifmittels wurden an einem
Aufbau im Labor ausgeführt.
Die Proben führten
nach einem Einlaufen unter ähnlichen
Bedingungen mit ihrem Endflächenteil
gegen ein Polierpapier auf einem Korundunterteil eine Vor-Zurück-Bewegung
aus. Die Länge
eines Arbeitshubs der Proben betrug 0,13 Meter, der Reibweg der
Probe pro Test betrug 78 Meter, wobei die Bewegungsgeschwindigkeit
gleich 0,158 m/s war. Die Querverschiebung des Polierpapiers pro
Doppelhub der Probe betrug 0,0012 Meter. Die Normalbelastung der
Probe betrug 98 N (die spezifische Belastung betrug 100 MPa). Die
angenommenen Testbedingungen sorgten für eine unbedeutende Erwärmung der
Arbeitsfläche
der Proben. Vor und nach dem Testen wurden die Proben auf einer
analytischen Waage mit einem Skaleneinteilungswert von 0,1 mg gewogen.
Die relative Verschleißfestigkeit
bei schmirgelndem Verschleiß wurde
als arithmetisches Mittel der Ergebnisse von zwei parallelen Tests
anhand der folgenden Formel bestimmt:
wobei M
r für den absoluten
Masseverschleiß der
Referenzprobe g steht; M
t für den absoluten
Masseverschleiß der
Testprobe g steht.
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Eine Probe des Stahls vom Grad A128B2,
der weithin als verschleißfestes
Material für
Produkte und Konstruktionen verwendet wird, die hohen Belastungen
ausgesetzt sind, wurde nach einem Tempern bei 1100°C mit einer
Abschreckung mit Wasser als Referenzprobe angenommen.
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Die nachfolgenden Tabellen 1, 2 und
3 zeigen die chemische Zusammensetzung des geschmolzenen Stahls
in % nach Gewicht (Tabelle 1); die mechanischen Eigenschaften und
Beständigkeit
des Stahls, dessen chemische Zusammensetzung in Tabelle 1 gezeigt
ist, gegenüber
interkristalliner Korrosion nach einer Wärmebehandlung (Tabelle 2);
die Ergebnisse der Verschleißtests
des Stahls, dessen Zusammensetzung in Tabelle 1 gezeigt ist (Tabelle
3).
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Industrielle Verwertbarkeit
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Der beanspruchte austenitische Stahl
findet Verwendung bei der Herstellung von Produkten für die Medizintechnik,
beispielweise von Prothesen, Implantaten, medizinische Instrumenten
und dergleichen, wobei er die postoperativen Zeiträume von
Patienten verkürzt
und die Entstehung entzündlicher
Vorgänge
ausschließt;
der beanspruchte Stahl wird auch erfolgreich in der Herstellung
von Instrumenten bzw. in der Feinmechanik, in der Kraft- bzw. Antriebsanlagentechnik,
beim Diesel-Bau und in der Tieftemperaturtechnologie verwendet.