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Die vorliegende Erfindung betrifft
neue 1,3-Dihydro-2H-indol-2-on-Derivate, Verfahren zu ihrer Herstellung
und sie enthaltende pharmazeutische Zubereitungen.
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Die Verbindungen der vorliegenden
Erfindung besitzen eine Affinität
D und eine Selektivität
für die
Rezeptoren V1b oder gleichzeitig für die Rezeptoren
V1b und V1a von
Arginin-Vasopressin (AVP).
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AVP ist ein Hormon, welches für seine
antidiuretische Wirkung und seine Wirkung bei der Steuerung des
arteriellen Blutdrucks bekannt ist. Es stimuliert mehrere Arten
von Rezeptoren: V1(V1a,
V1b), V2. Diese
Rezeptoren sind insbesondere in der Leber, den Gefäßen (Koronargefäßen, Nierengefäßen, Zerebralgefäßen), den
Blutplättchen,
der Niere, dem Uterus, den Nebennieren, dem Pankreas, dem Zentralnervensystem
und der Hypophyse lokalisiert. AVP übt weiterhin kardiovaskuläre, leberbezügliche,
pankreasbezügliche,
antidiuretische, plättchenaggregierende
Wirkungen und Wirkungen auf das zentrale und periphere Nervensystem
aus sowie auf den Uterusbereich.
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Die Lokalisation der verschiedenen
Rezeptoren ist beschrieben in: S. JARD et al., Vasopressin and oxytocin
receptors: an overview, in Progress in Endocrinology. Hrgb. H. IMURA
and K. SHIZURNE., Experta Medica, Amsterdam (1988), 1183–1188, sowie
in den folgenden Artikeln: J. Lab. Clin. Med., 114 (6) (1989), 617–632 und
Pharmacol. Rev., 43 (1) (1991), 73–108.
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Insbesondere sind die Rezeptoren
V1a von AVP in einer Vielzahl von peripheren
Organen und im Gehirn lokalisiert. Sie wurden bei der Ratte und
beim Menschen geklont und sie steuern die Mehrzahl der für AVP bekannten
Effekte: Blutplättchenaggregation;
Uteruskontraktion; Gefäßkontraktion;
die Sekretion von Aldosteron, von Hydrocortison, von CRF (Englisch:
corticotropin-releasing factor) und des adrenocorticotrophen Hormons
(ACTH, Englisch: adrenocorticotrophic hormone); hepatische Glykogenolyse,
die Zellproliferation und die wesentlichen zentralen Effekte von
AVP (Hypothermie, Gedächtnis,
...).
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Die Rezeptoren V1b wurden
ebenfalls in der Adenohypophyse von verschiedenen Tieren (Ratte, Schwein,
Rind, Schaf, ...) einschließlich
des Menschen identifiziert (S. HARD et al., Mol. Pharmacol., 30 (1986),
171–177;
Y. ARSENIJE- VIC
et al., J. Endocrinol., 141 (1994), 383–391; J. SCHWARTZ et al., Endocrinology,
129 (2) (1991), 1107–1109;
Y. DE KEYSER et al., FEBS Letters, 356 (1994), 215–220), wo
sie die Freisetzung des adrenocorticotrophen Hormons durch AVP stimulieren
und die Wirkungen von CRF auf die Freisetzung von ACTH verstärken (G.
E. GILLIES et al., Nature, 299 (1982), 355). Im Hypothalamus induzieren die
Rezeptoren V1b weiterhin eine direkte Freisetzung
von CRF (Neuroendocrinology, 60 (1994), 503–508) und sind aufgrund dieser
verschiedenen Wirkungen bei Stress-Situtationen beteiligt.
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Die Rezeptoren V1b wurden
bei der Ratte, dem Menschen und der Maus geklont (Y. DE KEYSER, FEBS
Letters, 356 (1994), 215–220;
T. SUGIMOTO et al., J. Biol. Chem., 269 (43) (1994), 27088–27092;
M. SAITO et al., Biochem. Biophys. Res. Commun., 212 (3) (1995),
751–757;
S. J. LOLAIT et al., Neurobiology, 92 (1996), 6783–6787; M.
A. VENTURA et al., Journal of Molecular Endocrinology, 22 (1999),
251–260)
und verschiedenen Untersuchungen (in situ-Hybridisierung, PCR, Englisch:
Polymerase Chain Reaction, ...) haben eine allgegenwärtige Verteilung
dieser Rezeptoren in verschiedenen zentralen (Gehirn, Hypothalamus
und insbesondere Adenohypophyse) und peripheren Geweben (Niere,
Pankreas, Nebennieren, Herz, Lunge, Darm, Magen, Leber, Mesenterium,
Blase, Thymus, Milz, Uterus, Retina, Schilddrüse ...) und bei bestimmten
Tumoren (hypophysären,
pulmonalen, ...) gezeigt, was eine weitverbreitete biologische und/oder
pathologische Rolle dieser Rezeptoren nahelegt und eine potentielle
Beteiligung an verschiedenen Krankheiten.
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Beispielsweise haben Arbeiten an
der Ratte gezeigt, daß AVP über die
Rezeptoren V1b den endokrinen Pankreas steuert
durch Stimulierung der Sekretion von Insulin und Glucagon (B. LEE
et al., Am. J. Physiol., 269 (Endocrinol. Metab. 32): E1095–E1100 (1995))
oder die Produktion von Katecholaminen in dem Nebennierenmark, welches
der Sitz einer lokalen Synthese von AVP darstellt (E. GRAZZINI et
al., Endocrinology, 137 (a) (1996), 3906–3914). So spielt AVP in diesem
zuletzt genannten Gewebe über
diese Rezeptoren eine wesentliche Rolle bei bestimmten Nebennieren-Phäochromozytomen,
die AVP sekretieren und aufgrund dieser Tatsache eine anhaltende
Bildung von Katecholaminen am Ursprung einer Hypertension, die resistent
ist gegen die Antagonisten der Rezeptoren von Angiotensin II und
gegenüber
den Inhibitoren des umwandelnden Enzyms. Die Nebennierenrinde ist
ebenfalls reich an Rezeptoren V1a, die bei
der Bildung von Gluco- und
Mineralokortikoiden (Aldosteron und Hydrocortison) beteiligt sind. Über diese
Rezeptoren kann (zirkulierendes oder lokal synthetisiertes) AVP
die Bildung von Aldosteron induzieren mit einer Wirksamkeit, die
vergleichbar jener ist von Angiotensin II (G. GUILLON et al., Endocrinology,
136 (3) (1995), 1285–1295).
Hy drocortison ist ein starker Regulator der Bildung von ACTH, dem
Stresshormon.
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Jüngere
Arbeiten haben weiterhin gezeigt, daß die Nebennieren dazu in der
Lage sind, direkt CRF und/oder ACTH über die Aktivierung der Rezeptoren
V1b und/oder V1a,
die in den Markzellen vorliegen, freizusetzen (G. MAZZOCCHI 5 et
al., Peptides, 18 (2), (1997), 191–195; E. GRAZZINI et al., J.
Clin. Endocrinol. Metab., 84 (6), (1999), 2195–2203).
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Die Rezeptoren V1b werden
ebenfalls als ein Marker für
ACTH-sekretierende Tumoren betrachtet, welches bestimmte pituitäre Tumore,
bestimmte Bronchialkarzinome (Lungenkrebse mit kleinen Zellen oder SCLC,
Englisch: Small Cell Lung Cancers), Pankreaskarzinome, Nebennierenkarzinome
und Schilddrüsenkarzinome
sind, die in bestimmten Fällen
ein Cushing-Syndrom auslösen
(J. BERTHERAT et al., Eur. J. Endocrinol. 135 (1996), 173; G. A.
WITTERT et al., Lancet, 335 (1990), 991–994; G. DICKSTEIN et al.,
J. Clin. Endocrinol. Metab., 81 (8) (1996), 2934–2941). Die Rezeptoren V1a stellen ihrerseits ei nen spezifischeren
Marker für
Lungenkrebse mit kleinen Zellen (SCLC) dar (P. J. WOLL et al., Biochem.
Biophys. Res. Commun., 164 (1) (1989), 66–73) dar. Demzufolge stellen
die Verbindungen der vorliegenden Erfindung diagnostische Werkzeuge
dar und ermöglichen
einen neuen therapeutischen Ansatz bezüglich der Vermehrung und dem
Nachweis dieser Tumoren in einem sogar Anfangsstadium (Radiomarkierung;
SPECT, Englisch: Single Photon Emission Computed Tomography; PET
Scan, Englisch: Positron Emission Tomography Scanner).
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Die reichliche Anwesenheit des Botenstoffs
der Rezeptoren V1b im Bereich des Magens
und des Darms läßt auf eine
Beteiligung des AVP über
diesen Rezeptor auf die Freisetzung von gastrointestinalen Hormonen,
wie Cholecystoki nin, Gastrin oder Secretin schließen (T.
SUGIMOTO et al., Molecular cloning and functional expression of
V1b receptor gene, in: Neurohypophysis:
Recent Progress of Vasopressin and Oxytocin Research; Hrgb. T. SAITO,
K. KUROKAWA und S. YOSHIDA, Elvesier Science (1995), 409–413).
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1,3-Dihydro-2H-indol-2-on-Derivate
wurden in bestimmten Patentan meldungen beschrieben als Liganden
von Rezeptoren des Arginin-Vasopressins und/oder des Ocytocins,
wozu man die Patentanmeldungen WO 93/15051,
EP 636608 ,
EP 636609 , WO 95/18105, WO 97/15556
und WO 98/25901 nennen kann.
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Bis zum heutigen Tage wurde jedoch
keine Nichtpeptid-Verbindung bekannt, die eine Affinität und eine Selektivität für die Rezeptoren
V1b oder gleichzeitig für die Rezeptoren V1b und
V1a des Arginin-Vasopressins aufweist.
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Es wurden nunmehr neue 1,3-Dihydro-2H-indol-2-on-Derivate
gefunden, die eine Affinität
und eine Selektivität
für die
Rezeptoren V1b oder gleichzei tig für die Rezeptoren
V1b und V1a des
Arginin-Vasopressins aufweisen.
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Diese Verbindungen können verwendet
werden für
die Herstellung von Arzneimitteln, die nützlich sind für die Behandlung
oder die Vorbeugung von jeglichen pathologischen Zuständen, bei
denen Arginin-Vasopressin und/oder die Rezeptoren V1b oder
gleichzeitig die Rezeptoren V1b und die
Rezeptoren V1a beteiligt sind, insbesondere
bei der Behandlung oder der Vorbeugung von Erkrankungen des kardiovaskulären Systems, beispielsweise
der Hypertension; des Zentralnervensystems, beispielsweise von Stress,
Angst, Depressionen, krampfartigen Obsessionsstörungen, Panikanfällen; des
Nierensystems; des Magensystems sowie bei der Behandlung von Lungenkrebsen
mit kleinen Zellen; der Fettsucht; des Diabetes Typ II; der Insulinresistenz;
der Hypertriglyceridämie;
der Atherosklerose; des Cushing-Syndroms; und von sämtlichen
Folgeerkrankungen des Stress und von chronischen Stresszuständen.
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Gemäß einer ihrer Ausführungsformen
betrifft die vorliegende Erfindung die Verbindungen der Formel:
in der:
- – R1 ein Halogenatom; eine (C1-C4)-Alkylgruppe; eine (C1-C4)-Alkoxygruppe; eine Trifluormethylgruppe; oder
eine Trifluormethoxygruppe bedeutet;
- – R2 ein Wasserstoffatom; ein Halogenatom; eine
(C1-C4)-Alkylgruppe;
eine (C1-C4)-Alkoxygruppe; oder eine Trifluormethylgruppe
darstellt;
- – oder
R2 in der 6-Stellung des Indol-2-on-Ringes
steht und R1 und R2 gemeinsam
den zweiwertigen Trimethylen-Rest bilden;
- – R3 ein Halogenatom; eine Hydroxylgruppe; eine
(C1-C2)-Alkylgruppe;
eine (C1-C2)-Alkoxygruppe; oder eine Trifluormethoxygruppe
bedeutet;
- – R4 ein Wasserstoffatom; ein Halogenatom; eine
(C1-C2)-Alkylgruppe;
oder eine (C1-C2)-Alkoxygruppe
darstellt;
- – oder
R4 in der 3-Stellung des Phenylrestes steht
und R3 und R4 gemeinsam
die Methylendioxygruppe bilden;
- – R5 eine Ethylaminogruppe; eine Dimethylaminogruppe;
eine Azetidin-1-yl-gruppe
oder eine (C1-C2)-Alkoxygruppe
darstellt;
- – R6 eine (C1-C4)-Alkoxygruppe bedeutet;
- – R7 eine (C1-C4)-Alkoxygruppe darstellt; wobei das den
Substituenten COR5 tragende Kohlenstoffatom
in der Konfiguration (5) vorliegt; und deren Solvate und/oder Hydrate.
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Unter einem Halogenatom versteht
man ein Chlor-, Brom-, Fluor- oder Iodatom. Unter Alkyl bzw. Alkoxy
versteht man eine geradkettige oder verzweigte Alkyl- bzw. Alkoxygruppe.
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Die Verbindungen der Formel (I) umfassen
mindestens 2 asymmetrische Kohlenstoffatome, wobei das Kohlenstoffatom,
welches den Substituenten COR5 trägt, die
Konfiguration (S) aufweist. Die optisch reinen Isomeren der Verbindungen
der Formel (I) und ihre Mischungen in beliebigen Verhältnissen
sind ebenfalls Gegenstand der Erfindung.
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Erfindungsgemäß sind die Verbindungen der
Formel (I) bevorzugt, in der:
- – R1 ein Halogenatom; eine (C1-C4)-Alkylgruppe; eine Trifluormethylgruppe;
oder eine Trifluormethoxygruppe darstellt;
- – R2 ein Wasserstoffatom; ein Halogenatom; eine
(C1-C4)-Alkylgruppe;
eine (C1-C4)-Alkoxygruppe;
oder eine Trifluormethylgruppe bedeutet;
- – oder
R2 in der 6-Stellung des Indol-2-on-Ringes
steht und R1 und R2 gemeinsam
den zweiwertigen Trimethylenrest bilden;
- – R3 ein Halogenatom; eine Hydroxygruppe; oder
eine (C1-C2)-Alkoxygruppe
darstellt;
- – R4 ein Wasserstoffatom; ein Halogenatom; eine
(C1-C2)-Alkylgruppe;
oder eine (C1-C2)-Alkoxygruppe
bedeutet;
- – oder
R4 in der 3-Stellung des Phenylrests steht
und R3 und R4 gemeinsam
die Methylendioxygruppe bilden;
- – R5 eine Ethylaminogruppe; eine Dimethylaminogruppe;
eine Azetidin-1-yl-gruppe;
oder eine (C1-C2)-Alkoxygruppe
darstellt;
- – R6 eine (C1-C4)-Alkoxygruppe bedeutet; und
- – R7 eine (C1-C4)-Alkoxygruppe darstellt; sowie deren Solvate
und/oder Hydrate.
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Erfindungsgemäß sind die Verbindungen der
Formel (I) bevorzugt, in der R1 ein Chloratom,
eine Methylgruppe oder eine Trifluormethoxygruppe bedeu tet.
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Erfindungsgemäß sind die Verbindungen der
Formel (I) bevorzugt, in der R2 ein Wasserstoffatom
bedeutet oder in der 6-Stellung des Indol-2-ons steht und ein Chloratom,
eine Methylgruppe, eine Methoxygruppe oder eine Trifluormethylgruppe
bedeutet.
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Erfindungsgemäß sind die Verbindungen der
Formel (I) bevorzugt, in der R3 ein Chloratom
oder eine Methoxygruppe bedeutet.
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Erfindungsgemäß sind die Verbindungen der
Formel (I) bevorzugt, in der R4 ein Wasserstoffatom
bedeutet oder in der 3-Stellung des Phenylrings steht und eine Methoxygruppe
darstellt.
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Erfindungsgemäß sind die Verbindungen der
Formel (I) bevorzugt, in der R5 eine Dimethylaminogruppe,
eine Azetidin-1-yl-gruppe oder eine Methoxygruppe darstellt.
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Erfindungsgemäß sind die Verbindungen der
Formel (I) bevorzugt, in der R6 in der 2-Stellung
des Phenylrests steht und eine Methoxygruppe bedeutet.
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Erfindungsgemäß sind die Verbindungen der
Formel (I) bevorzugt, in der R7 eine Methoxygruppe
bedeutet.
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Insbesondere sind die Verbindungen
der Formel (I) bevorzugt, in der:
- – R1 ein Chloratom oder eine Methylgruppe bedeutet;
- – R2 ein Wasserstoffatom bedeutet oder in der
6-Stellung des Indol-2-ons steht und ein Chloratom oder eine Methylgruppe
bedeutet;
- – R3 eine Methoxygruppe darstellt;
- – R4 ein Wasserstoffatom bedeutet;
- – R5 eine Dimethylaminogruppe darstellt;
- – R6 in der 2-Stellung des Phenylrings steht
und eine Methoxygruppe bedeutet; und
- – R7 eine Methoxygruppe darstellt; sowie deren
Solvate und/oder Hydrate.
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Erfindungsgemäß sind die Verbindungen der
Formel (I) in Form ihrer optisch reinen Isomeren bevorzugt, bei
denen das Kohlenstoffatom in der 3-Stelung des Indol-2-ons entweder
die Konfiguration (R) oder die Konfiguration (S) aufweist.
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Besonders bevorzugt sind die linksdrehenden
Isomeren der Verbindungen der Formel (I).
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Ganz besonders bevorzugt sind die
folgenden Verbindungen:
- – (3S)-4-[5-Chlor-1-[(2,4-dimethoxyphenyl)-sulfonyl]-3-(2-methoxyphenyl)-2-oxo-2,3-dihydro-1H-indol-3-yl]-N,N-dimethylmorpholin-3-carboxamid,
linksdrehendes Isomeres;
- – (35)-4-[6-Chlor-1-[(2,4-dimethoxyphenyl)-sulfonyl]-3-(2-methoxyphenyl)-5-methyl-2-oxo-2,3-dihydro-1H-indol-3-yl]-N,N-dimethylmorpholin-3-carboxamid,
linksdrehendes Isomeres;
- – (35)-4-[5-Chlor-1-[(2,4-dimethoxyphenyl)-sulfonyl]-3-(2-methoxyphenyl)-6-methyl-2-oxo-2,3-dihydro-1H-indol-3-yl]-N,N-dimethylmorpholin-3-carboxamid,
linksdrehendes Isomeres, sowie deren Solvate und/oder Hydrate.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform
betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung der Verbindungen
der Formel (I), ihrer Solvate und/oder ihrer Hydrate, welches dadurch
gekennzeichnet ist, daß man: eine
Verbindung der Formel:
in der R
1,
R
2, R
3, R
4 und R
5 die bezüglich der
Formel (I) angegebenen Bedeutungen besitzen, in Gegenwart einer
Base mit einem Halogenid der Formel:
in der R
6 und
R
7 die bezüglich der Formel (I) angegebenen
Bedeutungen besitzen und Hal ein Halogenatom darstellt, umsetzt.
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Die Reaktion erfolgt in Gegenwart
einer starken Base, wie eines Metallhydrids, wie Natriumhydrid, oder
eines Alkalimetallalkoholats, wie Kalium-tert.-butylat, in einem wasserfreien Lösungsmittel,
wie N,N-Dimethylformamid oder Tetrahydrofuran, bei einer Temperatur
zwischen –70°C und +60°C. Die Reaktion
erfolgt vorzugsweise in der Weise, daß man eine Verbindung der Formel
(III) verwendet, in der Hal Cl bedeutet.
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Die in dieser Weise erhaltenen Verbindungen
der Formel (I) können
anschließend
von dem Reaktionsmedium abgetrennt und mit Hilfe klassischer Verfahrensweisen,
beispielsweise durch Kristallisation oder Chromatographie, gereinigt
werden.
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Man erhält die Verbindungen der Formel
(II) durch Umsetzen einer 3-Halogen-1,3-dihydro-2H-indol-2-on-Verbindung
der Formel:
in der R
1,
R
2, R
3 und R
4 die bezüglich
der Formel (I) angegebenen Bedeutungen besitzen und Hal ein Halogenatom,
vorzugsweise Chlor oder Brom, bedeutet, mit einer Verbindung der
Formel:
in der R
5 die
bezüglich
der Formel (I) angegebenen Bedeutungen besitzt. Die Reaktion erfolgt
in Gegenwart einer Base, wie Diisopropylethylamin oder Triethylamin,
in einem inerten Lösungsmittel,
wie Dichlormethan oder Tetrahydrofuran oder einer Mischung dieser
Lösungsmittel,
und bei einer Temperatur zwischen Raumtemperatur und der Rückflußtemperatur
des Lösungsmittels.
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Die Verbindungen der Formel (III)
sind bekannt oder mit Hilfe bekannter Verfahrensweisen, wie jenen, die
in EP-0 469 984 B und WO 95/18105 beschrieben sind, erhältlich.
Beispielsweise können
die Verbindungen der Formel (III) erhalten werden durch Halogenieren
der entsprechenden Benzolsulfonsäuren
oder ihrer Salze, beispielsweise ihrer Natrium- oder Kaliumsalze.
Die Reaktion erfolgt in Gegenwart eines Halogenierungsmittels, wie
Phosphoroxidchlorid, Thionylchlorid, Phosphortrichlorid, Phosphortribromid
oder Phosphorpentachlorid, ohne Lösungsmittel oder in einem inerten
Lösungsmittel,
wie einem halogenierten Kohlenwasserstoff, oder N,N-Dimethylformamid
und bei einer Temperatur zwischen –10°C und 200°C.
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2,4-Dimethoxybenzolsulfonylchlorid
erhält
man gemäß J. Am.
Chem. Soc., 74 (1952), 2008. 3,4-Dimethoxybenzolsulfonylchlorid
ist im Handel erhältlich
oder kann hergestellt werden gemäß J. Med.
Chem, 20 (10) (1977), 1235– 1239.
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Die Verbindungen der Formel (IV)
sind bekannt und mit Hilfe bekann ter Verfahrensweisen, wie jenen, die
in der WO 95/ 18105 beschrieben sind, erhältlich.
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Beispielsweise wandelt man eine Verbindung
der Formel:
in der R
1,
R
2, R
3 und R
4 die bezüglich
der Formel (I) angegebenen Bedeutungen besitzen, durch Einwirkung von
Thionylchlorid in Gegenwart einer Base, wie Pyridin, in einem inerten
Lösungsmittel,
wie Dichlormethan, und bei einer Temperatur zwischen 0°C und Raumtemperatur
in eine Verbindung der Formel (IV) um, in der Hal = Cl bedeutet.
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Gemäß einem weiteren Beispiel zur
Herstellung der Verbindungen der Formel (IV) wandelt man eine Verbindung
der Formel:
in der R
1,
R
2, R
3 und R
4 die bezüglich
der Formel (I) angegebenen Bedeutungen besitzen, mit Hilfe eines
Halogenierungsmittels, wie Brom, nach dem in Farm. Zh. (Kiev), 5
(1976), 30–33
beschriebenen Verfahren in eine Verbindung der Formel (IV) um.
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Die Verbindungen der Formel (VI)
sind bekannt und mit Hilfe bekannter Verfahrensweisen, wie den in der
WO 95/18105 beschriebenen, erhältlich.
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Beispielsweise bereitet man eine
Verbindung der Formel (VI) durch Umsetzen eines 1H-Indol-2,3-dion-Derivats
der Formel:
in der R
1 und
R
2 die bezüglich der Formel (I) angegebenen
Bedeutungen besitzen, mit einem magnesiumorganischen Derivat der
Formel:
in der R
3 und
R
4 die bezüglich der Formel (I) angegebenen
Bedeutungen besitzen und Hal ein Halogenatom, vorzugsweise Brom
oder Iod, bedeutet, in einem inerten Lösungsmittel, wie Tetrahydrofuran
oder Diethylether, und bei einer Temperatur zwischen 0°C und der
Rückflußtemperatur
des Lösungsmittels.
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Man kann eine Verbindung der Formel
(VI), in der R
3 die bezüglich der Formel (I) angegebenen
Bedeutungen besitzt und R
4 von Wasserstoff
verschieden ist und in der 3- oder 6-Stellung des Phenylrests steht, herstellen
durch Umsetzen einer Verbindung der Formel:
in der R
3 die
bezüglich
der Verbindung der Formel (I) angegebenen Bedeutungen besitzt und
R
4 in der 2- oder 5-Stellung des Phenylrings
steht, mit einem Lithiumderivat, wie n-Butyllithium, wonach man
das in dieser Weise erhaltene Lithium-Zwischenprodukt mit einer
Verbindung der Formel (VIII) umsetzt. Die Reaktion erfolgt in einem
Lösungsmittel,
wie Diethylether, Tetrahydrofuran, Hexan oder einer Mischung dieser
Lösungsmittel
bei einer Temperatur zwischen –70°C und Raumtemperatur.
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Die 1H-Indol-2,3-dion-Derivate (VIII)
sind im Handel erhältlich
oder können
mit Hilfe von Verfahrensweisen hergestellt werden, die in Tetrahedron
Letters, 39 (1998), 7679–7682;
Tetrahedron Letters, 35 (1994), 7303–7306; J. Org. Chem., 42 (8)
(1977), 1344–1348;
J. Org. Chem., 17 (1952), 149–156;
J. Am. Chem. Soc., 68 (1946), 2697–2703; Organic Syntheses, V
(1925), 71–74
und Advances in Heterocyclic Chemistry, A. R. Katritzky und A. J.
Boulton, Academic Press, New York, 18 (1975), 2–58 beschrieben sind.
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Man bereitet die magnesiumorganischen
Derivate (IX) mit Hilfe von dem Fachmann wohlbekannten klassischen
Methoden.
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Man kann auch die Verbindungen der
Formel (VI) herstellen durch Oxidation einer Verbindung der Formel
(VII) mit Luft in Gegenwart einer Base, wie Natriumhydrid, und in
Gegenwart von Dimethyldisulfid.
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In besonders vorteilhafter Weise
kann man die Verbindungen der Formel (VI), in der R3 eine (C1-C2)-Alkoxygruppe
und R4 Wasserstoff oder R3 und
R4 (C1-C2)-Alkoxygruppen, worin R4 in
der 3- oder 6-Stellung des Phenylrings steht, bedeuten, R2 von einem Halogenatom verschieden ist und
R1 die bezüglich der Formel (I) angegebenen
Bedeutungen besitzt, herstellen durch Anwenden des in dem nachfolgenden
SCHEMA 1 beschriebenen Verfahrens.
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In der Stufe al des SCHEMAS 1 setzt
man zunächst
eine Verbindung der Formel (X) mit einem Lithiumderivat, wie n-Butyllithium,
in Abwesenheit oder in Gegenwart einer Base, wie N,N,N',N'-Tetramethylendiamin,
um und bringt dann das in dieser Weise erhaltene Lithium-Zwischenprodukt
mit Oxalsäurediethylester
zur Reaktion zur Bildung der Verbindung der Formel (XI). Die Reaktion
erfolgt in einem inerten Lösungsmittel,
wie Diethylether, oder Tetrahydrofuran bei einer Temperatur zwischen –70°C und Raumtemperatur.
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In der Stufe b1 setzt man zunächst eine
Verbindung der Formel (XII) mit zwei Äquivalenten eines Lithiumderivats,
wie tert.-Butyllithium, um und unterwirft dann das in dieser Weise
erhaltene Lithium-Zwischenprodukt einer Reaktion mit der Verbindung
der Formel (XI) zur Bildung der erwarteten Verbindung der Formel (VI).
Die Reaktion erfolgt in einem inerten Lösungsmittel, wie Diethylether
oder Tetrahydrofuran, bei einer Temperatur zwischen –70°C und Raumtemperatur.
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Die Verbindungen der Formel (X) sind
im Handel erhältlich
oder in klassischer Weise synthetisierbar.
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Die Verbindungen der Formel (XII)
erhält
man durch Umsetzung der entsprechenden Anilinderivate mit Di-tert.-butyldicarbonat
unter Anwendung klassischer Verfahrensweisen.
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Die Verbindungen der Formel (VII)
sind bekannt und mit Hilfe bekannter Verfahrensweisen erhältlich, wie
jenen, die in WO 95/ 18105 oder J. Org. Chem., 33 (1968), 1640–1643 beschrieben
sind.
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Die Verbindungen der Formel (n sind
bekannt oder mit Hilfe bekannter Verfahrensweisen erhältlich.
So kann man beispielsweise die Verbindungen der Formel (n, in der
R5 eine Ethylamino-, Dimethylamino- oder Azetidin-1-yl-gruppe bedeutet,
mit Hilfe des nachfolgenden SCHEMAS 2 erhalten, in dem Pr eine N-Schutzgruppe
darstellt, insbesondere die Benzyl- oder tert.-Butoxycarbonylgruppe
und R eine (C1-C2)-Alkylgruppe bedeutet.
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In der Stufe a2 des SCHEMAS 2 verseift
man einen Ester der Formel (XIII) unter Anwendung klassischer Verfahrensweisen
zur Bildung einer Säure
der Formel (XIV).
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Die Säure (XIV) wird in der Stufe
b2 mit Ethylamin, Dimethylamin oder Azetidin unter Anwendung klassischer
Peptidkupplungsmethoden umgesetzt zur Bildung der Verbindung (XV),
deren Schutzgruppe in der Stufe c2 mit Hilfe bekannter Verfahrensweisen
abgespalten wird unter Bildung der erwarteten Verbindung der Formel
(V).
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Man kann eine Verbindung der Formel
(XIV) auch durch Schützen
der (3S)-Morpholin-3-carbonsäure mit
Hilfe klassischer Verfahrensweisen herstellen, wobei die letztere
Verbindung nach dem Verfahren hergestellt werden kann, das in Bull.
Chem. Soc. Jpn, 60 (8) (1987), 2963–2965 beschrieben ist.
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Die Verbindungen der Formel (V),
in der R5 eine (C1-C2)-Alkoxygruppe darstellt, erhält man mit
Hilfe verschiedener bekannter Verfahrensweisen, insbesondere durch
Abspalten der Schutzgruppe von den Verbindungen der Formel (XIII).
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Die chiralen Verbindungen der Formel
(XIII) erhält
man ausgehend von (S)-Serin mit Hilfe des in J. Chem. Soc. Perkin
Trans I (1985), 2577–2580
beschriebenen Verfahrens.
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Wenn man eine optisch reine Verbindung
der Formel (I) herstellen möchte,
setzt man vorzugsweise mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens
eine optisch reine Verbindung der Formel (II) mit einer Verbindung
der Formel (III) um.
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Die optisch reinen Verbindungen der
Formel (II) erhält
man durch Umsetzen einer racemischen Verbindung der Formel (IV)
mit einer optisch reinen Verbindung der Formel (V) und anschließende Trennung
der Diastereoisomerenmischung mit Hilfe klassischer Verfahrensweisen,
beispielsweise durch Kristallisation oder Chromatographie.
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Alternativ kann man die Mischung
der Diastereoisomeren der Verbindung der Formel (II) mit der Verbindung
der Formel (III) umsetzen und die in dieser Weise erhaltene Mischung
der Diastereoisomeren der Verbindung der Formel (I) trennen.
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Im Verlaufe irgendeiner der Stufen
der Herstellung der Verbindungen der Formel (I) oder der Zwischenprodukte
der Formeln (II), (IV), (V) oder (VI) kann es notwendig und/oder
wünschenswert
sein, die reaktiven oder empfindlichen funktionellen Gruppen, wie
die Amino-, Hydroxyl- oder Carboxygruppen, die an irgendeinem der
in Rede stehenden Moleküle
vorhanden sein können,
zu schützen.
Dieser Schutz kann erfolgen unter Verwendung üblicher Schutzgruppen, wie
jener, die in Protective Groups in Organic Chemistry, J. F. W. McOmie,
Hrgb. Plenum Press (1973), in Protective Groups in Organic Synthesis,
T. W. Greene und P. G. M. Wutts, Hrgb. John Wiley and Sons (1991)
oder in Protecting Groups, P. J. Kocienski (1994), Georg Thieme Verlag,
beschrieben sind. Die Abspaltung der Schutzgruppen kann in einer
geeigneten abschließenden
Stufe erfolgen unter Anwendung von dem Fachmann bekannten Methoden,
welche den Rest des Moleküls
nicht beeinflussen.
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Die gegebenenfalls verwendeten N-Schutzgruppen
sind klassische N-Schutzgruppen,
wie sie dem Fachmann bekannt sind, beispielsweise die tert.-Butoxycarbonyl-,
Fluorenylmethoxycarbony-, Benzyl-, Benzhydryliden- oder Benzyloxycarbonylgruppen.
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Die Verbindungen der Formel (II)
sind neu und Gegenstand der Erfindung.
-
Demzufolge betrifft die Erfindung
gemäß einer
weiteren Ausführungsform
die Verbindungen der Formel:
in der:
- – R1 ein Halogenatom; eine (C1-C4)-Alkylgruppe; eine (C1-C4)-Alkoxygruppe; eine Trifluormethylgruppe; oder
eine Trifluormethoxygruppe bedeutet;
- – R2 ein Wasserstoffatom; ein Halogenatom; eine
(C1-C4)-Alkylgruppe;
eine (C1-C4)-Alkoxygruppe; oder eine Trifluormethylgruppe
bedeutet;
- – oder
R2 in der 6-Stellung des Indol-2-on-Ringes
steht und R1 und R2 gemeinsam
den zweiwertigen Trimethylen-Rest bilden;
- – R3 ein Halogenatom; eine Hydroxylgruppe; eine
(C1-C2)-Alkylgruppe;
eine (C1-C 2)-Alkoxygruppe;
oder eine Trifluormethoxygruppe bedeutet;
- – R4 ein Wasserstoffatom; ein Halogenatom; eine
(C1-C2)-Alkylgruppe;
oder eine (C1-C2)-Alkoxygruppe
darstellt;
- – oder
R4 in der 3-Stellung des Phenylrestes steht
und R3 und R4 gemeinsam
die Methylendioxygruppe bilden;
- – R5 eine Ethylaminogruppe; eine Dimethylaminogruppe;
eine Azetidin-1-yl-gruppe
oder eine (C1-C2)-Alkoxygruppe
darstellt; und deren Salze mit anorganischen oder organischen Säuren, in
Form des optisch reinen Isomeren oder in Form einer Mischung der
Diastereoisomeren.
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Die Salze der Verbindungen der Formel
(II) sind jene mit anorganischen oder organischen Säuren, welche
eine geeignete Trennung oder Kristallisation der Verbindungen der
Formel (II) ermöglichen,
wie das Hydrochlorid, das Hydrobromid, das Oxalat, das Maleat, das
Succinat, das Fumarat, das Citrat oder das Acetat.
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Die obigen Verbindungen der Formel
(I) umfassen auch jene, bei denen eines oder mehrere Wasserstoff-
oder Kohlenstoffatome durch ihr radioaktives Isotop, beispielsweise
Tritium oder Kohlenstoff-14, ersetzt sind. Solche markierten Verbindungen
sind nützlich
bei Forschungsarbeiten, der Unersuchung des Stoffwechsels oder der
Pharmakokinetik, bei biochemischen Untersuchungen als Liganden für Rezeptoren.
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Die erfindungsgemäßen Verbindungen waren Gegenstand
von biochemischen Untersuchungen.
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Die Affinität der erfindungsgemäßen Verbindungen
der Formel (I) für
die Rezeptoren V1b des Arginin-Vasopressins
wurden in vitro unter Anwendung der von Y. DE KEYSER et al., Febs
Leiters, 356 (1994), 215–220
beschriebenen Methode bestimmt. Diese Methode besteht darin, in
vitro die Verdrängung
von Tritium-Arginin-Vasopressin ([3H]-AVP)
von den Rezeptoren V1b, die auf Adenohypophysen-Membranpräparaten oder
Zellpräparaten,
welche die Rezeptoren V1b tragen, von Ratten
oder Menschen vorliegen, zu untersuchen. Die inhibierenden Konzentrationen
50 % (CI50) der Bindung an Tritium-Arginin-Vasopressin
der erfindungsgemäßen Verbindungen
sind gering und variieren von 10–6 bis
10–9M
und betragen insbesondere 10–8M.
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Die Affinität der erfindungsgemäßen Verbindungen
der Formel (I) für
die Rezeptoren Via des Arginin-Vasopressins wurde in vitro bestimmt
unter Anwendung der von M. THIBONNIER et al., J. Biol. Chem., ''269 (1994), 3304–3310 beschriebenen Methode.
Diese Methode besteht darin, die Verdrängung von Tritium-Arginin-Vasopressin
([3H]-AVP) von den Rezeptoren Via, die an
Membran- oder Zellpräparaten,
welche die Rezeptoren Via von Ratten oder Menschen tragen, vorliegen,
in vitro zu bestimmen. Von den Verbindungen der Formel (I) besitzen
einige eine Affinität
für die
Rezeptoren Via des Arginin-Vasopressins mit CI50-Werten, die
von 10–6 bis
10–9M
variieren und insbesondere 10–7M betragen.
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Die Affinität der erfindungsgemäßen Verbindungen
der Formel (I) für
die Rezeptoren V2 des Vasopressins wurden
ebenfalls untersucht (mit Hilfe der von M. Birnbaumer et al., Nature
(Lond.), 357 (1992), 333–335 beschrieben
Methode). Die untersuchten Verbindungen sind wenig oder nicht affin
für die
Rezeptoren V2.
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Die Verbindungen der vorliegenden
Erfindung sind insbesondere Wirkstoffe für pharmazeutische Zubereitungen,
deren Toxizität
mit ihrer Verwendung als Arzneimittel verträglich ist.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform
betrifft die Erfindung die Verwendung der Verbindungen der Formel
(I) oder ihrer pharmazeutisch annehmbaren Solvate und/oder Hydrate
für die
Herstellung von Arzneimitteln zur Behandlung jeglicher pathologischer
Zustände,
bei denen Arginin-Vasopressin und/oder dessen Rezeptoren V1b oder gleichzeitig deren Rezeptoren V1b und deren Rezeptoren Via beteiligt sind.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung der Verbindungen
der Formel (I) und ihrer pharmazeutisch annehmbaren Solvate und/oder
Hydrate für
die Herstellung von Arzneimitteln zur Behandlung von Erkrankungen
des kardiovaskulären
Systems, des Zentralnervensystems, des Nierensystems, des Magensystems
sowie von Lungenkrebsen mit kleinen Zellen, der Fettsucht, des Diabetes
Typ II, der Insulinresistenz, der Hypertriglyceridämie, der
Atherosklerose, des Cushing-Syndroms, von sämtlichen pathologischen Zuständen, die
die Folge sind von Stress und von chronischen Stresszuständen.
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So können die erfindungsgemäßen Verbindungen
beim Menschen und beim Tier verwendet werden für die Behandlung oder die Vorbeugung
von verschiedenen Vasopressin-abhängigen Erkrankungen, wie kardiovaskulären Erkrankungen,
wie der Hypertension, der Lungenhypertension, von Herzinsuffizienzen,
von Myokardinfarkt oder koronaren Gefäßkrämpfen, insbesondere bei Rauchern,
der Raynaudschen Krankheit, von instabilen Anginen und PTCA (Englisch:
percutaneous transluminal coronary angioplasty), von Herzischämie, von
Unregelmäßigkeiten
der Hämostase;
von Erkrankungen des Zentralnervensystems, wie der Migräne, von Gehirngefäßkrämpfen, von
Gehirnblutungen, von Gehirnödemen,
von Depressionen, Angst, Stress, Besessenheits-Krampfstörungen,
Panikanfällen,
psychotischen Zuständen,
beispielsweise Gedächtnisstörungen; Erkrankungen
des Nierensystems, wie Nierengefäßkrämpfen und
der Nekrose des Nierencortex; des nephrogenen Diabetes insipidus;
Erkrankungen des Magensystems, wie Magengefäßkrämpfen, Leberzirrhose, Geschwüre, Erbrechenserkrankungen,
wie beispielsweise Übelkeit
einschließlich
der Übelkeit
als Folge einer Chemotherapie, der Seekrankheit; diabetischen Nierenerkrankungen.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können auch
benutzt werden bei der Behandlung von Störungen des Sexualverhaltens;
bei der Frau können die
erfindungsgemäßen Verbindungen
verwendet werden zur Behandlung der Dysmenorrhoe oder von Frühgeburten.
Man kann die erfindungsgemäßen Verbindungen
auch bei der Behandlung von Lungenkrebs mit kleinen Zellen; hyponatriämischen
Encephalopathien; von Lungensyndromen, der Meniere-Krankheit; von Glaukomen,
Katerakten; der Fettsucht, des Diabetes Typ II; der Atherosklerose;
des Cushing-Syndroms; der Insulinresistenz, der Hypertriglyceridämie, bei
postoperativen Behandlungen und insbesondere nach einer Bauchoperation
verwenden.
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Die erfindungsgemäßen Verbindungen können auch
verwendet werden bei der Behandlung oder der Vorbeugung von sämtlichen
pathologischen Zuständen,
die eine Folge sind von Stress, wie die Müdigkeit und ihrer Syndrome,
ACTHabhängigen
Störungen,
Herzstörungen,
Schmerzen, Veränderungen
der Magenentleerung, der Darmentleerung (Colitis, Reizdarmsydrom,
Morbus Crohn), der Säuresekretion,
der Hyperglykämie, der
Immunosuppression, von Entzündungsprozessen
(rheumatoider Arthritis und Osteoarthritis), von multiplen Infektionen,
Krebsen, Asthma, Psoriasis, Allergien und unterschiedlichen neuropsychiatrischen
Störungen, wie
der nervösen
Anorexie, der Boulimie, Verhaltensstörungen, Depressionen, Angst,
Schlafstörungen,
Panikzuständen,
Phobien, Besessenheitszuständen,
Störungen
der Wahrnehmung von Schmerz (Fibromyalgie), nervendegenerierenden
Erkrankungen (Alzheimersche Krankheit, Parkinsonsche Krankheit,
Huntingtonsche Krankheit), der Substanzabhängigkeit, hämorrhagischen Stress, Muskelkrämpfen und
der Hypoglykämie.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen
können
auch verwendet werden bei der Behandlung oder Vorbeugung von Zuständen von
chronischem Stress, wie der Immunodepression, von Fertilitätsstörungen und
von Dysfunktionen der hypothalamo-hypophysourenalen Achse.
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Die erfindungsgemäßen Verbindungen können auch
verwendet werden als Psychostimulantien, welche eine Steigerung
der Wachsamkeit, der emotionellen Reaktivität gegenüber der Umgebung verursachen und
die Anpassung erleichtern.
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Die obigen Verbindungen der Formel
(I) und ihre pharmazeutisch annehmbaren Solvate und/oder Hydrate
können
in täglichen
Dosierungen von 0,01 bis 100 mg pro kg Körpergewicht des zu behandelnden
Säugers,
vorzugsweise in täglichen
Dosierungen von 0,1 bis 50 mg/kg verabreicht werden. Beim Menschen
kann die Dosis vorzugsweise von 0,1 bis 4000 mg pro Tag, insbesondere
von 0,5 bis 1000 mg, in Abhängigkeit
von dem Alter des zu behandelnden Patienten oder der Art der Behandlung,
ob sie nun prophylaktisch oder heilend ist, variieren.
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Für
ihre Verwendung als Arzneimittel werden die Verbindungen der Formel
(I) im allgemeinen in Dosiseinheitsformen verabreicht. Die genannten
Dosiseinheitsformen werden vorzugsweise zu pharmazeutischen Zubereitungen
formuliert, bei denen der Wirkstoff mit einem oder mehreren pharmazeutischen
Trägermaterialien
vermischt wird.
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Demzufolge betrifft die vorliegende
Erfindung gemäß einer
weiteren Ausführungsform
pharmazeutische Zubereitungen, die als Wirkstoff eine Verbindung
der Formel (I) oder eines ihrer pharmazeutisch annehmbaren Solvate
und/ oder Hydrate enthält.
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Bei den erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Zubereitungen für
die Verabreichung auf oralem, sublingualem, inhalatorischem, subkutanem,
intramuskulärem,
intravenösem,
transdermalem, lokalem oder rektalem Wege können die Wirkstoffe in Verabreichungseinheitsformen
in Mischung mit klassischen pharmazeutischen Trägermaterialien an Tiere oder
Menschen verabreicht werden. Die geeigneten Verabreichungseinheitsformen
umfassen oral zu gebende Präparate,
wie Tabletten, Gelkapseln, Pulver, Granulate und oral zu verabreichende
Lösungen
oder Suspensionen, sublingual und bukkal zu verabreichende Verabreichungsformen,
Aerosole, topische Verabreichungsformen, Implantate, subkutane,
intramuskuläre,
intravenöse,
intranasale oder intraokulare Verabreichungsfor men und Formen für die rektale
Verabreichung.
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Wenn man eine feste Zubereitung in
Form von Tabletten oder Gelkapseln herstellt, gibt man den Wirkstoff
in gegebenenfalls mikronisierter Form zu einer Mischung von pharmazeutischen
Trägermaterialien,
welche aus Verdünnungsmitteln
aufgebaut sein kann, wie beispielsweise Lactose, mikrokristalline
Cellulose, Stärke,
Dicalciumphosphat, Bindemittel, wie beispielsweise Polyvinylpyrrolidon,
Hydroxypropylmethylcellulose, Sprengmitteln, wie vernetztem Polyvinylpyrrolidon,
vernetzter Carboxymethylcellulose, das Rieselverhalten begünstigende
Mittel, wie Siliciumdioxid, Talkum, Gleitmittel, wie Magnesiumstearat,
Stearinsäure,
Glycerol-tribehenat und Natriumstearylfumarat.
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Man kann der Formulierung auch Netzmittel
oder oberflächenaktive
Mittel, wie Natriumlaurylsulfat, Polysorbat 80, Poloxamer 188 zugeben.
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Die Tabletten können mit Hilfe unterschiedlicher
Verfahrensweisen, wie direktes Verpressen, Trockengranulation, Feuchtgranulation
oder Schmelzen in der Wärme
(hot-melt) hergestellt werden.
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Die Tabletten können nichtumhüllt oder
dragiert (beispielsweise mit Saccharose) oder mit unterschiedlichen
Polymeren oder anderen geeigneten Materialien umhüllt sein.
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Die Tabletten können eine sofortige, verzögerte oder
verlängerte
Freisetzung des Wirkstoffs ermöglichen
unter Anwendung entsprechender polymerer Matrizes oder von spezifischen
Polymeren innerhalb der Beschichtung.
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Die Gelkapseln können weich oder hart sein,
umhüllt
oder nichtumhüllt,
um eine sofortige, verlängerte oder
verzögerte
(beispielsweise durch eine enterale Form) Wirkstofffreisetzung zu
ermöglichen.
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Sie können nicht nur eine feste Formulierung
enthalten, wie sie oben für
die Tabletten beschrieben worden ist, sondern auch flüssige oder
halb-feste Formulierungen.
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Ein Präparat in Form eines Sirups
oder eines Elixiers kann den Wirkstoff zusammen mit einem vorzugsweise
kalorienfreien Süßungsmittel,
von Methylparaben und Propylparaben als Antiseptikum sowie einen Geschmacksstoff
und einen geeigneten Farbstoff enthalten.
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Die in Wasser dispergierbaren Pulver
oder Granulate können
den Wirkstoff in Mischung mit Dispersionsmitteln, Netzmitteln oder
Suspendiermitteln, wie Polyvinylpyrrolidon, enthalten und können auch
Süßungsmittel
oder Geschmacksverbesserungsmittel aufweisen.
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Für
die rektale Verabreichung greift man auf Suppositorien zurück, welche
mit bei der Rektaltemperatur schmelzenden Bindemitteln, wie beispielsweise
Kakaobutter oder Polyethylenglykolen, hergestellt werden.
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Für
die parenterale, intranasale oder intraokulare Verabreichung verwendet
man wäßrige Suspensionen,
isotonische Salzlösungen
oder sterile und injizierbare Lösungen,
welche pharmakologisch verträgliche Dispergiermittel
und/ oder Lösungsmittel,
wie beispielsweise Propylenglykol, enthalten.
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So kann man für die Herstellung einer für die Injektion
auf intravenösem
Wege zu verabreichenden wäßrigen Lösung ein
Co-Lösungsmittel
verwenden, beispielsweise einen Alkohol, wie Ethanol, oder ein Glykol, wie
Polyethylenglykol oder Polypropylenglykol, und ein hydrophiles oberflächenaktives
Mittel, wie Polysorbat 80 oder Poloxamer 188. Für die Herstellung einer injizierbaren
wäßrigen Lösung, die
auf intramuskulärem Wege
verabreicht wird, kann man den Wirkstoff in einem Triglycerid oder
einem Glycerol-ester lösen.
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Für
die lokale Verabreichung kann man Cremes, Salben, Gele, Tropfen
und Sprühpräparate verwenden.
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Für
die transdermale Verabreichung kann man Pflaster in multilaminierter
Form oder in Reservoir-Form verwenden, bei denen der Wirkstoff in
alkoholischer Lösung
vorliegt, oder aber auch Sprühpräparate verwenden.
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Für
die Verabreichung durch Inhalation verwendet man ein Aerosol, das
beispielsweise Sorbitantrioleat oder Ölsäure sowie Trichlorfluormethan,
Dichlorfluormethan, Dichlortetrafluorethan, Freon-Substitutionsprodukte
oder irgendwelche anderen biologisch verträglichen gasförmigen Treibmittel
enthalten; man kann ein System verwenden, das den Wirkstoff allein
oder in Kombination mit einem Trägermaterial
in Form eines Pulvers enthält.
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Der Wirkstoff kann auch in Form eines
Komplexes mit einem Cyclodextrin, beispielsweise α-, β-, γ-Cyclodextrin
oder 2-Hydroxypropyl-β-cyclodextrin
vorliegen.
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Der Wirkstoff kann auch in Form von
Mikrokapseln oder Mikrokügelchen
formuliert werden, gegebenenfalls in Kombination mit einem oder
mehreren Trägermaterialien
oder Hilfsstoffen.
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Als Präparate mit verlängerter
Wirkstofffreisetzung, die man bei chronischen Behandlungen einsetzt, kann
man Implantate verwenden. Diese können in Form einer öligen Suspension
oder in Form einer Suspension von Mikrokügelchen in einem isotonischen
Medium hergestellt werden.
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In jeder Dosiseinheit ist der Wirkstoff
der Formel (I) in Mengen vorhanden, die an die angestrebten täglichen
Dosierungen angepaßt
sind. Im allgemeinen ist jede Dosiseinheit an die vorgesehene Dosierung
und den Verabreichungsweg angepaßt, beispielsweise im Fall
von Tabletten, Gelkapseln und dergleichen, Sachets, Ampullen, Sirupen
und dergleichen, und Tropfen in der Weise, daß eine Dosiseinheit 0,1 bis
1000 mg des Wirkstoffs, vorzugsweise 0,5 bis 250 mg des Wirkstoffs
enthält,
die ein- bis viermal täglich
verabreicht werden kann.
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Wenngleich diese Dosierungen Beispiele
für durchschnittliche
Situationen darstellen, können
besondere Fälle
vorliegen, bei denen höhere
oder geringere Dosierungen geeignet sind, wobei auch solche Dosierungen
von der Erfindung erfaßt
sind. Gemäß üblicher
Praxis wird die für
jeden Patienten geeignete Dosis von dem Arzt in Abhängigkeit
von dem Verabreichungsweg, dem Alter, dem Gewicht und dem Zustand
des Patienten bestimmt.
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Die erfindungsgemäßen Zubereitungen können neben
den Verbindungen der Formel (I) und ihren pharmazeutisch annehmbaren
Solvaten und/oder Hydraten weitere Wirkstoffe enthalten, welche
bei der Behandlung der oben angegebenen Störungen oder Erkrankungen nützlich sind.
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Demzufolge betrifft die vorliegende
Erfindung auch pharmazeutische Zubereitungen, die mehrere Wirkstoffe
in Kombination enthalten, von welchen einer eine Verbindung der
Erfindung ist.
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In dieser Weise kann man erfindungsgemäß pharmazeutische
Zubereitungen herstellen, die eine erfindungsgemäße Verbindung in Kombination
mit einer Verbindung, die auf die CRF-Rezeptoren einwirkt, enthalten.
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Die erfindungsgemäßen Verbindungen können auch
für die
Herstellung von Zubereitungen für
die veterinärmedizinische
Anwendung verwendet werden.
-
Die folgenden HERSTELLUNGSBEISPIELE
und BEISPIELE verdeutlichen die Erfindung, ohne sie in irgendeiner
Weise einzuschränken.
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Bei den Herstellungsbeispielen und
Beispielen werden die folgenden Abkürzungen verwendet:
Ether:
Diethylether
Isoether: Diisopropylether
DMF: N,N-Dimethylformamid
THF:
Tetrahydrofuran
DCM: Dichlormethan
AcOEt: Ethylacetat
DSPEA:
Diisopropylethylamin
TFA: Trifluoressigsäure
Boc: tert.-Butylcarbonyl
Cbz:
Benzyloxycarbonyl
BOP: Benzotriazol-1-yloxytris(dimethylamino)phosphonium-hexafluorphosphat
PyBOP:
Benzotriazol-1-yloxytripyrrolidinophosphonium-hexafluorphosphat
DCC:
1,3-Dicyclohexylcarbodiimid
HOBT: 1-Hydroxybenzotriazol-Hydrat
F:
Schmelzpunkt
RT: Raumtemperatur
Eb: Siedetemperatur
HPLC:
Hochleistungsflüssigkeitschromatographie
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Die protonenmagnetischen Resonanzspektren
(1H-NMR) wurden bei 200 MHz in DMSO-d6 aufgezeichnet unter Verwendung des DMSO-d6-Peaks als Referenz. Die chemischen Verschiebungen
6 sind in Teilen pro Million Teile (ppm) angegeben. Die beobachteten
Signale sind wie folgt angegeben: s: Singulett; se: breites Singulett;
d: Doublett; d.d: aufgespaltenes Doublett; t: Triplett: q: Quadruplett;
m: massiv; mt: Multiplett.
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Bei den Massenspektren ist der Wert
MH+ angegeben.
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HERSTELLUNGSBEISPIELE
-
Herstellungsbeispiele
betreffend die Verbindungen der Formel (IV).
-
Herstellungsbeispiel 1.1
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3,5-Dichlor-3-(2-methoxyphenyl)-1,3-dihydro-2H-indol-2-on
-
(IV): R1 =
Cl; R2 = H; R3 =
OCHS; R4 = H; Hal = Cl.
-
A) 5-Chlor-3-hydroxy-3-(2-methoxyphenyl)-1,3-dihydro-2H-indol-2-on
-
Man bereitet die Verbindung nach
der in WO 95/ 18105 beschriebenen Verfahrensweise. Man bereitet eine
Lösung
von 2-Methoxyphenylmagnesiumbromid ausgehend von 16 g Magnesium
in 35 ml Ether und einer Lösung
von 124 g 1-Brom-2-methoxybenzol in 175 ml Ether. Man gibt diese
Lösung
tropfenweise unter einer Argonatmosphäre zu einer Mischung aus 30
g 5-Chlor-1H-indol-2,3-dion
in 250 ml THF, die man zuvor mit Hilfe eines Eisbades abgekühlt hat,
und rührt
dann, wobei man die Temperatur auf Raumtemperatur ansteigen lädt. Nach
dem Rühren
während
1 Stunde bei Raumtemperatur gießt
man die Reaktionsmischung langsam auf eine gesättigte NH4Cl-Lösung und
verdampft das THF im Vakuum. Man saugt den gebildeten Niederschlag
ab und wäscht
ihn mit Isoether. Man erhält
42 g des erwarteten Produkts, welches man so, wie es ist, in der
nächsten Stufe
verwendet.
-
B) 3,5-Dichlor-3-(2-methoxyphenyl)-1,3-dihydro-2H-indol-2-on
-
Man bereitet die Verbindung nach
der in WO 95/18105 beschriebenen Verfahrensweise. Man kühlt eine
Mischung aus 12,71 g der in der vorhergehenden Stufe erhaltenen
Verbindung in 105 ml DCM auf 0°C ab,
gibt 5,3 ml Pyridin und dann 4,9 ml Thionylchlorid zu. Nach dem
Rühren
während
30 Minuten gibt man Wasser zu der Reaktionsmischung und verdampft
das DCM im Vakuum. Man saugt den gebildeten Niederschlag ab, wäscht ihn
dreimal mit Wasser und dann dreimal mit Isoether und trocknet ihn.
Man erhält
13,66 g des erwarteten Produkts, welches man so, wie es ist, verwendet.
-
Herstellungsbeispiel 1.2
-
3,6-Dichlor-3-(2-methoxyphenyl)-5-methyl-1,3-dihydro-2H-indol-2-on
-
(In: R1 =
CH3; R2 = 6-Cl;
R3 = OCH3; R4 = H; Hal = Cl.
-
A) 6-Chlor-5-methyl-3-methylthio-1,3-dihydro-2H-indol-2-on
und 4-Chlor-5-methyl-3-methylthio-1,3-dihydro-2H-indol-2-on
-
Man gibt zu 320 ml auf –70°C abgekühltem DCM
8,5 ml Chlor und gibt dann im Verlaufe von 20 Minuten bei –70°C eine Lösung von
24 ml Methylthioessigsäureethylester
in 60 ml DCM zu und rührt
während
15 Minuten bei –70°C. Man gibt
anschließend
bei –70°C im Verlaufe
von 30 Minuten eine Lösung
von 52,64 g 3-Chlor-4-methylanilin in 100 ml DCM zu und rührt während 1
Stunde un 45 Minuten bei –70°C. Schließlich gibt
man bei –70°C 41,3 ml
Triethylamin zu und rührt
während
1 Stunde, wobei man die Temperatur auf RT ansteigen läßt. Man
wäscht
die Reaktionsmischung zweimal mit 250 ml Wasser, trocknet die organische
Phase über
MgSO4 und verdampft das Lösungsmittel
im Vakuum. Man nimmt den Rückstand
in einer Mischung aus 600 ml Ether und 130 ml 2N HCl auf und rührt während 72
Stunden bei RT. Man filtriert einen unlöslichen Anteil ab, dekantiert
das Filtrat, wäscht
die organische Phase zweimal mit Wasser, trocknet über MgSO4 und verdampft das Lösungsmittel im Vakuum. Man
chromatographiert den Rückstand über Kieselgel
unter Elution mit DCM und dann mit einer DCM/AcOEt-Mischung (85/15,
V/V). Man chromatographiert die erhaltene Mischung erneut über Kieselgel
unter Elution mit DCM und dann einer DCM/AcOEt-Mischung (95/5; V/V).
Man trennt die beiden Isomeren:
- – das weniger
polare Isomere, welches 6-Chlor-5-methyl-3-methylthio-1,3-dihydro-2H-indol-2-on
ist und erhält
1,16 g,
- – das
polarere Isomere, welches 4-Chlor-5-methyl-3-methylthio-1,3-dihydro-2H-indol-2-on ist und
in einer Menge von 0,72 g anfällt.
-
B) 6-Chlor-5-methyl-1H-indol-2,3-dion
-
Man erhitzt eine Mischung aus 1,16
g 6-Chlor-5-methyl-3-methylthio-1,3-dihydro-2H-indol-2-on,
welches man in der vorhergehenden Stufe erhalten hat, und 0,681
g N-Chlorsuccinimid in 100 ml Tetrachlorkohlenstoff während 1
Stunde zum Sieden am Rückfluß. Man engt
die Reaktionsmischung im Vakuum ein, nimmt den Rückstand in einer Mischung aus
80 ml THF und 20 ml Wasser auf und erhitzt während 16 Stunden zum Sieden
am Rückfluß. Man verdampft
das THF im Vakuum, extrahiert die verbleibende wäßrige Phase mit AcOEt, wäscht die
organische Phase mit Wasser, mit einer gesättigten NaCl-Lösung, trocknet über Na2SO4 und verdampft
das Lösungsmittel
im Vakuum. Man chromatographiert den Rückstand über Kieselgel unter Elution mit
DCM und dann einem Gradienten aus einer DCM/AcOEt-Mischung bis zu
(85/15; V/V). Man er hält
0,793 g des erwarteten Produkts. F = 264°C.
-
C) 6-Chlor-3-hydroxy-3-(2-methoxyphenyl)-5-methyl-1,3-dihydro-2H-indol-2-on
-
Man bereitet eine Lösung von
2-Methoxyphenylmagnesiumbromid ausgehend von 0,687 g Magnesium in
1,5 ml Ether und einer Lösung
von 5,35 g 1-Brom-2-methoxybenzol
in 7,55 ml Ether. Man gibt diese Lösung tropfenweise unter einer
Argonatmosphäre
zu einer Mischung aus 1,4 g der in der vorhergehenden Stufe erhaltenen
Verbindung in 14 ml THF, die man zuvor mit einem Eisbad gekühlt hat,
und rührt
dann, wobei man die Temperatur auf RT ansteigen läßt. Nach
dem Rühren
während
1 Stunde bei RT gießt
man die Reaktionsmischung langsam auf eine gesättigte NH4Cl-Lösung, verdampft
das THF im Vakuum, extrahiert mit AcOEt, wäscht die organische Phase mit
Wasser, mit einer gesättigten
NaCl-Lösung,
trocknet über
Na2SO4 und verdampft
das AcOEt im Vakuum. Man chromatographiert den Rückstand über Kieselgel, wobei man mit
DCM und dann mit einer DCM/MeOH-Mischung (98/2; V/V) eluiert. Man
erhält
1,6 g des erwarteten Produkts nach der Umkristallisation aus einer
THF/MeOH-Mischung. F = 266°C.
-
D) 3,6-Dichlor-3-(2-methoxyphenyl)-5-methyl-1,3-dihydro-2H-indol-2-on
-
Man kühlt eine Suspension von 1,7
g der in der vorhergehenden Stufe erhaltenen Verbindung in 10 ml DCM
in einem Eisbad, gibt 1,4 ml Pyridin und dann 1,4 ml Thionylchlorid
zu und rührt
während
4 Stunden bei RT. Man gibt Wasser zu der Reaktionsmischung, wäscht die
organische Phase nach dem Dekantieren bis zu einem pH-Wert von 7
mit Wasser, trocknet über
Na2SO4 und verdampft
das Lösungsmittel
im Vakuum. Man erhält
1,09 g des erwarteten Produkts nach der Kristallisation aus einer
DCM/Isoether-Mischung.
-
Herstellungsbeispiel 1.3
-
3,5-Dichlor-3-(2-methoxyphenyl)-6-methyl-1,3-dihydro-2H-indol-2-on
-
(IV): R1 =
Cl; R2 = 6-CH3;
R3 = OCHS; R4 = H; Hal = Cl.
-
A) 2-(2-Methoxyphenyl)-2-oxoessigsäureethylester
-
Man kühlt eine Lösung von 27 g 1-Brom-2-methoxybenzol
in 270 ml Ether unter einer Argonatmosphäre auf –70°C, gibt dann 90 ml einer 1,6
M n-Butyllithium-Lösung
in Pentan zu und rührt
während
45 Minuten. Man gibt langsam 78 ml Oxalsäurediethylester zu und rührt, wobei
man die Temperatur auf RT ansteigen läßt. Nach dem Rühren während 1
Stunde bei RT gibt man eine gesättigte
NH4Cl-Lösung
zu der Reaktionsmischung, extrahiert die wäßrige Phase mit Ether, wäscht die
vereinigten organischen Phasen mit Wasser, mit einer gesättigten
NaCl-Lösung,
trocknet über
Na2SO4 und verdampft
die Lösungsmittel
im Vakuum. Man beseitigt den überschüssigen Oxalsäurediethylester
durch Destillati on im Vakuum (Siedepunkt = 87°C bei 2000 Pa). Man chromatographiert
das erhaltene Produkt über
Kieselgel unter Elution mit einer DCM/Hexan-Mischung (50/5=; V/V)
und dann mit DCM. Man reinigt das erhaltene Produkt durch Destillation
im Vakuum und erhält
13 g des erwarteten Produkts. Siedepunkt = 110°C bei 3 Pa.
-
B) 5-Chlor-3-hydroxy-3-(2-methoxyphenyl)-6-methyl-1,3-dihydro-2H-indol-2-on
-
a) 4-Chlor-3-methylphenylcarbamidsäure-tert.-butylester
-
Man rührt eine Mischung aus 10 g
4-Chlor-3-methylanilin und 15,26 g Ditert.-butyldicarbonat in 50
ml Dioxan während
24 Stunden bei Rt. Man engt die Reaktionsmischung im Vakuum ein
und chromatographiert den Rückstand über Kieselgel
unter Elution mit einem DCM/Hexan-Mischungsgradienten von (50/50;
V/V) bis (70/30; V/V). Man erhält
5,6 g des erwarteten Produkts, welches man so, wie es ist, verwendet.
-
b)
-
Man kühlt eine Lösung von 5 g 4-Chlor-3-methylphenylcarbamidsäuretert.-butylester
in 45 ml Ether unter einer Argonatmosphäre auf –70°C, gibt tropfenweise 30 ml einer
1,5 M tert.-Butyllithium-Lösung
in Pentan zu, rührt
während
1 Stunde, wobei man die Temperatur auf –10°C ansteigen läßt, und
rührt dann
während 1
Stunde un 45 Minuten bei –10°C. Man kühlt die
Reaktionsmischung auf –70°C ab und
gibt tropfenweise eine Lösung
von 5 g der in der Stufe A erhaltenen Verbindung in 25 ml THF zu,
rührt während 1
Stunde, wobei man die Temperatur auf –30°C ansteigen läßt, und
rührt dann über Nacht,
wobei man die Temperatur auf RT ansteigen läßt. Man gibt eine gesättigte NH4Cl-Lösung
zu der Reaktionsmischung, verdampft das THF, extrahiert die erhaltene
wäßrige Phase
dreimal mit AcOEt, wäscht
die organische Phase mit Wasser und mit einer gesättigten
NaCl-Lösung,
trocknet über
Na2SO4, verdampft
das Lösungsmittel
teilweise und saugt das kristalline Produkt ab. Man erhält 2,6 g
des erwarteten Produkts. F = 254–256°C.
-
c) 3,5-Dichlor-3-(2-methoxyphenyl)-6-methyl-1,3-dihydro-2N-indol-2-on
-
Man kühlt eine Mischung aus 1,25
g der in der Stufe B erhaltenen Verbindung in 20 ml DCM auf 0°C ab, gibt
0,51 ml Pyridin und dann 0,47 ml Thionylchlorid zu und rührt während 1
Stunde, wonach man die Temperatur auf RT ansteigen läßt. Man
gibt Wasser und DCM zu der Reaktionsmischung, dekantiert und wäscht die
organische Phase viermal mit Wasser, trocknet über Na2SO4, verdampft das Lösungsmittel im Vakuum und erhält 1,4 g
des erwarteten Produkts.
-
Herstellung der Verbindungen
der Formel (V).
-
Herstellungsbeispiel 2.1
-
(3S)-N,N-Dimethylmorpholin-3-carboxamid
-
(V): R5 =
-N(CH3)2.
-
A) (S)-N-Benzylserin
-
Man gibt zu einer Lösung von
30 g (S)-Serin in 150 ml einer wäßrigen 2
M NaOH-Lösung
tropfenweise 28,5 ml Benzaldehyd zu und rührt während 2 Stunden bei RT. Man
kühlt die
Reaktionsmischung auf 4°C
ab, gibt portionsweise 3 g Natriumborhydrid zu und rührt während 1
Stunde bei 4°C
und dann während
1 Stunde bei RT. Man wäscht
die Reaktionsmischung mit Ether, säuert die wäßrige Phase durch Zugabe einer
10 N HCl-Lösung
auf einen pH-Wert von 6,5 an, saugt den gebildeten Niederschlag
ab und erhält
nach der Kristallisation aus Wasser 20 g des erwarteten Produkts.
-
B) (3S)-4-Benryl-5-oxomorpholin-3-carbonsäure
-
Man kühlt eine Mischung aus 20 g
der in der vorhergehenden Stufe erhaltenen Verbindung in 100 ml Wasser
auf 4°C
ab, gibt 5 g NaOH-Pastillen zu und dann tropfenweise im Verlaufe
von 30 Minuten 10 ml Chloracetylchlorid. Anschließend gibt
man 30 ml einer 30%-igen (Gew./Gew.) wäßrigen NaOH-Lösung zu
und erhitzt die Reaktionsmischung während 2 Stunden auf 30°C. Man kühlt die
Reaktionsmischung auf 4°C
ab, säuert
durch Zugabe einer 10 N HCl-Lösung
auf einen pH-Wert von 1 an, saugt den gebildeten Niederschlag ab und
erhält
9 g des erwarteten Produkts.
-
C) (3S)-4-Benryl-5-oxomorpholin-3-carbonsäureethylester
-
Man bereitet die Verbindung unter
Anwendung der von B. Neisses und W. Steglich in Angew. Chem. Int.
Ausgb. Engl., 17 (7) (1978), 522–524 beschriebenen Methode.
-
Man kühlt eine Mischung aus 8 g der
in der vorhergehenden Stufe erhaltenen Verbindung in 40 ml DCM und
2 ml DMF auf 4°C
ab, gibt nacheinander 10 ml EtOH, 1 g 4-Dimethylaminopyridin und
15 g 1,3-Dicyclohexylcarbodiimid zu und rührt die Reaktionsmischung dann
während
18 Stunden bei RT. Man filtriert die unlöslichen Anteile ab und engt
das Filtrat im Vakuum ein. Man nimmt den Rückstand mit DCM auf, filtriert
erneut einen unlöslichen
Anteil ab, wäscht
die erhaltene organische Phase mit einer wäßrigen 5%-igen KHSO4-Lösung
und mit einer wäßrigen 5%-igen
NaHCO3-Lösung,
trocknet über
Na2SO4 und verdampft
das Lösungsmittel
im Vakuum. Man chromatographiert den Rückstand über Kieselgel unter Elution
mit einer DCM/AcOEt-Mischung (95/5; V/V) und erhält 8 g des erwarteten Produkts.
-
D) (3S)-4-Benzylmorpholin-3-carbonsäureethylester
-
Man kühlt eine Lösung von 7,8 g der in der vorhergehenden
Stufe erhaltenen Verbindung in 80 ml wasserfreiem THF unter einer
Argonatmosphäre
auf 4°C
ab, gibt 22 ml einer 2 M Lösung
des Boran/Dimethylsulfid-Komplexes in THF zu und rührt die
Reaktionsmischung, wobei man die Temperatur auf RT ansteigen läßt. Nach
dem Rühren
während
3 Stunden bei RT wäscht
man bis zur Beendigung der Gasentwicklung mit Wasser. Man verdampft
das THF im Vakuum, stellt die erhaltene wäßrige Phase durch Zugabe von
NaOH-Pastillen auf einen pH-Wert von 10 alkalisch, extrahiert mit
Ether, trocknet die organische Phase über MgSO4 und
verdampft das Lösungsmittel
im Vakuum. Man chromatographiert den Rückstand über Kieselgel unter Elution
mit einer DCM/AcOEt-Mischung (99/1; V/V) und erhält 4,7 g des erwarteten Produkts.
-
E) (3S)-4-Benzylmorpholin-3-carbonsäure
-
Man gibt zu einer Lösung von
4,5 g der in der vorhergehenden Stufe erhaltenen Verbindung in 20
ml EtOH, gibt bei RT 7 ml einer wäßrigen 50 %-igen NaOH-Lösung zu
und rührt
während
3 Stunden bei RT. Man säuert
die Reaktionsmischung durch Zugabe einer konzentrierten HCl-Lösung auf
einen pH-Wert von 2 an, engt im Vakuum ein und verwendet das erhaltene
Produkt so, wie es ist, in der nächsten
Stufe.
-
F) (3S)-4-Benzyl-N,N-dimethylmorpholin-3-carboxamid
-
Man gibt zu der in der vorhergehenden
Stufe erhaltenen Verbindung in 20 ml DCM bei RT 9,81 g PyBOP und
dann 10 ml DIPEA und rührt
während
30 Minuten bei RT. Dann gibt man gasförmiges Dimethylamin durch Einleiten
während
10 Minuten zu und rührt
während
18 Stunden bei RT. Man engt die Reaktionsmischung im Vakuum ein,
extrahiert den Rückstand
mit AcOEt, wäscht
die organische Phase mit einer wäßrigen 5
%-igen Na2CO3-Lösung und
mit einer gesättigten
NaCl-Lösung,
trocknet über
MgSO4 und engt das Lösungsmittel im Vakuum ein.
Man chromatographiert den Rückstand über Kieselgel
unter Elution mit einer DCM/MeOH-Mischung (98/2; V/V) und erhält 1,85
g des erwarteten Produkts.
-
G) (3S)-N,N-Dimethylmorpholin-3-carboxamid
-
Man hydriert eine Mischung aus 1,83
g der in der vorhergehenden Stufe erhaltenen Verbindung und 0,09
g 10 % Palladium-auf-Kohlenstoff in 50 ml EtOH unter Atmosphärendruck
bei 30°C.
Man filtriert den Katalysator über
Celite® ab,
engt das Filtrat im Vakuum ein und erhält 1 g des erwarteten Produkts.
1H-NMR: DMSO-d6: δ (ppm): 2,85
: s : 3H; 3,5 : s : 3H; 3,2 : mt : 2H; 3,3 bis 4,3 : m : 4H; 4,6
: mt : 1H.
-
Herstellungsbeispiele
der Verbindungen der Formel (II)
-
Herstellungsbeispiel 3.1
-
(3S)-4-[5-Chlor-3-(2-methoxyphenyl)-2-oxo-2,3-dihydro-1H-indol-3-yl)-N,N-dimethylmorpholin-3-carboxamid, Mischung
der Diastereoisomeren.
-
(II): R1 =
Cl; R2 = H; R3 =
OCHS; R4 = H; R5 =
-N(CH3)2.
-
Man gibt zu einer Lösung von
0,9 g der in dem Herstellungsbeispiel 2.1 erhaltenen Verbindung
in 25 ml DCM bei RT 1,75 g der in dem Herstellungsbeispiel 1.1 erhaltenen
Verbindung und dann 0,8 ml Triethylamin und rührt während 48 Stunden bei RT. Man
engt die Reaktionsmischung im Vakuum ein, extrahiert den Rückstand
mit AcOEt, wäscht
die organische Phase mit einer 5 %-igen wäßrigen KHSO4-Lösung, mit
einer 5 %-igen wäßrigen Na2CO3-Lösung und
mit einer gesättigten
NaCl-Lösung,
trocknet über
MgSO4 und verdampft das Lösungsmittel
im Vakuum. Man chromatographiert den Rückstand über Kieselgel unter Elution
mit einer DCM/MeOH-Mischung (98/5; V/V) und erhält 1,63 g des erwarteten Produkts.
1H-NMR: DMSO-d6: δ (ppm): 2,0
bis 2,8 : m : 6H; 3,3 : 2s : 3H; 3,4 bis 4,2 : m : 7H; 6,4 bis 8,0
: mt : 7H; 10,0 bis 10,5 : 2s : 1H.
-
Herstellungsbeispiele
3.2 und 3.3
-
(3S)-4-(6-Chlor-3-(2-methoxyphenyl)-5-methyl-2-oxo-2,3-dihydro-1H-indol-3-yl]-N,N-dimethylmorpholin-carboxamid,
Isomeres A und Isomeres B.
-
(II): R1 =
CH3; R2 = 6-Cl;
R3 = OCHS; R4 =
H; R5 = -N(CH3)2.
-
Man gibt zu einer Lösung von
0,62 g der in dem Herstellungsbeispiel 1.2 erhaltenen Verbindung
in 40 ml DCM bei RT 1,02 g der in dem Herstellungsbeispiel 2.1 erhaltenen
Verbindung und dann 0,7 ml Triethylamin und rührt während 18 Stunden bei RT. Man
engt die Reaktionsmischung im Vakuum ein, extrahiert den Rückstand
mit AcOEt, wäscht
die organische Phase mit einer wäßrigen 5
%-igen KHSO4-Lösung, mit einer 5%-igen wäßrigen Na2CO3-Lösung und
mit einer gesättigten
NaCl-Lösung,
trocknet über
MgSO4, verdampft das Lösungsmittel im Vakuum und chromatographiert
den Rückstand über Aluminiumoxid
unter Elution mit einer DCM/MeOH-Mischung (99/1; V/V). Man trennt
die beiden Isomeren:
- – Das weniger polare Isomere
A: Verbindung des Herstellungsbeispiels 3.2, welche man aus einer DCM/Isoether-Mischung
umkristallisiert und 0,4 g der Verbindung erhält. F = 237°C
α25
D = +106° (c
= 0,1; Chloroform).
1H-NMR: DMSO-d6: δ (ppm): 2,1
: se : 3H; 2,5 bis 2,9 : 2s : 6H; 3,3 bis 4,2 : m : 10H; 6,4 : se
: 1H; 6,7 : se : 1H; 6,8 : d : 1H; 7,0 : t : 1H; 7,2 : t : 1H; 7,9
: d : 1H; 10,2 : s : 1H.
- – Das
polarere Isomere B: Verbindung des Herstellungsbeispiels 3.2, welche
man aus der DCM/Isoether-Mischung kristallisiert und erhält 0,73
g der Verbindung. F = 177°C.
α25
D = –150° ( c = 0,1;
Chloroform).
1H-NMR: DMSO-d6: δ (ppm):
2,0 : s : 3H; 2,2 bis 2,6 : 2s : 6H; 3,4 : s : 3H; 3,5 bis 3,8 :
mt : 6H; 4,0 : mt : 1H; 6,5 : s : 1H; 6,7 : s : 1H; 6,8 : d : 1H;
7,0 : t : 1H; 7,2 : t : 1H; 7,8 : d : 1H; 10,0 : s : 1H.
-
Herstellungsbeispiele
3.4 und 3.5
-
(3S)-4-[5-Chlor-3-(2-methoxyphenyl)-6-methyl-2-oxo-2,3-dihydro-1N-indol-3-yl]-N,N-dimethylmorpholin-3-carboxamid,
Isomeres A und Isomeres B.
-
(II): R1 =
Cl; R2 = 6-CH3; R3 =
OCHS; R4 = H; R5 =
-N(CH3)2.
-
Man gibt zu einer Mischung aus 1,4
g der in dem Herstellungsbeispiel 1.3 erhaltenen Verbindung und 0,7
der in dem Herstellungsbeispiel 2.1 erhaltenen Verbindung in 15
ml DCM 1,13 g DIPEA und rührt
während 3
Stunden bei RT. Man gibt 0, 65 g DIPEA zu, rührt während 48 Stunden bei RT und
beobachtet die Bildung eines Niederschlags. Man engt die Reaktionsmischung
im Vakuum ein, nimmt den Rückstand
mit einer wäßrigen 5%-igen
Na2CO3-Lösung auf,
extrahiert zweimal mit AcOEt, wäscht
die organische Phase mit Wasser und mit einer gesättigten
NaCl-Lösung
und saugt den in der organischen Phase vorhandenen Niederschlag ab,
welcher dem Isomeren A entspricht, d. h. der über Aluminiumoxid weniger polaren
Verbindung, DCM/MeOH (95/5; V/V) (Verbindung des Herstellungsbeispiels
3.4). Man chromatographiert die Absaugflüssigkeiten über Aluminiumoxid unter Elution
mit der DCM/MeOH-Mischung (95/5) und trennt die beiden Isomeren:
- – Das
weniger polare Isomere A: Verbindung des Herstellungsbeispiels 3.4,
welches man zu dem oben erhaltenen Produkt gibt, und kristallisiert
das Material aus einer DCM/AcOEt/MeOH-Mischung um und erhält 0,292
g. F = 230– 238°C.
α25
D = +79,6° (c
= 0,1; Chloroform).
- – Das
polarere Isomere B: Verbindung des Herstellungsbeispiels 3.5, welches
in einer Menge von 0,887 g anfällt.
α25
D = –100° (c = 0,1;
Chloroform).
-
BEISPIELE 1 und 2
-
(3S)-4-[5-Chlor-1-[(2,4-dimethoxyphenyl)-sulfonyl]-3-(2-methoxyphenyl)-2-oxo-2,3-dihydro-1H-indol-3-yl]-N,N-dimethylmorpholin-3-carboxamid,
Isomeres A und Isomeres B.
-
(I): R1 =
Cl; R2 = H; R3 =
OCH3; R4 = H; R5 = -N(CH3)2; R6 = 2-OCH3; R7 = OCH3.
-
Man kühlt eine Mischung aus 1,85
g der in dem Herstellungsbeispiel 3.1 erhaltenen Verbindung in 18 ml
DMF unter einer Stickstoffatmosphäre auf 4°C ab, gibt 0,191 g 60 %-iges
Natriumhydrid in Öl
zu und rührt während 30
Minuten bei 4°C.
Anschließend
gibt man 1,02 g 2,4-Dimethoxybenzolsulfonylchlorid zu und rührt während 3
Stunden bei RT. Man gibt 50 ml Wasser zu der Reaktionsmischung,
extrahiert mit AcOEt, wäscht die
organische Phase mit Wasser und mit einer gesättigten NaCl-Lösung, trocknet über MgSO4 und verdampft das Lösungsmittel im Vakuum. Man
chromatographiert den Rückstand über Kieselgel
unter Elution mit einer DCM/MeOH-Mischung (98/2; V/V) und trennt
die beiden Isomeren:
- – Das weniger polare Isomere
A: Verbindung von Beispiel 1, welche man aus Hexan kristallisiert
und in einer Menge von 0,437 g erhält. F = 156°C.
α25
D = +136° (c
= 0,1; Chloroform).
1H-NMR: DMSO-d6: δ (ppm):
2,1 bis 2,7 : m : 8H; 2,9 : se : 3H; 3,6 bis 4,2 : m + 2s : 11H;
6,7 : m : 4H; 7,1 : t : 1H; 7,3 : td : 1H; 7,4 : dd : 1H; 7,8 :
d : 1H; 7,9 : d + m :2H.
- – Das
polarere Isomere B: Verbindung des Beispiels 2, welche man aus einer
DCM/Isoether-Mischung kristallisiert und in einer Menge von 0,7
g erhält.
F = 164°C.
α25
D = –204° (c = 0,1;
Chloroform).
1H-NMR: DMSO-d6: δ (ppm):
2,5 : se : 6H; 3,1 bis 3,7 : m + s : 10H; 3,7 bis 4,0 : 2s : 6H;
6,5 bis 6,8 : 2m : 3H; 6,9 : d : 1H; 7,1 : t : 1H; 7,3 : t : 1H;
7,5 dd : 1H; 7,8 : d : 1H; 7,9 : d : 1H; 8,1 : se : 1H.
-
BEISPIEL 3
-
(3S)-4-[6-Chlor-1-[(2,4-dimethoxyphenyl)-sulfonyl]-3-(2-methoxyphenyl)-5-methyl-2-oxo-2,3-dihydro-1H-indol-3-yl)-N,N-dimethylmorpholin-3-carboxamid,
linksdrehendes Isomeres.
-
(I): R1 =
CH3; R2 = 6-Cl; R3 =
OCHS; R4 = H; R5 =
-N(CH3)2; R6 = 2-OCH3; R7 = OCH3.
-
Man kühlt eine Mischung aus 0,61
g der in dem Herstellungsbeispiel 3.3 erhaltenen Verbindung (Isomeres
B) in 5 ml DMF unter einer Stickstoffatmosphäre auf 4°C ab, gibt 0,06 g 60%-iges Natriumhydrid
in Öl zu
und rührt
während
30 Minuten bei RT. Anschließend
gibt man 0,36 g 2,4-Dimethoxybenzolsulfonylchlorid zu und rührt während 2
Stunden bei RT. Man gibt 50 ml Wasser zu der Reaktionsmischung,
extrahiert mit AcOEt, wäscht
die organische Phase mit einer wäßrigen 5%-igen
Na2CO3-Lösung und
mit einer gesättigten NaCl-Lösung, trocknet über Na2SO4 und verdampft
das Lösungsmittel
im Vakuum. Man chromatographiert den Rückstand über Kieselgel unter Elution
mit einer DMC/ AcOEt-Mischung (70/30; V/V) und erhält 0,33
g des erwarteten Produkts nach der Kristallisation der Mischung
aus einer DCM/Isoether-Mischung. F = 159°C.
α25
D = –226° (c = 0,1;
Chloroform).
1H-NMR: DMSO-d6: δ (ppm):
2,0 : s : 3H; 2,1 bis 2,9 : m : 11H; 3,6 bis 4,0 : m : 11H; 6,6
: mt : 3H; 6,9 : t : 1H; 7,1 : t : 1H; 7,9 : bis 8,0 : mt : 3H.
-
BEISPIEL 4
-
(3S)-4-[5-Chlor-1-[(2,4-dimethoxyphenyl)-sulfonyl]-3-(2-methoxyphenyl)-6-methyl-2-oxo-2,3-dihydri-1H-indol-3-yl]-N,N-dimethylmorpholin-3-carboxamid,
linksdrehendes Isomeres.
-
(I): R1 =
Cl; R2 = 6-CH3; R3 =
OCHS; R4 = H; R5 = -N(CH3)2; R6 = 2-OCH3; R7 = OCH3.
-
Man kühlt eine Mischung aus 0,875
g der in dem Herstellungsbeispiel 3.5 erhaltenen Verbindung (Isomeres
B) in 8 ml DMF unter einer Argonatmosphäre auf 0°C ab, gibt 0,09 g 60 %-iges
Natriumhydrid in Öl
zu und rührt
bis zur Beendigung der Gasentwicklung. Anschließend gibt man 0,49 g 2,4-Dimethoxybenzolsulfonylchlorid
zu und rührt
während
3 Stunden bei RT. Man gießt
die Reaktionsmischung in Wasser, extrahiert mit AcOEt, wäscht die
organische Phase mit Wasser und mit einer gesättigten NaCl-Lösung, trocknet über Na2SO4 und verdampft
das Lösungsmittel
im Vakuum. Man chromatographiert den Rückstand über Kieselgel unter Elution
mit einer DCM/MeOH-Mischung (97/3; V/V) und erhält 1,02 g des erwarteten Produkts
nach der Kristallisation aus einer DCM/Isoether-Mischung. F = 215–219°C.
α25
D : –143,4° (c = 0,11;
Chloroform).